Teil 19, Dienstag morgen

Bossi fuhr Lee zur Zentrale, damit er seinem Bruder abholen konnte. Amanda, Jill und Kris haben sich nach dem Frühstück auf den Weg zur Rennstrecke gemacht. Kelly blieb im Haus um auf die beiden Kranken aufzupassen, wie es Amanda befohlen hatte. Außerdem musste sie noch an ihrem neue Buch arbeiten und für ihre Aufgabe reichte es, wenn sie am nachmittag vorbei sah. Kelly war ganz in ihr Buch vertieft, als Bossi, Bernd und Lee das Haus betraten. Bossi stellte Bernd Kelly vor. Die beiden reichten dich die Hand und es war ihnen so, als wie wenn sie einen elektrischen Schlag bekamen. Sie waren wie erstarrt, bis Lee sie ansprach.

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Amanda war nervös, weil sie nach so langer Zeit wieder in einem Rennwagen saß. Die ersten Runden fielen ihr noch schwer, aber als sie sich an die Geschwindigkeit, das Auto und die Strecke gewohnt hatte, gab sie mehr Gas und fuhr bessere Rundenzeiten. Und dies lag nicht zuletzt auch an den Wagen die Charlie ihnen gegeben hatte. Es waren die besten, die es zu Zeit gab. Jill, als erfahrene Rennfahrerin war von diesen Fahrkünsten überrascht.

"Wenn dein Mann dich jetzt sehen könnte, ich glaube er würde vor Angst sterben!"

"Ich habe ihm versprochen, auf mich und das Baby aufzupassen, aber nicht, wie schnell ich fahre!"

Amanda lachte schelmisch. Auch Kris war aufgefallen, wie gut Amanda fuhr.

"Bist du dir sicher, dass du nicht nebenbei als Rennfahrerin arbeitetest?"

Alle drei lachten. Kris hatte sich im laufe des Tages mit dem Masseur von Steve Masters angefreundet und Jill war in dessen Rennstall gewesen. Dort kante sie einige und es war ihr gelungen, in einem unbeobachteten Moment einen Abdruck von Masters Büroschlüssel zu machen. Sie hofften, sie würden dort etwas finden. Am Nachmittag fuhren sie zu Amandas Haus, damit Bossi den Schlüssel nachmachen konnte. Durch Kris haben sie erfahren, das Masters abends nie in seinem Büro war. Sie erzählten Lee und Bossi, was sie vorhatten. Lee wollte unbedingt, dass Amanda zu Hause blieb. Mit Bossis Hilfe schaffte er es auch.

"Ich halte es für besser, wenn du da bleibst. Immerhin sollst du dich und das Baby schonen. Das Rennen ist schon anstrengend genug."

Amanda gab sich geschlagen. Außerdem ging es ihr nicht gut. Sie war zu müde um noch in ein Büro einzubrechen. Die Engel würden es auch allein schaffen, da war sie sich sicher.

Am nächsten Morgen erzählten sie, was sie herausgefunden hatten.

"Masters plant einen neuen Einbruch auf eine Wanderausstellung. Sie zeigt nur Juwelen, darunter einige wertvolle und berühmte Sachen. Außerdem hat er für dich einen Auftragskiller engagiert. Wir wissen, wann und wo er sich mit ihm trifft."

"Dann ist ja alles ganz einfach, wir filmen das Treffen und nehmen anschließend ihn und den Mörder fest."

Amanda freute sich, dass alles so einfach schien. Auch Bossi war erfreut darüber.

"Das Video und Bris Tonband werden als Beweisstücke reichen. Wenn sie sich über einen Auftrag für einen Mord unterhalten wird das reichen, um ihn einige Jahre wegen Mordversuchs hinter Gitter zu bringen. Und dazu kommt noch die Strafe wegen der Einbrüche."

Alle waren froh, dass alles so einfach erschien. Kelly blieb bei Lee und Bernd, um aufzupassen, dass sie sich schonen. Kris, Jill und Amanda fuhren wieder zur Rennstrecke. Bossi rief Charlie an, um ihm diese Neuigkeiten zu berichten.

Lee plante eine kleine Überraschung für seine Gemahlin und musst deswegen telefonieren. Er ging in das Zimmer, dass später einmal als Arbeitszimmer dienen sollte. Er nahm sich sein Telefonbuch und suchte nach der Nummer seiner alten englischen Freundin.

"Farnsworth."

"Hallo Emily, hier ist Lee Stetson."

Emily freute sich über den Anruf.

"Hallo Lee, wie geht es dir? Was macht die Arbeit? Wie geht es Amanda?"

"Ziemlich viele Fragen auf einmal! Mir geht es wieder gut. Ich erhole mich von einem Mordanschlag und arbeite deshalb nicht. Amanda geht es den Umständen entsprechend. Will ich hoffen. Sie fährt gerade ein Autorennen, um mein Leben zu retten. Ich wünschte sie würde es lassen. Wegen Amanda rufe ich auch an!"

Emily machte sich Sorgen, als er dies sagte. Amanda war eine sehr gute Freundin von ihr und sie wusste, dass Amanda die Schwierigkeiten nur so anzog.

"Wegen Amanda?!? Ist etwas mit ihr. Steckt sie mal wieder in Schwierigkeiten?"

"Nein, du kannst ganz unbesorgt sein. Sie einzige Schwierigkeit, die sie hat, ist ihrer Familie beizubringen, dass sie geheiratet hat. Aber eigentlich wollte ich dich etwas fragen."

Es machte Emily glücklich zu hören, dass die beiden endlich geheiratet hatten. Sie hatte schon in Österreich gewusst, dass die beiden zusammengehören.

"Was wolltest du mich fragen und übrigens herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit, richte das auch Amanda aus."

"Das werde ich nicht. Ich will sie überraschen. Sie soll nicht wissen, dass ich dich angerufen habe. Wir haben nur im Stillen geheiratet. Niemand von ihrer Familie war dabei. Das bedrückt Mandy, sie ist ganz unglücklich. Dazu hat auch beigetragen, dass ihre Mutter auf eine ähnliche Weise geheiratet hat. Ich habe mir gedacht, es wäre schön, wenn wir so eine Art Doppelhochzeit machen. Allerdings müsste ich noch einige Telefonate führen. Wenn alle zusagen, würdest du dann unsere Trauzeugin sein?"

Emily stimmte sofort zu.

"Nun muss ich nur noch Amandas Ex-Chef von dieser Idee überzeugen. Aber dies wird schwierig."

Emily wurde neugierig.

"Um wen handelt es sich denn, vielleicht kann ich nachhelfen. Wie du weißt habe ich viele Verbindungen."

"Der Mann heißt Charles Townsend." Emily war verblüfft.

"Amanda hat für Charlie gearbeitet. Ich kenne ihn. Er hat doch einige Privatdetekteien, oder?"

"Ja, das stimmt. Ich habe mir gedacht, dass es schön wäre, wenn er wenigstens anwesend wäre. Er könnte ja als dein Begleiter mitkommen. Ich werde ihn fragen und wenn er nicht will kannst du ja dein Glück versuchen."

Beide verabschiedeten sich, legten auf und Lee wählte die Nummer von Charlie. Als er abnahm, meldete sich Lee.

"Guten Tag Mr. Townsend, hier spricht Lee Stetson, Sabrinas Mann. Ich möchte sie gerne zu etwas überreden."

Charlie wollte sich erst einmal anhören, um was es ging.

"Wie Sie wissen sind Sabrina und ich verheiratet, aber als wir geheiratet haben war niemand von ihrer Familie anwesend. Außerdem hat ihre Mutter kürzlich auch ohne Familie geheiratet. Dies bedrückt Amanda sehr. Ich möchte deshalb eine Zweithochzeit mache, von alle Familienmitglieder und Freunde anwesend sind. Darum möchte ich Sie fragen, ob Sie nicht auch kommen wollen. Ich weiß, dass Sie sich nie zeigen, aber Sie könnten als Begleitung von einer gemeinsamen Bekannten kommen."

Charlie hatte aufmerksam zugehört und gemerkt, wieviel Lee daran lag, außerdem wäre es schön, bei Sabrinas Hochzeit dabei zusein.

"Ich werde es mir überlegen und es Sie dann wissen lassen."

Charlie legte auf. Lee hatte wenig Hoffnung, dass er zustimmte, deswegen bat er Emily um Hilfe. Auch sie gab ihr bestes.

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"Hallo Charlie. Wie geht es dir?"

"Emily Farnsworth?! Schön deine Stimme zu hören. Was hast du auf dem Herzen?"

"Wie kommst du den darauf?"

Charlie lachte. "Du rufst immer nur an, wenn du etwas willst. Also, was ist es?"

"Okay, du hast recht. Es geht um eine gemeinsame Freundin von uns. Amanda King. Wie ich gehört habe bist du auf die Hochzeit eingeladen worden. Aber du hast noch nicht zugesagt."

Hier unterbrach sie Charlie. "Und du sollst mich jetzt überreden mitzukommen."

"Ja, die beiden sie sehr gute Freunde von mir und ich möchte Amanda glücklich sehen. Sie bedeutet mir sehr viel. Du brauchst ja nicht zu sagen, wer du bist. Du kommst einfach als ein Freund von mir mit. Komm schon, sag zu. BITTTTTEEEEEE!"

"Deine Überredungskunst hat leider nichts genutzt. Ich hatte mich schon entschieden hinzugehen und als Geschenk trete ich unter meinem richtigen Namen auf. Aber sag mal, wie kommt eine englische Lady in den Kontakt mit dem amerikanischen Geheimdienst?"

"Lee ist ein Schützling von mir. Ich habe ihn mit ausgebildet und manchmal mit ihm zusammen gearbeitet. Amanda hat mir einmal das Leben gerettet. Du wirst staunen, aber ich arbeite für den englischen Geheimdienst."

"Na dann ist es klar, dass du sie kennst. Sagst du Mr. Stetson bescheid. Bis dann."

Emily legte auf und rief bei Lee an.

"Hallo Lee. Charlie und ich kommen am 29.12. Wir gehen in ein Hotel und du sagst uns dann alles weitere."

"Danke Emily, das werde ich dir nie vergessen. Das wird eine Überraschung für Mandy."

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Nach diesem Erfolg überlegte Lee, wenn er noch zu der Hochzeit von Amandas und seinen Freunden einladen könne.

`Die Engel, aber die kommen sowieso. Emily, Charlie und Bossi kommen auch. Francine und Billy frag ich noch, genauso wie ihre Mutter und die Jungs. Da gab es noch jemanden in San Francisco. Denk nach, Stetson! Klar, Laura Holt und Remington Steele.`

Für Lee war klar, dass er Laura einladen muss. Er erinnerte sich daran, dass Remington ihm eine Visitenkarten gegeben hatte, damit er sie wegen dem Fall anrufen konnte. Jetzt musst er sie nur noch finden. Er fand sie in seinem Geldbeutel. Lee wählte die Nummer und wartete darauf, dass jemand abnahm.

"Remington Steele hier."

"Guten Abend, Mr. Steele. Hier ist Lee Stetson."

"Ah, der den Masters Fall übernommen hat. Gibt es was neues?"

"Nein, Masters ist noch auf freiem Fuß und versucht mich umzubringen. Aber deswegen rufe ich nicht an. Eigentlich will ich Sie und Ms. Holt zu Silvester zu Amandas und meiner Hochzeit einladen."

"Das ist sehr nett, aber ich habe selber schon einen Kurzurlaub für Laura geplant. Ich würde ihn gerne absagen um an ihrer Hochzeit teilzunehmen, aber ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal die Gelegenheit habe mit Laura allein zu verreisen. Ich will sie nämlich fragen, ob sie mich heiraten will."

"Okay, dass verstehe ich. Dann viel Glück, schönen Urlaub und vielleicht können wir uns dann zu eurer Hochzeit kommen."

Lee war enttäuscht, dass sie nicht kommen konnten, verstand aber die Gründe dafür. Amanda hatte ihm erzählt, dass die Beiden auch so ihre Schwierigkeiten hatten.

Lee fiel ein, dass er noch seinen Onkel und Barney einladen muss. Als erstes rief er bei Barney an.

"Hallo Barney, hier ist Lee."

"Lee, alter Junge, schön von dir zu hören. Was gibt es neues und wie geht es deiner Partnerin? Hat Sie sich gut von dem Schuss erholt?"

"Danke der Nachfrage. Mandy geht es wieder gut. Barney, hättest du Lust, mich zu Silvester zu besuche. Hier steigt nämlich ein großes Fest und du kannst meinen Bruder kennenlernen."

Barney war überrascht, er wusste nichts von einem Bruder. "Du hast einen Bruder, das habe ich gar nicht gewusst."

"Ich bis vor kurzem auch nicht. Kommst du nun? Ich möchte liebend gern mit dir dieses Fest feiern."

"Ich werde kommen, wenn du mir verrätst, was es für ein Fest ist. Normalerweise hältst du nicht viel von Familienfeiern."

"Tja, ich glaube es hat sich viel geändert in der letzten Zeit. Bei den Fest handelt es sich um Amandas Hochzeit und die Hochzeit von ihrer Mutter."

"Warum lädst du mich zu Hochzeit von deiner Partnerin und ihrer Mutter ein?"

"Ich möchte gern, dass du bei meiner Hochzeit dabei bist. Ich werde Amanda heiraten und ich möchte, dass ihr euch kennenlernt und meine Stiefsöhne, Verwandten und Freunde sollen dich auch kennenlernen."

Barney bekam fast einen Herzinfarkt, als er hörte, dass Lee heiraten will.

"Oh Gott, Lee. Ich habe gedacht, du würdest nie heiraten. Natürlich komme ich. Herzlichen Glückwunsch."

"Danke Barney, ich lassen einen Flug für dich am 29.12 reservieren und auch ein Hotel in Washington. Ich würde dich gerne in mein Haus oder meine Wohnung einladen, aber die sind schon alle besetzt. Bis dann."

`So, jetzt muss ich nur noch Robert dazu bringen zu kommen.`

Lee wählte die Nummer von seinem Onkel. Er ließ es mit Absicht so lange klingeln. Schließlich ging der Colonel doch noch ans Telefon.

"Ich habe schon gedacht, du nimmst gar nicht mehr ab. Hallo Robert."

"Lee, schön von dir zu hören. Was gibt es?"

"Ich wollte dich eigentlich zu mir einladen!"

"Wann und warum?"

"Zu Silvester, damit du deinen zweiten Neffen kennenlernen kannst und an meiner Hochzeit teilnehmen kannst."

"Du heiratest!?! Das kann ich nicht glauben."

"Du kannst es glauben und ich bin schon verheiratet. Barney kommt auch. Was ist, du wirst doch auch kommen, oder?"

"Ich werde mein bestes versuchen, aber ich glaube, ich werde kommen. Wer weiß, wann ich noch einmal die Chance bekomme dich heiraten zu sehen."

"Glaub mir, so schnell wird das nicht der Fall sein. Ich bin mit Amanda glücklich und daran wird sich auch nichts ändern. Kommst du dann am 29. oder 30. Ruf mich vorher noch an und du musst in einem Hotel bleiben. Meine Wohnung und unser Haus sind voll. Ich würde mich freuen und Amanda auch."

"Ich werde es versuchen. Tschüss Lee."

Lee ging hoch zu den anderen, um ihn zu sagen, dass er noch etwas in seinem Arbeitszimmer zu erledigen hatte und dass sie sich keine Sorgen um ihn zu machen brauchten. Lee wusste, dass Dotty die Telefonnummer ihres Hotels in Miami an den Kühlschrank geheftet hatte. Nun musste er hoffen, dass der Zettel nach dem Umzug immer noch dort war. Er hatte Glück. Er ging wieder nach unten in sein Arbeitszimmer und rief bei seiner neuen Schwiegermutter an.

"Guten Tag Mrs. West. Hier ist Lee Stetson."

Dotty geriet in Panik. "Oh mein Gott, ist etwas mit Amanda?"

Lee beruhigte sie. "Nein, mit ihr ist alles in Ordnung. Ich wollt sie nur etwas zu einer Idee von mir befragen. Mandy hat mir erzählt, dass sie geheiratet haben. Erstmal Herzlichen Glückwunsch. Amanda ist ganz unglücklich darüber, dass sie nicht dabei sein konnte und ich kann mir vorstellen, dass es ihnen genauso ergeht. Deshalb habe ich vor, eine zweite Trauung in der Kirche abzuhalten. Mit der Familie und Freunden."

Dotty fragte ihren Angetrauten, der der Sache zustimmte. Lee sagte, dass er sich um alles kümmern würde und sie dann noch mal anrufen würde. Lee rief noch bei der örtlichen Kirche an und verabredete dann einen Termine zu Silvester. Danach ging er zu den anderen hoch und erzählte ihnen von seiner Überraschung, da er zumindest Kellys Hilfe brauchte. Sie willigte ein, Amanda an diesem Tag in die Kirche zu locken.

Als Kris, Jill und Amanda am abend zurück kamen musste Lee unbedingt mit seiner Frau reden. Sie gingen hinunter ins Arbeitszimmer.

"Hast du schon mit deinen Söhnen geredet? Sie werden gestern sehr geschockt gewesen sein. Vielleicht solltest du es ihnen erklären?"

Amanda hatte sowieso vorgehabt mit ihren Kindern zu reden, aber sie hatte einfach keine Zeit dafür gefunden. Also rief sie sie nun an. Ihr Ex-Mann hob ab.

"Hallo Joe, sind die Jungs da, ich muss mit ihnen wegen gestern reden. Und dir wollte ich zur Verlobung gratulieren."

Joe war verärgert. "Danke, aber erklär mir bitte, wie du dazu kommst einen wildfremden Mann zu heiraten und den Jungs noch nicht einmal etwas zu sagen."

Darauf hin geriet Amanda auch in Wut. "Das musst du mir gerade sagen, ich kann mich nicht daran erinnern, dass du den Jungs gesagt hast, dass du wieder heiraten willst. Wie lang kennst du sie überhaupt schon und haben die Jungs sie vorher gekannt."

"Das könnte ich dich genauso gut fragen und wenn du es wissen willst, ich kenne sie seit zwei Monaten und die Jungs haben sie vorher nicht gekannt. Aber sie wohnen auch nicht bei mir und müssen nicht so lange mit ihr auskommen."

"Mit Lee kamen sie bis jetzt ganz gut aus, wenigstens haben sie ihn vorher gekannt und bevor du fragst, ich kenne ihn bereits seit über vier Jahren. Außerdem dürften wir normalerweise niemanden von unserer Hochzeit erzählen und du weißt genau warum. Und nun gibt mir Jaime oder Phillip."

Joe reichte wortlos den Hörer an Jaime.

"Hi Kleiner. Habt ihr die Neuigkeit gut verkraftet? Es tut mir leid, dass ich euch nichts gesagt habe, aber dafür gibt es einen Grund. Den zu erklären, dauert etwas zu lange und über Telefon ist es nicht sicher genug. Es ist kompliziert. Ich erklär es euch, wenn ihr wieder da seid."

"Ich glaube Phillip und ich können damit leben, dass du Mr. Stetson geheiratet hast. Es gibt schlimmere Stiefväter, aber wir müssen uns erst an die neue Situation gewöhnen. Hast du deswegen das Haus gekauft?"

Amanda war über die Reaktion ihrer Söhne erfreut.

"Nicht nur, aber der Hauptgrund war die Hochzeit und das Lee bei uns einzieht. Außerdem habt ihr doch immer größere Zimmer gewollt, die ihr jetzt bekommt. Ihr könnt euch sogar aussuchen, wo ihr es haben wollt. Eins ist im ersten Stock, das andere ist auf dem Dachboden oder wenn ihr wollt, könnt ihr beide auf den Dachboden, aber das eine Zimmer ist etwas kleiner."

"Das machen wir, wenn wir nächstes Jahr wieder da sind. Grüße von Phillip, auch an Lee. Tschüss Mom."

Jaime legte auf und Amanda erzählte Lee von ihrem Gespräch. Auch Lee war erleichtert, da nun seinem Vorhaben nichts mehr im Wege stande. Nach dem Essen, das Kelly und Bernd zubereitet hatten, ging Kris ins Babyzimmer um ihrer Ideen zu verwirklichen. Kelly unterhielt sich mit Bernd, was sie schon den ganzen Tag gemacht hatte. Jill, Amanda und Bossi erzählten sich alte Engelsgeschichten und Lee hörte ganz gespannt zu. Nebenbei überlegte er noch, was er noch alles für seine Überraschung organisieren musste.

Am nächsten Tag gingen Jill, Kris und Amanda wieder zur Rennstrecke. Lee nahm sich sein Auto und fuhr in die Zentrale, weil er zur Krankengymnastik musste und anschließend noch etwas zu erledigen hatte. Nach seiner Gymnastik ging er zu Billy. Auf dem Weg dorthin, bat er Francine mitzukommen. Beide sahen Lee an und warteten auf das, was er zu sagen hatte.

"Ich möchte Mandy mit einer Zweithochzeit überraschen, bei der ihrer Familie und unsere Freunde anwesend seine sollen. Sie ist an Silvester und ich möchte euch dazu einladen. Natürlich können sie ihre Frau mitbringen und du Francine deinen derzeitigen Freund. Ich würde mich freuen, wenn ihr kommt. Dann habe ich noch eine Bitte an sie Billy. Francine, lässt du uns bitte allein?"

Francine verließ das Büro.

"Billy, würdest du unser Trauzeuge sein. Du weißt, dass du mehr als nur ein Chef für mich und Amanda sind. Du würdest mir einen großen Gefallen tun."

Billy war sofort mit der Idee einverstanden.

Als Lee wieder zu Hause war, ging er gleich wieder in sein Arbeitszimmer und rief seine Schwiegermutter an.

"Guten Tag Dotty. Die Hochzeit ist an Silvester. Ich lasse zwei Tickets auf den Namen West für den 29. Dezember reservieren. Ich hole euch dann ab und bringe euch in meine Wohnung, damit Mandy nichts erfährt. Alles andere besprechen wir dann. Wenn Mandy anruft, nichts erwähnen."

Dotty war damit einverstanden und verabschiedete sich von Lee. Lee telefonierte noch etwas herum, um einige Vorbereitungen zu treffen. Er hatte vor, morgen abend bei seinen Stiefsöhnen anzurufen, weil da das geplante Treffen von Masters mit seinem Mörder sein sollte und Lee bestimmt nicht mitdurfte. Kris, Jill und Amanda kamen an diesem Tag früher von der Rennstrecke nach Hause, weil sie noch einiges für morgen zu besprechen hatten. Darüber war Lee sehr erfreut, denn er hatte in den letzten Paar Tagen nicht viel von seiner Frau zu sehen bekommen.

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Die Engel wussten, dass Masters sich mit dem Auftragskiller an diesem Tag vor dem Washington Monument treffen würde. Sie hatten sich rundherum um den Platz mit Kameras verteilt, um das Treffen zu Filmen. Masters stand schon da und wartete darauf, das sein Komplize kam. Dieser tauchte wenige Minuten später auf. Masters überreichte ihm einen großen Ordner, der Fotos und einige Akten über Lee enthielt. Nachdem sich der Killer den Ordner angesehen hatte gab er ihm einen weiteren Umschlag. Dieser enthielt Geld.

"Diesmal möchte ich, dass es keine Zwischenfälle gibt, ansonsten sind sie ihren Job los. Wenn Scarecrow bis Freitag nicht erledigt ist, mache ich ihn selbst kalt."

Der Killer nickte und ging wieder weg. Auch Masters verließ den Platz. Die Engel hatten alles gefilmt und sind dabei nicht bemerkt worden. Zufrieden gingen sie nach Hause.

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Als die vier Frauen zu ihrer Mission aufgebrochen waren, ging Lee nochmals hinunter in sein Arbeitszimmer um nach Afrika zu telefonieren. Phillip ging ans Telefon.

"Hallo, hier spricht Lee Stetson." Phillip war überrascht, dass er sie hier anrief.

"Was wollen Sie?"

"Du und dein Bruder, ihr wißt ja, dass ich eure Mutter geheiratet habe. Sie hätte gerne euch und eure Oma dabei gehabt und deshalb plane ich eine zweite Hochzeit, wo ihr dabei seit. Ich wollte euch fragen, ob ihr zu Silvester nach Washington kommen wollt um dabei zu sein? Ich würde eure Tickets zahlen, euch von Flughafen abholen und ihr würdet mit eurer Oma in meiner Wohnung bleiben. Eure Mutter soll nichts davon erfahren."

Phillip beriet sich mit seinem Bruder und seinem Vater und stimmte schließlich zu.

Lee ging wieder nach oben. Bernd hatte einige Fragen an Lee und Bossi. Von Bossi wollte er wissen, was Kelly beruflich macht.

"Sie ist Buchautorin, hat sie dir das nicht erzählt?"

"Sicher hat sie mir das erzählt, aber ich glaube das nicht ganz. Als Autorin geht man nicht mit zwei Rennfahrerinnen und einer Masseuse einen Einbrecher und einen Killer filmen. Also, was ist sie wirklich, ich muss es wissen!"

Bossi gab sich geschlagen.

"Es scheint Ihnen wirklich wichtig zu sein. Es wird sie vielleicht schockieren, aber die vier haben man als Privatdetektivinnen gearbeitet und machen es wieder."

Es schien Bernd nichts auszumachen. Von Lee wollte er wissen, warum er so viel Macht hier hatte.

"Weißt du, als was unsere Eltern gearbeitet haben?" Bernd schüttelte mit dem Kopf.

"Mom und Dad haben für die amerikanische Regierung gearbeitet, genauso wie ich und Amanda. Wie sind Geheimagenten, aber das darfst du niemanden sagen."