Ai no Hoshi: Destiny's War
Many Different Shades of Love
Chapter Twenty-three: From Sisters and Babies
Engelsreich (Prinzessin Aishar von Venus)
Das warme Prickeln von Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht holte mich aus meinem Schlaf. Mein Kopf war vernebelt und ein schwaches Pochen ließ mich erahnen, daß ich bestimmt etwas länger Kopfschmerzen haben würde. Vergeblich versuchte ich mich zu erinnern, was geschehen war, denn ich konnte mich definitiv nicht daran erinnern schlafen gegangen zu sein. Doch im Moment war mein Gedächtnis ziemlich leergefegt. Entweder hatte ich einen ziemlich heftigen Schlag auf den Kopf bekommen oder... Ich schlug die Augen auf. Natürlich, wir waren bei der Zeremonie und Hotaru hatte es nicht mehr länger ausgehalten und... Hotaru! „Ugh", machte ich und fiel wieder zurück in das extrem weiche und bequeme Bett, als ich versuchte mich ruckartig aufzusetzen. Bett?
Meine Sorge um Hotaru für den Moment verdrängend – allein schon, weil ich sicher nicht mehr leben würde, wenn sie... tot war – sah ich mich um. Was meine Augen sahen, betrog meinen Verstand für das Denkbare. Es war einfach unmöglich, daß so etwas natürlich Schönes noch existierte. Die Wände des Raumes waren aus purem, undurchsichtigem Kristall in verschiedenen Schattierungen von Gelb bis Orangerot. Zuerst hatte ich es für Glas gehalten aber dafür war es zu uneben und die Lichtreflexion zu vertraut. Ich wußte wie ein Kristallraum aussah, noch zu gut aus meinen Erinnerungen ans Silberjahrtausend. Ein Sichtfenster mit semitransparentem Kristall zeigte nach draußen und ich konnte die Umrisse eines beinah märchenhaften Waldes in der Ferne entdecken. Der Geruch des Zimmers war irgendwie bekannt, als hätte ich schon Jahre hier...
„Endlich, wir dachten schon du wachst nie auf!" Eine Wandpartie glitt zur Seite – zumindest schien es so – und Momoko... nein, Peach in traditioneller Engelsuniform trat in das Zimmer. Und just in diesem Moment wußte ich, wo wir waren. Ich wußte, warum mir das alles so heimisch vorkam. Ich war zuhause. Im Königreich der Engel, irgendwo in einer Taschendimension von Venus und für das normale Auge unsichtbar. Peach sah mehr natürlich aus in ihrem Ai Tenshin Fuku als sonst. Sie trug ihr Haar vollkommen offen und hatte kleine Ohrringe in Form des Planetensymbols der Venus, abgerundet von einem kleinem goldenen Halbmond, der die Loyalität symbolisierte. Sie wirkte so... natürlich in dieser Umgebung und das lag wohl daran, daß sie ihre Engelsherkunft hier nicht verstecken mußte. Selbst in dieser Form auf der Erde war da noch ein leichter Schleier. Ich lächelte.
„Hi, Momo-chan... Wie bin ich hergekommen?" Peach trat vollständig ins Zimmer, die Kristallwand schloß sich wieder hinter ihr und sie setzte sich auf eine Bettkante. „Okaa-san meinte es wäre besser wir würden euch herbringen. Es war zu stressig und deine Mutter war sich nicht sicher, ob die Priesterinnen für so eine Geburt bereit wären..." Erst jetzt begann ich langsam klar zu denken und das Erste, das mir nach Hotarus Wohlbefinden einfiel war das... unser Kind. „Ist... Sind... Ich meine geht es ihnen..." Argh, ich benahm mich wie ein Idiot hier so rumzustottern. Krieg dich wieder ein, Minako! Das hier ist Momoko und du wirst ja wohl noch eine ernste Frage formulieren können! Aber ich konnte mir nicht helfen. Das Gefühl von Sorge und Angst war da und es würde auch nicht weggehen, bevor ich meine Gefährtin und unser Baby wohlauf GESEHEN hatte.
Peach lachte. „Nochmal das Ganze?" Dann berührte sie mit einer Hand sanft meine Schulter und lächelte aufmunternd, als ich ein Grimasse schnitt. „Es geht ihnen gut, Mina-chan. Beiden." Ein tiefer Seufzer der Erleichterung rang durch das Zimmer und ich fühlte wie die Anspannung nachließ. Es gab keinen Grund meiner Quasicousine nicht zu glauben, sie würde mich nie anlügen, schon gar nicht bei so etwas wichtigem.
„Kann ich... sie sehen?" Der Gedanke, daß Hotaru alleine durch die Geburt gehen mußte und ich nicht an ihrer Seite sein konnte, nagte immer noch an meinem Gewissen. „Später. Hotaru schläft noch und du solltest dich auch noch ein wenig ausruhen. Das war ganz schön anstrengend, was du da gemacht hast." Für einige Augenblicke war ich bereit zu widersprechen aber schließlich siegten meine Müdigkeit und die Erschöpfungssignale, die mein Körper abgab doch über das Bedürfnis meine Gefährtin und meine Tochter zu sehen und ich schloß die Augen, kurz darauf in wesentlich entspannteren Schlaft driftend.
Ich hörte Peach noch leise aus dem Raum schlüpfen und lächelte zufrieden. Alles war in Ordnung für den Moment. Meine Liebsten waren in Sicherheit, ich spürte Hotaru jetzt, da meine Besorgnis nicht mehr meine Kräfte beeinflußte, und auch die kleine Präsenz so ähnlich zu der unseren. Es war ein schönes Gefühl, der Gedanke allein, daß durch unsere Liebe – so unwirklich das für den normalen Menschen auch klingen mochte – ein neues Leben entstanden war, ein Hoffnungsschimmer in einer Zeit des Krieges, wie Libra es gesagt hatte, unser Kind... Wir waren nun eine Familie und dieser Gedanke alleine beruhigte mich mehr als tausend Worte.
Avalon, Erde (Mamoru)
Die Morgensonne hier oben war beeindruckend. Usagi und ich waren früh raufgekommen, um gemeinsam den Sonnenaufgang zu beobachten. Die Nebel um Avalon ließen diesen Moment stets monumentalen Glanzes – wie ihn wohl viele Lebewesen bei seinem Anblick empfanden – noch stärker und fantastischer erscheinen, magisch und ewig.
„Ein neuer Tag, eine neue Hoffnung ist geboren. Spürst du es?" Usagi sah auf in den Himmel, als ob sie Sterne im hellen Tageslicht sehen konnte. Doch sehen brauchte sie diese nicht, es reichte schon sie zu fühlen. Da oben irgendwo – nicht weit von der Erde entfernt – war Venus, Heimat vieler Rassen. Und dort waren nun drei Lichter der Hoffnung. Nicht mehr zwei, sondern drei. Ein neuer Funke der Hoffnung war geboren worden, man spürte es bis hierhin. Die neuen Kräfte, die wir erhalten hatten, machten das möglich. Alles war gutgegangen am Ende. Knapp, aber es war gutgegangen. Die Zeremonie war abgeschlossen, Venus, Saturn und das Kind sicher und wohlauf.
Ich lächelte und strich sanft durch das Haar meiner... Frau? War das jetzt richtig? Bei Silberjahrtausendmaßstäben schon, hier auf der Erde, nun ja... Für uns zählte das nicht. Wir waren jetzt Gefährten auf ewig, das was wir uns beide so gewünscht hatten. Usagi trug ihr Haar offen und ihr Körper war vollkommen entspannt, als sie sich gegen mich zurücklehnte. In den letzten Jahren seit Chaos' Niederlage hatte ich sie selten so gesehen. Sie war reifer geworden, ernster. So sehr es mich auch stolz machte, es gab Zeiten, da wünschte ich mir nichts weiter als die alte Usagi. Doch sie war immer noch da drin, meine Usako, aber sie war auch die Prinzessin – jetzt Königin – und das machte sie vollständig.
„Ich bin glücklich." Usagi drehte ihren Kopf zu mir und sah mich perplex an. Normalerweise waren solche Gefühlsausdrücke nicht gerade meine starke Seite. Solch ein Satz wäre in dieser Situation viel eher von Usagi gekommen. Es gab für mich jedoch keinen Zweifel wie glücklich ich im Moment war. Das Gefühl der Vereinigung war atemberaubend gewesen, ich fühlte mich, als kannte ich die tiefsten und dunkelsten Ecken ihrer Seele und der Gedanke, daß ich immer in der Lage sein würde ihr zu helfen, welches Problem auch immer kommen möge, hinterließ ein wohligwarmes Gefühl in meinem Herzen. Wir waren gleichgestellt, in Position und Macht, und unsere Liebe war nun für ewig, gefestigt durch eines der heiligsten aller Bündnisse im ganzen Kosmos.
Ein Lächeln kroch langsam in Usakos Gesicht und bevor ich es wußte, küßte sie mich. Erst liebevoll, dann mehr leidenschaftlich. Für ein paar Minuten saßen wir so da, eng umschlungen, und ließen unseren Gefühlen freien Lauf. Schließlich beendete Usagi den Kuß und schaffte etwas Distanz, um mir in die Augen schauen zu können. „Ich auch." Sie mußte meine Gedanken gelesen haben, denn ihre Augen spiegelten viel mehr wieder als ihre Worte hergaben. Doch das störte mich nicht weiter. Daran mußte ich mich zwar noch gewöhnen aber es war ja nicht so, als ob wir nicht vorher schon immer in der Lage gewesen wären zu erkennen, was dem Partner durch den Kopf ging.
Ein frischer Luftzug erzeugte ein Kribbeln auf meiner Haut und erinnerte mich daran wie früh es doch noch war. Morgaine hatte uns gesagt, daß es normal war hier in Avalon mit der Sonne aufzustehen aber die gestrigen Ereignisse hatten vielen hier einiges abverlangt und so waren wir nur einigen vereinzelten Priesterinnen begegnet. Unsere Freunde sollte alle noch schlafen, immerhin war die Zeremonie sehr kräftezehrend für sie gewesen. Im Gegensatz dazu fühlen Usako und ich uns recht frisch, da wir nicht direkt irgend etwas tun mußten. Unsere Kristalle hatten nahezu alles alleine gemacht und statt Erschöpfung fühlte ich mich eher stärker und frischer, Usagi mußte es genauso gehen.
Um so mehr verwunderte es mich, als ich plötzlich eine weitere Präsenz spürte und Usagi im gleichen Moment aufschaute und sich ihr Blick auf etwas hinter mich fixierte. Ich drehte meinen Kopf und folgte ihrem Blick aber da war niemand oder wahrscheinlich niemand mehr. Das Gefühl war aber noch da. Nichts Gefährliches, das hätte mich auch verwundert, denn Chaos war definitiv verschwunden, sondern ein Welle von... Trauer? Frustration? Verzweiflung? Ich konnte es nicht genau bestimmen. Bei meiner Gefährtin hatte ich keine Probleme ihre Gefühle zu identifizieren aber bei anderen war das für mich immer noch ungewohnt. Die Aura war familiär aber ich konnte sie noch nicht genau bestimmen.
„Warte hier." Usagi war aufgestanden und schickte sich an der anderen Person zu folgen. Ich griff nach ihrem Arm und wollte etwas sagen, kam aber nie dazu. „Hey, ich lauf dir schon nicht weg. Und du weißt selber, das uns hier keine Gefahr droht. Irgendwas sagt mir nur, ich muß das alleine machen." Widerwillig nickte ich aufgrund ihrer Logik. Es bestand wirklich kein Grund sich zu sorgen und Usagi hatte mehr als bewiesen, daß sie schon längst nicht mehr bemuttert werden mußte. Trotzdem beschlich mich das Gefühl einer nahen Katastrophe... Als ob wir nicht immer am Rande einer stehen, dachte ich müßig.
„Na schön." Ganz glücklich war ich immer noch nicht aber ich hatte auch kein gutes Gegenargument. Zu gut hatte ich gelernt, daß Usagi hin und wieder einfach ihre Freiheit brauchte. Erst als mein blonder Engel den Berg zum Steinkreis hinauflief, fanden meine Sinne endlich einen Anhaltspunkt auf die andere Präsenz. Es war Rei...
Engelsreich, Venus (Hotaru)
Selten zuvor hatte ich mich je so befreit gefühlt. Es gab nur einige wenige Momente in meinem Leben, die einen vergleichbaren Stellenwert hatten. In vollkommenem Frieden mit mir selbst saß ich hier, jegliche Anspannung und jeglicher Energieverzehr, der durch die Geburt hervorgerufen wurde, war wie verflogen. Und das hatte ich alleine zwei Geschöpfen zu verdanken, von denen ich bis vor kurzen nicht einmal wußte, daß sie existierten – die Rasse und die spezifische Person. Eine von ihnen war hochgewachsen mit reinen silbernen Haaren, die ihr bis hinunter zur Hüfte gingen, die Augen waren ein tiefes Violett und ihre Hautfarbe war ähnlich der meinen. Insignien ihrer Herkunft waren das leuchtende Einhornsymbol und die semi-transparenten blau-purpurnen Flügel einer Hohen Fee, zwei der magisch begabtesten Rassen im Universum. Ich hätte niemals vermutet in welcher Beziehung dieses magische Wesen zu mir stand.
Ein leises Gurgeln ließ mich herunterschauen und mein Blick wurde augenblicklich gütig. Sie war einfach zu niedlich, meine kleine Tochter, ich konnte es kaum erwarten bis Minako sie zu sehen bekam. „Ich würde sagen sie kommt nach dir, zumindest ihre Augen", meinte das hellblauhaarige, etwas kleinere Mädchen. Sie hatte kleine minzegrüne Schmetterlingsflügel und ihre Kleidung war... nun ja, recht enthüllend. Strähnen von Orangegold liefen durch ihr Haar – ein Zeichen ihrer magischen Begabung, hatte sie erklärt. Yisa war eine Elfe und eine alte Kindheitsfreundin von Venus aus dem Silberjahrtausend. Zwar glaubte ich, daß mehr dahintersteckte, doch wollte ich im Moment nicht drängen.
Ich betrachtete meine kleine Tochter für eine Weile. „Ich glaube sie bekommt Minakos Haarfarbe." Das ältere Mädchen – man konnte wirklich kaum erkennen, daß sie Tausende von Jahre alt war – lächelte. „Ihr habt beide recht. Bei magisch hochbegabten Wesen wie wir es sind und insbesondere bei magisch geborenen Kindern werden die Eigenschaften der Eltern immer gleichmäßig verteilt." Yisa wollte etwas erwidern, kam aber nie dazu, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür.
Ich sah mich um und meine Augen leuchteten auf, als Minako, gehüllt in den wallenden Kleidern ihrer Prinzessinnenform, in den Raum trat. „Aino-chan!" Innerhalb eines Augenzwinkerns war sie an meiner Seite und betrachtete anbetungsvoll das neugeborene Kind in meinen Armen. „Genauso bezaubernd wie du", hauchte sie nach einer Weile und ich errötete. „Wir nennen sie nach dir, einverstanden?" Zuerst wollte ich widersprechen, wußte aber, daß das sinnlos war. Statt dessen kam mir ein viel besserer Gedanke. „Aber dann nehmen wir deinen Nachnahmen. Es würde hervorragend passen." Glühwürmchen der Liebe. Ich schmunzelte und Minako nickte zustimmend. Es war ein Moment stummer Übereinstimmung, wie so vieles jetzt in unserem Leben seit unserer Bindung. Wo andere Paare Stunden damit zubrachten Entscheidungen zu treffen, ging das bei uns innerhalb eines Augenblickes, weil wir uns einfach so tiefgehend kannten.
Die anderen beiden Anwesenden im Raum lachten leise und meine Gefährtin nahm sie anscheinend das erste Mal richtig wahr. Ihr Blick huschte für einen Moment zwischen mir und dem älteren Mädchen hin und her bis er schließlich an Yisa hängenblieb. Ich fühlte wie ihre Erinnerungen sie überwältigten und ein paar Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Yisa? Bist du das?" Die Elfe nickte nur, selber mit einigen Tränen in den Augen. Ah, Wiedersehenszenen waren doch immer wieder etwas herzbewegendes. Ich wußte, wovon ich redete, denn schließlich hatte ich vor nicht mal einer Stunde meine eigene mit dem anderen Mädchen gehabt, das jetzt ruhig daneben saß und lächelte. Minako würde sicher aus allen Wolken fallen, wenn sie erfuhr in welcher Beziehung wir zueinander standen, immerhin war es mir ähnlich ergangen.
Yisa und Minako waren inzwischen aufgestanden und hatten das Bett umrundet, sich in der Mitte getroffen und fest umarmt. Yisa hatte verschwiegen, daß ihre Freundschaft anscheinend so eng gewesen war, denn man konnte deutlich sehr starke Emotionen spüren. Ein Gefühl durchströmte mich und für einen Moment öffnete ich mich den alten Erinnerungen des Wissens, das ich in der Kindheit gelernt hatte, tauchte ab und sah die nahezu identischen Manalinien. In dem Moment wußte ich, was genau zwischen den beiden bestand, auch wenn zumindest Minako keine Ahnung davon zu haben schien.
Minako kehrte an meine Seite zurück und Yisa setzte sich wieder zu dem anderen Mädchen. Es schien, als wäre eine Vorstellung angebracht. „Aino-chan, darf ich vorstellen. Das ist Cassandra Deitala und ich schätze Yisa kennst du schon." Jetzt erst betrachtete Minako Cassandra richtig und nahm die offensichtlichen Indizien ihrer Herkunft und Rasse wahr. „Du bist... Eine Hohe Fee! Eines der stärksten Geschöpfe im Universum und dazu noch... Ein Einhorn?" Sie schnappte kurz nach Luft und starrte Cassandra an. Diese behielt ihre gelassene Art, eine Ruhe, um die selbst ich sie in der Vergangenheit bereits immer beneidet hatte. „Ja, ich bin... Die Einzige meiner Art, sozusagen. Aber Rhea ist mir da wie unsere ganze Familie sehr ähnlich. Wir sind alle leicht... ungewöhnlich. Daher war es einfach mit Yisas Hilfe bei der Geburt zu helfen. Wir Vier sind uns alle sehr ähnlich, was unsere Begabung betrifft."
Ich lachte und Minakos Augen weiteten sich, als sie langsam die Worte verdaute. „Deine ganze... Moment, ihr seid verwandt?" Wenn ich eine Kamera gehabt hätte, jetzt wäre der richtige Moment gewesen sie zu benutzen. Meine Gefährtin war die Perfektion des vollkommenen Schocks, überrumpelt und sprachlos... Und das Beste kam ja erst noch. „Cassandra ist meine Halbschwester." Minako fiel fast in Ohnmacht...
Avalon, Erde (Rei)
Im Schneidersitz saß ich inmitten des heiligen Steinkreises auf dem Gipfel des höchsten Berges auf Avalon. Wenn ich die Augen schloß und mich konzentrierte, dann war es als wäre ich im Hikawa Schrein vor dem heiligen Feuer. Es fühlte sich auch fast an wie die Meditation mit Hilfe des Feuers. Wahrscheinlich lag es daran, daß nach dem alten Glauben alle Götter nur Manifestationen der Einen waren. Ich fühlte mich geborgen, leicht, fast schwerelos. Bilder, Orte und Menschen erschienen vor meinem geistigen Auge. Mein früheres Leben als Prinzessin Athena von Mars, meine Zeit auf dem Mond in Serenitys Diensten. Schöne Erinnerungen, traurige Erinnerungen aber die meisten von ihnen waren von Serenity und mir.
Wir waren uns schon damals sehr nahe gewesen. Ich war eine der ersten Senshi, die gefunden und trainiert wurden und hatte somit mit die längste Zeit mit der jungen und heranwachsenden Prinzessin verbracht. Es waren unbeschwerte Zeiten und wir waren unzertrennlich, wenn wir auch oftmals gestritten hatten. Doch wie jetzt war das mehr Ausdruck tiefer Zuneigung und... ein wenig mehr, von meiner Seite zumindest.
Ich schlug die Augen auf und war überrascht WIE leicht ich war, bis ich verblüfft feststellte, daß ich etwas fertiggebracht hatte, was auf meiner Reifestufe als Priesterin praktisch unmöglich war. Vor mir saß ich selber, zumindest mein Körper und die Gestalt, die ich jetzt hatte, war geisterhaft und durchsichtig. Vorsichtig testete ich, wozu mein Astralkörper alles fähig war und stellte fest, daß ich praktisch leicht genug war, um zu fliegen. Als nächstes versuchte ich den Kreis zu verlassen und auch das gelang mir problemlos – abgesehen von einem leichten Kribbeln. Entzückt wie ein kleines Kind mit einem neuen Spielzeug flog ich förmlich den Berg hinunter, stoppte aber abrupt, als ich Usagi und Mamoru Arm in Arm den Sonnenaufgang verfolgen sah.
Eine lange Zeit stand ich einfach nur da und beobachtete die Frischverbundenen. Bei jeder Berührung, jedem noch so zärtlichen, unscheinbaren Austauschen von Gefühlen fühlte es sich an, als ob tausend kleine Messer durch mein Herz stachen. Eine Flut von Erinnerungen stob auf mich ein und jeder verzweifelte Versuch sie wegzudrängen half nichts. Ergeben gab ich mich hin und sah wieder einmal die vielen Gelegenheiten vor mir, die ich willentlich vergeudet hatte, um ihretwillen...
Nach unserem ersten Wiedererwachen, als Usagi und ich in Schnee und Eis festsaßen, da hatte ich Mamoru für sie aufgegeben. Freilich hatte Usagi es nie so verstanden wie ich es gemeint hatte aber das wollte ich auch gar nicht. Es wäre so einfach gewesen, eine perfekte Gelegenheit aber ich hatte das Gefühl, daß das weder der Ort noch die Zeit war.
Später dann, als wir am Nordpol gekämpft hatten und ich im Sterben lag... Es war schwer gewesen zu verbergen, was ich empfand. Ich wußte, ich würde sterben aber der Gedanke und die Hoffnung, daß sie weiterleben würde und glücklich werden konnte, ließ alles andere unwichtig erscheinen. Wie gerne hätte ich herausgeschrieen, was ich empfand, doch... Wäre das nicht ungerecht gewesen? Ihr gegenüber? Nein, ich hatte ihr nicht so wehtun können, unser Tod war schon schwer genug für sie.
Am Abend meines Schulkonzerts hatte ich Usagi später alleine etwas abseits gefunden. Sie sah so traurig aus – wegen Mamoru –, ich hatte sie getröstet, nicht mehr freilich. Wie hätte ich können? Sie liebte ihn so sehr und wenn selbst so eine Situation sie nicht aufgeben ließ... Was könnte ich da ausrichten? Also hab ich nur zugehört und geschwiegen, wie immer.
Als Mamoru sie verlassen hatte und Usagi total aufgelöst war, hätte ich beinah einmal die Grenze überschritten, doch ich konnte nicht. Ich wußte irgendwie, daß Mamoru einen Grund hatte und außerdem hätte ich ihren Zustand nur ausgenutzt. Genauso später, nachdem Chibiusa zu Black Lady geworden war und wir alle bei Usagi zuhause waren. Wie gerne hätte ich all den Schmerz weggenommen, doch ich konnte nicht, durfte nicht... Ihretwillen.
Es hatte sich danach eine Zeitlang relativiert und ich konnte mir einreden, das Einzige, was zwischen uns war, wäre eine enge Freundschaft... Seiya hatte mich eines Besseren belehrt. Ich war aufgebracht, bestimmt noch furioser als Haruka und Michiru zu der Zeit, auch wenn ich es äußerlich selten zeigte. Nach dem, was auf dem Schuldach passiert war, wußte ich nicht mehr, was ich tun sollte. Seiya hatte sich in einen Platz in ihrem Herzen gedrängt, den ich selber gerne haben wollte und den ich um ihres Glückes Willen freiwillig aufgegeben hatte. Und dann hatte sie mir die ganze Wahrheit erzählt und... und... Wenn Chibi Chibi uns nicht gestört und die Radiodurchsage nicht gewesen wäre, wer weiß, was ich getan hätte.
Ich konnte dem nicht länger zusehen, es schmerzte zu sehr. Ich wollte glücklich sein für sie, doch ich konnte nicht. Zuviel war geschehen, Minako und Hotaru hatten mir wieder vor Augen geführt, was ich aufgegeben hatte, Ami und Mako schienen sich auch näherzukommen und mir... Mir blieb nichts als die bittere Realität einer unerreichbaren Liebe.
Ruckartig drehte ich mich um und kehrte zurück zu meinem Körper bevor mich jemand sehen konnte. Doch als ich langsam wieder die Augen öffnete, zurück in meiner menschlichen Hülle, da spürte ich bereits die Präsenz hinter mir. Kuso, ich hatte vergessen wie stark ein Sternenbündnis die Sinne einer Senshi schärfte. Es war Usagi.
Chapter Twenty-four: Aching Hearts
Engelsreich, Venus (Aishar)
Ich lachte freudig. Der Wind rauschte an mir vorbei und ich spürte den Ruf der absoluten Freiheit. Es gab nichts schöneres als selber zu fliegen – nun ja nichts schöner außer alles, was Hotaru und meine Tochter betraf. Bisher hatte ich nie wirklich Zeit gehabt diese Gabe wirklich zu genießen, alles war einfach viel zu schnell gegangen in den letzten Wochen. Jetzt, wo ich endlich etwas Ruhe hatte und ausspannen konnte, jetzt konnte ich genießen. Und genießen tat ich, als ich mit Yisa durch die zauberhaften Wälder von Venus – oder was einmal Venus war – rauschte.
Mein Blick schweifte kurz zum noch nahen Palast. Hotaru, mit Chibi Hotaru im Schoß, und Cassandra saßen auf einem der großen Balkone und sahen zu uns herunter, offensichtlich selber in ein tiefgehenderes Gespräch verwickelt. Noch hatte ich immer nicht so recht verdaut, was sie mir erzählt hatten. Mein Firefly war eine Fee, dazu auch noch eine von hohem Blute? Woah... Ich meine, ganz schön heftig. Nie hätte ich das gedacht und schon gar nicht, daß auf Saturn überhaupt so etwas wie eine Gesellschaft existierte. All die Geschichten von wegen Verbotener Planet, einsamer Ruheplatz der Kriegerin der Stille, war das alles nur Tarnung gewesen? Im Moment war ich etwas verwirrt... gut, etwas war untertrieben, ziemlich untertrieben. Doch die frische Luft tat mir gut. Heimatluft... Es war schon lange her, daß ich die Luft meines Muttersterns genossen hatte.
Hotaru nickte mir zu und ich grinste, dann drehte ich mich um und begann Yisa durch den Wald weg vom Palast zu jagen. Für den Moment konnte ich einfach alles vergessen und einfach so tun, als wäre es wie in den alten Jahren. Die Erinnerungen kamen immer deutlicher je länger ich hier war, es mußte etwas mit dem Planeten zu tun haben, selbst wenn das hier eigentlich nur eine Subdimension war. Deutlich konnte ich mich an die unbeschwerte Zeit damals erinnern, wie Yisa und ich in den Wälder gespielt hatten, oft alleine, mal mit einigen anderen ihres Dorfes, die Ausflüge mit Zemor und den Dragocorns... Ich fragte mich, ob mein Ajama auch hier irgendwo rumtollte. Ganz sicher lag er wohl wieder irgendwo faul in der Sonne.
Schließlich hatte ich Yisa eingeholt und bekam sie zu fassen. Wir rangen ein wenig in der Luft und ich beschloß zu der gnadenlosen Methode des Kitzelns zu greifen. Nach einigen Lachanfällen taumelte meine Freundin schließlich zu Boden und wir landeten etwas unsanft im weichen Gras, was uns aber nicht davon abhielt noch ein wenig auf dem Boden zu rollen bis Yisa schließlich lachend aufgab.
Kurz darauf setzten wir uns auf einen höheren Felsen und legten uns zurück, um die Sonne zu genießen. Astronomisch gesehen müßten wir schon längst zu kleinen Steaks geworden sein aber diese Dimension war nicht vollkommen an die Realität gebunden und schon damals im Silberjahrtausend hatte das magische Feld, das sich über sämtliche Vegetation spannte, unsere Völker vor der Härte der mörderischen Wüste des Planeten beschützt. Die Barriere war ein Werk der Feen und einiger Hoher Feen, die schon seit langer, langer Zeit von Venus verschwunden waren.
Ich seufzte. Das waren noch Zeiten gewesen, wo eine Vielzahl magischer Rassen nebeneinander lebten. Elfen, Feen, die beeindruckenden Dragocorns – eine Kreuzung aus Drache und Einhorn –, Menschen, Engel... Venus war das Vorbild an friedlicher Rassenharmonie gewesen, über Jahrhunderte hinweg.
Yisa war ebenfalls ruhig für eine Weile, doch fühlte ich, daß ihr Schweigen mehr ein Unangenehmeres war. „Ok, Yis', spuck's aus. Was hast du auf dem Herzen?" Keine Antwort. Hm, vielleicht eine andere Vorgehensweise. „Weißt du, ich hätte nie gedacht, daß fliegen so viel Spaß machen kann. Ich meine man sagt es aber ob das wirklich wahr ist... Nun, jetzt kann ich's bestätigen. Hat mich nur gewundert, daß es so leicht ging. Hab mir nie viele Gedanken darüber gemacht aber eigentlich habe ich es ja nie gelernt." Sie drehte ihren Kopf zu mir und für einen Moment meinte ich in meine eigenen Augen zu sehen, Yisas Augen waren meinen schon immer zum verwechseln ähnlich gewesen. Da war jedoch stets ein Unterton von Trauer und Schmerz – ganz selten nur aber er war da –, den ich nicht zuordnen konnte. „Es ist ganz natürlich für uns."
Neugierig setzte ich mich auf und die Elfe folgte meinem Beispiel. „Was meinst du?" Sie zögerte kurz, stieß dann aber einen Seufzer aus und entgegnete: „Ich denke, es wird Zeit, daß du es erfährst. Ich wollte schon eher kommen und es dir sagen aber... Du siehst, normalerweise brauchen Sternengefährten eine Weile bis sie das Fliegen perfektioniert haben aber bei dir ist es wie bei mir natürlich, wir wurden mit dieser Eigenschaft geboren." So ganz verstand ich nicht, worauf sie damit hinauswollte. „Du meinst, weil ich teilweise Engelsblut in mir fließen habe?" Yisa schüttelte den Kopf und erwiderte ernst: „Nein, weil du Elfenblut in dir hast." Ich starrte sie entgeistert an, als sich ein ungeheuerlicher Gedanke formte. „Du bist meine Schwester, Aishar."
Aha, gut das macht natürlich Sinn, das wir... NANI??? Ich konnte nicht beschreiben, was ich gerade fühlte. Verwirrung, Entsetzen, Überraschung, Erstaunen, ein wenig Wut darüber, daß sie das die ganze Zeit vor mir verborgen hatte, nur am Rande nahm ich eigentlich war, was das für meine Herkunft bedeutete. Bedeutete das, daß ich vielleicht gar nicht mal Aphrodites Tochter war, oder was? Das kam alles so plötzlich, daß ich Mühe hatte meine Gedanken zu ordnen.
„Aber wie, warum, wieso...?" Yisa lächelte traurig. „Soziale Umstände. Unser Vater war nur ein armer Farmer aber Mutter verliebte sich trotzdem in ihn. Er war sehr krank und lebte nicht mehr sehr lange, bekam unsere Geburt nie mit." Ihre Stimme war bitter und ich hörte förmlich den unterschwelligen Schmerz darin. „Wenn bekannt geworden wäre das Mutter, die gerade an der Schwelle zur Königin stand, eine Affäre mit einem niederen Elf hatte... Die Zeiten waren damals schon etwas angespannt und Venus konnte sich so etwas nicht leisten. Daher trennte Mutter uns schweren Herzens. Der einzige Grund, warum du ihre offizielle Tochter bliebst, war, daß ihre Kraft auf dich übertragen wurde. Du warst eine Senshi und diese Tatsache würde deine Elfenherkunft verschleiern..." Sie schluckte und verstummte, plötzlich zu überwältigt von Gefühlen.
Ich handelte instinktiv und zog die so zerbrechliche wirkende Elfe in meine Arme. „Kami-sama, Yisa... Ich habe nie gewußt... Das muß so schwer für dich gewesen sein, nichts zu sagen..." Und die ganze Zeit hatte sie getan, als wären wir nur gute Freunde. Lange Minuten saßen wir einfach nur so da und ich hielt die schluchzende Form meiner... Schwester fest in den Armen.
Avalon, Erde (Usagi)
Sekunden verstrichen und wurden zu einer Minute. Ich stand da, am Rande des Steinkreises, der uns gestern noch als Ort der Zeremonie gedient hatte, und wartete geduldig darauf, daß Rei meine Anwesenheit zur Kenntnis nahm. Freilich wußte sie, daß ich da war, auf so kurze Distanz mit einer spirituell hochbegabten Senshi war es auch für mich unmöglich unerkannt zu bleiben, sie zögerte eine Konfrontation nur heraus. Ich wußte nicht, was meine beste Freundin so verstört hatte aber ich war entschlossen es herauszufinden.
Schließlich seufzte Rei und ihre Schultern fielen leicht. „Laß mich alleine, Odango." Es war nicht mehr als ein Wispern aber trotz der Entfernung zwischen uns, konnte ich es deutlich wahrnehmen. Anstatt ihrem Wunsch nachzukommen betrat ich den Kreis und ging langsam zu der immer noch im Schneidersitz sitzenden Priesterin hinüber. Es war schwer ihre Gefühle zu deuten aber sie war angespannt und aufgewühlt wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Vorsichtig trat ich näher und berührte sanft ihre Schulter. „Rei, was...?"
Wie von der Tarantel gestochen sprang Rei auf und schuf gleich ein paar Meter Distanz zwischen uns. Ich verharrte, geschockt über diese heftige Reaktion, so kannte ich sie gar nicht. Rei war nie jemand für übermäßigen Austausch von Emotionen gewesen aber dieses schreck- und sprunghafte Verhalten ängstigte mich etwas, weil ich nicht wußte, wie ich damit umgehen sollte. Es wäre hilfreich, wenn ich irgendeinen Ansatz hätte, aber leider wußte ich genausowenig, was diese Stimmungsschwankungen bewirkt hatte, noch wie ich sie beheben sollte. „Rei-chan, ich... Vielleicht hilft es, wenn du darüber redest. Ich hör zu, das tu ich ja immer wie du weißt... Auch wenn ich sonst immer so viel plappere." Ich grinste schief, in dem Versuch sie aufzuheitern. Aber Rei zeigte keine Reaktion, sie hatte mir immer noch ihren Rücken zugewandt.
Das brachte mich nicht weiter, also versuchte ich einen anderen Ansatz. „Komm schon, Rei-chan, du kannst mir über alles reden. Ich weiß nicht, was dich so bedrückt, daß du nicht darüber sprechen willst, aber bitte verschließ dich nicht vor mir. Du kannst mir alles sagen. Ich liebe dich doch, du bist meine beste Freundin..." Ruckartig schoß ihr Kopf herum und ich torkelte instinktiv ein paar Schritte rückwärts unter dem Ausdruck in ihren Augen. Frustration, Verzweiflung, ein wenig Wut... Etwas hatte ich gesagt, was einen Nerv getroffen hatte, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen was.
„Du verstehst es nicht, oder?" brach Rei ihr Schweigen auf anklagendende und verzweifelte Art und Weise. Ich schüttelte nur schwach den Kopf. Beim besten Willen verstand ich nicht, was auf einmal in sie gefahren war, doch mich beschlich das Gefühl, daß es etwas mit mir zu tun hatte. „Ich weiß nicht, was ich dir getan habe, Rei... Wenn ich dich irgendwie verletzt habe dann..."
„Natürlich weißt du es nicht! Manchmal kann ich kaum glauben wie naiv du doch bist, Usagi", schnitt Rei scharf dazwischen und ich zuckte etwas zusammen. An liebevolles Streiten war ich gewöhnt aber diesen Ton, er ängstigte mich. Die schwarzhaarige Priesterin trat plötzlich einen weiteren Schritt zurück und ihr Gesichtsausdruck wandelte sich innerhalb eines Moments in beschämt und schuldig. Sie drehte den Kopf zur Seite und sah zu Boden.
Es mochte gut eine weitere Minute vergangen sein, die wir so dastanden, verharrt in einer ungemütlichen Stille. „Ich kann es nicht mehr. Ich kann das nicht mehr ertragen. Eigentlich wollte ich dir das nie sagen, damit konnte und wollte ich dich nicht belasten. Aber dich so zu sehen mit Mamoru... Du bist glücklich, oder?" Meine Gedanken rasten und begannen innerhalb von Momenten eine Verbindung zwischen ihren Worten und ihrem Zustand herzustellen und sie fanden auch eine... „Rei... Du hast mir nie gesagt, daß du Mamoru noch..." begann ich, doch erneut fuhr Rei mir scharf dazwischen. „Beantworte meine Frage! Bist du glücklich?"
„Ja, natürlich bin ich das, Rei. Demo, ich dachte die Sache wäre für dich längst vorbei, das hast du selber gesagt." Wenn ich bedachte wie sehr es ihr wehtun mußte uns so offen Gefühle austauschen zu sehen... Hätte ich gewußt, daß sie doch noch an Mamoru hängt, dann hätte ich niemals so offen... „Du verstehst es nicht", meinte Rei leise. Huh? Hatte ich doch nicht richtig geschlußfolgert? „Es geht hier nicht um Mamoru, es ging nie wirklich um Mamoru. Nur darum, daß du mit IHM glücklich bist und... und... und ich stehe alleine da, die ganze Zeit..."
Ich trat vorsichtig etwas näher an sie heran, nicht ganz sicher wie ich auf das antworten sollte. Zwar war ich gewöhnt darüber, daß die anderen etwas neidisch waren aber diese Intensität war mir fast noch unheimlicher als ihre Wut. Gut, es war verständlich mit den anderen Senshi fast alle miteinanderverwickelt – ich war nicht blind, was Ami und Mako anging –, da konnte man sich schon ein wenig einsam vorkommen aber trotzdem. „Aber Rei, du hast so viele Menschen, die dich lieben. Yuuichirou mag dich sehr, das weißt du, und ich dachte du und Yaten, ihr würdet euch näherkommen..."
„Shimatte, Odango! Du schnallst es nicht, oder? Es geht hier nicht um Yaten, Yuuichirou, Mamoru oder irgend jemanden anderes! Ich liebe DICH! Ist das so schwer zu verstehen?"
Schlagartig war es totenstill, als ob die Zeit gefroren war. Keine Vögel, keine Tiere gaben einen Laut von sich und auch von der langsam erwachenden Insel unter uns drang kein Laut. Rei hatte sich abgewandt und ich stand wie paralysiert an Ort und Stelle. Alles hatte ich erwartet... aber nicht das. Niemals das. Nicht in tausend Leben. Nie. Rei... LIEBTE mich? Und es gab keinen Zweifel daran welche Art der Liebe sie meinte. Ich konnte mich nicht rühren, obwohl ich es wollte. Ich konnte nichts sagen, obwohl ich soviel zu antworten hatte. Was hätte ich auch tun können? Es gab keine schöne Lösung dieses Problems und doch wünschte ich von ganzem Herzen da wäre eine.
Die Tränen herunterschluckend und meine Trauer unter einer Aufwallung von Mut vergrabend, faßte ich einen Entschluß. Mit zwei Schritten war ich vor meiner zitternden Freundin, die gerade ihr Herz und ihre Seele vor mir ausgeschüttet hatte, und nahm ihre Hände in meine. Ich wartete bis sie mich ansah, dann formulierte ich meine Worte leise und behutsam, doch mit derselben Offenbarung wie die ihrigen. „Es gab Zeiten, da hätte ich alles gegeben, das von dir zu hören." Rei zuckte zusammen und ich konnte mir vorstellen, daß es das nicht viel besser gemacht hatte, doch ich mußte das jetzt sagen. Wenn ich schweigen würde, würden wir beide nie Ruhe finden. „Es ist merkwürdig aber wenn ich darüber nachdenke finde ich keinen Unterschied, in dem, was ich für dich und was ich für Mamo-chan empfinde. Demo... Ich habe meine Entscheidung getroffen, schon vor langer, langer Zeit. Ich wünschte ich könnte es irgendwie ändern, mich aufteilen oder sonst etwas..." Ich lachte leicht und ein trauriges, reuvolles Lächeln deutete sich ganz kurz in ihren Mundwinkeln an. „Rei, ich liebe dich, als meine engste und älteste Freundin, wie eine Schwester und manchmal, manchmal auch soviel mehr. Jedoch kann ich nicht mit dir zusammensein. Gomen nasei. Was aber auch immer passiert, du sollst wissen..."
Ich stoppte mich selber, Rei hatte Tränen in den Augen und ich wußte, daß meine Worte nur noch tiefer in die Wunde gebohrt hatte, doch es hatte sein müssen. Auch ich mußte mir das von der Seele reden. Zulange schon hatte ich gezögert, wenn ich unsere Beziehung schon früher klargestellt hätte, dann hätte Rei sich nicht so abquälen müssen. Ich realisierte jetzt, daß sie nur unseres Glückes – Mamo-chan und meines – wegen nichts gesagt hatte. Es stimmte, sie hatte zahlreiche Gelegenheiten und es schmerzte zu wissen, daß sie meist genau dasselbe empfunden hatte wie ich, genauso ohne etwas zu sagen, nur aus anderen Gründen. Ich wollte nicht der Grund sein, daß jemand traurig war, den ich gern hatte, doch in diesem einen Fall konnte ich nicht anders. Mamoru war mein Schicksal, meine Bestimmung und darüber hinaus auch meine wahre Liebe... Ich kam nicht drum herum mich zu wundern, ob es unter anderen Umständen vielleicht tatsächlich Rei gewesen wäre.
Wir mußten beide zittern, als ich mich vorlehnte, um ihr tief in die Augen zu sehen und meinen Satz zu beenden. Doch etwas hielt mich davon ab und bevor ich mich versah strichen meine Lippen sanft über ihre. Ich hatte keine Ahnung, was mich veranlaßte, denn ich wußte, daß das den Schmerz nur noch weiter vertiefen würde aber als ich in ihre Augen sah, da konnte ich einfach nicht anders. Rei zog nicht zurück und wir verblieben so für fünf perfekte Sekunden. „Du sollst wissen, daß ich immer für dich da bin, selbst wenn ich dich nicht so lieben kann wie du es dir wünscht", beendete ich meinen vorherigen Satz.
Für einen Moment starrte Rei mir tief in die Augen, dann wandte sie sich ab und stürmte förmlich die Stufen hinunter. Ich seufzte tief. Sie würde Zeit brauchen, eine Menge Zeit. Vielleicht war es besser, wenn ich ihr für eine Weile aus dem Weg gehen würde... Tolle Chancen im Moment. Ein Gedanke drängte sich mir auf und ich schnappte lautlos nach Luft. Zwei starke, vertraute Arme schlossen sich von hinten um mich. Mamoru.
Er war nicht böse, sein Gesicht drückte viel mehr Mitgefühl aus, sowohl für Rei, als auch für mich. „Hast du etwas...?" Er schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht." Schon merkwürdig. Der Kuß hätte eigentlich als Verletzung des Bundes gewertet werden müssen aber da war nichts, nicht einmal ein kleines Schmerzecho und die Offenbarung war so rein wie möglich gewesen. Ich verstand es nicht, entschied aber, daß es im Moment nicht wichtig war. Wichtig ist nur, dachte ich, als ich in die Richtung blickte, in die Rei verschwunden war, ob sie jemals wieder glücklich werden kann.
Engelsreich, Venus (Hotaru)
Die Atmosphäre des Palastes war so friedlich. Es erinnerte mich an zuhause aber Saturn war mittlerweile nicht viel mehr als ein atmosphäreloser Ball, angefüllt mit toxischen Gasen... Wie alle Planeten nach der Reinigung... meinem Werk. Natürlich hatte es sein müssen und doch wünschte ich mir diese Zeiten zurück. Vielleicht würde es möglich sein in der Zukunft alles wieder aufzubauen, das hoffte ich zumindest. Im Moment schien diese kleine Subdimension von Venus die einzigsten Überlebenden dieser Zeit zu beherbergen, abgesehen von uns freilich.
Ich schaute Minako nach wie sie Yisa hinterher jagte. Es schien, daß die vertraute Luft ihrer Heimatwelt sie genauso entspannte wie mich. „Yisa ist Minakos Schwester, oder?" Cassandra nickte und lächelte anerkennend. „Du hast nichts verlernt." Das war nur zum Teil richtig. Ich hatte keine Ahnung, warum meine Wiedergeburt meine Erinnerung dermaßen beeinflußt hatte. Ich wußte, daß die anderen Mitglieder unserer Familie damals freiwillig einen mentalen Erinnerungsblock akzeptiert hatten, als wir durch die Chaoskriege gezwungen waren uns zu trennen, aber Cassandra und ich waren weiter alleine unseren Aufgaben nachgegangen – mit sämtlichen Erinnerungen. Aber jetzt war alles wieder da und ich erinnerte mich auch wieder an all das Training, das Wissen, die Magie, eben alles. Und so war es einfach gewesen die signifikant identischen Manalinien zu sehen, die zwischen den beiden Schwestern verliefen.
Chibi Hotaru verlangte mal wieder meine Aufmerksamkeit. Ich war immer noch nicht ganz sicher, ob wir wirklich bei dem Namen bleiben sollten. Es störte oder schmeichelte mir nicht besonders und ich wollte Minako eigentlich auch nicht widersprechen, doch eigentlich hatte ich einen anderen Namen im Sinn gehabt. „Und der wäre?" Ich sah kurz überrascht auf, realisierte dann aber das meine Halbschwester nur meine Gedanken gelesen hatte. „Cynthia." Ein schmerzvoller Ton kroch in ihr Gesicht und eine ungemütliche Stille legte sich für ein paar Momente über den Balkon. „Das würde Dinai sicher freuen."
Cynthia war unserer aller Mutter erste Gefährtin gewesen, ebenfalls eine Hohe Fee und Mutter unserer anderen Halbschwester. Cynthia war gestorben, als bei der Geburt von Dinai nicht alles glatt lief. Erst später hatte ich erkannt, daß ich daran – wenn auch ohne mein direktes Zutun – nicht ganz unschuldig gewesen war. Ich war Cassiopeias erstes Kind gewesen, geboren alleine aus der Kraft von Saturn. Es war ein Experiment gewesen, ein Risiko unsere beiden Linien zusammenzubringen, die sich seit Jahrtausend gegenseitig kontrolliert hatten. Die Reinkarnationen von Saturn waren stets stärker und gefährlicher geworden und daher mußte die Ordnung etwas tun.
Die Verbindung war der Versuch einer Lösung jedoch erforderte das hohe Opfer von der Percypher-Familie. Die Energieübertragung notwendig zu Dinais Geburt konnte nicht vollständig übertragen werden, da Cassiopeia erst vor kurzem mich geboren hatte, und Cynthia Pafeid endet damit zuviel spenden zu müssen, um das Leben des Kindes zu gewährleisten. Es kostet sie das Leben, genauso wie Dinais vollen Status als Hohe Fee.
„Ich bin nur froh, daß ihr da wart, sonst hätten wir eine Wiederholung der Ereignisse riskiert", wechselte ich das unangenehme Thema leicht. Cassandra nickte ernst. „Zum Glück sind Sternenkinder leicht anders, als die von anderen magischen Wesen. Der Ausgleich hat schon vor der Geburt stattgefunden und Yisa konnte Minakos Part leicht übernehmen, ich war nicht mehr als eine Stütze." Ich legte meiner Schwester eine Hand auf die Schulter und lächelte. „Trotzdem bin ich froh, daß ihr alle am Leben seid." Es schwang eine nicht ausgesprochene Frage mit und wie üblich fing Cassandra diese auch gleich auf.
„Als das Ende des Silberjahrtausends abzusehen war, gab es für mich keinen Grund mehr auf Saturn zu verbleiben. Ich wußte, was du tun würdest und mußtest. Diese Zeit hatte keinen Nutzen mehr für die lichtere Seite unserer Kraft und so floh ich so lange es noch ging. Die meisten Welten waren schon in Korruption und Zerstörung verfallen, es blieb nur noch Venus übrig. Und das war eh meine erste Wahl gewesen. Nicht nur, weil der Rest unserer Familie eh schon da war, sondern auch wegen der guten Beziehung die meine Mutter stets mit Venus gepflegt hatte.
Als ich ankam, hatten die lokalen Feen bereits damit begonnen ihre Kreation zu verschleiern und in eine Subdimension zu bewegen. Nachdem ich die Erinnerungen meiner Schwester und Cousinen wiederhergestellt hatte, halfen wir natürlich mit und der Effekt war vielleicht sogar etwas zu stark, denn die Zeit floß hier lange Zeit wesentlich langsamer im Vergleich zur restlichen Welt. Erst zur Zeit eurer Widergeburt verändert sich das und mittlerweile läuft unsere Zeit fast wieder parallel zu der auf der Erde."
Ich hörte aufmerksam zu. Es war schön zu wissen, das offenbar sämtliche Mitglieder meiner Familie überlebt hatten. „Wo sind Dinai, Jiya und Jayna denn?" wollte ich trotzdem wissen, denn es wunderte mich, daß sie ein Wiedersehen verpassen würden, gerade Dinai, die ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Cassandra seufzte. „Dieses ganze Schlamassel, in dem ihr euch befindet scheint eine Menge Chaos überall zu kreieren. Die Drei sind mit Zemor, meinem Halbbruder, und einigen Engeln unterwegs um einige Vorfälle in einer Nachbargalaxie zu untersuchen."
Eine Welle starker Emotionen schwappte durch mein Sternenband und ich lächelte leicht. Offensichtlich hatte ich recht mit meiner Vermutung gelegen und Yisa hatte Minako aufgeklärt. Gut, sie verdiente ein wenig Freude und von dem, was Cassandra mir über Yisa erzählt hatte, mußte es für sie sehr schwierig gewesen sein mit dem Wissen aufzuwachsen aber zum Schweigen verordnet zu sein. Sie mußte es die ganze Zeit gewußt haben, es war ihr aber trotzdem nicht erlaubt mehr als eine Freundin zu sein. Es schien, daß unsere Familien es beide nicht sehr leicht hatten damals – und da dachte ich meine jetzigen Familienverhältnisse wären katastrophal gewesen...
Chapter Twenty-five: Shy Love and ReturnsAvalon, Erde, später am Tag (Ami)
Es kam selten vor, daß ich eher desinteressiert war, wenn es um eine neue technische Spielerei ging. Morgaine hatte uns alle irgendwann im Laufe des Tages zu sich geholt und uns Geschenke gemacht, die für unsere weitere Reise – wie sie es ausdrückte – nützlich sein sollte. Ich hatte einen kleinen Anhänger bekommen, der praktisch zwei Funktionen hatte. Einerseits war es möglich eine Menge Dinge in Taschendimensionen zu stecken, die nicht magischen Ursprungs waren. Das sollte hilfreich sein, wenn wir mal verreisten oder größere Ausrüstung verfrachten wollten. Die zweite Funktion war mehr eine Schutzfunktion gegen sämtliche Form von Feuermagie. Ich war erst etwas überrascht darüber aber gegeben, daß meine Attacken sich wirklich mehr meinem eigentlichen Element Eis näherten und Eis schwach gegen Feuer war, konnte das noch von Nutzen sein.
Das alles jedoch interessierte mich wie gesagt sehr wenig, denn im Moment war meine Konzentration einzig und allein auf Makoto gerichtet, die mit ihren Kampfstab trainierte, der jetzt einige goldene Verzierungen trug und zwei ausfahrbare, ebenfalls goldene Speerspitzen an beiden Enden. Ich hatte Makoto selten wirklich trainieren sehen. Einzeltraining hielten wir oft getrennt ab und die Übungen, die wir sonst machten, brachten nicht einmal annährend das heraus, was die brünette Senshi jetzt zeigte.
Ich war wie hypnotisiert. Makoto bewegte sich so flüssig und graziös, anmutig und elegant. Man konnte ihre Muskeln deutlich spielen sehen, wenn man genau hinsah, während das kampferprobte und -gestählte Mädchen durch eine Serie von komplizierten Techniken ging, zuerst mit ihrem Stab und dann nach einiger Zeit zu reinem unbewaffnetem Kampfstil. Ich versuchte das Gefühl abzuschütteln, das sich geformt hatte, doch fand ich mich nicht dazu in der Lage.
Sie sieht so... atemberaubend aus, wenn... Stopp! Böse Gedanken, schollt ich mich, als mein Gewissen meine Gedanken einholten. Wir redeten hier schließlich über Kino Makoto, meine beste Freundin, mehr nicht. Minako und Hotaru mußten mich irgendwie beeinflußt haben und nach der unmißverständlichen Szene heute Morgen, die mittlerweile irgendwie ihre Runde gemacht hatte, schien auch das einen Effekt zu haben.
Jedoch... Ich konnte nicht verleugnen, daß ich mich in letzter Zeit wesentlich mehr von Mako-chan angezogen fühlte und die vielen Male, die sie mich vor dem sicherem Tod beschützt hatte, taten ihr übriges dazu. Gib es zu, Ami. Du hast dich verschossen und weißt nicht, was du machen sollst, insbesondere nachdem es mit Ryo nicht geklappt hat. Eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf flüsterte, daß ich gar nicht gewollt hatte, daß es mit Ryo klappte aber ich schob sie beiseite, nicht wirklich bereit das zu akzeptieren, auch wenn ein Teil von mir zustimmte.
Abrupt sah ich auf, als ich merkte, daß Makoto mich ansah. Sie hatte aufgehört mit ihren Übungen und man konnte nur ein klein wenig Schweiß auf ihrer Haut erkennen, trotz des doch sehr intensiven Trainings... Ihre tiefen, grünen Augen lasteten auf meinen und ich war unfähig mich zu rühren oder den Blick abzuwenden, obwohl ich ganz genau wußte, daß meine momentanen Gefühle über mein ganzes Gesicht geschrieben waren. Sie trat einen Schritt näher und ich schluckte unweigerlich, unsicher, was ich zu erwarten hatte.
(Makoto)
Es kam nicht alle Tage vor, daß ich das Zentrum der Aufmerksamkeit war. Gut, an das Gefühl war ich schon gewöhnt, aber daß diese Aufmerksamkeit gerade von der schüchternen, ruhigen und immer einen kühlen Kopf bewahrenden Ami kam, DAS war schon eine Besonderheit für sich. Ich war nicht dumm, ich hatte sehr wohl die steigende Zuneigung bemerkt, die das schwarzblauhaarige Mädchen mir während der letzten Woche entgegengebracht hatte und ich konnte mir nicht helfen, doch ich fühlte mich durchaus geschmeichelt und positiv berührt. Erst hatte ich gedacht sie suchte nur etwas Ablenkung von ihrer mehr als hinkenden Beziehung mit Ryo, demo die vielen kleinen Seitenblicke, das unbewußte, intensive Beobachten, das mir nicht verborgen blieb, das alles war nicht miß zu interpretieren. Gerade mit zwei lebenden Beispielen schon länger in unserer Gruppe – nicht zu vergessen den Vorfall von heute Morgen.
Ich schloß meine Kombination mit einem neueingeübten Kata ab, das eine Menge Ki dahinter hatte. Die Luft lud sich mit – für den Normalsterblichen – mystischen Energien auf und erzeugte einen kurzen Energieblitz, der den abschließen Uppercut begleitet. Ich war zufrieden, denn bisher war ich noch nicht soweit reine Ki-Attacken zu nutzen, nur unter Zuhilfenahme meiner eigenen Magie – und das war dann ja kein Ki mehr.
Ich drehte mich um, um Amis Reaktion aufzufangen, doch diese hatte einen weitentfernten Blick in den Augen und es schien, als ob sie gerade etwas sehr intensiv mit sich selbst ausdiskutierte. Und ich kann mir schon vorstellen was, dachte ich mit einem Grinsen. In vielerlei Hinsicht war Ami das perfekte Beispiel von Unschuld, gerade was Bereiche von Liebe und Romantik anbelangte, und das zog mich zugeben sehr an. Es war deutlich, daß sie starke Gefühle für mich hegte, doch war sie zu schüchtern und reserviert sich das selbst einzugestehen.
Mit langsamen Schritten ging ich zu ihr hinüber, gewillt herauszufinden wie meine Freundin auf eine direkte Konfrontation reagieren würde. Ich hatte nicht vor sie zu drängen, das würde sie nur verschrecken. Nein, nur ein kleiner Schubs in die richtige Richtung. Ami verfolgte wie versteinert meine Bewegung und schien nicht in der Lage in irgendeiner Weise zu agieren. Ich blieb direkt vor ihr stehen und beugte mich leicht vor, unsere Augen hatten die ganze Zeit ihren Kontakt nicht verloren. „Und gefiel dir, was du gesehen hast?" neckte ich mit einem humoristischen Funkeln in den Augen.
Amis Mund öffnete und schloß sich wieder, ihre Wangen erröteten und schließlich brachte sie stotternd mit weitaufgerissenen Augen heraus. „Was... Wie... Nein, ich... Ich meine ja, das war... Uhm..." Wieder einmal handelte ich nach der Maxime erst handeln, dann die Frage stellen. Mich noch ein wenig weiter vorbeugend unterbrach ich ihre Versuche artikulierter Satzbildung auf äußerst effektive Art und Weise. Ami wimmerte kurz in einen halbherzigen Protest, dann jedoch fanden ihre Arme aus Instinkt ihren Platz um meinen Nacken und sie gab mehr als willentlich nach.
Der Kuß war sanft, nicht zu übertrieben oder verlangend. Ein süßer Vorgeschmack auf mehr. Für einige Momente schwamm ich in einem See von Gefühlen, der sich endlos zu erstrecken schien. Leider war es viel zu schnell vorbei, als Ami plötzlich ihren Griff löste und zurückzog. Ihr Blick erinnerte ein wenig an den eines verängstigten Kätzchens, das sich ertappt fühlte. Offensichtlich würde ich irgend etwas sagen müssen, um meine Aktion zu erklären. „Ami, ich..."
„Nein, nein", wehrte sie vehement jegliche Erklärung ab und sprang auf. Ich trat überrascht etwas zurück und beobachtete wie Ami wild hin und herschaute. „Ich dachte, du..." setzte ich erneut an, doch Ami widmete sich nur eines flüchtigen Blickes, drehte sich dann um und lief verstört davon. Ihre letzten Worte waren: „Ich... ich muß allein sein..."
Überrumpelt stand ich für eine Weile da. Hatte ich sie zu sehr verängstigt? Das war nicht meine Absicht gewesen. Alle Zeichen wiesen darauf hin, daß Ami genau das gewollt hatte und von dem kurzen Eindruck, den ich von dem Kuß bekommen hatte, wurde das nur noch bestätigt. Ein leichtes Lächeln formte sich auf meinen Lippen. Vielleicht mußte sie wirklich nur für eine Weile alleine sein, um ihre Gedanken und Gefühle in Einklang zu bringen. Ich würde ihr diese Zeit geben. Denn nur zu gut wußte ich ja, wie zerbrechlich Ami hin und wieder sein konnte.
Wieder etwas erleichterter widmete ich mich wieder meinen Übungen.
Engelsreich, Venus (Yisa)
Einige Zeit später hatten Aishar und ich den Palast wieder betreten, Arm in Arm und fröhlich plaudernd. Ich wußte gar nicht, wovor ich die ganze Zeit solche Angst gehabt hatte. Ich hatte befürchtet, wenn ich ihr endlich die Wahrheit sagen würde, würde Aishar wütend auf mich sein, weil ich so lange geschwiegen hatte, vielleicht würde sie mich sogar hassen. Aber wenn ich wirklich darüber nachgedacht hätte, hätte ich wissen müssen, daß das nicht Aishars Art war. Sicher, die Enthüllung war ein großer emotionaler Schock, jedoch eigentlich war es für uns nur eine Veränderung unserer Blut- und Herkunftsverwandtschaft, wie Schwestern waren wir schon vorher gewesen. Jetzt war es eben nur offiziell bestätigt worden.
Ich war unheimlich erleichtert, daß all die Anspannung sich aufgelöst hatte. Fast mein ganzes junges Leben hatte ich diese Wahrheit mit mir herumgetragen, aufgezogen in einem Dorf auf Venus unter den Wachen Augen der Weisen Radina, einer vertrauten mei... unserer Mutter Aphrodite. Schon früh war ich eingeweiht worden, zu früh aber gleichzeitig nicht früh genug. Irgendwann hatte Mutter dann arrangiert, daß Aishar einige Zeit bei uns verbringen würde – unter dem Deckmantel eines formellen Trainings in Rassenbeziehungen. Wir waren auf Anhieb die beste Freunde geworden und auch wenn ich ihr am liebsten alles erzählt hätte, war das mehr als ich mir hätte wünschen können.
Zurück im Schloß trafen wir mit unseren Gefährten zusammen, die offenbar ebenfalls so einige alte Geschichten ausgetauscht hatten und der Tag verging wie im Flug. Eine gemeinsames Bankett. Mutter hatte danach noch ein herzvolles Wiedersehen der Familie mit Aishar und mir gefeiert. Es war das erste Mal, das wir alle zusammen waren und dieser Moment würde für immer einen wichtigen Platz in meinem Herzen behalten. Jetzt standen wir alle in der großen Empfangshalle. Mutter war auch da, während Tante Celeste, ihre Tochter, Lily, Daisy und Salvia bereits wieder zur Erde zurückgekehrt waren.
„Und ihr könnt wirklich nicht mitkommen?" Aishar schniefte etwas und sah mich bettelnd an. Ich lachte herzlich, sie würde sich nie ändern. Ihre Stimmung konnte von einem Moment auf den anderen umschwingen und sie schien es nicht einmal zur Kenntnis zu nehmen. Doch eines war offensichtlich. Diese Reinkarnation meiner Schwestern war wesentlich ernster und pflichtbewußter, als die Aishar, die ich in Erinnerung hatte. Ein wesentlicher Faktor, der mich aber nicht im geringsten störte, denn er zeigte, daß ich mich nicht um sie sorgen mußte.
„Nein, tut mir Leid. Wir werden aber nachkommen sobald Zemor und die Feen zurück sind, nur glaube ich nicht, daß ihr dann noch auf eurer Erde sein werdet." Beide Senshi schenkten mir einen verwunderten Blick, doch ich gestikulierte nur in Richtung Cassandras und beide schwiegen. Wir alle wußten, wie sinnlos es war eine Hohe Fee und eine Saturnadeptin über ihre mysteriösen Kommentare zu befragen.
„Es wird Zeit. Ich verspreche euch, daß wir uns bald wiedersehen werden", kündigte Mutter an und drückte Aishar noch einmal fest an sich und gab dann auch Rhea eine Umarmung. Cassandra und ich hatten unseren Abschied bereits hinter uns gebracht. „Ich erwarte mit Ungeduld den Tag, an dem alles wieder so sein wird wie früher." Rhea nickte, etwas unbehaglich in Anbetracht der wohl doch unerwarteten emotionalen Offenbarung. „Wir werden alles tun, damit diese Zukunft Wirklichkeit wird, Eure Hoheit."
Beide Senshi traten zurück und ihre Blicke lasteten noch für einen Moment auf Cassandra und mir. „Wir wünschen euch viel Glück", sagte Casandra ruhig. „Paßt auf euch", flüsterte ich. Die beiden Senshi nickten. Rhea hatte Chibi Hotaru auf dem Arm und ihre andere Hand hielt die ihrer Gefährtin. Mit einem zuversichtlichem Lächeln verschwanden beide in einem Aufblitzen von Energie.
Ich ließ mich zurückfallen in die beruhigende Umarmung meiner Gefährtin. Alles war gutgegangen. Aishar wußte über ihre Herkunft, beide wußten über uns Überleben Bescheid, das Kind war in Ordnung. Alles wie geplant, also... Und doch verspürte ich eine schreckliche Leere in mir. Dank Cassandras Prophezeiungen und meinen eigenen spärlichen Visionen hatte ich vage Vorstellungen, von dem, was auf uns alle zukommen würde. Ich wollte meine Schwester in dieser Zeit nicht alleine lassen aber es ging nicht anders. Manchmal mußte man größere Opfer bringen, um am Ende noch in der Lage sein zu können das gemeinsame Glück zu genießen.
„Sie werden es schaffen", beschwichtigte Cassandra zuversichtlich. Ich nickte schwach. „Ich weiß. Das macht es aber nicht leichter."
Avalon, Erde (Michiru)
Der Tag näherte sich schon dem Ende, als Haruka und ich uns wieder wie verabredeten mit allen im Empfangssaal eines der Haupttempel trafen. Nie hätte ich geglaubt, was uns erwartete, wenn ich nicht selber dagewesen wäre. Äußerlich schien alles normal aber das schiere emotionale Chaos, das uns entgegenschlug, hätte jedes noch so gefühlskalte Wesen gespürt. Die Anspannung drohte förmlich die Luft zu sprengen und ich konnte nur sehr vage Vermutungen anstellen, womit das alles zusammenhing. Dieser Tag hatte ein wenig Erholung für uns sein sollen – und ich und Haruka hatten diesem Prinzip auch entsprochen – aber wenn man sich die versammelten Personen so ansah, konnte man das nur von einigen behaupten. Einige sahen sogar so aus, als hätten sie lieber ein paar dieser Tentakelmonster auf einmal bekämpft anstelle dieses Tages.
Usagi und Rei standen soweit wie möglich auseinander, was praktisch gesehen ein Unikum für sich war, Rei vermied jeglichen Blickkontakt, während unsere Prinzes... Königin – denn das war sie jetzt ja offiziell – einige besorgte und schuldige Blicke in ihre Richtung warf. Also ist es passiert, das war abzusehen...
Ami und Makoto hingegen waren ein ganz anderer, wenn auch wohl weniger Sorgen bereitender Fall. Etwas war definitiv am kochen gewesen die letzte Woche und es schien, als ob Makoto etwas gewagt hatte, das Ami etwas durcheinandergebracht hatte. Diese stand etwas angespannt und unbehaglich neben der hochgewachsene Brünette, während Makoto abgesehen einiger besorgter Blicke relativ entspannt wirkte. Die beiden waren in einer Phase, die höchstwahrscheinlich schnell vorbeigehen würde. Es erinnerte mich ein bißchen an Haruka und mich in unserer Anfangszeit.
Usa und Helios standen auch nebeneinander aber in doch relativ belastender Stille. Für unsere Prinzessin – ich bedachte sie kaum noch mit dem Attribut zukünftig – mußte es eine ziemliche komplizierte Situation sein ihren Geliebten so nahe zu haben und doch nichts tun zu dürfen. Sie war mit Zeitreisen aufgewachsen und das Beinahchaos, das ihr letzter Besuch während der Tandor-Krise aufgewirbelt hatte, hatte sie vorsichtiger gemacht, was Zeitparadoxe und ähnliches anging. Usa war in vielerlei Hinsicht sogar erwachsener und reifer als ihre Mutter im Moment.
Libra stand relativ abseits und man konnte ihr deutlich die Verzweiflung ansehen. Ich wußte immer noch nicht, was ich von ihr halten sollte, und Harukas Meinung von ihr war mehr als verdächtig. Keiner traute ihr vollständig aufgrund ihrer Beziehung zu Saturn – oder das, was sie meinte eine Beziehung zu sein aber sie war im Moment eine Notwendigkeit, die gerade so zu dulden war. Wir konnten es uns nicht leisten eine Sternschnuppensenshi wegzuschicken. Außerdem empfand ich ein klein wenig Mitleid für ihre unangenehme und verzwickte Situation. Sie mußte sich schrecklich hilflos vorkommen mit ihrer Sternschnuppen in den Armen einer anderen, an einem vollkommen anderen Ort.
„Wo bleiben die denn", grummelte Rei mißmutig, eindeutig nicht in der Stimmung für fröhliche Worte. Ein Energieblitz blendete alle Anwesenden für den Bruchteil einer Sekunde und dann standen Venus und Saturn im Zentrum des Raumes. Saturn hatte ein neugeborenes Baby auf den Arm und beide hielten sich an der Hand, eine Mischung aus unsagbarer Freude und leichter Traurigkeit in ihren Gesichtern, offensichtlich war nicht nur hier einiges an Tränen vergossen worden. Beide Mädchen trugen definitiv ihre Prinzessinnenkleidung aber das markante waren die beiden unterschiedlichen Paar Flügel, die definitiv nichts mit ihren Senshiflügeln zu tun hatten, die all unsere Aufmerksamkeit auf sich zog – nun ja, abgesehen von dem Baby natürlich.
(Artemis)
Die beiden Mädchen und das Baby waren bald das ungeteilte Zentrum der Aufmerksamkeit, nur Libra hielt sich im Hintergrund, aus den offensichtlichen Gründen. Schließlich hatten Luna, Diana und ich uns auch die Masse an Gratulanten und neugierigen Fragenstellern gewuselt und ich umarmte Venus – oder Aishar, denn sie erinnerte mich viel mehr an die junge Prinzessin aus dem Silberjahrtausend im Moment –, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Hey, Venus, seit wann bist du unter die Elfen gegangen." Ich wußte natürlich ganz genau seit wann. Neben Aphrodite, Radina und Yisa selbst war ich wohl der Einzigste, der über die vollen Umstände von Aishars Geburt Bescheid wußte. Ein Grund weswegen ich als ihr Partner ausgewählt wurde.
Minako sah mich etwas erstaunt an. „Du wußtest...?" Offensichtlich hatte Yisa das nicht erwähnt. Ich glaube, wenn bei ihr nicht das Glücksgefühl im Moment überwiegen würde, würde ich im besten Falle mit einer Woche stiller Ignoranz bestraft werden... was noch sehr milde wäre. Ich nickte immer noch grinsend. „Sicher." Was mich jedoch viel mehr erstaunte war Hotaru mit Feenflügeln zu sehen. Von Luna wußte ich einiges über das „Percypher-Experiment", denn Serenity war sehr wohl darüber informiert und Luna als ihre engste Beraterin hatte genug mitbekommen, um sich den Rest zusammenzureimen.
„Wie heißt die Kleine denn?" wollte Luna wissen, als sie das Baby betrachtete. „Chibi Hotaru", sagte Minako. „Cynthia", widersprach Hotaru. Die beiden sahen sich an und lachten. „Wir sind uns noch nicht ganz einig", erklärte Minako verlegen. „Hotaru Cynthia Percypher Aino, wenn ich das richtig zusammen bekomme. Aber die meisten bei uns nennen sie eh Dawn", meldete Diana sich zu Wort und alle sahen sie verblüfft an, inklusive Usa, die sich hinzugesellt hatte. „Hey, du bist genauso lange hier wie ich und kannst dich daran erinnern, wenn ich es nicht kann?" Unsere zukünftige Tochter zuckte mit den Schultern. „Schätze ich war zu oft als Plutos Ersatz tätig."
Ich war vollkommen überrumpelt als Minako plötzlich das Baby von Hotaru nahm und mir in die Arme drückte. „Hier, paßt ihr bitte für einen Moment auf sie auf. Ich glaube wir werden erwartet." Und wie angekündigt traf das auch zu, als kurz darauf Morgaine in die Halle trat und die beiden Sternengefährten, Usa und Libra bat mit ihr zu kommen, in den „Raum der Artefakte" wie ihn Makoto bezeichnete. Ich wurde das Gefühl nicht los, das diese Vier mehr erhalten würden als nur „ein Geschenk, das ihnen auf ihrer Reise helfen würde", so wie all die anderen Senshi. Alle waren sie einzeln hineingebeten worden, selbst Usagi und Mamoru, keine Ausnahme. Aber diese Vier hier, das konnte ich fühlen, schienen eine besondere Rolle zu spielen. Eine Rolle, die sie wahrscheinlich selbst nicht richtig verstanden.
„Langsam werden sie mir unheimlich. Ich habe das Gefühl, daß die beiden zu etwas Unerreichbarem, Entfremdeten für uns werden und ich weiß nicht, ob mir das Ergebnis gefällt." Luna hatte das Kind genommen und sah dem Quartett hinterher. „Sei nicht albern, Artemis. Sie werden immer noch Minako und Hotaru sein. Wir alle haben uns verändert und verändern uns ständig weiter. Auch Usagi hat sich sehr verändert und sie ist uns auch nicht fremd oder unerreichbar geworden."
„Ich hoffe nur, du hast recht, Luna. Ich hoffe du hast recht." Und ich wünschte, ich hätte ihr Vertrauen in die Zukunft.
TBC in Part 8 (leider)
Venus, Saturn, Starmoon und Libra bekommen GANZ besondere Geschenke. Pläne werden gemacht. Der Krieg des Schicksals ist dabei zu beginnen.
Anmerkungen des Autors
Ok, eigentlich hatte ich vorgehabt den Avalonaufenthalt komplett abzuschließen mit diesem Teil aber dieser wurde immer länger und länger und länger und länger und LÄNGER, erwähnte ich schon länger. Als ich die nächste Szene schrieb wurde mir bewußt, daß ich die Übergabe der Geschenke für die vier Senshi einfach nicht mehr reinzuquetschen. Es hat mich schon eine Seite gekostet eine Übergabe zu schreiben. Also sagte ich mir, nein, das schreibst du lieber ins nächste Kapitel, auch wenn ich das gar nicht geplant hatte.
Dieses Kapitel war praktisch vollkommen actionlos. Keine Kämpfe, keine Bösen, die Pläne schmieden, keine apokalyptischen Katastrophen. Das war ein Teil vollkommen konzentriert auf Emotionen und die verschiedenen Arten von Liebe. Es paßte einfach als Oberthema und immerhin sei auch den Senshi mal ein Tag der Entspannung gegönnt, oder? Nun ja, letztendlich haben viele sich nicht sonderlich entspannt... J
Gehen wir also in die Analyse – sprich erklären wir Fragen aufwerfende Ereignisse, Ideen usw., irgendwie kann ich heute einfach nicht aufhören zu labbern... Zur Sache jetzt!
Das Einzigste, was ich wohl wirklich erklären muß, sind die Charaktere von Yisa und Cassandra. Diese habe ich nämlich dreist wie ich bin einfach so geklaut. Schlimm, nicht... Nein, nein, keine Angst, ich hab sie zwar geklaut aber nur aus einer meiner eigenen Fics. Während des Schreibens von Stars in Love 07 (das wohl längst raus sein sollte vor dem hier... oder auch nicht...), habe ich mich entschieden die beiden Fics ein wenig ineinanderfließen zu lassen. Es wird keine direkten Überschneidungen des Storyverlauf geben und es ist auch nicht zwingend notwendig die Eine zu lesen, um die andere zu verstehen, doch es könnte helfen. Gerade was Yisa, Cassandra und den Rest des Percypher-Clans angeht.
Der nächste Teil wird noch einmal relativ actionlos sein aber dann ist die Vorbereitungen auch definitiv abgeschlossen und Teil Neun dürfte dann endlich ins Eingemachte und an den wirklichen Kern der Story gehen.
Und zuletzt noch eine Ankündigung in eigener Sache. Unter http://groups.yahoo.com/group/starsinlove findet ihr ab sofort die aller erste Minaru-Group im Netz. Hauptsprache ist Englisch, das sollte euch aber nicht davon abhalten beizutreten.
Ja ne, euer
Matthias
