13. Weg zurück
Hermione erblickte ihr blasses Gesicht im Spiegel und setzte sich wieder ermattend auf den Wannenrand. Sie riss den Kalender von der Wand und begann zu rechnen. Kein Zweifel! Sie war Schwanger!
Sie schluckte und legte automatisch eine Hand auf ihren Bauch. Tränen stiegen in ihr auf. Tränen des Glücks, Tränen der Trauer, dass Severus ihr nie geschrieben hatte.
Damit sie noch die Fachliche Bestätigung bekam, beschloss Hermione, unverzüglich ihren Frauenarzt aufzusuchen. Sie war froh, dass ihre Praxis heute geschlossen hatte und machte sofort einen Termin bei ihrem Arzt aus.
@@@@
"Herzlichen Glückwunsch, Miss Granger!" sagte ihr Frauenarzt und ließ sich in seinem Sessel nieder. "Ich kann Ihre Annahme nur bestätigen, Sie sind schwanger! Was wird denn der Kindsvater dazu sagen?"
Hermione zuckte bei dem Wort "Kindsvater" innerlich zusammen. Ja, was würde der wohl sagen? Sie sah zu dem Doktor auf und zuckte mit den Schultern. Sie wollte nicht vor dem Mann irgendwie über ihr Beziehungsleben plaudern und schwieg.
"Bitte gehen Sie zum Empfang, die Schwester wird ihnen ihren Mutterpass und weitere Unterlagen geben! Wir sehen uns dann wieder in zwei Wochen!" Der Arzt war aufgestanden und reichte Hermione die Hand. Sie dankte ihm, holte sich die Unterlagen und stand kurz darauf auf der Straße und kam sich vor, als ob sie total neben sich stehen würde.
"Ich bin schwanger!" Jeder Herzschlag Hermiones schrie diesen Satz aus.
"Ich bin schwanger - von Severus Snape!" Ihr Herz schlug wieder schneller und Hermione fragte sich verzweifelt, was sie nun tun sollte?
Sollte sie sich Emma anvertrauen? Ginny? "Nein!" sagte sie bestimmend zu sich selbst.
Vorerst war es noch ihr ganz eigenes, kleines Geheimnis, dass sie erst einmal für sich selbst behalten würde!
Sie war wieder so müde. "Ich werde nach Hogwarts reisen! Zu Severus! Es gibt nur diesen einen Weg! Aber erst, wenn ich ausgeschlafen habe!"
Glücklich darüber, endlich wieder ihren Inneren Frieden erlangt zu haben, ging Hermione nach Hause.
@@@@@@@@
Severus stand vor dem Regal, wo er all seine Zutaten aufbewahrte. Es fehlte Diantuskraut, Schlangenhaut, Elfengarn und noch vieles mehr.
"Natürlich!" dachte er bitter, "Die ganzen Sachen habe ich bei Hermione vergessen!"
"Verdammt, verdammt, verdammt!" rief er laut in den leeren Raum und schlug mit der Faust auf einen Tisch. Die ganzen Zutaten würde er in Hogsmeade einfach nicht bekommen.
Er seufzte. Das bedeutete nur eins: London!
London! In London war Hermione!
Ja, es war eine gute Idee nach London zu fahren!
Er würde sie endlich wiedersehen!
Eine unbändige Sehnsucht, die er, seit ihrer Abreise unterdrückt hatte, packte ihn nun mit ganzer Kraft.
Severus lief in seine Gemächer und packte sich schnell einige Sachen zusammen.
"Jetzt, oder nie!" dachte er sich und verließ, sobald er gepackt hatte Hogwarts um mal wieder mit dem Express um sieben Uhr nach London zu fahren.
Als er auf dem Flur unterwegs war, begegnete ihm Dobby, der ihn schüchtern Begrüßte und dessen Blick verwundert auf die Reisetasche fiel.
"Dobby!" sagte Severus in seinem normalen, kalten Ton. "Ich möchte nicht gestört werden, hörst du? Ich bin die nächsten Tage für niemanden zu sprechen!" während er dies sagte, sah er den Hauself eindringlich an, der sich verschüchtert in ein Eck zurückzog und schwach nickte.
Severus hatte nicht einmal Dumbledore verständigt, er wollte sich nicht wieder lächerlich machen, falls er Hermione wirklich nicht finden sollte!
@@@@@
Hermione hatte tief und fest geschlafen und erwachte nun etwas ausgeruhter.
Ihr Blick ging zur Uhr und sie wusste, dass um fünfzehn Uhr der letzte Hogwarts-Express fahren würde. Es waren also noch zwei Stunden Zeit und Hermione packte sich ein paar Sachen zusammen und machte sich auf den Weg nach Kings Cross.
Sie betrat den Bahnsteig und lief auf die steinerne Säule zwischen den Gleisen 9 und 10 zu, kniff ihre Augen zusammen und war Sekunden später auf Gleis 9 ¾.
Der Zug war gerade eingefahren, und Hermione stieg in die vorderste Tür und suchte sich zwischen all den Reisenden einen Sitzplatz. Die Karte würde sie hier im Zug zahlen.
Sie war gerade dabei ihren Koffer in dem Netz über sich zu verstauen und verschwendete keinen Blick nach draußen, auf den Bahnsteig. Somit bemerkte sie auch nicht die dunkle Gestalt, die gerade in diesem Moment auf dem Bahnsteig an ihrem Abteil vorbei lief.
Hermione ließ sich in den Sitz fallen und sah nach draußen. Langsam setzte sich der Hogwarts-Express in Bewegung.
Es ging mal wieder Hogwarts!
@@@@@@@
Severus packte hastig seine Sachen und verließ den Zug, sobald er zum stehen gekommen war. Er hatte sich zur Abwechslung mal wieder die Muggel-Kleidung angezogen, er wollte - wie immer - nicht auffallen!
Inzwischen fand er es fast normal in die Muggel-Welt zu gehen. Er hatte die letzten Male viel gelernt! Jedoch stieg in ihm ein flaues Gefühl auf, als er wieder an den Unfall erinnert wurde. Er beschoss, so vorsichtig wie es ging, zu sein.
Sobald er zwischen den normalen Gleisen stand, hatte er sich seinen Zauberumhang ausgezogen, in seine Tasche gestopft und begab sich wieder mal auf den Weg zu Hermione.
"Bitte, lass sie da sein! Bitte lass sie da sein!" die Worte hämmerten gegen seinen Schädel. Zu genau erinnerte er sich an das Gefühl, was in ihm aufgestiegen war, als er zuletzt an ihrer Wohnung angekommen war und sie dort nicht vorgefunden hatte.
Er betrat den Vorplatz um ein Taxi zu nehmen, fand jedoch keines vor. Verwundert blickte er sich um. Wo waren diese schwarzen Dinger denn bloß hinverschwunden?
Severus erblickte einen Mann, der an einem Zeitungskiosk lehnte und gelangweilt auf einem Stück Holz herumkaute.
"Wollen Sie ein Taxi?" fragte dieser.
Severus nickte.
"Tja, da ham se heut aber Pech! Die Streiken!"
"Streik?" fragte Severus entsetzt.
"Jo!" erwiderte der Mann knapp.
"Na, wunderbar", dachte Severus, "mir werden wohl alle Steine, die es gibt, in den Weg gelegt, irgendwie die Muggelwelt zu mögen!"
Er machte auf der Stelle kehrt und lief wieder in den Bahnhof hinein. Was sollte er jetzt tun? Ein Bahnmitarbeiter lief gerade auf ihn zu und Severus stoppte den Mann.
"Ich möchte nach 8 Worrington Court!"
"Bitte?" fragte der Mann irritiert.
"Wie komme ich da am besten hin?" bohrte Severus weiter.
"Äh, ja! Fragen Sie nicht mich! Da drüben - er wies auf eine Office-Box der London-Tube - werden Sie Antworten auf Ihre seltsamen Fragen bekommen!" sprachs und war verschwunden.
Er sah sich einen Moment irritiert um und ging zu dem Schalter.
Severus stellte wieder die Frage und die Dame, die dahinter saß hackte irgend etwas in einen kleinen, grauen Kasten und sah kurz darauf wieder zu ihm auf. Die monotone Stimme der Frau erklang. "Am besten, Sie nehmen die Victoria Line und fahren bis "Seven Sisters" von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Worrington Court!"
"Möchten Sie eine Tageskarte kaufen?"
"Äh, ja!" Severus kramte nach seinem letzten Muggelgeld, was er noch in der Hosentasche hatte und legte es hin.
"Reicht das?" Die Frau zählte das Geld genau ab, nickte ihm zu und reichte ihm den Fahrschein. "Haben Sie noch einen Wunsch?" fragte sie mit einer furchtbar gelangweilten Stimme.
"Wo muss ich jetzt hin?" fragte Severus, der inzwischen recht genervt war. Sie drückte ihm einen Faltplan mit dem Lageplan der U-Bahn in die Hand und wies auf das große "U-Schild".
Augenblicklich begab sich Severus dort hin. "Seven Sisters!" was für seltsame Namen die Muggels doch für ihre Stationen hatten!
Als er im Untergrund angekommen war, stellte er sich etwas abseits und beobachtete genau die Leute, wie sie durch diese Schanke liefen. Er wollte nicht wieder einen Fehler machen! Die Fahrgäste steckten ihren Ticket in einen Schlitz, betraten die Schranke, verließen diese und zogen wieder das Ticket hinten raus.
Nachdem Severus zirka 15 Personen dabei auf die Finger geschaut hatte, trat auch er vor so ein "Ding" und steckte sein Ticket hinein. Tatsächlich! Er kam tadellos hindurch und war froh, dieses Hindernis überwunden zu haben.
Er begab sich zur U-Bahn und Richtung Hermione.
Das Abenteuer Muggel-Welt hatte Severus Snape mal wieder voll im Griff.
@@@@@@@
Hermione lief hastig den Weg zum Schloss hoch, bremste sich dann aber schnell wieder ab, als sie an ihr ungeborenes Kind dachte. Sie lächelte Still in sich hinein und streichelte wieder über ihren Bauch.
"Wir haben alle Zeit der Welt! Nicht wahr?" fragte sie leise und ging nun langsam weiter. Es war schon spät Abends und sie kam unbemerkt in das Schloss. Die Vorhalle war leer und sie beschloss, sofort nach Severus zu suchen.
Sie lief Richtung Kerker und erreichte die Tür zu seinen Gemächern. Hermione klopfte.
Nichts!
Sie klopfte fester und rief seinen Namen.
Immer noch nichts!
"Auf der Krankenstation kann er nicht mehr sein," überlegte sie sich.
"Wo ist er?" fragte sie sich verzweifelt und hämmerte nun fester gegen die Tür. Hermione kramte nach ihrem Zauberstab und hielt ihn gegen die Tür. "Alohomora!"
Nichts! Er hatte die Tür anscheinend mit einem schweren Versiegelungszauber geschlossen.
Hermione lehnte sich mit der Stirn an die Tür. "Mist, Mist, Mist!" wieso macht er nicht auf? Sie bemerkte, wie jemand an ihrem Mantel zupfte.
"Miss Gräänger! Ich bin es, Dobby!" Hermione atmete auf und kniete sich, damit sie mit Dobby auf einer Höhe war.
"Dobby", sagte sie sanft. "Weißt du, wo Professor Snape ist?
Dieser schüttelte den Kopf. "Nein, Dobby darf nichts sagen, Miss, Dobby hat es geschwoooren!" seine Stimme hatte wieder diesen quitschenden Klang, die durch Mark und Bein ging.
"Dobby, was hast du geschworen?"
"Nein, nein, nein!" Dobby schüttelte energisch den Kopf.
"WAS ist los?" Hermione wurde allmählich ungeduldig. "Dobby, bitte!" sie sah ihn eindringlich an.
"Professor Snape, will niiiicht gestört werden, Miss Hermione! Die ganze Zeit niiicht!"
"Hmm ... von niemandem, Dobby?"
"Nein! Nicht einmal von Professor Dumbledooore!" erwiderte dieser und sah Hermione fragend an.
Sie legte kurz ihre Hand auf Dobbys schmale Schulter und sagte leise: "Ist schon gut, du kannst gehen, Dobby! Danke!"
Hermione stand auf und verließ Hogwarts wieder. Es war spät Abends und es fuhr auch kein Zug mehr. Sie lief Richtung Hogsmeade und dachte nach. Sie wollte wieder nach Hause.
Sie hatte alles vermasselt. Severus wollte Sie nicht sehen! Auch, wenn Hermione es hasste. Sie hob ihren Zauberstab und apparierte nach Hause.
@@@@@@
Severus achtete bei jeder Station auf den Namen. Er hatte auf dem Plan abgezählt, wie viele Stationen er fahren musste und befand sich gerade an der Station Highbury & Islington. Also noch eine Station.
Die Türen schlossen sich wieder und es ertönte wieder diese seltsam blecherne Stimme: "Please, mind the gap!" und die Tube setzte sich in Bewegung.
Als der Zug in die Station einfuhr, atmete Severus noch einmal tief durch und verließ diesen. Er lief diese komischen, laufenden Treppen hoch. "Ein wenig wie die bei Dumbledore", dachte er sich und betrat die Vorhalle, wo er einen Lageplan an der Wand entdeckte.
Anscheinend musste er nur die Straße ein Stück hinunterlaufen und dann nach rechts.
Severus lief los.
@@@@@
Er trat durch das Gartentor auf die Tür zu. Der Zettel von damals hing nicht mehr. Severus hob seine Hand und Klingelte.
Keine Antwort.
Er drückte noch mal darauf.
Nichts.
Er klopfte gegen die Tür. Keine Antwort!
"Hermione!" rief er.
"Vielleicht will sie mich ja nicht sehen!" dachte er bitter.
"Vielleicht ist sie ja gar nicht da?" sagte die kleine Stimme in ihm.
Doch in Severus Snape hatten wieder die dunklen Gedanken die Macht übernommen, und er ließ sich nicht reinreden.
"Das wars dann wohl", sagte er leise, drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Winkelgasse, um die Zutaten, die er für den Unterricht benötigte, zu besorgen.
Anmerkung:
Geht so schnell wie möglich weiter. bitte Reviewt fleißig! : - )
Hermione erblickte ihr blasses Gesicht im Spiegel und setzte sich wieder ermattend auf den Wannenrand. Sie riss den Kalender von der Wand und begann zu rechnen. Kein Zweifel! Sie war Schwanger!
Sie schluckte und legte automatisch eine Hand auf ihren Bauch. Tränen stiegen in ihr auf. Tränen des Glücks, Tränen der Trauer, dass Severus ihr nie geschrieben hatte.
Damit sie noch die Fachliche Bestätigung bekam, beschloss Hermione, unverzüglich ihren Frauenarzt aufzusuchen. Sie war froh, dass ihre Praxis heute geschlossen hatte und machte sofort einen Termin bei ihrem Arzt aus.
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"Herzlichen Glückwunsch, Miss Granger!" sagte ihr Frauenarzt und ließ sich in seinem Sessel nieder. "Ich kann Ihre Annahme nur bestätigen, Sie sind schwanger! Was wird denn der Kindsvater dazu sagen?"
Hermione zuckte bei dem Wort "Kindsvater" innerlich zusammen. Ja, was würde der wohl sagen? Sie sah zu dem Doktor auf und zuckte mit den Schultern. Sie wollte nicht vor dem Mann irgendwie über ihr Beziehungsleben plaudern und schwieg.
"Bitte gehen Sie zum Empfang, die Schwester wird ihnen ihren Mutterpass und weitere Unterlagen geben! Wir sehen uns dann wieder in zwei Wochen!" Der Arzt war aufgestanden und reichte Hermione die Hand. Sie dankte ihm, holte sich die Unterlagen und stand kurz darauf auf der Straße und kam sich vor, als ob sie total neben sich stehen würde.
"Ich bin schwanger!" Jeder Herzschlag Hermiones schrie diesen Satz aus.
"Ich bin schwanger - von Severus Snape!" Ihr Herz schlug wieder schneller und Hermione fragte sich verzweifelt, was sie nun tun sollte?
Sollte sie sich Emma anvertrauen? Ginny? "Nein!" sagte sie bestimmend zu sich selbst.
Vorerst war es noch ihr ganz eigenes, kleines Geheimnis, dass sie erst einmal für sich selbst behalten würde!
Sie war wieder so müde. "Ich werde nach Hogwarts reisen! Zu Severus! Es gibt nur diesen einen Weg! Aber erst, wenn ich ausgeschlafen habe!"
Glücklich darüber, endlich wieder ihren Inneren Frieden erlangt zu haben, ging Hermione nach Hause.
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Severus stand vor dem Regal, wo er all seine Zutaten aufbewahrte. Es fehlte Diantuskraut, Schlangenhaut, Elfengarn und noch vieles mehr.
"Natürlich!" dachte er bitter, "Die ganzen Sachen habe ich bei Hermione vergessen!"
"Verdammt, verdammt, verdammt!" rief er laut in den leeren Raum und schlug mit der Faust auf einen Tisch. Die ganzen Zutaten würde er in Hogsmeade einfach nicht bekommen.
Er seufzte. Das bedeutete nur eins: London!
London! In London war Hermione!
Ja, es war eine gute Idee nach London zu fahren!
Er würde sie endlich wiedersehen!
Eine unbändige Sehnsucht, die er, seit ihrer Abreise unterdrückt hatte, packte ihn nun mit ganzer Kraft.
Severus lief in seine Gemächer und packte sich schnell einige Sachen zusammen.
"Jetzt, oder nie!" dachte er sich und verließ, sobald er gepackt hatte Hogwarts um mal wieder mit dem Express um sieben Uhr nach London zu fahren.
Als er auf dem Flur unterwegs war, begegnete ihm Dobby, der ihn schüchtern Begrüßte und dessen Blick verwundert auf die Reisetasche fiel.
"Dobby!" sagte Severus in seinem normalen, kalten Ton. "Ich möchte nicht gestört werden, hörst du? Ich bin die nächsten Tage für niemanden zu sprechen!" während er dies sagte, sah er den Hauself eindringlich an, der sich verschüchtert in ein Eck zurückzog und schwach nickte.
Severus hatte nicht einmal Dumbledore verständigt, er wollte sich nicht wieder lächerlich machen, falls er Hermione wirklich nicht finden sollte!
@@@@@
Hermione hatte tief und fest geschlafen und erwachte nun etwas ausgeruhter.
Ihr Blick ging zur Uhr und sie wusste, dass um fünfzehn Uhr der letzte Hogwarts-Express fahren würde. Es waren also noch zwei Stunden Zeit und Hermione packte sich ein paar Sachen zusammen und machte sich auf den Weg nach Kings Cross.
Sie betrat den Bahnsteig und lief auf die steinerne Säule zwischen den Gleisen 9 und 10 zu, kniff ihre Augen zusammen und war Sekunden später auf Gleis 9 ¾.
Der Zug war gerade eingefahren, und Hermione stieg in die vorderste Tür und suchte sich zwischen all den Reisenden einen Sitzplatz. Die Karte würde sie hier im Zug zahlen.
Sie war gerade dabei ihren Koffer in dem Netz über sich zu verstauen und verschwendete keinen Blick nach draußen, auf den Bahnsteig. Somit bemerkte sie auch nicht die dunkle Gestalt, die gerade in diesem Moment auf dem Bahnsteig an ihrem Abteil vorbei lief.
Hermione ließ sich in den Sitz fallen und sah nach draußen. Langsam setzte sich der Hogwarts-Express in Bewegung.
Es ging mal wieder Hogwarts!
@@@@@@@
Severus packte hastig seine Sachen und verließ den Zug, sobald er zum stehen gekommen war. Er hatte sich zur Abwechslung mal wieder die Muggel-Kleidung angezogen, er wollte - wie immer - nicht auffallen!
Inzwischen fand er es fast normal in die Muggel-Welt zu gehen. Er hatte die letzten Male viel gelernt! Jedoch stieg in ihm ein flaues Gefühl auf, als er wieder an den Unfall erinnert wurde. Er beschoss, so vorsichtig wie es ging, zu sein.
Sobald er zwischen den normalen Gleisen stand, hatte er sich seinen Zauberumhang ausgezogen, in seine Tasche gestopft und begab sich wieder mal auf den Weg zu Hermione.
"Bitte, lass sie da sein! Bitte lass sie da sein!" die Worte hämmerten gegen seinen Schädel. Zu genau erinnerte er sich an das Gefühl, was in ihm aufgestiegen war, als er zuletzt an ihrer Wohnung angekommen war und sie dort nicht vorgefunden hatte.
Er betrat den Vorplatz um ein Taxi zu nehmen, fand jedoch keines vor. Verwundert blickte er sich um. Wo waren diese schwarzen Dinger denn bloß hinverschwunden?
Severus erblickte einen Mann, der an einem Zeitungskiosk lehnte und gelangweilt auf einem Stück Holz herumkaute.
"Wollen Sie ein Taxi?" fragte dieser.
Severus nickte.
"Tja, da ham se heut aber Pech! Die Streiken!"
"Streik?" fragte Severus entsetzt.
"Jo!" erwiderte der Mann knapp.
"Na, wunderbar", dachte Severus, "mir werden wohl alle Steine, die es gibt, in den Weg gelegt, irgendwie die Muggelwelt zu mögen!"
Er machte auf der Stelle kehrt und lief wieder in den Bahnhof hinein. Was sollte er jetzt tun? Ein Bahnmitarbeiter lief gerade auf ihn zu und Severus stoppte den Mann.
"Ich möchte nach 8 Worrington Court!"
"Bitte?" fragte der Mann irritiert.
"Wie komme ich da am besten hin?" bohrte Severus weiter.
"Äh, ja! Fragen Sie nicht mich! Da drüben - er wies auf eine Office-Box der London-Tube - werden Sie Antworten auf Ihre seltsamen Fragen bekommen!" sprachs und war verschwunden.
Er sah sich einen Moment irritiert um und ging zu dem Schalter.
Severus stellte wieder die Frage und die Dame, die dahinter saß hackte irgend etwas in einen kleinen, grauen Kasten und sah kurz darauf wieder zu ihm auf. Die monotone Stimme der Frau erklang. "Am besten, Sie nehmen die Victoria Line und fahren bis "Seven Sisters" von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Worrington Court!"
"Möchten Sie eine Tageskarte kaufen?"
"Äh, ja!" Severus kramte nach seinem letzten Muggelgeld, was er noch in der Hosentasche hatte und legte es hin.
"Reicht das?" Die Frau zählte das Geld genau ab, nickte ihm zu und reichte ihm den Fahrschein. "Haben Sie noch einen Wunsch?" fragte sie mit einer furchtbar gelangweilten Stimme.
"Wo muss ich jetzt hin?" fragte Severus, der inzwischen recht genervt war. Sie drückte ihm einen Faltplan mit dem Lageplan der U-Bahn in die Hand und wies auf das große "U-Schild".
Augenblicklich begab sich Severus dort hin. "Seven Sisters!" was für seltsame Namen die Muggels doch für ihre Stationen hatten!
Als er im Untergrund angekommen war, stellte er sich etwas abseits und beobachtete genau die Leute, wie sie durch diese Schanke liefen. Er wollte nicht wieder einen Fehler machen! Die Fahrgäste steckten ihren Ticket in einen Schlitz, betraten die Schranke, verließen diese und zogen wieder das Ticket hinten raus.
Nachdem Severus zirka 15 Personen dabei auf die Finger geschaut hatte, trat auch er vor so ein "Ding" und steckte sein Ticket hinein. Tatsächlich! Er kam tadellos hindurch und war froh, dieses Hindernis überwunden zu haben.
Er begab sich zur U-Bahn und Richtung Hermione.
Das Abenteuer Muggel-Welt hatte Severus Snape mal wieder voll im Griff.
@@@@@@@
Hermione lief hastig den Weg zum Schloss hoch, bremste sich dann aber schnell wieder ab, als sie an ihr ungeborenes Kind dachte. Sie lächelte Still in sich hinein und streichelte wieder über ihren Bauch.
"Wir haben alle Zeit der Welt! Nicht wahr?" fragte sie leise und ging nun langsam weiter. Es war schon spät Abends und sie kam unbemerkt in das Schloss. Die Vorhalle war leer und sie beschloss, sofort nach Severus zu suchen.
Sie lief Richtung Kerker und erreichte die Tür zu seinen Gemächern. Hermione klopfte.
Nichts!
Sie klopfte fester und rief seinen Namen.
Immer noch nichts!
"Auf der Krankenstation kann er nicht mehr sein," überlegte sie sich.
"Wo ist er?" fragte sie sich verzweifelt und hämmerte nun fester gegen die Tür. Hermione kramte nach ihrem Zauberstab und hielt ihn gegen die Tür. "Alohomora!"
Nichts! Er hatte die Tür anscheinend mit einem schweren Versiegelungszauber geschlossen.
Hermione lehnte sich mit der Stirn an die Tür. "Mist, Mist, Mist!" wieso macht er nicht auf? Sie bemerkte, wie jemand an ihrem Mantel zupfte.
"Miss Gräänger! Ich bin es, Dobby!" Hermione atmete auf und kniete sich, damit sie mit Dobby auf einer Höhe war.
"Dobby", sagte sie sanft. "Weißt du, wo Professor Snape ist?
Dieser schüttelte den Kopf. "Nein, Dobby darf nichts sagen, Miss, Dobby hat es geschwoooren!" seine Stimme hatte wieder diesen quitschenden Klang, die durch Mark und Bein ging.
"Dobby, was hast du geschworen?"
"Nein, nein, nein!" Dobby schüttelte energisch den Kopf.
"WAS ist los?" Hermione wurde allmählich ungeduldig. "Dobby, bitte!" sie sah ihn eindringlich an.
"Professor Snape, will niiiicht gestört werden, Miss Hermione! Die ganze Zeit niiicht!"
"Hmm ... von niemandem, Dobby?"
"Nein! Nicht einmal von Professor Dumbledooore!" erwiderte dieser und sah Hermione fragend an.
Sie legte kurz ihre Hand auf Dobbys schmale Schulter und sagte leise: "Ist schon gut, du kannst gehen, Dobby! Danke!"
Hermione stand auf und verließ Hogwarts wieder. Es war spät Abends und es fuhr auch kein Zug mehr. Sie lief Richtung Hogsmeade und dachte nach. Sie wollte wieder nach Hause.
Sie hatte alles vermasselt. Severus wollte Sie nicht sehen! Auch, wenn Hermione es hasste. Sie hob ihren Zauberstab und apparierte nach Hause.
@@@@@@
Severus achtete bei jeder Station auf den Namen. Er hatte auf dem Plan abgezählt, wie viele Stationen er fahren musste und befand sich gerade an der Station Highbury & Islington. Also noch eine Station.
Die Türen schlossen sich wieder und es ertönte wieder diese seltsam blecherne Stimme: "Please, mind the gap!" und die Tube setzte sich in Bewegung.
Als der Zug in die Station einfuhr, atmete Severus noch einmal tief durch und verließ diesen. Er lief diese komischen, laufenden Treppen hoch. "Ein wenig wie die bei Dumbledore", dachte er sich und betrat die Vorhalle, wo er einen Lageplan an der Wand entdeckte.
Anscheinend musste er nur die Straße ein Stück hinunterlaufen und dann nach rechts.
Severus lief los.
@@@@@
Er trat durch das Gartentor auf die Tür zu. Der Zettel von damals hing nicht mehr. Severus hob seine Hand und Klingelte.
Keine Antwort.
Er drückte noch mal darauf.
Nichts.
Er klopfte gegen die Tür. Keine Antwort!
"Hermione!" rief er.
"Vielleicht will sie mich ja nicht sehen!" dachte er bitter.
"Vielleicht ist sie ja gar nicht da?" sagte die kleine Stimme in ihm.
Doch in Severus Snape hatten wieder die dunklen Gedanken die Macht übernommen, und er ließ sich nicht reinreden.
"Das wars dann wohl", sagte er leise, drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Winkelgasse, um die Zutaten, die er für den Unterricht benötigte, zu besorgen.
Anmerkung:
Geht so schnell wie möglich weiter. bitte Reviewt fleißig! : - )