Vorwort
Wie angekündigt hier ist Ai no Hoshi 03. Destiny's War wird wohl in mehrere Kapitel geteilt und so ziemlich in einem heftigen Senshigetümmel enden... Na ja, ich teile die Gruppen schon aber seit nur mal vorgewarnt. Gerade natürlich das Hauptpaar der Reihe und auch Usa werden hier eine größere Rolle spielen aber Destiny's War wird wesentlich allgemeiner als die ersten beiden Teile, hoffe ich zumindest.
Da ich bereits im letzten Teil einige Attacken benutzt habe, die vielleicht nicht jedem Fan bekannt sein dürften, hier noch mal eine Liste der Manga-Attacken, die ich mitbenutze. Diese wurden größtenteils im Infinity Abschnitt gebraucht (wenn ich mich recht erinnere) und hatten auch ihren Platz in AStory.
Merkur: Mercury Aqua Mirrage
Mars: Mars Snake Fire
Jupiter: Jupiter Coconut Cyclone
Venus: Venus Wink-Chain Sword
Pluto: Chronos Typhoon
Ah ja, AStory. Wie gesagt ich erkläre alles während der Geschichte, jedenfalls ein paar wichtige Fakten. Die Charaktereigenschaften der ehemaligen Opposite Senshi wurden im Spiel eigentlich nur angerissen, also habe ich da einiges an Spielraum. Hier einmal die Namen zur Orientierung.
Sin (Moons Opposite)
Anshar (Sins Bruder, besitzt die Fähigkeit den Zeitstrom zu passieren)
Nabu (Merkurs Opposite)
Nergal (Mars' Opposite)
Marduk (Jupiters Opposite)
Ishtar (Venus' Opposite)
Es könnte sein, daß Destiny's War ein wenig an Two Worlds von Cilia (Buffy/Wilow-Shipper) angelehnt ist. Ihr findet dieses Werk und alle anderen (äußerst guten) Werke unter: http://www.mmedia.is/~cilia/. Erwartet aber keine normale Buffystory, ich warne euch... Ansonsten habe ich dazu jetzt eigentlich nichts mehr zu sagen, lest und genießt.
Ai no Hoshi: Destiny's War
Star Henshin I: The First Battles
Prologue: Three Destiny Patterns
Ort unbekannt (?)
Dunkelheit, Schwärze, Schatten... Warum mußten alle Adepten des Chaos immer so eintönig sein. Licht und Dunkelheit waren nicht automatisch Ordnung und Chaos zugeordnet und doch gab es nur wenige Ausnahmen. Eine Schande wirklich, das Universum wäre viel ausgeglichener, wenn es nicht so wäre.
Doch ich, ich war anders. Schon vor langer Zeit hatte ich es verstanden beide Seiten zu meinem Vorteil zu nutzen. Oh ja, ich war Chaos, ich war, was die Allgemeinheit als Böse bezeichnen würde. Aber ich hatte meine Gründe. Und wenn alles vorbei war, dann würden sie mir dankbar sein, beide Mächte. Ordnung sowie Chaos.
Weißer, grauer und schwarzer Marmor zierte die Wände meiner Festung. Es beruhigte mich, die starke Ausstrahlung und Vermischung von Licht, Schatten und Zwielicht. Drei der mächtigsten Linien seit der Entstehung alles Seins. Drei Mächte, deren Macht keiner je vollkommen verstehen würde. Ich hatte mir vorgenommen sie zu verstehen, sie zu meistern wie keiner zuvor. Und dieses Wissen, das ich dadurch erlangt hatte, hatte mich mächtig gemacht. Aber noch nicht mächtig genug...
Tief in Gedanken schlenderte ich zu dem kristallinen Thron aus Smaragdgrün, Rubinrot, Saphirblau und Topazgelb. Die Zeit war nahe, ich spürte es. Doch spürte ich auch die Anwesenheit einer neuen gegenteiligen Kraft, die mir zuwiderhandelte und mich stoppen könnte, bevor ich mein Werk vollendet hatte.
„Erscheint!" befahl ich mit ruhiger Stimme. Vor meinen Thron bildeten sich sogleich drei Energieauren. Eine aus purem Licht, eine aus tiefsten Schatten und die Letzte aus funkelndem Zwielicht der Morgendämmerung. Drei Frauen erschienen aus ihnen und traten nacheinander vor.
„Schamanin An'ya zu Diensten." Gehüllt in wallenden, langen schwarzen Kleidern mit tiefdunklem violetten Haar, durchzogen von blutroten Streifen, das war An'ya. Schamanin der dunklen Nacht, Adeptin der Schatten und die Perfektion von Dunkelheit. Ihre Augen waren kalt und Kobaltblau, die Haut weiß wie Schnee. Ein schwarzes Pentagramm war in die Haut ihrer Stirn eingraviert.
„Schamanin Nayraru zu Diensten." Nayraru war der krasse Gegensatz zu An'ya. Von einer nahezu blendenden Schönheit mit feurigem rotem Haar mit einigen gelbgoldenen Strähnen, das ihr weit über den Rücken fiel. Tiefgebräunte Haut, ihre Kleidung war knapp und körperbetont in reinem Weiß. Ihre Augen feurig und verzehrend mit einem rubinrotem Glanz, gaben ihr den letzten Schliff. Aufgezeichnet auf ihrer Stirn war eine weiße Flamme.
Die Letzte der drei Frauen trat zwischen sie und verbeugte sich ebenfalls. „Schamanin Arora zu Diensten." Arora, die Ausgeglichenste aller Drei und in meinen Augen die Mächtigste. Gehüllt in dunklem Purpurviolett kam sie vom Stil ihrer Kleidung eher An'ya nach. Aber ihre Haare waren ein helles Grau – nicht alt eher leuchtend. Ein Ying Yangsymbol zierte ihre Stirn.
Behutsam hob ich eine Hand und ließ eine regenbogenfarbige Kugel erscheinen. Die Farben schienen direkt ineinander zu fließen und machten es unmöglich für das menschliche Auge sie auseinanderzuhalten. Die Kugel begann zu strahlen und drei Punkte kristallisierten sich heraus, angeordnet in einem auf den Kopf gestelltem Dreieck. Alle Punkte waren verbunden über ein feines fast nicht erkennbares Band.
„Das sind die drei Linien des Schicksals. Licht, Zwielicht, Dunkelheit. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Geschichte, Veränderung, Visionen. Unser Ziel ist es diese zusammenzubringen und nach unseren Wünschen neuzugestalten. Das Gleichgewicht wie es jetzt ist, ist fragil und wird von schwachen Kreaturen aufrechterhalten. Dieser uralte Krieg ist ein Produkt von Schwäche und Fehlern." Ich pausierte und musterte meine Untertanen für einen Moment. „Leider ist unser erster Versuch vor einigen Jahren gescheitert an den Kriegern der Ordnung und des Lichts aber dieses Mal sind wir besser vorbereitet."
Nayraru lachte höhnisch, ihre Stimme war hell und stechend. „Apsu war nicht annährend von der Stärke und Qualität, von der wir es sind. Es war zu erwarten, daß sie scheitert." Ich ignorierte ihr überhebliches Getue und wandte mich An'ya zu. Diese brauchte keine Aufforderung um ihren Bericht zu liefern. „Es läuft alles wie geplant. Die Sailorsenshi dieser Schicksalslinie sind vollkommen ausradiert, bald wird diese Welt ganz unter unserer Kontrolle stehen", erklärte sie mit emotionsloser Stimme. Ich nickte zufrieden.
„Kaiserin?" Die ansonsten sehr stille Arora meldete sich zu Wort. Im Gegensatz zu ihren Schwestern beteiligte sie sich selten an den Gesprächen, eigentlich immer nur soviel wie nötig. „Sprich, Arora." Arora überlegte eine Weile. „Wir sollten vorsichtig sein." Ich schenkte ihr einen fragenden Blick, Nayraru schnaubte verächtlich. „Es gibt starke Schwankungen im Gleichgewicht. Etwas Starkes wurde geboren und wie wir wissen hat Tandor versagt. Unsere sorgsame aufgebaute Grundänderung wurde damit zerstört... Das kann ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen."
Ich winkte ab. „Das mag sein. Aber solange wir so fortfahren wie wir es geplant haben, sollte alles glatt laufen. Berichte mir weiter von den Aktivitäten in der Gegenwart. Es wird Zeit, daß auch du und Nayraru euch in euer Gebiet begebt." Die beiden Angesprochenen verneigten sich. „Wie ihr befehlt."
Langsam wurde ich müde, es war Zeit für meine tägliche Reinigung. „Geht nun." Mit einem Aufblitzen ließ ich die Kugel verschwinden. „Setzt ein wen oder was auch immer ihr für nötig haltet aber erfüllt euren Part wie wir es besprochen haben. Alles andere soll sich dann ergeben." Eine Handbewegung machend entließ ich meine Untergebenen, bevor sie sich überhaupt verbeugen konnten.
Chapter One: Heartbreaking Reunion
Juuban. Tokyo (Usa)
Der Regen prasselte auf die Stadt hinunter und begann langsam meine Kleidung zu durchnässen, das kümmerte mich jedoch nicht besonders. Es hatte angefangen zu regnen kurz nachdem ich die Kathedrale in stürmischer Eile verlassen hatte. Jetzt wünschte ich mir, ich hätte Luna P dabei aber wie gesagt eigentlich störte es mich nicht.
Meine Gedanken flogen immer wieder zurück zu dem Brief, den mir Diana gebracht hatte. Ein Brief von einem alten Freund, den ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte, und der neben Helios immer noch einen besonderen Platz in meinem Herzen einnahm. Prinzessin, hatte er geschrieben. Wenn du diese Nachricht erhältst, komm bitte zum Tokyo Tower. Der Lauf des Schicksals ist in Bewegung geraten. Beeil dich wir werden dir alles erzählen, wenn du hier bist. Gezeichnet, Anshar.
Anshar... Die Erinnerungen kamen so schnell zurück. Kurz nach den Death Busters war es gewesen. Alles hatte angefangen mit einer simplen Warnung aus der Zukunft und plötzlich tauchten überall bereits besiegte Feinde auf. Youmas, Droidos, Daimons... Aber nicht nur die Fußtruppen unserer alten Gegner, sondern auch die Anführer selbst schienen wie aus dem Nichts wieder aufzutauchen. Dann wurde Mamoru verletzt und wir suchten einen Stein, der sich Barazishou nannte, um ihn wieder gesund zu machen. Anshar hatte mir und Momo-chan damals geholfen, sich aber bald als Sins Bruder herausgestellt. Sin war die Anführerin der Senshi, die versuchten den Verlauf des Schicksals zu ändern...
Ich stoppte meinen Lauf, der für alle noch auf der Straße befindlichen Passanten bestimmt panisch ausgesehen haben mußte. Da vor mir war der Tokyo Tower. Hoch und beeindruckend, hier wurden schon so viele Kämpfe ausgetragen und doch stand der Turm immer noch da wie ein Fels in der Brandung. Ich mußte grinsen, er stand da immer noch im 30, Jahrhundert... nachdem man ihn bestimmt schon ein halbes Dutzend mal wiederaufgebaut hatte.
Aufmerksam sah ich mich um. Diana hatte mich den ganzen Weg über mit Fragen genervt bis sie vollkommen durchnäßt war. Schließlich hatte ich sie mir geschnappt und in eine meiner eh schon durchnäßten Taschen gestopft und ein paar Dinge erklärt, so gut es eben ging. Wenn Anshar den Brief geschrieben hatte, dann mußte das Mädchen von dem Diana gesprochen hatte Sin sein. Aber... hier war niemand.
„Wir haben dich erwartet, Prinzessin", klang eine ältere Mädchenstimme, die mich trotz der höheren Reife doch stark an Sin erinnerte, aus einer Seitenstrasse, die an den Tower angrenzte. Ich fuhr erschrocken herum. Da war noch nicht einmal ein kleines Präsenzecho gewesen, selbst jetzt, da ich wußte woher die Stimme kam, konnte ich nichts spüren... Gar nichts!
Trotzdem da waren sie. Sin war mittlerweile etwas älter als Usagi, Neunzehn vielleicht. Sie trug ihre goldblonden Haare immer noch in dem Odango-ähnlichen Stil, mit dem man sie von weitem glatt für Sailormoon halten könnte. Jedoch ihr Fuku war verändert. Vom Design her ähnelte er an den Standardsailorfuku aller Krieger dieses Sonnensystems, doch mit einigen Veränderungen. In Farben aus Gold und Weiß gehalten, war dort, wo bei den anderen Weiß vorherrschte, Braun und der Rock war weniger ein solcher, denn viel mehr etwas, was an eine traditionelle Tempelrobe erinnerte und bis etwas über die Knie ging. Eine silberne Tiara mit einem mir gänzlich unbekannten Zeichen, das tatsächlich ein goldenes Halbmondsymbol einschloß.
Dann fiel mein Blick auf Anshar. Der Junge, den ich kennen und in gewisser Hinsicht lieben gelernt hatte, war mittlerweile mindestens Siebzehn und definitiv gutaussehend, nach allen Maßstäben, die man anlegen konnte. Nicht diese künstliche, selbstgeschaffene Schönheit, mehr eine strahlende Natürlichkeit. Die grünen Haaren fielen im bis knapp über die Schultern. Im Gegensatz zu Sin war er vollkommen in ein purpurnes Gewand gekleidet, das gar nicht mal zu lang war, sondern seine Figur gut betonte. Was mich besonders verwunderte war, daß an der Stelle, wo Sin den Halbmond trug, Anshar das unverkennbare Zeichen von Pluto trug.
Unsere Augen trafen sich und ich schreckte etwas zurück. Alles hatte ich erwartet aber nicht einen Blick, der dem von Pluto so ähnlich war. Diese traurigen Augen, die zuviel gesehen hatten und sicher noch viel mehr sehen würden. Nur noch wenig erkannte ich von dem Jungen, den ich gekannt hatte... Aber da, da war ein kurzes Aufleuchten, als er meinen Blick erwiderte. Und ich schluckte unweigerlich einen dicken Kloß im Hals herunter. „Anshar..."
„Sei gegrüßt, Prinzessin... Nein, laß mich Usa sagen."
(Anshar)
Da stand sie vor mir. Prinzessin von Kristall Tokyo, stolze Kriegerin... meine Kindheitsliebe. Was hatte mein Herz nach ihr gelangt, doch sie war stets unerreichbar für mich gewesen. Selbst jetzt, wo unser Status beinahe gleich war. Trotzdem konnte ich es nicht lassen den gealterten Körper Usas zu bewundern, den ich seit Jahren nur von weitem hatte sehen dürfen. Sie sah ihrer Mutter so ähnlich und zog sicher sämtliche Blicke auf sich, sobald sie vorbeiging. Doch... sie war vergeben,
Ich schüttelte den Kopf, um die aufsteigenden Gedanken und Gefühle loszuwerden. Es gab Wichtigeres tun. Usa mußte informiert werden. Dafür hatten wir uns all die Jahre im Hintergrund gehalten. Es war an der Zeit die Geheimnisse zu lüften und unseren Platz in dieser Auseinandersetzung einzunehmen.
„Anshar, ich..." Usas Blick wanderte gen Boden, leicht fixiert auf den Verlobungsring an ihrem Finger. Ein Verlobungsring von jemand anderen als mir... Ich schluckte ebenfalls. Die Situation ging uns definitiv beiden nah, aus unterschiedlichen Gründen. „Sag nichts. Ich weiß schon..." Irgendwie schaffte ich es alle Emotionen sie betreffend wegzusperren, was vielleicht ein bißchen kalt rüberkam aber das war besser so.
Untätig hatte ich zusehen müssen wie die junge Prinzessin sich langsam in den Priester Helios verliebte, der sich in ihren Traum eingeschlichen hatte. Ich langte danach selber meine Chance zu ergreifen, jedoch war meine neue Aufgabe zu wichtig dafür. Wie dumm ich doch gewesen war, ein Kuß bedeutete gar nichts, schon gar nicht in ihrem Alter.
„Die Zeit ist gekommen", eröffnete ich. Super, Anshar, das war auch überhaupt nicht stereotypisch... „Die Zeit, in der wir alle um unser hartaufgebautes Schicksal kämpfen müssen." Usa war verwirrt, das sah man ihr an aber ich hatte auch nichts anderes erwartet. „Nani? Gibt es eine neue Apsu?" Meine Schwester neben mir schüttelte den Kopf. „Nein, Apsu war im Vergleich dazu gar nichts. Ich sollte vielleicht erläutern, daß unsere Prioritäten mittlerweile anders gesetzt sind, als sie damals war. Wir – das heißt Anshar, meine Freunde und ich – wachen nun über den Lauf des Schicksals anstatt ihn zu verändern."
Usa lachte leicht. „Nun, ich muß sagen, daß überrascht mich etwas. Aber zugegeben die mitgebrachte Erfahrung war sicherlich hilfreich." Ich schenkte ihr ein knappes Lächeln. „Nun, was wir damals gemacht haben, waren nicht viel mehr als Kinderspielchen." Usas Beraterkatze sprang aus ihrer Tasche und schüttelte sich unter dem Schutz des Vordaches, wo wir jetzt standen. „Wenn ihr wirklich so etwas wie Schicksalswächter seid, versteh ich nicht, warum ihr zugelassen habt, daß Usa sich beinah selbst umbringt." Usa gab ihr einen bösen Blick, schwieg aber.
Natürlich wußte ich, daß Usa immer noch Zweifel über ihre Aktion hatte, das war auch verständlich. Trotzdem waren diese unbegründet. „Nun, das war notwendig, um den eigentlichen Lauf des Schicksals wiederherzustellen und den ersten Schritt gegen unsere Feinde zu tun." Usas Mund stand weit offen vor Schock, als sie versuchte das zu verarbeiten. „Ich muß mich entschuldigen", fuhr ich fort. „Das mit dem Schlüssel war ich. Dieses Ereignis war ein Fokuspunkt unserer Gegner, um eure Stärke zu reduzieren. Saturns Tod war nichts weiter als eine abgezweigte Schicksalslinie. Eine alternative Realität, wenn man es so will... Der Zweck war nicht nur Saturn auszuschalten, sondern auch eines der mächtigsten Bündnisse der Galaxis zu verhindern. Ich glaube nicht, daß der Gegner bereits weiß, daß dieses mittlerweile stattgefunden hat aber..."
Ich stoppte, als ein bekanntes Gefühl am Rande meiner Wahrnehmung sich bemerkbar machte. Es schien, als ob jemand versuchte das Schicksal dieser Welt zu seinen Gunsten zu biegen... Das bedeutete, daß uns keine Zeit mehr für weitere Erklärungen blieb. „Wir bekommen Gesellschaft."
Chapter Two: Neo Senshi Arrival
(Usa)
Noch bevor Anshar seine Warnung aussprach, fühlte ich ein bekanntes Kribbeln. Das Energiemuster war mir durchaus bekannt. Jedoch nicht von dem Kampf, den wir hier vor mehreren Jahren ausgetragen hatten. Nein, es war mir bekannt von meinen eigenen Kameraden aus der Zukunft. Zwar war ich damals noch nicht so in der Lage gewesen Auren zu lesen, bei diesen hier war ich trotzdem ziemlich sicher, daß sie nicht zu denen gehörten, die ich meine Freunde nannte. Und das konnte nur eines bedeuten...
Ohne Vorwarnung legte sich ein dichter Nebel über das Gebiet um den Tokyo Tower. Anstatt des sogar etwas erfrischenden Spätsommerregens, war die Luft nun feucht und schwül. In der Ferne konnte man Kinderlachen hören, das langsam näher kam. Ein Lachen, das ich nicht abstreiten konnte zu kennen, gut genug zu kennen.
Eine Hand flog zu meiner Brosche und verharrte dort. Keine voreiligen Schlüsse, Usa. Aber doch, das Gefühl wurde immer stärker und ich konnte deutlich die unterdrückte Sternenaura spüren. Da war noch etwas, etwas Dunkles und Unreines. Und dann, dann brach der Nebel vor unseren Augen auf und vor uns waren die unverkennbaren Gestalten des Amazonenquartetts und ihre runzeligen Großmutter Zirkonia zu erkennen.
„Dead Moon", stellte ich emotionslos fest. Ich wollte eigentlich nicht kämpfen aber es sah so aus, als ob sie uns keine andere Wahl ließen. Ohne große Vorreden, ohne Show und die üblichen Einlagen begannen die vier Mädchen uns anzugreifen. Wobei ihre Angriffe sogar noch wesentlich durchschlagskräftiger wirkten. Nicht daß ich das am eigenen Körper ausprobieren wollte.
Das jahrelange Training machte sich jetzt bezahlt. Viele Kämpfe hatte ich in der Zukunft noch nicht kämpfen müßten aber alle gaben zu, daß ich bestimmt wesentlich trainierter und athletischer war, als Sailormoon in ihren aktiven Tagen, sogar Mama selbst... Mit einem kräftigen Satz stieß ich vom Boden ab, drehte mich einmal um die eigene Achse und kam wieder auf den Beinen auf, meine Brosche bereits in der Hand. „MOON STAR UNITY, MAKE UP!"
Anshar hatte einen Energieschild um sich herum aufgebaut, während Sin schlichtweg ein paar Meter über dem Boden schwebte. „Was wollt ihr?" forderte ich, mir sehr wohl bewußt von den Erfahrungen des Konfliktes aus meiner Kindheit, daß argumentieren nicht viel bringen würde. Doch hatte ich gerade bei den vier Mädchen Hoffnung durchzudringen. Wenn da nicht Zirkonia wäre... „Alpträume, was sonst?" antworte diese. „Diese ganze Welt soll in unseren Alpträumen aufgehen und so werden wir unsere Aufgabe hier erfüllen für die wir wiedergeboren wurden." Wiedergeboren ist eigentlich das falsche Wort, dachte ich zu mir selbst. Aber das war jetzt egal.
„Wollt ihr wirklich wieder gegen uns kämpfen? VesVes, CereCere, JunJun, PallaPalla, ihr hattet doch schon begriffen, daß ihr nur kontrolliert wurdet. Habt ihr eure eigentliche Bestimmung schon wieder vergessen?" Da war etwas Kaltes in ihren Augen, das mir mehr als eine Antwort gab. Selbst in der Zeit, wo sie direkt unter Neherenias Einfluß gestanden hatte, war diese überlappende Dunkelheit nicht dagewesen.
Die Mädchen antwortete nicht und Zirkonia lachte nur. „Zeigt ihnen, was unsere Bestimmung ist." Ich wollte nicht kämpfen, nicht gegen sie. JunJun hob ihre Kugel und dornige Ranken schossen aus ihr heraus. „Könnt ihr nicht irgendwas tun?" wandte ich mich an Sin und Anshar, während ich den Angriffen so gut wie möglich auswich. Sin schüttelte den Kopf und blockte einen Angriff von PallaPalla mit einer Wand aus grellem Licht. „Ihre Existenz ist von dieser Schicksalslinie. Wir dürfen nicht direkt in diese eingreifen, solange es sich nicht um jemanden handelt, der dieses Schicksal direkt beeinflußt."
„Also können wir gar nichts tun", stellte ich fest. In dem Moment stieß Diana eine Warnung aus. CereCere feuerte in diesem Moment rasiermesserscharfe Blütenblätter auf mich und ich würde dem Sturm bestimmt nicht mehr ausweichen können. Meine Augen schließend bereitete ich mich auf den Schmerz vor, doch er sollte nicht kommen...
„CERES FLOWER PETAL DANCE!" Eine wahre Wand von rosafarbenen Blütenblätter huschte wie ein Sturm zwischen mich und den Angriff. Mit einem großen freudigen Grinsen auf dem Gesicht drehte ich mich zur Urheberin der rettenden Attacke um. Da waren sie, alle Vier. „Ceres!" rief ich glücklich. „Pallas, Juno, Vesta!"
Die vier Amazonen sahen vollkommen verwirrt zu der Unterbrechung auf. Auf einigen tieferen Dächern standen sie praktisch gesehen selbst, nur wesentlich älter, dazu trugen die vier Mädchen Sailorfukus. Innerlich war ich erleichtert und ließ einen leisen Seufzer heraus, weil ich befürchtet hatte ihnen zu Schaden, indem ich das Amazonenquartett angriff.
„Der Asteroid Pallas ist mein Führungsstern! Getragen von den Wassern der Weisheit und der Stille! Ich bin Sailorpallas", stellte Pallas sich vor. Sie trug wie alle anderen auch einen Standardfuku. Das Oberteil war Hellblau und ihr wie Eternal Sailormoons dreigeteilter Rock ging von diesem in ein dunkleres Wasserblau und schließlich in Violett über. Sie trug lange weiße Stiefel ebenso wie Eternal Sailormoon, mit hellblauen Rändern. Die Tiara auf ihrer Stirn trug anstatt eines Edelsteins das Zeichen von Pallas, eingerahmt von denen von Merkur und Saturn.
„Der Asteroid Vesta ist mein Führungsstern! Erleuchtet von der ewig brennenden Flamme! Ich bin Sailorvesta!" Im Gegensatz zu Pallas war Vestas Hauptfarbe ein etwas helleres Marsrot, gemischt mit einem dunkleren Ton und Marineblau in ihrem Rock. In ihrer Tiara vereinten sich die Symbole von Vesta, Mars und Neptun.
„Der Asteroid Juno ist mein Führungsstern! Beschützerin der reinen Seelen des Himmels! Ich bin Sailorjuno." Von allen Asteroid Senshi war Juno immer noch die beeindruckendste. Ihr Fuku in Farben aus Hellgrün, Grün und Bernsteinblau. Die Symbole von Juno, Jupiter und Uranus strahlten regelrecht vor Stärke und Macht. Das lange Zepter aus unzerbrechlichen Holz in ihrer Hand trug zu diesem Eindruck bei.
„Der Asteroid Ceres ist mein Führungsstern! Der Samen der Liebe leitet mich! Ich bin Sailorceres!" Ceres trug einen pinkfarbenen Fuku – vielleicht etwas dunkler als mein alter –, vermischt mit Orange und Karmesinrot. Die Zeichen von Venus und Pluto rahmten das von Ceres ein.
„Wir sind das Sailorquartett!" Mit diesem gemeinsamen Abschluß sprangen die vier Krieger, die ich stolz meine Freunde nennen durfte, herunter und landeten neben mir, Ceres und Vesta links und Pallas und Juno rechts. Man konnte schon sagen, daß ihre Gegenparts baff waren und das erste Mal sah ich etwas von dem alten Amazonenquartett durchscheinen. „Da... das..." stammelte PallaPalla. CereCere machte ein ängstliches Gesicht. „Das sind ja wir!"
Ceres wandte sich inzwischen an mich. „Was würdest du eigentlich ohne uns machen, hm?" Ich grinste zurück. „Wer hat denn gesagt, daß ich euch brauche?" Vesta zeigte nach hinten auf Sin, die die Szene ruhig beobachtet hatte. „Oh..." war alles, was ich herausbrachte. „Und was machen wir jetzt mit denen da? Ich will eigentlich nicht gerne gegen mich selbst kämpfen." Pallas deutete auf die immer noch verwirrten Amazonen.
Zeit zu einen Antwort blieb mir nicht. „Laßt euch nicht täuschen. Das ist nur ein Trick, ihr habt euer Schicksal von hier an selbst in der Hand!" donnerte Zirkonia, was ihre Schützlinge scheinbar aus ihrer Trance und wieder zum Angriff brachte. Wir sprangen über einen Energiestrahl aus Zirkonias Flatterauge hinweg und meine vier Senshi ließen ihren jüngeren Ichs keine Zeit überhaupt etwas zu tun.
„PALLAS..." Sailorpallas brachte ihre Hände vor der Brust zusammen und bildete ein schimmernde kristallklare Kugel in ihren Händen. „WISDOM FLOW!" Die Kugel explodierte in einem wahren Wasserfall aus Kristallsplittern und deckten damit sowohl ihren Gegenpart, als auch CereCere ein.
„JUNO..." Juno folgte ihrem Beispiel und wirbelte ihren Stab herum, so daß er auf JunJun zeigte. „DIVINE..." Die Spitze des Zepters, ein dreizackiger Stern, glühte auf und Blitze schossen darauf hinab. Die Elektrizität begann sich dort zu sammeln, bis die Luft förmlich zitterte. „LIGHTNING TREMBLE!" In aller letzter Sekunde riß sie ihre Waffe zu Boden und die gewaltige Entladung krachte in den Boden unter JunJun und sandte eine wahre Schockwelle durch diesen, die sich größtenteils auf JunJun konzentrierte.
Nun wollte auch Vesta ihren Anteil und sprang in die Luft. „VESTA..." Sie breitete ihre Arme aus und um die eine Hälfte ihres Körpers bildeten sich Flammen, während die anderen in reines Meergrün getaucht wurde, dort wo sie sich trafen (Anm. des Autors: Glaubt es oder nicht aber ich hatte hier doch tatsächlich „berauchten" geschrieben... Tja, Konsequenz des zu schnellen Vorausdenkens...), bildete sich ein dünner Dunstfilm. Das war eine ihrer stärksten Attacken und sie hatte lange gebraucht, um sie zu perfektionieren. „ETERNAL FIRE RAIN!" Ein Hagelschauer aus Feuer und Wasser schwappte wie eine Springflut über VesVes hernieder und richtete genauso wie Junos Attacke auch noch einen beträchtlichen Schaden bei den restlichen Amazonen an.
Ceres hatte dem Ganzen gelassen zugesehen. Jetzt hob sie eine Hand und richtete sie auf Zirkonia, die vor den Attacken zurückgewichen war. „VINE TENDRIL CHAIN!" Eine Kette wie Venus' Love-me Chain schoß aus ihrer Handfläche, nur war diese eine einzige starke Weinranke, die nicht nur Zirkonia, sondern auch bald den Rest des Amazonenquartetts umschloß.
„Moon, jetzt!" rief Juno mir zu aber ich hatte schon verstanden. Dieses Mal hatte ich meinen eigenen Mondstab mitgebracht. In einer flüssigen Bewegung hielt ich die silbergoldenen Eternal Star Tier in der Hand, die einen zwölfzackigen Stern auf der Spitze trug, wobei jeder Zacken eine andere Farbe trug, von den Asteroiden bis zu denen der Planeten. Gemeinsam bildete sie eine Art Regenbogenkugel.
Nicht lange zögernd hob ich das Zepter und richtete es auf unsere gebundenen Feinde. „STARLIGHT UNITY CARESSING TOUCH!" Eine Energieentladung aus purem weißen Licht schloß sich um sein Ziel und begann die Dead Mooners augenblicklich zu desintegrieren. Sin schwebte schließlich wieder zu Boden und machte ein paar Handbewegungen. Ein Kugel aus goldenem Licht formte sich zwischen ihren Händen. „DESTINY LIGHT PURIFY!" Sie ließ die Kugel über die verschwindenden Formen unserer Feinde schweben. Die Kugel breitete sich in eine Kuppel aus und in einem Aufblitzen waren sie verschwunden und alles war wieder wie vorher.
Ich warf Sin und Anshar einen fragenden Blick zu. „Ihr Schicksal wurde gereinigt und wiederhergestellt. Sie können jetzt nicht mehr benutzt werden", erklärte Anshar, als wäre es gar nichts.
Chapter Three: Star Power – Jupiter's Fury
Harumi, Tokyo (Ami)
„Du weißt du mußt mich nicht begleiten." Makoto und ich liefen die Straße entlang, um unseren Anschlußbus zum Juuban Distrikt zu bekommen. Nach der Zeremonie waren wir alle noch mal in einem Café nahebei feiern gegangen, das wir vorher reserviert hatten. Aber nicht sehr lange. Wir hatten noch ein wenig gequatscht, die üblichen Toasts wurden ausgestoßen. Bis sich alle langsam zerstreuten. Usagi war die Erste, die verschwunden war, zusammen mit ihren Eltern und Rei, der sie angeboten hatte mitzufahren, während ihr Großvater und Yuuichirou zusammenfuhren. Haruka und Michiru hatten angeboten das frischvermählte Sternenpaar mitzunehmen, während Setsuna schon wieder sonstwohin verschwunden war. Da alles ziemlich schnell gelaufen war, hatten sie sich noch gar keine Gedanken über eine gemeinsame Wohngelegenheit gemacht, nun das stand jetzt sicher ganz oben auf ihrer Prioritätsliste.
Makoto war stehengeblieben, als ich nicht antwortete. „Daijobu, Ami-chan?" Ich nickte schnell. Wahrscheinlich zu schnell. „Nun, du siehst aber nicht so aus", stellte sie offen heraus fest. Es war nie Makotos Stil gewesen um den heißen Brei herumzureden, natürlich hatte ich so etwas erwarten müssen. „Ich dachte, du und Ryo wolltet noch reden", fuhr sie fort und ich zuckte kaum sichtbar zusammen. In diesem Moment brauste der Bus an uns vorbei...
Wir bemühten uns gar nicht mehr zu rennen. „Gomen ne, Mako-chan. Ich hätte dich nicht aufhalten sollen." Makoto winkte ab. „Es ist ja nicht so, daß du angehalten hättest aber... Lenk nicht vom Thema ab. Was ist nun mit dir und Ryo?" drängte sie weiter, während wir jetzt etwas langsamer nebeneinander herliefen. Es fing leicht an zu tröpfeln und mündete bald in einem Schauer. Zum Glück erreichten wir rechtzeitig den Unterstand bei der Haltestelle.
Seufzend setzte ich mich auf die schmale Bank und Makoto ließ sich neben mir nieder. „Ich glaube nicht, daß wir zusammenpassen", erklärte ich diesmal ohne Umschweife. Meine Freundin sah mich neugierig an. „Warum nicht? Es hat doch so gut funktioniert als..." Ich ließ sie nicht ausreden. „Das war damals. Es sind Jahre vergangen und ich glaube einfach, daß wir schlichtweg gegenseitige Interessen und Respekt füreinander mit Liebe verwechselt haben. Ryo hat das schätze ich verstanden, zwar hat er es nie so gesagt aber... Wir haben ein wenig geredet bevor die eigentliche Zeremonie anfing, er sagte, er müsse schnell wieder weg, wenn es vorbei ist..."
Ich spürte Makotos Hand auf meiner Schulter sah aber nicht auf. „Glaubst du das wirklich, was du da sagst?" Ein trauriges Lächeln fand seinen Weg in mein Gesicht. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich frage mich nur gerade, was ich falsch mache. Schließlich erlaube ich mir dir doch zumindest ein wenig persönliche Gefühle wie du mir damals geraten hast aber wenn sie dann nicht erwidert werden..."
Ich war überrascht, um es sachte auszudrücken, als Makoto mich in eine sanfte Umarmung nahm. „Hey. Du machst überhaupt nichts falsch. Glaubst du, du bist die Einzige, die sich manchmal so fühlt? Schau zum Beispiel Rei und mich an, wir haben auch keinen festen Freund." Irgendwie fühlte ich mich geborgen so wie ich jetzt war und sagte für einige Momente gar nichts.
Schließlich wand ich mich aus ihren Armen und lächelte dankbar. „Arigato, Mako-chan. Ich schätze, das brauchte ich." Sie erwiderte das Lächeln mit einem breiten Grinsen. „Na, wofür sind Freunde denn da?" Ja, richtig. In dieser Hinsicht konnte ich mich immer auf Makoto verlassen. Vielleicht, weil wir so verschieden waren, ergänzten wir uns so gut. Es stimmte. Neben Usagi konnte ich mit Makoto immer am besten über solche Dinge reden. Und seit Minako immer mehr in Hotarus Richtung gedriftet war, war unsere Freundschaft wesentlich enger geworden.
Ich kam nicht mehr dazu länger drüber nachzudenken. Die negative Energie spürte ich Millisekunden bevor der Schmerz kam und ich wünschte mir nichts mehr als ein bißchen mehr der metaphysischen Auffassungsgabe der anderen Senshi zu haben. Das Einzigste, was ich noch hörte war Makoto meinen Namen rufen.
(Makoto)
Etwas zerbrach da in mir. Irgendeine unsichtbare, fragile Glasschnur oder so etwas. Ich meine, ich hatte viele Dinge in meinem Leben gesehen und erlebt, die ein normales achtzehnjähriges Mädchen nicht einmal träumen konnte in ihrer ganzen Lebensspane zu erleben. Mehrmals hatte ich dem Tod ins Auge gesehen, einige Mal war ich unterlegen, andere Male wußte ich selber nicht, warum ich überlebt hatte, aber ich hatte. Und irgendwie war ich immer wieder zurückgekommen, hatte dem Tod ins Gesicht gelacht und gesagt: „Mich hältst du hier nicht."
Dementsprechend gab es sehr wenige Dinge, die mich wirklich – und ich meine WIRKLICH – zum überschnappen brachten. Eine meiner Freundinnen leiden zu sehen gehörte dazu, eine meiner besten Freundin, wenn vielleicht sogar meine beste Freundin! Amis Schrei, als die negative Entladung sie zu Boden schleuderte, stach rasiermesserscharf irgendwo genau durch meine Seele, da wo dieses unsichtbare Band war.
Reflexartig tauchte ich hinunter und bedeckte Ami mit meinem Körper, versuchte sie so zu schützen vor dem sicher folgendem Splitterschauer. Der Unterstand brach um uns herum zusammen aber irgendeine Macht da oben, irgendeiner von den vielen Schutzengeln mußte immer noch da sein und so brach alles wirklich UM uns zusammen. Bis auf ein paar flache Stücke bekam ich gar nichts ab, nun nimmt man den jetzt frei mein teures, extra für den heutigen Anlaß gekauftes Kleid durchnässenden Regen mal davon aus. Aber das störte mich im Moment eher weniger.
Nachdem ich sicher gestellt hätte, daß Ami zwar noch ein wenig weggetreten aber in Ordnung war, drehte ich meinen Kopf in die Richtung des dreisten und hinterlistigen Angriffes. Was mich begrüßte, war definitiv einer der häßlichsten Anblicke, die man sich vorstellen konnte. Ich meine, die standardmäßigen Youmas, Daimons und was auch immer hatten ja noch halbwegs menschlich gewirkt und in den meisten Fällen nur lächerlich. Aber das hier... das war einfach abstoßend. Es war menschlich, okay. Zumindest der Körperbau, Aber alles andere... Ich fragte mich, ob man den grauschwarzen Nebel überhaupt als Haut bezeichnen konnte, obwohl er fest erschien. Und das Gesicht. Ich glaube, der Teufel selbst würde Angst bekommen, wenn er diese Fratze sah. Definitiv kein hübscher Anblick.
Ich erhob mich, meinen Henshinkristall bereits in der Hand und trotz des unangenehmen Anblicks mußte ich wohl einen ziemlich zornigen Ausdruck im Gesucht tragen. „Das machst du nicht noch einmal, was auch immer du bist." Die Antwort darauf kümmerte mich eigentlich auch nicht. „JUPITER CRYSTAL POWER, MAKE UP!"
Nichts. Nani? Nicht einmal ein Kribbeln. Mein Zorn verwandelte sich für Sekundenbruchteile in Verwirrung. Ich starrte meinen Henshinstab samt Kristall an. Hatte ich irgend etwas falsch gemacht? „JUPITER..." versuchte ich es noch einmal, kam aber nie weiter. Das Ding rammte mich mit solcher Kraft durch die Luft und in die nächste Hauswand, daß ich förmlich fühlte wie die Luft aus meinen Lungen gepreßt wurde.
Ich war sicher ein paar Knochen waren zumindest angeschlagen und auf dem Rücken zu schlafen konnte ich wohl für eine Weile vergessen. Vergeblich versuchte ich die Schraubstockhände um meinen Hals zu lösen aber mit der weniger werdenden Luft wurde es immer schwieriger sich zu konzentrieren und das Monster war einfach zu stark. Mir wurde schwindelig und ein weißer Nebel begann sich vor meine Augen zu legen, alles schien zu verschwimmen...
„MERCURY AQUA MIRRAGE!" Und dann kam die Luft zurück wie ein Orkan und es war für einige Momente sogar noch schlimmer als zuvor. Schmerz, kratzige Lunge... Das Monster war einige Meter von mir weggeschleudert worden und ich sah Sailormerkur wackelig auf ihren Beinen stehen einen unnachgiebigen Blick in ihren Augen, den ein Gegner nur sehr, sehr selten zu sehen bekam.
Das Monster schien nicht im Geringsten beeindruckt. Es schien sich in einer höhnischen Geste das schleimige, neblige, was auch immer Maul mit einem Arm abzuputzen und sah dann müde zu Merkur hinüber. So als wäre sie nur eine lästige Fliege.
Bisher glaubte ich es war unmöglich für irgendein Lebewesen sich so schnell zu bewegen. Ich änderte meine Meinung hier und heute, obwohl ich wirklich lieber auf diese Belehrung verzichtet hätte. Allein schon um Amis Willen. Das Wesen war innerhalb des Bruchteils einer Sekunde aus seiner lässigen Haltung heraus, MEHRERE Meter entfernt, auf Merkur und drohte sie im wahrsten Sinne des Wortes in Stücke zu reißen. Und da ich kaum mehr als ein paar Sekunden durchgehalten hatte, würde die fragile Merkur kaum den ersten Angriff überleben.
Das Monster schien es ihr aber nicht so leicht machen zu wollen wie bei mir. Vielleicht hatte es in mir eine ernstere Bedrohung gesehen und beschloß sich bei Ami jetzt Zeit zu lassen. Schocks aus negativer Energie fuhren durch seine wie bei mir um ihre Kehle geschlossenen Hände in ihren Körper und wenn ich es beschreiben sollte, hielten sie so gerade zwischen Limbo und Tod.
„JUPITER CRYSTAL POWER, MAKE UP!" Nichts... Rein, überhaupt, wirklich gar nichts. „JUPITER CRYSTAL POWER, MAKE UP!" Kami-sama, warum konnte sich Ami verwandeln – in ihrem Zustand – und ich nicht? Was machte ich falsch? Womit verdiente ich das?
Amis Schreie drangen immer weiter und lauter zu mir und schlugen tiefe Kerben von Schuld und Hilflosigkeit in mein Gewissen. „JUPITER STAR POWER, MAKE UP!" versuchte ich es verzweifelt. Keine Reaktion. Ich nehme alles zurück. Sämtliche Schutzengel und höheren Mächte, die uns freundlich gesonnen waren, schienen uns, schienen mich in diesem Moment verlassen zu haben. Verlassen und verraten!
„JUPITER... POWER, MAKE UP!" brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. Amis Schreie waren zu einem ergebenen, konstanten Wimmern abgeklungen, was es nur noch schlimmer machte. Ihr verdammten, selbstgefälligen Shitmächte da oben, ich sagte Verwandlung, nur noch einmal. Dann schmeiß ich den Job auch gerne hin, wenn ihr das wollt, aber bitte laßt Ami nicht sterben, wegen mir! Gebt mir endlich meine verdammte Macht wieder!
Das Wimmern erstarb langsam und eine eisige Faust der Frustration schloß sich um mein Herz. „Onegai", wisperte ich den Tränen nah. Nein, die Tränen flossen schon, denn ich hatte die ganze Zeit meinen Blick nicht abwenden können. Ich ertrug es nicht länger, der Zorn und die Wut brodelte in mir, war aber vollkommen nutzlos ohne die nötige Macht sie in eine scharfe Waffe zu formen...
*Jupiter..." Nani? Wer...? *Prinzessin Jupiter.* Wer sprach da mit mir. Ich schloß die Augen und blockte sämtliche anderen Gedanken, selbst die grausame Szene vor mir – wofür ich dankbar war – aus meinem Blickfeld. Ich fühlte mich plötzlich so seltsam geborgen. Bilder formten sich vor meinem geistigen Auge und ich fand mich in einem seltsamen Ort, der sich ganz sicher nicht mehr auf der Erde befand... Nein, jetzt wußte ich es. Ich war auf Jupiter meinem Heimatplaneten. Die Umgebung wirkte verschwommen und irgendwie wie in einem Traum.
Ein helles, grünes Licht strahlte vor mir und darin waren die Umrisse einer Figur zu erkennen, die eine seltsame Ähnlichkeit mit mir hatte. *Wer bist du?*
*Du.*
*Ich?* Ich war verwirrt. Diese Stimme... Wenn ich genau hinhörte, klang sie wirklich nach mir. Jedoch irgendwie älter... weiser. *Ja. Ich bin du.*
*Ah...* war alles, was ich rausbrachte. *Jupiter!* Ihre Stimme war nun scharf. *Konzentriere dich. Setzte deinen Fokus neu. Gib dich nicht dem Zorn hin, sondern konzentriere dich wieder auf deine Kraft. Glaube wieder an deinen Traum und an deinen Wunsch deine Freundinnen mit deiner Kraft zu beschützen.*
Warum wußte ich nicht aber ich vertraute diesem Mir. Eine starke warme Kraft begann in mir aufzusteigen. Warm und angenehm. War ich denn vom Weg abgekommen? Auch nur eine Sekunde? Hatte ich gezweifelt an dem, wofür ich kämpfte und mich dem Zorn und der Wut so leicht hingegeben? Warum hatte ich das getan?
Ami! Richtig, ich wollte sie nicht mehr leiden sehen aber ich konnte ihr doch helfen, nicht wahr? Ich schlug die Augen auf und sah voller Erstaunen zu wie mein Henshinkristall sich eine sternförmige Brosche verwandelte, ein goldener fünfzackiger Stern, der Rand Smaragdgrün und innen drin fühlte ich die glühende, kraftvolle Energie meines Planetenkristalls.
Mit neuer Zuversicht sah ich auf und fixierte meinen Blick auf Amis Peiniger. „Laß sie los!" donnerte ich und das Monster sah tatsächlich auf. Ami schien zu meiner gelinden Überraschung sogar ihren Kopf in meine Richtung zu drehen. Ich hob die Brosche...
„JUPITER... COSMIC POWER... MAKE UP!" Und da war sie wieder die Energie, stärker und machtvoller als je zuvor.
(Merkur)
Alles drehte sich und ich wünschte mir nur noch, es würde enden. All der Schmerz, ich hielt das nicht mehr aus und doch, doch... es war seltsam. Irgendwas hielt mich. Da war etwas, das mich nicht einfach aufgeben ließ aber was? Ich wußte es nicht und ich war auch bei weitem nicht in der Lage klar zu denken.
Und dann ohne Vorwarnung stoppte der Schmerz. Ich hörte eine Stimme... Wessen Stimme? Stark und kraftvoll... beschützend. Makoto? Ja, genau. Energie begann meinen Körper von neuen zu füllen und einige der Schmerzen flauten ab. Diese Kraft kam aber nicht von mir. Ich kannte das Energiemuster irgendwoher. Nur woher?
Ich drehte meinen Kopf in Makos Richtung, jedenfalls dahin, wo ihre Stimme herkam. Da stand sie und hielt eine glühende Sternenbrosche in ihrer Hand. Ich hörte nicht ganz, was sie sagte, denn meine Sinne waren immer noch taub, doch ich sah sehr deutlich ihre Verwandlung. Ihr Fuku war nicht besonders verschieden von ihrer Superform. Die Bänder waren etwas länger, der Rock war zweigeteilt aber nicht mit unterschiedlichen Farben, dafür mit einem Band aufgestickter, weißer Sterne an dessen Rand. Ihre Brosche ersetzte das Herz in der Mitte ihrer Uniform und anstatt des Edelsteins in ihrer Tiara war das Zeichen von Jupiter eingraviert. Auf ihrem Kopf trug sie einen Eichenblattkranz und in ihrer rechten Hand hielt sie einen langen Stab – Speer? – mit einer gezackten Spitze.
Ich versuchte aufzustehen aber der Schmerz hielt mich augenblicklich zurück. „Vorsichtig. Nicht zu hastig. Die Magie braucht ein wenig bis sie wirklich einsetzt." Jemand beugte sich über mich und ich brauchte keine Sekunde um sie trotz der gealterten Gestalt zu erkennen. Dunkelgraue Haare in einem ähnlichen Stil wie Makos in einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Das war alles, was ich brauchte. Zwar war sie nicht mein Opposite gewesen aber an so jemanden erinnerte man sich trotzdem. „Marduk..." flüsterte ich aber sie bedeutete mir still zu sein und wies wieder in die Richtung des Kampfes.
Eine Gestalt, die nur Nergal sein konnte, schaute amüsiert zu wie Sailorjupiter... Star Sailorjupiter dem Monster mit ihrem Stab bedrohlich nahe kam. Langsam und ohne Hast. Man konnte tatsächlich so etwas wie Angst in den Augen des Wesens sehen... Der Kranz auf Jupiter Kopf leuchtete auf und ein grüner Glanz begann die Spitze ihres Speers zu umschließen. In der Ferne konnte man Donner grollen und Blitze zucken hören... In der Ferne? Nein, es war genau über uns.
„JUPITER..." Sie hob ihren Speer und wirbelte ihn über ihren Kopf. „TIGER..." Ein Blitz zuckte hinunter, genau auf den kreisenden Speer. „FURY!" Ein lauter Donnerschlag echote über den Platz und es sah aus, als würde der eine Blitz, der von Jupiters Waffe kam, eine ganze Kaskade hinter sich herziehen. Wenn man genau hinsah, konnte man sie sogar die Form eines Tigers bilden sehen.
Das Monster kreischte wie verrückt – dabei war ich mir sicher, daß dieses Ding dazu gar nicht fähig war – als es regelrecht aufgefressen wurde. Dann mit einem weiteren Knall und einen in den Himmel schießenden, blendenden Blitz war alles vorbei und das einzig, was noch von dem brutalen Wesen übrig blieb, war ein Haufen Staub, der ganz sicher nicht einmal annährend zu einer Analyse reichte.
Jupiter senkte ihre Waffe und stand dort ein paar Sekunden, bis sie sich ihrer Umgebung wieder bewußt wurde. In einer fließenden Bewegung – und da dachte ich das Monster wäre schnell gewesen – hatte sie ihren Stab verschwinden lassen, war herumgewirbelt und eine Sekunde später an meiner Seite. „Daijobu, Ami-chan?" Ich gab ihr ein schwaches Lächeln und beschloß auf eines meiner eher unterentwickelten Talente zurückzugreifen. Sarkasmus... „Sehe ich so aus?" Mako biß sich auf die Unterlippe und schaute beschämt drein. „Gomen, ich..."
„Ist schon in Ordnung. Ich fühle mich bereits viel besser", unterbrach ich sie. Und mit einem gezwungenen Zwinkern fügte ich an: „Das neue Outfit steht dir." Mako errötete etwas und ich kicherte leise.
„Die magische Heilung sollte für die schwersten Verletzungen sorgen. In ein paar Stunden wird es besser gehen und morgen fühlt sie sich schon wieder wie neu." Das war Nergals Stimme. Erst jetzt schien Mako sie überhaupt zu bemerken und sah mißtrauisch auf. Irgendwie schaffte ich es nach ihrer Hand zu greifen und sie beschwichtigendend zu drücken, was sie etwas beruhigte. Ich wußte zu gut, daß Makos Temperament gerade in solchen Situationen dazu geneigt war mit ihr durchzugehen...
„Keine Angst. Wir sind schon lange nicht mehr hier um Streit zu suchen, mehr um euch zu warnen und zu unterstützen", erklärte Marduk. Erst jetzt, wo meine Sinne langsam wieder zurückkehrten, konnte ich die merkwürdigen Sailorfukus, die sie trugen, besser betrachten und ich bemühte mich gleich so viele Details wie möglich aufzunehmen.
„Eine schöne Hilfe wart ihr", grollte Mako ärgerlich und verwandelte sich endlich zurück, meine eigene Rückverwandlung hatte bereits unbewußt stattgefunden seit das Monster von mir abgelassen hatte. Marduk lächelte schwach. „Wir haben den Zwielichtumbra verfolgt. Zu der Zeit, als wir angekommen waren, gab es keinen Grund mehr für uns einzugreifen." Mako wollte protestieren aber Nergal unterbrach sie. „Du solltest sie besser nach hause bringen. Ihre lebensgefährlichen Wunden konnte ich zwar heilen aber sie braucht jetzt vor allem Ruhe. Sin und Anshar reden bereits mit der Prinzessin. Alles wird sich bald klären." Und in einer beinah noch nervigeren Art und Weise wie Pluto waren sie verschwunden.
Ich protestierte nicht, als Makoto mich ohne weitere Worte hochhob. „Sie hat recht, ich sollte dich nach hause bringen." Für einen Moment überlegte ich, fragte dann aber: „Kann ich bei dir übernachten? Okaa-san macht Nachtschicht, da sie eh schon wegen der Zeremonie ihre Arbeit vernachlässigt hat. Ich glaube nicht, daß ich heute alleine sein will." Für einen kurzen Augenblick zögerte Makoto, nickte dann aber. „Sicher."
Ihre Brosche begann zu leuchten und ich fühlte wieder ihre Sternenaura aufflackern. „SAILOR TELEPORT!" Und wir waren verschwunden.
Chapter Four: Shooting Stars Enter the Battle
(Minako)
„Du weißt wir sollten uns Gedanken machen, was wir mit dem Problem anstellen." Hotaru und ich saßen hinten in Harukas Wagen und genossen das Beisammensein. Und genau darum ging es gerade auch, dieses Zusammensein zu festigen. Sprich: Haus, Wohnung, Apartment, was auch immer. Sagen wir so, wir hatten schon den ganzen Rückweg drüber diskutiert, wurden nur leider immer wieder von schöneren Dingen abgelenkt – nicht daß ich mich beschweren würde. Das größte Problem war die Geldfrage. Trotzdem waren wir uns darüber einig, daß eine Ehe keine Ehe war, wenn man nicht mindestens zusammenlebte.
Hotaru seufzte. „Wir hätten das wirklich eher bedenken sollen. Wir sind beide nicht unbedingt wohlhabend genug, um uns ein Haus zu leisten und außerdem brauchst du jeden Yen für deine Karriere." Ich wollte ihr widersprechen und sagen, daß wir wichtiger waren, aber sie hatte genausoviel Zeit investiert und daher brachte ich es auch nicht fertig in diesem Punkt darüber zu streiten.
Michiru drehte sich zu uns um. „Vielleicht kann ich da helfen. Ich hab da einen Freund, der mir noch einen Gefallen schuldet und der einige schöne Häuser an der Küste verkauft. Die haben eine gute Anbindung zur Innenstadt und es ist wirklich schön da draußen." Ich schüttelte betrübt den Kopf. „Und wie soll uns das helfen? So etwas teures können wir nicht finanzieren. Es sei denn ihr tut das für uns." Haruka lachte. „Na, so reich sind wir auch nicht. Aber auf was Michiru hinauswill ist, daß dieser Makler euch vielleicht in Raten bezahlen läßt, was er eigentlich nicht macht, und wir könnten euch zumindest einen kleinen Vorschuß geben,"
Ich tauschte einen kurzen Blick mit Hotaru aus. „Das hört sich gut an. Können wir morgen schauen gehen?" Michiru nickte. „Ich sehe nichts, was dagegen spricht. Wir holen euch nach der Schule ab." Hotaru strahlte und gab mir einen Kuß auf die Wange. „Siehst du. Es hat einen Vorteil Adoptiveltern mit Beziehungen zu haben." Anstatt die Geste zu erwidern, schnappte ich sie mir einfach und küßte sie voll auf die Lippen. Im Hintergrund hörte ich Haruka etwas über Schmeichelei reden, das war aber im Moment eher nebensächlich. Ich konnte es kaum erwarten bis wir aus diesen Wagen raus waren. Ich meine ein Sternenbund war in der Hinsicht vielleicht nicht traditionell aber gewisse Dinge änderten sich nie...
Da war es wieder das Kribbeln von vorhin. Ich seufzte, es schien doch noch etwas zu dauern bis wir unsere wohlverdiente Hochzeitsnacht verbringen konnten. „Wir werden verfolgt", stellte ich fest. Michiru runzelte die Stirn und starrte in ihren Spiegel. „Wirklich?" Hotaru und ich grinsten uns zu. „Ja, schon seit einer geraumen Zeit", erklärte Hotaru ruhig. Haruka gab einen unartikulierten Laut von sich. „Und das sagt ihr uns jetzt?"
Sie brachte den Wagen zu einem abrupten Halt und war schon drauf und dran auszusteigen, doch ich hielt sie zurück. „Überlaß das uns. Was auch immer uns verfolgt, hat ein ziemlich starkes Energiemuster." Ohne weitere Worte waren wir aus dem Wagen und wie auf Kommando kam eine der definitiv abscheulichsten Kreaturen in Sichtweite. *Bereit?* Ich nickte.
„VENUS..."
„SATURN..."
„ETERNAL STAR, MAKE UP!"
Diesmal kam die Macht leichter und noch viel stärker als letztes Mal und ich fühlte das starke Licht in mir aufsteigen und sich mit dem meiner Sternschnuppe verbinden...
(Saturn)
Im Gegensatz zum letzten Mal achtete ich dieses Mal auf jedes kleine Detail. Den Energiefluß, die ganze farbenprächtige Verwandlung. Venus trug einen eternalähnlichen Fuku, nur ohne die Schulterpolster. Dominierend war immer noch das Orange, doch überall waren kleine violette Streifen, Abgrenzungen und ähnliches. Ihr Rock war zweigeteilt in Orange und unten Violett. Die hohen Stiefel waren Golden, wobei sie bei mir eher ein schimmerndes Silber waren. Ihre Brosche mit dem ineinander vereinten Symbolen von Venus und Saturn steckte in der Mitte ihrer Uniform und das Venussymbol auf ihrer Stirn strahlte in einem besänftigendem Licht. Unsere Fukus hatten auch Flügel aber nicht diese engelsartigen Federn wie bei Eternal Sailormoon. Unsere waren eher feine, regenbogenfarbene Schmetterlingsflügel aus Energie. Die sollten sich als praktisch erweisen, da man damit zumindest nirgendwo hängenbleiben konnte.
Das Monster stoppte abrupt und starrte ungläubig von einem zum anderen. Anscheinend hatte es nicht mit uns gerechnet. Schlimmer Fehler. Es war stark, daß spürte ich und Venus auch. Aber nicht stark genug für uns. Ohne weitere Worten sprangen wir in die Luft und schlugen mit unseren Flügel, um dem Monster mit voller Geschwindigkeit entgegenzupreschen.
Es hatte kaum Zeit zu reagieren. Ehrlich gesagt hatte ich höhergestellte Gegner gesehen, die sich zehnmal langsamer bewegten und garantiert nicht einmal die Hälfte der Kraft dieses Wesens besaßen. Doch im Vergleich zu zwei Sternschnuppen wie uns war das eigentlich gar nichts. Ein Angriff schoß auf uns zu aber ich brachte blitzschnell meine Silence Glaive vor uns und reflektierte ihn ganz einfach.
Das hatte unser Gegner ganz sicher nicht erwartet. Der Einschlag seiner eigenen Attacke warf es bestimmt zehn Meter zurück. Venus ließ ihr Kettenschwert zwischen ihren Händen erscheinen und schwang es in die Richtung des Monsters. Das Schwert bohrte sich genau durch den nebelhaften Körper. Ich wartete gar nicht länger, um mir die Schmerzensschreie anzuhören, sondern ließ meine Sense direkt in Richtung Kopf niedersausen.
Dann – ganze fünfzehn Sekunden, wenn ich richtig gezählt hatte, nachdem es begonnen hatte – legte sich Stille über den Platz und nichts zeugte mehr davon, daß hier gerade noch ein Kampf stattgefunden hatte. Irgendwie war das ja nun doch ein klein wenig beängstigend, oder?
Haruka und Michiru waren gerade erst ausgestiegen und standen nun da mit offenem Mund – beide. Der Tag, an dem ich beide mal sprachlos sehen würde, hatte ich geglaubt nie erleben zu dürfen. Nun er war gekommen. Mit spielerisch langsamerer Geschwindigkeit und breitem Grinsen auf unseren Gesichter flogen wir wieder zurück.
Kaum gelandet ertönte ein beeindrucktes Pfeifen etwas entfernt von uns. Ich fuhr herum, sichtlich überrascht davon, daß ich nicht einmal eine kleine Reflexion einer Aura nahebei gespürt hatte. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hingen zwei junge Frauen in Sailorfukus in der Luft. Eine hatte kurzes blaues Haar wie Ami, nur etwas voller und heller. Ihre Partnerin hatte langes, blondes Haar und man konnte definitiv sehen, daß sie die beeindruckte Pfeiferin gewesen sein mußte.
„Ishtar, Nabu!" rief Venus neben mir erstaunt aus. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es würde noch lange dauern bis wir heute ins Bett kamen. So viel zu normalen Gegebenheiten im Leben einer Sailorsenshi...
Tsukinos, später am Abend (Usagi)
„Und du bist sicher, daß das in Ordnung geht. Es wäre wirklich kein Problem gewesen dich eben abzusetzen." Rei, die neben mir herschlenderte, winkte ab. „Das macht überhaupt nichts. Odango Atama hier hat sowieso noch ein paar Sachen von mir, die sie sicher vergessen würde vorbeizubringen." Ich zog eine beleidigte Schnute. „Du meinst doch nicht etwa diese alten Mangas, die ich mir letzte Woche..." Rei sah mich gespielt böse an und ich schrumpfte etwas unter dem Blick. „Hey, hey", beschwichtigte ich. „Ich hätte sie dir schon vorbeigebracht aber ich hatte nun ja wirklich eine Menge zu tun in den letzten Tagen." Für einen Moment hielt sie meinem Blick stand aber dieses Spielchen konnten wir nie für lange aufrecht erhalten und so wurden Reis Gesichtszüge bald milder. „Ich weiß."
„Ich bin froh, daß der ganze Streß erst mal vorbei ist", meinte Mama, während Papa den Wagen abstellte und wir uns dann auf dem Weg zum Haus machten. Es war schon spät am Abend. Mamoru hatten wir unterwegs ausgesetzt, da seine Apartmentwohnung ja auf direktem Wege lag. Rei wiederum hatte sich geweigert, daß wir ihretwegen einen Umweg fuhren... Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie versuchte nur eine Weile vom Tempel und Yuuichirus Versuchen sie zu bezirzen wegzukommen... Natürlich hätte sie einfach fragen können aber nein, das war nun mal unsere Rei.
„Warum bleibst du nicht zum Essen, Rei. Ich bin sicher, für eine weitere Person kann ich noch etwas erübrigen, jetzt wo Usa wieder weg ist." Ha, jetzt verrät sie sich. „Aber nur, wenn es nicht zuviel Umstände macht." Mama schüttelte den Kopf und schloß die Tür auf. Wie immer, Rei, höflich und nett. Ich verpaßte ihr einen leichten Seitenstoß. „Du hättest auch einfach sagen können, daß du bleiben willst." Dafür handelte ich mir einen ihrer Todesblicke ein aber ich lachte nur heiter und meine Freundin konnte sich nicht helfen mit einzufallen.
Wir betraten das Wohnzimmer... und stoppten abrupt. Usa saß am Tisch und mit ihr zwei andere Personen, die ich augenblicklich wieder erkannte. Sin und Anshar. „Komban wa, Usagi-chan", grüßte Usa. Rei war geschockt, das sah man ihr an. Ich eigentlich nur ein wenig, da ich einfach nur erwartet hatte, sie würde wie angekündigt nach der Zeremonie wieder verschwinden. Aber das war typisch Usa. Sie mußte immer wieder irgendwas Überraschendes machen. Erinnert mich daran, als ich noch jung war... Herrje, du hörst dich jetzt schon an wie eine Mutter. Sie war jetzt gerade mal ein Jahr jünger vom Aussehen her.
Usa sah nicht gerade so aus, als ob sie heute Abend zu Scherzen aufgelegt war und erst jetzt sah ich, daß sie, Sin und Anshar nicht die Einzigen im Raum waren. Aus dem Schatten lösten sich jetzt vier Gestalten, die uns allen noch sehr bekannt waren. Das ehemalige Amazonenquartett. Dieser Tag war voller Überraschungen.
„Okaa-san?" wandte ich mich an meine Mutter mit einem Blick, der soviel sagte wie: Kannst du uns für einen Moment alleine lassen. Mama nickte nur und zerrte Vater hinter sich her. „Ich schau mal, ob ich noch ein paar Vorräte ausgraben kann." Nun, um ihre Worte von vorhin aufzugreifen. Ich hatte das Gefühl der wirkliche Streß würde jetzt erst anfangen...
TBC in Teil 2
Nächster Teil: Minako und Hotaru auf Haussuche verbunden mit einem Tag am Strand. Neue Enthüllungen über die nahende Krise. Mehr über die neue Aufgabe der ehemaligen Opposite Senshi und noch eine dicke Überraschung für unsere Frischvermählten.
