Anmerkung: Hier is Kapitel 10 und wir nähern uns langsam.. gaaanz langsam dem Ende zu. wie immer.. schönes Lesevergnügen!





10. Unterm Sternenhimmel

Die kommenden Tage waren erfüllt von völliger Liebe und Einigkeit zwischen den beiden. Da Severus noch immer geschwächt war, konnten sie ohne Probleme die Zeit miteinander verbringen und Hermione war froh, ihn Pflegen zu können.

Weil durch seine Krankheit der Zaubertränke-Unterricht ausgefallen war, war auf der Krankenstation nicht allzu viel los, da keiner der Schüler mit irgendwelchen Verbrennungen durch explodierende Kessel zu ihr gebracht wurde.

Hermione und Severus nutzen die Zeit, die sie hatten und redeten viel miteinander und Hermione vergaß jedes Mal völlig die Welt um sich herum, wenn er mit seiner tiefen Stimme aus Shakespeare´s Sonetten vorlas, während er sie zärtlich im Arm hielt. Nachdem er wieder einmal geendet hatte, gab er ihr einen sanften Kuss auf die Wange und sah ihr tief in die Augen. Hermione stockte dabei jedes Mal der Atem. Sie hatte immer noch nicht so ganz begriffen, was genau passiert war!

Sie begann leise zu sprechen. "Erinnerst du dich noch ein mein erstes Schuljahr? Ich weiß noch, in der aller ersten Unterrichtsstunde hast du mich "dummes Mädchen" tituliert und hast den armen Harry total niedergemacht!"

Severus lächelte verlegen und sah sie sanft an. "Tja, dass ist schon lange her" seuftzte er. "Ich war- und bin ein Ekel als Lehrer, nicht wahr?"

"Vielleicht hat die Sache zwischen uns ja noch einen positiven Effekt auf die Schüler und du verschonst sie demnächst ein bisschen?" Hermione zwinkerte ihm lachend zu. "Weißt du, wenn man mir in meinem letzten Schuljahr erzählt hätte, das mir Severus Snape nun jeden Tag einen Kuss gibt, wäre ich wohl schreiend davongelaufen!"

"Gott sei Dank tust du es nicht!" erwiderte er mit samtener Stimme und senkte sich wieder auf ihre Lippen hinab.

Sie drückte ihn zärtlich weg. "Wenn das so weitergeht, bekomme ich noch Ärger mit Dumbledore, wegen Verweigerung der Arbeit!" Hermione stand auf und drückte ihn sanft ins Bett zurück. Sie warf einen Blick auf die altertümliche Uhr über der Tür. Gleich würde es Abendessen geben. Sie wand sich wieder zu Severus und sah ihn mit gespielter Miene streng an.

"Sie sollten jetzt schlafen, Professor Snape! Aber zuvor bekommen Sie noch ein kleines Abendessen!" sie hob ihren Zauberstab und hielt ihn Richtung Nachttisch und zauberte Severus sein Essen darauf.

"Wie? Ich muss das alleine essen?" er blickte Hermione mit gespieltem entsetzen an.

"Scheint so!" erwiderte sie lächelnd und verließ den Raum.

Dumbledore wollte sie noch sprechen und Hermione begab sich sofort auf dem Weg zu seinem Büro. Sie erreichte den Wasserspeier und sagte leise "Zuckerwatte" und der Eingang zu Dumbledores Büro öffnete sich.

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Der alte Zauberer stand bereits oben an der laufenden Treppe und erwartete sie.

"Miss Granger! Schön dass Sie sich einen Moment von Professor Snape loseisen konnten!" er lächelte Hermione spitzbübig an.

Hermione errötete bis unter die Haarspitzen und schaute verlegen auf den Boden.

"Kommen Sie rein!" er führte sie zu einem Sessel und deutete ihr, sich hinzusetzten.

Er ließ sich Hermione gegenüber nieder. "Haben Sie Hunger? Was halten Sie von der Idee, dass wir heute Abend hier Speisen? Unten in der Halle ist es doch sehr laut!"

Sie hob leicht ihre Schultern und nickte zustimmend. "Was würden Sie denn gerne Essen?" fragte der Direktor.

"Etwas mit Hünchen wäre nett!" kaum hatte Hermione es ausgesprochen stand auf dem kleinen Tisch vor ihr ein Teller mit Hünchen, Kartoffeln und Gemüse. Dumbledore hatte anscheinend Lust auf das gleiche und sie begannen erst einmal schweigend zu Essen. Er hatte auch noch eine Flasche Weißwein und Gläser hinzugezaubert und schenkte den Wein ein.

Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, griff Hermione nach ihrem Glas, lehnte sich im Sessel zurück und sah ihn fragend an.

"Was kann ich für Sie tun, Professor?"

Auch er hatte sich zurückgelehnt und sah sie entspannt an.

"Dazu komme ich gleich! Erst einmal möchte ich von ihnen Wissen, wie es Ihnen geht?"

Sie sog tief Luft ein und sah zu ihm auf. "Vielleicht kling dass ein wenig seltsam, aber ich war noch nie in meinem Leben so glücklich wie im Moment!"

"Ja." sagte er langsam. "Den Eindruck machen Sie auch. Sie beide! Ich habe Professor Snape noch nie so ausgeglichen gesehen, wie im Moment! Miss Granger, Sie sind die Bereicherung in seinem Leben, auf die er immer gewartet hat!"

Hermione schluckte. Sie freute sich über Dumbledores Worte.

Nun jedoch verfinsterte sich sein Gesicht ein wenig und er sah sie ernst an.

"Leider habe ich nicht allzu gute Nachrichten für Sie!" "W-Wie meinen Sie?" sie starrte ihn fragend an.

Ich habe eine Eule von Harry Potter erhalten!"

"Harry?" Hermione hatte Harry und Ginny die letzten Tage völlig aus ihrem Gedächtnis verdrängt gehabt und erinnerte sich schwach an den Brief, den sie ungeöffnet auf ihrem Schreibtisch zurückgelassen hatte. War es ein Fehler gewesen, ihn nicht zu öffnen?

Sie richtete sich nun aufrecht im Sessel auf und sah Dumbledore angespannt an.

"Was stand denn in dem Brief?"

Der Professor griff in seinen Umhang und zog einen verknitterten Brief hervor. Hermione erkannte die scharfgestochene Schrift ihres Vaters. Dumbledore reichte ihr stumm den Brief.

"Von meinem Vater?" sagte sie verständnislos und musste plötzlich an ihren schnellen Abgang denken, den sie ihrem Vater geboten hatte.

Ihre Gedankengänge waren nur noch mit Severus erfüllt und sie fühlte sich wie unter einer Gasglocke, durch die niemand durchdringen konnte. Hermione rief sich ihre Eltern, Peter, Harry, Ginny und all die Anderen mühsam ins Gedächtnis und sie fragte sich, ob sie nicht zu egoistisch handelte!?

Sie griff nach dem Brief und öffnete ihn vorsichtig.

Professor Dumbledore beobachtete sie angespannt. Harry hatte noch einen Brief von sich selbst mitgeschickt, in dem er sich besorgt über Hermione geäußert hatte. Grund für seine Besorgnis war ein Anruf Hermiones Vater gewesen, der sich verzweifelt an Harry gewandt hatte, da er schon seit ihrem Verschwinden in Edinburgh nichts mehr von ihr gehört hatte. Er hatte von Harry erfahren, dass sich Hermiones Vater sehr große Sorgen um seine Tochter machte und dass es ihm anscheinend auch gesundheitlich nicht allzu gut ging. Hermiones Vater war nicht mehr der jüngste und die ganze Sache mit seiner Tochter hatte ihn irgendwie so sehr mitgenommen, dass er anscheinend einen leichten Herzinfarkt bekommen hatte.

Hermiones Hände zitterten leicht, als sie den Brief entfaltete.

Mein Liebling,

ich hoffe, es geht dir gut! Du hast dich leider noch nicht gemeldet, seit du Edinburgh verlassen hast und wir machen uns große Sorgen um dich! Bitte melde dich doch kurz bei uns! Was ist mit diesem Severus Snape? Geht es Ihm wieder besser? Schicke bitte einen Brief an Harry Potter, er wird Ihn an mich dann weiterleiten!

Ich drücke Dich! In Liebe, dein Vater

Sie ließ den Brief in ihren Händen sinken und blickte schuldbewusst den Schuldirektor an.

"Ich habe meine Familie irgendwie vollkommen vergessen!" sagte sie leise.

"Hat Ihr Vater geschrieben, wie es ihm geht?" fragte Dumbledore.

"Nein!" antwortete sie verwundert. "Warum?"

"Harry Potter hat mir noch eine andere Nachricht mitgeschickt. Anscheinend hatte ihr Vater einen leichten Herzinfarkt!"

Sie war aus dem Sessel hochgefahren und starrte den Professor entsetzt an.

"Was?" rief sie fassungslos.

"Miss Granger! Setzten Sie sich bitte wieder! Ich sagte doch bereits ein "leichter!"

"Ihrem Vater geht es den Umständen entsprechend gut!"

Hermione lehnte sich ermattet in dem Sessel zurück und Tränen stiegen in ihr auf. Sie stöhnte laut auf und blickte zu Dumbledore rüber.

"Können Sie mir eine Frage beantworten, Professor?"

"Ich werde es versuchen, mein Kind!" sagte er leise.

"Warum werde ich immer in dem Moment mit irgend einem Unglück bestraft, wenn ich endlich mal glücklich bin?"

"Diese Frage, liebe Miss Granger, kann ich Ihnen leider auch nicht beantworten! Aber - er beugte sich nach vorne und legte seine Hand auf ihr Knie - alles wird gut werden! Das verspreche ich Ihnen!"

"Alles wird gut!" er sagte dies mit Nachdruck.

Sie konnte nur stumm nicken und sagte leise: "Dann werde ich morgen wohl oder übel wieder Hogwarts verlassen müssen!" sie senkte traurig ihren Kopf nach unten.

"Wie, um alles in der Welt, bringe ich dass Severus bei?" sie stand auf. Sie wollte keine Antwort von Dumbledore.

"Entschuldigen Sie mich bitte!" Sie bedankte sich bei ihm und machte sich unverzüglich wieder auf den Weg in Richtung Severus.

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Hermione betrat leise den Krankensaal und schlich zu Severus hin. Neben ihm flackerte eine kleine Kerze, die sein Profil an der Wand groß erschienen ließ.

Sie beugte sich über ihn und flüsterte leise seinen Namen. Anscheinend schlief er fest und hörte sie nicht. Hermione beugte sich sacht über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange und begab sich in ihre Gemächer.

Als sie irgendwann im Bett lag, wälzte sie sich unruhig hin- und her. Sie fragte sich die ganze Zeit, wie es weiter gehen sollte! Wie würde Severus reagieren, wenn sie ihm sagen würde, dass sie weg musste?

Hermione war sich ihrer Liebe zu ihm vollkommen sicher, aber wusste er das auch? Es konnte nicht sein, dass sich ein Mensch von heute auf morgen in einen anderen umwandelte. Sie wusste, dass Severus Snape immer ein misstrauischer Mensch gewesen war. Sie hatte zwar alles, im Bezug auf Peter, mit ihm geklärt. Aber sie war sich sicher, dass er sich gleich wieder zurückziehen würde.

Sie drehte sich in ihrem Bett um und vernahm plötzlich ein leises Klopfen. Wer um alles in der Welt klopfte denn um diese Uhrzeit bei ihr an? Sie stieg aus ihrem Bett und ging zur Tür und öffnete diese einen Spalt und erblickte: "Severus!"

Sie öffnete die Tür und sah ihn fragend an.

"Du bist doch noch schwach! Was machst du hier?"

Hermione griff nach seiner Hand und zog ihn in ihr Wohnzimmer hinein. Severus hatte sich einen schwarzen, alten Umhang über seinen Pyjama gezogen und stoppte sie, kurz nachdem Hermione die Tür geschlossen hatte.

Seit ihrem Wiedersehen in Hogwarts hatten sie nie mehr, als Küsse miteinander geteilt, was aber hauptsächlich an seinem kranken Zustand lag.

Hermione blickte nach oben, in seine Augen und sie sah in ihnen ein begehrliches Aufblitzen. Eigentlich hatte sie ihm gleich von ihrem Vater berichten wollen, doch sein Blick sagte ihr irgendwie, dass sie schweigen sollte.

In diesem Moment kam sie sich vor, wie die begehrteste Frau auf der Welt! Noch nie in ihrem Leben hatte ein Mann sie so intensiv und leidenschaftlich angeschaut. Hermione fühlte ein kribbeln in sich, dass sich von ihrem Bauch in den ganzen Körper ausbreitete.

Er war immer noch stumm. Jedoch legte er nun wieder seine Finger unter ihr Kinn, wie er es auch schon bei ihrem ersten Kuss gemacht hatte, und hob ihren Kopf nach oben. Auch in ihr war nun die Leidenschaft erwacht und sie wusste, dass es nun kein zurück mehr gab!

Severus begann mit heiserer Stimme zu sprechen.

"Hermione, verzeih mir, aber ich kann nicht mehr warten!" "Ich möchte dir endlich nah sein! Ganz Nah!" er wiederholte die Worte mit Nachdruck.

"Ich will es auch!" sagte sie mit fester Stimme und küsste ihn leidenschaftlich.

Zu Hermiones Verwunderung hob er sie hoch und trug sie durch die geöffnete Schlafzimmertür, wo er sich mit ihr unter dem Sternenhimmel niederließ.

Sie liebten sich!

Endlich!

Sie liebten sich unter dem blauen Sternenhimmel und die Sterne überstrahlten die beiden funkelnd.



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Anmerkung: Für die Leser ab 18 gibt es noch eine "erotische" Version des Kapitels unter www.alan-rickman-online.de unter der Rubrik "Erotica"

Einfach mal hinklicken! Reviews wie immer erwünscht..