Anmerkung: und schon ist Kapitel 4 da. Es wird ein bisschen dramatisch, schließlich muss ja auch eine gewisse Spannung reinkommen, oder?? Ich habe das Kapitel noch ein bisschen verändert und Szenen noch etwas detaillierter geschrieben. Wer will kann's noch mal lesen, oder lassen. g



4. Die Party und andere Katastrophen

Harry und Ginny blickten immer noch völlig verdattert auf den anderen "Snape". Auch die Gäste um sie herum schauten interessiert, was da gerade geschehen war und begannen miteinander zu flüstern. In Severus Ohren drangen immer wieder nur Wortfetzen wie: "Meine Güte, das ist Professor Snape!" oder: "Wie kommt gerade Hermione dazu, ihn hierher zu schleppen?" Er hatte sich selten unwohler gefühlt als in diesen Moment. Wie hatte Miss Granger gerade gesagt? Es würde ein schöner Abend werden? Severus bezweifelte dies doch sehr. Er beschloss, in die Offensive zu gehen. Wahrscheinlich auch nur aus dem einzigen Grund, weil sich bei dem Grillgeruch sein Magen gemeldet hatte. Seit dem schnellen Frühstück im "Leaky Cauldron" hatte er nichts mehr gegessen.

Er trat auf Harry Potter zu, der in erschrocken anblickte. "Ist es vielleicht möglich, eine von diesen Bratwürsten zu haben?" Harry, der mit allem gerechnet hatte, aber nicht mit so einer, im Bezug auf Snape für ihn völlig abwegigen Frage, nickte nur verdutzt und nahm einen Teller auf den er ihm gleich zwei Bratwürste drauftat. Automatisch machte er auch für Hermione einen Teller fertig.

Harry konnte einfach nicht fassen, wen seine beste Schulfreundin da mit zur Party gebracht hatte. Er war eh über Hermiones Aussehen mehr als überrascht gewesen. Er hatte sie noch nie in solch einem tollen Kleid gesehen. Jeder Mann würde sich nach ihr umdrehen, aber nach Hermiones Gesichtsausdruck zu schließen hatte diese nur Augen für ihren ehemaligen Zaubertranklehrer! Hermione nahm Harry den Teller ab und bedankte sich fröhlich, so als ob es völlig normal sei mit Snape auf einer Party aufzutauchen.

Hermione dachte sich ebenfalls ihren Teil, als sie die erstaunten Gesichter gesehen hatte. Nachdem Harry ihr den Teller gereicht hatte, schaute sie nach oben, lächelte Severus an und hakte sich bei ihm unter. "Wollen wir nicht zum Salatbuffet gehen, Professor?" Dieser konnte nur verdutzt Nicken und Hermione zog ihn rüber an den Tisch, wo allerlei andere Köstlichkeiten standen. Er beschloss auf das Spiel einzugehen. Schließlich hatte er sich noch nie etwas daraus gemacht was die anderen Leute von ihm dachten. Er fragte sich nur, ob es für Hermione so gut war, sich mit ihm abzugeben, sie hatte schließlich einen Ruf zu verlieren.

Nachdem sie die Teller mit den Beilagen vollgeladen hatten, setzten sie sich auf eine Bank im hinteren Eck des Gartens, wo sie alles überblicken konnten. Einen Moment lang aßen beide schweigend. Snape, der immer noch die Blicke der anderen Gäste auf sich spürte, begann als erster zu Sprechen: "Halten Sie es immer noch für eine gute Idee mich mit hierher genommen zu haben?" Hermione schluckte gerade noch ihren letzten Bissen hinunter bevor sie redete. "Es ist komisch, von allen hier angestarrt zu werden, nicht wahr?" "Ja", antwortete er, obwohl er es ja eigentlich schon gewohnt war. Er drehte sich um und sah ihr nun direkt in die Augen. "Glauben Sie, Miss Granger, dass ich es wirklich wert bin, dass Sie hier ihren Ruf verlieren?" "Glauben Sie denn", erwiderte Hermione, "das ihr Ruf wirklich so schlecht ist?" "Nun, ja auf jeden Fall wird wohl kaum jemand verstehen wieso Sie gerade mich mit hierher genommen haben! "Ich werde das schon klären!" sagte Hermione ein wenig trotzig und reckte ihr Kinn nach oben.

In den Moment traten Harry und Ginny vor die beiden. Sie waren doch zu neugierig wieso ER hier war.

"Ähm, Hermione. können wir dich mal kurz. .." Ginny sah etwas verlegen aus, als sie da vor den beiden stand. Ihr fiel es immer noch schwer in diesem Mann, der da auf der Parkbank saß, Snape zu erkennen. "Sie entschuldigen mich bitte einen Augenblick?" Hermione sah Snape an und war aufgestanden. "Sicher!" "Die arme Hermione", dachte er. "Sie muss jetzt erst mal Rede und Antwort stehen. Ob ich ihr Helfen sollte?" "Nein", beschloss er für sich, dass musste sie ganz alleine mit ihnen klären.

Hermione war auf einmal ganz übel geworden. Was um alles in der Welt sollte sie ihren Freunden erklären? Das sie mit ihm Eisessen war? Das er sogar schon bei ihr zu Hause gewesen war? Das sie ihn eigentlich furchtbar anziehend fand wie noch keinen anderen Mann zuvor? Sie kam sich vor als ob sie vor ein Gericht gezerrt wurde.

Sie gingen in die Küche. Harry fand als erstes seine Sprache. "Wieso hast du den mitgebracht? Wie schaut der überhaupt aus?", sagte Harry verächtlich, "So, na, ja so menschlich!" "Harry", erwiderte sie, "er ist ein Mensch!" "Hermione", fuhr Ginny dazwischen, "das ist SNAPE!" Ginny wie auch ihre Brüder glaubten immer noch, das Snape an Rons Tod mit schuld war.

"Ich, ich habe ihn gestern in der Winkelgasse getroffen und wir waren Eis essen, und dann habe ich mein Handy und mein Filofax dort vergessen und er hat mir die Sachen heute wieder gebracht!" Sie ratterte alles im Eiltempo runter, weil sie es schnell hinter sich bringen wollte. "Und aus lauter Dankbarkeit hast du dir gedacht, bringst du ihn mit hierher?" fragte Harry säuerlich. Allmählich wurde Hermione wütend. "Harry, was ist nur mit dir los? Warum bist du immer noch so sauer auf ihn? Er hat dir X-Mal das Leben gerettet, er war Spion für Dumbledore und hat auch sein Leben etliche Male aufs Spiel gesetzt. Kannst du die alte Fehde nicht endlich mal vergessen?"

Nun fuhr auch Ginny Hermione an. "Hast du vergessen, dass er meinen Bruder, und ich darf dich daran erinnern, das er einst dein Freund war, auf dem Gewissen hat?"

"Ginny", sagte Hermione nun genauso aufgebracht. "Er konnte nichts dafür!" Niemand hat es verhindern können. Weder Snape, Dumbledore oder Harry!" zu diesem drehte sie sich nun wieder hin. "Warum sagst du nicht mal etwas, du warst doch schließlich dabei!" Harry blieb jedoch still und blickte Hermione mit einem leicht angewiderten Blick an, wie er ihn früher nur Malfoy oder Snape geschenkt hatte. "Aha", sagte sie leise und blickte traurig ihre Freunde an, "ich, ich verstehe!" sie reckte stur ihren Kopf nach oben, drehte sich um und ließ Harry und Ginny in der Küche stehen.

Tränen stiegen ihr in die Augen. Wie konnte es sein, dass Sie immer noch so wütend auf Snape waren? Sie kannten ihn nicht, nicht wie Hermione ihn nun angefangen hatte kennen zu lernen. Sie fand, Severus Snape hätte auch endlich mal eine Chance verdient.

Sie schluckte ihren Ärger runter und ging durch den Garten zu Severus, der immer noch auf der Bank saß und sie beunruhigt anschaute, als er ihre leicht geröteten Augen sah, wurde sein Verdacht bestätigt, dass es absolut falsch war, mit hierher zu kommen. "Ich glaube, ich sollte wohl besser gehen!" Hermione blieb einen Augenblick still neben ihm sitzen. Alles in ihr schrie, dass es besser war, er würde sofort wieder aus ihrem Leben verschwinden, doch ein kleiner Teil in ihr sagte auch, dass sie nichts auf die Meinung der Anderen geben sollte und es auch nicht wollte.

Sie kam nicht mehr dazu ihm zu Antworten, denn in diesem Moment kam ein rothaariger Mann auf ihn zugestürzt. Es war einer von den Zwillingen. Hermione nahm an, das es sich dabei um Fred Weasley handelte.

Dieser zog den überraschten Snape nach oben und hielt ihn an seinem Kragen fest und schrie ihn fast an. "Was tun Sie hier?" schleuderte er dem sprachlosen Snape entgegen. Severus konnte nicht viel entgegensetzen. Hier waren mindestens dreißig Leute die ihn hassten und er fühlte sich auch in den Muggelklamotten unsicher. Endlich fand er seine Stimme wieder. "Würden Sie mich bitte loslassen, Mr. Weasley!" knurrte Snape den jungen Weasley mit kalter Stimme an. Dies hatte sogar Wirkung. Wahrscheinlich fühlte sich Fred in seine Schulzeit zurückversetzt ließ in tatsächlich los.

Hermione, die sich das Alles mit hatte ansehen müssen, war aufgesprungen. Sie starrte Fred und die Anderen entsetzt an und drehte sich langsam einmal im Kreis, blickte in die staunende Menge und rief: "Ihr seid ja alle verrückt!" Dann rannte sie schluchzend durch den Garten und lief in das Haus, griff noch geistesgegenwärtig nach ihrer Tasche, und lief schnell auf die Straße.

Sie musste weg hier. "Das ist einfach unglaublich, was da gerade passiert war!" dachte sie. Sie rannte die Straße entlang und blieb, als sie einen kleinen Park erreicht hatte, schwer Atmend stehen und lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen den Laternenpfahl, der neben dem Parkeingang stand.

Tränen liefen ihr über die Wangen. Es war einfach schrecklich! Nie hätte sie gedacht, dass das alles in so einer Katastrophe enden würde. Sie rutschte an dem Laternenpfahl hinunter ohne darauf zu achten, dass ihr Kleid vielleicht Schaden nehmen konnte. Es war ihr egal. Sie legte ihre Arme um ihre zusammengezogenen Beine, legte ihren Kopf auf ihre Knie und begann heftig zu schluchzen. Sie verstand nicht, warum Harry Snape immer noch so hasste. Er war doch dabei gewesen und dank seiner Hilfe war Voldemort ja auch besiegt worden. Aber das hätte er ohne Snape auch nie geschafft! Harry wusste genau, das Snape nichts hätte tun können, was Ron geholfen hätte. Doch er hatte geschwiegen.

Irgendwann merkte sie, das sich jemand zu ihr hinuntergebeugt hatte und seine Arme um sie gelegt hatte. "Hermione!" vernahm sie eine sanfte, tiefe Stimme. Die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.

Sie öffnete ihre geröteten Augen und dicht vor ihr war Severus. Intuitiv umarmte sie auch ihn verzweifelt. Er zog sie nach oben und strich ihr, als sie wieder standen, eine Strähne aus dem Gesicht. Er legte einen Finger unter ihr Kinn und drückte sanft, aber bestimmt ihren Kopf nach oben, beugte sich hinunter und küsste sie.

Hermione war wie elektrisiert. Es war wundervoll! In ihrem tiefsten Inneren hatte sie sich das seit ihrem Treffen in der Winkelgasse gewünscht. Viele, auch widersprüchliche, Gefühle strömten in diesem Moment auf sie ein. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Seine Lippen fühlten sich wundervoll an. Nie hätte Hermione gedacht, dass dieser Mann so sanft sein könnte. Für einen kleinen Moment vergaß sie alles um sich herum und genoss es nur in seinen Armen zu liegen.

(Anmerkung der Autorin: hach, ich weiß, das klingt alles ein bisschen schnulzig, aber ich finde einfach das gehört zu einer Kussszene. Und, haben wir nicht schon die ganze Zeit darauf gewartet?? schmacht ! Ups, wie bitte? Ich störe? Ok, ok.. bin schon weg! Film geht weiter!()

Er löste sich von ihr und sah sie unendlich traurig an. Mit seinem linken Daumen wischte er ihr eine Träne auf der Wange weg und sagte leise: "Ich hätte niemals mitkommen sollen! Es tut mir so leid, Hermione!" Er sah ihr tief in die Augen und sagte: "Glaube mir, ich bin es nicht wert, dass du deinen ganzen Freundeskreis wegen mir aufs Spiel setzt! Ich sollte jetzt besser gehen! Verzeih mir!" Noch einmal zog er sie in seine Arme, löste sich von ihr und eine Sekunde später war er verschwunden. Apperiert nach Hogwarts.

Hermione starrte entsetzt auf die Stelle, wo er gerade noch gestanden hatte. Jetzt war er einfach weg! "Was, um alles in der Welt", fragte sie sich, "sollte sie nun tun?"

Es fröstelte sie, obwohl es ein warmer Abend war. Sie sehnte sich wieder nach seiner Umarmung. Sie griff sich mit einem Finger an die Lippen. Severus Snape hatte sie geküsst!

Sie nahm ihre Tasche und lief langsam die Straße entlang. Sie fühlte sich schwach und ausgelaugt. Sie wollte nur nach Hause! Hermione lief ohne aufzuschauen an Harry und Ginnys Haus vorbei, die auch nach draußen gelaufen waren und die Szene wohl mitbekommen haben mussten.

"Hermione." rief Ginny nun verzweifelt und streckte ihre Hand nach Hermione aus. Diese lief jedoch stumm an ihnen vorbei. Sie wollte nur weg, einfach weg sie musste das jetzt erst einmal irgendwie verarbeiten.

Sie lief den ganzen langen Weg von Harry zu sich nach Hause. Wenigstens würde sie dann erschöpft ins Bett fallen und gleich einschlafen. Das tat sie dann auch, nachdem sie keine Tränen mehr hatte, die sie hätte weinen können.

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Severus erreichte Hogwarts und rannte Richtung Schloss. Als er die große Halle erreicht hatte, blieb er schwer atmend stehen. Er fragte sich verzweifelt was er nun tun sollte und lehnte sich gegen eine Säule. Er fühlte sich wie ein Feigling. Er hatte Hermione einfach so zurückgelassen. Wegen ihm hatte sie Ärger mit ihren ganzen Freunden und er ließ sie einfach alleine! Er beschloss in seine Gemächer zu gehen. Er war plötzlich furchtbar müde. Severus wollte sich gerade auf dem Weg nach unten machen, als er eine ihm bekannte Stimme hinter sich vernahm. "Severus", hörte er die sanfte Stimme von Dumbledore, "kommen sie in mein Büro." Albus Dumbledore hatte sofort erkannt, das Severus Snape sehr verstört war. Er hatte sich innerhalb der letzten zwei Tage anscheinend innerlich wie äußerlich sehr verändert. Sie gingen in Dumbledores Büro und Snape begann zu erzählen.



Fortsetzung folgt!

Setze mich heute an Kapitel 5. Versprochen. bin mal gespannt, was mir mein Snape-Erfüllter Geist wieder zuflüstert. hehehe.