Tadaa!!!
Hallo erst mal an alle, die das hier nach wie vor verfolgen. In diesem
Kapitel passiert so allerhand, und es gibt auch einige Dialoge mehr als in
den vorigen Kapiteln.
Also, lasst euch überraschen und viel Spaß beim Lesen!
CiaoCiao^^ Malice
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"Ein Glück, dass du mit den hohen Absetzen laufen kannst! Die machen dich sicher 10 cm größer." "Willst du damit sagen, dass ich sonst klein bin?" "Naja, riesig bist du ja nicht gerade." meinte Cifer grinsend, während er mehr oder weniger geschickt Rinoa´s Ellenbogenstoß auswich. Die beiden waren zuerst mit einem Bus und dann zu Fuß in das, auch an einem Mittwoch Abend in den Ferien, sehr belebte Lokal-Viertel der Deling-City Innenstadt gelangt. Rund um sie herum konnten sie zwischen ausgelassen scherzenden jungen Menschen die leuchtenden Schilder von Bars und Clubs erkennen, von denen viele auch Stüle und Tische auf dem Bereich vor den Gebäude aufgestellte hatten. Während einige eher den Charme von klassisch, rustikalen Schänken hatten, mit Holztischen und -Bänken und Schwarzen Tafeln, auf denen mit Kreide die Spezialitäten des Hauses angepriesen wurden, waren andere elegante, moderne Szenetreffs, in deren, von Glas und Metall dominierten Barräumen sich hauptsächlich Studenten und Jugendliche aus der Oberschicht trafen. "Gehst du oft am Abend weg?" fragte Cifer während sie auf den Eingang des Lime Club zusteuerten, der etwas tiefer als der Gehsteig lag und vermutlich der alte Dienstboteneingang des Hauses war in dessen Keller sich das Lokal befand. "Ich? Nein wirklich nicht! Ich darf höchstens mal mit ein paar Freundinnen am Abend essen gehen, ganz stilvoll, versteht sich, und nach dem Essen werden wir alle brav von unseren Chauffeuren nach Hause kutschiert." "Klingt ja spannend." Er verzog das Gesicht, scheinbar wenig begeistert von den Freizeitaktivitäten seiner Begleitung. "Tja, ich nehme an, dass du da wesentlich mehr Erfahrung hast, stimmt's? Jaja, Mr Almasy, König des Balamb-Nachtlebens, oder?" Sie ließ die Chance auf einen Konter nicht verstreichen. "Sicher sicher. Kennt jeden Türsteher und jede Bardame!" Er grinste wieder einmal so unverschämt attraktiv, dass Rinoa dahinschmelzen hätte können. "Tja, mein Freund, hier in Deling City wirst du nicht so leichtes Spiel haben. Das hier ist nicht mehr die Provinz!" "Das werden wir ja noch sehen!" Sie waren genau vor dem Abgang zur Stahltür des Clubs und Cifer blieb stehen und ließ der Dame den Vortritt, um dann doch die schwere Tür für sie zu öffnen, auf deren abgewetzter Oberfläche ein rotes Schild mit der Aufschrift "Zutritt nur für Erwachsene!" klebte. Sie fanden sich in einem winzigen Vorraum wieder von dem aus eine ähnliche Metalltür in den eigentlichen Lokalbereich führte. Rechts von ihnen war in die Wand eingelassen eine kleine Nische, in der ein gelangweilter Garderobier vor leeren Kleiderstangen saß, der mit seinem Schlüssel ein nervtötendes Klimpern erzeugte. Zwischen den beiden Türen jedoch stand ein Mann in einem engen schwarzen T- Shirt, dem der Ausdruck "Gorilla" auf den Leib geschneidert schien. Er hatte zwar eine Glatze, doch zog sich ein schwarzer Bart von seiner Oberlippe an seinen heruntergezogenen Mundwinkel entlang und in beiden seiner Ohren hingen je drei riesige Silberringe. Mit jedem Schritt, den sie auf ihn zu taten klopfte Rinoas Herz stärker und sie schalt sich selbst dafür überhaupt hierher gekommen zu sein. Was hatte sie mit ihren 15 Jährchen denn in so einer Bar zu suchen? Sollte sie um diese Uhrzeit nicht brav im Bettchen liegen? Cifer, der ihre wachsende Unsicherheit zu spüren schien, hatte seine Hand auf ihren Rücken gelegt und schob sie sanft vorwärts, doch auch ihm wäre wohler gewesen, wenn sie bereits drinnen gewesen wären, da dieser grimmige Geselle Oberarme mit dem 3-fachen Umfang seiner eigenen hatte. Als sie genau neben ihm standen, hielt Cifer für einen Moment inne und sah ihn direkt an, sein Blick ein wenig fragend, doch scheinbar gelassen. Der Gorilla rührte sich nicht, was ein Zeichen dafür war, dass sie passieren durften, doch beäugte er Rinoa mehr als genau. Da zog Cifer sie etwas an sich. Ein "Die Dame gehört zu mir." genügte dem Türsteher und so betrat Rinoa zum erstem Mal in ihrem Leben ein Lokal wie den Lime Club. "Was darf ich bringen?" fragte die junge Kellnerin, die ziemlich schnell auf die beiden aufmerksam geworden war. "Doppelter Whiskey on the rocks." antwortete Cifer und klang dabei wirklich ziemlich routiniert. "Und die Dame?" Rinoa blickte hilfesuchend zu ihrem Begleiter, doch der schenkte ihr nur einen recht amüsierten Gesichtsausdruck. "Was können sie denn an Cocktails empfehlen?" fragte sie, sich ein Herz nehmend. "Puh. Sehr beliebt scheint zur Zeit der "Swimmingpool" zu sein. Ziemlich süß und nicht allzu stark." antwortete die Kellnerin, während sie ihre Schürze glattstrich. "Ja, gut, nehm ich." Rinoa war froh, dass das erledigt war. Nun hatten sie endlich Zeit die Inneneinrichtung hier etwas genauer zu betrachten. Von der Tür führte eine kurze Treppe zu einem "Zwischendeck" auf dem ein Teil der runden dunklen Holztische und -stühle stand. Auch die Bar befand sich hier, hinter deren altmodisch-zeitlosem Bartisch eine beachtliche Ansammlung von Flaschen in verschiedensten Formen und Farben an der Wand gelagert wurde und mit denen zwei recht verwegen wirkende Barkeeper herumjonglierten und auf diese Weise die Getränke für die Gäste zusammenmischten. Am unteren Ende der Treppe stand der Rest der Tische, direkt an der kleinen aber gut gefüllten Tanzfläche und auf deren anderen Seite war eine Bühne für eventuelle Live-Auftritte, die an diesem Abend allerdings leer stand. Als schließlich die Drinks serviert wurden hatten Rinoa und Cifer bereits beschlossen, dass dies ihr neues "Stammlokal" werden sollte.
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"Und dann, dann, dann hab ich zu ihr gesagt, dass ich doch schon 15 bin, verstehst du, schon 15! Aber die hat gesagt, dass ich diesen blöden Film aber nicht anschauen darf, ja? Aber, hihi, ich hab mich dann um 2 Uhr in der Nacht zu Johnny hinübergeschlichen, der hat diesen blöden Sender auch, und DER, der hat mich dann schauen lassen, hihi!" Cifer hörte seiner jungen Begleitung schmunzelnd zu, nahm von Zeit zu Zeit einen Schluck von seinem nunmehr dritten Drink und überlegte, wie er es anstellen sollte, ihren schon sehr "angeheiterten" Zustand nicht auszunutzen. Denn, auch wenn sie nun nicht besonders ernstzunehmende Anekdoten zum besten gab, fand Cifer immer mehr Gefallen an der Generalstochter, die sich durch ihr aufgeschlossenes, doch gleichzeitig vornehmes Wesen, von den meisten anderen Mädchen unterschied, die sonst in den Genuß seiner Gesellschaft kamen. "Was hast du grad vorher erzählt Cify? Wieviele Archeodinosse hast du ganz allein hingemacht? Waren es fünf oder fünfzig?" "Fünf.....zig", glaubst du doch selber nicht Almasy, dachte sich Cifer, doch Rinoa schien im Moment sowieso damit beschäftigt zu sein das letzte Bisschen ihres Cocktails aus dem Strohhalm zu saugen. Die Musik war inzwischen lauter gedreht worden und auch wenn sie etwas selbst merkte, dass sie ein wenig zuviel getrunken hatte schaffte Rinoa es ihren Begleiter auf die Tanzfläche zu lotsen um zu merken, dass er ihr in Sachen Taktgefühl und Improvisationstalent zumindest zu dieser Art von Musik in nichts nachstand. "Habt's wohl im Garden auch Tanzstunden gehabt, ihr großen starken SEEDs, hm?" "Jaja, Standarttänze gehören zu den Dingen, die man beherrschen muß um unter den ganzen vornehmen Auftraggebern nicht aufzufallen. Kann ja sein, dass ich jemandem wie dir einmal auf einem Staatsbankett Geleitschutz geben muß." Dass für ihn auch insgeheim der Traum, vielleicht selbst einmal auf ein Staatsbankett eingeladen zu werden, ein Ansporn gewesen war hielt er nicht für erwähnenswert. Als plötzlich ein sehr langsames Lied gespielt wurde, wollte Cifer sich schon wieder hinsetzen, doch Rinoa hielt ihn am Ärmel seines Hemds fest und lehnte sich an ihn. So zu tanzen behagte ihm normalerweise nicht sehr, da es einem einerseits Körperkontakt zum jeweiligen Gegenüber verschaffte, doch zu nichts verpflichtete. Für jemanden wie ihn, der nach dem Motto "ganz oder gar nicht" lebte schien das nicht gerade sehr vernünftig, doch als sich die Generalstochter sich an ihn schmiegte vergaß er diese selbst gesetzten Grundsätze von einem Moment auf den anderen. Die eine Hand auf ihren Rücken gelegt, die andere mit der ihren verschlungen und seine Gedanke nur auf sie gerichtet tanzte er mit Rinoa zu der getragenen Melodie des Liedes in eine der schönsten Nächte dieses Sommers.
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Als sie später an diesem Abend den Club verließen und die noch immer recht belebten Straßen der Stadt entlang schländerten waren beide außergewöhnlich schweigsam. Cifer hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und blickte abwechselnd in den zwischen den Häusern sichtbare Streifen sternenbesetzten Himmels und verstohlen zu seiner Begleiterin. Rinoa ihrerseits hielt den Blick auf den Gehsteig vor ihren Füßen gerichtet, doch plötzlich überkam sie das Bedürfnis sich zu vergewissern, dass Cifer noch an ihrer Seite war, und als sie aufsah trafen sich ihre Blicke. Seltsam beschämt wandte sie sich sofort wieder ab, spürte aber dennoch, wie seine Augen weiterhin auf sie gerichtet waren. Vielleicht war es nur der sich langsam verflüchtigende Alkohol in ihrem Blut, aber es kam ihr so vor, als ob sich zwischen ihnen eine seltsame Spannung aufgebaut hatte. Als sie wieder bei dem Park, den Cifer nun schon von ihrem letzten Spaziergang her kannte angelangt waren sah Cifer, dass es auch hier eine kleine Bar gab, die in einem ehemaligen Parkhaus eingerichtet worden war. Da in seinen Augen noch genug Zeit war, nämlich noch genau 15 Minuten, hatte er die großartige Idee noch einen, wie er es nannte, "Night-Cup" trinken zu gehen. "Na, von mir aus", meinte Rinoa, der so gut wie alles recht war, damit endlich dieses drückende, sie nervös machende Schweigen ein Ende hatte. "Aber nur einen, für uns beide zusammen, oder willst du mich am Ende noch abfüllen?" "Nein nein!" Cifer streckte die Hände in einer abwehrenden Geste von sich. "Mehr könnte ich mir vermutlich eh nicht leisten", fügte er mehr zu sich selbst, als zu seiner Begleitung sprechend noch dazu, als er die letzten Münzen aus seiner Brieftasche zusammenkratzte. Auch wenn es nun wirklich offensichtlich war, wer von ihnen beiden über größere finanzielle Mittel verfügte, hatte er als "wahrer Gentleman" darauf bestanden sie auf alles an diesem abend einzuladen, was Rinoa mit einem resignierten Seufzer schließlich auch hingenommen hatte. Als sie nun mit zwei Strohalmen an einem roten, ein wenig nach Orange schmeckenden Drink saugten legte sich Rinoas Nervosität wieder und nachdem sie sich ein paar Minuten über das Kleid einer Frau Mitte 30, die nun schon den 3. Cocktail bestellte lustig gemacht hatten, glitt ihre Unterhaltung langsam zu persönlicheren Themen ab. "Hattest du schon mal einen festen Freund?" Cifer blickte ihr bei dieser Frage direkt in die Augen und wäre sie vollständig nüchtern gewesen hätte sie vermutlich nicht antworten können ohne rot zu werden. So lachte sie aber laut auf "Wer? Ich? Nein wirklich nicht!. Den Kerl möchte ich sehen, den der General nicht sofort enthaupten, nein, entmannen läßt! Bin ja auch erst 15. Also, noch ein bisschen jung für solche Sachen." "Was für Sachen?" fragte er grinsend. "Naja, du weißt schon, Sex und so", normalerweise wäre sie niemals dazu fähig gewesen so etwas wirklich zu ihm zu sagen, doch nun lächelte sie ihm direkt in sein erstauntes Gesicht. "Alle Achtung, Cindarella, bist ja gar nicht so verklemmt, wie ich angenommen hätte," dachte sich Cifer, während er den letzten Schluck austrank und nach einem kurzen Blick auf die Uhr verkündete, dass es bereits fünf Minuten nach 12 sei. "Scheiße!" Rinoa war etwas zu schnell aufgestanden und strauchelte ein wenig, wurde aber sofort von zwei starken Armen aufgefangen. Sie blickte ihn mit leuchtenden Augen an und merkte nun auch, dass ein sehr frischer Wind aufgekommen war, der zwischen den Bäumen des Parks hindurch strich, an ihrem Kleidchen zerrte und sie frieren ließ. Cifer sah, dass sie die Arme um ihren Körper schlang. "Ist dir kalt?" "Ein wenig." Er legte einen Arm um ihre schmalen Schultern und zog sie nahe an seine Seite, ließ seine warme Hand auf ihrem Oberarm ruhen. Zuerst angespannt durch die ungewohnte Nähe, ließ sich Rinoa schließlich bereitwillig so von ihm bis zu Carway Mansion führen. Eigentlich bis vor die Haustür, da er meinte, der Park sein zu dunkel und gefährlich für jemanden, so klein und lieb wie sie. Der Gedanke, dass das Areal videoüberwacht und dass sie hier zu Hause war kreuzte zwar ihre mit wichtigeren Dingen beschäftigten Gedankengänge, doch sie dachte nicht daran ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
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"Also dann! Spät aber doch muß ich mich nun wohl verabschieden." Cifer stand eine Stufe tiefer als Rinoa, sodass sie ihm fast direkt in seine grün blitzenden, irgendwie an aufgewühltes Meer erinnernden Augen blicken konnte. "Tja, danke fürs herbringen. Ich wäre wahrscheinlich zu besoffen dazu gewesen, den Weg zu finden, hihi!" Sie kicherte in sich hinein, während sie sich fragte, wie der Abend wohl verlaufen wäre, wenn sie nicht in den Club gekommen wären und sie keinen Tropfen dieses leckeren blauen "Swimmingpools" getrunken hätte. "Und nicht vergessen, was ich dir gesagte habe: Direkt auf dein Zimmer gehen! Falls sie Fragen: Der Abend war schön! Und, du bist jetzt müde und ihr könnt ja morgen reden! Dann kann dir keiner deiner "Wachhunde" da drinnen was anhängen." Beide mußten bei dieser Aufzählung von "Cifer Almasy´s Tips für die Vermeidung von Alkoholkontrollen" lachen, doch dann stellte sich plötzlich wieder die seltsame Stimmung von früher ein. "Gute Nacht, Mr Almasy." Sie lächelte ihn an, konnte diesmal den Augenkontakt aber nicht halten. "Gute Nacht." Um ihr wie am Abend ihrer ersten Begegnung ein Küsschen auf die Wange zu geben beugte er sich zu ihr. Doch nachdem sein Lippen ihre Wangen rechts und links gestreift hatten konnte er dem süßen Verlangen nicht länger widerstehen und küsste sie auf die Lippen. Zuerst zaghaft, da er sie nicht verschrecken wollte, doch als er merkte, dass sie den Kuss erwiderte, stieg er die Stufe zu ihr hinauf und zog sie an sich. Er fühlte wie Rinoa ihrerseits ihr Arme um seinen Nacken legte und vertiefte den Kuss, ließ seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten. Atemlos, mitten in dieser Sommernacht kam es ihr vor als würde sie irgendwie den Kontakt zum Boden verlieren und in Richtung Himmel abheben. Und dieses Gefühl hielt an, auch als sie sich wieder gegenüber standen, er ihre Hände in den seinen hielt und er sich nun wirklich von ihr verabschieden mußte.
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Während er recht zügig zur Ausfahrt zurückging und dabei die Serviette aus der Tasche zog, auf der sie ihm ihre Telefonnummer aufgeschrieben hatte und die ganze Zeit schon ein zufriedenes Lächeln, das sich langsam zu einem breite Grinsen vergrößerte auf dem Gesicht trug, wandte sich Rinoa zur Tür. Schnell noch das Kleid gerichtet und ein besonders harmloser und unschuldiger Gesichtsausdruck aufgesetzt und dann schloss sie erst auf. "Rinoa!" Die angesprochene erschrak furchtbar als Johnny sie von seinem Platz im unteren Drittel der Treppe aus ansprach. Seine Stimme war nicht mehr als ein lautes Flüstern, doch es schien in der ansonsten leeren Halle wie ein Schrei widerzuhallen. Sie nahm den selben Ton auf: "Warum flüsterst du?" Johnny war mittlerweile auf sie zugekommen. "Rinoa, dein Vater ist zuhause!" "WAS?!" Diese Information schockte Rinoa zutiefst und sie sah vor ihrem geistigen Auge schon, wie sie vom General auf ein von Nonnen geführtes Internat in Trabia verbannt wurde. "Ja, er ist ganz plötzlich von seinem Besuch im Garden zurückgekehrt! Wo warst du eigentlich? Mileesa konnte mir nur sagen, dass du mit irgend so einem Typen zu Mittag nach Hause gekommen und dann mit dem wieder verschwunden bist." Bei der Erwähnung des "Typen" konnte Rinoa ein Grinsen nicht unterdrücken, was Johnny aber keineswegs beruhigte sondern dazu führte, dass sich seine Miene nur noch verfinsterte. "Was ist denn los mit dir?" er klang besorgt und genervt gleichzeitig, doch Rinoa hatte nun keine Lust sich mit ihm zu befassen. "Ist der General sauer?" "Kann ich dir nicht sagen. Er weiß, dass du nicht da warst und hat sich in seinem Arbeitszimmer verschanzt. Kannst du dir vorstellen wie das war, als er gegen halb neun zur Tür rein kam und ich ihm nicht sagen konnte, wo du warst?" Rinoa war schon auf der Treppe. "Es tut mir Leid, dass du meinetwegen Ärger bekommen hast, aber ich möchte jetzt schlafen gehen." Sie stieg etwas unsicher die Treppe zum ersten Stockwerk hinauf. Johnny blieb kurz in der dunklen Halle stehen und blickte ihr nach, einen verbissenen Ausdruck, als hätte er gerade in einen sauren Apfel gebissen, auf dem Gesicht. Schließlich seufzte er und ging ihr hinterher.
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Nachdem er sie an der Tür eingeholt und in ihrem Zimmer gewartet hatte, bis Mileesa ihr im Badezimmer beim Waschen und umziehen geholfen hatte stand er an einem der Pfosten ihres Bettes als sie unter die kühlen Laken schlüpfte. Er durchquerte den Raum und öffnete auf ihren Wunsch einen Flügel ihrer Balkontür. "Hast du dich verliebt?" er sah sie nicht an und der Anblick seines steifen Rückens verunsicherte Rinoa ein wenig. "Ja. Ja, ich glaube schon." "Ich hoffe, er ist es wert. Sonst kriegt er es nämlich mit mir zu tun." Mit einem traurigen Lächeln auf dem Gesicht schloß er die Tür hinter sich und überließ eine im Halbschlaf zufrieden lächelnde Rinoa ihren Träumen.
To be continued..... ---~****~---
CiaoCiao^^ Malice
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"Ein Glück, dass du mit den hohen Absetzen laufen kannst! Die machen dich sicher 10 cm größer." "Willst du damit sagen, dass ich sonst klein bin?" "Naja, riesig bist du ja nicht gerade." meinte Cifer grinsend, während er mehr oder weniger geschickt Rinoa´s Ellenbogenstoß auswich. Die beiden waren zuerst mit einem Bus und dann zu Fuß in das, auch an einem Mittwoch Abend in den Ferien, sehr belebte Lokal-Viertel der Deling-City Innenstadt gelangt. Rund um sie herum konnten sie zwischen ausgelassen scherzenden jungen Menschen die leuchtenden Schilder von Bars und Clubs erkennen, von denen viele auch Stüle und Tische auf dem Bereich vor den Gebäude aufgestellte hatten. Während einige eher den Charme von klassisch, rustikalen Schänken hatten, mit Holztischen und -Bänken und Schwarzen Tafeln, auf denen mit Kreide die Spezialitäten des Hauses angepriesen wurden, waren andere elegante, moderne Szenetreffs, in deren, von Glas und Metall dominierten Barräumen sich hauptsächlich Studenten und Jugendliche aus der Oberschicht trafen. "Gehst du oft am Abend weg?" fragte Cifer während sie auf den Eingang des Lime Club zusteuerten, der etwas tiefer als der Gehsteig lag und vermutlich der alte Dienstboteneingang des Hauses war in dessen Keller sich das Lokal befand. "Ich? Nein wirklich nicht! Ich darf höchstens mal mit ein paar Freundinnen am Abend essen gehen, ganz stilvoll, versteht sich, und nach dem Essen werden wir alle brav von unseren Chauffeuren nach Hause kutschiert." "Klingt ja spannend." Er verzog das Gesicht, scheinbar wenig begeistert von den Freizeitaktivitäten seiner Begleitung. "Tja, ich nehme an, dass du da wesentlich mehr Erfahrung hast, stimmt's? Jaja, Mr Almasy, König des Balamb-Nachtlebens, oder?" Sie ließ die Chance auf einen Konter nicht verstreichen. "Sicher sicher. Kennt jeden Türsteher und jede Bardame!" Er grinste wieder einmal so unverschämt attraktiv, dass Rinoa dahinschmelzen hätte können. "Tja, mein Freund, hier in Deling City wirst du nicht so leichtes Spiel haben. Das hier ist nicht mehr die Provinz!" "Das werden wir ja noch sehen!" Sie waren genau vor dem Abgang zur Stahltür des Clubs und Cifer blieb stehen und ließ der Dame den Vortritt, um dann doch die schwere Tür für sie zu öffnen, auf deren abgewetzter Oberfläche ein rotes Schild mit der Aufschrift "Zutritt nur für Erwachsene!" klebte. Sie fanden sich in einem winzigen Vorraum wieder von dem aus eine ähnliche Metalltür in den eigentlichen Lokalbereich führte. Rechts von ihnen war in die Wand eingelassen eine kleine Nische, in der ein gelangweilter Garderobier vor leeren Kleiderstangen saß, der mit seinem Schlüssel ein nervtötendes Klimpern erzeugte. Zwischen den beiden Türen jedoch stand ein Mann in einem engen schwarzen T- Shirt, dem der Ausdruck "Gorilla" auf den Leib geschneidert schien. Er hatte zwar eine Glatze, doch zog sich ein schwarzer Bart von seiner Oberlippe an seinen heruntergezogenen Mundwinkel entlang und in beiden seiner Ohren hingen je drei riesige Silberringe. Mit jedem Schritt, den sie auf ihn zu taten klopfte Rinoas Herz stärker und sie schalt sich selbst dafür überhaupt hierher gekommen zu sein. Was hatte sie mit ihren 15 Jährchen denn in so einer Bar zu suchen? Sollte sie um diese Uhrzeit nicht brav im Bettchen liegen? Cifer, der ihre wachsende Unsicherheit zu spüren schien, hatte seine Hand auf ihren Rücken gelegt und schob sie sanft vorwärts, doch auch ihm wäre wohler gewesen, wenn sie bereits drinnen gewesen wären, da dieser grimmige Geselle Oberarme mit dem 3-fachen Umfang seiner eigenen hatte. Als sie genau neben ihm standen, hielt Cifer für einen Moment inne und sah ihn direkt an, sein Blick ein wenig fragend, doch scheinbar gelassen. Der Gorilla rührte sich nicht, was ein Zeichen dafür war, dass sie passieren durften, doch beäugte er Rinoa mehr als genau. Da zog Cifer sie etwas an sich. Ein "Die Dame gehört zu mir." genügte dem Türsteher und so betrat Rinoa zum erstem Mal in ihrem Leben ein Lokal wie den Lime Club. "Was darf ich bringen?" fragte die junge Kellnerin, die ziemlich schnell auf die beiden aufmerksam geworden war. "Doppelter Whiskey on the rocks." antwortete Cifer und klang dabei wirklich ziemlich routiniert. "Und die Dame?" Rinoa blickte hilfesuchend zu ihrem Begleiter, doch der schenkte ihr nur einen recht amüsierten Gesichtsausdruck. "Was können sie denn an Cocktails empfehlen?" fragte sie, sich ein Herz nehmend. "Puh. Sehr beliebt scheint zur Zeit der "Swimmingpool" zu sein. Ziemlich süß und nicht allzu stark." antwortete die Kellnerin, während sie ihre Schürze glattstrich. "Ja, gut, nehm ich." Rinoa war froh, dass das erledigt war. Nun hatten sie endlich Zeit die Inneneinrichtung hier etwas genauer zu betrachten. Von der Tür führte eine kurze Treppe zu einem "Zwischendeck" auf dem ein Teil der runden dunklen Holztische und -stühle stand. Auch die Bar befand sich hier, hinter deren altmodisch-zeitlosem Bartisch eine beachtliche Ansammlung von Flaschen in verschiedensten Formen und Farben an der Wand gelagert wurde und mit denen zwei recht verwegen wirkende Barkeeper herumjonglierten und auf diese Weise die Getränke für die Gäste zusammenmischten. Am unteren Ende der Treppe stand der Rest der Tische, direkt an der kleinen aber gut gefüllten Tanzfläche und auf deren anderen Seite war eine Bühne für eventuelle Live-Auftritte, die an diesem Abend allerdings leer stand. Als schließlich die Drinks serviert wurden hatten Rinoa und Cifer bereits beschlossen, dass dies ihr neues "Stammlokal" werden sollte.
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"Und dann, dann, dann hab ich zu ihr gesagt, dass ich doch schon 15 bin, verstehst du, schon 15! Aber die hat gesagt, dass ich diesen blöden Film aber nicht anschauen darf, ja? Aber, hihi, ich hab mich dann um 2 Uhr in der Nacht zu Johnny hinübergeschlichen, der hat diesen blöden Sender auch, und DER, der hat mich dann schauen lassen, hihi!" Cifer hörte seiner jungen Begleitung schmunzelnd zu, nahm von Zeit zu Zeit einen Schluck von seinem nunmehr dritten Drink und überlegte, wie er es anstellen sollte, ihren schon sehr "angeheiterten" Zustand nicht auszunutzen. Denn, auch wenn sie nun nicht besonders ernstzunehmende Anekdoten zum besten gab, fand Cifer immer mehr Gefallen an der Generalstochter, die sich durch ihr aufgeschlossenes, doch gleichzeitig vornehmes Wesen, von den meisten anderen Mädchen unterschied, die sonst in den Genuß seiner Gesellschaft kamen. "Was hast du grad vorher erzählt Cify? Wieviele Archeodinosse hast du ganz allein hingemacht? Waren es fünf oder fünfzig?" "Fünf.....zig", glaubst du doch selber nicht Almasy, dachte sich Cifer, doch Rinoa schien im Moment sowieso damit beschäftigt zu sein das letzte Bisschen ihres Cocktails aus dem Strohhalm zu saugen. Die Musik war inzwischen lauter gedreht worden und auch wenn sie etwas selbst merkte, dass sie ein wenig zuviel getrunken hatte schaffte Rinoa es ihren Begleiter auf die Tanzfläche zu lotsen um zu merken, dass er ihr in Sachen Taktgefühl und Improvisationstalent zumindest zu dieser Art von Musik in nichts nachstand. "Habt's wohl im Garden auch Tanzstunden gehabt, ihr großen starken SEEDs, hm?" "Jaja, Standarttänze gehören zu den Dingen, die man beherrschen muß um unter den ganzen vornehmen Auftraggebern nicht aufzufallen. Kann ja sein, dass ich jemandem wie dir einmal auf einem Staatsbankett Geleitschutz geben muß." Dass für ihn auch insgeheim der Traum, vielleicht selbst einmal auf ein Staatsbankett eingeladen zu werden, ein Ansporn gewesen war hielt er nicht für erwähnenswert. Als plötzlich ein sehr langsames Lied gespielt wurde, wollte Cifer sich schon wieder hinsetzen, doch Rinoa hielt ihn am Ärmel seines Hemds fest und lehnte sich an ihn. So zu tanzen behagte ihm normalerweise nicht sehr, da es einem einerseits Körperkontakt zum jeweiligen Gegenüber verschaffte, doch zu nichts verpflichtete. Für jemanden wie ihn, der nach dem Motto "ganz oder gar nicht" lebte schien das nicht gerade sehr vernünftig, doch als sich die Generalstochter sich an ihn schmiegte vergaß er diese selbst gesetzten Grundsätze von einem Moment auf den anderen. Die eine Hand auf ihren Rücken gelegt, die andere mit der ihren verschlungen und seine Gedanke nur auf sie gerichtet tanzte er mit Rinoa zu der getragenen Melodie des Liedes in eine der schönsten Nächte dieses Sommers.
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Als sie später an diesem Abend den Club verließen und die noch immer recht belebten Straßen der Stadt entlang schländerten waren beide außergewöhnlich schweigsam. Cifer hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und blickte abwechselnd in den zwischen den Häusern sichtbare Streifen sternenbesetzten Himmels und verstohlen zu seiner Begleiterin. Rinoa ihrerseits hielt den Blick auf den Gehsteig vor ihren Füßen gerichtet, doch plötzlich überkam sie das Bedürfnis sich zu vergewissern, dass Cifer noch an ihrer Seite war, und als sie aufsah trafen sich ihre Blicke. Seltsam beschämt wandte sie sich sofort wieder ab, spürte aber dennoch, wie seine Augen weiterhin auf sie gerichtet waren. Vielleicht war es nur der sich langsam verflüchtigende Alkohol in ihrem Blut, aber es kam ihr so vor, als ob sich zwischen ihnen eine seltsame Spannung aufgebaut hatte. Als sie wieder bei dem Park, den Cifer nun schon von ihrem letzten Spaziergang her kannte angelangt waren sah Cifer, dass es auch hier eine kleine Bar gab, die in einem ehemaligen Parkhaus eingerichtet worden war. Da in seinen Augen noch genug Zeit war, nämlich noch genau 15 Minuten, hatte er die großartige Idee noch einen, wie er es nannte, "Night-Cup" trinken zu gehen. "Na, von mir aus", meinte Rinoa, der so gut wie alles recht war, damit endlich dieses drückende, sie nervös machende Schweigen ein Ende hatte. "Aber nur einen, für uns beide zusammen, oder willst du mich am Ende noch abfüllen?" "Nein nein!" Cifer streckte die Hände in einer abwehrenden Geste von sich. "Mehr könnte ich mir vermutlich eh nicht leisten", fügte er mehr zu sich selbst, als zu seiner Begleitung sprechend noch dazu, als er die letzten Münzen aus seiner Brieftasche zusammenkratzte. Auch wenn es nun wirklich offensichtlich war, wer von ihnen beiden über größere finanzielle Mittel verfügte, hatte er als "wahrer Gentleman" darauf bestanden sie auf alles an diesem abend einzuladen, was Rinoa mit einem resignierten Seufzer schließlich auch hingenommen hatte. Als sie nun mit zwei Strohalmen an einem roten, ein wenig nach Orange schmeckenden Drink saugten legte sich Rinoas Nervosität wieder und nachdem sie sich ein paar Minuten über das Kleid einer Frau Mitte 30, die nun schon den 3. Cocktail bestellte lustig gemacht hatten, glitt ihre Unterhaltung langsam zu persönlicheren Themen ab. "Hattest du schon mal einen festen Freund?" Cifer blickte ihr bei dieser Frage direkt in die Augen und wäre sie vollständig nüchtern gewesen hätte sie vermutlich nicht antworten können ohne rot zu werden. So lachte sie aber laut auf "Wer? Ich? Nein wirklich nicht!. Den Kerl möchte ich sehen, den der General nicht sofort enthaupten, nein, entmannen läßt! Bin ja auch erst 15. Also, noch ein bisschen jung für solche Sachen." "Was für Sachen?" fragte er grinsend. "Naja, du weißt schon, Sex und so", normalerweise wäre sie niemals dazu fähig gewesen so etwas wirklich zu ihm zu sagen, doch nun lächelte sie ihm direkt in sein erstauntes Gesicht. "Alle Achtung, Cindarella, bist ja gar nicht so verklemmt, wie ich angenommen hätte," dachte sich Cifer, während er den letzten Schluck austrank und nach einem kurzen Blick auf die Uhr verkündete, dass es bereits fünf Minuten nach 12 sei. "Scheiße!" Rinoa war etwas zu schnell aufgestanden und strauchelte ein wenig, wurde aber sofort von zwei starken Armen aufgefangen. Sie blickte ihn mit leuchtenden Augen an und merkte nun auch, dass ein sehr frischer Wind aufgekommen war, der zwischen den Bäumen des Parks hindurch strich, an ihrem Kleidchen zerrte und sie frieren ließ. Cifer sah, dass sie die Arme um ihren Körper schlang. "Ist dir kalt?" "Ein wenig." Er legte einen Arm um ihre schmalen Schultern und zog sie nahe an seine Seite, ließ seine warme Hand auf ihrem Oberarm ruhen. Zuerst angespannt durch die ungewohnte Nähe, ließ sich Rinoa schließlich bereitwillig so von ihm bis zu Carway Mansion führen. Eigentlich bis vor die Haustür, da er meinte, der Park sein zu dunkel und gefährlich für jemanden, so klein und lieb wie sie. Der Gedanke, dass das Areal videoüberwacht und dass sie hier zu Hause war kreuzte zwar ihre mit wichtigeren Dingen beschäftigten Gedankengänge, doch sie dachte nicht daran ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
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"Also dann! Spät aber doch muß ich mich nun wohl verabschieden." Cifer stand eine Stufe tiefer als Rinoa, sodass sie ihm fast direkt in seine grün blitzenden, irgendwie an aufgewühltes Meer erinnernden Augen blicken konnte. "Tja, danke fürs herbringen. Ich wäre wahrscheinlich zu besoffen dazu gewesen, den Weg zu finden, hihi!" Sie kicherte in sich hinein, während sie sich fragte, wie der Abend wohl verlaufen wäre, wenn sie nicht in den Club gekommen wären und sie keinen Tropfen dieses leckeren blauen "Swimmingpools" getrunken hätte. "Und nicht vergessen, was ich dir gesagte habe: Direkt auf dein Zimmer gehen! Falls sie Fragen: Der Abend war schön! Und, du bist jetzt müde und ihr könnt ja morgen reden! Dann kann dir keiner deiner "Wachhunde" da drinnen was anhängen." Beide mußten bei dieser Aufzählung von "Cifer Almasy´s Tips für die Vermeidung von Alkoholkontrollen" lachen, doch dann stellte sich plötzlich wieder die seltsame Stimmung von früher ein. "Gute Nacht, Mr Almasy." Sie lächelte ihn an, konnte diesmal den Augenkontakt aber nicht halten. "Gute Nacht." Um ihr wie am Abend ihrer ersten Begegnung ein Küsschen auf die Wange zu geben beugte er sich zu ihr. Doch nachdem sein Lippen ihre Wangen rechts und links gestreift hatten konnte er dem süßen Verlangen nicht länger widerstehen und küsste sie auf die Lippen. Zuerst zaghaft, da er sie nicht verschrecken wollte, doch als er merkte, dass sie den Kuss erwiderte, stieg er die Stufe zu ihr hinauf und zog sie an sich. Er fühlte wie Rinoa ihrerseits ihr Arme um seinen Nacken legte und vertiefte den Kuss, ließ seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten. Atemlos, mitten in dieser Sommernacht kam es ihr vor als würde sie irgendwie den Kontakt zum Boden verlieren und in Richtung Himmel abheben. Und dieses Gefühl hielt an, auch als sie sich wieder gegenüber standen, er ihre Hände in den seinen hielt und er sich nun wirklich von ihr verabschieden mußte.
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Während er recht zügig zur Ausfahrt zurückging und dabei die Serviette aus der Tasche zog, auf der sie ihm ihre Telefonnummer aufgeschrieben hatte und die ganze Zeit schon ein zufriedenes Lächeln, das sich langsam zu einem breite Grinsen vergrößerte auf dem Gesicht trug, wandte sich Rinoa zur Tür. Schnell noch das Kleid gerichtet und ein besonders harmloser und unschuldiger Gesichtsausdruck aufgesetzt und dann schloss sie erst auf. "Rinoa!" Die angesprochene erschrak furchtbar als Johnny sie von seinem Platz im unteren Drittel der Treppe aus ansprach. Seine Stimme war nicht mehr als ein lautes Flüstern, doch es schien in der ansonsten leeren Halle wie ein Schrei widerzuhallen. Sie nahm den selben Ton auf: "Warum flüsterst du?" Johnny war mittlerweile auf sie zugekommen. "Rinoa, dein Vater ist zuhause!" "WAS?!" Diese Information schockte Rinoa zutiefst und sie sah vor ihrem geistigen Auge schon, wie sie vom General auf ein von Nonnen geführtes Internat in Trabia verbannt wurde. "Ja, er ist ganz plötzlich von seinem Besuch im Garden zurückgekehrt! Wo warst du eigentlich? Mileesa konnte mir nur sagen, dass du mit irgend so einem Typen zu Mittag nach Hause gekommen und dann mit dem wieder verschwunden bist." Bei der Erwähnung des "Typen" konnte Rinoa ein Grinsen nicht unterdrücken, was Johnny aber keineswegs beruhigte sondern dazu führte, dass sich seine Miene nur noch verfinsterte. "Was ist denn los mit dir?" er klang besorgt und genervt gleichzeitig, doch Rinoa hatte nun keine Lust sich mit ihm zu befassen. "Ist der General sauer?" "Kann ich dir nicht sagen. Er weiß, dass du nicht da warst und hat sich in seinem Arbeitszimmer verschanzt. Kannst du dir vorstellen wie das war, als er gegen halb neun zur Tür rein kam und ich ihm nicht sagen konnte, wo du warst?" Rinoa war schon auf der Treppe. "Es tut mir Leid, dass du meinetwegen Ärger bekommen hast, aber ich möchte jetzt schlafen gehen." Sie stieg etwas unsicher die Treppe zum ersten Stockwerk hinauf. Johnny blieb kurz in der dunklen Halle stehen und blickte ihr nach, einen verbissenen Ausdruck, als hätte er gerade in einen sauren Apfel gebissen, auf dem Gesicht. Schließlich seufzte er und ging ihr hinterher.
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Nachdem er sie an der Tür eingeholt und in ihrem Zimmer gewartet hatte, bis Mileesa ihr im Badezimmer beim Waschen und umziehen geholfen hatte stand er an einem der Pfosten ihres Bettes als sie unter die kühlen Laken schlüpfte. Er durchquerte den Raum und öffnete auf ihren Wunsch einen Flügel ihrer Balkontür. "Hast du dich verliebt?" er sah sie nicht an und der Anblick seines steifen Rückens verunsicherte Rinoa ein wenig. "Ja. Ja, ich glaube schon." "Ich hoffe, er ist es wert. Sonst kriegt er es nämlich mit mir zu tun." Mit einem traurigen Lächeln auf dem Gesicht schloß er die Tür hinter sich und überließ eine im Halbschlaf zufrieden lächelnde Rinoa ihren Träumen.
To be continued..... ---~****~---
