Kapitel 8: Omikos Verwandlung
Omiko lief durch die Nacht, ihre Koffer in der Hand und Tränen in den Augen. Auf einmal fühlte sie einen eiskalten Windzug von hinten. Sie blieb stehen und blickte sich um. Die Umrisse der Straße, der Häuser, von einfach allem begannen zu verschwimmen. Plötzlich fand sich Omiko in einer dunklen Kammer wieder. 'Wo bin ich hier?' "Du hier in einem Digiwarpfeld bist." "Wer bist du?" "Yodamon mein Name ist." Ein kleines Digimon in einer braunen Robe erschien vor ihr. "Du keine Angst zu haben brauchst. Ich dir nichts tun werde." Das Digimon zog die Kapuze seiner Robe aus und enthüllte sein Gesicht. Seine Haut war grün und faltig. Er hatte dünnes weißes Haar und spitze Ohren ragten seitlich von seinem Kopf weg. "Probleme du hast, nicht wahr?" "Woher weißt du das?" "Alles ich weiß. Helfen ich dir werde. Du verliebt sein in Foxmon?" "Ja das bin ich." "Und dein größter Wunsch ist so zu sein wie er. Du ihm gleich sein willst. Du mit ihm zusammenleben willst." "Ja genau. Aber wie willst du mir helfen?" "Du im Besitz eines Teil des Digita bist, oder?" "Äh ja. Was hat das damit zu tun?" "Du mir zeigen deine Hand." Omiko hielt dem kleinen Digimon ihre rechte Hand hin. Es sah sie an. "Deinen Wusch ich dir soll wirklich erfüllen? Es kein Zurück mehr geben." "Ja." Mit einem seiner runzligen Finger berührte das Digimon Omikos rechte Hand. Das Teil des Digita begann zu leuchten und das Leuchten breitete sich auf ihren ganzen Körper aus. "Morgen früh dein Wunsch dir erfüllt sein wird. Ich dir wünschen viel Glück." Das Digimon verschwand und auch das Leuchten ihres Körpers hörte auf. Omiko blickte sich um und fand sich vor einer Tür wieder. Auf dem Schild stand Matsuki. 'Ich bin vor Takatos Haustür. Ich denke er lässt mich heute Nacht hier schlafen.' Sie klingelte an der Tür. Takato öffnete die Tür. "Omiko? Was machst du denn mitten in der Nacht hier?" "Erklär ich dir später. Kann ich heute Nacht hier schlafen? Mein Vater hat mich verstoßen." "WAS? Warum den das?" "Später." "Klar kannst du hier schlafen. Komm rein. Allerdings musst du mit dem Sofa vorlieb nehmen." "Warum? Foxmon wird schon nichts dagegen haben das ich bei ihm schlafe."
Takato führte Omiko zur Tür des Gästezimmers. "Es ist etwas schlimmes passiert." "Was?!" "Foxmon ist heute Nacht hier schwer verletzt angekommen. Er hat eine schlimme Wunde an der Schulter und viel Blut verloren." Wut stieg Omiko ins Gesicht. "Ich bringe ihn um." "Wen?" "Meinen Vater. Er war das. Er hat ihm einen Brieföffner in die Schulter gerammt. Aber ich hatte nicht gedacht das es so schlimm ist." Beide betraten das Gästezimmer. Rika saß noch immer neben dem Bett und hatte ein Auge auf Foxmon. "Omiko? Was machst du hier?" Omiko setzte sich aufs Bett und begann den beiden zu erzählen was vorgefallen war, vergaß aber das Treffen mit Yodamon vor Aufregung. Takato legte seiner Cousine die Hand auf die Schulter. "Du kannst erstmal eine Weile hier bleiben. Ich denke wir gehen jetzt alle schlafen. Foxmon braucht seine Ruhe." Takato und Rika wünschten Omiko eine gute Nacht und verschwanden dann in Takatos Zimmer. Omiko ging ins Wohnzimmer und legte sich auf das Sofa. Sie schlief sehr schnell ein.
Am nächsten Morgen wachte Omiko früh auf. Sie streckte sich und stand dann vom Sofa auf. 'Seltsam. Ich fühle mich einfach super. Trotz allem was gestern passiert ist fühle ich mich als könnte ich Bäume ausreißen.' Sie ging in die Küche und schenkt sich ein Glas Orangensaft ein. Sie leerte das Glas in einem Zug und spannte die Muskeln im rechten Arm an. Das dicke Glas in ihrer Hand zerbarst und ein Regen von Glassplittern fiel auf den Küchenboden. 'Das ist ja komisch. Ich habe noch nie ein Glas mit der Hand zerbrochen. Aber es tut auch gar nicht weh.' Ohne auf ihre Hände zu blicken wischte sie die Glassplitter von ihrer Handfläche, nahm den Besen zur Hand und kehrte die Splitter weg. Ein schmerzhaftes Stöhnen drang an ihr Ohr und Omiko ging dem Geräusch nach. Es kam aus dem Gästezimmer. Omiko öffnete die Tür und trat ein. Foxmon war aufgewacht. Er blickte ihr direkt in die Augen und auf seinem Gesicht spiegelte sich Verwirrung wieder. "Bin ich tot?" Omiko lächelte ihn an. "Wie kommst du den darauf?" Foxmon hob einen Arm und strich ihr über das Gesicht. "Du bist doch schon seit vielen Jahren tot. Ich muß im Himmel sein." "Du bist weder tot noch bist du im Himmel. Du bist bei Takato. Du bist ziemlich stark verletzt worden und hast viel Blut verloren. Aber jetzt geht es dir wieder besser." Foxmon lies die Hand sinken und plötzlich verzerrte sich sein Gesicht zu einer sorgenvollen Maske. "Omiko. Ich mache mir Sorgen um sie. Hoffentlich hat ihr Vater ihr nichts angetan." Omiko sah Foxmon verwirrt an. "Ich bin doch hier. Was ist los mit dir." "Ich habe dich vermisst, meine Geliebte. Aber ich habe das Glück wiedergefunden. Ich liebe wieder." "Was redest du da für einen Blödsinn?" Foxmon blickte ihr wieder in die Augen. "Ich werde dich niemals vergessen Vixenmon." Foxmon hatte wieder die Augen geschlossen und schlief. Omiko saß noch einige Minuten am Bett, unfähig das Gehörte zu verarbeiten oder etwas zu sagen. 'Er hatte Halluzinationen. Er hat mich für seine tote Geliebte Vixenmon gehalten. Aber warum? Ich sehe ihr doch überhaupt nicht ähnlich.' Plötzlich drängte sich eine Stimme in ihren Geist. "Und dein größter Wunsch ist so zu sein wie er. Du ihm gleich sein willst. Du mit ihm zusammenleben willst." 'Er hat doch nicht etwa...' Aber die Stimme sprach weiter. "Morgen früh dein Wunsch dir erfüllt sein wird." Ein Bild fügte sich vor Omikos geistigem Auge zusammen. Sie stürzte aus dem Zimmer und rannte ins Bad. Sie stellte sich vor den Spiegel, aber sie glaubte nicht was sie da sah. Ihre schulterlangen schwarzen Haare waren verschwunden und ihr Kopf war nur noch mit kurzen roten Haaren bedeckt. Aus diesen Haaren ragten zwei ebenfalls rot behaarte spitze Ohren. Ihr Gesicht hatte sich in die Länge gezogen und als sie den Mund öffnete blitzten sie zwei Reihen perlenweißer scharfer Zähne an. Ihr Gesicht sah aus wie das von Foxmon, war aber feiner und irgendwie femininer. Vor Schreck schlug Omiko die Hände vor die Augen, aber auch diese waren nicht mehr wie früher. Sie hatte nur noch drei Finger pro Hand, aber diese Finger waren dicker als normal und mit pechschwarzem Fell bewachsen. 'Ich sehe aus wie Foxmon. Deshalb hat er mich für seine tote Geliebte gehalten. Aber wenn sich mein Gesicht und meine Hände verändert haben...' So schnell sie konnte zog sich Omiko das T-Shirt über den Kopf. Als sie auf ihre Brüste blickte bestätigten sich ihre Vermutungen. Ihre gesammte Vorderseite war mit feinem weißen Fell bedeckt. Omiko packte den Bund ihrer Hose und zog sie ebenfalls aus. Das beengende Gefühl an ihrem Steißbein verschwand und als Omiko den Kopf drehte sah sie das sie einen Schweif hatte. Ebenfalls rot mit weißer Spitze. Ihre Beine waren wie die Arme bis zum Knie bzw. Ellenbogen rot und ab da bis zu den Füßen pechschwarz. 'Ich bin ein Digimon. Yodamon hat mich in ein Digimon verwandelt. Aber nicht in irgend eines, sondern in ein Vixenmon. Das ist... toll. Jetzt bin ich endlich gleichwertig zu Foxmon.' Omiko verlies das Bad, lies ihre Klamotten zurück, da sie diese ja nun nicht mehr brauchte, und ging zurück ins Gästezimmer zu Foxmon. Sie setzte sich ans Bett und strich dem schlafenden Foxmon sanft über den Kopf. "Bald mein Liebling", flüsterte sie, "bald sind wir für immer vereint."
Rika wachte zwei Stunden später auf, zog sich an und lies den schlafenden Takato im Zimmer zurück. Sie wollte gerade in die Küche gehen um Frühstück zu machen, als sie wiedermal ein Würgekrampf packte. Sie ging so schnell sie konnte ins Bad und übergab sich. Nachdem der Würgekrampf vorbei war wusch sie sich das Gesicht und entdeckte dabei Omikos auf dem Boden verstreute Klamotten. 'Das hier sind doch Omikos Sachen. Aber warum liegen die hier?' Rika sammelte die Sachen auf und ging ins Wohnzimmer, wo sie Omiko vermutete. Aber niemand war zu sehen. Rika durchsuchte die ganze Wohnung nach Omiko, fand sie aber nirgends. 'Ich bin doch dumm. Sie wird wahrscheinlich bei Foxmon am Bett sitzen. Aber ohne Klamotten? Ich gehe lieber mal nachsehen.' Rika ging ins Gästezimmer. Der Raum war abgedunkelt und niemand war zu sehen. Als Rika mitten im Zimmer stand schloss sich plötzlich die Tür und zwei starke Arme packten sie von hinten. Eine Arm hielt sie um die Brust fest, der andere hielt ihr den Mund zu. Rika bekam furchtbare Angst und fing an zu zappeln. "Hör auf zu zappeln. Ich tu dir nichts." Rika hörte sofort auf sich zu wehren. 'Diese Stimme kenne ich doch. Das ist doch Omiko. Aber ihre Stimme klang so anders. Tiefer und dumpfer.' "Ich werde dich jetzt loslassen, aber du must mir versprechen nicht zu schreinen." Rika nickte und die Ärme gaben sie frei. Sie drehte sich um, konnte in der Dunkelheit aber niemanden entdecken. "Was ist den los Omiko? Du bist es doch, oder?" "Die alte Omiko ist gestern Nacht gestorben. Jetzt gib es nur noch mich." "W... Was redest du da?" "Ich werde jetzt das Licht einschalten, aber du must mir versprechen nicht zu schreien." "Ich verspreche es." Sie hörte den Lichtschalter klicken und das helle Licht brannte ihr in den Augen. Als sie wieder sehen konnte blickte sie sich um. Am Lichtschalter stand ein Digimon. Es hatte große Ähnlichkeit mit Foxmon, sah aber weiblich aus. Rika sah das Digimon erschrocken an. "Omiko? Wie konnte das passieren?" Omiko erzählte Rika von dem Treffen mit Yodamon und von allem was an diesem Morgen passiert war. "Ich werde gleich Takato wecken. Wir müssen dir deinen alten Körper wiederbeschaffen."
Sie war schon auf dem Weg zur Tür als Omiko sie am Arm packte. "Ich will meinen alten Körper nicht wiederhaben. Ich bin glücklich so wie ich bin."
"WAS? Warum den das?"
Rika glaubte nicht was sie da gerade gehört hatte.
"Ganz einfach Rika. Ich liebe Foxmon. Ich liebe ihn von ganzem Herzen. Nur war mir klar das ich als Mensch nicht mir ihm glücklich werden konnte."
"Ja aber was ist mit deiner Familie?"
Omikos/Vixenmons Gesicht verzerrte sich vor Wut.
"Ja meine Familie. Meine verständnisvolle Familie. Pah. Ohne die bin ich sowieso besser dran."
Rika sah Omiko/Vixenmon entsetzt an.
"Wie kannst du so etwas sagen?"
"Wenn dein Vater versucht hätte deinen Freund zu töten als er ihn zum ersten Mal gesehen hatte würdest du verstehen was ich in Bezug auf meine Familie denke."
"Stimmt schon, aber..."
"Rika bitte. Es ist meine Entscheidung und ich bin froh das ich mich so entschieden habe. Akzeptiere es."
Rika nickte.
"Wer macht den hier so nen Krach?"
Foxmon war aufgewacht. Verstört blickte er von Omiko/Vixenmon zu Rika und zurück.
"Was ist hier los? Wer ist dieses Digimon?"
Rika schluckte.
"Ähm Foxmon, das... ähh... ist Omiko."
Omiko/Vixenmon nickte bestätigend.
"Hast du mich nicht erkannt?" ,fragte sie leicht gekränkt.
"Nicht sofort. Du kamst mir zwar bekannt vor, aber ich konnte dich nirgendswo einordnen. Aber eigentlich hätte ich dich an deinen wunderschönen grünen Augen erkennen müssen. Aber was ist mit dir passiert?"
Omiko/Vixenmon erzählte Foxmon von der Begegnung mit Yodamon. Als sie geendet hatte sah sie ihn fragend an.
Foxmon blickte sie an und er lächelte glücklich.
"Du hast dein gesammtes Leben als Mensch dafür aufgegeben nur um mit mir zusammenleben zu können?"
Omiko/Vixenmon nickte.
Foxmon sagte nichts, sondern stand auf und schloss Omiko/Vixenmon in die Arme.
"Omiko ich liebe dich."
Omiko/Vixenmon fing vor Freude an zu weinen.
"Foxmon ich liebe dich auch."
Rika erkannte das sie störte und verlies heimlich das Gästezimmer und ging in die Küche um nun endlich das Frühstück zuzubereiten.
Rika schloss die Tür des Gästezimmers hinter sich und ging in die Küche. Sie begann das Frühstück vorzubereiten und nach wenigen Minuten kam auch Takato herein.
"Morgen Schatz. Na wie gehts?"
Rika lächelte.
"Gut. Aber nachher wirst du eine Überraschung erleben."
Takato sah sie überrascht an.
"Und was?"
Rika grinste nur, blieb aber stumm. Das Geräusch der sich öffnenden Küchentür lies beide herumfahren. Foxmon und Omiko/Vixenmon betraten die Küche. Takato sah die beiden Fuchsdigimon mit öffenem Mund an.
"Wie? Was... was soll das?"
Omiko/Vixenmon lächelte.
"Takato ich bins. Deine Cousine Omiko."
Takatos Kinn fiel ungefähr bis auf den Fußboden herab.
"WAS? Das kann nicht sein..."
Omiko/Vixenmon nickte.
"Doch. Mir wurde mein größter Herzenswunsch erfüllt."
"Du wolltest ein Digimon sein?"
Omiko schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein. Ich wollte mit Foxmon glücklich zusammensein können. Und das ist nur als Digimon möglich."
Takato lächelte schwach.
"Ich verstehe."
Es war Abend geworden. Omiko/Vixenmon stand am Fenster des Gästezimmers und blickte in die Nacht hinaus. Sie seufzte und setzte sich aufs Bett. Foxmon kam gerade herein und setzte sich neben sie.
"Alles in Ordnung? Du siehst so besorgt aus."
"Ich mache mir Sorgen um meine Mutter. Meinen Vater wird es nicht stören das ich weg bin, aber meine Mutter wird leiden. Ich muss noch mal mit ihr reden."
"Dann ruf sie Morgen an."
Omiko/Vixenmon schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich will ihr noch einmal von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten."
Foxmon zögerte kurz bevor er antwortete.
"Und wann?"
Omiko/Vixenmon stand auf.
"Jetzt. Mein Vater muss heute arbeiten. Sie ist allein."
Foxmon sah sie unsicher an.
"Bist du sicher?"
Sie nickte stumm. Foxmon nahm ihre Hand und drückte sie sanft.
"Ich werde mitkommen..."
"Danke."
Omiko lief durch die Nacht, ihre Koffer in der Hand und Tränen in den Augen. Auf einmal fühlte sie einen eiskalten Windzug von hinten. Sie blieb stehen und blickte sich um. Die Umrisse der Straße, der Häuser, von einfach allem begannen zu verschwimmen. Plötzlich fand sich Omiko in einer dunklen Kammer wieder. 'Wo bin ich hier?' "Du hier in einem Digiwarpfeld bist." "Wer bist du?" "Yodamon mein Name ist." Ein kleines Digimon in einer braunen Robe erschien vor ihr. "Du keine Angst zu haben brauchst. Ich dir nichts tun werde." Das Digimon zog die Kapuze seiner Robe aus und enthüllte sein Gesicht. Seine Haut war grün und faltig. Er hatte dünnes weißes Haar und spitze Ohren ragten seitlich von seinem Kopf weg. "Probleme du hast, nicht wahr?" "Woher weißt du das?" "Alles ich weiß. Helfen ich dir werde. Du verliebt sein in Foxmon?" "Ja das bin ich." "Und dein größter Wunsch ist so zu sein wie er. Du ihm gleich sein willst. Du mit ihm zusammenleben willst." "Ja genau. Aber wie willst du mir helfen?" "Du im Besitz eines Teil des Digita bist, oder?" "Äh ja. Was hat das damit zu tun?" "Du mir zeigen deine Hand." Omiko hielt dem kleinen Digimon ihre rechte Hand hin. Es sah sie an. "Deinen Wusch ich dir soll wirklich erfüllen? Es kein Zurück mehr geben." "Ja." Mit einem seiner runzligen Finger berührte das Digimon Omikos rechte Hand. Das Teil des Digita begann zu leuchten und das Leuchten breitete sich auf ihren ganzen Körper aus. "Morgen früh dein Wunsch dir erfüllt sein wird. Ich dir wünschen viel Glück." Das Digimon verschwand und auch das Leuchten ihres Körpers hörte auf. Omiko blickte sich um und fand sich vor einer Tür wieder. Auf dem Schild stand Matsuki. 'Ich bin vor Takatos Haustür. Ich denke er lässt mich heute Nacht hier schlafen.' Sie klingelte an der Tür. Takato öffnete die Tür. "Omiko? Was machst du denn mitten in der Nacht hier?" "Erklär ich dir später. Kann ich heute Nacht hier schlafen? Mein Vater hat mich verstoßen." "WAS? Warum den das?" "Später." "Klar kannst du hier schlafen. Komm rein. Allerdings musst du mit dem Sofa vorlieb nehmen." "Warum? Foxmon wird schon nichts dagegen haben das ich bei ihm schlafe."
Takato führte Omiko zur Tür des Gästezimmers. "Es ist etwas schlimmes passiert." "Was?!" "Foxmon ist heute Nacht hier schwer verletzt angekommen. Er hat eine schlimme Wunde an der Schulter und viel Blut verloren." Wut stieg Omiko ins Gesicht. "Ich bringe ihn um." "Wen?" "Meinen Vater. Er war das. Er hat ihm einen Brieföffner in die Schulter gerammt. Aber ich hatte nicht gedacht das es so schlimm ist." Beide betraten das Gästezimmer. Rika saß noch immer neben dem Bett und hatte ein Auge auf Foxmon. "Omiko? Was machst du hier?" Omiko setzte sich aufs Bett und begann den beiden zu erzählen was vorgefallen war, vergaß aber das Treffen mit Yodamon vor Aufregung. Takato legte seiner Cousine die Hand auf die Schulter. "Du kannst erstmal eine Weile hier bleiben. Ich denke wir gehen jetzt alle schlafen. Foxmon braucht seine Ruhe." Takato und Rika wünschten Omiko eine gute Nacht und verschwanden dann in Takatos Zimmer. Omiko ging ins Wohnzimmer und legte sich auf das Sofa. Sie schlief sehr schnell ein.
Am nächsten Morgen wachte Omiko früh auf. Sie streckte sich und stand dann vom Sofa auf. 'Seltsam. Ich fühle mich einfach super. Trotz allem was gestern passiert ist fühle ich mich als könnte ich Bäume ausreißen.' Sie ging in die Küche und schenkt sich ein Glas Orangensaft ein. Sie leerte das Glas in einem Zug und spannte die Muskeln im rechten Arm an. Das dicke Glas in ihrer Hand zerbarst und ein Regen von Glassplittern fiel auf den Küchenboden. 'Das ist ja komisch. Ich habe noch nie ein Glas mit der Hand zerbrochen. Aber es tut auch gar nicht weh.' Ohne auf ihre Hände zu blicken wischte sie die Glassplitter von ihrer Handfläche, nahm den Besen zur Hand und kehrte die Splitter weg. Ein schmerzhaftes Stöhnen drang an ihr Ohr und Omiko ging dem Geräusch nach. Es kam aus dem Gästezimmer. Omiko öffnete die Tür und trat ein. Foxmon war aufgewacht. Er blickte ihr direkt in die Augen und auf seinem Gesicht spiegelte sich Verwirrung wieder. "Bin ich tot?" Omiko lächelte ihn an. "Wie kommst du den darauf?" Foxmon hob einen Arm und strich ihr über das Gesicht. "Du bist doch schon seit vielen Jahren tot. Ich muß im Himmel sein." "Du bist weder tot noch bist du im Himmel. Du bist bei Takato. Du bist ziemlich stark verletzt worden und hast viel Blut verloren. Aber jetzt geht es dir wieder besser." Foxmon lies die Hand sinken und plötzlich verzerrte sich sein Gesicht zu einer sorgenvollen Maske. "Omiko. Ich mache mir Sorgen um sie. Hoffentlich hat ihr Vater ihr nichts angetan." Omiko sah Foxmon verwirrt an. "Ich bin doch hier. Was ist los mit dir." "Ich habe dich vermisst, meine Geliebte. Aber ich habe das Glück wiedergefunden. Ich liebe wieder." "Was redest du da für einen Blödsinn?" Foxmon blickte ihr wieder in die Augen. "Ich werde dich niemals vergessen Vixenmon." Foxmon hatte wieder die Augen geschlossen und schlief. Omiko saß noch einige Minuten am Bett, unfähig das Gehörte zu verarbeiten oder etwas zu sagen. 'Er hatte Halluzinationen. Er hat mich für seine tote Geliebte Vixenmon gehalten. Aber warum? Ich sehe ihr doch überhaupt nicht ähnlich.' Plötzlich drängte sich eine Stimme in ihren Geist. "Und dein größter Wunsch ist so zu sein wie er. Du ihm gleich sein willst. Du mit ihm zusammenleben willst." 'Er hat doch nicht etwa...' Aber die Stimme sprach weiter. "Morgen früh dein Wunsch dir erfüllt sein wird." Ein Bild fügte sich vor Omikos geistigem Auge zusammen. Sie stürzte aus dem Zimmer und rannte ins Bad. Sie stellte sich vor den Spiegel, aber sie glaubte nicht was sie da sah. Ihre schulterlangen schwarzen Haare waren verschwunden und ihr Kopf war nur noch mit kurzen roten Haaren bedeckt. Aus diesen Haaren ragten zwei ebenfalls rot behaarte spitze Ohren. Ihr Gesicht hatte sich in die Länge gezogen und als sie den Mund öffnete blitzten sie zwei Reihen perlenweißer scharfer Zähne an. Ihr Gesicht sah aus wie das von Foxmon, war aber feiner und irgendwie femininer. Vor Schreck schlug Omiko die Hände vor die Augen, aber auch diese waren nicht mehr wie früher. Sie hatte nur noch drei Finger pro Hand, aber diese Finger waren dicker als normal und mit pechschwarzem Fell bewachsen. 'Ich sehe aus wie Foxmon. Deshalb hat er mich für seine tote Geliebte gehalten. Aber wenn sich mein Gesicht und meine Hände verändert haben...' So schnell sie konnte zog sich Omiko das T-Shirt über den Kopf. Als sie auf ihre Brüste blickte bestätigten sich ihre Vermutungen. Ihre gesammte Vorderseite war mit feinem weißen Fell bedeckt. Omiko packte den Bund ihrer Hose und zog sie ebenfalls aus. Das beengende Gefühl an ihrem Steißbein verschwand und als Omiko den Kopf drehte sah sie das sie einen Schweif hatte. Ebenfalls rot mit weißer Spitze. Ihre Beine waren wie die Arme bis zum Knie bzw. Ellenbogen rot und ab da bis zu den Füßen pechschwarz. 'Ich bin ein Digimon. Yodamon hat mich in ein Digimon verwandelt. Aber nicht in irgend eines, sondern in ein Vixenmon. Das ist... toll. Jetzt bin ich endlich gleichwertig zu Foxmon.' Omiko verlies das Bad, lies ihre Klamotten zurück, da sie diese ja nun nicht mehr brauchte, und ging zurück ins Gästezimmer zu Foxmon. Sie setzte sich ans Bett und strich dem schlafenden Foxmon sanft über den Kopf. "Bald mein Liebling", flüsterte sie, "bald sind wir für immer vereint."
Rika wachte zwei Stunden später auf, zog sich an und lies den schlafenden Takato im Zimmer zurück. Sie wollte gerade in die Küche gehen um Frühstück zu machen, als sie wiedermal ein Würgekrampf packte. Sie ging so schnell sie konnte ins Bad und übergab sich. Nachdem der Würgekrampf vorbei war wusch sie sich das Gesicht und entdeckte dabei Omikos auf dem Boden verstreute Klamotten. 'Das hier sind doch Omikos Sachen. Aber warum liegen die hier?' Rika sammelte die Sachen auf und ging ins Wohnzimmer, wo sie Omiko vermutete. Aber niemand war zu sehen. Rika durchsuchte die ganze Wohnung nach Omiko, fand sie aber nirgends. 'Ich bin doch dumm. Sie wird wahrscheinlich bei Foxmon am Bett sitzen. Aber ohne Klamotten? Ich gehe lieber mal nachsehen.' Rika ging ins Gästezimmer. Der Raum war abgedunkelt und niemand war zu sehen. Als Rika mitten im Zimmer stand schloss sich plötzlich die Tür und zwei starke Arme packten sie von hinten. Eine Arm hielt sie um die Brust fest, der andere hielt ihr den Mund zu. Rika bekam furchtbare Angst und fing an zu zappeln. "Hör auf zu zappeln. Ich tu dir nichts." Rika hörte sofort auf sich zu wehren. 'Diese Stimme kenne ich doch. Das ist doch Omiko. Aber ihre Stimme klang so anders. Tiefer und dumpfer.' "Ich werde dich jetzt loslassen, aber du must mir versprechen nicht zu schreinen." Rika nickte und die Ärme gaben sie frei. Sie drehte sich um, konnte in der Dunkelheit aber niemanden entdecken. "Was ist den los Omiko? Du bist es doch, oder?" "Die alte Omiko ist gestern Nacht gestorben. Jetzt gib es nur noch mich." "W... Was redest du da?" "Ich werde jetzt das Licht einschalten, aber du must mir versprechen nicht zu schreien." "Ich verspreche es." Sie hörte den Lichtschalter klicken und das helle Licht brannte ihr in den Augen. Als sie wieder sehen konnte blickte sie sich um. Am Lichtschalter stand ein Digimon. Es hatte große Ähnlichkeit mit Foxmon, sah aber weiblich aus. Rika sah das Digimon erschrocken an. "Omiko? Wie konnte das passieren?" Omiko erzählte Rika von dem Treffen mit Yodamon und von allem was an diesem Morgen passiert war. "Ich werde gleich Takato wecken. Wir müssen dir deinen alten Körper wiederbeschaffen."
Sie war schon auf dem Weg zur Tür als Omiko sie am Arm packte. "Ich will meinen alten Körper nicht wiederhaben. Ich bin glücklich so wie ich bin."
"WAS? Warum den das?"
Rika glaubte nicht was sie da gerade gehört hatte.
"Ganz einfach Rika. Ich liebe Foxmon. Ich liebe ihn von ganzem Herzen. Nur war mir klar das ich als Mensch nicht mir ihm glücklich werden konnte."
"Ja aber was ist mit deiner Familie?"
Omikos/Vixenmons Gesicht verzerrte sich vor Wut.
"Ja meine Familie. Meine verständnisvolle Familie. Pah. Ohne die bin ich sowieso besser dran."
Rika sah Omiko/Vixenmon entsetzt an.
"Wie kannst du so etwas sagen?"
"Wenn dein Vater versucht hätte deinen Freund zu töten als er ihn zum ersten Mal gesehen hatte würdest du verstehen was ich in Bezug auf meine Familie denke."
"Stimmt schon, aber..."
"Rika bitte. Es ist meine Entscheidung und ich bin froh das ich mich so entschieden habe. Akzeptiere es."
Rika nickte.
"Wer macht den hier so nen Krach?"
Foxmon war aufgewacht. Verstört blickte er von Omiko/Vixenmon zu Rika und zurück.
"Was ist hier los? Wer ist dieses Digimon?"
Rika schluckte.
"Ähm Foxmon, das... ähh... ist Omiko."
Omiko/Vixenmon nickte bestätigend.
"Hast du mich nicht erkannt?" ,fragte sie leicht gekränkt.
"Nicht sofort. Du kamst mir zwar bekannt vor, aber ich konnte dich nirgendswo einordnen. Aber eigentlich hätte ich dich an deinen wunderschönen grünen Augen erkennen müssen. Aber was ist mit dir passiert?"
Omiko/Vixenmon erzählte Foxmon von der Begegnung mit Yodamon. Als sie geendet hatte sah sie ihn fragend an.
Foxmon blickte sie an und er lächelte glücklich.
"Du hast dein gesammtes Leben als Mensch dafür aufgegeben nur um mit mir zusammenleben zu können?"
Omiko/Vixenmon nickte.
Foxmon sagte nichts, sondern stand auf und schloss Omiko/Vixenmon in die Arme.
"Omiko ich liebe dich."
Omiko/Vixenmon fing vor Freude an zu weinen.
"Foxmon ich liebe dich auch."
Rika erkannte das sie störte und verlies heimlich das Gästezimmer und ging in die Küche um nun endlich das Frühstück zuzubereiten.
Rika schloss die Tür des Gästezimmers hinter sich und ging in die Küche. Sie begann das Frühstück vorzubereiten und nach wenigen Minuten kam auch Takato herein.
"Morgen Schatz. Na wie gehts?"
Rika lächelte.
"Gut. Aber nachher wirst du eine Überraschung erleben."
Takato sah sie überrascht an.
"Und was?"
Rika grinste nur, blieb aber stumm. Das Geräusch der sich öffnenden Küchentür lies beide herumfahren. Foxmon und Omiko/Vixenmon betraten die Küche. Takato sah die beiden Fuchsdigimon mit öffenem Mund an.
"Wie? Was... was soll das?"
Omiko/Vixenmon lächelte.
"Takato ich bins. Deine Cousine Omiko."
Takatos Kinn fiel ungefähr bis auf den Fußboden herab.
"WAS? Das kann nicht sein..."
Omiko/Vixenmon nickte.
"Doch. Mir wurde mein größter Herzenswunsch erfüllt."
"Du wolltest ein Digimon sein?"
Omiko schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein. Ich wollte mit Foxmon glücklich zusammensein können. Und das ist nur als Digimon möglich."
Takato lächelte schwach.
"Ich verstehe."
Es war Abend geworden. Omiko/Vixenmon stand am Fenster des Gästezimmers und blickte in die Nacht hinaus. Sie seufzte und setzte sich aufs Bett. Foxmon kam gerade herein und setzte sich neben sie.
"Alles in Ordnung? Du siehst so besorgt aus."
"Ich mache mir Sorgen um meine Mutter. Meinen Vater wird es nicht stören das ich weg bin, aber meine Mutter wird leiden. Ich muss noch mal mit ihr reden."
"Dann ruf sie Morgen an."
Omiko/Vixenmon schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich will ihr noch einmal von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten."
Foxmon zögerte kurz bevor er antwortete.
"Und wann?"
Omiko/Vixenmon stand auf.
"Jetzt. Mein Vater muss heute arbeiten. Sie ist allein."
Foxmon sah sie unsicher an.
"Bist du sicher?"
Sie nickte stumm. Foxmon nahm ihre Hand und drückte sie sanft.
"Ich werde mitkommen..."
"Danke."
