Ladila, da bin ich wieder ^ ^... irgendwie ist dieses Kapitel arg depri
geworden, aber was soll's... Und, jetzt kriege ich wieder Ärger von den
Michiru-Fans, hm? Meint ihr etwa, ich finde das gut???
Tja, meine Starlight-Phobie scheint fast überwunden, nachdem ich alle drei nach meinen Vorstellungen zurechtgestutzt habe (Yaten *drool*!!! Jaja Misa, ich weiß was du denkst...). Aber eines muss ich loswerden: bitte bitte, denkt jetzt nicht, dass da was zwischen Michi und Setsu ist! Ich sollte mal zählen, wie oft ich in den einzelnen Kapiteln "Haruka" schreibe... mir ist nur mal aufgefallen, dass ich den Namen verdammt oft benutze ^-^ Bei manchen Leuten muss man ihn ja gar net mehr nennen,ne Oba-san("Ich habe ein Bild im Kopf von ihr..." - "Von wem?"- "Haruka natürlich")? Wah, dieses Mal fällt mir kein blödes Gelaber ein... Dieses Kapitel widme ich Oba-san, einfach weil ich so gnädig bin... nö, eigentlich weil Setsuna sich dieses Mal wie ein normaler Mensch aufführt und ich es doch tatsächlich geschafft habe, Moorhuhn als NETT darzustellen!!! Frage: Meinst du, im nächsten Kapitel fault Michi der Arm ab, weil er sie berührt hat? Vielleicht wachsen ihr auch Flügel...
Mata Ne,
Yukio
---"Crucify My Love" gehört immer noch nicht mir, sondern Yoshiki Hayashi/X Japan. Wenn jemand auf die Idee kommt, mir mailen zu wollen, der mache das unter skygoddess@gmx.de---
Affaire Fâcheuse
IV Why me?
Michiru rannte hektisch durch das Haus, scheinbar auf der Suche nach ihrer Handtasche, doch viel eher, um ihre Aggressionen abzubauen. Noch immer hörte sie das Geräusch, als sie ihre Hand Harukas Wange getroffen hatte. Sie hatte Haruka geschlagen! Nie im Leben hätte Michiru gedacht, dass sie dazu fähig wäre, jemanden zu verletzen, den sie liebte. Im Kampf erwartete man von ihr natürlich eine gewisse Härte, doch das hatte nichts daran geändert, dass sie eigentlich eine überzeugte Pazifistin war. Doch Haruka hatte sie viel tiefer verletzt, als es jegliche körperliche Gewalt je schaffen würde. Die Violinistin schluchzte, warf sich eine Jeansjacke über und schlug die Haustür hinter sich zu. Als sie vor dem Ferrari stand, bemerkte sie, dass Haruka als Einzige im Besitz des Autoschlüssels war und verfluchte sich dafür, dass sie sich noch immer keinen eigenen Wagen angeschafft hatte.
Sie kramte ihr Handy aus der Tasche- ins Haus wollte sie nicht gehen, da sie wusste, dass sie sonst komplett die Beherrschung über sich verlieren würde. Zuerst versuchte sie, Ayako zu erreichen, die anscheinend noch nicht zu Hause war. Jedenfalls nahm sie nicht ab. Alles, was Michiru wollte, war weg von zu Hause zu kommen, und so lief sie hinaus ins Zentrum von Minato. Um diese Zeit war die ganze Stadt von grellen Lichtern, die sie blendeten und in ihren feuchten Augen brannten, erhellt. Sie achtete nicht wirklich darauf, wo sie entlang lief, sondern ließ sich einfach von ihren Beinen tragen. Ohne es zu realisieren, lief sie in eines der Stadtviertel, in denen man sich nachts besser nicht herumtreiben sollte, besonders nicht als Frau.
Irgendwann gab sie es auf; sie konnte laufen, so lange sie wollte, aber der Schmerz würde nicht verschwinden. Sie lehnte sich in einer dunklen Gasse gegen eine Mauer und begann zu schluchzen. Wenn Haruka schon mit Seiya ins Bett ging, wie oft hatte sie sie schon vorher betrogen?
Michiru glaubte, endlich zu wissen, was nicht mit ihrer Freundin gestimmt hatte, seit sie nicht mehr kämpften. Anscheinend hatte Haruka sich wohl gelangweilt, so dass diese sich mit anderen vergnügte. Was sie wohl immer tat, während Michiru arbeiten war?
Und dann auch noch Seiya. Seiya, den sie doch immer gehasst hatte... Michiru verstand die Welt nicht mehr. Alles, was sie fühlte, war Hass. Hass gegen Haruka, gegen Seiya, die sich bei ihr noch eingeschleimt hatte, auf sich selbst, auf alles...
War es wirklich Hass?
Michiru fröstelte. Hass war eine tolle Alternative dazu, zugeben zu müssen, dass man sie zutiefst verletzt hatte und Schwäche zu zeigen. Wozu hatte sie Haruka überhaupt noch beigestanden?
Sie hatte an sie geglaubt und jetzt schien sie deswegen alles zu verlieren, dass sie sich so hart erarbeitet hatte! So wäre es sowieso nicht mehr lange weiter gegangen- Michiru bemerkte, dass sie eine Gänsehaut bekam- würde es jetzt überhaupt noch weitergehen?
* Crucify my love
If my love is blind
Crucify my love
If it sets me free
Never know never trust
"That love should see a color"
Crucify my love
* If it should be that way
Plötzlich leuchtete etwas in der Dunkelheit auf. Michiru erschrak, bemerkte dann jedoch, dass es der Transmitter an ihrem rechten Handgelenk war, den sie immer noch trug. Wenn sie mit den anderen Senshi reden wollte, war er schließlich billiger als jedes Telefon. Sie öffnete die Abdeckung des als Armbanduhr getarnten Kommunikators und erblickte ein paar tiefrote Augen.
"Moshi moshi?"
"Störe ich?"
Setsuna bemerkte, dass es um Michiru herum dunkel war und nahm an, sie hätte schon geschlafen. Michiru seufzte erleichtert, da sie Haruka erwartet hatte. "Nein, eigentlich nicht." " Könnt ihr kommen? Wir haben hier eine Sache zu besprechen..."
Michiru lief wieder auf die belebtere Straße, da Setsuna sie sonst nicht sehen konnte.
" Ich dachte, wir wollten uns übermorgen treffen?" " Woher weißt du davon?" " Ich habe Seiya getroffen." "Aha. Naja, dann weißt du ja, worum es geht. Ich dachte, es sei besser, das sofort zu klären." Michiru lächelte.
"Du bist doch nur neugierig." "Und wenn schon..."
Ihre Freundin bemerkte jetzt, dass Michirus Augen gerötet waren und sie sich definitiv nicht in einem Schlafzimmer befand.
Setsuna legte einen besorgten Blick auf. "Mensch Michi, wo treibst du dich denn rum?"
"Können wir später darüber reden?"
Michiru hörte die Stimmen der anderen Senshi im Hintergrund. "Und, kommt ihr?"
Mit einem verbitterten Blick schüttelte sie den Kopf. "Nicht WIR." Das 'wir' betonte sie mit etwas Nachdruck. "Ach so ist das..." " Kannst du mir einen Gefallen tun und mich abholen?" "Warte mal eben..."
Setsuna verschwand einen Moment von dem kleinen Bildschirm. Ein leicht angetrunkener Typ rammte Michiru derweil leicht von der Seite. Einen Moment lang verspürte sie Angst, was aber anscheinend an der unheimlichen Umgebung und nicht an dem Mann lag, der seelenruhig weiter wankte und alles in, was ihm in den Weg kam, umrannte.
"Michiru?" Setsuna lächelte sie an.
"Mamoru holt dich sofort ab, halt so lange die Stellung. Die Ecke, wo du bist, kennt man ja..."
"Hai..." Verträumt sah sie dem Betrunkenen nach. Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen. "Michiru? Wenn wir dann mit der Besprechung fertig sind, reden wir, ja? Wir sind doch Freundinnen..." Sie versuchte, zurück zu lächeln, was aber in einer Grimasse endete. "Bis dann..."
Michiru setzte sich auf eine Bank, die vollkommen verdreckt war, was sie aber nicht störte. Natürlich war Setsuna ihre Freundin... doch hatte sie das nicht auch von Seiya gedacht? Hatte sie nicht auch geglaubt, Haruka würde sie lieben?
Sie presste die Hand gegen die Stirn. Nein, sie durfte jetzt nicht an allem zweifeln. Setsuna war ihre beste Freundin, und überhaupt: wem hätte sie sich nun anvertrauen können? Mit Ayako hatte sie schon geredet, und die war im Moment nicht zur Stelle.
Michiru versuchte, sich auf das plötzliche Erscheinen von Starlight zu konzentrieren und darauf, dass sie gleich mit den anderen reden musste. Sie holte einen kleinen Handspiegel aus ihrer Tasche und versuchte, den Rest ihres Make-Ups, der noch nicht von den Tränen weggespült worden war, zu retten.
Womit hatte sie das eigentlich verdient? Hatte sie irgend etwas falsch gemacht?
Weil sie sich ihr Make-Up nicht vollständig ruinieren wollte, schluckte sie die Tränen hinunter. Michiru bemerkte, dass ihre Hände zitterten. Es war schon kurz vor Mitternacht, als ein roter Ferrari um die Ecke bog.
"Hey Michiru, steig' ein!" "Nani?"
Sie hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass Mamoru sie abholen sollte.
Er sah in ihre geröteten Augen und legte schützend einen Arm um sie, als sie in Richtung Auto lief.
"Was suchst du denn hier?"
"Ich weiß nicht..."
Warum spielte der Kerl sich jetzt plötzlich als ihr Seelenklempner auf? Sie mochte Mamoru, aber mehr auch nicht. Nie hatten sie ein privates Gespräch geführt, warum sollten sie es jetzt tun? Michiru straffte ihre Schultern, als sie sich anschnallte. Nein, sie würde sich nicht vor allen Leuten lächerlich machen. Sie redete sich ein, dass sie jetzt Sailor Neptun war und Neptun nichts mit ihren privaten Problemen zu tun hatte.
"Wenn du reden willst..." Sie lächelte matt und winkte ab.
"Nein, danke, mir geht's gut."
Sie wusste, dass der Student es ihr ohnehin nicht abnehmen würde, aber es war besser, als gar nichts zu sagen. Schließlich standen sie vor Setsunas Appartement, aus dem Michiru sofort bekannte Stimmen vernahm. Setsuna öffnete die Haustür und sah sie besorgt an.
"Du willst bestimmt erstmal ins Bad."
Michiru nickte dankbar. Setsuna verstand es, sie nicht zu bedrängen.
"Die anderen sind noch da, oder?" "Ja, aber die schicken wir, wenn das Wichtigste geklärt ist, nach Hause, und dann erzählst du mir, was los ist."
Setsuna kannte Michiru jetzt schon einige Jahre, doch so verstört hatte sie die grünhaarige Kriegerin noch nie gesehen. Das die Sache mit Haruka zusammenhing, war ihr jedoch klar- sonst waren die beiden zu solchen Treffen stets gemeinsam erschienen, auch wenn es ein bei ihnen ein wenig kriselte.
Als Michiru im Badezimmer vorm Spiegel stand und ihren Kajal nachzog, bemerkte sie, dass sie sich in der Eile Harukas Jacke übergezogen hatte. Der vertraute Geruch, der der Jacke anhaftete, ließ wieder eine Träne ihre Wange hinunterlaufen.
Nach zehn Minuten hatte sie jedenfalls oberflächlich ihre Fassung wiedergefunden, auch wenn es ihr so vorkam, als würde jemand ihre Brust von innen zerreißen. Höflich grüßte sie die anderen und setzte sich zu ihnen an den Tisch.
Setsuna stellte ihre eine Tasse Tee hin. "Willst du die Jacke nicht ausziehen?"
Michiru verschränkte die Arme vor der Brust. "Nein, mir ist kalt."
Michiru wunderte sich, dass keiner ein Wort sagte, bis ihr klar wurde, dass alle sie erwartungsvoll ansahen. Sie trank einen Schluck Tee und sah auf.
"Ich dachte, wir hatten etwas zu besprechen?"
Natürlich bemerkten die anderen, dass Michirus Augen gerötet waren. Usagi, die ihr gegenüber saß, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und sah sie fragend an.
"Du hast geweint." Michiru unterdrückte ein Schluchzen. Mamoru legte einen Arm um seine Verlobte und lächelte Michiru an. "Was sie sagen will ist..." "Ich kann auch selber reden, Mamo-chan...", versuchte die Blondine sich aus seiner Umarmung zu winden.
Makoto sah sie scharf an und fragte trocken. "Fehlt nicht jemand?"
Michiru umklammerte ihre Tasse. "Hotaru ist bei ihrem Freund..."
Aus Minakos Ecke ertönt ein gemurmeltes "Haruka"
Sie sah hilfesuchend Setsuna an, die sich neben sie gesetzt hatte. "Haruka kommt nicht, und sie niemandem Rechenschaft schuldig, warum auch. Schließlich ist sie alt genug."
Michiru atmete auf. Wenigstens Setsuna bemühte sich, ihr zu helfen. Sie musterte Yaten und Taiki- die ebenfalls beide ihr wirkliches Geschlecht angenommen hatten, und somit mindestens so hübsch wie Seiya waren.
Taiki trug ein weites, schwarzes T-Shirt und eine dunkelblaue Baggy, eigentlich also Männerkleidung. Michiru fühlte sich plötzlich wieder an Haruka erinnert und versuchte, ihren Blick von der androgynen Brünetten abzuwenden. Taiki war, wie Haruka, ziemlich groß, aber im Gegensatz zu der durchtrainierten Blonden wirkte Taiki schlaksig und in den weiten Klamotten irgendwie verloren. Sie hatte das Haar noch kürzer geschnitten als Haruka es hatte, und in ihren Augen lag ein Anflug von Melancholie, die sie traurig, aber auch wunderschön erschienen ließ.
Yaten zuckte mit den Achseln. "Keine Ahnung, wo Seiya sich mal wieder rumtreibt. Dann müssen wir wohl ohne sie anfangen."
Usagi zuckte zusammen. "Seiya--- sie???"
Setsuna grinste Michiru an, wunderte sich aber, dass ihre Freundin ihrem Blick auswich. Rei und Ami, die Michiru die ganze Zeit besorgt gemustert hatten, sahen nun ihre Freundin an.
Yaten, die ein enges Trägertop und einen knappen Jeansrock trug, streckte ihre Brust betont raus. Sie zog ein grünes Samtbändchen aus den weißblonden Haaren, die ihr darauf über die Schulter wallten. Auch in ihren grünen Katzenaugen entdeckte Michiru eine gewisse Traurigkeit. Seiya hatte diesen Blick nicht mehr gehabt...
Ami lächelte Bunny an.
"Na was dachtest du denn?" " Aber Seiya hat doch..."
Rei trommelte mit den Fingernägeln auf dem Tisch herum.
"Mensch, hast du das noch immer nicht begriffen?!" "Doch, doch, das habe ich doch jetzt verstanden." "Und was ist da jetzt so schwer dran?"
"Naja..."
Verlegen spielte Usagi mit einer Haarsträhne. "Aber Seiya war..."
Taiki nickte. "...Voll in dich verknallt."
Man konnte dabei zusehen, wie Usagis Wangen sich röteten. "Dann ist Seiya also auch..."
Wieder sahen alle Michiru an, die sich nur noch wünschte, auf der Stelle im Boden zu versinken. Nein, natürlich war Seiya hetero, deswegen ist sie auch mit Haruka ins Bett gesprungen...
Yaten grinste sie an. "Ja, ist sie..."
Setsuna räusperte sich.
"Wolltet ihr uns nicht was sagen?"
Michiru blickte, erfreut über den Themawechsel, wieder in die Runde, wobei sie Yatens Blick traf. "Ach ja... Taiki, fang du an..."
Die Angesprochene setzte sich auf und hob, fast feierlich, die Stimme an. "Also, wo soll ich anfangen? Es tut mir wirklich leid, das wir ausgerechnet euch auf die Nerven gehen müssen. Vor einigen Monaten erschienen auf Kinmoku Feinde aus einer anderen Galaxie, die darauf aus waren, sagen wir mal, etwas von unserer Technologie zu erfahren."
Michiru sah sie fragend an. "Technologie?"
Wozu suchte Yaten dauern den Blickkontakt mit ihr? Wusste sie etwa von Seiya und Haruka?
"Zum Beispiel die Sache mit dem Geschlechtertausch. Und da gibt es noch ein paar Dinge, die würdet ihr hier aber nicht wirklich durchschauen."
"Oh gomen, wir auf der primitiven Erde können das nicht begreifen, ja?" Amis wache Augen blitzten durch ihre Brille.
"Komm schon, das tut doch nichts zur Sache. Wir haben versucht, sie zu beschützen, doch als sie nicht reden wollte, haben sie unsere Prinzessin getötet. Anschließend haben sie unseren Planeten angegriffen..."
Taiki stotterte, doch Yaten führte ihre Erklärungen zu Ende. " Wir haben alles versucht, aber ohne die Prinzessin konnten wir ihn nicht retten. Dabei hatten wir unseren Planeten gerade wieder aufgebaut und darauf gehofft, das wir endlich unsere Ruhe haben."
Setsuna stellte mit einem 'Klack' ihre leere Tasse auf den Tisch. "Das verstehen wir richtig, ihr habt jetzt kein zu Hause mehr?"
Die beiden nickten. " Wir sind zu euch gekommen, in der Hoffnung, dass wir bei euch sicher wären. Doch heute bemerkten wir, dass wir verfolgt werden..."
"Eigentlich nicht wir. Fighter war die Vertraute der Prinzessin, sie allein weiß über alles Bescheid, was unsere Feinde wissen wollen."
"Und jetzt treibt diese Wahnsinnige sich irgendwo allein rum, ohne Bescheid zu sagen, wo."
Michiru schüttelte den Kopf. "Seiya arbeitet mit mir zusammen."
Alle sahen sie verwirrt an, und Michiru verfluchte sich selbst dafür, etwas gesagt zu haben. "Ich meine, sie arbeitet in der selben Musikschule wie ich."
"Dann hast du sie heute gesehen? Nach der Arbeit ist sie nicht nach Hause gekommen."
Sie schluckte, versuchte aber dennoch, sachlich zu bleiben. "Keine Angst, ihr geht es gut, und sicher ist sie auch." Sie hängte ein gemurmeltes 'zu gut' an.
"Wie auch immer", Mamoru lächelte Zuversichtlich. "Wir stehen hinter euch." "Genau, wenn ihr unsere Hilfe braucht..."
"Sind wir zur Stelle."
"Schließlich habt ihr uns damals auch geholfen.
Na super. Die Inners hatte Starlight schon auf seiner Seite. Michiru ballte eine Hand zur Faust und bohrte ihre Fingernägel in die Handflächen. Warum ließen sie Seiya nicht einfach abkratzen? Verdient hatte sie es ja...
"Und ihr?"
Usagi sah Michiru an. "Wir was?"
"Ihr macht doch auch mit, oder?"
Als hätten sie eine Wahl gehabt! Sie sah Setsuna zu, die nur nickte. "Klar."
Nachdem alle eine Weile über alte Zeiten geplaudert hatten, hatte Setsuna es um halb zwei schließlich geschafft, auch Bunny und Mamoru sanft aus der Wohnung zu bugsieren.
Michiru setzte sich auf die Couch und betrachtete das Appartement, das im Höchstfall 30 Quadratmeter groß war. Bisher war sie nur ein- oder zweimal kurz hier gewesen. Es bestand lediglich aus dem Wohnzimmer, einer Einbauküche und dem engen Badezimmer mit Dusche. Überall an den Wänden hingen Schnittmuster, aber trotz der beengten Platzverhältnisse hatte Setsuna es geschafft, alles geschmackvoll einzurichten. Diese zog gerade die dunkelroten Vorhänge zu und setzte sich neben sie.
"Fahren wir nach Hause?" "Wie?" Michiru zog die Beine an und versuchte, sich in die Jacke zu kuscheln. "Also nicht."
"Ich kann nicht nach Hause."
"Dann erzähl' mir, was los ist."
Während Michiru versuchte, ihr den Sachverhalt zu erklären, jedoch dauernd von Tränen unterbrochen wurde, nahm Setsuna ihre Hand und streichelte sie. Michiru schreckte auf und sah ihre Freundin schockiert an. Setsuna sah sie einen Moment verwirrt an und lachte dann.
"Hey, was denkst du denn? Ich dachte, wir sind Freunde?" "Naja..."
"Ich kann dich auch wieder loslassen." "Nein, bitte nicht!"
Verblüfft zuckte Setsuna zusammen, als Michiru sich an ihre Schulter lehnte. Was blieb ihr übrig, als sie in den Arm zu nehmen? Michiru und sie hatten immer ein geschwisterähnliches Verhältnis gehabt, weswegen sie sich gewundert hätte, hätte Michiru auf ein Mal wirklich Berühungsängste ihr gegenüber gehabt.
"Kami-sama, was ist denn passiert, Michi?" "Mit mir gar nichts..." "Komm schon, du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst." "Ja schon aber..."
"Michiru, wenn du mich verarschen willst, ist das wirklich nicht die Zeit dafür." "Nein, ich weiß..."
Schließlich rückte Michiru mit der Wahrheit raus. Setsuna schluckte. Setsuna wusste, dass Michiru und Haruka Probleme hatten, aber das es jemals so weit kommen würde, hätte sie nie gedacht.
"Und jetzt?" Michiru wischte sich die Tränen aus den Augen.
"Ich hatte gehofft, du könntest mir eine Antwort geben." "Aber du liebst sie doch, oder?" "Ja, verdammt, und dabei weiß ich mittlerweile gar nicht mehr, warum noch."
"Weil ihr zusammen gehört, und das wird auch immer so bleiben."
"Das scheint Haruka aber anders zu sehen." "Weißt du was?" "Mh?"
Michiru setzte sich auf und sah Setsuna neugierig an.
"Wir bleiben heute nacht hier, du kannst dich ein bisschen abreagieren, und morgen früh sehen wir dann weiter, okay?"
"Aber ich habe doch gar keine Sachen dabei." "Ich leih' dir was von mir. Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn du mit mir in einem Bett schlafen musst?"
"Wo hast du denn hier ein Bett?"
Setsuna bedeutete ihr, von der Couch aufzustehen und zog die Couch aus.
" Ach so, eine Schlafcouch." "Naja, besser, als auf dem Boden zu schlafen." Michiru seufzte. "Okay, ich bleibe hier."
Sie war sogar froh, dass sie nicht allein schlafen musste, weil sie sich nicht sicher war, was sie getan hätte, wäre sie allein geblieben. Setsuna lieh ihr ein T-Shirt zum Schlafen. Doch auch als sie das Licht löschte, konnte Michiru keine Ruhe finden. Ihre Freundin strich ihr durch die langen Locken.
"Versuch wenigstens zu schlafen, bitte." "Was meinst du, was ich mache?"
Nach einigen Minuten hörte Michiru, wie Setsuna gleichmäßig atmete und war froh, ihre Wärme zu spüren. Wenigstens eine Freundin war ihr erhalten geblieben...
Nach einer Ewigkeit, so schien es jedenfalls, fiel auch Michiru in einen unruhigen, von Alpträumen gezeichneten Schlaf.
END Chapter IV
Tja, meine Starlight-Phobie scheint fast überwunden, nachdem ich alle drei nach meinen Vorstellungen zurechtgestutzt habe (Yaten *drool*!!! Jaja Misa, ich weiß was du denkst...). Aber eines muss ich loswerden: bitte bitte, denkt jetzt nicht, dass da was zwischen Michi und Setsu ist! Ich sollte mal zählen, wie oft ich in den einzelnen Kapiteln "Haruka" schreibe... mir ist nur mal aufgefallen, dass ich den Namen verdammt oft benutze ^-^ Bei manchen Leuten muss man ihn ja gar net mehr nennen,ne Oba-san("Ich habe ein Bild im Kopf von ihr..." - "Von wem?"- "Haruka natürlich")? Wah, dieses Mal fällt mir kein blödes Gelaber ein... Dieses Kapitel widme ich Oba-san, einfach weil ich so gnädig bin... nö, eigentlich weil Setsuna sich dieses Mal wie ein normaler Mensch aufführt und ich es doch tatsächlich geschafft habe, Moorhuhn als NETT darzustellen!!! Frage: Meinst du, im nächsten Kapitel fault Michi der Arm ab, weil er sie berührt hat? Vielleicht wachsen ihr auch Flügel...
Mata Ne,
Yukio
---"Crucify My Love" gehört immer noch nicht mir, sondern Yoshiki Hayashi/X Japan. Wenn jemand auf die Idee kommt, mir mailen zu wollen, der mache das unter skygoddess@gmx.de---
Affaire Fâcheuse
IV Why me?
Michiru rannte hektisch durch das Haus, scheinbar auf der Suche nach ihrer Handtasche, doch viel eher, um ihre Aggressionen abzubauen. Noch immer hörte sie das Geräusch, als sie ihre Hand Harukas Wange getroffen hatte. Sie hatte Haruka geschlagen! Nie im Leben hätte Michiru gedacht, dass sie dazu fähig wäre, jemanden zu verletzen, den sie liebte. Im Kampf erwartete man von ihr natürlich eine gewisse Härte, doch das hatte nichts daran geändert, dass sie eigentlich eine überzeugte Pazifistin war. Doch Haruka hatte sie viel tiefer verletzt, als es jegliche körperliche Gewalt je schaffen würde. Die Violinistin schluchzte, warf sich eine Jeansjacke über und schlug die Haustür hinter sich zu. Als sie vor dem Ferrari stand, bemerkte sie, dass Haruka als Einzige im Besitz des Autoschlüssels war und verfluchte sich dafür, dass sie sich noch immer keinen eigenen Wagen angeschafft hatte.
Sie kramte ihr Handy aus der Tasche- ins Haus wollte sie nicht gehen, da sie wusste, dass sie sonst komplett die Beherrschung über sich verlieren würde. Zuerst versuchte sie, Ayako zu erreichen, die anscheinend noch nicht zu Hause war. Jedenfalls nahm sie nicht ab. Alles, was Michiru wollte, war weg von zu Hause zu kommen, und so lief sie hinaus ins Zentrum von Minato. Um diese Zeit war die ganze Stadt von grellen Lichtern, die sie blendeten und in ihren feuchten Augen brannten, erhellt. Sie achtete nicht wirklich darauf, wo sie entlang lief, sondern ließ sich einfach von ihren Beinen tragen. Ohne es zu realisieren, lief sie in eines der Stadtviertel, in denen man sich nachts besser nicht herumtreiben sollte, besonders nicht als Frau.
Irgendwann gab sie es auf; sie konnte laufen, so lange sie wollte, aber der Schmerz würde nicht verschwinden. Sie lehnte sich in einer dunklen Gasse gegen eine Mauer und begann zu schluchzen. Wenn Haruka schon mit Seiya ins Bett ging, wie oft hatte sie sie schon vorher betrogen?
Michiru glaubte, endlich zu wissen, was nicht mit ihrer Freundin gestimmt hatte, seit sie nicht mehr kämpften. Anscheinend hatte Haruka sich wohl gelangweilt, so dass diese sich mit anderen vergnügte. Was sie wohl immer tat, während Michiru arbeiten war?
Und dann auch noch Seiya. Seiya, den sie doch immer gehasst hatte... Michiru verstand die Welt nicht mehr. Alles, was sie fühlte, war Hass. Hass gegen Haruka, gegen Seiya, die sich bei ihr noch eingeschleimt hatte, auf sich selbst, auf alles...
War es wirklich Hass?
Michiru fröstelte. Hass war eine tolle Alternative dazu, zugeben zu müssen, dass man sie zutiefst verletzt hatte und Schwäche zu zeigen. Wozu hatte sie Haruka überhaupt noch beigestanden?
Sie hatte an sie geglaubt und jetzt schien sie deswegen alles zu verlieren, dass sie sich so hart erarbeitet hatte! So wäre es sowieso nicht mehr lange weiter gegangen- Michiru bemerkte, dass sie eine Gänsehaut bekam- würde es jetzt überhaupt noch weitergehen?
* Crucify my love
If my love is blind
Crucify my love
If it sets me free
Never know never trust
"That love should see a color"
Crucify my love
* If it should be that way
Plötzlich leuchtete etwas in der Dunkelheit auf. Michiru erschrak, bemerkte dann jedoch, dass es der Transmitter an ihrem rechten Handgelenk war, den sie immer noch trug. Wenn sie mit den anderen Senshi reden wollte, war er schließlich billiger als jedes Telefon. Sie öffnete die Abdeckung des als Armbanduhr getarnten Kommunikators und erblickte ein paar tiefrote Augen.
"Moshi moshi?"
"Störe ich?"
Setsuna bemerkte, dass es um Michiru herum dunkel war und nahm an, sie hätte schon geschlafen. Michiru seufzte erleichtert, da sie Haruka erwartet hatte. "Nein, eigentlich nicht." " Könnt ihr kommen? Wir haben hier eine Sache zu besprechen..."
Michiru lief wieder auf die belebtere Straße, da Setsuna sie sonst nicht sehen konnte.
" Ich dachte, wir wollten uns übermorgen treffen?" " Woher weißt du davon?" " Ich habe Seiya getroffen." "Aha. Naja, dann weißt du ja, worum es geht. Ich dachte, es sei besser, das sofort zu klären." Michiru lächelte.
"Du bist doch nur neugierig." "Und wenn schon..."
Ihre Freundin bemerkte jetzt, dass Michirus Augen gerötet waren und sie sich definitiv nicht in einem Schlafzimmer befand.
Setsuna legte einen besorgten Blick auf. "Mensch Michi, wo treibst du dich denn rum?"
"Können wir später darüber reden?"
Michiru hörte die Stimmen der anderen Senshi im Hintergrund. "Und, kommt ihr?"
Mit einem verbitterten Blick schüttelte sie den Kopf. "Nicht WIR." Das 'wir' betonte sie mit etwas Nachdruck. "Ach so ist das..." " Kannst du mir einen Gefallen tun und mich abholen?" "Warte mal eben..."
Setsuna verschwand einen Moment von dem kleinen Bildschirm. Ein leicht angetrunkener Typ rammte Michiru derweil leicht von der Seite. Einen Moment lang verspürte sie Angst, was aber anscheinend an der unheimlichen Umgebung und nicht an dem Mann lag, der seelenruhig weiter wankte und alles in, was ihm in den Weg kam, umrannte.
"Michiru?" Setsuna lächelte sie an.
"Mamoru holt dich sofort ab, halt so lange die Stellung. Die Ecke, wo du bist, kennt man ja..."
"Hai..." Verträumt sah sie dem Betrunkenen nach. Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen. "Michiru? Wenn wir dann mit der Besprechung fertig sind, reden wir, ja? Wir sind doch Freundinnen..." Sie versuchte, zurück zu lächeln, was aber in einer Grimasse endete. "Bis dann..."
Michiru setzte sich auf eine Bank, die vollkommen verdreckt war, was sie aber nicht störte. Natürlich war Setsuna ihre Freundin... doch hatte sie das nicht auch von Seiya gedacht? Hatte sie nicht auch geglaubt, Haruka würde sie lieben?
Sie presste die Hand gegen die Stirn. Nein, sie durfte jetzt nicht an allem zweifeln. Setsuna war ihre beste Freundin, und überhaupt: wem hätte sie sich nun anvertrauen können? Mit Ayako hatte sie schon geredet, und die war im Moment nicht zur Stelle.
Michiru versuchte, sich auf das plötzliche Erscheinen von Starlight zu konzentrieren und darauf, dass sie gleich mit den anderen reden musste. Sie holte einen kleinen Handspiegel aus ihrer Tasche und versuchte, den Rest ihres Make-Ups, der noch nicht von den Tränen weggespült worden war, zu retten.
Womit hatte sie das eigentlich verdient? Hatte sie irgend etwas falsch gemacht?
Weil sie sich ihr Make-Up nicht vollständig ruinieren wollte, schluckte sie die Tränen hinunter. Michiru bemerkte, dass ihre Hände zitterten. Es war schon kurz vor Mitternacht, als ein roter Ferrari um die Ecke bog.
"Hey Michiru, steig' ein!" "Nani?"
Sie hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass Mamoru sie abholen sollte.
Er sah in ihre geröteten Augen und legte schützend einen Arm um sie, als sie in Richtung Auto lief.
"Was suchst du denn hier?"
"Ich weiß nicht..."
Warum spielte der Kerl sich jetzt plötzlich als ihr Seelenklempner auf? Sie mochte Mamoru, aber mehr auch nicht. Nie hatten sie ein privates Gespräch geführt, warum sollten sie es jetzt tun? Michiru straffte ihre Schultern, als sie sich anschnallte. Nein, sie würde sich nicht vor allen Leuten lächerlich machen. Sie redete sich ein, dass sie jetzt Sailor Neptun war und Neptun nichts mit ihren privaten Problemen zu tun hatte.
"Wenn du reden willst..." Sie lächelte matt und winkte ab.
"Nein, danke, mir geht's gut."
Sie wusste, dass der Student es ihr ohnehin nicht abnehmen würde, aber es war besser, als gar nichts zu sagen. Schließlich standen sie vor Setsunas Appartement, aus dem Michiru sofort bekannte Stimmen vernahm. Setsuna öffnete die Haustür und sah sie besorgt an.
"Du willst bestimmt erstmal ins Bad."
Michiru nickte dankbar. Setsuna verstand es, sie nicht zu bedrängen.
"Die anderen sind noch da, oder?" "Ja, aber die schicken wir, wenn das Wichtigste geklärt ist, nach Hause, und dann erzählst du mir, was los ist."
Setsuna kannte Michiru jetzt schon einige Jahre, doch so verstört hatte sie die grünhaarige Kriegerin noch nie gesehen. Das die Sache mit Haruka zusammenhing, war ihr jedoch klar- sonst waren die beiden zu solchen Treffen stets gemeinsam erschienen, auch wenn es ein bei ihnen ein wenig kriselte.
Als Michiru im Badezimmer vorm Spiegel stand und ihren Kajal nachzog, bemerkte sie, dass sie sich in der Eile Harukas Jacke übergezogen hatte. Der vertraute Geruch, der der Jacke anhaftete, ließ wieder eine Träne ihre Wange hinunterlaufen.
Nach zehn Minuten hatte sie jedenfalls oberflächlich ihre Fassung wiedergefunden, auch wenn es ihr so vorkam, als würde jemand ihre Brust von innen zerreißen. Höflich grüßte sie die anderen und setzte sich zu ihnen an den Tisch.
Setsuna stellte ihre eine Tasse Tee hin. "Willst du die Jacke nicht ausziehen?"
Michiru verschränkte die Arme vor der Brust. "Nein, mir ist kalt."
Michiru wunderte sich, dass keiner ein Wort sagte, bis ihr klar wurde, dass alle sie erwartungsvoll ansahen. Sie trank einen Schluck Tee und sah auf.
"Ich dachte, wir hatten etwas zu besprechen?"
Natürlich bemerkten die anderen, dass Michirus Augen gerötet waren. Usagi, die ihr gegenüber saß, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und sah sie fragend an.
"Du hast geweint." Michiru unterdrückte ein Schluchzen. Mamoru legte einen Arm um seine Verlobte und lächelte Michiru an. "Was sie sagen will ist..." "Ich kann auch selber reden, Mamo-chan...", versuchte die Blondine sich aus seiner Umarmung zu winden.
Makoto sah sie scharf an und fragte trocken. "Fehlt nicht jemand?"
Michiru umklammerte ihre Tasse. "Hotaru ist bei ihrem Freund..."
Aus Minakos Ecke ertönt ein gemurmeltes "Haruka"
Sie sah hilfesuchend Setsuna an, die sich neben sie gesetzt hatte. "Haruka kommt nicht, und sie niemandem Rechenschaft schuldig, warum auch. Schließlich ist sie alt genug."
Michiru atmete auf. Wenigstens Setsuna bemühte sich, ihr zu helfen. Sie musterte Yaten und Taiki- die ebenfalls beide ihr wirkliches Geschlecht angenommen hatten, und somit mindestens so hübsch wie Seiya waren.
Taiki trug ein weites, schwarzes T-Shirt und eine dunkelblaue Baggy, eigentlich also Männerkleidung. Michiru fühlte sich plötzlich wieder an Haruka erinnert und versuchte, ihren Blick von der androgynen Brünetten abzuwenden. Taiki war, wie Haruka, ziemlich groß, aber im Gegensatz zu der durchtrainierten Blonden wirkte Taiki schlaksig und in den weiten Klamotten irgendwie verloren. Sie hatte das Haar noch kürzer geschnitten als Haruka es hatte, und in ihren Augen lag ein Anflug von Melancholie, die sie traurig, aber auch wunderschön erschienen ließ.
Yaten zuckte mit den Achseln. "Keine Ahnung, wo Seiya sich mal wieder rumtreibt. Dann müssen wir wohl ohne sie anfangen."
Usagi zuckte zusammen. "Seiya--- sie???"
Setsuna grinste Michiru an, wunderte sich aber, dass ihre Freundin ihrem Blick auswich. Rei und Ami, die Michiru die ganze Zeit besorgt gemustert hatten, sahen nun ihre Freundin an.
Yaten, die ein enges Trägertop und einen knappen Jeansrock trug, streckte ihre Brust betont raus. Sie zog ein grünes Samtbändchen aus den weißblonden Haaren, die ihr darauf über die Schulter wallten. Auch in ihren grünen Katzenaugen entdeckte Michiru eine gewisse Traurigkeit. Seiya hatte diesen Blick nicht mehr gehabt...
Ami lächelte Bunny an.
"Na was dachtest du denn?" " Aber Seiya hat doch..."
Rei trommelte mit den Fingernägeln auf dem Tisch herum.
"Mensch, hast du das noch immer nicht begriffen?!" "Doch, doch, das habe ich doch jetzt verstanden." "Und was ist da jetzt so schwer dran?"
"Naja..."
Verlegen spielte Usagi mit einer Haarsträhne. "Aber Seiya war..."
Taiki nickte. "...Voll in dich verknallt."
Man konnte dabei zusehen, wie Usagis Wangen sich röteten. "Dann ist Seiya also auch..."
Wieder sahen alle Michiru an, die sich nur noch wünschte, auf der Stelle im Boden zu versinken. Nein, natürlich war Seiya hetero, deswegen ist sie auch mit Haruka ins Bett gesprungen...
Yaten grinste sie an. "Ja, ist sie..."
Setsuna räusperte sich.
"Wolltet ihr uns nicht was sagen?"
Michiru blickte, erfreut über den Themawechsel, wieder in die Runde, wobei sie Yatens Blick traf. "Ach ja... Taiki, fang du an..."
Die Angesprochene setzte sich auf und hob, fast feierlich, die Stimme an. "Also, wo soll ich anfangen? Es tut mir wirklich leid, das wir ausgerechnet euch auf die Nerven gehen müssen. Vor einigen Monaten erschienen auf Kinmoku Feinde aus einer anderen Galaxie, die darauf aus waren, sagen wir mal, etwas von unserer Technologie zu erfahren."
Michiru sah sie fragend an. "Technologie?"
Wozu suchte Yaten dauern den Blickkontakt mit ihr? Wusste sie etwa von Seiya und Haruka?
"Zum Beispiel die Sache mit dem Geschlechtertausch. Und da gibt es noch ein paar Dinge, die würdet ihr hier aber nicht wirklich durchschauen."
"Oh gomen, wir auf der primitiven Erde können das nicht begreifen, ja?" Amis wache Augen blitzten durch ihre Brille.
"Komm schon, das tut doch nichts zur Sache. Wir haben versucht, sie zu beschützen, doch als sie nicht reden wollte, haben sie unsere Prinzessin getötet. Anschließend haben sie unseren Planeten angegriffen..."
Taiki stotterte, doch Yaten führte ihre Erklärungen zu Ende. " Wir haben alles versucht, aber ohne die Prinzessin konnten wir ihn nicht retten. Dabei hatten wir unseren Planeten gerade wieder aufgebaut und darauf gehofft, das wir endlich unsere Ruhe haben."
Setsuna stellte mit einem 'Klack' ihre leere Tasse auf den Tisch. "Das verstehen wir richtig, ihr habt jetzt kein zu Hause mehr?"
Die beiden nickten. " Wir sind zu euch gekommen, in der Hoffnung, dass wir bei euch sicher wären. Doch heute bemerkten wir, dass wir verfolgt werden..."
"Eigentlich nicht wir. Fighter war die Vertraute der Prinzessin, sie allein weiß über alles Bescheid, was unsere Feinde wissen wollen."
"Und jetzt treibt diese Wahnsinnige sich irgendwo allein rum, ohne Bescheid zu sagen, wo."
Michiru schüttelte den Kopf. "Seiya arbeitet mit mir zusammen."
Alle sahen sie verwirrt an, und Michiru verfluchte sich selbst dafür, etwas gesagt zu haben. "Ich meine, sie arbeitet in der selben Musikschule wie ich."
"Dann hast du sie heute gesehen? Nach der Arbeit ist sie nicht nach Hause gekommen."
Sie schluckte, versuchte aber dennoch, sachlich zu bleiben. "Keine Angst, ihr geht es gut, und sicher ist sie auch." Sie hängte ein gemurmeltes 'zu gut' an.
"Wie auch immer", Mamoru lächelte Zuversichtlich. "Wir stehen hinter euch." "Genau, wenn ihr unsere Hilfe braucht..."
"Sind wir zur Stelle."
"Schließlich habt ihr uns damals auch geholfen.
Na super. Die Inners hatte Starlight schon auf seiner Seite. Michiru ballte eine Hand zur Faust und bohrte ihre Fingernägel in die Handflächen. Warum ließen sie Seiya nicht einfach abkratzen? Verdient hatte sie es ja...
"Und ihr?"
Usagi sah Michiru an. "Wir was?"
"Ihr macht doch auch mit, oder?"
Als hätten sie eine Wahl gehabt! Sie sah Setsuna zu, die nur nickte. "Klar."
Nachdem alle eine Weile über alte Zeiten geplaudert hatten, hatte Setsuna es um halb zwei schließlich geschafft, auch Bunny und Mamoru sanft aus der Wohnung zu bugsieren.
Michiru setzte sich auf die Couch und betrachtete das Appartement, das im Höchstfall 30 Quadratmeter groß war. Bisher war sie nur ein- oder zweimal kurz hier gewesen. Es bestand lediglich aus dem Wohnzimmer, einer Einbauküche und dem engen Badezimmer mit Dusche. Überall an den Wänden hingen Schnittmuster, aber trotz der beengten Platzverhältnisse hatte Setsuna es geschafft, alles geschmackvoll einzurichten. Diese zog gerade die dunkelroten Vorhänge zu und setzte sich neben sie.
"Fahren wir nach Hause?" "Wie?" Michiru zog die Beine an und versuchte, sich in die Jacke zu kuscheln. "Also nicht."
"Ich kann nicht nach Hause."
"Dann erzähl' mir, was los ist."
Während Michiru versuchte, ihr den Sachverhalt zu erklären, jedoch dauernd von Tränen unterbrochen wurde, nahm Setsuna ihre Hand und streichelte sie. Michiru schreckte auf und sah ihre Freundin schockiert an. Setsuna sah sie einen Moment verwirrt an und lachte dann.
"Hey, was denkst du denn? Ich dachte, wir sind Freunde?" "Naja..."
"Ich kann dich auch wieder loslassen." "Nein, bitte nicht!"
Verblüfft zuckte Setsuna zusammen, als Michiru sich an ihre Schulter lehnte. Was blieb ihr übrig, als sie in den Arm zu nehmen? Michiru und sie hatten immer ein geschwisterähnliches Verhältnis gehabt, weswegen sie sich gewundert hätte, hätte Michiru auf ein Mal wirklich Berühungsängste ihr gegenüber gehabt.
"Kami-sama, was ist denn passiert, Michi?" "Mit mir gar nichts..." "Komm schon, du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst." "Ja schon aber..."
"Michiru, wenn du mich verarschen willst, ist das wirklich nicht die Zeit dafür." "Nein, ich weiß..."
Schließlich rückte Michiru mit der Wahrheit raus. Setsuna schluckte. Setsuna wusste, dass Michiru und Haruka Probleme hatten, aber das es jemals so weit kommen würde, hätte sie nie gedacht.
"Und jetzt?" Michiru wischte sich die Tränen aus den Augen.
"Ich hatte gehofft, du könntest mir eine Antwort geben." "Aber du liebst sie doch, oder?" "Ja, verdammt, und dabei weiß ich mittlerweile gar nicht mehr, warum noch."
"Weil ihr zusammen gehört, und das wird auch immer so bleiben."
"Das scheint Haruka aber anders zu sehen." "Weißt du was?" "Mh?"
Michiru setzte sich auf und sah Setsuna neugierig an.
"Wir bleiben heute nacht hier, du kannst dich ein bisschen abreagieren, und morgen früh sehen wir dann weiter, okay?"
"Aber ich habe doch gar keine Sachen dabei." "Ich leih' dir was von mir. Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn du mit mir in einem Bett schlafen musst?"
"Wo hast du denn hier ein Bett?"
Setsuna bedeutete ihr, von der Couch aufzustehen und zog die Couch aus.
" Ach so, eine Schlafcouch." "Naja, besser, als auf dem Boden zu schlafen." Michiru seufzte. "Okay, ich bleibe hier."
Sie war sogar froh, dass sie nicht allein schlafen musste, weil sie sich nicht sicher war, was sie getan hätte, wäre sie allein geblieben. Setsuna lieh ihr ein T-Shirt zum Schlafen. Doch auch als sie das Licht löschte, konnte Michiru keine Ruhe finden. Ihre Freundin strich ihr durch die langen Locken.
"Versuch wenigstens zu schlafen, bitte." "Was meinst du, was ich mache?"
Nach einigen Minuten hörte Michiru, wie Setsuna gleichmäßig atmete und war froh, ihre Wärme zu spüren. Wenigstens eine Freundin war ihr erhalten geblieben...
Nach einer Ewigkeit, so schien es jedenfalls, fiel auch Michiru in einen unruhigen, von Alpträumen gezeichneten Schlaf.
END Chapter IV
