- KAPITEL DREIUNDZWANZIG -

Familienprobleme


Als Nala am nächsten Morgen erwachte, konnte sie sich kaum bewegen, weil sie von ihrer Decke und vor allem von Severus so eingewickelt war. Vorsichtig, so, dass sie ihn nicht weckte, drehte sie ihm ihren Rücken zu, weil sie nachsehen wollte, wie spät es war. Sie streckte die Hand aus und suchte auf dem Nachttisch nach ihrer Uhr. Schliesslich fand sie, wonach sie suchte. Es war schon 7.15 Uhr. Dann stellte sie etwas anderes mit Schrecken fest. Abraxas war schon weg und den Brief hatte er mitgenommen.
"Verdammt!" hauchte sie in die Bettdecke. Da ertönte plötzlich die tiefe, sanfte Stimme von Severus hinter ihr.
"Na, wen verfluchst du denn schon so früh am Tag?" schmunzelte er und gab ihr einen Kuss in den Nacken. Langsam drehte sich Nala wieder zu ihm um und schaute ihm in die Augen.
"Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken."
"Du hast mich nicht geweckt. Ich war schon lange vor dir wach", antwortete er frech.
"So? Und dann hast du einfach mal gedacht, dass du mich ein bisschen beobachten könntest? Da kommt wohl der Spion in dir wieder hervor", kicherte sie, aber er starrte sie einen Moment erschrocken an. Nala begriff sofort, was los war. Er wollte nicht gern daran erinnert werden. Es war taktlos von ihr gewesen, darüber einen Witz zu machen.
"Entschuldige", sagte sie schnell und küsste ihn sanft auf die Lippen. "Ich wollte nicht..." Er gab ihr auch einen Kuss und meinte:
"Schon gut. Tatsächlich ist das hier eine etwas andere Situation. Hier macht es mir nämlich Spass dir zu zusehen und ich tue es allein für mich." Er zwinkerte ihr zu.
"Ja, das habe ich bemerkt", gab sie schnippisch zurück.
"Also, was ist den nun 'verdammt'?" fragte er ruhig.

Nala erzählte ihm von dem Brief, den sie an Dumbledore geschrieben hatte und dass sie ihn jetzt noch schnell hätte ändern wollen, weil Severus ja inzwischen wieder bei ihr war, aber Abraxas schon damit losgeflogen war.
"Ach, das ist doch egal. Dumbledore wird es noch früh genug erfahren. Immerhin weiss er, dass es dir gut geht", sagte Severus, während er ihr über das Haar streichelte. "Wie geht es dir eigentlich? Ich staune, dass du mit mir eine solche Nacht verbringen konntest, nachdem, was mein Bruder mit dir vorhatte. Es tut mir leid, ich habe gestern nicht mehr daran gedacht, weil ich einfach zu glücklich war, dass ich bei dir bin und dass es dir gut geht." Seine Miene war jetzt plötzlich sehr ernst und Nala durchfuhr ein Zittern am ganzen Körper. Leise sprach sie:
"Nein, Severus. Ich bin ja zum Glück noch einmal davongekommen. Natürlich, mir wird speiübel, wenn ich zu sehr daran denke und es macht mir Angst, aber ich lasse nicht zu, dass das zwischen uns etwas ändert. Solange ich deinen Bruder nicht sehen muss, geht es mir gut."
"Aber Nala, es sollte dich keine Überwindung kosten um mit mir zusammen zu sein. Ich verstehe, wenn du Abstand brauchst."
Ein ehrliches Lächeln legte sich auf Nalas Gesicht. "Glaub mir, es kostet mich mehr Überwindung von dir Abstand zu haben."
"Ja dann wollen wir natürlich nicht zulassen, dass du dich überanstrengen musst, oder?" schmunzelte er wieder, bevor er sich ihren leidenschaftlichen Küssen hingab.

Nach einer Weile musste Nala die herrlich Zweisamkeit unterbrechen. Sie gab Severus noch einen letzten Kuss und stand dann auf um sich anzuziehen.
"Wohin gehst du?" fragte er enttäuscht.
"Wenn wir bei meinem Vater einen halbwegs guten Eindruck machen wollen, sollte ich besser zusehen, dass das Frühstück auf dem Tisch steht, wenn er aufsteht."
Severus horchte auf. "Wie meinst du das: 'halbwegs guten Eindruck'?"
"Ja, du kennst bereits meine Mutter und sie war doch recht freundlich, oder? Aber mein Vater war bis jetzt allen meinen Freunden gegenüber sehr skeptisch und das wird er auch bei dir sein." Nala machte eine Pause, um Luft zu holen, dann schaute sie Severus vorsichtig an. Er hatte sich aufgesetzt und sein Gesicht war jetzt wieder kalt und streng und seine Augen hatten diesen Ausdruck, den Nala nicht mochte.
"Und.. ähm...", fuhr sie fort, "Ich glaube, er hatte schon nicht so Freude, dass ich jetzt in Hogwarts lebe, und er wird bestimmt nicht jauchzen vor Glück, dass ich jetzt auch noch einen Zauberer zum Freund habe. Aber er wird schon nicht gleich ausrasten. Ich rechne mit grimmigen Blicken und vielleicht etwas zu forschen Bemerkungen."
Inzwischen hatte sich Severus bis zu den Hosen angekleidet und baute sich jetzt ziemlich aufgebracht vor Nala auf. "Nala! Denkst du nicht, du hättest mir das etwas früher sagen sollen?!"
"Wärst du trotzdem gekommen, wenn ich es dir gesagt hätte? Ich glaube nicht."
"Wahrscheinlich nicht, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Du hast mich angelogen! Du hast gesagt, deine Eltern wären die umgänglichsten Muggel und ich würde keine Probleme mit ihnen haben."
"Ich habe dich nicht angelogen. Sie sind auch sehr umgänglich! Glaub mir, jeder andere Muggelvater würde bei seiner Tochter auch so reagieren. Im Grossen und Ganzen reagiert meine Familie einfach toll auf die Tatsache, dass ich eine Hexe bin. Und auch mein Vater hat mir bis jetzt noch nie Vorwürfe gemacht, weil ich diesen Weg gewählt habe."
"Er wird an die Decke gehen, stimmt's?" sagte Severus mit einem Ton, der ihr sagte, dass er sie ohne weiteres durchschauen konnte.
"Es kann sein, muss aber nicht. Aber er wird sich auch wieder beruhigen und wird schweigen. Irgendwann einmal wird er auch beginnen, dich näher zu betrachten und wird merken, dass er meine Entscheidung akzeptieren kann."
"Trotzdem hätte ich lieber noch gewartet. Wenn wir länger zusammen wären, würde er auch besser erkennen, dass wir uns wirklich lieben."
"Nein, so ist es besser, glaub mir. Je länger ich ihm nichts von dir sage, desto wütender würde er auf mich werden."
"Wütend?" sagte Severus entsetzt. "Ich will nicht, dass dein Vater wütend auf uns ist!"
"Wenn er wütend wäre, dann wohl doch nur auf mich", gab sie ruhig zur Antwort.
"Das ist noch viel schlimmer! Gab es keine bessere Lösung?"
"Nein, oder siehst du eine?"
Severus schüttelte langsam den Kopf.
"Eben. Du sagtest mir es soll egal sein, was dein Bruder denkt und ich sage dir, es kann egal sein, was mein Vater denkt. Aber irgendwann würde er es erfahren und je früher desto besser."
"Aber ich möchte auch nichts mehr mit meinem Bruder zu tun haben, das hatte mit ihm schon vorher kein gutes Verhältnis. Aber du im Gegenteil, hast deine Familie sehr gern, auch deinen Vater. Du kannst nicht ohne sie sein."
"Da hast du recht", meinte Nala betrübt. "Aber mein Vater ist nicht dein Bruder und deshalb weiss ich, dass er mich auch irgendwann verstehen wird, was dich angeht. Und eben, weil ich ihn mag, sollte ich dich ihm vorstellen. Vertrau mir."
"Na schön, ich sehe deine Beweggründe, aber trotzdem hättest du es mir etwas eher sagen können."
"Okay, es tut mir leid, ehrlich, doch du weißt selber genauso gut wie ich, dass man manchmal nicht gleich mit der ganzen Wahrheit herausrücken kann. Hätten wir gestern in Hogwarts noch miteinander  in Ruhe reden können, hätte ich es dir bestimmt gesagt und als wir zu Bett gegangen sind, habe ich es irgendwie vergessen." Nala musste schmunzeln.
"Hmm, in Ordnung. Vergeben und vergessen. Darf ich dir beim Frühstück helfen?"
Als Antwort bekam er zuerst einen Kuss auf die Brust. "Gerne, wenn dich angezogen hast."
Severus seufzte und Nala gab ihm noch einmal einen aufmunternden Kuss, bevor sie ins Badezimmer ging, um sich frisch zu machen. Sie war einmal mehr sprachlos, als sie zurückkam, wegen Severus' Aussehen. Er hatte seine üblichen schwarzen Hosen, die sonst meistens unter seinem Umhang versteckt waren, und dazu trug er einen schwarzen Pullover mit Rollkragen. Er sah einfach atemberaubend aus. Nala war sich sicher, wenn ihre Mutter Severus nicht schon akzeptieren würde, wäre sie spätestens jetzt von ihm überzeugt. Nala konnte sich gar nicht mehr sattsehen.

"Warum schaust du mich so an?" wollte er nach einer Weile wissen. Eigentlich hätte er nicht zu fragen brauchen, denn er wusste genau, welche Wirkung er mit seinem Aussehen und seiner Stimme haben konnte. Aber früher war er diesen Situationen jeweils überlegen und er hatte es einfach genossen, dass er Frauen auf diese Weise aus der Ruhe bringen konnte, ohne dass er sich weiter dafür interessierte. Nur, bei Nala fühlte er dieses Kribbeln im Bauch, wenn sie ihn so ansah, aber ihm gefiel es und es amüsierte ihn auch, dass er immer noch einen solchen Effekt bei ihr auslösen konnte.
Nala wurde aus ihren Träumen gerissen, als er sie ansprach, und schüttelte sich kurz den Kopf.
"Ich... ach nichts", sagte sie mit geröteten Wangen und im Stillen ärgerte sie sich, dass er sie manchmal noch so in Verlegenheit bringen konnte. Severus merkte das und ging belustigt noch einen Schritt weiter.
"Sehe ich okay aus? Kann ich so vor deinen Eltern auftreten?"
"Ich denke schon", gab sie zur Antwort, während sie angestrengt versuchte, ihm nicht gleich wieder um den Hals zu fallen. Sie musste jetzt aber wirklich langsam in die Gänge kommen.
Severus ging zur Tür und hielt sie für Nala auf. Während sie durch die Tür an ihm vorbeihuschte, flüsterte sie ihm schelmisch zu: "Biest!"
Severus lächelte verschwörerisch und folgte ihr.
Bevor sie aber mit dem Frühstück begannen, zeigte Nala ihm noch den Garten, den Stall und natürlich das Haus. Das Bürozimmer hatte Severus schon vorhin kurz gesehen, weil ja die Treppe, die in einer Ecke von Nalas Zimmer war, direkt dorthin führte. In diesem Bürozimmer fand er es sehr gemütlich, fast wie bei ihm in seinem Wohnzimmer. Es gab eine bequeme Couch-Ecke und eine beachtliche kleine Bibliothek. Das einzige, was in diesem Zimmer an Muggel erinnerte, waren die Lampen und dieses Computer-Dings, das die Muggel benutzten, und Nala auch eines in ihrem Zimmer hatte. Nala führte ihn die Treppe hinauf wieder in ihr Zimmer. Severus musterte ihren Schreibtisch etwas genauer und direkt auf ihm fand er die "Herr der Ringe"-Trilogie. Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an.
"Weshalb bekommen die solch einen prominenten Platz?"
"Weil das meine Lieblingsgeschichte ist", antwortete sie verlegen. Dann schmunzelte sie: "Ich mochte Gandalf schon immer von allen am liebsten, weißt du. Das ist der Zauberer in der Geschichte."
"Ich weiss. Ich habe diese Bücher selbst schon viele Male gelesen", schmunzelte er zurück.
"Wirklich? Ich wusste nicht, dass du dich für diese Art von Bücher interessierst. Da stehen ohnehin praktisch nur Sachbücher in deinem Wohnzimmer."
"Ja, aber hast du schon mal meine Bücher im Schlafzimmer angesehen? Dort stehen die Bücher, die ich zum Vergnügen lese. Auch die Bücher von Tolkkien."
"Anscheinend hat mich in deinem Schlafzimmer immer etwas anderes interessiert", sagte sie mit frechem Blick.
Severus hielt ihr die Tür wieder auf und folgte ihr dann in die Küche. Zusammen begannen sie das Frühstück zu machen, natürlich nicht ganz ohne Magie.

Nala war gerade im Esszimmer, als ihr Vater auftauchte. Er war ebenfalls schon angezogen und sah ausgeschlafen aus.
"Guten Morgen, Nala. Weshalb ist das Frühstück den schon bereit? Bist du krank?" scherzte er.
"Nein, Pa, das bin ich nicht. Aber warte bitte hier, ich möchte dir jemanden vorstellen." Sie lächelte ihn an und verschwand dann in der Küche.
Sie nahm Severus liebevoll and er Hand und nach: "Kann's losgehen?", nickte er ihr zu und sie zog ihn ins Esszimmer. David stand noch dort und zog die Augenbrauen zusammen.
"Das ist Severus Snape, Paps. Und Severus, das ist David Silver, mein Vater."
"Guten Tag. Freut mich Sie endlich kennen zu lernen", sagte Severus, machte eine leichte Verbeugung und hielt David seine Hand hin, doch Nalas Vater machte keine Anstalten, diese zu nehmen. Er starrte nur schockiert auf das Pärchen.
"Nala!" sagte David laut. "Bist du mit dem zusammen!?!"
"Ja, schon bald vier Monate", antwortete sie unbeirrt vom Verhalten ihres Vaters, gleichzeitig hielt sie Severus Hand etwas fester. Dieser erwiderte ihren Griff und versuchte eine souveräne Miene zumachen.
"Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?!" tobte Nalas Vater los. "Ich finde, das geht jetzt wirklich zu weit! Dass du auf diese Schule gehst, konnte ich ja gerade noch akzeptieren, aber das...!!! Das ist wirklich zu viel! Eigentlich hätte ich es erwarten müssen, dass du als nächstes mit einem Zauberer ankommst, aber ich hätte nie gedacht, dass er dein Vater sein könnte vom Alter her!"
Nala wollte etwas einwenden, aber ihr Vater nahm nur kurz Luft, um sich dann an Severus zu wenden. "Und Sie! Schämen Sie sich gar nicht?! Sie halten sie doch nur wie eine Trophäe! Sie sind zu alt für sie!"
"Vater! Es reicht jetzt!" rief Nala drohend. "Nimm dich wieder zusammen! Du übertreibst masslos! Jetzt hör mir zu. Ich schätze es, dass du meine Entscheidung nach Hogwarts zu gehen, akzeptieren konntest, warum vertraust du mir jetzt nicht auch damit? Und ich sage es dir ehrlich, Severus hätte mit 13 Jahren bestimmt noch kein Kind gewollt! Ja, Papa, 13 Jahre Unterschied ist zwischen uns, nicht mehr und nicht weniger, aber das ist keine grosse Sache und uns ist es egal. Dir kann es auch egal sein. Ich bin glücklich mit Severus und du solltest dein Urteil über ihn auch nicht fällen, bevor du ihn nicht richtig kennst! Du bist doch sonst immer so rational!" Nala schaute ihrem Vater fest in die Augen.
Aber jetzt fasste Severus das Wort, stellte sich leicht schützend vor Nala und näher zu ihr.
"Ich versichere Ihnen, Mr. Silver, dass meine Gefühle für Nala echt sind. Ich liebe Nala und will, wie Sie auch, dass es ihr gut geht."
"Siehst du es denn nicht? Wir lieben uns! ... Mama, hilf mir! Sag du es ihm!" bat sie verzweifelt ihre Mutter, die gerade den Raum betreten hatte.
"Ich glaube, es ist das Beste, wenn ihr beide jetzt einen Spaziergang macht." Livia schob Nala und Severus in Richtung Haustür und sagte Nala dann: "Ich werde mit deinem Vater reden, aber ich muss zugeben, dass er schon ein wenig recht hat."
"Wie recht hat?" fragte Nala.
"Naja, er sieht auf den ersten Blick nicht wie jemand aus, der für dich der Richtige ist. Er ist älter und er ist ein Zauberer. Stell dir doch nur mal vor, wenn du bei ihm bleibst. Du würdest für immer in einer anderen Welt sein. Das will dein Vater bestimmt nicht und dass Professor Snape auch noch älter ist als du, ist ihm zusätzlich noch ein Dorn im Auge."
"Mam, es sind nur 13 Jahre! Und du weißt, dass ich euch nie für immer verlassen würde. Es wäre nicht anders als jetzt!"
"Nun gut. Geht jetzt, ich versuche die Wogen etwas zu glätten. Er wird sich sicher beruhigen."
"Danke."
"Auf Wiedersehen. Mrs. Silver", sagte Severus noch, dann verschwanden die beiden Hand in Hand im Nebel.

"Es tut mir leid, Severus", flüsterte sie ihm traurig zu.
"Es ist nicht gerade gut gelaufen, vielleicht sollte ich besser wieder nach Hogwarts gehen."
"Hmm, ich weiss nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Vater so ausflippt. Ich will dich nicht halten, du kannst gehen, wenn du willst, aber wenn du jetzt gehst, wird er meinen, du läst mich im Stich oder er wird sonst irgendetwas erfinden. Ich würde vorschlagen, wir warten noch etwas ab, aber wenn er sich nicht beruhigt bis heute Nachmittag, gehst du zurück nach Hogwarts und ich werde dich begleiten."
"Klingt vernünftig. Weiss du, eigentlich kann ich es deinem Vater gar nicht übel nehmen."
"Wie meinst du das?"
Severus senkte seinen Blick. "Vor zwei Monaten hatte ich die selben Einwände."
Nala blieb vor ihm stehen und schaute ihm in die Augen. "Ja, ich weiss, und du hast jetzt erkannt, dass sie falsch sind."
"Sie sind nicht falsch, Nala. Es kommt nur einmal der Zeitpunkt, an dem sie keine Rolle mehr spielen."
Nala schwieg eine Weile, dann meinte sie: "Mein Vater wird auch einmal einsehen, dass seine Einwände keine Rolle spielen sollten... hoffentlich."
Severus legte einen Arm um ihre Taille und zog sie näher an sich. Er küsste sie zärtlich, während sie nur ihre Augen schloss, um es zu geniessen.
"Ich werde für dich da sein", versicherte er ihr. "Jetzt weiss ich wenigstens von wem du ein paar Dinge geerbt hast. Die Offenheit, Aufgestelltheit und Freundlichkeit habe ich ein bisschen in deiner Mutter wiedererkannt, aber deinen Mut und dein Temperament hast du garantiert von deinem Vater."
"Mein Vater kann auch freundlich und lustig sein. Vielleicht werden wir das auch noch erleben. Komm jetzt. Ich zeige dir, wo ich aufgewachsen bin."
Sie zog ihn an der Jacke mit sich und er nahm sie in seinen Arm. Nala zeigte ihm das Dorf und die Plätze, die ihr als Kind etwas bedeutet haben.


Nach ungefähr drei Stunden waren sie wieder bei Nalas Elternhaus und traten vorsichtig ein. Livia begrüsste die beiden und erklärte Nala, dass ihr Vater noch nicht von Severus überzeugt ist, aber er werde ein Auge auf ihn werfen. Jetzt sei er mit seinem Fahrrad unterwegs. Nalas Familie wusste, dass er meistens ziemlich abreagiert zurückkam von seinen Touren. Severus und Nala verbachten ihren Nachmittag in Nalas Zimmer und lasen. Severus war gerade vertieft in ein Buch über Leomagi, als Nala plötzlich ihr Buch zusammenschlug. Sie war blass und er konnte Panik in ihren Augen lesen.
"Was ist denn los?" fragte Severus sie.
"Severus... ich.. wir...letzte Nacht...", stotterte sie wild durcheinander.
Severus setzte sich zu ihr und nahm ihren Kopf in seine Hände, damit sie ihn ansah.
"Shh, beruhige dich. Sag mir einfach, was auf einmal los ist. Was ist mit letzter Nacht?" sagte er mit seiner sanften Stimme.
Nala schluckte kräftig und begann langsam zu erzählen: "Über Hogwarts liegt doch dieser Bann, damit wir nicht ungewollte Kinder bekommen. Nur leider liegt dieser Bann nicht über dem Haus meiner Eltern. Poppy hat mir für diese Fälle den Trank gegeben, ich glaube ich habe sogar davon in meiner Tasche, aber ich habe ihn nicht..." Ihre Stimme war jetzt nur noch ein Hauchen. "Es tut mir leid."