Teil 18, Sonntag vormittag, Krankenhaus
Lee und Amanda betraten Bernds Zimmer.
"Guten Morgen, Bernd. Ich hoffe es geht Ihnen besser. Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns duzen, immerhin sind wir Brüder."
"Okay, ich bin Bernd."
Lee gab ihm die Hand.
"Ich bin Amanda, Lees Frau."
Auch Amanda gab ihm die Hand. Lee zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.
"Du wirst heute auf meine Anweisung verlegt. In dem anderen Krankenhaus bist du in Sicherheit."
Bernd richtete sich auf.
"Warum? Was geht hier vor?"
"Der Schuss gestern hat nicht dir gegolten. Eigentlich hätte er mich töten sollen, doch wegen unserer großen Ähnlichkeit hast du die abbekommen."
Dann sprach Amanda weiter. "Du wirst hier und in den neuen Krankenhaus rund um die Uhr bewacht. Und wenn du entlassen wirst kommst du in unser Haus oder wenn du dass nicht willst, in das Haus unserer Arbeitsstelle. In beidem bist du außer Gefahr."
"Ihr müsst ja ziemlich Einfluss haben, wenn ihr das alles anordnen könnt!"
Lee grinste. "Wir nicht, aber unser Boss. Er hat etwas Macht hier und wenn wir etwas wollen, bekommen wir es meist, weil wir seine besten Mitarbeiter sind."
Bernd fragte erst gar nicht weiter.
Lee und Amanda verabschiedeten sich , versprachen ihm aber in dem neuem Krankenhaus zu besuchen.
Im Auto fragte Amanda: "Und was hältst du von Bossi und den Engeln?"
"Ich finde sie ganz nett. Ich glaube, ich werde sie einmal zu einem ganz bestimmten Engel befragen."
Amanda sah ihn böse an. "Untersteh dich. Es würde dir nicht gefallen, was du hörst, vor allem, wenn es um die Lösung unserer Fälle geht. Damals habe ich noch mit anderen Mitteln Aufgaben gelöst als wie heute mit dir. Außerdem, warum willst du das machen?"
Lee grinste hinterhältig.
"Vielleicht ist es die einzige Möglichkeit etwas über das geheimnisvolle Leben meiner Frau zu erfahren. Du wirst mir bestimmt nichts erzählen und wenn doch, lässt du die brisanten und interessanten Details aus."
Amanda spielte beleidigt.
"Das ist gemein. Ich habe niemanden, der mir etwas über dich erzählt, außer deinem Onkel. Doch der wird keine große Hilfe sein. So wie ich meine Engel kenne, werden sie wie ein Wasserfall reden. Wo wir gerade von den Engeln reden. Ich habe mir da etwas überlegt. Obwohl das jetzt nicht mehr der Fall ist!"
"Mach es nicht so spannend, um was geht es?"
"Es geht um unser Baby. Ich habe mir gedacht, da es nicht sehr viel Verwandte haben wird, wäre es schön, wenn es wenigstens einige Taufpaten und -patinnen hätte."
Lee lächelte. "Und da hast du an deine Freundinnen gedacht."
Amanda merkte, dass Lee die Idee gefiel.
"Nicht nur. Die Engel und Bossi von meiner Seite und von dir vielleicht Billy, T.P. und deiner alter Freund Barney. Außer du hast etwas dagegen oder andere Vorschläge."
"Deine Idee ist sehr gut, nur es gibt da einen Haken. Die Männer sind in der Überzahl. Wir brauchen noch eine Taufpatin."
Amanda überlegte. "Wir könnten Francine ganz höflich fragen. Vielleicht werden wir so Freundinnen. Außerdem wird sie eh erfahren, dass wir geheiratet haben."
"Okay, fragen wir sie. Mehr als uns die Augen auskratzen kann sie uns nicht."
Beide fingen zu lachen an. Als sie wieder kamen, war bereits der Mittagstisch gedeckt.
"Hallo, seit ihr da?" rief Amanda, als sie niemanden sah.
Kelly kam aus der Küche. Sie trug eine Schürze und hatte einen Kochlöffel in der Hand.
"Gut, das ihr kommt. Jetzt brauchen wir nur noch auf Bossi und Jill zu warten."
Amanda staunte. "Lee kneif mich mal in den Arm. Siehst dort auch Kelly mit Schürze und Kochlöffel stehen?"
Lee nickte.
"Seit wann kannst du kochen. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da haben wir uns darum gestritten, wo wir unser Essen bestellen."
Kelly und Amanda lachten.
"Man lernt nie aus!"
"Wo sind die anderen?"
Lee und Amanda folgten Kelly in die Küche.
"Jill und Bossi sind im Rennstall und sehen sich die Autos und die Strecke an. Kris will euch überraschen. Sie ist im zukünftigen Babyzimmer. Sie will es für euch und euren Nachwuchs dekorieren."
Wieder war Amanda erstaunt.
"Ich gehe mal hoch zu ihr. Und du Lee, legst deinen Fuß hoch."
Amanda ging aus der Küche und Lee setzte sich auf einen Stuhl und unterhielt sich mit Kelly.
"Mandy hat mir nie etwas von ihrem früheren Leben erzählt und sie wird es auch nicht. Würdest du mir deshalb etwas erzählen?"
Auch Kelly setzte sich.
"Sie hat sich total verändert. Sie ist das genaue Gegenteil von der alten Bri. Früher war sie sexy gekleidet, hat mit jedem männlichen Wesen geflirtet, war gar nicht häuslich und sie konnte, wie jede von uns nicht kochen. Wir waren richtig überrascht, als sie nach einem Fall nicht mehr im Büro erschien. Charlie hat uns dann gesagt, dass Bri nicht mehr kommt, weil sie geheiratet hat und ein Baby bekommt. Wir haben sie alle schrecklich vermisst. Sie war die gute Seele in unserem Team. Außerdem hatte Bossi niemanden mehr, der ihm bei dem Papierkram half."
Lee konnte gar nicht glauben, dass seine Mandy früher so war.
"Total hat sie sich nicht verändert. Wenn ich sie nicht hätte, wäre ich schon in Papier und Akten erstickt. Sie macht sie meistens für mich. Und ich glaube, sie hat einen Plan, wie sie in Zukunft mehr Zeit mit euch verbringen kann. An einige Eigenschaften von Sabrina Duncan kann ich mich noch sehr gut erinnern. Als die Engel mit der IFG zusammengearbeitet haben, gab es keine Mann unter vierzig, der nicht scharf auf sie gewesen ist."
Während sich Lee über das geheimnisvolle Leben seine Frau informierte, sprach Amanda mit Kris.
"Hi Kleine, Kelly hat mir erzählt, dass du hier oben bist."
Kris drehte sich zur Tür.
"Mir war langweilig und da habe ich mir gedacht, ich schaue mich mal im Babyzimmer um, vielleicht kann ich hier meine Kreativität ausfalten. Aber nur, wenn es euch nichts ausmacht."
"Ich habe nichts dagegen und Lee sicher auch nicht. Aber du musst das nicht tun."
Kris sah sie flehend an. "Ich will aber. Ich habe schon ganz viele Ideen."
Amanda setzte sich auf den Boden, weil nichts anderes da war.
"Erzähl mir ein bißchen von dir. Bossi hat mir gesagt, du bist verliebt!"
"Ich war verliebt. Er hat mich wegen einem Mann sitzengelassen. Plötzlich hat er gemerkt, das er mehr auf Männer steht, als auf mich."
Amanda konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
"Ich fand das gar nicht witzig, aber ich bin darüber hinweg und kann jetzt auch darüber lachen. Du scheinst dafür bis über beide Ohren in deinen Mann verliebt zu sein. Kann ich gut verstehen, bei dem Aussehen."
"Stimmt, ich bin total in ihn verliebt und es war eine schwierige Angelegenheit, bis wir es uns gegenüber eingestanden haben. Das mit seinem Aussehen hat auch Nachteile, was glaubst du, wie viele Verflossene er hat. Und eine arbeitet auch noch in der Zentrale. Sie versucht mir Lee immer auszureden. Er würde es nicht lange bei mir aushalten und mir das Herz brechen, wenn er mich verlässt. Sie wird schauen, wenn wir ihr es sagen."
Dann hörten sie ein Auto, das vor ihrem Haus hielt.
"Das sind bestimmt die anderen. Komm, lass uns hinuntergehen, Kris. Ich muss mit euch nämlich etwas besprechen."
Sie gingen hinunter ins Esszimmer, begrüßten die Angekommenen und setzten sich an den Tisch, wo Kelly und Lee alles vorbereitet hatten. Bossi und Jill erzählten während dem Essen von der Strecke und den Wagen die Charlie organisiert hatte. Lee war ganz unwohl bei dem Gedanken an seine Frau in einem Rennwagen. Beim Dessert äußerte Amanda ihr Vorhaben.
"Ich habe mit gedacht, dass es schön wäre, wenn wir uns alle öfters sehen würden. Und damit wir einen Anlass habe, möchte ich euch fragen, ob ihr nicht Taufpatinnen und Taufpate von unserem Baby werden wollt. Damit hätten wir einen Gelegenheit uns öfters zu treffen und das Baby hätte ein Paar Tanten und Onkel."
Alle waren mit dieser Idee einverstanden und Amanda erklärte ihnen, dass Lee und sie noch vier andere Personen fragen würden. Den restlich Tag verbrachten alle mit Kinderzimmer, um Kris bei der Renovierung zu helfen.
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Am nächsten Tag fuhren alle in die Zentrale. Mrs. Marsten war sichtlich erstaunt, als sie so viele fremde Menschen sah. Amanda erklärte es ihr.
"Guten Morgen, Mrs. Marsten. Sie sind ehemalige Kollegen vor mir. Sie wollen zu Francine und Mr. Melrose. Ginge das? Ich werde sie begleiten."
Mrs. Marsten holte die Pässe aus ihrem Schubfach.
"Sicher geht das. Hier sind die Pässe."
Amanda nahm die Pässe und verteilte sie, dann ging sie zu einer Tür und öffnete sie. Die anderen erblickten einen Kleiderschrank. Amanda schob die Sachen zur Seite.
"Wenn ich bitte darf!"
Darauf sagte Jill: "Ich habe nicht vor, meine Jacke auszuziehen!"
Lee klärte das Missverständnis auf.
"Dies ist keine Garderobe, sondern unser Aufzug."
Jetzt trauten sich die Besucher in den mysteriösen Lift. Lee drückte auf die Krankenstation und Amanda auf Billys Stockwerk. Lee stieg als erster aus, doch vorher küsste er Amanda noch. Als er weg war sagte sie zu Kris, Kelly, Jill und Bossi, dass sie niemanden gegenüber erwähnen dürften, dass sie mit Lee verheiratet sei. Nachdem sie ausgestiegen waren, suchten sie Francine, die wie meist an ihrem Schreibtisch arbeitete. Sie freute sich tierisch Kris und Jill wiederzusehen. Als Amanda zu den anderen ging, flüsterte sie Jill zu.
"Kein Wort von der Heirat, aber erwähne nebenbei, das er bei mir wohnt und ich ihn pflege."
Dann rief sie Francine noch zu, dass sie später hoch ins Q-Bureau kommen soll. Bossi und Kelly folgten Amanda zu Billys Büro. Sie klopfte wie immer an und als er sie hereinbat öffnete sie die Tür ein Spalt breit.
"Guten Morgen Sir. Ich hoffe, ich störe Sie nicht. Aber hier ist jemand, der Sie unbedingt wiedersehen will."
Billy schob seine Akten zur Seite.
"Sie stören nie. Schicken Sie diesem Jemand herein!"
Amanda winkte mit der Hand und ließ Bossi in das Büro treten. Die beiden Männer konnten es gar nicht fassen, sich nach so vielen Jahren wiederzusehen.
"Mr. Melrose, wenn Sie mich brauchen, ich bin mit Kelly in unserem Büro. Bossi, ich hol dich nachher wieder ab."
Kelly und Amanda gingen hinaus, sagten das selbe zu Francine, Jill und Kris, die in Erinnerungen schwelgten und gingen das ins Obergeschoss.
"Willkommen im Reich der Stetson`s. Wir beide durchforschen den Computer nach Bernd Schmiedt."
Amanda setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete den PC an. Kelly machte das selbe mit Lee`s.
"Du suchst im Internet und ich frage bei unseren europäischen Filialen nach."
Nach kurzer Zeit klingelte das Telefon.
"IFG. King. Hallo Mutter, ich habe dir doch gesagt, dass du nur im Notfall hier anrufen sollst. Oder ist etwas geschehen?"
"Geschehen, könnte man nicht sagen, zumindest nichts schlimmes. Ich habe gerade geheiratete!"
"Du hast was?!?"
"Geheiratet, ich wollte dir nur sagen, dass ich noch etwas länger Urlaub mache. Tschüss."
Dotty legte auf. Amanda war ganz verstört.
"Oh mein Gott, ich glaube es nicht. Meine Mutter hat geheiratet. Das wird ein Schock für die Jungs. Nicht das sie einen neuen Stiefvater bekommen, nein, sie bekommen auch noch einen `Stiefopa'!"
Sie fanden nichts außergewöhnliches über Lees Bruder. Kurz nach dem Anruf kam Lee ins Büro. Er sah seine Frau ganz besorgt an.
"Geht es dir nicht gut, du bist ganz blaß!"
"Danke der Nachfrage. Ich muss nur eben verkraften, dass meine Mutter heute geheiratet hat."
Lee schmunzelte.
"So ähnlich muss sich deine Mutter auch gefühlt haben."
"Ich habe ihr es wenigstens vorher gesagt. Außerdem kannte sie dich, ich kenne diesen Mann noch nicht einmal!"
"Freu dich doch für deine Mutter!"
Amanda sagte zu diesem Thema nichts mehr.
"Ich war nach meinem Arzttermin noch bei Bernd. Ihm ist das alles unheimlich. Er möchte gerne bei uns bleiben, wenn er entlassen wird. Geht das?"
"Sicher geht das. Wir habe es ihm ja schließlich angeboten. Wir haben ja genug Platz."
Bossi, Kris und Jill wurden von Francine nach oben gebracht. Sie holten Kelly und fuhren zum Haus der Stetson`s. Lee und Amanda blieben noch da, um mit Billy und Francine zu reden. Sie fingen bei Billy an, da er bereits über ihre Hochzeit bescheid wusste. Also gingen sie zum Büro ihres Vorgesetzten.
"Guten Tag Billy. Wir möchten dich um etwas bitten."
Billy freute sich, Lee wiederzusehen.
"Schön, dass es dir wieder gutgeht. Um was geht es?"
Lee nahm Amandas Hand.
"Du weißt ja, dass Amanda ein Baby bekommt und wir wollten dich fragen, ob du vielleicht Lust hätten sein oder ihr Taufpate zu sein. Du müssten dieses Amt auch nicht allein ausüben."
Billy stimmte zu und freute sich schon jetzt auf die neue Aufgabe.
"Jetzt wird es haarig!"
Lee und Amanda gingen zu Francine und baten sie mit hoch ins Q-Bureau zu kommen. Sie kam mit, da sie eigentlich mit Amanda über Jill und Kris reden wollte. Lee bot Francine seinen Stuhl an, da er es für besser hielt, wenn sie saß.
"Francine, wir müssen dir etwas sehr wichtiges sagen, aber du musst uns versprechen es niemanden zu sagen."
Francine versprach es, obwohl es ihr schwerfallen würde.
"Es wird zwar ein Schock für dich sein, aber Amanda und ich, wir lieben uns und haben geheiratet."
Francine war wirklich geschockt.
"Du und diese Hausfrau. Das geht nicht lange gut. Ich kenne dich , du liebst das Abenteuer und die Freiheit."
"Mach dir darüber keine Sorgen. Diese Ehe hält ewig. Du bist eine sehr, sehr gute Freundin von mir und ich möchte, dass das auch so bleibt. Und ich möchte, dass du dich mit Amanda verträgst. Versuch es wenigsten. Ich liebe sie. Tue es mir zu liebe, bitte Francine. Vielleicht lasse ich euch jetzt allein, ihr habt bestimmt etwas zu bereden!"
Lee ging aus dem Raum und hinunter zu seinem Bruder. Amanda startete das Gespräch.
"Hast du dich gefreut, Jill und Kris wiederzusehen?"
Francine entspannte sich und versuchte nett zu sein.
"Ja, sehr. Kannst du mir verraten, wie du sie kennengelernt hast. Immerhin kommen die beiden aus Chicago und du aus Arlington."
"Wir haben uns in San Francisco kennengelernt. Wir haben dort zusammen als Privatdetektivinne gearbeitet und seitdem sind wir Freundinnen. Und sie werden bald ein Teil von Lees und meiner Familie sein. Übrigens ich bin dir sehr über die Hinweise von dir über Lee dankbar. Du konntest ja nicht wissen, dass wir verlobt sind. Glaub mir, er hat sich verändert. Zum Guten. Er ist seßhaft geworden."
"Warum werden Jill und Kris zu eurer Familie gehören?"
"Lee und ich, wir wollten dich eigentlich etwas fragen, aber das würde voraussetzen, das wir uns verstehen."
"Okay, ich werde es versuche. Eigentlich habe ich nichts gegen dich. Ich habe dich immer als Bedrohung angesehen. Im Beruf und bei Lee. Ich sehe ein, dass ich bei Lee verloren habe. Aber mich freut es zu sehen, wenn er glücklich ist und das ist er. Im Beruf bin ich noch besser als du, aber ich glaube nicht mehr lange. Also, was wolltet ihr mich fragen?"
Amanda nahm ihren ganzen Mut zusammen.
"Ich bin schwanger. Wir möchten gerne, das du Taufpatin wirst. Kris und Jill haben schon zugestimmt. Billy auch."
Es kostete Amanda viel Überredungskunst aber schließlich stimmte Francine doch zu, Patin für das Baby zu werden. Francine ging wieder an ihre Arbeit und Amanda ging hinunter zu ihrem Mann und ihrem Schwager. Die beiden tauschte Kindheitserlebnisse aus. Sie schlich sich leise herein und wurde nicht bemerkt. Sie stand eine Weile an der Tür und hörte aufmerksam zu, was die beiden zu erzählen hatten. Als Amanda versuchte sich hinzusetzen, bemerkte sie Lee.
"Hallo Schatz. Bist du schon lange da? Was hat Francine gesagt?"
Sie ging hinüber und begrüßte die beiden.
"Wir versuchen uns zu vertragen. Bis jetzt sind wir auf dem besten Weg zur Freundschaft. Ich bin noch nicht lange genug hier, fürchte ich. In den Paar Minuten, die ich hier bin habe ich mehr aus deiner Kindheit erfahren, als wie ich schon gewusst habe."
Lee antwortete nicht darauf, da Amanda wusste, wie schwer es ihm fiel über dieses Thema zu sprechen.
"Bernd wird morgen entlassen und kommt dann zu uns."
"Das ist gut, dann bist du wenigstens nicht so allein, wenn Kris, Jill und ich auf der Rennstrecke sind."
Lee wollte es immer noch nicht wahrhaben.
"Schon morgen, muss das sein?"
"Ja, ich muss morgen schon hin. Ich muss mich erst einfahren. Aber ich verspreche dir vorsichtig zu sein."
Lee und Amanda verabschiedeten sich von Bernd und fuhren nach Hause. Am frühen Abend rief Amanda bei ihren Söhnen an.
"Hi Mom. Ist dir langweilig ohne uns?"
Amanda freute sich Phillip zu hören.
"Eigentlich nicht. Ein Paar Freunde von mir sind hier zu Besuch. Wie geht es euch? Vertragt ihr euch mit eurem Vater?"
"Ja, es gibt keine Probleme, auch nicht mit Carry."
"Wer ist Carry?"
"Hast du das nicht gewusst. Carry ist Dads Verlobte."
Amanda freute sich für Joe.
"Nein, das habe ich nicht gewusst. Wenn euer Dad wieder heiratet, wird es euch doch nicht stören, wenn ich auch wieder heirate, oder?"
"Nein, wieso, gibt es da jemanden den du uns verheimlichst?"
"Ja, es gibt einen, aber ich verheimliche ihn euch nicht. Ihr kennt ihn und ich bin schon mit ihm verheiratet."
Phillip sagte dazu nur "OH" und legte sprachlos auf.
Lee und Amanda betraten Bernds Zimmer.
"Guten Morgen, Bernd. Ich hoffe es geht Ihnen besser. Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns duzen, immerhin sind wir Brüder."
"Okay, ich bin Bernd."
Lee gab ihm die Hand.
"Ich bin Amanda, Lees Frau."
Auch Amanda gab ihm die Hand. Lee zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.
"Du wirst heute auf meine Anweisung verlegt. In dem anderen Krankenhaus bist du in Sicherheit."
Bernd richtete sich auf.
"Warum? Was geht hier vor?"
"Der Schuss gestern hat nicht dir gegolten. Eigentlich hätte er mich töten sollen, doch wegen unserer großen Ähnlichkeit hast du die abbekommen."
Dann sprach Amanda weiter. "Du wirst hier und in den neuen Krankenhaus rund um die Uhr bewacht. Und wenn du entlassen wirst kommst du in unser Haus oder wenn du dass nicht willst, in das Haus unserer Arbeitsstelle. In beidem bist du außer Gefahr."
"Ihr müsst ja ziemlich Einfluss haben, wenn ihr das alles anordnen könnt!"
Lee grinste. "Wir nicht, aber unser Boss. Er hat etwas Macht hier und wenn wir etwas wollen, bekommen wir es meist, weil wir seine besten Mitarbeiter sind."
Bernd fragte erst gar nicht weiter.
Lee und Amanda verabschiedeten sich , versprachen ihm aber in dem neuem Krankenhaus zu besuchen.
Im Auto fragte Amanda: "Und was hältst du von Bossi und den Engeln?"
"Ich finde sie ganz nett. Ich glaube, ich werde sie einmal zu einem ganz bestimmten Engel befragen."
Amanda sah ihn böse an. "Untersteh dich. Es würde dir nicht gefallen, was du hörst, vor allem, wenn es um die Lösung unserer Fälle geht. Damals habe ich noch mit anderen Mitteln Aufgaben gelöst als wie heute mit dir. Außerdem, warum willst du das machen?"
Lee grinste hinterhältig.
"Vielleicht ist es die einzige Möglichkeit etwas über das geheimnisvolle Leben meiner Frau zu erfahren. Du wirst mir bestimmt nichts erzählen und wenn doch, lässt du die brisanten und interessanten Details aus."
Amanda spielte beleidigt.
"Das ist gemein. Ich habe niemanden, der mir etwas über dich erzählt, außer deinem Onkel. Doch der wird keine große Hilfe sein. So wie ich meine Engel kenne, werden sie wie ein Wasserfall reden. Wo wir gerade von den Engeln reden. Ich habe mir da etwas überlegt. Obwohl das jetzt nicht mehr der Fall ist!"
"Mach es nicht so spannend, um was geht es?"
"Es geht um unser Baby. Ich habe mir gedacht, da es nicht sehr viel Verwandte haben wird, wäre es schön, wenn es wenigstens einige Taufpaten und -patinnen hätte."
Lee lächelte. "Und da hast du an deine Freundinnen gedacht."
Amanda merkte, dass Lee die Idee gefiel.
"Nicht nur. Die Engel und Bossi von meiner Seite und von dir vielleicht Billy, T.P. und deiner alter Freund Barney. Außer du hast etwas dagegen oder andere Vorschläge."
"Deine Idee ist sehr gut, nur es gibt da einen Haken. Die Männer sind in der Überzahl. Wir brauchen noch eine Taufpatin."
Amanda überlegte. "Wir könnten Francine ganz höflich fragen. Vielleicht werden wir so Freundinnen. Außerdem wird sie eh erfahren, dass wir geheiratet haben."
"Okay, fragen wir sie. Mehr als uns die Augen auskratzen kann sie uns nicht."
Beide fingen zu lachen an. Als sie wieder kamen, war bereits der Mittagstisch gedeckt.
"Hallo, seit ihr da?" rief Amanda, als sie niemanden sah.
Kelly kam aus der Küche. Sie trug eine Schürze und hatte einen Kochlöffel in der Hand.
"Gut, das ihr kommt. Jetzt brauchen wir nur noch auf Bossi und Jill zu warten."
Amanda staunte. "Lee kneif mich mal in den Arm. Siehst dort auch Kelly mit Schürze und Kochlöffel stehen?"
Lee nickte.
"Seit wann kannst du kochen. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da haben wir uns darum gestritten, wo wir unser Essen bestellen."
Kelly und Amanda lachten.
"Man lernt nie aus!"
"Wo sind die anderen?"
Lee und Amanda folgten Kelly in die Küche.
"Jill und Bossi sind im Rennstall und sehen sich die Autos und die Strecke an. Kris will euch überraschen. Sie ist im zukünftigen Babyzimmer. Sie will es für euch und euren Nachwuchs dekorieren."
Wieder war Amanda erstaunt.
"Ich gehe mal hoch zu ihr. Und du Lee, legst deinen Fuß hoch."
Amanda ging aus der Küche und Lee setzte sich auf einen Stuhl und unterhielt sich mit Kelly.
"Mandy hat mir nie etwas von ihrem früheren Leben erzählt und sie wird es auch nicht. Würdest du mir deshalb etwas erzählen?"
Auch Kelly setzte sich.
"Sie hat sich total verändert. Sie ist das genaue Gegenteil von der alten Bri. Früher war sie sexy gekleidet, hat mit jedem männlichen Wesen geflirtet, war gar nicht häuslich und sie konnte, wie jede von uns nicht kochen. Wir waren richtig überrascht, als sie nach einem Fall nicht mehr im Büro erschien. Charlie hat uns dann gesagt, dass Bri nicht mehr kommt, weil sie geheiratet hat und ein Baby bekommt. Wir haben sie alle schrecklich vermisst. Sie war die gute Seele in unserem Team. Außerdem hatte Bossi niemanden mehr, der ihm bei dem Papierkram half."
Lee konnte gar nicht glauben, dass seine Mandy früher so war.
"Total hat sie sich nicht verändert. Wenn ich sie nicht hätte, wäre ich schon in Papier und Akten erstickt. Sie macht sie meistens für mich. Und ich glaube, sie hat einen Plan, wie sie in Zukunft mehr Zeit mit euch verbringen kann. An einige Eigenschaften von Sabrina Duncan kann ich mich noch sehr gut erinnern. Als die Engel mit der IFG zusammengearbeitet haben, gab es keine Mann unter vierzig, der nicht scharf auf sie gewesen ist."
Während sich Lee über das geheimnisvolle Leben seine Frau informierte, sprach Amanda mit Kris.
"Hi Kleine, Kelly hat mir erzählt, dass du hier oben bist."
Kris drehte sich zur Tür.
"Mir war langweilig und da habe ich mir gedacht, ich schaue mich mal im Babyzimmer um, vielleicht kann ich hier meine Kreativität ausfalten. Aber nur, wenn es euch nichts ausmacht."
"Ich habe nichts dagegen und Lee sicher auch nicht. Aber du musst das nicht tun."
Kris sah sie flehend an. "Ich will aber. Ich habe schon ganz viele Ideen."
Amanda setzte sich auf den Boden, weil nichts anderes da war.
"Erzähl mir ein bißchen von dir. Bossi hat mir gesagt, du bist verliebt!"
"Ich war verliebt. Er hat mich wegen einem Mann sitzengelassen. Plötzlich hat er gemerkt, das er mehr auf Männer steht, als auf mich."
Amanda konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
"Ich fand das gar nicht witzig, aber ich bin darüber hinweg und kann jetzt auch darüber lachen. Du scheinst dafür bis über beide Ohren in deinen Mann verliebt zu sein. Kann ich gut verstehen, bei dem Aussehen."
"Stimmt, ich bin total in ihn verliebt und es war eine schwierige Angelegenheit, bis wir es uns gegenüber eingestanden haben. Das mit seinem Aussehen hat auch Nachteile, was glaubst du, wie viele Verflossene er hat. Und eine arbeitet auch noch in der Zentrale. Sie versucht mir Lee immer auszureden. Er würde es nicht lange bei mir aushalten und mir das Herz brechen, wenn er mich verlässt. Sie wird schauen, wenn wir ihr es sagen."
Dann hörten sie ein Auto, das vor ihrem Haus hielt.
"Das sind bestimmt die anderen. Komm, lass uns hinuntergehen, Kris. Ich muss mit euch nämlich etwas besprechen."
Sie gingen hinunter ins Esszimmer, begrüßten die Angekommenen und setzten sich an den Tisch, wo Kelly und Lee alles vorbereitet hatten. Bossi und Jill erzählten während dem Essen von der Strecke und den Wagen die Charlie organisiert hatte. Lee war ganz unwohl bei dem Gedanken an seine Frau in einem Rennwagen. Beim Dessert äußerte Amanda ihr Vorhaben.
"Ich habe mit gedacht, dass es schön wäre, wenn wir uns alle öfters sehen würden. Und damit wir einen Anlass habe, möchte ich euch fragen, ob ihr nicht Taufpatinnen und Taufpate von unserem Baby werden wollt. Damit hätten wir einen Gelegenheit uns öfters zu treffen und das Baby hätte ein Paar Tanten und Onkel."
Alle waren mit dieser Idee einverstanden und Amanda erklärte ihnen, dass Lee und sie noch vier andere Personen fragen würden. Den restlich Tag verbrachten alle mit Kinderzimmer, um Kris bei der Renovierung zu helfen.
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Am nächsten Tag fuhren alle in die Zentrale. Mrs. Marsten war sichtlich erstaunt, als sie so viele fremde Menschen sah. Amanda erklärte es ihr.
"Guten Morgen, Mrs. Marsten. Sie sind ehemalige Kollegen vor mir. Sie wollen zu Francine und Mr. Melrose. Ginge das? Ich werde sie begleiten."
Mrs. Marsten holte die Pässe aus ihrem Schubfach.
"Sicher geht das. Hier sind die Pässe."
Amanda nahm die Pässe und verteilte sie, dann ging sie zu einer Tür und öffnete sie. Die anderen erblickten einen Kleiderschrank. Amanda schob die Sachen zur Seite.
"Wenn ich bitte darf!"
Darauf sagte Jill: "Ich habe nicht vor, meine Jacke auszuziehen!"
Lee klärte das Missverständnis auf.
"Dies ist keine Garderobe, sondern unser Aufzug."
Jetzt trauten sich die Besucher in den mysteriösen Lift. Lee drückte auf die Krankenstation und Amanda auf Billys Stockwerk. Lee stieg als erster aus, doch vorher küsste er Amanda noch. Als er weg war sagte sie zu Kris, Kelly, Jill und Bossi, dass sie niemanden gegenüber erwähnen dürften, dass sie mit Lee verheiratet sei. Nachdem sie ausgestiegen waren, suchten sie Francine, die wie meist an ihrem Schreibtisch arbeitete. Sie freute sich tierisch Kris und Jill wiederzusehen. Als Amanda zu den anderen ging, flüsterte sie Jill zu.
"Kein Wort von der Heirat, aber erwähne nebenbei, das er bei mir wohnt und ich ihn pflege."
Dann rief sie Francine noch zu, dass sie später hoch ins Q-Bureau kommen soll. Bossi und Kelly folgten Amanda zu Billys Büro. Sie klopfte wie immer an und als er sie hereinbat öffnete sie die Tür ein Spalt breit.
"Guten Morgen Sir. Ich hoffe, ich störe Sie nicht. Aber hier ist jemand, der Sie unbedingt wiedersehen will."
Billy schob seine Akten zur Seite.
"Sie stören nie. Schicken Sie diesem Jemand herein!"
Amanda winkte mit der Hand und ließ Bossi in das Büro treten. Die beiden Männer konnten es gar nicht fassen, sich nach so vielen Jahren wiederzusehen.
"Mr. Melrose, wenn Sie mich brauchen, ich bin mit Kelly in unserem Büro. Bossi, ich hol dich nachher wieder ab."
Kelly und Amanda gingen hinaus, sagten das selbe zu Francine, Jill und Kris, die in Erinnerungen schwelgten und gingen das ins Obergeschoss.
"Willkommen im Reich der Stetson`s. Wir beide durchforschen den Computer nach Bernd Schmiedt."
Amanda setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete den PC an. Kelly machte das selbe mit Lee`s.
"Du suchst im Internet und ich frage bei unseren europäischen Filialen nach."
Nach kurzer Zeit klingelte das Telefon.
"IFG. King. Hallo Mutter, ich habe dir doch gesagt, dass du nur im Notfall hier anrufen sollst. Oder ist etwas geschehen?"
"Geschehen, könnte man nicht sagen, zumindest nichts schlimmes. Ich habe gerade geheiratete!"
"Du hast was?!?"
"Geheiratet, ich wollte dir nur sagen, dass ich noch etwas länger Urlaub mache. Tschüss."
Dotty legte auf. Amanda war ganz verstört.
"Oh mein Gott, ich glaube es nicht. Meine Mutter hat geheiratet. Das wird ein Schock für die Jungs. Nicht das sie einen neuen Stiefvater bekommen, nein, sie bekommen auch noch einen `Stiefopa'!"
Sie fanden nichts außergewöhnliches über Lees Bruder. Kurz nach dem Anruf kam Lee ins Büro. Er sah seine Frau ganz besorgt an.
"Geht es dir nicht gut, du bist ganz blaß!"
"Danke der Nachfrage. Ich muss nur eben verkraften, dass meine Mutter heute geheiratet hat."
Lee schmunzelte.
"So ähnlich muss sich deine Mutter auch gefühlt haben."
"Ich habe ihr es wenigstens vorher gesagt. Außerdem kannte sie dich, ich kenne diesen Mann noch nicht einmal!"
"Freu dich doch für deine Mutter!"
Amanda sagte zu diesem Thema nichts mehr.
"Ich war nach meinem Arzttermin noch bei Bernd. Ihm ist das alles unheimlich. Er möchte gerne bei uns bleiben, wenn er entlassen wird. Geht das?"
"Sicher geht das. Wir habe es ihm ja schließlich angeboten. Wir haben ja genug Platz."
Bossi, Kris und Jill wurden von Francine nach oben gebracht. Sie holten Kelly und fuhren zum Haus der Stetson`s. Lee und Amanda blieben noch da, um mit Billy und Francine zu reden. Sie fingen bei Billy an, da er bereits über ihre Hochzeit bescheid wusste. Also gingen sie zum Büro ihres Vorgesetzten.
"Guten Tag Billy. Wir möchten dich um etwas bitten."
Billy freute sich, Lee wiederzusehen.
"Schön, dass es dir wieder gutgeht. Um was geht es?"
Lee nahm Amandas Hand.
"Du weißt ja, dass Amanda ein Baby bekommt und wir wollten dich fragen, ob du vielleicht Lust hätten sein oder ihr Taufpate zu sein. Du müssten dieses Amt auch nicht allein ausüben."
Billy stimmte zu und freute sich schon jetzt auf die neue Aufgabe.
"Jetzt wird es haarig!"
Lee und Amanda gingen zu Francine und baten sie mit hoch ins Q-Bureau zu kommen. Sie kam mit, da sie eigentlich mit Amanda über Jill und Kris reden wollte. Lee bot Francine seinen Stuhl an, da er es für besser hielt, wenn sie saß.
"Francine, wir müssen dir etwas sehr wichtiges sagen, aber du musst uns versprechen es niemanden zu sagen."
Francine versprach es, obwohl es ihr schwerfallen würde.
"Es wird zwar ein Schock für dich sein, aber Amanda und ich, wir lieben uns und haben geheiratet."
Francine war wirklich geschockt.
"Du und diese Hausfrau. Das geht nicht lange gut. Ich kenne dich , du liebst das Abenteuer und die Freiheit."
"Mach dir darüber keine Sorgen. Diese Ehe hält ewig. Du bist eine sehr, sehr gute Freundin von mir und ich möchte, dass das auch so bleibt. Und ich möchte, dass du dich mit Amanda verträgst. Versuch es wenigsten. Ich liebe sie. Tue es mir zu liebe, bitte Francine. Vielleicht lasse ich euch jetzt allein, ihr habt bestimmt etwas zu bereden!"
Lee ging aus dem Raum und hinunter zu seinem Bruder. Amanda startete das Gespräch.
"Hast du dich gefreut, Jill und Kris wiederzusehen?"
Francine entspannte sich und versuchte nett zu sein.
"Ja, sehr. Kannst du mir verraten, wie du sie kennengelernt hast. Immerhin kommen die beiden aus Chicago und du aus Arlington."
"Wir haben uns in San Francisco kennengelernt. Wir haben dort zusammen als Privatdetektivinne gearbeitet und seitdem sind wir Freundinnen. Und sie werden bald ein Teil von Lees und meiner Familie sein. Übrigens ich bin dir sehr über die Hinweise von dir über Lee dankbar. Du konntest ja nicht wissen, dass wir verlobt sind. Glaub mir, er hat sich verändert. Zum Guten. Er ist seßhaft geworden."
"Warum werden Jill und Kris zu eurer Familie gehören?"
"Lee und ich, wir wollten dich eigentlich etwas fragen, aber das würde voraussetzen, das wir uns verstehen."
"Okay, ich werde es versuche. Eigentlich habe ich nichts gegen dich. Ich habe dich immer als Bedrohung angesehen. Im Beruf und bei Lee. Ich sehe ein, dass ich bei Lee verloren habe. Aber mich freut es zu sehen, wenn er glücklich ist und das ist er. Im Beruf bin ich noch besser als du, aber ich glaube nicht mehr lange. Also, was wolltet ihr mich fragen?"
Amanda nahm ihren ganzen Mut zusammen.
"Ich bin schwanger. Wir möchten gerne, das du Taufpatin wirst. Kris und Jill haben schon zugestimmt. Billy auch."
Es kostete Amanda viel Überredungskunst aber schließlich stimmte Francine doch zu, Patin für das Baby zu werden. Francine ging wieder an ihre Arbeit und Amanda ging hinunter zu ihrem Mann und ihrem Schwager. Die beiden tauschte Kindheitserlebnisse aus. Sie schlich sich leise herein und wurde nicht bemerkt. Sie stand eine Weile an der Tür und hörte aufmerksam zu, was die beiden zu erzählen hatten. Als Amanda versuchte sich hinzusetzen, bemerkte sie Lee.
"Hallo Schatz. Bist du schon lange da? Was hat Francine gesagt?"
Sie ging hinüber und begrüßte die beiden.
"Wir versuchen uns zu vertragen. Bis jetzt sind wir auf dem besten Weg zur Freundschaft. Ich bin noch nicht lange genug hier, fürchte ich. In den Paar Minuten, die ich hier bin habe ich mehr aus deiner Kindheit erfahren, als wie ich schon gewusst habe."
Lee antwortete nicht darauf, da Amanda wusste, wie schwer es ihm fiel über dieses Thema zu sprechen.
"Bernd wird morgen entlassen und kommt dann zu uns."
"Das ist gut, dann bist du wenigstens nicht so allein, wenn Kris, Jill und ich auf der Rennstrecke sind."
Lee wollte es immer noch nicht wahrhaben.
"Schon morgen, muss das sein?"
"Ja, ich muss morgen schon hin. Ich muss mich erst einfahren. Aber ich verspreche dir vorsichtig zu sein."
Lee und Amanda verabschiedeten sich von Bernd und fuhren nach Hause. Am frühen Abend rief Amanda bei ihren Söhnen an.
"Hi Mom. Ist dir langweilig ohne uns?"
Amanda freute sich Phillip zu hören.
"Eigentlich nicht. Ein Paar Freunde von mir sind hier zu Besuch. Wie geht es euch? Vertragt ihr euch mit eurem Vater?"
"Ja, es gibt keine Probleme, auch nicht mit Carry."
"Wer ist Carry?"
"Hast du das nicht gewusst. Carry ist Dads Verlobte."
Amanda freute sich für Joe.
"Nein, das habe ich nicht gewusst. Wenn euer Dad wieder heiratet, wird es euch doch nicht stören, wenn ich auch wieder heirate, oder?"
"Nein, wieso, gibt es da jemanden den du uns verheimlichst?"
"Ja, es gibt einen, aber ich verheimliche ihn euch nicht. Ihr kennt ihn und ich bin schon mit ihm verheiratet."
Phillip sagte dazu nur "OH" und legte sprachlos auf.
