Hi Minna! So, hier ist er also, der 6. Teil, und der traurigste *hoil*

Ich dachte zuerst "Was für eine Herausforderung, ein Kampf!", das hier ist meine erste Actionszene. Aber am Ende nimmt das Gesülze doch mehr Platz ein als der Kampf- ich habe lange überlegt, ob ich jetzt noch den Endkampf gegen das Viech schreibe, aber es schien mir unwichtig, da ich ja meiner Linie "Haru + Seiya" treu bleiben wollte, und mit dem Kampf haben die wenig zu tun. Neptun wird während eines Kampfes auch nicht gerade liebestoll mit Bienchen und Blümchen umhertanzen (hi Nuggi ^^), also habe ich es weg gelassen (sonst wäre das Kapitel auch wieder viel zu lang).

Dann muss ich mich noch für das "Moon Prism Power" entschuldigen, ich habe Usagis Verwandlungsspruch für die letzte Staffel nicht gefunden... ich glaube, bei den anderen Sprüchen ändert sich auch was ^ ^° Egal, ich finde die Origninalsprüche einfach besser, genauso wie zwischendurch ein wenig Japanisch einzubauen (ne Nuggi, nicht zu viel), das lässt doch alles viel authentischer wirken.

Dieses Kapitel möchte ich Eagle widmen...:

Der Mensch erfährt, er sei auch, wer er mag, ein letztes Glück und einen letzten Tag. (Goethe)

Joah, der Sinn von "Crucify my Love" kommt auch langsam mal durch. Den tollen Song habe nicht ich, sondern X Japan geschrieben und die haben eine Menge Kohle damit gemacht ^-^ Also müssen die jetzt mal tolerieren, dass ich ihn kostenlos missbrauche.

So, ich denke das ist alles für heute... das dicke Ende kommt noch, und ich hoffe, da kann ich mich mal kürzer fassen. Seltsamerweise bin ich mit diesem Teil hier bisher am zufriedensten, obwohl ich dachte, das wäre der schwerste... Yukische Logik halt... Mailt mir, was ihr denkt unter skygoddess@gmx.de ! Mata Ne,

Yukio

Affaire Fâcheuse

VI

Ayako fiel mir in die Arme. Plötzlich schien es mir ein Rätsel, warum ich sie nicht gemocht hatte- vielleicht wieder einmal aus meiner unbegründeten Eifersucht auf alles, was mir meine gemeinsame Zeit mit Michiru rauben konnte.

"Und du redest mit Michiru, ja?"

Ich spürte, wie mein neu gewonnenes Selbstbewusstsein schon wieder zu schwinden begann.

"Sie will nicht mit mir reden..." "Sie ist enttäuscht, was erwartest du?!" "Aber..."

Die Rothaarige stieß mich plötzlich weg und verschränkte die Arme.

"Wenn du es nicht versuchst, wirst du es bereuen!" "So leicht ist das aber nicht..." "Und wenn du jetzt aufgibst, ist es natürlich am einfachsten." " Ich habe ihr ja auf die Mailbox gesprochen, gestern, nachdem wir telefoniert haben. Aber jetzt ist schon wieder Mittag und sie hat sich nicht gemeldet."

"Sie wird sich melden, ganz bestimmt. Und sonst versuch doch einfach noch mal, sie anzurufen."

Ich seufzte. Durch die Sache mit Seiya hatte ich mich selbst wieder gefunden und meine andere Hälfte verloren. Es war weniger der Gedanke, dass zwischen uns Schluss war, als diese Unwissenheit, dass ich weder wusste, wo sie war, noch was sie dachte oder was sie fühlte...

"Okay, ich gebe mein bestes..."

Ayako zog ihre Jacke über, nahm den kleinen schwarzen Lederrucksack, der ihr als Handtasche diente und ging in Richtung Tür. Einen Moment lang standen wir uns gegenüber und sahen uns in die Augen. Wie konnte man sich in einem Menschen nur so täuschen? Ich nahm mir vor, nie wieder vorschnell über jemanden zu urteilen, so wie ich es bei Seiya und auch bei Ayako getan hatte.

" Na gut, wenn was ist, melde dich... ansonsten werde ich ja spätestens Montag erfahren, wie's weitergeht."

Wir standen an der Tür, sie erwartete, dass ich ihr die Tür öffnete, aber ich stand nur da und starrte sie an.

"Ist was?" Ich räusperte mich und fühlte mit der Hand in der Tasche, ob mein Verwandlungsfüller noch da war- als hätte er sich plötzlich in Luft aufgelöst.

"Ähm, wenn wir angegriffen werden..."

Als sie lächelte, verengten sich ihre hellen Augen zu zwei Schlitzen. "Keine Angst, mich kriegen die nicht." " Wenn du meinst..." " Erstmal musst du sehen, dass dein Privatleben wieder in Ordnung kommt. Bis dann!"

Sie öffnete die Tür selbst und zwinkerte mir noch einmal zu, bevor sie in ihren kleinen VW Golf stieg.

Erleichtert setzte ich mich auf die Couch. Ayako hatte recht- ich hatte mich wirklich so in die Idee mit Seiya verrannt, dass ich alles vergessen hatte. Und nun, als ich das bekommen hatte, was ich mir gewünscht hatte, fühlte ich mich nur noch miserabler als zuvor.

Schließlich hatte mein Unterbewusstsein die ganze Zeit über gewusst, dass es falsch war. Aber ich hatte mal wieder auf einen Beweis gewartet, anstatt auf mein Gefühl zu hören.

Und jetzt, wo man mit logischem Denken nicht mehr weiter kam, wurde mir klar, was ich wirklich wollte- mit dem Herzen und jeder einzelnen Faser meines Körpers: Mit Michiru zusammen sein.

Ich beschloss, noch einmal zu versuchen, sie anzurufen.

"Moshi Moshi?"

"Waaaaaah!"

Als ich den Telefonhörer abnahm, um die Nummer zu wählen, bekam ich einen riesigen Schreck- jemand hatte versucht, anzurufen und ich hatte genau in dem Moment abgenommen, als der Anruf schon eingegangen, der Klingelton aber noch nicht eingesetzt hatte. Als ich mich wieder beruhigt hatte, versuchte ich es noch einmal mit einer netteren Begrüßung als "Waaah".

"Tenou Haruka hier, wer spricht da?" Am anderen Ende hörte ich Minakos aufgeregte Stimme. "Haruka, ihr müsst ganz schnell herkommen, wir werden angegriffen!" "Und du hast noch Zeit, um zu telefonieren?"

"Verdammt, kommt einfach, ja?"

"Wohin denn?"

"Zu Rei, Hikawa-Tempel, wir hatten uns da mit Starlight getroffen...!"

Ich suchte nach dem Autoschlüssel. Ein Sailor-Transport mit nur 3 Personen war zu kraftaufwändig. "Wir kommen in so 10 Minuten, könnt ihr bis dahin die Stellung halten?" "Ja..."

Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie aufgelegt. Ich sprang von der Couch.

"Uranus planet Power, Make Up!"

Es war ein herrliches Gefühl, nach so langer Zeit wieder solch eine starke Energie in mir zu spüren, während ich in helles Licht eintauchte.

Kurz darauf rannte ich wegen den hohen Absätzen, die ich nicht mehr gewohnt war, etwas unbeholfen die Treppe hinauf, um Hotaru und Setsuna, die in ihren Zimmer waren, Bescheid zu sagen.

Setsuna wusste sofort Bescheid und verwandelte sich ebenfalls, wohingegen Hotaru uns verwirrt ansah.

"Geht ihr jetzt zum Cosplay?" "Nein, wir werden angegriffen." Seelenruhig legte die Schwarzhaarige ihr Englischbuch zur Seite und sah uns an. "Aha... und von wem?"

In der Hektik riss mir der Geduldsfaden, zog sie vom Stuhl und brüllte ihr ins Ohr. "Das weiß ich doch nicht! Aber du hast Ayako doch zugehört, also komm endlich!" "Nicht so grob!"

Unter murren verwandelte sie sich. Ich konnte Hotaru, die sich gerade an ein normales Teenager-Leben gewohnt hatte, gut verstehen, aber niemand von uns hatte je die Wahl gehabt, ein normales Leben zu führen. Wir konnten nur versuchen, das Beste aus unserer Situation zu machen...

Als ich den Zündschlüssel umdrehen wollte, tippte Pluto mir auf die Schulter.

"Fehlt nicht jemand?"

Ich seufzte. "Wir schaffen das auch ohne Neptun, die Inners sind doch auch da."

Saturn, die hinter mir saß, verpasste mir durch den Sitz einen Tritt in den Rücken. "Darum geht es doch nicht, baka!" "Okay, ich weiß, was ihr wollt..."

Also versuchte ich es dieses Mal mit dem Transmitter. Ich war froh, sie wieder zu sehen und lächelte. Michiru gab ein überraschtes Quieken von sich.

"Was willst du denn?" Ich wunderte mich, dass sie flüsterte, bis ich bemerkte, dass sie in einem Wagen, vermutlich einem Taxi saß. "Hör' zu Michi, wir werden angegriffen, am Hikawa-Tempel..." "Hikawa? Ich bin am anderen Ende der Stadt!" "Ist auch in Ordnung, wenn du nicht willst, dann schaffen wir es auch allein..."

Einen Moment lang herrschte Stille, doch dann erwiderte sie mein Lächeln. "Wollen ist nicht das Problem. Ich komme, so schnell ich kann." "Okay..." "Gut... bis dann!"

Als wir losfuhren, spürte ich, dass mir das Herz bis zum Herz schlug. Vielleicht aus Freude, dass Michiru sich nicht geweigert hatte, mit mir zu reden, vielleicht aus Angst, dass sie nur mit mir geredet hatte, weil es um eine Mission ging...

Nachdem ich ein paar Mal im Rekordtempo über rote Ampeln gefahren war, erreichten wir den Tempel noch innerhalb der 10 Minuten, die ich eingeplant hatte. Und das Bild, dass sich dort bot, verschlug uns den Atem. Es war ein Irrtum, zu denken, wir würden noch vor der Zeit ankommen, genauso wie zu denken, dass wir ohne Neptun auskamen. Saturn und Pluto waren zwar stark; aber für Mann-gegen-Mann-Kämpfe beinahe zu stark, da ihre Attacken außer dem Feind auch noch alles im Umkreis mehrerer Meter zerstörten und sie dabei eine Menge Energie kosteten.

Die Inners lagen bereits blutend am Boden- nur einzelne Bewegungen ließen uns wissen, dass sie noch am Leben waren. Von Sailor Moon keine Spur- Starlight versuchte gerade, den Feind, eine Frau, vielleicht ein paar Jahre als ich selbst, zu besiegen.

Ihre langen, blauen Haaren wehten im Wind und sie war umgeben von einem seltsamen Nebel. Es sah allerdings nicht danach aus, als hätte Starlight eine Chance.

Immer wieder schoss sie Kugeln, geformt aus dem Nebel, der für sie wie ein Schutzwall zu funktionieren schien, in Fighters Richtung, während Maker und Healer versuchten, sie zu beschützen.

Ich sah die anderen beiden an und Pluto nickte.

"Keine Zeit, um sich vorzustellen."

Plötzlich wandte sie sich uns zu und sprach mit einer rauchigen Stimme.

"Was, wollt ihr 's auch einmal versuchen? Ganz schön blöd, wir hätten gar keine Probleme miteinander gehabt, wenn ihr Starlight in Ruhe gelassen hättet!"

Hinter ihrem Rücken bereitete Starlight sich auch einen erneuten Angriff vor. Mit einem Mal drehte sie sich wieder um und schleuderte sie einen Nebelstrahl auf Maker und Healer, die versuchten, sich aufrecht zu halten, dann jedoch unter der Bestrahlung zusammenbrachen. Doch auch als beide fast reglos am Boden lagen, hörte sie nicht auf.

Saturn verpasste mir einen Stoß in die Rippen.

"Mach du's aus dem Hinterhalt, wir versuchen es erst, wenn du es nicht schaffst..." "Pah, ich schaffe das schon!"

Ich musste zweimal hinsehen, doch auch auf den dritten Blick konnte ich keine Lebenszeichen mehr an Maker und Healer bemerken. Ich schloss die Augen, konzentrierte meine Energie und spürte, als ich die Augen öffnete, ein Schwert in meiner Hand. Ich nahm Anlauf und rannte mit aller Kraft auf die mysteriöse Feindin, die es sichtlich auf Fighter abgesehen hatte, zu.

"Space Sword Blaster!" "Uranus, lass es!"

Fighter konnte mich nicht mehr stoppen. Doch die Attacke prallte ab und ich wurde zurück geschleudert. Abrupt landete ich mit dem Kopf auf dem harten Pflaster, während mir das Schwert aus der Hand glitt. Gerade, als ich mich aufsetzte und versuchte, nach der Erschütterung klar zu sehen, sah ich unscharf, wie in rasender Geschwindigkeit eine blaue Wolke auf mich zukam.



"Haruka!" Es war mir egal, ob es mir das Leben oder sonst was kosten würde- ohne sie hatte mein Leben keinen Sinn mehr, auch wenn wir nie hätten zusammen leben können. Sie liebte mich nicht, aber ich liebte sie und alles, was ich noch an Gefühlen übrig hatte, konzentrierte sich auf sie. Liebe und Bewunderung, Hass und Verachtung... sollten sie mich doch umbringen, dann hätten sie niemanden mehr, den sie wegen irgendwelcher Informationen verfolgen konnten, dann waren alle tot- wegen so einer Kleinigkeit setzten sie alles aufs Spiel, gingen sogar über Leichen...

Ich warf mich in letzter Sekunde auf sie und wurde dann von einem hellen Strahl aus blauen Nebel geblendet. Das nächste, was ich sah, als ich die Augen öffnete, war Sailor Uranus, die vor mir kniete und mich schüttelte. Ich wollte aufstehen, ihr eine Ohrfeige verpassen und ihr sagen, dass sie mich nicht so durchschütteln brauchte. Ich wollte ihr sagen, was sie für ein Idiot war, und dann wollte ich sie ganz nah bei mir spüren. Ich wollte aufstehen und ihr so vieles sagen, aber als ich versuchte, meine Beine zu bewegen, spürte ich nur, wie eine angenehme Wärme mich bis in den Unterleib durchströmte. Ich konnte meine Beine nicht bewegen! Ich biss mir in die Unterlippe und krallte mich in ihren Arm.

"Seiya!" "Verdammt, lass mich aufstehen!"

War es das, wofür ich mich mein Leben lang in Gefahr begeben hatte - Einmal in ihren Armen zu liegen? War es das etwa schon gewesen, einmal für einen kurzen Moment eins mit ihr zu sein, und dabei noch zu wissen, das alles nur Schein ist? Ich fuhr mir mit der anderen Hand durchs Haar und erschrak, als mein Handschuh blutverklebt war.

Sie zog mich auf ihren Schoß und legte eine Hand auf mein Gesicht. "Bleib liegen..."

"Nein, ich baue keine Scheiße und verschwinde dann einfach!" " Ach Seiya..."

Tränen. Ihre warmen Tränen tropften auf meine Wange. Ich nahm ihre Hand und streichelte darüber.

"Jetzt werd' doch nicht sentimental, Haruka! Was sollen die Leute denn denken?"

Wozu bewahrte ich mir noch die Unnahbarkeit? Sie hatten alle, was sie wollten. Unsere Feinde brauchten niemanden mehr bedrohen, wenn es kein Starlight mehr gab. Und Haruka... Haruka könnte wieder mit ihrer Michiru glücklich werden. Nie wieder würde ich jemanden im Weg stehen!

"Du darfst nicht sterben." "Ich will aber!" "Du darfst aber nicht!" "Was hast du mir denn schon zu sagen?"

Ich lachte höhnisch auf, doch als ich meine Hände nicht mehr spürte, liefen auch mir Tränen übers Gesicht. Sie bemerkte natürlich, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Einen kurzen, schmerzlosen Tod, das hatte ich anscheinend nicht verdient. Aber das Wort 'schmerzlos' hatte in meinem Wortschatz sowieso noch nie existiert, auch wenn ich Wert darauf legte, so zu wirken, als könnte mir nichts etwas anhaben. Bis ich Haruka kennen gelernt habe...

"Seiya... es tut mir alles so leid!"

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es war schließlich auch meine Schuld."

Kein Wort. In solchen Momenten spricht man nicht. Doch, ich kann eigentlich sagen, dass ich glücklich war. Auch wenn ich versagt habe und meinen Planeten und meine Prinzessin nicht beschützen konnte. Es gab da nämlich ein Wort, dass ich nicht kannte, bevor ich Haruka kennengelernt habe.

Sicher, ich habe immer gewusst, dass es da war, ich habe es auch oft gespürt, aber nie so stark, dass es es wert war, in meinen Wortschatz aufgenommen zu werden.

"Ich will nicht, dass du dir Vorwürfe machst." Wieder nur Tränen? Nein, sie sah mir tief in die Augen. Wieder dieses Funkeln...

"Siehst du, auch du hast gelogen. Nichts ist in Ordnung gekommen!" Ich versuchte, zu lächeln, wollte mir gar nicht erst vorstellen, wie ich aussehen mochte. "Ja, ich habe gelogen, weil ich wusste, dass das mit uns beiden nur eine Lüge sein kann... aber es gibt doch noch jemanden, der dir versprochen hat, dass alles wieder in Ordnung kommt, oder? Du darfst nicht aufgeben!" "Wer gibt denn hier auf?"

Plötzlich spürte ich ihre Lippen auf meinen. Es fühlte sich so gut an... doch, das war es wert gewesen. Sie roch nach Blut und Schweiß und ein bisschen Aftershave, sie roch nach Leben und nach Kraft. Unsere Lippen lösten sich voneinander und ich konnte ihren schweren Atem hören.

"Ich gebe nicht auf. Ich habe schon, was ich wollte. Wenn ich hätte aufgeben wollen, hätte ich das schon gemacht, bevor ich zum zweiten Mal hierher gekommen bin. Haruka... ich liebe dich..."

Also wirklich, manche Leute würden wirklich sterben, um zu bekommen, was sie wollen. Auch wenn das, was sie wollen, für andere nur eine Kleinigkeit ist. Sowas...

"Seiya?"

LIEBE; die; -, -n:das Lieben: auf etwas gerichtete innige Zuneigung: Begierde, Verlangen nach dem Besitz der geliebten Person

* Swing the heartache Feel it inside out When the wind cries I'll say goodbye Tried to learn, tried to find To reach out for eternity Where's the answer * Is this forever



Als ich mich im Gebüsch vor dem Tempel verwandeln wollte, schubste mich plötzlich etwas zu Boden.

"Was soll das denn?"

Einen kurzen Moment war ich wirklich ein wenig geängstigt, normalerweise verstecken sich nur Perverse im Gebüsch. Doch dann erkannte ich Usagis Stimme.

"Michiru?"

"Ja, lass uns uns verwandeln!"

Ich hatte vorher schon einen kurzen Blick auf den Tempelhof geworfen und wollte schon wieder verschwinden, so aussichtslos, wie die Sache erschien. Doch mit Sailor Moon könnten wir es schaffen, da war ich mir sicher.

"Neptune Planet Power, Make up!" "Moon Prism Power, Make up!"

Ich hatte dieses Gefühl fast vergessen, wie es war, zu spüren, wieviel Energie ich wirklich in mir trug. Es beruhigte mich und machte mich selbstbewusster. Nur eines gab mir mehr Sicherheit... ich durfte sie jetzt nicht im Stich lassen!

"Uranus, geh da weg!"

"Nein!"

"Sie ist tot!"

Liebte sie Seiya? Liebte sie mich?

Ich wusste es nicht, war mir aber sicher, es bald zu erfahren. Haruka hatte mich enttäuscht, aber ich wollte nicht, dass Schluss war.

Es war das erste Mal, dass ich ihr nicht hatte Vertrauen können, und ich durfte nicht mehr böse sein, weil ich selbst den gleichen Fehler begangen hatte.

"Uranus!"

Der Feind wurde eine Zeit lang von Pluto und Saturn abgelenkt, während ich versuchte, Haruka von Fighters Leiche wegzuziehen. Man hätte meinen können, sie schliefe, aber die große Platzwunde an ihrem Kopf zeigte, dass sie nie wieder aufwachen würde. Ich musste Schlucken, wunderte mich, woher ich plötzlich wieder diese Abgeklärtheit nahm.

"Mensch Haruka, lass sie!"

Doch sie ließ sich nicht davon abhalten, Fighters Hand zu halten. Als würde sie mich gar nicht bemerken, sah sie ihr apathisch in die weit aufgerissenen Augen. Auch Haruka blutete am Kopf, was ihr aber in dem Schock, unter dem sie stand, nicht auffiel.

Erst als ich mich umdrehte, um den anderen endlich zu helfen, sah sie mich an und flüsterte:

"Gibst du mir noch eine Chance?"

Mir kullerte eine Träne die Wange hinunter und ich nahm ihre zitternde, blutverkrustete Hand.

"Ja, dir immer."

Doch sie wollte sich noch immer nicht von Seiya abwenden. "Uranus, bitte..." "Die haben doch, was sie wollen, warum greifen die jetzt uns an?"

"Haben sie nicht. Die wollten Seiya, und zwar lebend."

Fast wäre auch ich in eine schockähnliche Trance gefallen, hätte Setsunas tiefe Stimme uns nicht gewarnt.

"Uranus, Neptun!"

Ein blauer Strahl aus Nebel kam auf uns zu. Ich versuchte, Haruka wegzuziehen, doch sie realisierte es zu spät, wurde knapp gestreift und verlor darauf das Bewusstsein.

"Saturn, schütze sie!"

Hotaru hatte einen Schutzwall um uns gebildet, doch wir waren nicht allein. Ich hörte neben mir eine bekannte Stimme. "Komm Neptun, ich helf dir, sie ins Haus zu tragen, die Inners sind auch schon da."

Ich hatte mich wohl verhört! Eine neue Kriegerin? Sie trug ein Kostüm, das denen von Starlight vom Schnitt her ähnlich war, jedoch war es aus einem funkelnden, roten Stoff und dazu trug sie statt der hohen Stiefel niedrige Stiefeletten, die nur wenige Zentimeter über den Fesseln endeten.

Ich sah zu den anderen, doch Saturn nickte mir zu, sie würden es schon noch ein paar Minuten schaffen.

"Dass du so gefühlskalt sein kannst, hätte ich dir gar nicht zugetraut, Michi."

Verwirrt sah ich die andere Kriegerin an. Kannten wir uns wirklich nicht? "Wie?"

Im Haus legten wir Haruka auf die Couch und ich strich ihr besorgt über die Stirn.

"Keine Angst, deine Süße kommt schon wieder in Ordnung." "Woher weißt du eigentlich soviel über mich?"

"Also wirklich Michiru, plaudern können wir Montag früh. Erst einmal müssen wir raus, wenn ich mit anpacke, schaffen wir das schon." Montag früh? Ich ließ meinen Blick noch einmal über ihren Körper wandern. Sie hatte rotes Haar und große blaugraue, klare Augen- natürlich! Wie konnte ich nur so blind sein.

"Ich werde wahnsinnig..." Sie grinste mich an, so wie sie mich schon tausende Male dumm angegrinst hatte.

"Aber bitte nicht jetzt, wir brauchen dich. Und du darfst mich auch Sailor Star Sacred nennen."

END Chapter VI