Anmerkung: Ich benutze den Begriff Saiyan schon ewig anstatt Saiyajin und
welche Schreibweisen es sonst noch geben mag. Ansonsten habe ich mich um
die Schreibweisen der deutschen Fassung bemüht, für Fehler möchte ich mich
jetzt schon bei meinen Lesern entschuldigen. Die Geschichte enthält
Romantik, Action, Freundschaft und Humor.
Viel Spaß beim Lesen
Flöhe hüten ist leichter - eine Piccologeschichte
Es konnte perfekter nicht sein. Piccolo lehnte sich entspannt an den Felsen und sog das Sonnenlicht gierig auf. Gestern nacht hatte es geregnet, herrlich frischen Tropenregen und heute war der Tag sonnig. Was gab es Besseres als gemütlich auf diese Weise Energie zu tanken?
Es war jetzt etwa 18 Monate her, seit Son dem Diesseits den Rücken gekehrt hatte. Piccolo zählte sich wahrhaft nicht zur melancholischen Sorte aber in letzter Zeit fehlte ihm der Antrieb, so wie früher zu trainieren. Wahrscheinlich hatte ihn die Trainingsgemeinschaft mit Gohan und Son für das Einzeltraining verdorben. Die Zeit damals war echt nicht übel gewesen, trotz der Bedrohung durch die Cyborgs, die dauernd über ihren Köpfen geschwebt war. Jetzt, da Gohan kaum mehr trainierte, war Piccolo wieder auf sein altes Trainingsschema zurückgeworfen worden. Sich teilen, dann gegen sich kämpfen, sich wieder vereinen und das ganze von vorne.
Piccolo verschränkte die Arme hinter den Kopf, lauscht dem plätschern des Baches zu seinen Füßen und wünschte sich eine Herausforderung. Er könnte ja Vegeta fragen, ob dieser Lust auf ein oder zwei Runden hatte, aber so wie der seit der Geburt seines Sohnes immer drauf war (wohl zu wenig Schlaf ...) war das keine gute Idee.
Nun, dann würde er es eben wieder auf die alte Art machen, dachte er seufzend und stand auf. Ein geeignetes Trainingsgelände wäre sicher die Einöde, die nach dem Sieg über Cell zurückgeblieben war. Aber halt, dort kamen ja tagtäglich diese Busse vorbei, gefüllt mit Touristen, die unbedingt Fotos vom Ort des großen Sieges ihres Helden Mister Satan machen wollten. Wo wäre der nächste gute Platz ...?
*Ihr mich hören können, PiccoloGott?* Der Namekianer hob erstaunt den Kopf und streckte seine Fühler in Richtung Quittenturm aus.
*Bist du das Popo?* *Ah, PiccoloGott gefunden, Popo sehr froh sein.* *Du sollst mich nur Piccolo nennen, da habe ich dir schon hundertmal gesagt*, seufzte Piccolo. *Ist etwas mit Dende?* *Dende es gut gehen, Piccologo.. Piccolo sich nicht müssen Sorgen machen. Aber anderes großes Problem es geben. Piccolo am besten gleich zum Palast Gottes kommen und es sich ansehen.*
Das Drängen in der Gedankenstimme Popos ließ auf etwas sehr, sehr Ernstes schließen. Piccolo war gespannt, denn etwas Abwechslung würde ihm ganz gut tun. Also flog er los, so rasch er konnte. Cell war ganz sicher nicht zurückgekommen. Eine bedrohliche Aura schien es nicht zu geben, jedenfalls nicht in der Umgebung des Quittenturmes. Was konnte es dann sein?
Innerhalb kurzer Zeit war Piccolo am Turm angekommen und flog steil nach oben, Meister Quitte stand auf der Plattform und winkte ihm zu. *Seltsam, wenn es eine große Bedrohung gäbe, dann wäre Meister Quitte doch nicht so gut gelaunt", wunderte sich Piccolo.
Endlich kam er beim Palast Gottes an. Da standen alle Gebäude in voller Pracht, keine Palme war geknickt und kein Grashalm zertreten. So schrecklich groß konnte das Problem also nicht sein. Piccolo landete vor dem Palast und rief nach Popo und Dende.
Der Diener Gottes kam um die Ecke gelaufen und strahlte Piccolo unendlich erleichtert an. "Piccolo hier sein, dann ganz sicher alles gut werden."
"Was ist denn überhaupt los?", fragte Piccolo ungeduldig. "Ich dachte schon hier steht kein Stein mehr auf dem anderen, aber hier scheint doch alles in Ordnung zu sein." "Ganz sicher alles in Ordnung sein, Popo gut auf Palast achten, wenn Dende weg sein." "Dende ist weg?" Piccolo runzelte die Stirn. "Wohin?"
Ehe Popo etwas sagen konnte, erhellte sich sein Blick. "Ach ja, ich weiß, die jährliche Reinigungszeremonie im Meditationsgarten. Also was liegt an, dass ich ihn unbedingt vertreten muss?"
"Piccolo ich das am besten selbst anschauen, mir sonst nicht glauben werden", seufzte Popo und ging voran zum Palast. Neugierig folgte ihm Piccolo. Popo führte ihn durch einen Flur und blieb vor einer Tür stehen und legte den Zeigefinger an seine Lippen. "Bitte leise sein, sonst es wach werden", hauchte er.
Piccolo nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Langsam, ganz langsam öffnete Popo die Türe einen Spalt breit und linste hindurch. "Gut, es schlafen noch", hauchte er erleichtert und machte die Türe vollends auf. Piccolo betrat wie er das Zimmer auf Zehenspitzen, sah sich gespannt um und erstarrte.
Auf dem Bett, das sonst von Gästen benutzt wurde (auch wenn es hier so gut wie nie Gäste gab) lag ein kleiner dunkelhaariger Junge und schlief. Piccolo kannte sich mit Menschenkindern nicht aus, aber der da konnte noch kein Jahr alt sein. Obwohl es in dem Raum dämmrig war, kam ihm etwas an diesem Jungen sonderbar bekannt vor. Das schlafende Gesichtchen erinnerte ihn an einen anderen Junge, den er manchmal schmerzlich vermisste, doch die Haare, die in Zackigen Strähnen in alle Richtungen standen widersprachen diesem Eindruck. Diese Frisur, ja war es denn möglich ...
Dumpf erinnerte er sich an einen Augenblick vor gut neun Monaten, als er aus seiner Meditation aufgeschreckt war, weil er eine starke Energie mit bekanntem Muster gespürt zu haben glaubte. Wenn man sich den Kleinen so ansah, konnte er gut und gern neun Monate alt sein und die zackigen Haare waren auf jeden Fall das Erbe von ...
"Wer ist das und was macht er hier?", fragte er Popo leise. Dieser zog ein Blatt Papier aus der Tasche und reichte es Piccolo. "Du das am besten draußen lesen", flüstere er. "Wir Baby am besten nicht stören."
Auf Zehenspitzen verließen sie den Raum und Popo zog die Türe vorsichtigst wieder zu. Kaum schnappte sie leise ins Schloss atmete der Diener Gottes auf. Piccolo faltete das Blatt auseinander und las halblaut, was in aller Eile drauf gekritzelt worden war:
"An Dende, den Gott und guten Freund meines Sohnes Gohan, es ist ein Notfall eingetreten und ich habe keine andere Wahl als meinen kleinen Schatz für die nächsten paar Tage in deine Obhut zu geben. Ich weiß, dass du verlässlich bist und vielleicht hilft dir auch noch Piccolo. Da mein geliebter Goku ihm Gohan damals anvertraute, würde er es sicher verstehen, wenn Piccolo und du gemeinsam euch um Goten kümmert." Piccolo hob den Blick vom Blatt. "Also ist der Kleine wirklich Sons zweiter Sohn. Schade, er wird seinen Vater niemals kennen lernen." Er las weiter: "Du wirst dich sicher fragen, warum ich ihn bei dir lasse und nicht zu Bulma oder C18 bringe, aber das hat seine Gründe. Der Notfall ist hauptsächlich deswegen eingetreten, weil Gohan derzeit zu Besuch bei Bulma weilt. Er und Trunks haben trotz des Altersunterschiedes gleichzeitig die Masern bekommen und nun hat sich auch noch Vegeta angesteckt. Da Bulmas Eltern auf Urlaub irgendwo in den Bergen sind, ist die ärmste mit drei so schwierigen Patienten heillos überfordert. Ich werde ihr helfen, aber ich kann Goten nicht mitnehme, weil er viel zu klein ist, um mit den Masern fertig zu werden. C18 ist hochschwanger, sodass Kuririn ihr kaum noch von der Seite weicht. Mein Vater hat sich vor einer Woche das Bein gebrochen und ist derzeit auf Kur. Also bleibt nur der Herr der Schildkröten, Yamchu oder eben du und Piccolo und da ist die Wahl recht einfach. Kleider habe ich in dem kleinen Koffer. Yamchu war so nett, mich zu deinem Palast zu fliegen. Ich hole den Kleinen wieder ab, sobald alle drei Patienten genesen sind. Goten ist ein lieber Junge, der sich nicht vor Fremden fürchtet. Ihr werdet keine Mühe mit ihm haben, und als halber Saiyan ist für seine neun Monate bereits soweit wie andere Kinder mit 11 Monaten, also erschreckt nicht, wenn er bereits krabbelt und einzelne Wörter plappert. Bei Gohan war es nicht anders.
Vielen Dank für deine Hilfe, ich und Gohan stehen in deiner Schuld,
Chichi."
Ganz langsam faltete Piccolo das Blatt wieder zusammen, holte tief Luft und atmete heftig aus. Seine Fühler bebten, aber die Explosion, die Popo mit ängstlichem Gesicht erwartete, blieb aus.
"Der Kleine ist also Gohans Bruder und Sons Sohn", murmelte Piccolo und blickte zurück auf die geschlossene Türe, als könne er durch sie hindurch das Kind auf dem Bett liegen sehen. Sein verschlossener Gesichtsausdruck wich für einen Moment einem weichen Lächeln, dann straffte er die Schultern und gab das Blatt an Popo zurück. "Da der Kleine schon mal hier ist, solltest du ihm nicht etwas zu essen kochen? Wenn Goten nach seinem Vater geraten ist, wird er als erstes nach Essen schreien, sobald er aufwacht."
"Ich keine Erfahrung haben darin was Babys essen mögen", Popo rang hilflos die Hände. "Was ich kochen sollen?"
"Hmm ..." Piccolo verschränkte die Arme und grübelte. Einen Apfel wie er ihn damals Gohan zukommen hatte lassen oder Saurier am Spieß wären wahrscheinlich nicht das richtige für jemanden, der erst vier winzige Zähne hatte. Hatte das Baby überhaupt schon welche? "Ich schätze, er bekommt noch Breikost, und dann brauchen wir wahrscheinlich einen speziellen Stuhl für ihn, damit er beim Füttern nicht runter fällt...", sprach Piccolo seine Gedanken laut aus. "Ich kümmere ich um den Stuhl und du kochst ein paar Sorten Brei."
"Jemand müssen in der Nähe des Babys bleiben", wandte Popo ein. "Du vergisst, dass ich höre wie ein Luchs", beruhigte ihn Piccolo. "Wenn der kleine aufwacht und schreit, werde ich ihn ganz sicher hören, ich passe auf." "Gut, dann ich in die Küche gehen. Was für Brei ich kochen sollen?"
"Gute Frage, was ist denn gesund für kleine Kinder..." Piccolo versuchte daran zu denken, was er während seiner Zeit bei den Sons ab und zu im Fernsehen in der Werbung gesehen hatte: "Gemüsebrei gemischt, Karottenbrei, Apfelmus, Spinatbrei, Grießbrei mit Honig ... das dürfte vorerst reichen. Irgendwas davon wird der Kleine schon mögen."
"Ich schon unterwegs sein", sagte Popo und schritt flott um die Ecke. Piccolo war unterdessen auf der Suche nach passendem Mobiliar für ein Kinderzimmer. Natürlich war trotz all dem unglaublich vielen Krimskrams, der sich im Laufe der Jahrhunderte in den zahlreichen Zimmern des Palastes angesammelt hatte, kein passender Stuhl zu finden. Seufzend nahm Piccolo einen normalen Stuhl und veränderte ihn mit seinen Kräften, sodass er wie ein Babystuhl aussah. Dann war ein Bett an der Reihe zur Wiege zu werden und aus einem Tisch wurde ein Wickeltisch, eine Salatschüssel verwandelte sich in eine Minibadewanne und so fort ...
.................
In der Zwischenzeit erwachte Goten. Anders als die meisten Kinder war Goten keine Spur von verängstigt. Hätte seine Mutter Zeit gehabt, eine genauere Beschreibung zu hinterlassen, hätte sie ihren Goldschatz wohl als sehr unternehmungslustig beschrieben. Wenn Goten eine vorherrschende Eigenschaft jetzt im Babyalter schon hatte, dann war es Neugier. Und das im Übermaß. Die fremde Umgebung schüchterte ihn nicht ein, sie faszinierte ihn.
So kam es, dass er statt zu weinen, weil seine Mama nicht da war, lediglich über die Bettdecke krabbelte bis das Bett zu Ende war. Der Boden schien schrecklich weit unten zu sein, doch wie schon erwähnt, war Goten kein Kind, das lange nachdachte, bevor es handelte. Wenn er sich nur ein wenig weiter hinauslehnte, die Arme nach unten streckte, dann würde er den Boden berühren können. Er streckte sich ein wenig zu weit vor und fiel aus dem Bett auf den dicken, warmen Teppich und eines der Polster, die Popo in kluger Voraussicht rings um das Bett gelegt hatte. Die Daunen schluckten den Aufprall und so hörte Piccolo nicht, wie Goten sich etwas verdutzt, aber sonst putzmunter und heil aufsetzte, und sich neugierig umsah. Das Dämmerlicht reichte aus, um einen Eindruck von der Größe des Zimmers zu geben. Von Gotens Sicht aus war es wirklich sehr, sehr groß. Er verbrachte die nächste Viertelstunde damit, in alle vier Ecken zu krabbeln und wieder zurück zum Bett, auf der Suche nach etwas Neuem, Unterhaltsamen. Da es hier einfach nichts zu entdecken gab, langweilte sich Goten bald. Doch dann kam er dahinter, dass er die Hülle der Kissen mit etwas Kraft zerreißen konnte, und es machte Spaß, das weiße, leichte Flüllmaterial herauszuziehen und herumzuwerfen. Er stopfte etwas davon probehalber in seinen Mund, aber es schmeckte nach nichts außer Staub und er spuckte es wieder aus. Nach einer Weile (etwa zehn Minuten) war auch das Spiel mit den Daunen nicht mehr lustig. Den einzigen Bereich, den Goten noch nicht erkrabbelt hatte, war die Dunkelheit unter dem Bett. Genau dahin zog es ihn jetzt. Da unter dem Bett kein Teppich die Marmorfliesen bedeckte, war das Gefühl der kalten Steine unter Gotens Händen und Knien nicht sonderlich angenehm. Rasch wollte Goten wieder ins Licht krabbeln, da berührte er eine Fliese von deren Existenz nicht einmal Dende oder sein Vorgänger wussten und es tat sich eine geheime Türe auf, durch die verlockend helles Licht in den Raum fiel. Goten war keine Motte, aber er hatte langsam Hunger und die Helligkeit versprach Abwechslung. Also krabbelte er drauf los...
.....
Derweil bei den Briefs: "Denkst du, es war eine gute Idee, Goten zum Palast Gottes zu bringen?", fragte Bulma zweifelnd, während sie den Kräutertee auf drei Becher verteilte. "Wohin hätte ich ihn sonst bringen können?" Chichi schraubte die große Dose mit der Heilsalbe auf und schuppterte daran.
"Nun ... ich hätte es mit C18 zumindest versucht. Immerhin könnte sie so ein wenig üben für ihr Baby." "Stimmt, aber als ich Kuririn anrief, war der Ärmste völlig mit den Nerven fertig. C18 macht sich anscheinend irre Sorgen darüber ob ihr veränderter Körper auch gut für das Baby ist." "Ich kann sie verstehen", seufzte Chichi und stellte die Salbe auf das große Tablett. "Ist der Haferschleim bald soweit?"
Bulma rührte in dem Topf und nickte. "Ja, soll ich noch eine Prise Salz dazu tun?" "Lass mich mal versuchen." Chichi nahm mit einem kleinen Löffel ein wenig Haferschleim aus dem Topf und kostete vorsichtig. "Hmm ... ja, aber wirklich nur eine Prise, sonst essen ihn unsere Patienten nicht."
"Das sollen sie nur wagen!", grinste Bulma. "Dann können sie hungern bis ihnen der Magen in die Kniekehlen hängt." "Es ist schon erstaunlich, dass sie selbst bei ihrer Krankheit noch dermaßen verfressen sind", wunderte sich Chichi halblaut.
"Na, sie sind eben keine normalen Jungs", entgegnete Bulma nicht ohne Stolz, "und Vegeta ist sowieso ein Kapitel für sich." Sie griff sich das Salzfässchen und streute eine Prise Satz in die dampfende Masse. "Ach ja, was wolltest du noch über C18 sagen?"
"Dass ich ihre Zweifel gut verstehen kann. Ehrlich, hast du dich nie gefragt, wie die genetische Kombination zwischen dir und Vegeta wohl funktionieren wird?"
Bulma stellte das Salz ab und schaltete die Herdplatte aus. Ihre Augen bekamen einen Ausdruck, als wäre sie mit den Gedanken weit fort. "Ehrlich gesagt ja, für einen kurzen Moment. Aber da du es mit Goku vorgemacht hast, hat sich das rasch wieder gegeben. Sag nur, du hattest Bedenken bei Goten?"
"Doch. Selbst wenn es bei Gohan keine Probleme gab, damals war ich ja so sorglos, weil wir alle ja noch nicht von den Saiyans wussten..." Gedankenverloren füllte Chichi den Haferschleim in drei große Schüsseln. "Es war im dritten Monat, als mir so schlecht wurde, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Bei Gohan habe ich mich nicht lange mit der Morgenübelkeit herumgeschlagen, aber bei Goten wurde es dermaßen schlimm, dass ich richtig Angst hatte, etwas könnte nicht in Ordnung sein."
"Ich erinnere mich, du warst damals etwa einen Monat im Krankenhaus, oder?" Bulma fischte drei Löffel aus der Schublade und legte sie neben die Schüsseln. "Ja, das war eine harte Zeit. Als die Ärzte erfuhren, dass mein Mann sozusagen ein Alien ist, haben sie mich mit Vorwürfen überhäuft, weil ich nicht eher damit herausgerückt bin. Das Argument, dass mit es bei Gohan keine Probleme gegeben hatte, haben sie nicht gelten lassen. Sie meinten, dass es sehr wohl sein könnte, dass mein Körper durch Gohan sensibilisiert wurde und jetzt bei Goten mit einer Abwehrreaktion gegen die artfremde DNA reagiert." "Warum hast du mir nie davon erzählt?", fragte Bulma und häufte Zwiebackscheiben auf einen kleinen Teller in der Mitte des Tabletts. "Damals als wir dich besucht haben, hast du nichts von deinen Sorgen merken lassen."
"Ich wollte euch nicht damit belasten, vor allem dich nicht. Du wünschst dir doch noch mehr Kinder von Vegeta, oder?" Chichi bemerkte Bulmas roten Wangen, lachte leise und stellte die kleine Schale Kandiszucker zwischen die Becher mit dem Tee. "Außerdem hat sich nach eingehenden Untersuchungen herausgestellt, dass es wegen der DNA keine Probleme gibt, meine Übelkeit kam von den Stärkungstropfen, die mir der Dorfarzt verschrieben hatte. Goten mochte sie anscheinend nicht und hat sich gewehrt. Nach ein paar Wochen war es vorbei mit der Übelkeit."
"Vielleicht rufst du C18 mal an und erzählst ihr davon", meine Bulma und hob das Tablett ächzend hoch. "Denkst du, es war eine gute Idee, alle drei in einem Raum einzuquartieren?" "Vertrau mir. Als Goku und Gohan gemeinsam die Grippe bekommen haben, bin ich nur von Zimmer zu Zimmer gerannt, den ganzen Tag lang. Ich war so fix und fertig allein von dem Gerenne, dass ich nach ihrer Genesung die Koffer gepackt habe, um mich bei meinem Vater auszuruhen. Wenn sie jetzt alle drei nach Wasser, Salbe oder Essen schreien, ist es weniger stressig, wenn wir sie gleichzeitig versorgen können, oder?" Chichi öffnete die Küchentüre weit. "Soll ich es für dich tragen?"
"Geht schon, danke." Bulma balancierte das Tablett mit zusammen gebissenen Zähnen in den Flur. "Es sind ja nur ein paar Schritte. Ich schätze du hast recht. Außerdem reißt sich Vegeta echt zusammen, weil er den Jungs ein Vorbild sein will. Du hättest ihn mal erleben sollen, als er noch vor Trunks Geburt die Windpocken hatte. Einen schlimmeren Patienten kann ich mir nicht vorstellen."
"Nun ja, es ist eben nicht einfach, wenn man in seinem Alter Kinderkrankheiten bekommt. Warum hat er sich nicht impfen lassen? Da er nicht hier aufgewachsen ist wie Goku, hat er sie nicht im Kindesalter bekommen können."
Zwei Schritte, drei, vier... dann standen sie vor der Türe, hinter der die drei Patienten in einem abgedunkelten Raum lagen.
"Du weißt ja wie Goku auf Spritzen reagiert hat, oder?"
Chichi nickte und drückte den Schalter, um die Schiebetüre zu öffnen. "Tja, Vegeta ist da nicht anders", grinste Bulma flüchtig und spazierte mit dem Tablett und einem fröhlichen Lächeln in den Raum. "Na, wie geht es unseren drei Patienten?"
Ende des ersten Teils
Viel Spaß beim Lesen
Flöhe hüten ist leichter - eine Piccologeschichte
Es konnte perfekter nicht sein. Piccolo lehnte sich entspannt an den Felsen und sog das Sonnenlicht gierig auf. Gestern nacht hatte es geregnet, herrlich frischen Tropenregen und heute war der Tag sonnig. Was gab es Besseres als gemütlich auf diese Weise Energie zu tanken?
Es war jetzt etwa 18 Monate her, seit Son dem Diesseits den Rücken gekehrt hatte. Piccolo zählte sich wahrhaft nicht zur melancholischen Sorte aber in letzter Zeit fehlte ihm der Antrieb, so wie früher zu trainieren. Wahrscheinlich hatte ihn die Trainingsgemeinschaft mit Gohan und Son für das Einzeltraining verdorben. Die Zeit damals war echt nicht übel gewesen, trotz der Bedrohung durch die Cyborgs, die dauernd über ihren Köpfen geschwebt war. Jetzt, da Gohan kaum mehr trainierte, war Piccolo wieder auf sein altes Trainingsschema zurückgeworfen worden. Sich teilen, dann gegen sich kämpfen, sich wieder vereinen und das ganze von vorne.
Piccolo verschränkte die Arme hinter den Kopf, lauscht dem plätschern des Baches zu seinen Füßen und wünschte sich eine Herausforderung. Er könnte ja Vegeta fragen, ob dieser Lust auf ein oder zwei Runden hatte, aber so wie der seit der Geburt seines Sohnes immer drauf war (wohl zu wenig Schlaf ...) war das keine gute Idee.
Nun, dann würde er es eben wieder auf die alte Art machen, dachte er seufzend und stand auf. Ein geeignetes Trainingsgelände wäre sicher die Einöde, die nach dem Sieg über Cell zurückgeblieben war. Aber halt, dort kamen ja tagtäglich diese Busse vorbei, gefüllt mit Touristen, die unbedingt Fotos vom Ort des großen Sieges ihres Helden Mister Satan machen wollten. Wo wäre der nächste gute Platz ...?
*Ihr mich hören können, PiccoloGott?* Der Namekianer hob erstaunt den Kopf und streckte seine Fühler in Richtung Quittenturm aus.
*Bist du das Popo?* *Ah, PiccoloGott gefunden, Popo sehr froh sein.* *Du sollst mich nur Piccolo nennen, da habe ich dir schon hundertmal gesagt*, seufzte Piccolo. *Ist etwas mit Dende?* *Dende es gut gehen, Piccologo.. Piccolo sich nicht müssen Sorgen machen. Aber anderes großes Problem es geben. Piccolo am besten gleich zum Palast Gottes kommen und es sich ansehen.*
Das Drängen in der Gedankenstimme Popos ließ auf etwas sehr, sehr Ernstes schließen. Piccolo war gespannt, denn etwas Abwechslung würde ihm ganz gut tun. Also flog er los, so rasch er konnte. Cell war ganz sicher nicht zurückgekommen. Eine bedrohliche Aura schien es nicht zu geben, jedenfalls nicht in der Umgebung des Quittenturmes. Was konnte es dann sein?
Innerhalb kurzer Zeit war Piccolo am Turm angekommen und flog steil nach oben, Meister Quitte stand auf der Plattform und winkte ihm zu. *Seltsam, wenn es eine große Bedrohung gäbe, dann wäre Meister Quitte doch nicht so gut gelaunt", wunderte sich Piccolo.
Endlich kam er beim Palast Gottes an. Da standen alle Gebäude in voller Pracht, keine Palme war geknickt und kein Grashalm zertreten. So schrecklich groß konnte das Problem also nicht sein. Piccolo landete vor dem Palast und rief nach Popo und Dende.
Der Diener Gottes kam um die Ecke gelaufen und strahlte Piccolo unendlich erleichtert an. "Piccolo hier sein, dann ganz sicher alles gut werden."
"Was ist denn überhaupt los?", fragte Piccolo ungeduldig. "Ich dachte schon hier steht kein Stein mehr auf dem anderen, aber hier scheint doch alles in Ordnung zu sein." "Ganz sicher alles in Ordnung sein, Popo gut auf Palast achten, wenn Dende weg sein." "Dende ist weg?" Piccolo runzelte die Stirn. "Wohin?"
Ehe Popo etwas sagen konnte, erhellte sich sein Blick. "Ach ja, ich weiß, die jährliche Reinigungszeremonie im Meditationsgarten. Also was liegt an, dass ich ihn unbedingt vertreten muss?"
"Piccolo ich das am besten selbst anschauen, mir sonst nicht glauben werden", seufzte Popo und ging voran zum Palast. Neugierig folgte ihm Piccolo. Popo führte ihn durch einen Flur und blieb vor einer Tür stehen und legte den Zeigefinger an seine Lippen. "Bitte leise sein, sonst es wach werden", hauchte er.
Piccolo nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Langsam, ganz langsam öffnete Popo die Türe einen Spalt breit und linste hindurch. "Gut, es schlafen noch", hauchte er erleichtert und machte die Türe vollends auf. Piccolo betrat wie er das Zimmer auf Zehenspitzen, sah sich gespannt um und erstarrte.
Auf dem Bett, das sonst von Gästen benutzt wurde (auch wenn es hier so gut wie nie Gäste gab) lag ein kleiner dunkelhaariger Junge und schlief. Piccolo kannte sich mit Menschenkindern nicht aus, aber der da konnte noch kein Jahr alt sein. Obwohl es in dem Raum dämmrig war, kam ihm etwas an diesem Jungen sonderbar bekannt vor. Das schlafende Gesichtchen erinnerte ihn an einen anderen Junge, den er manchmal schmerzlich vermisste, doch die Haare, die in Zackigen Strähnen in alle Richtungen standen widersprachen diesem Eindruck. Diese Frisur, ja war es denn möglich ...
Dumpf erinnerte er sich an einen Augenblick vor gut neun Monaten, als er aus seiner Meditation aufgeschreckt war, weil er eine starke Energie mit bekanntem Muster gespürt zu haben glaubte. Wenn man sich den Kleinen so ansah, konnte er gut und gern neun Monate alt sein und die zackigen Haare waren auf jeden Fall das Erbe von ...
"Wer ist das und was macht er hier?", fragte er Popo leise. Dieser zog ein Blatt Papier aus der Tasche und reichte es Piccolo. "Du das am besten draußen lesen", flüstere er. "Wir Baby am besten nicht stören."
Auf Zehenspitzen verließen sie den Raum und Popo zog die Türe vorsichtigst wieder zu. Kaum schnappte sie leise ins Schloss atmete der Diener Gottes auf. Piccolo faltete das Blatt auseinander und las halblaut, was in aller Eile drauf gekritzelt worden war:
"An Dende, den Gott und guten Freund meines Sohnes Gohan, es ist ein Notfall eingetreten und ich habe keine andere Wahl als meinen kleinen Schatz für die nächsten paar Tage in deine Obhut zu geben. Ich weiß, dass du verlässlich bist und vielleicht hilft dir auch noch Piccolo. Da mein geliebter Goku ihm Gohan damals anvertraute, würde er es sicher verstehen, wenn Piccolo und du gemeinsam euch um Goten kümmert." Piccolo hob den Blick vom Blatt. "Also ist der Kleine wirklich Sons zweiter Sohn. Schade, er wird seinen Vater niemals kennen lernen." Er las weiter: "Du wirst dich sicher fragen, warum ich ihn bei dir lasse und nicht zu Bulma oder C18 bringe, aber das hat seine Gründe. Der Notfall ist hauptsächlich deswegen eingetreten, weil Gohan derzeit zu Besuch bei Bulma weilt. Er und Trunks haben trotz des Altersunterschiedes gleichzeitig die Masern bekommen und nun hat sich auch noch Vegeta angesteckt. Da Bulmas Eltern auf Urlaub irgendwo in den Bergen sind, ist die ärmste mit drei so schwierigen Patienten heillos überfordert. Ich werde ihr helfen, aber ich kann Goten nicht mitnehme, weil er viel zu klein ist, um mit den Masern fertig zu werden. C18 ist hochschwanger, sodass Kuririn ihr kaum noch von der Seite weicht. Mein Vater hat sich vor einer Woche das Bein gebrochen und ist derzeit auf Kur. Also bleibt nur der Herr der Schildkröten, Yamchu oder eben du und Piccolo und da ist die Wahl recht einfach. Kleider habe ich in dem kleinen Koffer. Yamchu war so nett, mich zu deinem Palast zu fliegen. Ich hole den Kleinen wieder ab, sobald alle drei Patienten genesen sind. Goten ist ein lieber Junge, der sich nicht vor Fremden fürchtet. Ihr werdet keine Mühe mit ihm haben, und als halber Saiyan ist für seine neun Monate bereits soweit wie andere Kinder mit 11 Monaten, also erschreckt nicht, wenn er bereits krabbelt und einzelne Wörter plappert. Bei Gohan war es nicht anders.
Vielen Dank für deine Hilfe, ich und Gohan stehen in deiner Schuld,
Chichi."
Ganz langsam faltete Piccolo das Blatt wieder zusammen, holte tief Luft und atmete heftig aus. Seine Fühler bebten, aber die Explosion, die Popo mit ängstlichem Gesicht erwartete, blieb aus.
"Der Kleine ist also Gohans Bruder und Sons Sohn", murmelte Piccolo und blickte zurück auf die geschlossene Türe, als könne er durch sie hindurch das Kind auf dem Bett liegen sehen. Sein verschlossener Gesichtsausdruck wich für einen Moment einem weichen Lächeln, dann straffte er die Schultern und gab das Blatt an Popo zurück. "Da der Kleine schon mal hier ist, solltest du ihm nicht etwas zu essen kochen? Wenn Goten nach seinem Vater geraten ist, wird er als erstes nach Essen schreien, sobald er aufwacht."
"Ich keine Erfahrung haben darin was Babys essen mögen", Popo rang hilflos die Hände. "Was ich kochen sollen?"
"Hmm ..." Piccolo verschränkte die Arme und grübelte. Einen Apfel wie er ihn damals Gohan zukommen hatte lassen oder Saurier am Spieß wären wahrscheinlich nicht das richtige für jemanden, der erst vier winzige Zähne hatte. Hatte das Baby überhaupt schon welche? "Ich schätze, er bekommt noch Breikost, und dann brauchen wir wahrscheinlich einen speziellen Stuhl für ihn, damit er beim Füttern nicht runter fällt...", sprach Piccolo seine Gedanken laut aus. "Ich kümmere ich um den Stuhl und du kochst ein paar Sorten Brei."
"Jemand müssen in der Nähe des Babys bleiben", wandte Popo ein. "Du vergisst, dass ich höre wie ein Luchs", beruhigte ihn Piccolo. "Wenn der kleine aufwacht und schreit, werde ich ihn ganz sicher hören, ich passe auf." "Gut, dann ich in die Küche gehen. Was für Brei ich kochen sollen?"
"Gute Frage, was ist denn gesund für kleine Kinder..." Piccolo versuchte daran zu denken, was er während seiner Zeit bei den Sons ab und zu im Fernsehen in der Werbung gesehen hatte: "Gemüsebrei gemischt, Karottenbrei, Apfelmus, Spinatbrei, Grießbrei mit Honig ... das dürfte vorerst reichen. Irgendwas davon wird der Kleine schon mögen."
"Ich schon unterwegs sein", sagte Popo und schritt flott um die Ecke. Piccolo war unterdessen auf der Suche nach passendem Mobiliar für ein Kinderzimmer. Natürlich war trotz all dem unglaublich vielen Krimskrams, der sich im Laufe der Jahrhunderte in den zahlreichen Zimmern des Palastes angesammelt hatte, kein passender Stuhl zu finden. Seufzend nahm Piccolo einen normalen Stuhl und veränderte ihn mit seinen Kräften, sodass er wie ein Babystuhl aussah. Dann war ein Bett an der Reihe zur Wiege zu werden und aus einem Tisch wurde ein Wickeltisch, eine Salatschüssel verwandelte sich in eine Minibadewanne und so fort ...
.................
In der Zwischenzeit erwachte Goten. Anders als die meisten Kinder war Goten keine Spur von verängstigt. Hätte seine Mutter Zeit gehabt, eine genauere Beschreibung zu hinterlassen, hätte sie ihren Goldschatz wohl als sehr unternehmungslustig beschrieben. Wenn Goten eine vorherrschende Eigenschaft jetzt im Babyalter schon hatte, dann war es Neugier. Und das im Übermaß. Die fremde Umgebung schüchterte ihn nicht ein, sie faszinierte ihn.
So kam es, dass er statt zu weinen, weil seine Mama nicht da war, lediglich über die Bettdecke krabbelte bis das Bett zu Ende war. Der Boden schien schrecklich weit unten zu sein, doch wie schon erwähnt, war Goten kein Kind, das lange nachdachte, bevor es handelte. Wenn er sich nur ein wenig weiter hinauslehnte, die Arme nach unten streckte, dann würde er den Boden berühren können. Er streckte sich ein wenig zu weit vor und fiel aus dem Bett auf den dicken, warmen Teppich und eines der Polster, die Popo in kluger Voraussicht rings um das Bett gelegt hatte. Die Daunen schluckten den Aufprall und so hörte Piccolo nicht, wie Goten sich etwas verdutzt, aber sonst putzmunter und heil aufsetzte, und sich neugierig umsah. Das Dämmerlicht reichte aus, um einen Eindruck von der Größe des Zimmers zu geben. Von Gotens Sicht aus war es wirklich sehr, sehr groß. Er verbrachte die nächste Viertelstunde damit, in alle vier Ecken zu krabbeln und wieder zurück zum Bett, auf der Suche nach etwas Neuem, Unterhaltsamen. Da es hier einfach nichts zu entdecken gab, langweilte sich Goten bald. Doch dann kam er dahinter, dass er die Hülle der Kissen mit etwas Kraft zerreißen konnte, und es machte Spaß, das weiße, leichte Flüllmaterial herauszuziehen und herumzuwerfen. Er stopfte etwas davon probehalber in seinen Mund, aber es schmeckte nach nichts außer Staub und er spuckte es wieder aus. Nach einer Weile (etwa zehn Minuten) war auch das Spiel mit den Daunen nicht mehr lustig. Den einzigen Bereich, den Goten noch nicht erkrabbelt hatte, war die Dunkelheit unter dem Bett. Genau dahin zog es ihn jetzt. Da unter dem Bett kein Teppich die Marmorfliesen bedeckte, war das Gefühl der kalten Steine unter Gotens Händen und Knien nicht sonderlich angenehm. Rasch wollte Goten wieder ins Licht krabbeln, da berührte er eine Fliese von deren Existenz nicht einmal Dende oder sein Vorgänger wussten und es tat sich eine geheime Türe auf, durch die verlockend helles Licht in den Raum fiel. Goten war keine Motte, aber er hatte langsam Hunger und die Helligkeit versprach Abwechslung. Also krabbelte er drauf los...
.....
Derweil bei den Briefs: "Denkst du, es war eine gute Idee, Goten zum Palast Gottes zu bringen?", fragte Bulma zweifelnd, während sie den Kräutertee auf drei Becher verteilte. "Wohin hätte ich ihn sonst bringen können?" Chichi schraubte die große Dose mit der Heilsalbe auf und schuppterte daran.
"Nun ... ich hätte es mit C18 zumindest versucht. Immerhin könnte sie so ein wenig üben für ihr Baby." "Stimmt, aber als ich Kuririn anrief, war der Ärmste völlig mit den Nerven fertig. C18 macht sich anscheinend irre Sorgen darüber ob ihr veränderter Körper auch gut für das Baby ist." "Ich kann sie verstehen", seufzte Chichi und stellte die Salbe auf das große Tablett. "Ist der Haferschleim bald soweit?"
Bulma rührte in dem Topf und nickte. "Ja, soll ich noch eine Prise Salz dazu tun?" "Lass mich mal versuchen." Chichi nahm mit einem kleinen Löffel ein wenig Haferschleim aus dem Topf und kostete vorsichtig. "Hmm ... ja, aber wirklich nur eine Prise, sonst essen ihn unsere Patienten nicht."
"Das sollen sie nur wagen!", grinste Bulma. "Dann können sie hungern bis ihnen der Magen in die Kniekehlen hängt." "Es ist schon erstaunlich, dass sie selbst bei ihrer Krankheit noch dermaßen verfressen sind", wunderte sich Chichi halblaut.
"Na, sie sind eben keine normalen Jungs", entgegnete Bulma nicht ohne Stolz, "und Vegeta ist sowieso ein Kapitel für sich." Sie griff sich das Salzfässchen und streute eine Prise Satz in die dampfende Masse. "Ach ja, was wolltest du noch über C18 sagen?"
"Dass ich ihre Zweifel gut verstehen kann. Ehrlich, hast du dich nie gefragt, wie die genetische Kombination zwischen dir und Vegeta wohl funktionieren wird?"
Bulma stellte das Salz ab und schaltete die Herdplatte aus. Ihre Augen bekamen einen Ausdruck, als wäre sie mit den Gedanken weit fort. "Ehrlich gesagt ja, für einen kurzen Moment. Aber da du es mit Goku vorgemacht hast, hat sich das rasch wieder gegeben. Sag nur, du hattest Bedenken bei Goten?"
"Doch. Selbst wenn es bei Gohan keine Probleme gab, damals war ich ja so sorglos, weil wir alle ja noch nicht von den Saiyans wussten..." Gedankenverloren füllte Chichi den Haferschleim in drei große Schüsseln. "Es war im dritten Monat, als mir so schlecht wurde, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Bei Gohan habe ich mich nicht lange mit der Morgenübelkeit herumgeschlagen, aber bei Goten wurde es dermaßen schlimm, dass ich richtig Angst hatte, etwas könnte nicht in Ordnung sein."
"Ich erinnere mich, du warst damals etwa einen Monat im Krankenhaus, oder?" Bulma fischte drei Löffel aus der Schublade und legte sie neben die Schüsseln. "Ja, das war eine harte Zeit. Als die Ärzte erfuhren, dass mein Mann sozusagen ein Alien ist, haben sie mich mit Vorwürfen überhäuft, weil ich nicht eher damit herausgerückt bin. Das Argument, dass mit es bei Gohan keine Probleme gegeben hatte, haben sie nicht gelten lassen. Sie meinten, dass es sehr wohl sein könnte, dass mein Körper durch Gohan sensibilisiert wurde und jetzt bei Goten mit einer Abwehrreaktion gegen die artfremde DNA reagiert." "Warum hast du mir nie davon erzählt?", fragte Bulma und häufte Zwiebackscheiben auf einen kleinen Teller in der Mitte des Tabletts. "Damals als wir dich besucht haben, hast du nichts von deinen Sorgen merken lassen."
"Ich wollte euch nicht damit belasten, vor allem dich nicht. Du wünschst dir doch noch mehr Kinder von Vegeta, oder?" Chichi bemerkte Bulmas roten Wangen, lachte leise und stellte die kleine Schale Kandiszucker zwischen die Becher mit dem Tee. "Außerdem hat sich nach eingehenden Untersuchungen herausgestellt, dass es wegen der DNA keine Probleme gibt, meine Übelkeit kam von den Stärkungstropfen, die mir der Dorfarzt verschrieben hatte. Goten mochte sie anscheinend nicht und hat sich gewehrt. Nach ein paar Wochen war es vorbei mit der Übelkeit."
"Vielleicht rufst du C18 mal an und erzählst ihr davon", meine Bulma und hob das Tablett ächzend hoch. "Denkst du, es war eine gute Idee, alle drei in einem Raum einzuquartieren?" "Vertrau mir. Als Goku und Gohan gemeinsam die Grippe bekommen haben, bin ich nur von Zimmer zu Zimmer gerannt, den ganzen Tag lang. Ich war so fix und fertig allein von dem Gerenne, dass ich nach ihrer Genesung die Koffer gepackt habe, um mich bei meinem Vater auszuruhen. Wenn sie jetzt alle drei nach Wasser, Salbe oder Essen schreien, ist es weniger stressig, wenn wir sie gleichzeitig versorgen können, oder?" Chichi öffnete die Küchentüre weit. "Soll ich es für dich tragen?"
"Geht schon, danke." Bulma balancierte das Tablett mit zusammen gebissenen Zähnen in den Flur. "Es sind ja nur ein paar Schritte. Ich schätze du hast recht. Außerdem reißt sich Vegeta echt zusammen, weil er den Jungs ein Vorbild sein will. Du hättest ihn mal erleben sollen, als er noch vor Trunks Geburt die Windpocken hatte. Einen schlimmeren Patienten kann ich mir nicht vorstellen."
"Nun ja, es ist eben nicht einfach, wenn man in seinem Alter Kinderkrankheiten bekommt. Warum hat er sich nicht impfen lassen? Da er nicht hier aufgewachsen ist wie Goku, hat er sie nicht im Kindesalter bekommen können."
Zwei Schritte, drei, vier... dann standen sie vor der Türe, hinter der die drei Patienten in einem abgedunkelten Raum lagen.
"Du weißt ja wie Goku auf Spritzen reagiert hat, oder?"
Chichi nickte und drückte den Schalter, um die Schiebetüre zu öffnen. "Tja, Vegeta ist da nicht anders", grinste Bulma flüchtig und spazierte mit dem Tablett und einem fröhlichen Lächeln in den Raum. "Na, wie geht es unseren drei Patienten?"
Ende des ersten Teils
