Teil 16, Samstag morgen im Haus der Stetsons

Amanda machte Frühstück, dann weckte sie Lee und Bossi. Als sie fertig waren, verließen sie das Haus. Die Männer nahmen Amandas Wagoneer um die Engel darin zu verstauen und Amanda nahm Lees Corvette, um die Farbe fürs Kinderzimmer zu holen. Auf der Fahrt zur Zentrale hatten Lee und Bossi die Gelegenheit sich zu unterhalten. Bossi wollte soviel wie möglich von seinem Lieblingsengel wissen.

"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?"

"Das war ein merkwürdiges Ereignis. Ich wurde deswegen von meinem Chef gefeuert!"

"Warum dem das?"

"Ich hatte von einem Informanten wichtige Hinweise über ein Leck im Geheimdienst bekommen. Ich wurde verfolgt. Am Bahnhof sollte ich das Päckchen an einen anderen übergeben, aber das konnte ich nicht. Deshalb gab ich es Amanda, die ich für zuverlässig hielt. Doch sie übergab es nicht, sondern nahm es mit nach Hause und hat mir schließlich geholfen den Fall zu lösen."

"Das hört sich so an, als ob ihr euch von Anfang an gut verstanden habt?"

Lee grinste. "Es war eher das Gegenteil davon. Billy, mein Chef, teilt mir Amanda immer als Partnerin zu. Ich habe es gehasst, mit ihr zu arbeiten. Sie hat sich immer in Schwierigkeiten gebracht, aus denen ich sie dann retten musst. Aber ich hebe die meisten gelösten Fälle ihr zu verdanken. Und sie hat mir oft das Leben gerettet. Nach und nach haben wir uns angefreundet und und schließlich verliebt und geheiratet."

"Das hört sich aber gar nicht nach meinem Engel an. Du hast einen Billy erwähnt. Meinst du zufällig Billy Melrose. Er arbeitet für irgendeinen Geheimdienst der unter der Scheinfirma IFG auftritt. Gibt es ihn immer noch?"

"Ja, den habe ich gemeint und es gibt ihn immer noch. Es ist nicht unterzukriegen. Kennst du ihn?"

"Ja, wir sind alte Freunde und haben auch schon einmal miteinander gearbeitet."

"Stimmt, davon hat mir Amanda erzählt."

"Da könnte ich ihn ja besuchen."

Lee musst ihn enttäuschen. "Da musst du leider bis Montag warten, bis Amanda zu ihm fährt."

Bossi hielt vor der Zentrale, Lee stieg aus und ging hinein.

"Guten Morgen, Mrs. Marsten."

Sie gab ihm seinen Ausweis und Lee ging zum Aufzug, um in die Krankenstation zu fahren. Sein Arzt wechselte den Verband und gab ihm ein Termin zum Fäden ziehen, da die Wunde schon gut verheilt war. Dann fuhren Lee und Bossi zum Flughafen, um die drei Engel abzuholen.

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Amanda hatte zur selben Zeit das Haus verlassen. Zuerst war sie im Supermarkt, um für ihrem Besuch etwas zu essen zu holen. Dann fuhr sie zu einen Einrichtungshaus, um einige Prospekt über Kinderzimmereinrichtungen zu holen. Sie sah sie schnell durch und beschloss keine Farbe zu kaufen und das Zimmer zu tapezieren. Also fuhr sie nach Hause um das Mittagessen zu machen. Als alles vorbereitet war, ging sie nach oben, um die Zimmer ihrer Mutter, von Phillip und das Gästezimmer herzurichten und sich anschließend umzuziehen. Sie duschte, zog sich einen hellblauen Hosenanzug an, richtet sich die Haare und legte etwas Make-up auf. Dann ging sie wieder in die Küche, band sich eine Schürze um, kochte weiter und wartete auf die Ankunft ihrer früheren Kolleginnen. Sie hielt es im Haus nicht länger aus, deshalb ging sie in den Garten, um etwas zu jäten.

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Bossi und Lee warteten am Flughafen, bis alle Engel versammelt waren. Als erste kam Kelly Garret.

"Hallo Bossi, schön dich wiederzusehen."

Kelly umarmte Bossi, dann bemerkte sie Lee. Bossi stellte sie vor.

"Das ist Lee Stetson. Lee, das ist Kelly Garret."

Kelly gab Lee die Hand.

"Schön sie kennenzulernen. Sind sie unser Auftraggeber?"

Lee lächelte beim Anblick dieser schönen schwarzhaarigen Frau.

"Ebenfalls erfreut. Ich bin nicht der Auftraggeber, sondern Teil des Falles!"

Kelly grinste. "Da macht es doppelt so viel Spass, wieder ein Engel zu sein."

Kurz darauf kamen die Schwestern Kris und Jill Munroe. Auch sie begrüßten Bossi und Kelly stürmisch. Bossi stellte Lee die beiden Frauen vor.

"Das ist Jill Munroe." Dabei zeigte er auf die Frau mit der wirren blonden Haarmähne.

"Und dies ist ihre jüngere Schwester Kris. Das ist Lee Stetson."

Lee begrüßt die beiden Frauen.

"Dieser Charlie muss Geschmack haben!" dachte sich Lee.

"Hallo alle zusammen, wollen wir jetzt fahren?"

Alle nickten. Bossi nahm einige Koffer. Lee wollte auch helfen, doch er brauchte immer noch seine Krücken. Alle stiegen ein und Bossi fuhr zum Haus der Stetson`s. Er parkte vor dem Haus. Lee ging als erster ins Haus und rief nach seiner Frau. Als sie nicht antwortete sagte er zu den anderen, die inzwischen hereingekommen waren:

"Ich gehe nach oben um Amanda zu suchen. Macht es euch schon mal bequem."

Lee ging hoch und suchte sein Frau. Bossi und die drei Frauen setzten sich hin. Amanda, die immer noch im Unkraut buddelte sah wegen dem Essen auf die Uhr. Sie musste ins Haus und sich darum kümmern. Als sie die Küche betrat hörte sie Stimmen aus dem Wohnzimmer. Sie schlich sich leise hinein.

"Hallo Engelchen, ihr habt euch ja gar nicht verändert."

Die vier erschraken aus ihrem Gespräch als sie Amandas Stimme hörten. Kris fragte ganz ungläubig.

"Bri, bist du es wirklich?"

Amanda nickte und die drei warfen sich ihr um den Hals.

"Dafür hast du dich um so mehr verändert."

Die anderen stimmten Kelly zu. Lee kam wieder herunter.

"Hallo Amanda, wo hast du gesteckt. Ich habe dich gesucht."

"Im Garten, Unkraut jäten."

Jill fragte: "Warum nennt er dich Amanda?"

"Weil dies mein richtiger Name ist. Sabrina Duncan war nur mein Deckname. In Wirklichkeit heiße ich mit vollem Namen Amanda West King Stetson. West ist mein Mädchenname, King von meinen ersten Ehemann Joe und Stetson von Lee, meinem zweiten Ehemann." Bossi unterbrach das Gespräch.

"Kris, Kelly und Jill möchten sicherlich gerne wissen, um was es geht. Ich übrigens auch. Lasst uns hinunter gehen und alles besprechen. Charlie kommt auch bald."

Alle waren einverstanden.

"Sollen wir Charlie vielleicht abholen?" fragte Lee. Alle fingen zu lachen an.

"Lee, das ist nicht nötig. Du wirst gleich wissen, warum und wenn nicht werde ich es dir später erklären."

Sie gingen in das Zimmer, das Bossi gestern hergerichtet hatte. Alle setzten sich. Amanda begann zu reden.

"Ich erkläre euch, um was es geht und den Rest machen Charlie und Bossi. Lee und ich arbeiten beim Geheimdienst. Bei Lees letzten Fall hat er einem Dieb einen riesigen Einbruch vermasselt, ihn aber nicht gefangen. Auch unseren Kollegen ist es nicht gelungen. Der Mann will sich nun an Lee rächen. Das habe ich durch Tonbänder herausgefunden. Sein erster Anschlag wäre fast geglückt. Lee erholt sich gerade davon. Da der Geheimdienst den Dieb nicht erwischt hat, habe ich meinen Chef gebeten, mir den Fall zu geben, weil ich jemanden wüsste, der ihn lösen kann. Natürlich habe ich da gleich an euch gedacht."

Gerade als Amanda fertig war, läutete das Telefon. Bossi drückte auf Lautsprecher.

"Gutes Timing Charlie, Sabrina ist gerade mit der Einführung fertig."

Lee machte den Mund auf, um ein Frage zu stellen, doch Amanda unterbrach ihn.

"Das erklär ich dir später. Hallo Charlie, darf ich dir meinen Mann Lee vorstellen."

"Guten Tag Mr. Stetson. Hallo Engelchen. Oh Gott, wie ich das vermisst habe. John, gibst du ihnen die Informationen, die ich über Masters gefunden habe. Jill, er ist ein Kollege von dir. Er fährt als Hobby Autorennen und..." Hier unterbrach ihn Jill.

"...wird am Sonntag an dem Rennen in der Nähe von Washington teilnehmen."

"Recht hast du. Genauso wie du und Bri."

Amanda war geschockt, als sie hörte, dass sie wieder an einem Rennen teilnehmen sollte.

"Charlie, das meinst du doch nicht ernst, oder?"

"Natürlich meinen ich das ernst. Du bist doch früher auch immer Rennen gefahren und das ziemlich gut."

"Charlie, ich halte das für keine gute Idee. Ich saß seit über fünfzehn Jahren in keinem Rennwagen."

Amanda hoffte, dass das Charlie als Ausrede reichte, doch es war nicht so.

"Keine Angst Bri, dass ist wie mit Radfahren. Einmal gekonnt und nie verlernt."

Die übrigen Engel und Bossi stimmten ihrem Boss zu.

"Aber es ist und bleibt gefährlich und ich möchte meinem Baby diese Gefahr nicht aussetzen."

Alle waren erstaunt und beglückwünschten Lee und Amanda.

Doch Charlie blieb hart. "Sabrina, du brauchst ja nicht gleich als Sieger aus dem Rennen zu gehen. Wir brauchen nur jemanden, der unter den Amateuren ist. Außerdem ist Jill in deiner Nähe."

Amanda seufzte. "Ich sehe, ich muss wieder Rennen fahren."

Nachdem Amanda ihre Einwände hervorgebracht hatte, war Lee an der Reihe.

"Mr. Townsend, ich halte es auch für keine gute Idee. Ich kenne Amanda`s Fahrstil und wenn jemand ungeeignet ist Rennen zu fahren, dann sie."

Amanda war empört. "Du weißt, wie ich als Amanda King fahre, aber nicht, wie ich als Sabrina Duncan gefahren bin."

"Ja, schon. Aber weißt du noch, als wir auf Stadion One arbeiten mussten. Francine wäre fast wahnsinnig geworden, weil du selbst die einfachsten Sachen nicht konntest."

"Da kennst du aber Francine Desmond schlecht. Ihr hat es doch die Bestätigung gegeben, dass ich keine richtige Agentin bin. Außerdem habe ich mich damals extra dumm angestellt. Was hättet ihr den gesagt, wenn eine einfache Hausfrau alle eure Anforderungen perfekt oder besser als ihr könnt?"

"Okay, okay, ich gebe auf. Aber ich bestehe darauf, in deiner Nähe zu sein und du musst mir versprechen, vorsichtig zu sein." sagte Lee voller Sorge.

Hier kam auch Charlie wieder zu Wort. "Sehr vernünftig von ihnen, Mr. Stetson. Sie dürfen auch in Sabrinas Nähe bleiben. Auf der Zuschauertribüne."

Lee wollte protestieren, hielt es aber für besser nichts zu sagen.

"Kelly, du schreibst eine Reportage über Hobbyrennfahrer und Kris wird Jills und Bris Psychotherapeutin sein. Sehen sie Mr. Stetson, es wird immer jemand in Bris Nähe sein. Und Bossi wird auf sie aufpassen. Das wär es fürs erste. Wenn ihr etwas braucht, meldete ihr euch."

Die Anwesenden verabschiedeten sich von Charlie. Kris sah ihre Schwester an.

"Kam dir der Name Francine Desmond auch so bekannt vor?"

"Ja, und ich weiß auch woher. Sie hat in unsere Straße gewohnt und ist auf die selbe Schule gegangen."

"Stimmt, aber hat sie nicht gesagt, dass sie für die Filmgesellschaft IFG arbeiten will?"

Amanda musst lachen. "Ich will euch ja nicht enttäuschen, aber ich bin die Sekretärin von Aufnahmeleiter Stetson von der IFG. Das ist nur Tarnung."

Kris und Jill mussten auch lachen.

"Können wir sie mal besuchen?" Amanda nickte.

"Das ist gut, ich wollte nämlich euren Chef besuchen." sagte Bossi