Kapitel 7: Der Abschied

Am nächsten Morgen wachte Omiko früh auf. Foxmon lag wie immer neben ihr. Er schlief noch. Sie besah sich sein Gesicht, strich mit der Hand über sein weiches Fell. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie schloss die Augen und begann zu weinen. Plötzlich fühlte sie eine weiche Hand die ihr die Tränen abwischte. Sie öffnete die Augen. Foxmon sah sie an. "Warum weinst du Omiko?" "Heute Mittag fahre ich wieder zu meinen Eltern zurück. Ich werde dich vermissen. Ich habe Angst das ich dich nicht mehr wiedersehen kann." Foxmon setzte sich auf und nahm Omiko in den Arm und tröstete sie. "Nichts in der Welt könnte mich davon abhalten bei dir zu sein." Sie löste sich von ihm und blickte ihm in die Augen. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch Omiko. Mehr als mein eigenes Leben." Omiko stand vom Bett auf, ging an ihren Koffer und nahm eine dünne Goldkette mit kleinem goldenen Herz daran heraus. Sie hielt es Foxmon hin. "Das soll ein Zeichen unsrer Liebe sein. Brich es auseinander. Jeder bekommt eine Hälfte. So erinnern wir uns immer an den anderen." Foxmon nahm das kleine Herz in die Hand und zerbrach es in der Mitte. Omiko nahm ihm die Hälfte die an der Kette hing ab und legte sie ihm um den Hals. Die andere Hälfte legte sie auf den Boden, nahm einen spitzen Gegenstand und machte ein kleines Loch hindurch. Sie zog eine Kette hindurch und hängte es sich um. Sie küsste ihn auf den Mund und wand sich dann ab und begann ihren Koffer zu packen. Foxmon half ihr dabei. Gegen 10.00 Uhr waren sie fertig und gingen Frühstücken. Takatos Eltern saßen am Tisch und hatten schon gefrühstückt. Takatos Mutter lächelte sie an. "Morgen ihr zwei. Habt ihr Hunger?" Beide nickten. "Gut. Ich hab noch gebackenen Speck da. Wollt ihr?" "Gerne." Takatos Mutter lud beiden eine große Portion Speck und Rührei auf den Teller. Omiko und Foxmon begannen zu essen. Kurz darauf kamen auch Takato und Rika zum Frühstück. Beide sahen so aus wie als hätten sie die ganze Nacht nicht geschlafen. (Anm. d. A.: Jedenfalls nicht zunen Augen ;)) Beide setzten sich und begannen ebenfalls mit ihrem Frühstück. Gegen Mittag war es dann soweit. Omiko stand mir ihrem Koffer an der Tür und verabschiedete sich von allen. Am Ende nahm sie Foxmon noch einmal in den Arm und küsste ihn. Danach verlies sie schnell die Wohnung damit niemand ihre Tränen sehen konnte. Takatos Vater wand sich an Foxmon und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Du kannst bei uns so lange wohnen wie du willst." Foxmon nickte. "Vielen Dank."

Drei Stunden später kam Omiko an ihrem Zielbahnhof an. Von hier ab hatte sie noch zwanzig Minuten zu Fuß vor sich. In Gedanken versunken verlies sie den Bahnhof und bemerkte die schwarze schattenartige Gestalt nicht die ihr folgte. Die Gestalt folgte ihr bis vor ihre Haustür, verschwand aber als sie die Wohnung betrat. "Ich bin wieder daheim", rief sie. Ihre Mutter kam aus der Küche gelaufen um sie zu begrüßen. "Hallo Schatz. Und wie wars? Hattest du Spaß?" "Ja. Den hatte ich. Takato, seine Freunde und ich haben viel unternommen." "Na wunderbar. Dann hat sichs doch gelohnt." Omiko nickte. "Genau." Ohne ein weiteres Wort ging Omiko in ihr Zimmer und warf sich aufs Bett. 'Jetzt bin ich gerade mal vier Stunden von ihm getrennt und fühle mich schon so elend. Wie ist es dann erst heute Nacht? Ich mag gar nicht daran denken.' Sie vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen und begann zu weinen. Zur gleichen Zeit ging Omikos Mutter ins Wohnzimmer zu ihrem Mann. "Liebling, Omiko ist wieder da." "Stör mich nicht. Jetzt wird der Film richtig spannend." "Es geht immerhin um deine Tochter." "Meine Tochter?" "Ja deine Tochter. Omiko. Sie ist wieder da." "Warum sagst du das nicht gleich." "Hab ich doch. Du hast mir nur nicht zugehört." "Hab ich wohl. Ich begrüße sie nachher." Er griff nach der Bierdose neben sich, setzte sie an die Lippen und grunzte als er merkte das sie leer war. "Hol mir ma nochn Bier." "Jaja."

Es war spät geworden. Omiko lag noch immer auf ihrem Bett. Sie hielt die Hälfte des Herzens an ihrer Kette fest in der Hand. 'Ich fühle mich so einsam. Ich wünschte mir er wäre jetzt bei mit. Ich vermisse seine Wärme und seinen Geruch.' Plötzlich hörte sie ein leises Klopfen an der Balkontür. Sie ging an die Balkontür und spähte hinaus in die Dunkelheit. Nichts. Sie öffnete den Riegel und zog die Tür auf. Plötzlich bewegte sich etwas vor ihr. Es war Foxmon. Omiko stand ihm gegenüber und wusste nicht was sie sagen sollte. Mit zwei großen Schritten war sie bei ihm und fiel ihm um den Hals. "Oh Foxmon. Ich habe dich so vermisst." Foxmon lächelte sie an. "Na na. Unsere letzte Begegnung ist doch erst ein paar Stunden her. Aber ich habe dich auch vermisst." Die beiden standen noch einige Minuten so auf dem Balkon. Plötzlich löste sich Omiko von Foxmon und nahm ihn an der Hand. "Komm. Leiste mir heute Nacht Gesellschaft." Ohne Widerstand folgte Foxmon Omiko in ihr Zimmer. Er setzte sich auf ihr Bett und sie setzte sich neben ihn. Sie beugte sich zu ihm herüber und küsste ihn. Doch gerade als sich ihre Lippen berührten ging die Tür zu Omikos Zimmer auf und ihre Mutter kam herein. Vor Schreck lies sie den Stapel Wäsche, den sie im Arm hatte, fallen. "Was zum Teufel..." Omiko und Foxmon zuckten zusammen und blickten Omikos Mutter erschrocken an. "Mama. Ähm... darf ich dir Foxmon vorstellen?" Sie wand sich an Foxmon. "Foxmon, das ist meine Mutter." Foxmon verbeugte sich. "Ich bin sehr erfreut sie kennenzulernen Frau Yodama." Omikos Mutter stand immer noch wie versteinert vor ihnen. "Ich... freue... mich auch dich kennenzulernen." Den Schreck immer noch in den Knochen setzte sich Omikos Mutter auf den Stuhl am Schreibtisch. Sie sah Foxmon an. "Wie kommst du eigentlich hier rein?" Foxmon sah nervös zurück. "Über den Balkon. Ich wollte eigentlich nur nachsehen ob Omiko sicher zu Hause angekommen ist." Omikos Mutter sah ihre Tochter ernst an. "Und was war das eben?" Omiko sah ihre Mutter an. "Ich habe meinen Freund geküsst. Ist das verboten?" "D... D... Deinen F... Freund. Du m... meinst du und er..." "Ja Mama. Wir sind ein Paar." Omikos Mutter blickte von ihrer Tochter zu Foxmon und zurück. "Oh man... Kind wenn du mir einen Herzinfarkt verpassen willst mach weiter so." Omiko sah ihre Mutter unsicher an. "Und was sagst du dazu?" Omikos Mutter lächelte ihre Tochter an. "Wo die Liebe hinfällt. Wenn ich mirs genau überlege gebt ihr zwei ja ein schönes Paar ab." Plötzlich kam Omikos Vater zur Tür herein. "Was ist hier los? Ich habe eine fremde Stimme gehört." Als er Foxmon sah weiteten sich seine Pupillen. Neben der Tür stand eine große Metalltaschenlampe. Er hob sie auf und hielt sie wie einen Knüppel. "Verschwinde aus meiner Wohnung du Missgeburt oder ich schlage dir den Schädel ein." Omikos Mutter versuchte ihren Mann zu beruhigen, aber dieser hörte ihr nicht zu. Omiko sah ihren Vater zornig an. "Was machst du? Er ist ein Freund. Er wird uns nichts tun." "Halt den Mund, dummes Kind. Ich wette du hast es hereingelassen. Mach dich auf ein Donnerwetter gefasst wenn das hier vorbei ist." Omikos Vater schlug mit der Taschenlampe nach Foxmons Kopf, traf aber nicht da dieser schon aufgesprungen war. Omikos Vater stürmte erneut auf Foxmon zu und schlug nach ihm. Foxmon bekam die Taschenlampe in der Luft zu fassen und entriss sie Omikos Vater. Er besah sich die Lampe und lies sie dann fallen. Auf das Gesicht von Omikos Vater stand die blanke Angst. Wimmernd sank er zu Boden. "Bitte töte mich nicht. Bitte bitte bitte." Foxmon wand sich angewidert ab. "Ich werde dich nicht töten. Aber nicht aus den Gründen die du denkst. Ich will deiner Tochter durch deinen Tot kein Leid zufügen." Foxmon wand sich an Omiko. "Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe." "Ja. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder." Während Foxmon sich von Omiko verabschiedete war Omikos Vater wieder aufgestanden. Er hatte sich den Brieföffner von Omikos Schreibtisch gegriffen und hielt ihn nun wie ein Messer. Er schlich sich von hinten an Foxmon an und stach zu. Foxmon hatte ihn gehört und hatte sich herumgedreht, konnte aber nicht mehr reagieren. Der Öffner drang in Foxmons rechte Schulter ein und blieb stecken. Foxmon schrie laut auf. Blut lief aus der Wunde, den Arm herunter und tropfte auf den Teppich. Omikos Vater stand triumphierend vor ihm. Vor Zorn knallrot im Gesicht war Omiko aufgesprungen und auf ihren Vater zugegangen. Sie verpasste ihm eine Ohrfeige, die so heftig war, das sein Kopf herumgerissen wurde. Omikos Vater sah seine Tochter zornig an und verpasste ihr ebenfalls eine heftige Ohrfeige die sie rückwärts aufs Bett warf. Jetzt hatte Foxmon genug. Unter großen Schmerzen zog er den Brieföffner aus seiner Schulter und warf ihn verächtlich zu Boden. Er ging langsam auf Omikos Vater zu und fuhr die Krallen aus. Der Triumph wich aus dem Gesicht von Omikos Vater als Foxmon ihn mit der linken Hand am Kragen packte und ohne Probleme vom Boden hob. Er legte ihm die Krallen der anderen Hand an die Kehle.

"Normalerweise würde ich dich jetzt töten. Sei froh das meine Freundschaft zu deiner Tochter mich davon abhält." Omikos Vater sah Foxmon verächtlich an. "Du traust dich nicht du Feigling. Ich lache über dich." Foxmon warf Omikos Vater mit voller Wucht gegen den Kleiderschrank, welcher krachend auseinanderbrach als er in ihn einschlug. Omikos Vater lag in den Trümmern und rührte sich nicht, atmete aber noch. "Ich werde jetzt gehen. Bis bald Omiko. Ich liebe dich." Mit diesen Worten verlies er Omikos Zimmer durch die Balkontür und war verschwunden. Omiko blickte ihm traurig nach und sah sich dann in ihrem Zimmer um. An der Stelle an der Foxmon gestanden hatte war ein nicht gerade kleiner Blutfleck und eine Blutspur führte zur Balkontür. Omikos Mutter saß immer noch auf dem Stuhl und bewegte sich nicht. Ihr Vater kam langsam wieder zu sich. Er stand auf und ging auf seine Tochter zu. "Pack deine Koffer." Omiko sah ihn fragend an. "Was?" "Pack deine Koffer und verschwinde aus meiner Wohnung. Du bist nicht länger meine Tochter. Ich verstoße dich." Er drehte sich um und verlies das Zimmer. "Ich verschwinde liebend gern. Das alles kotzt mich schon lange an. Ich hasse dich du alter Tyrann", schrie sie ihrem Vater nach. Sie stürmte an ihren Schrank, holte ihren Koffer heraus und begann zu packen. Ihre Mutter versuchte noch sie zum dableiben zu überreden, aber Omiko lies nicht mit sich reden. Sie zog ihre Jacke an, nahm ihre Koffer und verlies die Wohnung.



Foxmon war in der Zwischenzeit schon fast wieder bei Takato zu Hause, aber der große Blutverlust schwächte ihn. Dem Zusammenbruch nahe erreichte er Takatos Wohnung. Er klingelte und plötzlich wurde die Welt um ihn herum schwarz und er brach vor der Tür zusammen. Takato öffnete kurz darauf die Tür. Er sah Foxmon bewußtlos vor der Tür liegen, packte ihn unter den Armen und schleifte ihn in die Wohnung und weiter ins Gästezimmer. "RIKA. HOL SCHNELL DAS VERBANDSZEUG!" Rika kam mit dem Erste-Hilfe-Set aus Takatos Zimmer gerannt und betrat das Gästezimmer. "Oh mein Gott. Was ist den passiert?" "Keine Ahnung. Es hat geklingelt und als ich geöffnet habe lag er vor der Tür." Takato reinigte die Wunde an der Schulter und legte einen Verband an. Er sah zu Rika. "Ich werde mal Omiko anrufen. Sie sollte das wissen."

Er ging zum Telefon und wählte Omikos Nummer. "Yodama." "Hallo Onkel. Hier ist Takato. Gib mir mal bitte Omiko." "Ich kenne keine Omiko." Mit diesen Worten brach die Verbindung ab und Takato hörte nur noch das Freizeichen. Verwirrt legte er auf und ging ins Gästezimmer zurück.