Kapitel 3: Der Maskenball

Der Abend des Balls war gekommen. Takato war schon ganz aufgeregt wegen seiner Verabredung mit Rika. 'Mal sehen... hab ich alles? Hausschlüssel... check! Geld... check! Aber irgendwas fehlt noch...' "Hey Takato, willst du dich nicht mal langsam umziehen? Sonst kommst du zu spät zu Rika." Takato sah an sich herunter. Er hatte immer noch seine normalen Freizeitklamotten an. 'Mist. Ich hab vergessen mich umzuziehen.' "Und was ist mit dir? Du bist auch noch nicht umgezogen." "Tja, ich muß ja meine Begleitung auch nicht in zehn Minuten abholen. Ich gehe direkt zum Ball." Takato sah auf die Uhr. "SCHEIßE. Ich muß mich beeilen." Er zog sich in Rekordzeit um und verlies die Wohnung. Omiko sah Foxmon an. "Der wird sich nie ändern. Ich ziehe mich jetzt auch um." Daraufhin verschwand Omiko in ihrem Zimmer. Gillmon kam gerade aus der Küche. "Hey Foxmon, was wollen wir uns denn für einen Film ansehen?" Foxmon sah Gillmon an. "Ähh... Gillmon du mußt das heute Abend ohne mich machen. Ich ähh... muß noch mal weg." "Och manno. Ich hatte mich schon so gefreut. Na egal. Wo gehst du hin?" "Ähh... hehe... ich... also..." "Sag bloß du gehst auf diesen Maskenball." "Wie kommst du denn darauf? Ok du hast Recht. Aber bitte verrat mich nicht." Gillmon sah Foxmon an und lachte. "Ist doch Ehrensache. Amüsier dich ruhig. Aber du mußt mir dann alles erzählen." "Klar mach ich. Danke Gillmon." Gillmon verschwand im Wohnzimmer. Die Tür zum Gästezimmer öffnete sich und Omiko trat in ihrem neuen Kleid heraus. Sie hatte noch eine Halskette und ein goldenes Armband angelegt. Sie blickte Foxmon an. "Wollen wir?" Foxmon bot ihr den Arm an und sie hackte sich ein. "Lass uns wollen." Beide verließen die Wohnung.

In der Zwischenzeit war Takato bei Rika zu Hause angekommen. Er prüfte noch ein letztes Mal den korrekten Sitz seiner Kleidung und klingelte dann. Rikas Großmutter öffnete die Tür. "Oh hallo Takato. Komm rein. Rika ist gleich fertig." Rikas Großmutter führte ihn in den Garten und deutete auf die Bank. "Setz dich. Ich sag ihr Bescheid." Takato setzte sich auf die Steinbank und ließ seinen Blick schweifen. 'Wirklich schönes Haus. Und schönes Grundstück. Würde mir auch gefallen. Aber am meisten hier gefällt mir Rika.' Plötzlich gingen die Doppeltüren vor ihm auf und da stand sie. Nicht als Rocker, sondern als Dame. Sie trug ein figurbetonendes schwarzes Kleid. Ihre Haare fielen offen über ihre Schulter. Außerdem trug sie ellenbogenlange schwarze Handschuhe und eine schwarze Handtasche. Takato sah sie an und brachte kein Wort heraus. "Hallo Takato. Du siehst gut aus in deinem schwarzem Anzug. Ich hab mir gedacht da wir zusammen auf den Ball gehen sollten unsre Kostüme aufeinander abgestimmt sein." Takato saß ihr immer noch mit offenem Mund gegenüber. "Wow... was soll ich sagen... du siehst einfach toll aus. Wunderschön." Bei diesem letzten Wort errötete Rika. Sie hackte sich bei Takato unter. "Gehn wir."

Omiko und Foxmon kamen zuerst an der Stadthalle an. Der Türsteher besah sich beide und ließ sie ein. Die Halle war für diesen Ball extra hergerichtet worden. Alles war mit Girlanden und ähnlichen Sachen geschmückt. Die Band begann gerade einen langsamen Walzer. Omiko zog Foxmon auf die Tanzfläche. "Äh Omiko. Ich kann nicht tanzen." Er sah sich nervös um. "Macht nichts. Ich zeigs dir." Sie zeigte ihm die Schritte und er begriff sehr schnell. Kurze Zeit später tanzten sie engumschlungen zu den Klängen der Musik. Zum selben Zeitpunkt kamen Takato und Rika in die Halle. "Takato, guck mal. Da auf der Tanzfläche. Das ist doch Omiko. Mit wem tanzt sie denn da?" "Weiß nicht. Ist ja auch egal. Willst du vielleicht tanzen?" Rika lächelte ihn an. "Gerne." Sie gingen auf die Tanzfläche und begannen ebenfalls zu tanzen. Nach einiger Zeit war das Lied zuende und beide Paare verließen die Tanzfläche. Omiko winkte Takato und Rika, damit sie sich zu ihr setzten. Nachdem sie sich gesetzt hatten fragte Rika Omiko mit wem sie den getanzt hatte. "Mit mir." Takato und Rika fuhren herum. Foxmon kam auf den Tisch zu und hielt zwei Sektgläser in den Händen. "Was machst du denn hier?", fragte Rika. "Er ist meine Begleitung für heute Abend", sagte Omiko. "Aber wie... du fällst doch zu sehr auf." Foxmon stellte die Gläser auf den Tisch. Er setzte sich neben Omiko und nahm einen Schluck Sekt. "Auffallen tu ich nicht. Mir haben aber schon einige Leute an der Bar zu meinem tollen Kostüm gratuliert." Bei diesen Worten fing er an zu lachen. So saßen die beiden Paare am Tisch und unterhielten sich. Plötzlich stand Omiko auf. "Entschuldigt mich mal kurz." Sie verschwand in Richtung Toilette. Einige Minuten hörte Foxmon Omiko schreien. Er sprang auf und rannte in die Richtung der Schreie. Er bog gerade um die Ecke zu den Toiletten, als er Omiko sah. Sie wurde von einem großen Jugendlichen bedrängt. "Komm Süße. Tanz mit mir...", lallte der Kerl. "Laß mich los!", schrie Omiko. Foxmon lief direkt auf diesen Kerl zu. Dieser hatte ihn noch nicht bemerkt. Der Kerl hob den Arm um Omiko zu schlagen. Foxmons Arm schnellte vor und schloss sich mit eisenhartem Griff um das Handgelenk des Kerls. "Laß meine Freundin in Ruhe!" Foxmon sprach mir ganz ruhiger Stimme. Der Kerl wand sich zu Foxmon um. "Ach sie an. Was haben wir den da? So einen Verrückten im Digimonkostüm." Der Kerl holte mit der anderen Hand aus und zielte auf Foxmons Magengrube. Der Schlag war viel zu langsam. Foxmon konnte ihn ohne Probleme mit der anderen Hand abblocken. Er stieß den Kerl von sich weg. Dieser rappelte sich wieder auf und grinste böse. "Jetzt mach ich dich fertig." Mit diesen Worten schlug der Kerl direkt nach Foxmons Gesicht. Foxmon stoppte die Faust des Kerls mit der Hand und hielt sie fest. Der Kerl sah ihn verdutzt an. "Gibst du auf oder soll ich dir weh tun?", fragte Foxmon. Der Kerl wollte mit dem anderen Arm nach Foxmon schlagen, aber Foxmon fing an die Faust des Kerls zusammenzupressen. Knochen knackten und der Kerl schrie laut auf. "Noch etwas fester und deine Hand ist gebrochen. Los verschwinde..." "AAAHH ok... ok. Ich verschwinde." Foxmon lies die Hand des Kerls los und dieser zog von dannen. Foxmon wand sich an Omiko, die die ganze Zeit neben ihm gestanden hatte. "Alles OK mit dir?" Tränen stiegen Omiko in die Augen. Sie viel Foxmon um den Hals und weinte. Er nahm sie in den Arm und tröstete sie. Auf einmal hörte Foxmon Schritte hinter sich. Der Kerl war nicht abgehauen, sondern hatte nur so getan. Foxmon fuhr mit Omiko im Arm herum und seine rechte Faust schlug einmal aus. Sie traf den Kerl am Kinn. Der Kopf des Kerls wurde nach hinten gerissen und er viel der Länge nach um. "Ist er... tot?" Foxmon schüttelte den Kopf. "Nur K.O. Gehts dir gut? Was ist den passiert?" Omiko sah ihm in die Augen. "Ich kam gerade von der Toilette als der Kerl mich angemacht hat. Er wollte unbedingt mit mir tanzen. Er akzeptierte mein 'Nein' nicht. Zum Glück bist du gekommen. Sonst wäre vielleicht wer weiß was passiert." "Aber jetzt bin ich da. Komm wir gehen zu den anderen zurück." Arm in Arm gingen die beiden zum Tisch zurück. Takato sah zu ihnen herüber. "Was war denn los? Warum bist du eben so apprupt verschwunden." Nachdem Foxmon und Omiko sich gesetzt hatten erzählten sie was passiert war. "Das ist ja grad noch mal gut gegangen", meinte Rika nachdem Foxmon geendet hatte. "Ja genau. Wer weiß was der Kerl noch gemacht hätte wenn Foxmon nicht aufgetaucht wäre." Takato schüttelte sich bei diesem Gedanken. Sie redeten noch einige Zeit weiter, bis Rika meinte das sie nach Hause wolle, weil sie müde sei. 'Hoffentlich begleitet mich Takato noch nach Hause. Dann kann ich es ihm unter vier Augen sagen. Hier traue ich mich nicht.' "Ich bring dich Heim. Das heißt wenn du nichts dagegen hast." Takato wurde rot. "Natürlich hab ich nichts dagegen. Gehn wir." Takato und Rika waren aufgestanden und Rika hackte sich bei Takato ein. "Tschüß bis demnächst", rief Rika Foxmon und Omiko zu. Nachdem die beiden gegangen waren wand sich Omiko an Foxmon. "Also jetzt sieht auch ein Blinder mit Krückstock was zwischen denen beiden los ist." Foxmon nickte. "Die beiden sind bis über beide Ohren ineinander verliebt. Was meinst du? Sollten wir auch gehen?" "Ja. Ich bin auch müde." Beide verliesen den Ball und gingen Arm in Arm nach Hause.

Takato und Rika standen vor Rikas Haustür. Rika hatte die Tür bereits aufgeschlossen. "Gute Nacht Rika. Träum was schönes." "Ja du auch Takato." Takato hatte sich schon zum gehen umgewandt als Rika ihn am Arm packte, herumriss und küsste. Erst war Takato geschockt, dann erwiderte er ihren Kuss. Sie lösten sich voneinander. Rika und Takato waren beide knallrot im Gesicht. "Entschuldige Takato. Ich konnte mir das nicht verkneifen. Ich... ich liebe dich." Anstelle einer Antwort nahm Takato Rika in den Arm und küsste sie erneut. "Ich liebe dich auch", sagte Takato nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. "Ähm... willst du nicht noch mit rein kommen? Bitte!" Takato lächelte sie an. "Wie kann ich die Bitte einer Lady ausschlagen." Beide gingen in Rikas Wohnung. "Oma, ich bin wieder da." Keine Antwort. Rika ging in die Küche. Am Kühlschrank klebte ein Zettel. Auf diesem Zettel stand folgendes: "Hallo Rika. Ich hoffe der Ball hat dir gefallen. Ich habe einen wichtigen Anruf von einer alten Freundin bekommen. Sie braucht meine Hilfe. Ich bin gleich zu ihr gefahren. Ich weiß nicht wann ich wiederkomme. Mach dir keine Sorgen." 'Niemand da. Mama ist arbeiten und kommt erst Morgen früh wieder heim und Oma ist auch nicht da. Das heißt... das heißt Takato und ich... wir sind allein.' Bei diesem Gedanken durchfuhr Rika ein Schauern. "Takato? Kommst du mal bitte?" Takato kam in die Küche. "Was ist den Riki?" Sie grinste ihn an. "Wie hast du mich eben genannt?" Takato zuckt zusammen. "Sorry. Rika. Also was ist los?" Sie lächelte ihn verschmitzt an. "Du darfst mich ruhig Riki nennen. Aber nur du. Also ähh... meine Mutter und meine Oma sind heute Nacht nicht da und ich ähh... also ich bin Nachts ungern allein. Willst du nicht heute mit ähhh... bei mir schlafen?" 'Mist jetzt hätte ich Idiot ihn doch beinah gefragt ob er mit mir schlafen will. Schön wärs ja. Aber ich denke nicht das daraus was wird.' Takato grinste sie an. Er hatte den Versprecher gehört, ignorierte ihn aber. "Ich würde liebend gerne bei dir übernachten. Aber wir bist doch heute Nacht gar nicht allein. Renamon ist doch auch da, oder?" "Nein. Er hat mir gesagt das er bis Morgen irgendwohin ist um zu meditiern. Wir haben das ganze Haus für uns." "Ok. Ich bleibe bei dir. Aber ich muß noch kurz zu Hause anrufen damit sich Omiko keine Sorgen macht." Er ging zum Telefon, nahm den Hörer ab und wählte.

Omiko und Foxmon waren gerade zur Tür hereingekommen als das Telefon klingelte. Omiko nahm ab. "Hier bei Matsuki. Omiko Yodama am Apparat." "Hallo Omiko. Ich bins Takato. Ich wollte dir nur Bescheid sagen das ich bei Rika übernachte." "Soso. Na viel Spaß dann." "Was du schon wieder denkst. Bis morgen." Omiko legte auf und wand sich an Foxmon, der sie fragend ansah. "Das war Takato. Er übernachtet heute bei Rika. Wir haben die Wohnung für uns." "Scheinbar haben sie sich ihre Gefühle gestanden. Und was machen wir jetzt?" Omiko lächelte ihn verführerisch an. "Wir gehen jetzt ins Bett." Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn ins Gästezimmer. Foxmon wollte sich schon auf die Couch legen als Omiko ihn packte und aufs Bett warf. "Du schläfst heute Nacht bei mir." "Aber Omiko, ich finde..." "Kein 'Aber'. Oder schämst du dich etwa mit mir in einem Bett zu schlafen? War das mit dem 'Ich liebe dich' nur so dahergesagt? Nun?" Foxmon schluckte. "Omiko ich liebe dich von ganzem Herzen. Du hast mich aus der Einsamkeit gerettet. Aber ich finde es ist nicht richtig das wir uns in diesem frühen Stadium unsrer Beziehung körperlich näher kommen." Omiko sah ihn traurig an. Foxmon sprach weiter. "Damals als ich noch jünger war galt die Regel das die Eltern beider Partner einverstanden sein müssen bevor man überhaupt irgend eine körperliche Beziehung haben darf. Verstehst du? Ich liebe dich, aber ich bin mit diesen Grundsätzen aufgewachsen und kann sie nicht einfach so über Bord werfen. Bitte verzeih mir." Omiko nickte. "Tu mir aber bitte den Gefallen neben mir zu schlafen. Ich werde nicht versuchen dich in irgendeiner Art zu verführen. Ich verspreche es." Foxmon sah ihr in die Augen. "Einverstanden." "Weißt du was? In ein paar Tagen muss ich doch wieder nach Hause. Da werde ich dich dann einfach meinen Eltern vorstellen. Und irgendwann stellst du mich dann deinen Eltern vor." Foxmon blickte zu Boden. "Das wird schwer. Sie sind beide tot." "Das tut mir leid." Omiko war um das Bett herumgegangen, hatte sich hingelegt und klopfte nun mit der Hand neben sich auf die Matratze. "Komm ins Bett." Foxmon legte sich neben ihr unter die Decke. Omiko kuschelte sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine weiche Brust. "Schlaf gut." Foxmon legte einen Arm um sie. "Du auch."