Konnichi Wa Minna-san! Hier ist es also, das schlimmste Kapitel, werden einige sagen. Mir gefällt's, auch wenn es irgendwie ziemlich krass ausartet, aber das soll's ja auch. Ich habe mich schon über einige Kommentare zu der Story ziemlich aufgeregt (vielleicht fühlen sich jetzt einige Leute angesprochen), bin aber zu dem Schluss gekommen, dass jeder seine eigene Meinung hat und ich in dieser Fanfiction meine Vorstellungen von den Characteren niederschreibe, und zwar mit meiner (fast eigenständig entwickelten *g*) Story- wem das nicht passt, der soll eben selbst was schreiben. Gegen qualifizierte Kommentare & Kritik habe ich aber keineswegs was einzuwenden- Mails wie immer an skygoddess@gmx.de, Zur Warnung sei noch einmal gesagt: dieser Teil ist ein LEMON (am Ende lest ihr's ja doch...)!!!

Die Copyright-Warnung fehlt auch noch... weder "Crucify my Love" noch X Japan gehört mir (obwohl, was spricht eigentlich dagegen... okay, die gibt's nicht mehr... aber Yoshiki ^ ^° *größenwahn*)... Mata, Yukio

Affaire Fâcheuse

III Between Love and Hate

"Was machst du denn hier?"

Michiru wusste, dass es einen Grund geben musste, dass Starlight- und wenn Seiya hier war, waren es die beiden anderen mit Sicherheit auch- wieder auf der Erde war. Doch für den Moment freute sie sich einfach, Seiya wieder zu sehen. Und sie war überrascht, dass sie in ihrem normalen Körper noch hübscher war als in dem Jungenkörper, in dem sie sie kennengelernt hatte. Dass Fighter eine gute Figur hatte, wusste sie, aber die offenen Haare schmeichelten ihrem Gesicht und ließen es filigraner wirken, nicht so hart, wie sie es in Erinnerung hatte. Und dieser seltsame Ausdruck in den Augen, den sie bei Seiya immer bemerkt hatte, war verschwunden. Das leichte Make- Up und die figurbetonte Kleidung trugen ihren Teil zu ihrer Gesamterscheinung bei- und hätte sie nicht so dämlich gegrinst, Michiru hätte sie wirklich nicht mehr erkannt...

" Na danke, ich kann auch wieder gehen, wenn du willst!" Michiru spielte mit einer Haarsträhne.

"Nein, ich freue mich doch... bin nur etwas überrumpelt." "Glaubst du etwa, dass ich dich hier erwartet habe? Ich dachte, du bist gerade auf Welttournee..." "Ach hör' auf..." "Was denn? Hast du die alten Träume etwa verworfen?"

" Naja, ich glaube, ich bin einfach erwachsen geworden, das ist alles."

Michiru sah auf den Boden. Sie hatte nicht mehr die Kraft gehabt, eine Karriere in Angriff zu nehmen, seit Haruka ihr jegliche Unterstützung verwehrte. Und so war sie lieber bei ihr geblieben und hatte sich einen Job gesucht, bei dem sie regelmäßige Arbeitszeiten hatte.

"Das hört sich ja nicht besonders toll an." Michiru umarmte sie, scheinbar aus Freude über das Wiedersehen, doch eigentlich nutzte sie die Gelegenheit, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. "Warum seit ihr hier? Neue Feinde?" "Pst, das ist nicht der richtige Ort... lass uns in der Mittagspause reden, ich lade dich ein, okay?"

"Öhm hallo? Ich bin auch noch da!" Ayako drängte sich zwischen die beiden. Michiru schüttelte den Kopf. Wie alt war Ayako jetzt? Ungefähr so alt wie sie selbst, und dabei benahm sie sich noch immer wie ein Kind.

"Gomen ne, Aya-chan, aber wir haben uns schon so lang nicht mehr gesehen, ich dachte, wir würden uns nie wieder sehen..." "Ach und woher kennt ihr euch? Ist die etwa deine Ex? Du hast deinen Geschmack aber ganz schön geändert..." Seiya wurde rot. "Nein nein, so ist das nicht..." "Ara, du weißt nicht, dass Michiru... Domo, ich hatte ganz vergessen, zu fragen, ob ich dich überhaupt duzen darf, das machen wir hier eigentlich alle..." "Ist schon okay mit dem Duzen, sonst fühle ich mich immer so alt. Und nein, ich bin nicht ihre Ex und auch nichts anderes in der Art, auch wenn ich davon weiß."

Michiru hatte keine Lust mehr, von Ayako ausgefragt zu werden.

"Wir sind so etwas wie... ehemalige Kollegen..." "Aha... ich dachte, du bist direkt nach der Schule hierher gekommen?"

"Ayako, ich zeige Seiya mal, wo hier alles ist, wir kommen dann gleich wieder, ja?" Michiru nahm Seiya zur Seite. "Tut mir leid, sie ist nicht so, wie sie auf den ersten Blick scheint..." "Schon in Ordnung. Ehrlich gesagt, ich war ziemlich nervös, und diese Nervensäge hat mich wieder selbstsicher gemacht." "Sag, 'Seiya' ist noch immer richtig?"

"Ja klar, ich bin nicht so kreativ, mir einen neuen Namen auszudenken, außerdem würden sowieso alle 'Seiya' sagen. Aber bitte 'sie', nicht 'er'!"

Michiru sah auf ihre Armbanduhr und bemerkte, dass ihr vor dem Meeting mit dem ganzen Team nicht mehr viel Zeit zu plaudern blieb, und so führte sie Seiya kurz durch die Räumlichkeiten. Das Meeting, mit Seiyas Einführung und den Terminabsprachen dauerte 2 Stunden; danach ging jede an ihre Arbeit. Sowie Michiru als auch Seiya hingen jedoch anderen Gedanken nach. Und da waren sie nicht die Einzigen...

Um halb eins trafen Seiya, Michiru und Ayako sich im Personalraum. Michirus Problem: Ayako loswerden, um in Ruhe mit Seiya reden zu können. Sie versuchte, eine möglichst diplomatische Lösung zu finden. "So Michi, wo gehen wir hin? Ins Cafe um die Ecke, oder fahren wir nach Hause, und wenn, zu wem?" "Was für eine Satzkonstruktion..." "Ach, sei ruhig..."

Die Violinistin hatte bemerkt, dass Ayako Seiya trotz ihrer anfänglichen Begeisterung nicht ausstehen konnte. Weil sie den Tag mit Seiya verbracht hatte? Um wegen so etwas eifersüchtig zu werden, war selbst Ayako zu alt. Michiru würde sich so oder so eine Standpauke von ihr anhören müssen, also konnte sie ihr jetzt auch absagen.

"Also eigentlich hatte ich geplant, dass ich mit Seiya essen gehe..." "Hättest du mir das nicht früher sagen können? Bin ich jetzt bei dir abgeschrieben oder wie? Zuerst 'Ayako, du musst mir helfen, ich habe ja solche Beziehungsprobleme' und jetzt ist es dir egal, was mit mir ist?"

Seiya hob abwehrend die Hände. "Ganz ruhig, wir können auch zu dritt gehen, oder ihr geht zu zweit, ich komme schon klar." " Nein, ich gehe mit Seiya allein. Aber wenn du magst, können wir uns heute Abend treffen." Michiru hatte sich in den Kopf gesetzt, mit Seiya zu reden und blieb stur. Ayako kannte ihre Freundin und wusste, dass sie keine Chance hatte.

"Na gut, aber nur, wenn du nach der Arbeit direkt mit zu mir kommst." " Abgemacht."

Michiru suchte ihre Handtasche und zog ihren Lippenstift nach, der bei der Wärme immer wieder schmolz. Warum hatte sie nicht ein leichteres Make-Up gewählt? Es war zwar erst Mai, aber schon außergewöhnlich warm für diese Jahreszeit und so bereute sie es nicht, keine Jacke mitgenommen zu haben, als sie mit Seiya vor der Tür der Musikschule stand: es war warm und die Sonnenstrahlen kitzelten sie in der Nase.

Einige Minuten später saßen sie in einem kleinen Cafe und orderten Frühlingsrollen und grünen Tee.

"Jetzt sag, was ist los?" Seiya verzog das Gesicht.

"Bitte, lass uns über etwas anderes reden. Wir sind erst gestern hierher gekommen. Keine Angst, du erfährst noch früh genug, was du wissen willst. Übermorgen treffen wir uns mit Sailor Moon und ihrem Team bei Setsuna." "Du meinst, bei uns?" "Nein nein, Setsuna hat doch ein Atelier, stimmt's?"

Michiru nickte, als ihr einfiel, dass Setsuna in einer Modeagentur arbeitete, wo sie ein eigenes Büro und eine 1-Zimmer-Wohnung hatte, weswegen sie sich oft tagelang nicht zu Hause blicken ließ.

"Stimmt, unser Haus ist sowieso viel zu weit vom Zentrum entfernt. Setsuna wusste schon Bescheid?" "Jetzt schon, Taiki wollte heute morgen zu ihr." "Also ist es nichts dringendes?" "Nichts, worüber ihr euch Sorgen machen müsstet, eigentlich ist es nur unsere Angelegenheit." " Das glaube ich dir jetzt einfach mal. Ich habe auch so genug Sorgen."

Die Bedienung stellte den beiden ein Tablett auf den Tisch. Als sie wieder weg war, beugte Seiya sich über den Tisch und sah Michiru aufmerksam an. "Sorgen?"

Michiru schnappte sich ihre Tasse und nippte hektisch daran. Seiya zuckte mit den Schultern. "Wenn du nicht reden willst, ich kann dich zu nichts zwingen. Wie geht's Haruka?"

Unwillkürlich verschluckte Michiru sich an dem Tee und bemerkte erst jetzt, dass dieser viel zu stark war. Seiya traf, wie immer, genau den wunden Punkt.

"Habe ich etwas falsches gesagt? Ihr seit doch noch zusammen?" "Ja, sind wir." "Und ich habe mir schon Hoffnungen gemacht..." Michiru grinste. "Ach..."

"Was, das meine ich sehr ernst." "Ja sicher. Du änderst dich wohl nie?" "Du etwa?"

"Tut mir leid, als Kerl hättest du vielleicht 'ne Chance gehabt, aber so bist du wirklich nicht mein Typ."

"Soll ich mich deswegen jetzt umoperieren lassen?" "Vielleicht..." Michiru zeigte auf Seiyas' Ausschnitt "Wie habt ihr das denn damals gemacht?" "Das willst du doch nicht wirklich wissen. Und wer sagt überhaupt, dass ich von dir rede, was die Hoffnungen betrifft?"

Michiru brach in einem hysterischen Kichern aus. "Der ist gut, wirklich..."

Michiru wusste nicht davon, was zwischen ihr und Haruka gewesen war? Seiya war verblüfft- oder hatte sie sich alles vielleicht nur eingebildet und es gab gar nichts, wovon Haruka Michiru hätte erzählen können? Für den Moment genoss Seiya einfach nur ihre Freiheit und bemühte sich, unbeschwert mit Michiru zu plaudern, auch wenn sie bemerkte, dass sie nicht in bester Verfassung war: sie hatte abgenommen, seit sie sich das letze Mal gesehen hatten. Und damals war Michiru schon schlank gewesen, doch jetzt stand sie stark an der Schwelle zum Untergewicht. Ihr Gesicht war eingefallen und sie hatte Ringe unter den Augen; darüber täuschte auch das wie immer akkurat aufgetragene Make-Up nicht hinweg.

Gegen Ende der Mittagspause machten die beiden Frauen sich wieder auf den Weg zur Arbeit. Seiya hatte eigentlich nichts zu tun, ihre Kurse würden erst in einer Woche beginnen. Sie hätte gehen können, aber wohin? In ihrer Mietwohnung herumzuhängen, hatte auch wenig Sinn. Also übernahm sie die kleinen Arbeiten, die überall anfielen; sie räumte überall auf, wischte Staub und sortierte allen möglichen Krempel.

Währenddessen hatte sie leider viel zu viel Zeit, um über alles mögliche nachzudenken. Direkt als erstes war ihr heute Michiru über den Weg gelaufen. Dabei hatte sie sich vorgenommen, alles zu vergessen, was damals gewesen war. Doch dieses Spielchen wollte nicht mehr klappen: so sehr sie sich bemühte, in all der Zeit hatte sie immer wieder an Haruka denken müssen. Nach diesem einen Kuss hatten sie sich nie wieder gesehen, kein einziges Wort gewechselt- vielleicht war es auch besser, wenn es so blieb und sie wieder als Feinde leben würden. Doch da war es wieder, dieses Lächeln, dieses Gesicht, dass ihr nicht aus dem Kopf gehen wollte, dieses Funkeln in den Augen, dass sie in den Wahnsinn trieb. Sie konnte sich wehren, weglaufen, doch am Ende lief alles auf das selbe hinaus: sie liebte Haruka... Seiya schüttelte den Kopf und suchte nach Utensilien, um die Fenster im Personalraum zu putzen.

* Like a river flowing to the sea

You'll be miles away and I will know

I know I can deal with the pain

* No reason to cry

Kurz vor sechs stürmten alle Angestellten in den Aufenthaltsraum, darunter natürlich auch Michiru und Ayako. Seiya verabschiedete sich von ihnen, da sie noch ein Gespräch mit ihrem neuen Chef führen musste.

Michiru wickelte das Telefonkabel um ihren Zeigefinger, während sie ihre eigene Nummer wählte... "Komm, geh' schon dran..." "Hier ist der automatische Anrufbeantworter von..." "Na klasse, niemand zu Hause..." "...Hinterlassen sie bitte eine Nachricht nach dem Piepton." "Hi Haru, ich bin's. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass du mich nicht abholen musst. Ich gehe jetzt mit zu Ayako, spätestens um elf komme ich nach Hause. Sei nicht böse, ja? Ich liebe dich."

Ayako stand bereits mit dem Autoschlüssel in der Hand an der Tür und bearbeitete den Türrahmen ungeduldig mit ihren Fingernägeln. "Es ist kurz vor sechs, sie wird schon losgefahren sein. Warum versuchst du's nicht über Handy?" " Na gut, einen Versuch ist es wert."

Doch wieder meldete sich nur eine mechanische Stimme. Michiru legte auf. "Komm, lass uns gehen. Beschweren, weil ich nicht Bescheid gesagt habe, kann sie sich jedenfalls nicht." "Und du versprichst, mir zu sagen, was nicht stimmt, ganz ehrlich?"

Michiru sah ihre Freundin an.

"Habe ich eine Wahl? Sonst nervst du mich ja sowieso den ganzen Abend."

Haruka trommelte mit den Fingern auf dem Armaturenbrett herum. Viertel nach sechs- sie war Verspätungen bei Michiru ja gewohnt, aber wenn sie offiziell um sechs Feierabend hatte, hörte sie in der Regel schon um viertel vor sechs auf und plauderte noch eine Weile mit ihren Kollegen. Die waren jetzt aber auch alle nach und nach zur Tür herausgekommen. Und dass Michiru das Auto nicht finden würde, war auch unwahrscheinlich, da sie direkt vor der Tür geparkt hatte. Als es ihr zu dumm wurde, weiter in dem Wagen zu sitzen, der sich in der Sonne gerade aufwärmte, stieg sie aus und ging auf die Tür zu, die bereits abgeschlossen war. Warum sie ein schwarzes T-Shirt angezogen hatte, konnte sie sich auch nicht erklären, aber in der Sonne kam sie sich trotz kurzer Shorts vor wie in einer Sauna. Sie klingelte.

Plötzlich tat sich die Tür auf und nach dem Besitzer der Schule, den Haruka bereits kannte, stürmte eine junge Frau aus heraus und schien sie nicht zu bemerken, so dass sie gegen sie lief.

"Können Sie denn nicht aufpassen?" Das Umrennen störte Haruka eigentlich weniger, als die Tatsache, dass die Frau genau gegen ihre Brust gerannt war. Jetzt waren ihr verwirrte Blicke sicher.

"Entschuldigung, ich hatte Sie nicht gesehen, die Sonne hat mich so geblendet..." Als sie sich aufrappelte, erkannte Haruka, dass es sich eigentlich noch um ein Mädchen handelte, vielleicht wenig jünger als sie selbst, und sie legte ein Lächeln auf.

"Nicht so schlimm, ich bin ja nicht aus Zucker..." "Haruka? Ich..."

"Sollte ich Sie kennen?" "Eigentlich schon... aber nicht so..."

Haruka legte die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach. Irgendwo hatte sie dieses Gesicht doch schon einmal gesehen... "Seiya?!" " Ach wie nett, dass du auch schon darauf kommst."

Haruka spürte, wie ihrer Knie weich wurden- war das nun ein Sonnenstich oder etwas ganz anderes? Da war es wieder, dieses Gefühl, nicht zu wissen, was sie denken oder fühlen sollte. Ihr Magen krampfte sich zusammen, doch irgendwie brachte sie es fertig, etwas zu sagen.

"Eigentlich wollte ich Michiru abholen." "Da kannst du aber lange warten, die ist mit zu ihrer Kollegin, dieser Ayako, gegangen..." "Langsam frage ich mich, was die beiden für eine Beziehung haben." "Wieso?"

"Weil Michiru nur noch mit ihr rumhängt. Ich kann die Frau nicht leiden." "Na dann haben wir ja wenigstens eine Sache gemeinsam." "Und was machen wir jetzt?"

Seiya war mindestens genauso überrumpelt wie die Blondine. Ausgerechnet Haruka lief ihr als erstes, nun gut, als zweites über den Weg- das war mal wieder typisch. Und dabei hatte sie den ganzen Tag versucht, die Gedanken an Haruka und was sie mit ihr machen sollte, zu verdrängen. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als zu improvisieren, was in diesem Falle bedeutete, einfach nach ihrem Gefühl zu handeln. Und schließlich hatte sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite.

"Hast du schon was vor heute Abend?" Seiya machte große Augen. Hatte Haruka sie gerade um ein Date gebeten? "Eigentlich nicht, aber..."

Haruka legte den Zeigefinger auf ihre Lippen.

"Kein 'aber' heute Abend."

Wortlos folgte sie ihr ins Auto. Während der Fahrt schossen Haruka tausende von Gedanken durch den Kopf. Das, was sie nie für möglich gehalten hatte, war eingetreten. Gerade, weil sie gedacht hatte, ein Wiedersehen mit Seiya sei unmöglich, hatte sie sich nie Gedanken darüber gemacht, was wäre, wenn der Ernstfall eintritt. Doch jetzt kamen sie hoch, all die Gefühle, die sie in den letzten Monaten entwickelt hatte, während sie die für Michiru fast gänzlich ignoriert hatte. Sie spürte, dass alles, was sie jetzt tun oder nicht tun würde, Konsequenzen haben würde, sie aber nie ihre Ruhe finden würde, wenn sie jetzt nicht so handeln würde, wie ihr Gefühl es ihr sagte. Da war etwas, vielleicht eine Vorahnung, das Haruka sagte, dass sie nicht viel Zeit hatte.

Sie verbot sich selbst, zu viel über die Sache nachzudenken; dazu war dieses Gefühl viel zu stark; es würde sich ohnehin über jede Rationalität hinwegsetzen, schließlich hatte es das über Jahre und dadurch fast ihr Leben zerstört. Es war ein Gefühl, dass ihr alles genommen hatte und von dem sie trotzdem nicht genug bekommen konnte. Es war so verdammt stark... aber war es Liebe?

Sie krallte sich ans Lenkrad und konzentrierte sich auf die Straße.

Zu Hause angekommen, lief sie sofort zum Kühlschrank. Seiya hatte sich auf der Couch niedergelassen und wusste nicht, was sie nun tun sollte. Sie beschloss, sich nach Haruka zu richten; ihre Gedanken und Gefühle strebten in tausend verschiedene Richtungen, und sie wusste nicht, wofür sie sich entscheiden sollte. Immer wieder spielte sich ihr heftiger Abschied vor ihrem inneren Auge ab. Sie wusste noch immer nicht, was Haruka dachte, oder was sie fühlte... würde sie es jemals erfahren?

"Dieses Mal haben wir auch was anderes als Bier. Was möchtest du?" "Das, was du nimmst."

Na schön, so sehr musste sie sich Haruka dann auch nicht anpassen. Eigentlich hatte sich im Haus so gut wie nichts verändert, und zu ihrer Freude auch die Bewohnerinnen nicht.

Haruka stellte ihr ein Glas eisgekühlte Cola hin, von dem das Wasser abperlte. "Was machst du denn hier? Probleme?"

Seiya seufzte. Hatte sie irgendwo einen Zettel kleben, auf dem Stand 'Ich bringe die Probleme mit'?

"Nicht für euch. Wir haben uns für übermorgen mit den anderen verabredet, da erfährst du noch alles Wichtige. Aber ihr müsst euch keine Sorgen machen, es geht weder um euch, noch um die Erde." "Na dann ist's ja gut. Und was machst du in der Musikschule?"

"Ich wusste nicht, dass Michiru da arbeitet, wirklich, das war ganz zufällig..."

"Hey, ich habe nur gefragt, was du da machst, und nicht, ob du Michiru misshandelt hast!"

Seiya schlug die Beine übereinander und lächelte verschmitzt. "Wieso, traust du mir das in der Aufmachung nicht zu? Aber um deine Frage zu beantworten, ich arbeite dort, mit Michiru war ich schon in der Mittagspause weg."

"Und?" "Was und? Michiru sieht ganz schön fertig aus. Habt ihr Stress?" Haruka zögerte. "Naja, so in der Art." "Michiru ist bei dem Thema auch ausgewichen."

Haruka spürte wieder dieses flaue Gefühl in ihrem Magen; von der Cola war ihr zusätzlich auch noch schlecht geworden. Ausweichen, das war ihr Stichwort. Sie linste auf den blinkenden Anrufbeantworter. Das würde ihr ein bisschen Zeit verschaffen.

"Warte, ich höre eben die Nachrichten ab, dann reden wir, versprochen."

Die Stille, die sich über den Raum gelegt hatte, wurde nur durch den Klang Michiru's heller Stimme unterbrochen. Nur durch einen kleinen Spalt in der Küchentür drang Licht ins Wohnzimmer; aufgrund der Hitze hatte Haruka vorsorglich alle Vorhänge zugezogen, so dass die beiden in einem fahlen Licht saßen. Doch kühler wurde es in Wirklichkeit für keine der beiden, auch wenn sie es sich selbst und erst recht sich gegenseitig nicht eingestehen wollten.

"Du bist vielleicht schlau, jetzt habe ich auch schon bemerkt, dass ich dich nicht abholen muss." Haruka redete mit dem Anrufbeantworter, damit sie sich nicht so unsicher und verloren vorkam. Als nächstes ertönte eine tiefe Mädchenstimme.

"Hallo ihr! Ich frage mich ja wirklich, was ihr den ganzen Tag macht... ich übernachte heute bei Kenji, das war mit Setsuna abgesprochen, aber die macht heute wohl Nachtschicht. Keine Panik Haruka, ich weiß, wie man verhütet und misshandeln wird er mich auch nicht. Das mache ich nämlich freiwillig. Mata!"

Die Blonde schlug die Hand vor die Stirn.

"Dieses Mädchen!" Seiya sah sie nur verdutzt an. "Wer war das denn?" "Als gäbe es da so viele Möglichkeiten." "Doch nicht..." "Oh ja, das war Hotaru... " "Ach wie süß, ein besorgter Vater..." witzelte Seiya. "Halt die Klappe!"

Haruka setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und lehnte sich an den Sessel. "Also..." Seiya klammerte sich an ihr Glas und versuchte, möglichst beherrscht zu wirken. Ihr Blick wanderte jedoch über Harukas lange, athletische Beine. Die Shorts waren durch ihre Sitzposition ein Stück hochgerutscht und gaben auch fast ihre kompletten Oberschenkel frei...

"Es ist warm, findest du nicht? Man kann kaum atmen..." Seiya spürte, wie sie rot anlief. Tatsächlich hatte sie gerade angefangen, schwer zu atmen... Sie räusperte sich. "Du wolltest mit mir reden, hattest du versprochen." "Das ist schwer zu erklären..."

Haruka sah Seiya in die Augen. Wieso klappte es nicht mit der Gedankenübertragung? Wenn etwas nicht mit ihr stimmte, bemerkte Michiru es immer sofort. Doch Seiya war nicht Michiru und sie mussten wohl oder übel reden. Oder handeln.

Doch wie sollte sie reden, wenn ihr Gegenüber so verdammt hübsch war und ihre Hormone Purzelbäume schlugen? Jedes Mal, wenn sie versuchte, einen klaren Gedanken festzuhalten, verirrte sich ihr Blick in Seiyas Ausschnitt.

"Probleme mit Michiru persönlich oder wegen etwas anderen?" "Wie?" "Na du hast Beziehungsprobleme, oder?" "Ja,könnte man so sagen..." Haruka hätte sich für den Mist, den sie da von sich gab, am liebsten eine Ohrfeige verpasst.

"Und was ist der Grund?"

Warum kam ihnen diese Situation nur so verdammt bekannt vor? Hatte sich der Spieß inzwischen nicht einfach umgedreht und war Haruka zu einem elenden Nervenbündel geworden?

Die Blonde straffte ihre Schultern und setzte sich zu Seiya auf die Couch. Als sie ihre Hand nahm und streichelte, wurde Seiya endlich klar, was sie angerichtet hatte- nach so langer Zeit, und was sie am meisten wunderte: Haruka hatte sich wirklich etwas von diesem einen Kuss angezogen!

Sie begann, in einem Ton zu flüstern, den Seiya noch nie von der Windsenshi gehört hatte.

"Seiya, es tut mir leid. Ich weiß nicht, warum ich das hier mache, ich weiß, dass es falsch ist. Aber ich kann mich nicht wehren,und ich habe in den letzten Jahren nach einer Antwort gesucht, doch alles, was ich getan habe, war, Michiru zu verletzen."

"Haruka, wenn du an Michiru denkst, dann laß es bleiben, dann ist es wirklich falsch."

Wie einen Stromschlag spürte sie plötzlich Harukas Hand auf ihrer Wange. "Du hast doch keine Ahnung!" Seiya hielt sich die Wange. Haruka hatte ihre Kraft auch schon mal besser einschätzen können! "Spinnst du?"

"'Wenn du an Michiru denkst'- du hast doch überhaupt keine Ahnung,was ich denke." "Denkst du überhaupt? Das muss wohl an der Haarfarbe liegen!"

Seiya sprang auf und stemmte die Hände in die Hüften. Sie wartete auf eine Gegenbeleidigung.

Haruka saß jedoch ganz ruhig auf der Couch und Seiya glaubte, ein Glitzern in ihrem Augenwinkel zu entdecken- und tatsächlich, Haruka weinte! Schließlich stand auch sie auf, die Ponyfransen mit Tränen verklebt, und hielt Seiya mit beiden Händen an den Schultern fest.

"Lass das bleiben, du tust mir weh!'Der' Seiya war vielleicht stärker als ich, und als Senshi bin ich es auch, aber nicht so." "Scheiße, Seiya. Wie lange wollen wir dieses kranke Spiel noch spielen? Bis wir uns gegenseitig in den Wahnsinn getrieben haben?"

Sie krallte sich in ihren Schultern fest. Kaum hörbar, doch für Haruka verständlich, murmelte Seiya: "Haben wir das nicht schon?"

Haruka ließ von ihren Schultern ab, legte die Arme um sie und zog sie an sich. "Es tut mir leid, ich kann nicht mehr..."

Die Blonde legte ihren Kopf auf Seiyas Schultern und begann zu schluchzen. Diese seufzte und legte eine Hand an Harukas Hüfte, während sie ihr mit der anderen durchs Haar fuhr. Haruka war verschwitzt und ihr eigentlich weites T-Shirt klebte an ihrem Körper.

"Haruka...Haruka..." Ihr viel Seiya nichts besseres ein, als zur Beruhigung ihren Namen zu wispern. "Es ist gut, alles wird gut, ..."

Haruka setzte sich auf die Couch, Seiya lehnte sich an sie. "Du lügst. Nichts wird gut, egal, was wir machen. Michiru hat es mir versprochen, ich habe es ihr versprochen, in so vielen Nächten, und nichts davon ist eingetreten. Hör' auf, dich zu belügen!" "Lieber belüge ich mich, als so zu enden wie du jetzt... die Welt ist voller Lügen, daran kann auch eine Miss Tenou nichts ändern..." "Ich will das aber nicht mehr!" "Du bist doch kein Kind mehr, du kannst nicht einfach aussteigen, wann es dir passt." "Und wer sagt das?" Seiya strich ihr über die Wange. "Ich zum Beispiel." "Ich möchte es vergessen. Alles will ich vergessen können..." "Ich doch auch..."

Plötzlich spürte Seiya Harukas Körper auf ihrem, wie sie ihre Lippen auf die ihren pressten, und dieses Mal war sie es, die den Kuss erwiderte, ohne nachzudenken. Nach einer knappen Minute, die beiden vorkam wie eine Ewigkeit, fand Haruka ihre Sprache wieder. "Gehen wir nach oben?"

Seiyas Pupillen weiteten sich- ging das nicht ein bisschen schnell? Doch sobald sie versuchte, ihren Verstand zu benutzen, bemerkte sie, dass es ihr in der feuchtwarmen Dunkelheit dieser Nacht nichts nützen würde...

Und schon hatte Haruka sie auf den Arm genommen und trug sie die Treppe hinauf. "Ey, lass mich runter, ich habe noch nicht zugestimmt!" Haruka ließ ihre Hand in Seiyas Decolleté gleiten. "Ach wirklich?" "Nein, schon wieder gelogen." "Lüge ruhig weiter, so gefällt mir das."

Im Schlafzimmer wurde Haruka dann doch seltsam zumute- bisher hatte niemand, außer Michiru, Setsuna, Hotaru oder ihr selbst, diesen Raum betreten und einen Moment zögerte sie, ob sie ihn wirklich auf diese Art entweihen sollte... doch das zählte nun, nach allem, was vorgefallen war, auch nicht mehr.

Seiya zitterte. Hätte sie diesen Raum vor 3 Jahren betreten, Haruka hätte sie vermutlich erschlagen... und nun lag sie sogar auf dem Bett! Jetzt war die Situation wirklich eindeutig, und Seiya vergaß ihre Hemmungen. Haruka saß verwirrt am Bettende, doch Seiya zog sie an sich und begann, sie zu küssen. Immer wieder versuchte Haruka, aufzustehen, doch Seiya gelang es schließlich, sie auf die Rückenlage zu fixieren.

Haruka erlebte alles, als wäre es ein Traum- genauso wie damals, als sie sich zum ersten Mal geküsst hatten- ein Fortsetzungstraum, nur dass die Fortsetzung sehr spät folgte. Sie war es nicht gewohnt, einen derart passiven Part einzunehmen, doch als Seiya begann, an ihrem Hals zu saugen und mit einer Hand ihr T-Shirt hochschob, ließ sie sich fallen. Irgendwann schaffte sie es dennoch, sich aufzurichten, so dass Seiya ihr das T-Shirt über den Kopf streifen konnte. Die Gelegenheit ergriff sie, um auch Seiya das Oberteil auszuziehen und mit einem gekonnten Griff gleichzeitig noch ihren BH zu öffnen.

Seiyas Atem wurde immer schneller, als Haruka zuerst ihren Hals küsste, dann ihre Brüste massierte und ihr schließlich überall am Bauch blaue Flecken verpasste. Haruka bemerkte, wie sich Seiyas Oberkörper hob und senkte, während sie ihr mit den Fingernägeln über den Rücken kreiste und versuchte, ihren BH zu öffnen. Haruka grinste in sich hinein und biss sie sanft in den Bauch. "Ruka!" "Kleiner Tip, Süße..." Haruka lehnte sich zurück und setzte Seiyas rechte Hand auf ihre Brust. "Das ist ein Sport-BH, der geht vorne auf..." "Mhhhhh..." Seiya warf Haruka wieder auf den Rücken und öffnete den BH. "Na dann hättest du ja so liegenbleiben können!" "Baka..."

Haruka stöhnte leise, während Seiya ihr über den Oberkörper strich. Insgeheim fragte Seiya sich, warum Haruka sich die Mühe machte, diesen Körper unter weiter Kleidung zu verschleiern- scheinbar schmal und ohne jede Rundung, war sie in Wirklichkeit muskulös, die Haut und die Brüste straff und keineswegs etwas, das die Blonde hätte verstecken müssen. Mit einem Finger fuhr sie ihre Bauchmuskeln entlang und versuchte schließlich, ihr die Shorts zu öffnen. Haruka sprang in einem Satz vom Bett, wodurch Seiya einen halben Herzinfarkt erlitt- der ganze war perfekt, als sie die Shorts durchs Zimmer schleuderte und zuerst nur neckisch an den Rändern ihres Slips spielte, ihn dann jedoch zu Boden fallen ließ.

"Und jetzt spielen wir nach meinen Regeln, Mäuschen!" Seiya wollte fragen, was Haruka 'Regeln' waren, doch sie machte sich schon am Reißverschluß ihrer Jeans zu schaffen und bedeutete ihr, sich hinzulegen. Seiya ließ einfach geschehen, dass Haruka ihr die Jeans auszog und anfing, ihre Beine hoch und runter zu streichen. Schließlich streifte sie ihr den Slip ab und spreizte Seiyas Beine. Diese schloss die Augen, als Haruka die Innenseiten ihrer Oberschenkel küsste und sich immer weiter hocharbeitete... von Zeit zu Zeit wimmerte Seiya ihren Namen und ertappte sich dabei, zwischen dem Stöhnen, dass sie von sich gab, unzusammenhängende Sätze von sich zu geben...

Ach wenn es tagsüber so warm war, dass man ohne weiteres denken konnte, es sei Juli oder August, war es doch schon relativ früh dunkel geworden. Die Sterne funkelten am Himmel wie Diamanten und luden die ohnehin romantische Michiru zu Tagträumen ein, auch wenn es eigentlich Abend war. Halb elf, so stand es jedenfalls auf der Uhr von Ayakos Armaturenbrett.

"Und morgen früh erzählst du mir, wie's gelaufen ist, ja?"

Michiru stellte den Kragen der Jeansjacke, die ihre Freundin ihr geliehen hatte, hoch- es war gegen Abend doch zu kühl für das halbtransparente Kleidchen geworden- und grinste. "Aber nicht jedes Detail." "Da will ich auch gar nicht wissen, du Hentai. Wenn ich das Bedürfnis habe, kann ich mir auch einen Lesbenporno ansehen."

Michiru deutete an, mit dem Kopf gegen die Scheibe zu schlagen. "Ich will mir ihr reden, nicht mit ihr..." Sie spielte verlegen mit ihren Fingern.

"O doch, das willst du, gib's zu!" "Ja okay, du hast ja sowieso immer Recht. Aber erstmal müssen wir uns aussprechen." "Yepp. Und wenn Haruka damit Probleme hat, dann sag' ihr, dass das auf meinem Mist gewachsen ist und dass sie mir dafür eine Reinhauen darf." "Das würde ich dir nicht raten."

"Uuuuuui, die große, böse Haruka kommt und haut mich,ich habe Angst..."

Die beiden lachten. Immer, wenn sie mit Ayako zusammen war, fühlte Michiru sich in ihre High-School-Zeit zurückversetzt. Auch wenn sie heute Abend lange mit ihr geredet und sich auch bei ihr ausgeweint hatte. Und das, wo sie es doch eigentlich hasste, vor anderen Leuten zu weinen. Aber Ayako hatte darüber hinweggesehen und ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Michiru war fest entschlossen, sich ehrlich mit Haruka auszusprechen und sie, wenn sie nicht reden wollte, vor die Wahl zu stellen: reden und versuchen, die Beziehung wieder zu dem zu machen, was sie einmal war, oder Schluss machen. Das, da waren sich beide sicher, würde die Blonde auf jeden Fall zum Reden bringen.

Michiru war sich im Klaren darüber, dass dies Erpressung wäre, aber was für einen Sinn hatte es noch, mit Haruka zusammen zu sein, wenn sie nicht einmal mehr miteinander reden konnten?

Dann konnte sie auch auf Ayakos Lesbenporno zurückgreifen, so hart es klang.

Ayako hielt vor dem Haus der Outers. Als Michiru ausstieg, wurde sie von zirpenden Grillen empfangen. Es war wirklich eine wunderschöne Sommernacht...

"Alles Gute, du packst das"; rief ihr ihre Kollegin noch zu, bevor sie wieder davon brauste.

Michiru wunderte sich, dass das ganze Haus in Dunkelheit und Schweigen gehüllt war, als sie es betrat. Normalerweise waren alle im Haus, Nachtschwärmer und wurden um diese Zeit erst aktiv. Sie schaltete das Licht im Wohnzimmer an und hörte zuerst den Anrufbeantworter ab- jedenfalls hatte jemand ihre Nachricht bereits abgehört. Wenn Setsuna arbeitete und Hotaru ebenfalls weg war, musste Haruka im Bett sein, denn der Autoschlüssel lag auf dem Tisch und dass Haruka um diese Zeit spazieren gegangen war, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen.

Also schlich sie die Treppe hoch und ging den Flur entlang. Im Schlafzimmer brannte noch Licht, also war sie noch wach. Michiru atmete noch einmal tief durch, in der festen Überzeugung dass sie jetzt ein für alle mal die Probleme mit Haruka aus der Welt schaffen würde, und öffnete die Tür.



Was sie dort sah, verschlug ihr den Atem: Haruka lag nackt auf dem Bett- nichts ungewöhnliches für sie- und zwischen ihren Beinen fummelte jemand herum, der aus ihrer Sicht garantiert nicht dahin gehörte- und der schwarze Kurzhaarschnitt gehörte eindeutig zu Seiya. Um ihre Mordgelüste in diesem Moment nicht in die Tat umzusetzen, knallte sie die Tür ganz schnell wieder zu und lehnte sich mit schnellem Atem gegen die Wand.

Und sie machte sich noch die Mühe, mit Haruka reden zu wollen! Jetzt verstand sie auch Seiyas Andeutung in der Mittagspause... was für ein abgekartetes Spiel spielte man hier mit ihr?

"Michi..."

Haruka stand im T-Shirt und mit einem schuldbewussten Gesicht neben ihr.

"Michiru, ich kann..."

"Du kannst das erklären, willst du sagen? Nein danke, von deinen Erklärungen habe ich ein für alle mal genug!" "Aber..." "Ich wollte mit dir reden, ich wollte, dass alles wird, wie früher, und du..."

Michiru stiegen Tränen in die Augen, wollte sich aber jetzt nicht die Blöße geben, vor Haruka zu weinen. Sie stieß sie zur Seite und rannte die Treppe herunter. Haruka wusste, dass es nichts bringen würde, hinterher zu laufen. Statt dessen stand sie verloren auf dem Flur und schluckte die Tränen herunter.

"Ach Michi, das wollte ich doch auch..."

END Chapter III

Für meine Psychopat(h)en ^-^ [Ich weiß genau, dass ihr das hier lesen werdet]: Ein wahrer Freund trägt mehr zu unserem Glück bei als tausend Feinde zu unserem Unglück.