Vorwort:

Das ist mein erster Versuch, eine Fanfiction zu schreiben. Es gibt bestimmt bessere und schlechtere Stellen, aber das wichtigste ist für mich, dass ich dabei so viel dazulerne. Ich hoffe, ihr habt etwas Spass an der Story und es wäre toll, wenn ich weiss, dass diese Geschichte jemanden interessiert. Also bitte gebt eure Reviews ab! Kritik, Anregungen, Lob, alles ist willkommen!

Eure Nala




Für Ophelia

- KAPITEL EINS -

Albus Dumbledore


Langsam öffnete sie die Augen. Sie lag in einem Bett mit weissen Bezügen und sie sah noch andere Betten im Zimmer stehen, die aber leer waren. Sie musste sich in einem Krankenhaus befinden. Eine Ärztin kam kurz herein, fragte sie nach dem Befinden und kontrollierte ihren Blutdruck und ihre Temperatur. Sie fühlte sich nur müde. Ehe sie die Ärztin auch nur irgendetwas fragen konnte, war diese schon wieder verschwunden.
Warum war sie hier? Was war mit ihr geschehen? Sie bemerkte, dass sie überall am Körper Pflaster hatte. Am Rücken, an den Rippen, über der Hüfte und auf einem Oberschenkel, aber sie konnte sich noch nicht recht erinnern. Doch bevor sie lange darüber nachdenken konnte, kamen zwei seltsame Herren herein. Beide sahen sehr freundlich aus.
Der ältere Mann hatte einen langen weissen Bart und genauso lange waren seine weissen Haare. Auf seiner Nase hatte er eine Brille mit halbmondförmigen Gläsern. Dahinter waren zwei strahlend blaue Augen zu sehen. Für sein ziemlich hohes Alter waren sie fast zu blau. Das Merkwürdigste war aber seine Kleidung. Er trug eine türkisfarbene Robe und einen violetten Umhang. Dazu trug er einen Hut, der aber auch nicht gerade der letzte Schrei war.
Der andere Mann war etwas jünger und sah nicht ganz so seltsam aus. Er trug einen Nadelstreifenanzug und machte einen stolzen Eindruck.
Sie begrüssten sie freundlich.
"Guten Tag. Wie geht es Ihnen? Mein Name ist Cornelius Fudge und das ist mein Kollege Albus Dumbledore", sagte der Jüngere der beiden.
"Solche Namen habe ich noch nie gehört", dachte sie bei sich und Dumbledore fragte sie: "Wissen Sie wie Sie heissen?"
"Ja, ich weiss wie ich heisse", antwortete sie. "Mein Name ist Nala Silver. Aber sagen Sie mir, warum bin ich hier? Ich bin doch nicht krank, oder?"
"Sie sind leicht verletzt und waren etwas längere Zeit bewusstlos. Sie wurden in einer Gasse überfallen. Man hat Sie dort gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Sie sind stark und haben sich gut erholt. Sie brauchen aber noch Ruhe. Können Sie sich wieder erinnern?"
Nala zuckte zusammen. Dunkel erinnerte sie sich wieder daran, was geschehen war, bevor sie in diesem Zimmer aufgewacht ist. Sie nickte nur, denn sie konnte nicht darüber sprechen.
"Können Sie uns nichts genaueres sagen? Wir haben nur einen sehr ungewöhnlich verstorbenen und einen verletzen und völlig verstörten Mann, die uns nur vage weiterhelfen konnten. Wir wissen, dass Sie angegriffen wurden und dann... na ja... Wissen Sie wieso die beiden Männer durch die Luft flogen und dann so hart an die Wand prallten?", fragte Fudge.
Sie schwieg, aber man konnte sehen, dass sich in ihren Augen Tränen ansammelten.
"Ich glaube, dass Ihnen schon öfter solche seltsamen Dinge passiert sind. Habe ich recht? Bitte seien Sie ehrlich. Es wird Ihnen nichts geschehen." Dumbledore sah sie fragend an und als sie ihn anschaute, zwinkerte er ihr zu.
Sie nickte wieder und meinte: "Was glauben Sie weshalb ich hier in London bin?... Ich dachte in dieser Grossstadt würde ich nicht so auffallen. Ich gehöre doch eigentlich gar nicht hier her, ich wollte nur mal ein wenig Ferien hier machen!" Sie senkte traurig den Blick. "Aber wer sind Sie? Und warum stellen Sie mir diese Fragen? Ich nehme nicht an, dass Sie von der Polizei sind."
Nun druckste Fudge etwas herum. "Nun.. ähm... Ich weiss nicht recht, wie ich Ihnen das erklären soll. Versuchen Sie einfach zu zuhören und zu verstehen. Also, ich bin vom Zaubereiministerium. Wir haben Sie aufgesucht, weil wir Sie wohl damals übersehen haben."
Dumbledore wurde rot im Gesicht und fuhr fort: "Sie sind eine Hexe, Miss Silver. Ihre magischen Kräfte waren länger versteckt, als es für Zauberer und Hexen sonst üblich ist. Aber sie sind der Grund für die seltsamen Dinge, die um Sie herum geschehen. Ich bin der Schulleiter von Hogwarts, einer Schule für Hexerei und Zauberei. Eine meiner Aufgaben ist es, magische Kinder im Alter von 11 Jahren aufzufordern, in meiner Schule ihre magischen Fähigkeiten zu stärken und zu lernen, sie zu kontrollieren. Einer Ihrer Vorfahren muss eine Hexe oder ein Zauberer gewesen sein, doch wir haben den weiteren Verlauf Ihrer Familie wohl leider aus den Augen verloren. Erst jetzt haben wir sie entdeckt, als Sie diesen "Unfall" hatten. Es tut uns ausserordentlich leid. Kann es sein, dass jemand in Ihrer Familie adoptiert wurde? Oder gar Sie?"
Nala bewegte unglaubwürdig ihren Kopf und sagte leise: "Ich weiss, dass meine Grossmutter mütterlicherseits adoptiert wurde, als sie noch sehr klein war. Ich weiss nicht, wer ihre wirkliche Mutter war oder wo sie gelebt hat, aber meine Grossmutter ist in der Schweiz aufgewachsen und hat dort ihre Familie gegründet."
"Oh, so etwas habe ich mir gedacht." Dumbledore zog die Augenbrauen hoch. "Noch ein Grund warum wir Sie nicht entdeckt haben. Es gibt nur wenige Zauberer und Hexen in der Schweiz, schon gar nicht eine Schule und auch sonst haben wir nicht viel Kontakt mit der Schweiz. Wissen Sie zufällig den Nachnamen ihrer echten Urgrossmutter?"
Nala überlegte kurz. "Mein Onkel hat einmal versucht es herauszufinden. Ich glaube, er war auf den Namen 'Fiore' gestossen."
"Fiore", murmelte Fudge, "Ich glaube, den Namen habe ich schon einmal gehört. Ich werde sofort ein paar Nachforschungen anstellen."
"Das ist ja eine Geschichte, die Sie mir da auftischen. Sie sind also Zauberer, richtig? Ich habe noch nichts von Ihrer Magie gesehen. Können Sie es beweisen? Warum habe ich noch nie von echten Hexen und Zauberern gehört? Und wenn ich eine Hexe sein soll, weshalb konnte ich nie das zaubern, was ich mir wünschte? Und warum scheinen meine Grossmutter, meine Mutter und auch meine beiden Schwestern nicht so wie ich zu sein?" Nala war nicht mehr zu bremsen mit ihren Fragen. Sie konnte und wollte nicht so einfach glauben.
Dumbledore schmunzelte und sagte: "Ihnen kann man nicht so leicht etwas vormachen, wie?" Dann begann er wieder mit seinen Erklärungen. "Sie wollen einen Beweis, dass wir wirklich zaubern können? Nennen Sie mir irgendetwas und ich werde versuchen, es für Sie zu zaubern."
"Ich mag Marzipan", sagte Nala keck.
Dumbledore setzte sich auf einen Stuhl und holte seinen Zauberstab und ein Taschentuch aus seinem Umhang hervor, murmelte ein paar Worte, die Nala nicht recht verstand, und nach einem Schwenk mit dem Zauberstab verwandelte er das Taschentuch und ein kleiner weisser Hase aus Marzipan lag auf ihrer Bettdecke. Nala probierte ein Ohr von dem Hasen und sah ihn erstaunt an. Es war tatsächlich Marzipan. Auch Fudge hatte sich in der Zwischenzeit hingesetzt und hörte nun gespannt zu. Dumbledore nahm sich das zweite Ohr des Hasen und meinte: "Vorzüglich!"
Lächelnd zwinkerte Dumbledore ihr wieder zu und versuchte weiterzuerzählen. "Wir Zauberer versuchen unsere Welt vor den Muggeln geheim zu halten. Muggel sind die normalen Leute, die keine magischen Fähigkeiten besitzen. Es gibt reine Zaubererfamilien und es gibt aber auch viele Familien, die sowohl aus Hexen als auch aus Muggeln bestehen. Wenn eine Hexe oder ein Zauberer mit einem Muggel eine Familie gründet, kann es vorkommen, dass die magischen Fähigkeiten über Generationen versteckt bleiben. In Ihrem Fall sind sie wahrscheinlich erst in Ihnen als Urenkelin wieder hervorgetreten. Ich glaube, Ihre Kräfte sind sogar aussergewöhnlich stark, aber Sie können nicht einfach so zaubern. Dafür braucht man meistens einen Zauberstab und Sprüche und Ihnen fehlt durch mein Verschulden die nötige Ausbildung."
Nala musste tief Luft holen und rieb sich die Stirn. "Ich beginne Ihnen zu glauben. Aber wenn das alles wahr sein sollte, frage ich, wie soll es nun weitergehen?"
"Nun, ich würde gerne das Versäumte nachholen und Ihnen einiges beibringen. Ich würde Sie gerne nach Hogwarts mitnehmen. Es sind Sommerferien in zwei Wochen und ich könnte Sie in den Ferien schon einiges lehren. Weiter werde ich versuchen, dass auch die anderen Lehrer an der Schule Intensivstunden für Sie geben das ganze Jahr über, denn ich glaube kaum, dass Sie bei den normalen Schülern mitmachen wollen. Ich bin mir sicher, Sie werden schnell Fortschritte machen. Ich habe ein paar Sachen über Sie in Erfahrung gebracht und weiss deshalb, dass Sie zwei Jahre Chemie studiert haben und in diesem Fach ausgezeichnet waren. Dann haben Sie weiter in Medizin studiert, Sie verstehen Biologie und können eigentlich trotz Ihres kleinen Geheimnisses sehr gut mit Menschen umgehen. Auch Englisch sprechen Sie sehr gut. Sie sind ja damit aufgewachsen, wenn ihr Vater aus England kommt. Das sind gute Voraussetzungen und Sie könnten in Hogwarts auch an vielen Orten aushelfen, zum Beispiel im Krankenflügel, bei den Tieren, bei den Zaubertränken und durch Ihre psychologischen Kenntnisse könnten Sie auch den Schülern besser helfen bei solchen Problemen als die meisten Lehrer an der Schule. Ich glaube, Sie wären also sogar eine Bereicherung für unsere Schule."
"Moment!", unterbrach sie Dumbledore, "Nicht so schnell! Ich habe das Gefühl, dass hier einfach so über mein Leben entschieden wird. Ich gebe zu, ich bin eine neugierige Person und grundsätzlich sehr offen für neues. Ihr Angebot reizt mich schon, aber ich habe auch noch eine Familie und auch trotz meiner seltsamen Art ein paar sehr gute Freunde. Ich möchte sie nicht einfach zurücklassen und nie mehr von ihnen hören, auch wenn sie Muggel sein sollen und ich nicht. Ich habe ein Pferd und eine Katze zu Hause um die ich mich kümmern will."
"Immer mit der Ruhe", beschwichtigte Dumbledore, "Sie dürfen Ihrer Familie selbstverständlich Bescheid sagen und auch Ihren engsten Freunden. Ich glaube, dass Sie selbst entscheiden können, wem Sie vertrauen dürfen und wem nicht. Den Kontakt sollten Sie keines Falls abbrechen. Allen anderen können Sie sagen, dass Sie eine Stelle im Ausland angenommen haben und nun dort leben würden. So ist es im Grunde ja auch. Für Ihre Tiere ist in Hogwarts genug Platz und Sie können sie gerne mitnehmen."
"Nun gut", seufzte Nala, "Wie mir scheint, ist alles schon durchdacht. Vielen Dank für das Angebot, und dass Sie sich nun für mich so einsetzen. Ich weiss gar nicht recht, wie mir geschieht. Doch ich nehme es, wie es kommt und nehme die "Stelle" gerne an."
Dumbledore wirkte erleichtert. "Schön. Ich freue mich, Sie in zwei Wochen in Hogwarts begrüssen zu dürfen. Ich schlage vor, dass Sie sich noch etwas ausruhen und dann nach Hause zurück kehren. Sie können Ihre Angelegenheiten regeln und Ihre Liebsten informieren. Ich werde Hagrid schicken, um Sie und Ihre Tiere abzuholen. Ich nehme an, Ihnen ist lieber, wenn Sie mit Ihrem Pferd reisen können. Den genauen Treffpunkt werde ich Ihnen noch per Post zuschicken."
"Ja, genau so werden wir es machen." Nala musste gähnen und entschuldigte sich sofort dafür.
"Nein, Sie haben recht. Es ist Zeit zu gehen und Sie noch etwas schlafen zu lassen." Er nahm einen Umschlag aus seinem Umhang und legte ihn ihr in die Nachttischschublade. "Ich habe mir erlaubt, Ihnen ein Flugticket zu besorgen, damit Sie morgen bequem nach Hause kommen. Jetzt wünsche ich Ihnen eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf." Er stand auf und auch Fudge erhob sich wieder. Ihm war ebenfalls Müdigkeit anzusehen. Er verabschiedete sich und Nala tat es ihnen gleich.
Die Männer verschwanden und Nala schaute auf die Uhr. Es war kurz nach drei Uhr in der Früh. Erschöpft durch die vielen neuen Eindrücke schlief sie schnell ein.