Anmerkung:
Ihr habt es so gewollt.. *ggg* Bitte schreibt mir weiter Reviews, ich kann jede Ermutigung
brauchen.. der schreckliche Writers Block erhebt nämlich drohend sein Haupt...
Disclaimer:
DBZ gehört mir immer noch nicht. *Raaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!
Worterklärungen:
shimata, kuso: verdammt, verflucht, shit
Bakayaro: Mistkerle, Arschlöcher
gomen: Entschuldigung (eher informell)
no Ouji: Prinz (Titel)
no Ou: König (Titel)
-sama: respektvolle Anrede
Vegeta-sei: Planet Vegeta
Oozaru: Werform der Saiyajin
kata: eine vorgegebene Reihe von Bewegungen für das Einzeltraining – wesentliches Element
vieler Kampfsportarten
Ganz lieber Dank an Azurite fürs betalesen! *knuddelz
Kriegsmond
Kapitel 2: Der tödliche Tänzer
Nappa beobachtete die geschmeidige Gestalt, die in schnellen, fließenden Bewegungen durch den Trainingsraum glitt.
Kein Ki... er setzt kein Ki ein und bewegt sich trotzdem so schwerelos!
Der General war immer wieder erstaunt, wenn er dies beobachtete. Der Mann vor ihm hatte etwas raubkatzenartiges, eine mysteriöse Grazie, die selbst in diesem Volk von Kriegern nur äußerst selten anzutreffen war. Der Prinz war klein nach den Standards seine Volkes, der General war fast anderthalbmal so groß wie er. Trotzdem war der Prinz kräftig gebaut, auf eine kompakte, schlanke Art. Ein mächtiger Brustkorb, eine fast schon zierliche Taille, lange, kräftige Beine. – trotz seiner fehlenden Größe wirkte der Prinz nicht klein. Das lag sicher auch an seiner Art, sich aufrecht zu halten und seiner Fähigkeit, absolut jeden, selbst den riesenhaften General, von oben herab zu betrachten. Absolute Selbstsicherheit sprach aus jeder der fließenden Bewegungen, als der Prinz, den vorgegebenen Bewegungen seines Katas folgend, fast lautlos durch die Luft glitt. Eine Serie von Tritten, gefolgt von einem doppelten Überschlag nach hinten, dann katapultierte sich der leichte, tödlich graziöse Körper in die Luft. Zwei weitere Tritte folgten, und nach einem Salto landete der Prinz in einer angespannten Verteidigungshaltung am Boden. Die eine Hand war auf Schulterhöhe erhoben, die andere sicherte den empfindlichen Bereich an der Seite. Eine Reihe fließender Schläge vervollständigte die Kata und der Prinz landete mit einem letzten Salto in einer perfekten Haltung. Erst jetzt fiel Nappa auf, dass er unwillkürlich den Atem angehalten hatte. Dem Prinzen beim Training zuzusehen, kam dem Anblick eines Tänzers gleich... eines Tänzers mit absolut präzisen Bewegungen und tödlichen Händen.
Endlich löste sich der General aus dem Schatten, räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen und näherte sich dem Prinzen, der zu einer Nische hinüber gegangen war. Er nahm ein Handtuch und trocknete sich den Schweiß vom Gesicht. Sein königsblauer Trainingsanzug, enganliegend, wie der Prinz sie bevorzugte, wies ebenfalls Schweißflecken auf, aber trotzdem atmete der Prinz nicht schwer und strahlte auch sonst eine Frische aus, als habe er gerade einen langen erholsamen Schlaf hinter sich und nicht sechs Stunden ununterbrochenes hartes Training, nachdem er gerade von einer schwierigen Mission zurück gekehrt war.
Als der General sich räusperte, drehte sich der Prinz um. Nappa erkannte, dass er die ganze Zeit um seine Anwesenheit gewusst hatte. Er lächelte leicht... er konnte seinem Prinzen nichts vormachen...
„General..." die Stimme klang emotionslos, aber Nappa erkannte es als den Gruß, der es war. Jeder andere wäre mit einem eisigen Blick oder schlimmerem gestraft worden, hätte er es gewagt, den Prinzen beim Training zu stören.
„Mein Prinz... Vegeta no Ouji." Der General verbeugte sich ehrerbietig. Nappa war seit dessen Kindheit an Vegetas Seite gewesen. Er war der höchste General des Reiches, aber er war auch der Beschützer des Prinzen gewesen, seit dieser denken konnte. Der König hatte niemand anderem die Sicherheit seines Erben anvertraut. In all den Jahren hatten sie einen stillschweigenden Respekt füreinander gefunden. Vegeta schien Nappa soweit zu vertrauen, wie es bei diesem introvertierten, aggressiven jungen Mann möglich war, und Nappa respektierte die Autorität, Kraft, und die Intelligenz seines Prinzen, die ihn in jeder Schlacht zu einem furchtbaren Gegner machten.
„Mein Prinz... Euer Vater wünscht, euch sofort zu sprechen." Eigentlich hieß sofort auch SOFORT, und Nappa wusste, dass er bereits mit dem Feuer spielte, in dem er gewartet hatte, bis Vegeta die Kata beendet hatte. Aber er wusste auch, wie wenig der Prinz es schätzte, wenn er mitten im Training unterbrochen wurde. Es war ein Spiel mit zwei Feuern und Nappa wusste, dass er sich an einem von beiden verbrennen würde. Es sagte viel aus, dass er sich für den König entschieden hatte.
„So. Tut er das." Der Sarkasmus in Vegetas Stimme war nicht zu überhören. Er legte sich das Handtuch um die Schultern und sah den General an. Der zuckte unter diesem eiskalten Starren zusammen. Diese Augen! Darin zumindest waren sich Vater und Sohn absolut gleich. Beide beherrschten meisterhaft diesen Blick, der jeden Krieger das Fürchten lehren konnte.
„Onegai, Vegeta-sama. Ihr wisst, was sonst passiert." Der finstere Ausdruck auf Vegetas Gesicht hätte jeden anderen in die Flucht getrieben und zwar so schnell, wie ihn seine Beine trugen, aber Nappa wusste aus langjähriger Erfahrung, dass der Zorn des Prinzen nicht gegen ihn gerichtet war.
Schließlich seufzte der Prinz.
„Gut. Dann werde ich dem Befehl meines – geehrten – Vaters folgen." Er spuckte die Worte beinahe aus, als seien sie etwas, das einen widerlichen Geschmack im Mund hinterließ. Vegeta respektierte seinen Vater für dessen Stärke, aber er verachtete ihn auch. Der Konflikt zwischen dem Prinzen und dem König war ein offenes Geheimnis und sorgte für beständigen Aufruhr am Hofe.
~~~***~~~
Vegeta trat zu einer Wand und eine bis dato unsichtbare Tür glitt auf. Er trat hindurch und sie schloss sich zischend wieder hinter ihm. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, streifte er den hautengen Trainingsanzug ab. Er fiel auf den mit warmen Sand bedeckten Boden und Vegeta ließ ihn achtlos liegen, wusste er doch, dass jemand dafür Sorge tragen würde, dass er gereinigt und zu seinen Gemächern gebracht wurde. Er wusste genau, dass sein Vater außer sich vor Wut wäre, wenn er dem Befehl wörtlich gefolgt wäre und direkt von seinem Training noch in diesem Aufzug in den Thronsaal gegangen wäre. Was ihn versucht hatte, genau das zu tun. Aber Vegeta wusste auch, dass die kleine Verzögerung, die er verursachte, wenn er sich zuerst wusch und umzog, seinen Vater ebenso sicher auf die Palme bringen würde. Und er liebte die Sauberkeit. Also wenn schon eine Konfrontation, dann eine in der er sich zumindest sauber und wohl fühlte. Der Prinz trat zu dem Marmorbecken mit eiskaltem Wasser. Dieser Raum war an seine persönlichen Trainingsraum angeschlossen und nur er hielt sich hier auf. Der Raum war in warmen Erdfarben ausgestattet. Exotische Hölzer dominierten das Interieur. Ein in das Dach eingelassenes kreisrundes Glas sorgte dafür, dass ständig Licht in den Raum fiel. An den Wänden hingen Schwerter, ein Hobby des Prinzen. Überall waren verschwenderisch viele Pflanzen aufgestellt, die dem ganzen Raum den Anschein eines großen grünen Dschungels gab. Und in der Mitte war ein großes Marmorbecken in den Boden eingelassen. Es war groß genug, dass man darin ein paar Züge schwimmen und in der Mitte so tief, dass Vegeta nicht mehr darin stehen konnte. Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt der Prinz hinein, tauchte unter und schwamm ein paar Züge. Er hätte sich jetzt gerne entspannt, ein gutes Buch gelesen oder vielleicht mit einem seiner Schwerter weiter trainiert, aber daran war nicht zu denken.
Vater! Was willst du jetzt wieder von mir?
Wasser glitzerte auf bronzefarbener Haut, als Vegeta sich mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Wasser schwang. Sein kastanienbrauner Schwanz hing einen Moment lang hinter ihm herunter, dann sträubte sich das Fell und er schüttelte sich kurz, so dass Wassertropfen in alle Richtungen flogen. Anschließend schlang sich der Schwanz wieder um seine Taille, wie er es gewohnt war. Immer noch nackt trat der Prinz hinüber zu einer Nische.
„Öffnen!"
Eine Tür glitt auf und dahinter kam ein geräumiger Schrank zum Vorschein. Mit fließenden Bewegungen schlüpfte Vegeta in eine enganliegende schwarze Hose, die an den Beinen von Lederschnüren zusammengehalten wurde. Darüber trug er ein ärmelloses schwarzes Hemd, das eng auf seiner Haut lag und jeden Muskel nachzeichnete. Eine silberne leichte Brustpanzerung vervollständigte sein Outfit. Auf dem Panzer war direkt über dem Herzen in Purpur das königliche Wappen von Vegeta-sei angebracht. Schwarze Stiefel und schwarze Halbfingerhandschuhe bedeckten Hände und Füße. Vegeta fuhr sich durch die der Schwerkraft trotzenden Haare, die flammengleich emporstrebten: selbst Wasser konnte sie nicht aus ihrer gewohnten Form bringen. Diese Haare waren eines der am deutlichsten sichtbaren Merkmale des königlichen Blutes. Schon seit Jahrhunderten waren sie ein Markenzeichen der Herrscherfamilie. Der Prinz musst keinen Blick in den Spiegel werfen, als er den Raum verließ. Er war nicht eitel, und er wusste genau, wie er aussah, wozu sollte das also gut sein.
~~~***~~~
Als er die langen Säle und Hallen durchschritt, die seine Zimmerflucht von den offiziellen Räumen trennten, folgten ihm viele Blicke. Selbst nach den hohen Standards der königlichen Familie war Vegeta außerordentlich attraktiv. Seine biegsame durchtrainierte Gestalt, mit genau der richtigen Menge Muskeln an jeder Stelle, zog die Blicke von Männern wie Frauen gleichermaßen auf sich. Viele der bei Hofe angesehenen Krieger und Höflinge hätten ihre rechte Hand dafür gegeben, wenn der Prinz sie nur einmal zur Kenntnis nehmen würde. Aber es war allgemein bekannt, dass Vegeta sich nichts aus körperlichen Beziehungen machte. Noch konnte keine Hofdame oder Elite-Kriegerin, und kein Kriegsherr oder Adeliger von sich sagen, dass es ihm oder ihr gelungen wäre, den eiskalten Prinzen aufzutauen. Nicht, dass es nicht genug von ihnen versucht hätten. Aber Vegetas Blick, diese gnadenlosen Augen, die er mit seinem Vater teilte, hatten nicht einmal eine Spur von Wärme gezeigt, hatten niemandem ermutigt, weiter zu gehen, als ein paar vorsichtige Schritte in diese Richtung. Die Kraft und das aufbrausende Temperament des Prinzen waren legendär. Niemand wollte sich ernsthaft mit ihm anlegen und hoffte, das zu überleben.
Der Prinz war selbstverständlich nicht unerfahren – er hatte, wie jeder Adelige, eine Reihe von Sklaven nur für diesen Zweck. Aber die zählten in offiziellen Kreisen nicht und selbst aus den Sklavenquartieren kam das gemunkelte Gerücht, dass der Prinz sich nur höchst selten dazu herabließ, einen der ihren zu sich rufen zu lassen, und dass es dann schnell und unpersönlich abliefe. Das bedeutete natürlich, dass die Gerüchteküche brodelte. Der Prinz war nicht nur einer der attraktivsten Vertreter seiner Spezies, er war auch der zukünftige König. Der Mann oder die Frau an seiner Seite würde mit ihm zusammen regieren. Es gab unzählige Intrigen, die nur mit dem Ziel gesponnen wurden, Vegeta in einer Beziehung zu fangen. Bis jetzt waren sie allesamt fruchtlos geblieben.
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Mit seinen dreiundzwanzig Jahren hatte der Prinz bisher nur zweimal eine Mondphase erlebt, seitdem er mit sechzehn ins Mannesalter eingetreten war. Eine Mondphase trat nur ein, wenn die drei Monde von Vegeta-sei in einer bestimmten Konstellation standen, die bei jedem Mitglied der Spezies anders aussah und mit dem Zeitpunkt seiner oder ihrer Geburt zusammenhing. Der Mond spielte eine große Rolle im Leben der Saiyajin. Nicht nur war er ihr größter Verbündeter im Kampf, denn er ermöglichte die Verwandlung in die machtvolle Werform, auch als Oozaru bekannt. Auch im Sexualleben spielte er eine große Rolle. Die meisten Saiyajin hatten einen sehr regelmäßigen Zyklus von Mondphasen, die mehr oder minder nah beieinander lagen. Manche hatten gar monatliche Mondphasen. Prinz Vegeta war unter einer sehr ungewöhnlichen Konstellation geboren worden, die nur alle drei bis vier Jahre eintrat. Eine Mondphase bedeutete, dass nicht nur die Kraft des Saiyajin enorm anwuchs, sondern dass er oder sie auch in Hitze geriet, und sich für einige Tage kaum beherrschen konnte. In dieser Zeit wurden die meisten Kinder gezeugt und die meisten Bindungen geschlossen.
Die Saiyajin waren eine sexuell freizügige Rasse. Sie hatten weder große Probleme mit wechselnden Partnerschaften noch mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Die gleiche Leidenschaft, die sie im Kampf zeigten, erstreckte sich auch auf die anderen Bereiche ihres Lebens. Solange die Klassenschranken gewahrt wurden, damit das Blut nicht verwässerte, war beinahe alles erlaubt. Eine Bindung aber war etwas wesentlich ernsteres. Sie wurde fast immer innerhalb einer Mondphase vollzogen, wenn zwei Saiyajin aufeinander trafen und sich nach einem uralten Ritual einander hingaben. Die Bindung ging weit über körperliche oder gesetzliche Zugehörigkeit hinaus. Da die Saiyajin eine Rasse mit großen telepathischen Gaben waren, bedeutete eine Bindung eine Verschmelzung zweier Geister, die nie wieder rückgängig gemacht werden konnte, solange beide Partner am Leben waren. Sein gesamtes Leben lang suchte jeder erwachsene Saiyajin nach einem Partner, der seine Seele vervollständigen konnte. Aufgrund der vielen Kämpfe starben viele Saiyajin jung, und die, die am Leben blieben, hatten es auch nicht leicht, denn die Suche war mit vielen Problemen und Aggressionen verbunden, das Ritual, nach Art der Saiyajin zu großen Teilen aus Kampf und Blut bestehend, nicht zuletzt eines, das durchaus auch zum Tod eines der beiden Partner führen konnte. Darum fanden die meisten Saiyajin ihren Partner nie. Wenn sich aber zwei gefunden hatten, änderte sich das gesamte Verhalten. Saiyajin banden sich fürs Leben. Solange beide Partner am Leben waren, würden sie einander treu sein und der dominante würde seinen Partner gar mit allen Mitteln gegen andere verteidigen. Auch das forderte einen hohen Blutzoll.
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Aufgrund der gesteigerten Gefahren, die eine Mondphase mit sich brachte und damit sich der Prinz nicht versehentlich an jemandem binden konnte, der nicht als seiner würdig erachtet wurde, hatte Vegeta seine beiden bisherigen Mondphasen eingesperrt in seinen Privatgemächern verbracht, wo er vor sich selber sicher war. Niemandem war es gestattet gewesen, die Gemächer zu betreten, während der Prinz darin gewütet hatte, weil ihn seine Instinkte dazu zwingen wollten, unter dem Mond zu laufen und jemanden zu beanspruchen, mit Körper und Seele. Sein Blut hatte gekocht und er hatte geglaubt, er müsse sterben, aber es war vorbei gegangen. Er war einsam geblieben.
So war er also bis jetzt ungebunden und außerhalb der Mondphasen hatte er keinerlei Interesse, daran etwas zu ändern . Vegeta schnaubte.
Schwächlinge! Dummschwätzer! Bakayaro! Niemand von ihnen ist es wert, auch nur mehr als einen Gedanken zu verschwenden. Ich würde mich eher umbringen, als einen von ihnen an mich zu binden!
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Ein Stoß seines Ki ließ die Türen zum Thronsaal vor ihm aufkrachen. Hoch erhobenen Kopfes betrat der Prinz den langgestreckten Saal. An den Seiten drängten sich die üblichen Massen an Höflingen, Adligen und Höhergestellten, die sein Vater nur am Hofe duldete, weil sie entweder der Eliteklasse angehörten oder sonst irgendwie nützlich waren.
Intrigen. Politische Ränkespiele! So ein Unsinn. Keiner von denen würde in einem ehrlichen Kampf auch nur zwei Minuten überleben!
Natürlich waren auch viele Krieger anwesend. Des Königs gesamter Beraterstab setzte sich aus Kriegern der Eliteklasse zusammen, die Hälfte davon trug selbst etwas königliches Blut in sich. Des weiteren war die omnipräsente Ehrengarde des König unübersehbar, deren hochgewachsene und beinahe identisch aussehende Krieger regungslos wie Statuen um den Thron herum postiert standen. Sie wurden von den übrigen Anwesenden wie Teile des Mobiliars behandelt und komplett nicht beachtet, so gewohnt war man ihren Anblick. Jeder der Krieger trug den braunen Bodysuit und darüber die typische weiße und ockerfarbene Rüstung. Dazu kamen kurze schwarze Umhänge und schwere Stiefel und Handschuhe. Jeder hatte einen tückisch gebogenen Dolch um die Hüfte geschnallt. Ihre Mienen zeigten keine Regung, während sie Wache standen, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sie wurden zwar als Dekoration behandelt, dienten aber keineswegs diesem Zweck. Jeder von ihnen war ein hervorragend ausgebildeter Elite-Kämpfer, dem König mit seinem Blut loyal und treu ergeben und einzig seinem Befehl unterstellt.
Der lange Saal erstreckte sich vor dem Prinzen, als er erhobenen Hauptes über den purpurroten Teppich schritt. Der Thronsaal wurde von gewaltigen Säulen flankiert, von denen jede einen schweren sechsarmigen Kerzenhalter trug. Die Fahnen der Adelshäuser von Vegeta-sei schmückten die Wände. Am Stirn-Ende des Saales stand auf einem fünf-stufigen Podest der Thron. Er war aus einem einzigen riesenhaften Kristall geschnitzt. Über ihm an der Wand prangte das purpurne Abzeichen des Königshauses. Daneben hingen die Kriegsbanner des Hauses, die zeigten, dass der Planet sich im ständigen Krieg befand. Auf jeder der fünf Stufen zu beiden Seiten des Thrones stand ein königlicher Gardesoldat. Und auf dem Thron...
Vegeta knurrte leise tief in der Kehle, als sein Blick auf seinen Vater fiel. Der König sah seinem Sohn sehr ähnlich. Er hatte die gleichen flammenähnlich aufstrebenden Haare, aber seine waren von tiefstem Mitternachtsschwarz, während die seines Sohnes einen flüchtigen rötlichen Schimmer aufwiesen. Der auffälligste Unterschied zwischen beiden war sicher der spitze Bart des Königs und seine Körpergröße. Der Prinz kam in dieser Sache sehr nach seiner zierlichen Mutter, die bei seiner Geburt verstorben war. Der König trug ein blaues Wams, darüber den königlichen Brustpanzer, der mit Intarsien eingelegt und mit Mustern verziert war. Die Szenen stellten die größten Taten dieses Herrschers dar und bei jeder Krönung wurde ein neuer angefertigt, der immer wieder verändert wurde. Gemäß der kriegerischen Geschichte des Planeten waren die meisten Szenen kämpferischer Natur. Vegeta verzog das Gesicht. Er hatte nicht übrig für derartiges Brimborium. Solch ein Panzer war in der Schlacht vollkommen nutzlos. Hinter dem König bauschte sich ein weiter purpurfarbener Umhang, ein weiterer überflüssiger Schnickschnack, wie Vegeta fand.
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Endlich war er beim Thron angekommen. Vegeta spürte die neugierigen und ängstlichen Blicke der Anwesenden sehr wohl im Nacken, als er hoch aufgerichtet vor dem Thron stand. Einen Moment später geruhte der König, seinen Sohn zu Kenntnis zu nehmen. Natürlich hatte er Vegetas Anmarsch verfolgt, aber trotzdem weiter ruhig mit Nappa gesprochen, der neben dem Thron stand. Jetzt blickte er auf.
Vegeta wartete, bis er sicher sein konnte, dass er jedermanns Aufmerksamkeit hatte, dann senkte er den Kopf. Exakt so weit, wie es unbedingt nötig war, um seinem Vater Respekt zu erweisen, aber keinen Millimeter weiter. Die Miene de Königs verdüsterte sich.
„Vegeta."
„Ou-sama."
Nappa schauderte. Man konnte die Kälte zwischen dem König und dem Prinzen förmlich fühlen. Ein Nicken des Königs erlaubte Vegeta, sich dem Thron zu nähern. Er trat die Stufen hinauf und blieb vor seinem Vater stehen.
„Vegeta, wie ich hörte, bist Du von deiner letzten Mission bereits vor über einem halben Tag zurück gekehrt. Warum hast Du mir keinen Bericht erstattet?" Die Stimme des Königs war eisig ruhig. Vegeta lächelte spöttisch.
„Ich dachte nicht, dass das nötig wäre, mein König. Wenn die Mission ein Misserfolg gewesen wäre... aber es ist alles hervorragend gelaufen, der Planet wurde wie vorgesehen gesäubert und das in einer Woche weniger Zeit als vorgesehen." Die Blicke der beiden bohrten sich ineinander. Im Grunde war völlig belanglos, was geredet wurde und beide wussten es. Dies war ein Kampf des Willens und es ging alleine darum, wer sich durchsetzen würde.
„Das ist erfreulich zu hören, mein Sohn, aber mein Befehl lautetet präzise, dich sofort nach deiner Rückkehr bei mir zu melden." In der Stimme des Königs war nicht die geringste Freude zu hören.
„Ah... nun denn... gomen, Vater, das muss mir dann wohl... entfallen sein." Das Lächeln des Prinzen hätte einer Schlange alle Ehre gemacht.
„Wie... praktisch. Wie auch immer, mein Sohn, ich denke, dass ich bereits eine neue Aufgabe für Dich habe."
Du willst sicher hier raus. Stimmts? Du hältst den ganzen Palast für eine einzige Brutstätte unnützer Schmarotzer. Du willst kämpfen, willst deine Fähigkeiten beweisen. Nun... ich denke, ich habe eine Überraschung für Dich...
Vegeta sah seinem Vater in die Augen und zum ersten Mal war echtes Interesse in denselben zu lesen. Der König sah, wie sich sein Sohn anspannte und erkannte die Kampfeslust.
Eine neue Mission? Oh ja... nicht wie raus aus diesem verdammten langweiligen Palast!
Der König lächelte und es ähnelte besagter Schlange genauso wie das Lächeln seines Sohnes. Nappa fröstelte, als er von einem zum andren sah. Man konnte die Willenskraft zwischen beiden beinahe sehen..
Die beiden sind sich echt zu ähnlich!
„Nappa. Komm her." Der General gehorchte dem Befehl seines Königs. Vejita-no-Ou flüsterte ihm ein paar Anweisungen ins Ohr, dann wurde er mit einem Nicken entlassen. Vegetas Ohren zuckten, aber sein Vater hatte es sehr wohl verstanden, so leise zu sprechen, dass er nichts hören konnte. Der General hatte es außergewöhnlich eilig, als er mit schnellen Schritten den Saal verließ. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich der König wieder seinem Sohn zuwandte, der ihn mit unverhohlener Neugier musterte. Einige der Höflinge wunderten sich über Nappas leicht panischen Gesichtsausdruck, als er in verdächtig hohem Tempo auf den Ausgang zusteuerte.
Kuso... dasgehtnichtgut, dasgehtnichtgut...
Nappa konnte gerade noch die gewaltigen Türen hinter sich zuziehen, bevor der laute zornige Schrei des Prinzen seine empfindlichen Ohren erreichte.
„ICH SOLL WAS...?????"
~~~***~~~
Ende Kapitel 2
Story Advertising: „Resistance is futile" von Summerstarr
http://www.fanfiction.net/read.php?storyid=849672
Wenn Euch „Kriegsmond" gefällt, dann sicher auch diese Story. Sehr düster, lemon, rape, und jede Menge violence. Natürlich Yaoi - verschiedene Pairings. A/U. Ich habe den Verdacht, dass diese Geschichte nicht ganz unschuldig an dem Traum ist, der mich zu „Kriegsmond" inspiriert hat...
Dark Serapha
