Hola!
So, da ist er also, der 5. Teil, auch "Michirus Rache" genannt *g* Okay,
ein blöder Doujinshi hat mich auf die Idee mit Michiru und X (tja dann lest
mal,wer das ist) gebracht... ich habe es auch nicht näher beschrieben,
schließlich geht's um Haruka und Seiya! Ich wollte einfach, dass Michi
sich (nachdem Haruka sich in der ganzen bisherigen Story nicht sehr sozial
verhalten hat) auch mal daneben benehmen darf ^ ^
Jaja, dieses Lied gehört noch immer nicht mir, ich verneige mich vor
Yoshiki Hayashi und "Crucify My Love"...
Diesen Teil möchte ich Hanako Nagisa (du weißt schon, warum) und meiner
Hoshi-chan (klar bekommst du auch welche von den Nacktfotos ^____________^
Wenn du mich wegen der Fic nicht schlachtest... [Ihr wollt jetzt wissen,
von wem, ne? Jedenfalls nicht von mir] widmen.
Und gomen, wenn die Story etwas holperig wirkt... ich habe langsam das Gefühl, wirklich zuviel privates (vom Feeling her) mit eingebracht zu haben. Aber um dieses Feeling rüber zu bringen, ist ja noch der Song da. Hehe, aber es ist ja meine Story und wem die net passt, soll sich selbst eine schreiben... In diesem Sinne: Eagle & Lantys rulez! Yukio
... supi, jetzt mache ich auch schon Andeutungen, die keiner außer mir versteht...
Affaire Fâcheuse
V I wish I could forget it all... but I'll never do
"Haruka?"
Die Blonde stand noch immer vollkommen perplex auf dem Flur und hielt eine Hand an die Wange. Michiru hatte sie geschlagen!
Seiya stand in Unterwäsche neben ihr und wollte sie beim Arm nehmen, doch Haruka wehrte ab.
"Fass mich nicht an!" Seiya setzte sich verwirrt aufs Bett.
Wie hatte sie sich darauf einlassen können? Sie hatte gewusst, dass die ganze Sache eine Lüge war und es gewaltigen Ärger geben würde, wenn die Wahrheit ans Licht kam. Doch hatte sie eine Wahl gehabt? Damals hatte sie sich eingeredet, ernsthaft in Usagi verliebt zu sein, um sich ihre Gefühle für Haruka nicht eingestehen zu müssen, da sie wusste, dass es aussichtslos war.
Wäre sie doch nur bei dieser Illusion geblieben. Um nicht von der Stille erdrückt zu werden, zog sie sich wieder an.
Haruka stand noch immer wie ein Eisklotz vor der Tür. "Komm wenigstens rein, da rumzustehen bringt dir gar nichts."
War das alles gewesen? Sie wusste, dass es besser war, jetzt zu gehen. Doch im Vorbeigehen hielt die Blonde sie an den Handgelenken fest und drückte sie gegen die Tür.
"Was machst du?" "Bitte, geh jetzt nicht." "Aber was willst du-"
Weiter kam sie mit ihrem Satz nicht, weil Haruka ihre Lippen auf ihren Mund presste. War das nun ein Kuss oder eine Taktik, um sie zum Schweigen zu bringen?
Haruka fühlte sich noch immer wie in Trance, auch wenn sie langsam begann, die Konsequenzen der ganzen Sache zu ahnen.
Nach dem Kuss ließ sie die Schwarzhaarige los, die sich daraufhin zu Boden sinken ließ. Sie setzte sich neben sie und legte einen Arm um sie.
Doch Seiya wehrte sich nicht. Seiya schlug sie nicht mehr, egal, was sie ihr antat. War das alles gewesen, was sie an Seiya interessiert hatte? Dieser Widerwille, diese ungebändigte Leidenschaft und der scheinbare Hass auf sie?
Haruka fragte sich, ob Seiya sie überhaupt je interessiert hatte.
Bis zu dem Zeitpunkt, als sie sich das erste Mal geküsst hatten, war 'er' ihr völlig egal gewesen. Nein, sie hatte ihn immer gehasst! Weil er sich an Michiru und Usagi vergreifen wollte, weil er überall beliebt war... und weil sie immer gewusst hatte, dass sie sich ähnlich waren. Viel zu ähnlich, und das machte sie verrückt.
Und noch immer konnte sie Seiya nicht durchschauen, nicht dominieren. Haruka stand auf und lief in Richtung Treppe.
"Ich muss jetzt erstmal was trinken. Willst du auch was?" "Du willst dich doch jetzt nicht besaufen? "
"Mh, daran hatte ich noch gar nicht gedacht..."
Seiya stand auf und begleitete sie hinunter. Während Haruka in der Küche war, piepste Seiyas Transmitter. Sie nahm ab und erblickte Yaten mit einem mehr als säuerlichen Gesichtsausdruck.
"Ach, Madame bequemt sich auch mal, an ihren Job zu denken?" Die Schwarzhaarige seufzte. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt..."
"So sehen wir das auch. Verdammt, Fighter, wo steckst du?"
"Das wollt ihr nicht wissen..."
Haruka steckte ihren Kopf aus der Küchentür. "Seiya, willst du jetzt Alk oder nicht?"
Yaten verzog das Gesicht.
"Die Stimme kenne ich doch... du hast doch nicht etwa..."
Seiya seufzte. "Das geht dich ja wohl gar nichts an!" Plötzlich wechselte das Gesicht auf dem Monitor und sie hörte Taikis tiefe Stimme. "Mir ist egal, was du machst, aber du solltest wenigstens wissen, dass wir verfolgt werden."
"Verfolgt?" "Genauer gesagt DU. Die sind auf dem Weg hierher. An deiner Stelle würde ich ganz schnell herkommen."
Haruka saß neben ihr und sah sie mit großen Augen an. Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, tut mir leid. Ich habe mir letztes Mal, als wir hier waren, schon alles versaut, weil ich nur an die Mission gedacht habe." " Bist du noch ganz gesund?"
" Lass mich doch ein einziges Mal leben wie ein ganz normaler Mensch!"
Plötzlich wurde der Bildschirm schwarz.
"Aufgelegt."
Haruka nippte an einem Glas Sake, froh darüber, dass sie jetzt, zumindest für kurze Zeit, ein anderes Gesprächsthema hatten.
"Du wirst verfolgt?" Seiya nahm ihr das Glas ab, trank einen großen Schluck und erklärte ihr die Situation.
Anschließend nahm die Blonde ihre Hand. "Ich werde dir auf jeden Fall helfen." "Ach ja?"
"Natürlich."
Seiya ließ ihren Kopf nach hinten fallen und blickte an die Decke.
"Du weißt ja, was das dann heißt, oder?" "Das du, wenn wir die besiegt haben, hier bleiben kannst." "Mh..."
Auf den ersten Blick gefiel Haruka der Gedanke. Doch dann überlegte sie, was in diesem Falle passieren würde.
"Warum sagst du den Typen den Mist nicht einfach?" Seiya stöhnte. Wie blöd konnte man noch sein?
"Du bist wirklich blond..." "Was soll das denn jetzt?"
Sie schnippte mit den Fingern gegen Harukas Stirn.
"Weil die mit dem Wissen garantiert etwas anderes vorhaben, als eine Zirkusshow zu veranstalten, baka!" "Wieso, wäre doch cool, immer das Geschlecht wechseln zu können."
"Das passt zu dir. Aber es geht ja noch um ganz andere Dinge, das ist nicht lustig..."
"...über die du selbstverständlich nicht reden kannst. Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Wenn ihr einmal von Anfang an Klartext reden würdet, könnten wir euch viel schneller helfen. Das ihr immer nur mit Halbwahrheiten rausrückt, finde ICH nicht lustig." "Tut mir leid, das geht wirklich nicht. Sollten wir uns nicht über etwas anderes Gedanken machen?"
Haruka stützte entnervt den Kopf auf die Hände. "Und wenn ich mir keine Gedanken darüber machen will?"
"Willst du jetzt weglaufen? Anscheinend bist du doch so feige..." "Sag' das noch mal!"
Seiya schubste Haruka zur Seite. "Fängt das jetzt schon wieder an? Sei doch einmal erwachsen. Was wird jetzt mit uns?"
Gab es das überhaupt, ein 'wir' in dieser Konstellation? Die Schwarzhaarige versuchte, sie zu küssen, doch Haruka drehte den Kopf weg.
Nein, es war ihr verdammter Egoismus gewesen, der sie in diese Sache hinein geritten hatte. Sie wusste, dass es falsch war, sie hatte es nie gewollt- doch da war dieser Impuls in ihr, die sie dazu zwang und ihr das denken unmöglich gemacht hatte. Bis gerade eben. Sie murmelte etwas von 'Klo' und lief zur Toilette, wo sie die Tür hinter sich verschloss.
In ihrem Kopf pochte es, ihre Wange brannte noch immer, doch Harukas Verstand arbeitete klarer als je zuvor. Sie stellte sich vor den Spiegel und griff erstmal nach einer Bürste, um ihre Haare einigermaßen in Ordnung zu bringen. Warum warf sie Seiya nicht einfach hinaus? Nein, das wäre unfair gewesen, nachdem sie dieses Spiel mitgespielt hatte.
Doch jetzt konzentrierte sie sich auf ihre noch immer gerötete Wange. Sie bemerkte, dass in der Bürste einige lange türkise Haare hingen.
Michiru.
Was hatte sie ihr nur angetan?
In den letzten Jahren, mit ihrem ganzen Verhalten... sie hatte sich gehen lassen und Seiya als Aufhänger dazu benutzt. Ihr Egoismus war dabei, ihr Leben zu zerstören. Und heute Abend hatte sie dem ganzen die Krönung verpasst. Jetzt, da sie allein vor dem Spiegel stand, ließ sie dem Tränenfluss einfach freien Lauf. Ihre Hand zitterte. Wer war in den letzten Jahren immer für sie dagewesen, und an wen hatte Haruka statt dessen gedacht? Sie hatte gedacht, sie könnte Michiru nicht mehr lieben, weil ihre Gefühle für Seiya im Unklaren lagen.
Doch jetzt war sie sich sicher: sie liebte Michiru! Und sie wollte, dass alles wieder wurde wie früher. Doch dazu, das wusste sie, war es zu spät. Außer, ein Wunder würde geschehen- und Uranus hatte noch nie an Wunder, sondern nur an das, was sie tun und sehen konnte, geglaubt.
Erstmal musste sie jetzt Seiya sagen, dass zwischen ihnen nichts mehr laufen würde. Sie wusste, dass es am leichtesten gewesen wäre, Michiru zu vergessen und ab jetzt mit Seiya zu leben, aber so kampflos würde sie Michiru nicht aufgeben.
Anschließend ging sie ins Wohnzimmer zurück, doch die Schwarzhaarige war auf der Couch eingeschlafen. Sie war wirklich hübsch, und Haruka konnte auch nicht leugnen, dass es ihr Spass gemacht hatte, aber mehr als Freundschaft konnte es zwischen ihnen einfach nicht geben. Sie streichelte Seiya sanft über das Haar und deckte sie zu.
"Na dann reden wir eben morgen"
Die Blonde trank das Glas leer und beschloss, dass es das beste war, eine Nacht über alles zu schlafen. Sie stapfte nach oben ins Schlafzimmer, wo sie das Bett, um die Erinnerung an den Abend zu verwischen, neu beziehen wollte. Doch dann blieb sie auf Michirus Seite liegen, weil sie sich sicher war, in ihrem Kissen den beruhigenden Geruch ihrer Freundin zu vernehmen. Schließlich konnte sie sich nicht sicher sein, ob sie ihn, außer auf diesem Kissen, jemals wieder wahrnehmen würde.
Der Lärm der Großstadt ließ Michiru erwachen. Einen Moment lang suchte sie orientierungslos mit der Hand nach jemanden, der das Bett mit ihr teilte, doch als sie die Augen öffnete, erinnerte sie sich wieder an den letzten Abend. Alle ihre Glieder schmerzten, als sie sich streckte und nach einer Uhr suchte. Als der Radiowecker auf dem Regal elf Uhr morgens anzeigte, sprang sie auf. Setsuna war natürlich längst an die Arbeit gegangen- und da sollte sie jetzt eigentlich auch sein!
Doch der Gedanke daran, Seiya sehen zu müssen, oder Ayako, die sich nach letztem Abend erkundigte, verleitete Michiru dazu, bei der Musikschule anzurufen und sich krank zu melden.
Anschließend zog sie die Vorhänge beiseite und ging in das kleine Bad, wo sie sich unter die Dusche stellte. Es tat gut, die Wassertropfen ihren Körper herunter fließen zu spüren, wie Hände, die sie sanft streichelten und ihren Körper umspielten. Wie Harukas Hände... sie schluchzte und drehte das Wasser auf die höchste Temperatur auf. Erst, als die Haut an ihren Händen runzlig wurde, bemerkte Michiru, dass sie viel zu lange unter der Dusche gestanden hatte und drehte das Wasser ab.
Sie wickelte sich ein Handtuch um und fand nach einigem Suchen die Wäsche, die Setsuna ihr bereit gelegt hatte. Hunger hatte sie noch immer nicht, und so setzte sie sich schließlich vor den Fernseher. Nach einiger Zeit nahm sie sich Harukas Jacke und zog sie wieder über.
Hätte sie noch Tränen über gehabt, sie hätte sicherlich geweint. Aber statt dessen überlegte Michiru, was sie nun tun sollte. Sie liebte Haruka, aber hatte keine Lust mehr, sich von ihr ausbeuten zu lassen. Sie war naiv gewesen, weil sie sie liebte und jetzt saß sie hier allein, während ihre Lebensgefährtin sich mit einer Außerirdischen vergnügte.
Der Gedanke begann, Michiru zu gefallen: Starlight war nicht irdisch. Eigentlich ein Wunder, dass sie sich mit ihnen verständigen konnten. Und Seiya, Seiya war das widerlichste aller Aliens, das ihr Haruka weggenommen hatte. Michiru schüttelte den Kopf. Sich jetzt in eine Phantasiewelt zurückzuziehen, brachte sie auch nicht weiter.
Wie lange wollte sie noch weiter melancholisch herumhängen? Gegen zwei Uhr stand sie vor der Tür der Appartements. Doch gerade, als sie es verlassen wollte, klingelte ihr Handy. Es wurde keine Nummer angezeigt, also nahm Michiru neugierig ab.
"Moshi moshi?" Am anderen Ende meldete sich eine Wohlbekannte Stimme. "Hallo Michi..." "Was willst du denn von mir? Geh doch zu einer von deinen Tussen..." Sie bemerkte das Zittern in Harukas Stimme. "Nani? Die existieren nicht. Bitte, ich muss mit dir reden."
"Ich glaube nicht, dass wir uns noch etwas zu sagen haben."
"Aber..."
Mit diesen Worten legte sie auf und schaltete das Handy aus. Sie würde sich nicht länger von Haruka behindern lassen! Es war ihr Leben, und das musste sie nach niemanden ausrichten. Sie war erwachsen- Haruka auch. Und wenn Haruka glaubte, sie kann sich vergnügen, mit wem sie will, musste sie auch mit den Konsequenzen rechnen.
Michiru lächelte blasiert in den Spiegel und trat vor die Tür. Sie war kein kleines Mädchen mehr, mit dem Haruka spielen konnte!
"Tadaimaaaaaaaaaaaaah!" Hotaru gähnte. Hoffentlich hatten die anderen ihre Nachricht abgehört, ansonsten erwartete sie ein gewaltiges Donnerwetter. Aus der Küche hörte sie Stimmen. Sie hing ihre Jacke an die Garderobe und schlüpfte in ihre Pantoffeln. Es war fast Mittag und das ganze Haus war noch immer verdunkelt. Sie seufzte. Da hatte wohl nicht nur sie eine heiße Nacht gehabt.
"Wah, mein Nacken..."
Seiya ließ ihren Kopf auf die Tischplatte fallen. Warum hatte Haruka sie nicht aufgeweckt, sondern auf der Couch schlafen lassen?
"Stell dich nicht so an."
Sie sah die Blonde an, die ihr gegenüber saß. Sie trug ein weißes Hemd mit einer aufgenähten Brusttasche, auf der das Markenlogo eingestickt war und gerade geschnittene, ausgewaschen wirkende Jeans. Der frische Geruch ihres Aftershaves erinnerte Seiya an das, dass sie in der Zeit ihres ersten Besuchs auf der Erde benutzt hatte. Da war sie wieder, die Haruka, die sie kannte. Sie hatte das Kinn auf die Hände gestützt und sah sie mit eisigen Blick an.
Natürlich war alles nur ein Spiel gewesen. Seiya fühlte sich benutzt, auch wenn sie zugeben musste, dass sie sich gerne hatte benutzen lassen. Es war von Anfang an eine Utopie gewesen, zu glauben, Haruka würde sie wirklich lieben. Am liebsten hätte sie drauf los geheult, doch Schwäche zu zeigen, hätte sie nur noch mehr erniedrigt. Sie schluckte. Es gab nicht viele Möglichkeiten.
" Können wir nicht versuchen, Freunde zu bleiben?" " Wir waren nie Freunde, Seiya."
Haruka war abweisender als je zuvor, aber Seiya wusste, dass auch sie nur versuchte, ihre Gefühle zu verstecken. Und sie wusste auch, dass diese Gefühle nicht ihr galten.
" Wenigstens Waffenstillstand?" " Von mir aus..."
Jemand schob die Tür von außen auf.
Haruka atmete auf. Endlich waren sie nicht mehr allein.
" O hayo!" Hotaru stand in der Tür und sah Seiya verwirrt an. Haruka grinste sie an.
" ' O hayo' ist gut, schonmal auf die Uhr geguckt?" " Was dagegen?"
" Wenn du wenigstens Spass hattest."
'Mehr Spass als ich' wollte Haruka sagen, doch sie verkniff sich den Kommentar.
"Den hatte ich."
Das Mädchen lief um den Tisch und stellte sich hinter die Blonde, so dass sie Seiya genau ins Gesicht sehen konnte.
" Tomoe Hotaru, dozo yoroshiku. Und wer sind Sie?"
Seiya stand auf und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Ich bin die, die man immer zuerst ausnutzt und dann nachher die Schuld in die Schuhe schiebt..."
Sie lief ins Wohnzimmer, um ihre Sachen zu holen, stolperte fast über ihre Stiefel und ließ schließlich die Haustür hinter sich zu fallen.
"Seiya!" Haruka wollte ihr hinterher, setzte sich dann aber wieder. Sie brauchten jetzt Abstand... Hotaru setzte sich auf Seiyas Platz und zog eine Augenbraue hoch.
"Seiya?" Die Blonde wischte sich mit einer Hand über die Augen. "Ja, verdammt..."
Was sollte es schon? Sie hatte Hotaru aufgezogen, da konnte sie ruhig vor ihr weinen. Haruka ließ einfach alles aus sich heraussprudeln, es machte keinen Sinn mehr, irgend etwas zu verheimlichen.
"... ich habe sie angerufen, aber sie meinte, wir hätten uns nichts mehr zu sagen..." Sie schluchzte. "Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe... ich weiß, dass ich's nicht mehr gut machen kann, ich... ich liebe Michiru doch..."
Sie spürte eine kleine Hand auf ihrer Schulter. " Du musst es wenigstens versuchen."
"Hey Michi, das steht dir echt super!" Michiru lächelte matt. Sie fand, dass sie in dem knielangen dunkelblauen Rock und dem trägerlosen Top, das Setsuna ihr geliehen hatte, einfach nur grauenvoll aussah. Man sah ihr an, dass sie in letzter Zeit kaum geschlafen und viel zu viel geweint hatte- aber sie war froh darüber, endlich wieder unter Leute kommen zu können.
Taiki und Yaten hatten am Nachmittag angerufen, ob sie nicht Lust hätten, abends wegzugehen. Und jetzt stand sie mit Setsuna, die zu einem knappen schwarzen Kleid gegriffen hatte, vorm Spiegel.
"Komm schon, zieh nicht so ein Gesicht. Wir machen jetzt einen drauf und reißen ein paar Kerle auf..." Michiru verzog das Gesicht, aber ihre Freundin legte den Arm um sie und zwinkerte.
"Naja, müssen ja nicht unbedingt Kerle sein..."
Eine halbe Stunde später saßen die vier jungen Frauen in einer Bar und alberten herum. Setsuna hielt sich an einen hochprozentigen Wodka-Mix, während Michiru nur an einem Glas Sake nippte. Taiki und Yaten wussten bereits von Haruka und Seiya, und es war nur eine Frage der Zeit, bis alle anderen auch von dem neuen Traumpaar schlechthin erfuhren. Michiru seufzte.
Taiki, die sich eigentlich dagegen gewehrt hatte, Alkohol zu trinken, wurde jetzt von Setsuna mit einer Flasche bedroht, deren Inhalt Zitronenlimonade glich [1], aber mit einigen Prozent Alkohol angereichert war. Schließlich gab sie auf und setzte die Flasche an den Mund.
Anschließend lächelte sie Michiru an. "Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, dazu bist du viel zu hübsch!"
Yaten hob ihr Glas.
"Genau, du musst neuen Mut fassen, die dumme Kuh ist es nicht wert, dass du ihr hinterher trauerst!"
Taiki stieß ihrer Freundin in die Rippen. "Das meint sie nicht so..."
Michiru lächelte verbittert. "Und wenn schon, irgendwo hat sie ja recht..."
Setsuna hob ihr Glas. "Lasst uns heute doch einfach mal feiern und den ganzen Schrott vergessen! Auf gescheiterte Existenzen!"[2]
Die Violinistin hob ebenfalls ihr Glas. Setsuna hatte einen Galgenhumor, aber der war immerhin besser als gar keiner. Auch die beiden anderen hoben ihr Glas und so stießen sie alle auf die 'gescheiterten Existenzen', die sie waren oder für die sie sich hielten, an. Die mittlerweile warme Sake hinterließ einen schalen Geschmack in Michirus Mund, den sie mit noch mehr Sake versuchte, hinunter zu spülen.
Irgendwann spürte sie, dass ihre Augen schwer wurden und ihr schwindelig wurde, missachtete aber diese Warnungen ihrer Körpers und trank weiter. Vielleicht konnte sie so ihre innere Leere füllen und vergessen, was in den letzten 2 Tagen geschehen war.
Irgendwann, als es draußen kühl geworden war und sich in ihren Kopf alles drehte, weit nach Mitternacht, sah sie in Yatens glühende grüne Augen und vergaß wirklich alles. Auch wer und wo sie war, und was sie tat...
In dieser Nacht lag Haruka hellwach im Bett und sah immer wieder auf den Halbmond, der ins Zimmer schien. Immer wieder wählte sie die Nummer von Michirus Handy, erreichte jedoch niemanden. Doch es reichte ihr, die bekannte Stimme auf der Mailbox zu hören, auch wenn sie lediglich ihren Namen nannte und dann von einer automatischen Frauenstimme ersetzt wurde. Die Telefonrechnung, die es deswegen geben würde, war ihr egal. Hotaru hatte sie ermutigt, mit Michiru zu reden, und wenn sie sie nicht endlich telefonisch erreichte, würde Haruka morgen bei Setsuna vorbeifahren.
Als Hotaru an die Tür klopfte und fragte, ob sie hereinkommen könnte, kam ihr eine Idee. Die Schwarzhaarige setzte sich neben sie aufs Bett. " Du schläfst ja noch immer nicht..." " Ich kann nicht. Aber warte mal eben..."
Haruka ging die Nummern durch, die im Telefon gespeichert waren. Sie setzte sich auf und wartete auf ein Freizeichen- und tatsächlich, sie war noch wach gewesen.
"Moshi moshi?" "Hi, hier ist Haruka, die Fr..." Haruka überlegte einen Moment- war sie überhaupt noch Michirus Freundin?
"Ja ja, ich weiß, die Michiru-Haruka. Warum rufst du um die Zeit an?" "Ist Michiru bei dir?"
"Nein, sie ist ja krank. Sagte der Chef mir jedenfalls. Ich habe da ja meine eigene Theorie."
Hotaru sah sie neugierig an. "Aha..." "Stimmt etwas nicht? Habt ihr denn nicht geredet?" "Höh?"
Hotaru bedeutete Haruka, das Telefon auf Lautsprecher zu stellen, weil sie mehr mitbekommen wollte als die unartikulierten Laute ihrer Ziehmutter. Diese zuckte mit den Achseln und betätigte die Lautsprecher-Taste.
"Michiru war gestern abend bei mir. Sie wollte gestern Abend mit dir reden, um eure Beziehung zu retten."
Haruka starrte ungläubig auf den Hörer. Ayako legte eine Pause ein, doch als ihr Gesprächspartner still blieb, keimten Zweifel in ihr auf.
"Oder habt ihr euch etwa getrennt?" "... so in etwa... aber ohne zu reden..."
Aus Ayakos Zweifeln wurde ein Verdacht. "Könnte es mit dieser Neuen, ähm Seiya, zusammenhängen?"
Haruka wurde leichenblass und war nur noch fähig, zu flüstern.
"Hai..." "Und Michiru ist nicht zu Hause, sagst du?"
"Nein..." "Pass auf, ich komme morgen so gegen zehn bei euch vorbei, ist ja Samstag. Dann frühstücken wir und dann erzählst du mir alles- wenn du willst."
Was hatte Ayako auf einmal mit ihr zu tun? Hotaru nickte ihr jedoch zu. Vielleicht konnte Ayako ihr helfen...
"Okay..." "Und dann gibt es da noch etwas, was du wissen solltest... Sailor Uranus."
Beinahe wäre Haruka der Hörer aus der Hand gefallen. Nun war auch Hotaru, die ohnehin keine kräftige Gesichtsfarbe hatte, kalkweiß.
"Nani?" "Keine Angst, ich bin kein Feind. Aber todmüde. Morgen gegen zehn?"
"J--ja." "Bis dann."
Ayako hatte aufgelegt und die beiden lauschten dem monotonen Piepsen des Freizeichens. "Ich glaube, ich stürz mich von 'ner Brücke..." "Mach das aber erst morgen. Ich habe eine bessere Idee."
Hotaru nahm ihr den Hörer aus der zitternden Hand und wählte Setsuna's Nummer.
" Meiou?" " Hier ist Hotaru..." " Bist du wahnsinnig? Weißt du, wie spät es ist?" " Öhm..."
Haruka riss ihr das Telefon aus der Hand. " Ist Michiru bei dir?"
Setsuna gähnte. " War sie, aber sie ist mit zu Yaten und Taiki gegangen..." " Na toll. Hör' zu, kannst du morgen früh so gegen zehn herkommen?" " Wieso?" " Du hast deren Adresse?" " Nö, aber die Nummer..."
Hotaru winkte ab und zischte: "Nicht heute nacht..." Die Blonde seufzte. "Komm einfach morgen früh vorbei." " Wenn du unbedingt willst... Na dann o-yasumi..."
Hotaru stand auf. "Bis dahin versuchen wir mal zu schlafen, ja?" Haruka nickte und zog, als Hotaru die Tür geschlossen hatte, die Vorhänge zu und wählte ein letztes Mal Michirus Nummer.
Wieder nur die Mailbox.
* 'Til the loneliness shadows the sky
I'll be sailing down and I will know
I know I can clear clouds away
* Or is it a crime to love
Die warme Morgensonne kitzelte Michiru in der Nase, so dass sie mit einem Niesen aufrecht im Bett saß, sich dann aber wieder in die Federn fallen ließ. Sie kuschelte sich unter die Decke und an die Brust ihrer Freundin.
"Haruka..."
Die plötzlichen Schmerzen in ihrem Kopf und die Tatsache, dass sie mit jemand anderem im Bett lag, holten Michiru wieder in die Realität und sie sprang vor Schreck aus dem Bett.
Nur langsam kamen ihr die Geschehnisse der letzten Nacht wieder ins Gedächtnis. Sie waren beide so betrunken gewesen... Und dann hatte sie Yaten auch noch 'Haruka' genannt.
Hektisch suchte sie nach ihren Klamotten und zog sich an. Yaten setzte sich im Bett auf.
"O-hayo..." Das helle Haar stand in allen Richtungen von ihrem Kopf ab, als sie Michiru verschlafen anblinzelte. "Vergessen wir die Sache?"
Yaten schlug sich mit der Hand vor die Stirn. "Hab' ich 'nen Kater..." "Den habe ich auch."
Sie sah Michiru an, die vor ihr kniete. Natürlich, sie hatten ihren Spass gehabt, aber im alkoholisierten Zustand. Michiru war durchaus attraktiv, aber es gab Dinge, die ihr wichtiger waren. Es würde bei diesem einen Mal bleiben.
"Ist's denn nicht wert gewesen, sich daran zu erinnern?"
Yaten grinste. "So meinte ich das nicht." " Ich weiß nicht, wovon du redest. Das Bad ist, wenn du die Tür aufmachst, genau gegenüber."
Michiru nahm ihre Tasche und öffnete die Tür. "Wir haben uns also verstanden."
Nach einem ausgedehnten Frühstück stand Michiru vor der dem Wolkenkratzer, in dem Starlight sich eine kleine 4-Zimmer-Wohnung gemietet hatte. Es war noch wärmer als am vorherigen Tag. Einige Zeit lang hielt sie nach einem Taxi Ausschau, fand aber keines und suchte in ihrer Handtasche nach ihrem Handy, um eines zu rufen.
Eine Nachricht auf der Mailbox. Als sie Harukas Stimme hörte, kehrten auch die restlichen Erinnerungen wieder.
"Hallo Michi. Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe. Du wirst mir das jetzt nicht glauben, aber ich liebe dich. Ich wollte dich nicht verletzen, und ich wollte dich nicht betrügen. Ich kann nicht glauben, dass jetzt alles vorbei sein soll. Du wolltest mir doch noch eine Chance geben, das weiß ich von Ayako. Komm nach Hause, dann reden wir... bitte, lass es nicht zu Ende sein... und wenn doch, dann sollst du wenigstens die Wahrheit kennen."
END Chapter V
Hey, endlich mal wieder ein Fic mit meinen geliebten Nachträgen *freu*
[1] Misa:"Kennst du Sergio?" *yukinick*- LASST UNS FEIERN... Misa:"Aus welchem Land kommt Sergio eigentlich? Das fing doch mit P an..." Yukio: "Prasilien?" Und ich hatte Recht... nix da mit (P)Argentinien (hi Rick, lasst uns trinken...öhmja ich hab's mir anders überlegt), Peru fängt auch damit an, da grillen die Meerschweinchen (und ich habe meine kleine Zucht an die Tierhandlung verhökert...)! Misa:"Schmeckt wie Limo..." (nicht die Meerschweinchen, Smirnoff Ice!) -nach der 7. Flasche merkst du, dass es keine ist, wirst du ja sehen... oder willst du wie's Daddy enden (Originalzitat: "Leber? Habe ich schon lang net mehr. Meine Lunge? Och, du meinst den schwarzen Schatten da?")?! [Wah, complicated, heißt's jetzt "Mummy" oder noch immer "Daddy"? ... öhm hieß das nicht auch "Mumie"? Kein weiterer Kommentar, ich wollte doch noch ein wenig weiter leben...] Nö, ich habe noch nichts getrunken heute...die Fic ist so ernst, da muss ich jetzt wenigstens ein bissl Quatsch schreiben- wie gesagt, lasst uns feiern !!!
[2] Den Trinkspruch habe ich geklaut... bei mir selbst. Den haben wir an meinem Burzeltag verwendet (vielversprechend, ne?)... und nachher haben wir auf jeden Mist angestoßen... immer diese Minderjährigen Alkis *g*
Ach, fast hätte ich mein Mailaddy vergessen... flame me, ich steh' drauf ^o^ : skygoddess@gmx.de
Mata Ne, Yukio
Und gomen, wenn die Story etwas holperig wirkt... ich habe langsam das Gefühl, wirklich zuviel privates (vom Feeling her) mit eingebracht zu haben. Aber um dieses Feeling rüber zu bringen, ist ja noch der Song da. Hehe, aber es ist ja meine Story und wem die net passt, soll sich selbst eine schreiben... In diesem Sinne: Eagle & Lantys rulez! Yukio
... supi, jetzt mache ich auch schon Andeutungen, die keiner außer mir versteht...
Affaire Fâcheuse
V I wish I could forget it all... but I'll never do
"Haruka?"
Die Blonde stand noch immer vollkommen perplex auf dem Flur und hielt eine Hand an die Wange. Michiru hatte sie geschlagen!
Seiya stand in Unterwäsche neben ihr und wollte sie beim Arm nehmen, doch Haruka wehrte ab.
"Fass mich nicht an!" Seiya setzte sich verwirrt aufs Bett.
Wie hatte sie sich darauf einlassen können? Sie hatte gewusst, dass die ganze Sache eine Lüge war und es gewaltigen Ärger geben würde, wenn die Wahrheit ans Licht kam. Doch hatte sie eine Wahl gehabt? Damals hatte sie sich eingeredet, ernsthaft in Usagi verliebt zu sein, um sich ihre Gefühle für Haruka nicht eingestehen zu müssen, da sie wusste, dass es aussichtslos war.
Wäre sie doch nur bei dieser Illusion geblieben. Um nicht von der Stille erdrückt zu werden, zog sie sich wieder an.
Haruka stand noch immer wie ein Eisklotz vor der Tür. "Komm wenigstens rein, da rumzustehen bringt dir gar nichts."
War das alles gewesen? Sie wusste, dass es besser war, jetzt zu gehen. Doch im Vorbeigehen hielt die Blonde sie an den Handgelenken fest und drückte sie gegen die Tür.
"Was machst du?" "Bitte, geh jetzt nicht." "Aber was willst du-"
Weiter kam sie mit ihrem Satz nicht, weil Haruka ihre Lippen auf ihren Mund presste. War das nun ein Kuss oder eine Taktik, um sie zum Schweigen zu bringen?
Haruka fühlte sich noch immer wie in Trance, auch wenn sie langsam begann, die Konsequenzen der ganzen Sache zu ahnen.
Nach dem Kuss ließ sie die Schwarzhaarige los, die sich daraufhin zu Boden sinken ließ. Sie setzte sich neben sie und legte einen Arm um sie.
Doch Seiya wehrte sich nicht. Seiya schlug sie nicht mehr, egal, was sie ihr antat. War das alles gewesen, was sie an Seiya interessiert hatte? Dieser Widerwille, diese ungebändigte Leidenschaft und der scheinbare Hass auf sie?
Haruka fragte sich, ob Seiya sie überhaupt je interessiert hatte.
Bis zu dem Zeitpunkt, als sie sich das erste Mal geküsst hatten, war 'er' ihr völlig egal gewesen. Nein, sie hatte ihn immer gehasst! Weil er sich an Michiru und Usagi vergreifen wollte, weil er überall beliebt war... und weil sie immer gewusst hatte, dass sie sich ähnlich waren. Viel zu ähnlich, und das machte sie verrückt.
Und noch immer konnte sie Seiya nicht durchschauen, nicht dominieren. Haruka stand auf und lief in Richtung Treppe.
"Ich muss jetzt erstmal was trinken. Willst du auch was?" "Du willst dich doch jetzt nicht besaufen? "
"Mh, daran hatte ich noch gar nicht gedacht..."
Seiya stand auf und begleitete sie hinunter. Während Haruka in der Küche war, piepste Seiyas Transmitter. Sie nahm ab und erblickte Yaten mit einem mehr als säuerlichen Gesichtsausdruck.
"Ach, Madame bequemt sich auch mal, an ihren Job zu denken?" Die Schwarzhaarige seufzte. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt..."
"So sehen wir das auch. Verdammt, Fighter, wo steckst du?"
"Das wollt ihr nicht wissen..."
Haruka steckte ihren Kopf aus der Küchentür. "Seiya, willst du jetzt Alk oder nicht?"
Yaten verzog das Gesicht.
"Die Stimme kenne ich doch... du hast doch nicht etwa..."
Seiya seufzte. "Das geht dich ja wohl gar nichts an!" Plötzlich wechselte das Gesicht auf dem Monitor und sie hörte Taikis tiefe Stimme. "Mir ist egal, was du machst, aber du solltest wenigstens wissen, dass wir verfolgt werden."
"Verfolgt?" "Genauer gesagt DU. Die sind auf dem Weg hierher. An deiner Stelle würde ich ganz schnell herkommen."
Haruka saß neben ihr und sah sie mit großen Augen an. Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, tut mir leid. Ich habe mir letztes Mal, als wir hier waren, schon alles versaut, weil ich nur an die Mission gedacht habe." " Bist du noch ganz gesund?"
" Lass mich doch ein einziges Mal leben wie ein ganz normaler Mensch!"
Plötzlich wurde der Bildschirm schwarz.
"Aufgelegt."
Haruka nippte an einem Glas Sake, froh darüber, dass sie jetzt, zumindest für kurze Zeit, ein anderes Gesprächsthema hatten.
"Du wirst verfolgt?" Seiya nahm ihr das Glas ab, trank einen großen Schluck und erklärte ihr die Situation.
Anschließend nahm die Blonde ihre Hand. "Ich werde dir auf jeden Fall helfen." "Ach ja?"
"Natürlich."
Seiya ließ ihren Kopf nach hinten fallen und blickte an die Decke.
"Du weißt ja, was das dann heißt, oder?" "Das du, wenn wir die besiegt haben, hier bleiben kannst." "Mh..."
Auf den ersten Blick gefiel Haruka der Gedanke. Doch dann überlegte sie, was in diesem Falle passieren würde.
"Warum sagst du den Typen den Mist nicht einfach?" Seiya stöhnte. Wie blöd konnte man noch sein?
"Du bist wirklich blond..." "Was soll das denn jetzt?"
Sie schnippte mit den Fingern gegen Harukas Stirn.
"Weil die mit dem Wissen garantiert etwas anderes vorhaben, als eine Zirkusshow zu veranstalten, baka!" "Wieso, wäre doch cool, immer das Geschlecht wechseln zu können."
"Das passt zu dir. Aber es geht ja noch um ganz andere Dinge, das ist nicht lustig..."
"...über die du selbstverständlich nicht reden kannst. Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Wenn ihr einmal von Anfang an Klartext reden würdet, könnten wir euch viel schneller helfen. Das ihr immer nur mit Halbwahrheiten rausrückt, finde ICH nicht lustig." "Tut mir leid, das geht wirklich nicht. Sollten wir uns nicht über etwas anderes Gedanken machen?"
Haruka stützte entnervt den Kopf auf die Hände. "Und wenn ich mir keine Gedanken darüber machen will?"
"Willst du jetzt weglaufen? Anscheinend bist du doch so feige..." "Sag' das noch mal!"
Seiya schubste Haruka zur Seite. "Fängt das jetzt schon wieder an? Sei doch einmal erwachsen. Was wird jetzt mit uns?"
Gab es das überhaupt, ein 'wir' in dieser Konstellation? Die Schwarzhaarige versuchte, sie zu küssen, doch Haruka drehte den Kopf weg.
Nein, es war ihr verdammter Egoismus gewesen, der sie in diese Sache hinein geritten hatte. Sie wusste, dass es falsch war, sie hatte es nie gewollt- doch da war dieser Impuls in ihr, die sie dazu zwang und ihr das denken unmöglich gemacht hatte. Bis gerade eben. Sie murmelte etwas von 'Klo' und lief zur Toilette, wo sie die Tür hinter sich verschloss.
In ihrem Kopf pochte es, ihre Wange brannte noch immer, doch Harukas Verstand arbeitete klarer als je zuvor. Sie stellte sich vor den Spiegel und griff erstmal nach einer Bürste, um ihre Haare einigermaßen in Ordnung zu bringen. Warum warf sie Seiya nicht einfach hinaus? Nein, das wäre unfair gewesen, nachdem sie dieses Spiel mitgespielt hatte.
Doch jetzt konzentrierte sie sich auf ihre noch immer gerötete Wange. Sie bemerkte, dass in der Bürste einige lange türkise Haare hingen.
Michiru.
Was hatte sie ihr nur angetan?
In den letzten Jahren, mit ihrem ganzen Verhalten... sie hatte sich gehen lassen und Seiya als Aufhänger dazu benutzt. Ihr Egoismus war dabei, ihr Leben zu zerstören. Und heute Abend hatte sie dem ganzen die Krönung verpasst. Jetzt, da sie allein vor dem Spiegel stand, ließ sie dem Tränenfluss einfach freien Lauf. Ihre Hand zitterte. Wer war in den letzten Jahren immer für sie dagewesen, und an wen hatte Haruka statt dessen gedacht? Sie hatte gedacht, sie könnte Michiru nicht mehr lieben, weil ihre Gefühle für Seiya im Unklaren lagen.
Doch jetzt war sie sich sicher: sie liebte Michiru! Und sie wollte, dass alles wieder wurde wie früher. Doch dazu, das wusste sie, war es zu spät. Außer, ein Wunder würde geschehen- und Uranus hatte noch nie an Wunder, sondern nur an das, was sie tun und sehen konnte, geglaubt.
Erstmal musste sie jetzt Seiya sagen, dass zwischen ihnen nichts mehr laufen würde. Sie wusste, dass es am leichtesten gewesen wäre, Michiru zu vergessen und ab jetzt mit Seiya zu leben, aber so kampflos würde sie Michiru nicht aufgeben.
Anschließend ging sie ins Wohnzimmer zurück, doch die Schwarzhaarige war auf der Couch eingeschlafen. Sie war wirklich hübsch, und Haruka konnte auch nicht leugnen, dass es ihr Spass gemacht hatte, aber mehr als Freundschaft konnte es zwischen ihnen einfach nicht geben. Sie streichelte Seiya sanft über das Haar und deckte sie zu.
"Na dann reden wir eben morgen"
Die Blonde trank das Glas leer und beschloss, dass es das beste war, eine Nacht über alles zu schlafen. Sie stapfte nach oben ins Schlafzimmer, wo sie das Bett, um die Erinnerung an den Abend zu verwischen, neu beziehen wollte. Doch dann blieb sie auf Michirus Seite liegen, weil sie sich sicher war, in ihrem Kissen den beruhigenden Geruch ihrer Freundin zu vernehmen. Schließlich konnte sie sich nicht sicher sein, ob sie ihn, außer auf diesem Kissen, jemals wieder wahrnehmen würde.
Der Lärm der Großstadt ließ Michiru erwachen. Einen Moment lang suchte sie orientierungslos mit der Hand nach jemanden, der das Bett mit ihr teilte, doch als sie die Augen öffnete, erinnerte sie sich wieder an den letzten Abend. Alle ihre Glieder schmerzten, als sie sich streckte und nach einer Uhr suchte. Als der Radiowecker auf dem Regal elf Uhr morgens anzeigte, sprang sie auf. Setsuna war natürlich längst an die Arbeit gegangen- und da sollte sie jetzt eigentlich auch sein!
Doch der Gedanke daran, Seiya sehen zu müssen, oder Ayako, die sich nach letztem Abend erkundigte, verleitete Michiru dazu, bei der Musikschule anzurufen und sich krank zu melden.
Anschließend zog sie die Vorhänge beiseite und ging in das kleine Bad, wo sie sich unter die Dusche stellte. Es tat gut, die Wassertropfen ihren Körper herunter fließen zu spüren, wie Hände, die sie sanft streichelten und ihren Körper umspielten. Wie Harukas Hände... sie schluchzte und drehte das Wasser auf die höchste Temperatur auf. Erst, als die Haut an ihren Händen runzlig wurde, bemerkte Michiru, dass sie viel zu lange unter der Dusche gestanden hatte und drehte das Wasser ab.
Sie wickelte sich ein Handtuch um und fand nach einigem Suchen die Wäsche, die Setsuna ihr bereit gelegt hatte. Hunger hatte sie noch immer nicht, und so setzte sie sich schließlich vor den Fernseher. Nach einiger Zeit nahm sie sich Harukas Jacke und zog sie wieder über.
Hätte sie noch Tränen über gehabt, sie hätte sicherlich geweint. Aber statt dessen überlegte Michiru, was sie nun tun sollte. Sie liebte Haruka, aber hatte keine Lust mehr, sich von ihr ausbeuten zu lassen. Sie war naiv gewesen, weil sie sie liebte und jetzt saß sie hier allein, während ihre Lebensgefährtin sich mit einer Außerirdischen vergnügte.
Der Gedanke begann, Michiru zu gefallen: Starlight war nicht irdisch. Eigentlich ein Wunder, dass sie sich mit ihnen verständigen konnten. Und Seiya, Seiya war das widerlichste aller Aliens, das ihr Haruka weggenommen hatte. Michiru schüttelte den Kopf. Sich jetzt in eine Phantasiewelt zurückzuziehen, brachte sie auch nicht weiter.
Wie lange wollte sie noch weiter melancholisch herumhängen? Gegen zwei Uhr stand sie vor der Tür der Appartements. Doch gerade, als sie es verlassen wollte, klingelte ihr Handy. Es wurde keine Nummer angezeigt, also nahm Michiru neugierig ab.
"Moshi moshi?" Am anderen Ende meldete sich eine Wohlbekannte Stimme. "Hallo Michi..." "Was willst du denn von mir? Geh doch zu einer von deinen Tussen..." Sie bemerkte das Zittern in Harukas Stimme. "Nani? Die existieren nicht. Bitte, ich muss mit dir reden."
"Ich glaube nicht, dass wir uns noch etwas zu sagen haben."
"Aber..."
Mit diesen Worten legte sie auf und schaltete das Handy aus. Sie würde sich nicht länger von Haruka behindern lassen! Es war ihr Leben, und das musste sie nach niemanden ausrichten. Sie war erwachsen- Haruka auch. Und wenn Haruka glaubte, sie kann sich vergnügen, mit wem sie will, musste sie auch mit den Konsequenzen rechnen.
Michiru lächelte blasiert in den Spiegel und trat vor die Tür. Sie war kein kleines Mädchen mehr, mit dem Haruka spielen konnte!
"Tadaimaaaaaaaaaaaaah!" Hotaru gähnte. Hoffentlich hatten die anderen ihre Nachricht abgehört, ansonsten erwartete sie ein gewaltiges Donnerwetter. Aus der Küche hörte sie Stimmen. Sie hing ihre Jacke an die Garderobe und schlüpfte in ihre Pantoffeln. Es war fast Mittag und das ganze Haus war noch immer verdunkelt. Sie seufzte. Da hatte wohl nicht nur sie eine heiße Nacht gehabt.
"Wah, mein Nacken..."
Seiya ließ ihren Kopf auf die Tischplatte fallen. Warum hatte Haruka sie nicht aufgeweckt, sondern auf der Couch schlafen lassen?
"Stell dich nicht so an."
Sie sah die Blonde an, die ihr gegenüber saß. Sie trug ein weißes Hemd mit einer aufgenähten Brusttasche, auf der das Markenlogo eingestickt war und gerade geschnittene, ausgewaschen wirkende Jeans. Der frische Geruch ihres Aftershaves erinnerte Seiya an das, dass sie in der Zeit ihres ersten Besuchs auf der Erde benutzt hatte. Da war sie wieder, die Haruka, die sie kannte. Sie hatte das Kinn auf die Hände gestützt und sah sie mit eisigen Blick an.
Natürlich war alles nur ein Spiel gewesen. Seiya fühlte sich benutzt, auch wenn sie zugeben musste, dass sie sich gerne hatte benutzen lassen. Es war von Anfang an eine Utopie gewesen, zu glauben, Haruka würde sie wirklich lieben. Am liebsten hätte sie drauf los geheult, doch Schwäche zu zeigen, hätte sie nur noch mehr erniedrigt. Sie schluckte. Es gab nicht viele Möglichkeiten.
" Können wir nicht versuchen, Freunde zu bleiben?" " Wir waren nie Freunde, Seiya."
Haruka war abweisender als je zuvor, aber Seiya wusste, dass auch sie nur versuchte, ihre Gefühle zu verstecken. Und sie wusste auch, dass diese Gefühle nicht ihr galten.
" Wenigstens Waffenstillstand?" " Von mir aus..."
Jemand schob die Tür von außen auf.
Haruka atmete auf. Endlich waren sie nicht mehr allein.
" O hayo!" Hotaru stand in der Tür und sah Seiya verwirrt an. Haruka grinste sie an.
" ' O hayo' ist gut, schonmal auf die Uhr geguckt?" " Was dagegen?"
" Wenn du wenigstens Spass hattest."
'Mehr Spass als ich' wollte Haruka sagen, doch sie verkniff sich den Kommentar.
"Den hatte ich."
Das Mädchen lief um den Tisch und stellte sich hinter die Blonde, so dass sie Seiya genau ins Gesicht sehen konnte.
" Tomoe Hotaru, dozo yoroshiku. Und wer sind Sie?"
Seiya stand auf und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Ich bin die, die man immer zuerst ausnutzt und dann nachher die Schuld in die Schuhe schiebt..."
Sie lief ins Wohnzimmer, um ihre Sachen zu holen, stolperte fast über ihre Stiefel und ließ schließlich die Haustür hinter sich zu fallen.
"Seiya!" Haruka wollte ihr hinterher, setzte sich dann aber wieder. Sie brauchten jetzt Abstand... Hotaru setzte sich auf Seiyas Platz und zog eine Augenbraue hoch.
"Seiya?" Die Blonde wischte sich mit einer Hand über die Augen. "Ja, verdammt..."
Was sollte es schon? Sie hatte Hotaru aufgezogen, da konnte sie ruhig vor ihr weinen. Haruka ließ einfach alles aus sich heraussprudeln, es machte keinen Sinn mehr, irgend etwas zu verheimlichen.
"... ich habe sie angerufen, aber sie meinte, wir hätten uns nichts mehr zu sagen..." Sie schluchzte. "Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe... ich weiß, dass ich's nicht mehr gut machen kann, ich... ich liebe Michiru doch..."
Sie spürte eine kleine Hand auf ihrer Schulter. " Du musst es wenigstens versuchen."
"Hey Michi, das steht dir echt super!" Michiru lächelte matt. Sie fand, dass sie in dem knielangen dunkelblauen Rock und dem trägerlosen Top, das Setsuna ihr geliehen hatte, einfach nur grauenvoll aussah. Man sah ihr an, dass sie in letzter Zeit kaum geschlafen und viel zu viel geweint hatte- aber sie war froh darüber, endlich wieder unter Leute kommen zu können.
Taiki und Yaten hatten am Nachmittag angerufen, ob sie nicht Lust hätten, abends wegzugehen. Und jetzt stand sie mit Setsuna, die zu einem knappen schwarzen Kleid gegriffen hatte, vorm Spiegel.
"Komm schon, zieh nicht so ein Gesicht. Wir machen jetzt einen drauf und reißen ein paar Kerle auf..." Michiru verzog das Gesicht, aber ihre Freundin legte den Arm um sie und zwinkerte.
"Naja, müssen ja nicht unbedingt Kerle sein..."
Eine halbe Stunde später saßen die vier jungen Frauen in einer Bar und alberten herum. Setsuna hielt sich an einen hochprozentigen Wodka-Mix, während Michiru nur an einem Glas Sake nippte. Taiki und Yaten wussten bereits von Haruka und Seiya, und es war nur eine Frage der Zeit, bis alle anderen auch von dem neuen Traumpaar schlechthin erfuhren. Michiru seufzte.
Taiki, die sich eigentlich dagegen gewehrt hatte, Alkohol zu trinken, wurde jetzt von Setsuna mit einer Flasche bedroht, deren Inhalt Zitronenlimonade glich [1], aber mit einigen Prozent Alkohol angereichert war. Schließlich gab sie auf und setzte die Flasche an den Mund.
Anschließend lächelte sie Michiru an. "Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, dazu bist du viel zu hübsch!"
Yaten hob ihr Glas.
"Genau, du musst neuen Mut fassen, die dumme Kuh ist es nicht wert, dass du ihr hinterher trauerst!"
Taiki stieß ihrer Freundin in die Rippen. "Das meint sie nicht so..."
Michiru lächelte verbittert. "Und wenn schon, irgendwo hat sie ja recht..."
Setsuna hob ihr Glas. "Lasst uns heute doch einfach mal feiern und den ganzen Schrott vergessen! Auf gescheiterte Existenzen!"[2]
Die Violinistin hob ebenfalls ihr Glas. Setsuna hatte einen Galgenhumor, aber der war immerhin besser als gar keiner. Auch die beiden anderen hoben ihr Glas und so stießen sie alle auf die 'gescheiterten Existenzen', die sie waren oder für die sie sich hielten, an. Die mittlerweile warme Sake hinterließ einen schalen Geschmack in Michirus Mund, den sie mit noch mehr Sake versuchte, hinunter zu spülen.
Irgendwann spürte sie, dass ihre Augen schwer wurden und ihr schwindelig wurde, missachtete aber diese Warnungen ihrer Körpers und trank weiter. Vielleicht konnte sie so ihre innere Leere füllen und vergessen, was in den letzten 2 Tagen geschehen war.
Irgendwann, als es draußen kühl geworden war und sich in ihren Kopf alles drehte, weit nach Mitternacht, sah sie in Yatens glühende grüne Augen und vergaß wirklich alles. Auch wer und wo sie war, und was sie tat...
In dieser Nacht lag Haruka hellwach im Bett und sah immer wieder auf den Halbmond, der ins Zimmer schien. Immer wieder wählte sie die Nummer von Michirus Handy, erreichte jedoch niemanden. Doch es reichte ihr, die bekannte Stimme auf der Mailbox zu hören, auch wenn sie lediglich ihren Namen nannte und dann von einer automatischen Frauenstimme ersetzt wurde. Die Telefonrechnung, die es deswegen geben würde, war ihr egal. Hotaru hatte sie ermutigt, mit Michiru zu reden, und wenn sie sie nicht endlich telefonisch erreichte, würde Haruka morgen bei Setsuna vorbeifahren.
Als Hotaru an die Tür klopfte und fragte, ob sie hereinkommen könnte, kam ihr eine Idee. Die Schwarzhaarige setzte sich neben sie aufs Bett. " Du schläfst ja noch immer nicht..." " Ich kann nicht. Aber warte mal eben..."
Haruka ging die Nummern durch, die im Telefon gespeichert waren. Sie setzte sich auf und wartete auf ein Freizeichen- und tatsächlich, sie war noch wach gewesen.
"Moshi moshi?" "Hi, hier ist Haruka, die Fr..." Haruka überlegte einen Moment- war sie überhaupt noch Michirus Freundin?
"Ja ja, ich weiß, die Michiru-Haruka. Warum rufst du um die Zeit an?" "Ist Michiru bei dir?"
"Nein, sie ist ja krank. Sagte der Chef mir jedenfalls. Ich habe da ja meine eigene Theorie."
Hotaru sah sie neugierig an. "Aha..." "Stimmt etwas nicht? Habt ihr denn nicht geredet?" "Höh?"
Hotaru bedeutete Haruka, das Telefon auf Lautsprecher zu stellen, weil sie mehr mitbekommen wollte als die unartikulierten Laute ihrer Ziehmutter. Diese zuckte mit den Achseln und betätigte die Lautsprecher-Taste.
"Michiru war gestern abend bei mir. Sie wollte gestern Abend mit dir reden, um eure Beziehung zu retten."
Haruka starrte ungläubig auf den Hörer. Ayako legte eine Pause ein, doch als ihr Gesprächspartner still blieb, keimten Zweifel in ihr auf.
"Oder habt ihr euch etwa getrennt?" "... so in etwa... aber ohne zu reden..."
Aus Ayakos Zweifeln wurde ein Verdacht. "Könnte es mit dieser Neuen, ähm Seiya, zusammenhängen?"
Haruka wurde leichenblass und war nur noch fähig, zu flüstern.
"Hai..." "Und Michiru ist nicht zu Hause, sagst du?"
"Nein..." "Pass auf, ich komme morgen so gegen zehn bei euch vorbei, ist ja Samstag. Dann frühstücken wir und dann erzählst du mir alles- wenn du willst."
Was hatte Ayako auf einmal mit ihr zu tun? Hotaru nickte ihr jedoch zu. Vielleicht konnte Ayako ihr helfen...
"Okay..." "Und dann gibt es da noch etwas, was du wissen solltest... Sailor Uranus."
Beinahe wäre Haruka der Hörer aus der Hand gefallen. Nun war auch Hotaru, die ohnehin keine kräftige Gesichtsfarbe hatte, kalkweiß.
"Nani?" "Keine Angst, ich bin kein Feind. Aber todmüde. Morgen gegen zehn?"
"J--ja." "Bis dann."
Ayako hatte aufgelegt und die beiden lauschten dem monotonen Piepsen des Freizeichens. "Ich glaube, ich stürz mich von 'ner Brücke..." "Mach das aber erst morgen. Ich habe eine bessere Idee."
Hotaru nahm ihr den Hörer aus der zitternden Hand und wählte Setsuna's Nummer.
" Meiou?" " Hier ist Hotaru..." " Bist du wahnsinnig? Weißt du, wie spät es ist?" " Öhm..."
Haruka riss ihr das Telefon aus der Hand. " Ist Michiru bei dir?"
Setsuna gähnte. " War sie, aber sie ist mit zu Yaten und Taiki gegangen..." " Na toll. Hör' zu, kannst du morgen früh so gegen zehn herkommen?" " Wieso?" " Du hast deren Adresse?" " Nö, aber die Nummer..."
Hotaru winkte ab und zischte: "Nicht heute nacht..." Die Blonde seufzte. "Komm einfach morgen früh vorbei." " Wenn du unbedingt willst... Na dann o-yasumi..."
Hotaru stand auf. "Bis dahin versuchen wir mal zu schlafen, ja?" Haruka nickte und zog, als Hotaru die Tür geschlossen hatte, die Vorhänge zu und wählte ein letztes Mal Michirus Nummer.
Wieder nur die Mailbox.
* 'Til the loneliness shadows the sky
I'll be sailing down and I will know
I know I can clear clouds away
* Or is it a crime to love
Die warme Morgensonne kitzelte Michiru in der Nase, so dass sie mit einem Niesen aufrecht im Bett saß, sich dann aber wieder in die Federn fallen ließ. Sie kuschelte sich unter die Decke und an die Brust ihrer Freundin.
"Haruka..."
Die plötzlichen Schmerzen in ihrem Kopf und die Tatsache, dass sie mit jemand anderem im Bett lag, holten Michiru wieder in die Realität und sie sprang vor Schreck aus dem Bett.
Nur langsam kamen ihr die Geschehnisse der letzten Nacht wieder ins Gedächtnis. Sie waren beide so betrunken gewesen... Und dann hatte sie Yaten auch noch 'Haruka' genannt.
Hektisch suchte sie nach ihren Klamotten und zog sich an. Yaten setzte sich im Bett auf.
"O-hayo..." Das helle Haar stand in allen Richtungen von ihrem Kopf ab, als sie Michiru verschlafen anblinzelte. "Vergessen wir die Sache?"
Yaten schlug sich mit der Hand vor die Stirn. "Hab' ich 'nen Kater..." "Den habe ich auch."
Sie sah Michiru an, die vor ihr kniete. Natürlich, sie hatten ihren Spass gehabt, aber im alkoholisierten Zustand. Michiru war durchaus attraktiv, aber es gab Dinge, die ihr wichtiger waren. Es würde bei diesem einen Mal bleiben.
"Ist's denn nicht wert gewesen, sich daran zu erinnern?"
Yaten grinste. "So meinte ich das nicht." " Ich weiß nicht, wovon du redest. Das Bad ist, wenn du die Tür aufmachst, genau gegenüber."
Michiru nahm ihre Tasche und öffnete die Tür. "Wir haben uns also verstanden."
Nach einem ausgedehnten Frühstück stand Michiru vor der dem Wolkenkratzer, in dem Starlight sich eine kleine 4-Zimmer-Wohnung gemietet hatte. Es war noch wärmer als am vorherigen Tag. Einige Zeit lang hielt sie nach einem Taxi Ausschau, fand aber keines und suchte in ihrer Handtasche nach ihrem Handy, um eines zu rufen.
Eine Nachricht auf der Mailbox. Als sie Harukas Stimme hörte, kehrten auch die restlichen Erinnerungen wieder.
"Hallo Michi. Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe. Du wirst mir das jetzt nicht glauben, aber ich liebe dich. Ich wollte dich nicht verletzen, und ich wollte dich nicht betrügen. Ich kann nicht glauben, dass jetzt alles vorbei sein soll. Du wolltest mir doch noch eine Chance geben, das weiß ich von Ayako. Komm nach Hause, dann reden wir... bitte, lass es nicht zu Ende sein... und wenn doch, dann sollst du wenigstens die Wahrheit kennen."
END Chapter V
Hey, endlich mal wieder ein Fic mit meinen geliebten Nachträgen *freu*
[1] Misa:"Kennst du Sergio?" *yukinick*- LASST UNS FEIERN... Misa:"Aus welchem Land kommt Sergio eigentlich? Das fing doch mit P an..." Yukio: "Prasilien?" Und ich hatte Recht... nix da mit (P)Argentinien (hi Rick, lasst uns trinken...öhmja ich hab's mir anders überlegt), Peru fängt auch damit an, da grillen die Meerschweinchen (und ich habe meine kleine Zucht an die Tierhandlung verhökert...)! Misa:"Schmeckt wie Limo..." (nicht die Meerschweinchen, Smirnoff Ice!) -nach der 7. Flasche merkst du, dass es keine ist, wirst du ja sehen... oder willst du wie's Daddy enden (Originalzitat: "Leber? Habe ich schon lang net mehr. Meine Lunge? Och, du meinst den schwarzen Schatten da?")?! [Wah, complicated, heißt's jetzt "Mummy" oder noch immer "Daddy"? ... öhm hieß das nicht auch "Mumie"? Kein weiterer Kommentar, ich wollte doch noch ein wenig weiter leben...] Nö, ich habe noch nichts getrunken heute...die Fic ist so ernst, da muss ich jetzt wenigstens ein bissl Quatsch schreiben- wie gesagt, lasst uns feiern !!!
[2] Den Trinkspruch habe ich geklaut... bei mir selbst. Den haben wir an meinem Burzeltag verwendet (vielversprechend, ne?)... und nachher haben wir auf jeden Mist angestoßen... immer diese Minderjährigen Alkis *g*
Ach, fast hätte ich mein Mailaddy vergessen... flame me, ich steh' drauf ^o^ : skygoddess@gmx.de
Mata Ne, Yukio
