So, hier meine Fortsetzung von "Feinde rettet man nicht".
~~~~~
Farfarello saß in seiner Zelle, welche er liebevoll "Folterkammer für Gott" nannte, und dachte über Schuldig nach. Er genoss es, dass er etwas gefunden hatte, mit was er ihn quälen und ihm die ganzen Erniedrigungen heimzahlen konnte. Jetzt hieß es nur noch, Schuldigs wunden Punkt vollkommen freizulegen. Dann würde er sich rächen können. Er würde sich rächen für die Beleidigungen, die vielen Gelegenheiten, die Schuldig genutzt hatte, ihn anzuspucken und ihn bis zur Ohnmacht zu reizen. Stundenlang stand er vor der Zelle und hatte ihn angestarrt, wühlte immer in Farfarellos Gedanken, tief und immer tiefer um Erinnerungen an das Tageslicht zu fördern, über die er sich dann sein dreckiges Maul zerreißen konnte. Jede Faser in dem geschundenen Körper hasste Schuldig und wünschte ihm einen qualvollen Tod. Schon oft waren die Wünschen beinahe Wirklichkeit geworden, aber immer kam Nagi oder Bradford dazwischen und retteten Schuldig. Und was machte dieser Idiot? Er kam kurz darauf herunter, um sich vor Farfarellos Tür zu stellen und ihn auszulachen.
~Lach du nur! Bald werde ich mich rächen. Ich spüre es. Bald wird es soweit sein. Und dann wird dir keiner mehr helfen. Kein Nagi und kein Bradford.~
~~~
Im 'Kitten in the House' herrschte kurz bevor der Laden geschlossen wurde Hochbetrieb. Yohji, Aya und Ken waren zu sehr damit beschäftigt, die Mädchen zu bedienen, als zu bemerken, wie Omi gedankenverloren den Inhalt seiner Gießkanne auf seine Füsse goß. Erst als sie den Laden schlossen, fiel Ken auf, dass er den hinteren Teil des Ladens unter Wasser setzte.
"Omi, du kannst dir Tonnen von Wasser auf die Füsse gießen, du wirst nicht größer. Du bist ein Mensch und keine Pflanze."
"Häh? Wieso Füsse? ... Kuso! Dabei hab ich die Hose heute erst angezogen!"
"Tja, selbst schuld, wenn du träumst..."
"Ich habe nicht geträumt!"
"Was ist denn hier los?"
"Omi hat alles unter Wasser gesetzt. Hat mal wieder geträumt!"
"Ken no bakka! Ich habe nicht geträumt!"
"Was hast du dann getan?"
"Ich... ich habe... nachgedacht."
"Über was denn? Hm? Hm?"
"..."
"Ken, ich glaube, es reicht. Lass Omi in Frieden. Er scheint heute einfach nicht gut drauf zu sein. Jeder hat mal einen schlechten Tag."
"Oh Yohji, warum markierst du plötzlich den Verständnisvollen? Ich werd doch wohl mal meinen besten Freund ein bisschen ärgern dürfen."
"Lass ihn einfach in Ruhe! Okay?"
"Du weißt etwas! Rück raus mit der Sprache! Los! Mich interessiert es, was mein 'Bester Freund' dir, aber nicht mir zu sagen wagt!"
"Ich habe es Yohji gesagt, weil er älter und erfahrener ist als wir alle. Ich war verstört weil..."
"Ja, weil?"
"... weil Schuldig mich verfolgt, ich ihn zur Rede gestellt und er mir erzählt hatte, dass er mich attraktiv fände und so was in der Art. So jetzt ist es raus."
Im Laden war es plötzlich totenstill. Keiner wagte sich auch nur zu rühren. Omi traute sich nicht, ihnen auch noch zu erzählen, dass er vor einem Monat auf einer Mission Schuldig vor den unmittelbar bevorstehenden Sturz in die Tiefe gerettet hatte. Zwar könnte er behaupten, dass Schuldig ihn telepathisch dazu gezwungen hätte, aber er wollte sie nicht belügen. Vor ihm standen die einzigsten Menschen an die er sich wenden konnte und deren Vertrauen wollte er nicht verlieren.
"Und was willst du jetzt tun?"
"Was würdest du tun Ken?"
"Ich weiß es nicht."
"Siehst du, ich auch nicht. Ich kann nur abwarten."
Plötzlich kam Manx zur Tür herein.
"Was ist denn hier los? Habt ihr nichts zu tun, dass ihr alle so tatenlos in der Ecke steht?"
"Nichts. Ich habe nur aus Versehen die Kanne angestossen und sie ist auf meinen Fuss gefallen. Die anderen dachten, ich wäre ernsthaft verletzt, weil ich aufgeschrieen hatte und wollten mir zu Hilfe eilen. Yohji wollte gerade anfangen einen Vortrag darüber zu halten, dass man alle Geräte so wegstellt, dass sie nicht herunterfallen und man sich dabei verletzen könnte, da kamst du zur Tür herein."
"Tatsächlich?"
"Ja. Also, immer alles sicher wegstellen, ansonsten kann es passieren, dass ihr etwas auf den Fuss oder sogar auf den Kopf bekommt."
"Manx, wieso bist du hier? Gibt es eine neue Mission für uns?"
"Bin ich jemals gekommen, um ein Kaffeekranz mit euch abzuhalten?"
"Wäre bestimmt interessant, aber nicht, dass ich wüsste."
"Na also."
~~~
"... Und deshalb gilt es, diesen Mann unter Einsatz eures Lebens vor Weiß zu schützen. Noch Fragen? Gut. Dann können wir ja... Schuldig!"
"Hä? Hast du was gesagt?"
"Ist dir eigentlich der Sinn einer Missionsbesprechung klar?"
"Natürlich. Schließlich hast du mir bestimmt schon tausend Mal erklärt, worin da der Sinn besteht."
"Und?"
"Was und?"
"Worin besteht der Sinn?"
"Ääääääääääähmmmmm... wir besprechen eine Mission?"
"Das weißt du also. Und was tust du dabei?"
"Ich höre dir, den tollen, intelligenten, großen Brad Crawford, dabei zu!"
"Gut. Und warum tust du es dann nicht?"
"Tu ich doch!"
"Dann erzähl mir mal von unserer neusten Mission."
~Nagi! Helf mir! Bitte!~
~Schon wieder? Ich hab langsam keine Lust mehr darauf. Immer muss ich dir aus der Patsche helfen. Bekomme ich eigentlich mal ne Gegenleistung dafür?~
~Du bist egoistisch und raffgierig.~
~Na und. Frag doch Farfarello.~
"Na Schuldig? Ich warte!"
~Okay, okay. Was willst du?~
~Geld. Was sonst?~
~Okay. Aber jetzt verrat mir bitte, wie die Mission abläuft!~
~Okay. Aber pass genau auf.~
"Äh... Weiß hat den Auftrag bekommen Ryo Nezumi umzubringen. Wir sollen ihn schützen."
"Und wer ist das? Was macht er?"
"Öh... der... hat so ziemlich überall seine Finger mit drin. Er hat irgendeine Firma unter sich. Klamotten glaube ich. Es heißt, er würde Kinder aus Thailand für sich arbeiten lassen und bezahle sie deutlichst unter dem Mindestlohn. Außerdem ist er führend im Drogengeschäft tätig."
"Gut. Du hast sehr gut zugehört... Nagi. Egal, wir haben keine Zeit mehr. Machen wir uns fertig."
"Woher...?"
"Fällt das Schuldigschwein beim Chef in Ungnade? Na, das tut mir ja sehr leid für ihn." Während des ganzen Schauspiel hatte Farfarello sein Messer mit einer unheimlichen Besessenheit geschliffen und war dann bei Crawfords letzten Worten hinter Schuldig getreten, um ihm das Messer an die Kehle zu halten.
"Nimm das Messer weg!"
"Angst?"
"Ich habe keine Angst."
"Warum zitterst du dann?"
"Tu ich das?"
"Ja. Aber keine Angst. Ich bring dich nicht um. Jedenfalls jetzt noch nicht. Erst will ich dich quälen."
"Und wie willst du das tun? Meinen Körper so verstümmeln wie deinen?"
"Nein, ich werde deinen Wunden Punkt..."
"ICH HABE KEINEN WUNDEN PUNKT!"
Farfarello ließ von ihm ab und Schwarz verließ den Raum.
~~~
Bombay stand draußen Wache, während die anderen im Inneren des Hauses nach Nezumi suchten, um ihn dann umzubringen. Ihn störte es nicht, dass er immer der war, der Schmiere stand. Er hasste es, Menschen umzubringen. Schuld an ihrem Tod zu sein. Das war auch der Grund, weshalb er Schuldig den Abhang hochgezogen hatte. Er ging vor der Tür auf und ab, als plötzlich Farfarello vor ihm stand. Blitzschnell hatte der ihn mit dem Unterarm gegen die Wand gedrückt. Das Messer, welches er in der anderen Hand hielt, war nur Millimeter von Omis Gesicht entfernt. Mit einer Eleganz, die er Farfarello nicht zugetraut hatte, glitt der mit seiner Zunge die Schneide entlang.
"Willst du sterben?"
Omi schluckte.
"Ne-ein."
"Willst du leiden?"
"Nein."
"Willst du, dass Gott leidet?"
"Nein?"
"Och, das ist aber schade. Der Kandidat erhält null Punkte. Sein Preis wäre sein Leben gewesen. Da er aber verloren hat, muss er sterben."
"Farfarello!"
"Hau ab Schuldig!"
"Was machst du da?"
"Ich veranstalte gerade ein Quiz mit unserem kleinen Freund hier. Leider hat er verloren und muss sterben. Willst du nicht herkommen? Dir würde ich auch gern noch ein paar Fragen stellen."
"Du wirst ihn nicht umbringen!"
"Und wer wird mich daran hindern? Etwa du? Du vergisst dabei nur, er ist unser Feind, und Feinde rettet man nicht. Soll ich etwa den Chef darüber aufklären, dass du diesen Nichtsnutz retten willst?"
"Wir sollen die von Weiß nicht töten. Ausdrücklicher Befehl von Crawford. Wir sollen sie nur davon abhalten, Nezumi umzubringen."
"Das hast du also gehört. Ausserdem war es ein Unfall. Er hat sich gewehrt. Mein Messer hat sich zu tief in seinen Magen gebohrt."
"Da mach ich nicht mit."
"Wer sagt, dass du dann noch am Leben bist? Er hatte dich ja schon umgebracht, als ich dazu kam. Aus Wut deswegen bin ich auf ihn losgegangen, es ist ein Handgemenge entstanden, ich wollte ihn nur am Arm verletzen, habe den aber verfehlt und stattdessen seine Magengrube getroffen. Der Rest von Weiß kam zu spät, er war schon verblutet."
"Du bist verrückt!"
"Das wusstest du doch schon. Ich trage nicht umsonst eine Zwangsjacke."
"Glaubst du, ich sehe tatenlos zu, wie du ihn umbringst?"
"Was liegt dir soviel an seinem Leben? An deiner Stelle würde ich laufen. Außer natürlich, dass er das ist, was ich so verzweifelt bei dir gesucht habe! Dein wunder Punkt! Aber... wieso? Er ist doch unser Feind? Was ist an ihm, dass er dir etwa bedeutet? Liefert er dir Drogen? Ist er dein liebstes Sexspielzeug?"
"Ich bin doch nicht sein Spielzeug!"
Omi konnte nicht glauben, was er da hörte. Er sei Schuldigs wunder Punkt. Wieso? Weil er ihn gerettet hatte? Oder war da mehr? Egal, er konnte nicht tatenlos hier stehen bleiben. Er musste etwas tun. Plötzlich vernahm er Schuldigs Stimme in seinem Ohr.
~Ich habe einen Plan.~
~Der wäre?~
~Ich kann ihn beeinflussen. Aber nicht lange. Er scheint beinahe immun dagegen zu sein. Während ich ihn von dir ablenke, kannst du abhauen. Ich kümmere mich dann um ihn.~
~Er wird dich umbringen.~
~Ich weiß.~
~Warum tust du das?~
~Dann sind wir quitt.~
~Nein. Ich habe dann dein Leben auf dem Gewissen. Ich hätte dir helfen können. Diese Schuld will ich nicht.~
~Du bist Berufskiller.~
~Denkst du, das weiß ich nicht? Denkst du, ich tue das gern? Tust du es gern?~
~...~
~Schuldig?~
~Ja?~
~Tötest du gern?~
~Du bist interessant. Ich würde mich gern intensiver mit dir unterhalten.~
~Jetzt?~
~Nein. Später. Morgen vielleicht.~
~Dann musst du aber heute am Leben bleiben.~
~Ja. Das muss ich dann wohl.~
~Versprochen?~
~Versprochen. Also, ich lenke ihn gleich ab. Bist du fertig?~
~Ja.~
Während diesem Dialog hatte Farfarello nachgedacht, wie er beide umbringen könne, ohne, dass ihm einer von ihnen durch die Lappen ging. Er hatte nicht registriert, was zwischen ihnen abgelaufen war. Plötzlich glaubte er, Schuldigs Stimme zu hören. Sie sprach etwas. Er verstand nicht was. Aber er glaubte zu hören, was sie sprachen. Ein Gebet. Zum himmlichen Vater. Farfarello vergass Omi, drehte sich zu Schuldig, um gegen ihn anzugehen.
"Lauf!"
"Aber ich kann dich doch nicht...!"
"Lauf!"
"Schuldig! Ich werde dich umbringen!"
Schuldig konzentrierte sich nun vollends auf Farfarello und den Gedanken: Geh zu Nagi und Crawford. Es würde seine ganze Kraft erfordern und wenn es nicht gelänge, würde der Irre ihn mit Leichtigkeit umbringen können. Farfarello hatte einen starken Willen und kam Schuldig immer näher. Er hatte ihn schon fast erreicht, als die Tür aufging und Crawford und Nagi herauskamen.
"Nezumi ist tot. Wo wart ihr? Wir hätten mindestens einen mehr gebraucht. Jetzt lasst uns schnell abhauen."
~~~
OWARI Teil 2.
Pfffffffff, das war vielleicht ein Stück Arbeit. Öhm, was soll ich nun dazu sagen... Hmm, die Szene zwischen Farfie, Schuschu und Omi... ich weiß nicht... sie ist nicht ganz sauber geworden. Schuschu scheint irgendwie Todessehnsucht zu haben. Der nächste Teil wird besser. Versprochen. Ach, sagt mir einfach, was ihr davon halt. *selbstzweifelplag*
~~~~~
Farfarello saß in seiner Zelle, welche er liebevoll "Folterkammer für Gott" nannte, und dachte über Schuldig nach. Er genoss es, dass er etwas gefunden hatte, mit was er ihn quälen und ihm die ganzen Erniedrigungen heimzahlen konnte. Jetzt hieß es nur noch, Schuldigs wunden Punkt vollkommen freizulegen. Dann würde er sich rächen können. Er würde sich rächen für die Beleidigungen, die vielen Gelegenheiten, die Schuldig genutzt hatte, ihn anzuspucken und ihn bis zur Ohnmacht zu reizen. Stundenlang stand er vor der Zelle und hatte ihn angestarrt, wühlte immer in Farfarellos Gedanken, tief und immer tiefer um Erinnerungen an das Tageslicht zu fördern, über die er sich dann sein dreckiges Maul zerreißen konnte. Jede Faser in dem geschundenen Körper hasste Schuldig und wünschte ihm einen qualvollen Tod. Schon oft waren die Wünschen beinahe Wirklichkeit geworden, aber immer kam Nagi oder Bradford dazwischen und retteten Schuldig. Und was machte dieser Idiot? Er kam kurz darauf herunter, um sich vor Farfarellos Tür zu stellen und ihn auszulachen.
~Lach du nur! Bald werde ich mich rächen. Ich spüre es. Bald wird es soweit sein. Und dann wird dir keiner mehr helfen. Kein Nagi und kein Bradford.~
~~~
Im 'Kitten in the House' herrschte kurz bevor der Laden geschlossen wurde Hochbetrieb. Yohji, Aya und Ken waren zu sehr damit beschäftigt, die Mädchen zu bedienen, als zu bemerken, wie Omi gedankenverloren den Inhalt seiner Gießkanne auf seine Füsse goß. Erst als sie den Laden schlossen, fiel Ken auf, dass er den hinteren Teil des Ladens unter Wasser setzte.
"Omi, du kannst dir Tonnen von Wasser auf die Füsse gießen, du wirst nicht größer. Du bist ein Mensch und keine Pflanze."
"Häh? Wieso Füsse? ... Kuso! Dabei hab ich die Hose heute erst angezogen!"
"Tja, selbst schuld, wenn du träumst..."
"Ich habe nicht geträumt!"
"Was ist denn hier los?"
"Omi hat alles unter Wasser gesetzt. Hat mal wieder geträumt!"
"Ken no bakka! Ich habe nicht geträumt!"
"Was hast du dann getan?"
"Ich... ich habe... nachgedacht."
"Über was denn? Hm? Hm?"
"..."
"Ken, ich glaube, es reicht. Lass Omi in Frieden. Er scheint heute einfach nicht gut drauf zu sein. Jeder hat mal einen schlechten Tag."
"Oh Yohji, warum markierst du plötzlich den Verständnisvollen? Ich werd doch wohl mal meinen besten Freund ein bisschen ärgern dürfen."
"Lass ihn einfach in Ruhe! Okay?"
"Du weißt etwas! Rück raus mit der Sprache! Los! Mich interessiert es, was mein 'Bester Freund' dir, aber nicht mir zu sagen wagt!"
"Ich habe es Yohji gesagt, weil er älter und erfahrener ist als wir alle. Ich war verstört weil..."
"Ja, weil?"
"... weil Schuldig mich verfolgt, ich ihn zur Rede gestellt und er mir erzählt hatte, dass er mich attraktiv fände und so was in der Art. So jetzt ist es raus."
Im Laden war es plötzlich totenstill. Keiner wagte sich auch nur zu rühren. Omi traute sich nicht, ihnen auch noch zu erzählen, dass er vor einem Monat auf einer Mission Schuldig vor den unmittelbar bevorstehenden Sturz in die Tiefe gerettet hatte. Zwar könnte er behaupten, dass Schuldig ihn telepathisch dazu gezwungen hätte, aber er wollte sie nicht belügen. Vor ihm standen die einzigsten Menschen an die er sich wenden konnte und deren Vertrauen wollte er nicht verlieren.
"Und was willst du jetzt tun?"
"Was würdest du tun Ken?"
"Ich weiß es nicht."
"Siehst du, ich auch nicht. Ich kann nur abwarten."
Plötzlich kam Manx zur Tür herein.
"Was ist denn hier los? Habt ihr nichts zu tun, dass ihr alle so tatenlos in der Ecke steht?"
"Nichts. Ich habe nur aus Versehen die Kanne angestossen und sie ist auf meinen Fuss gefallen. Die anderen dachten, ich wäre ernsthaft verletzt, weil ich aufgeschrieen hatte und wollten mir zu Hilfe eilen. Yohji wollte gerade anfangen einen Vortrag darüber zu halten, dass man alle Geräte so wegstellt, dass sie nicht herunterfallen und man sich dabei verletzen könnte, da kamst du zur Tür herein."
"Tatsächlich?"
"Ja. Also, immer alles sicher wegstellen, ansonsten kann es passieren, dass ihr etwas auf den Fuss oder sogar auf den Kopf bekommt."
"Manx, wieso bist du hier? Gibt es eine neue Mission für uns?"
"Bin ich jemals gekommen, um ein Kaffeekranz mit euch abzuhalten?"
"Wäre bestimmt interessant, aber nicht, dass ich wüsste."
"Na also."
~~~
"... Und deshalb gilt es, diesen Mann unter Einsatz eures Lebens vor Weiß zu schützen. Noch Fragen? Gut. Dann können wir ja... Schuldig!"
"Hä? Hast du was gesagt?"
"Ist dir eigentlich der Sinn einer Missionsbesprechung klar?"
"Natürlich. Schließlich hast du mir bestimmt schon tausend Mal erklärt, worin da der Sinn besteht."
"Und?"
"Was und?"
"Worin besteht der Sinn?"
"Ääääääääääähmmmmm... wir besprechen eine Mission?"
"Das weißt du also. Und was tust du dabei?"
"Ich höre dir, den tollen, intelligenten, großen Brad Crawford, dabei zu!"
"Gut. Und warum tust du es dann nicht?"
"Tu ich doch!"
"Dann erzähl mir mal von unserer neusten Mission."
~Nagi! Helf mir! Bitte!~
~Schon wieder? Ich hab langsam keine Lust mehr darauf. Immer muss ich dir aus der Patsche helfen. Bekomme ich eigentlich mal ne Gegenleistung dafür?~
~Du bist egoistisch und raffgierig.~
~Na und. Frag doch Farfarello.~
"Na Schuldig? Ich warte!"
~Okay, okay. Was willst du?~
~Geld. Was sonst?~
~Okay. Aber jetzt verrat mir bitte, wie die Mission abläuft!~
~Okay. Aber pass genau auf.~
"Äh... Weiß hat den Auftrag bekommen Ryo Nezumi umzubringen. Wir sollen ihn schützen."
"Und wer ist das? Was macht er?"
"Öh... der... hat so ziemlich überall seine Finger mit drin. Er hat irgendeine Firma unter sich. Klamotten glaube ich. Es heißt, er würde Kinder aus Thailand für sich arbeiten lassen und bezahle sie deutlichst unter dem Mindestlohn. Außerdem ist er führend im Drogengeschäft tätig."
"Gut. Du hast sehr gut zugehört... Nagi. Egal, wir haben keine Zeit mehr. Machen wir uns fertig."
"Woher...?"
"Fällt das Schuldigschwein beim Chef in Ungnade? Na, das tut mir ja sehr leid für ihn." Während des ganzen Schauspiel hatte Farfarello sein Messer mit einer unheimlichen Besessenheit geschliffen und war dann bei Crawfords letzten Worten hinter Schuldig getreten, um ihm das Messer an die Kehle zu halten.
"Nimm das Messer weg!"
"Angst?"
"Ich habe keine Angst."
"Warum zitterst du dann?"
"Tu ich das?"
"Ja. Aber keine Angst. Ich bring dich nicht um. Jedenfalls jetzt noch nicht. Erst will ich dich quälen."
"Und wie willst du das tun? Meinen Körper so verstümmeln wie deinen?"
"Nein, ich werde deinen Wunden Punkt..."
"ICH HABE KEINEN WUNDEN PUNKT!"
Farfarello ließ von ihm ab und Schwarz verließ den Raum.
~~~
Bombay stand draußen Wache, während die anderen im Inneren des Hauses nach Nezumi suchten, um ihn dann umzubringen. Ihn störte es nicht, dass er immer der war, der Schmiere stand. Er hasste es, Menschen umzubringen. Schuld an ihrem Tod zu sein. Das war auch der Grund, weshalb er Schuldig den Abhang hochgezogen hatte. Er ging vor der Tür auf und ab, als plötzlich Farfarello vor ihm stand. Blitzschnell hatte der ihn mit dem Unterarm gegen die Wand gedrückt. Das Messer, welches er in der anderen Hand hielt, war nur Millimeter von Omis Gesicht entfernt. Mit einer Eleganz, die er Farfarello nicht zugetraut hatte, glitt der mit seiner Zunge die Schneide entlang.
"Willst du sterben?"
Omi schluckte.
"Ne-ein."
"Willst du leiden?"
"Nein."
"Willst du, dass Gott leidet?"
"Nein?"
"Och, das ist aber schade. Der Kandidat erhält null Punkte. Sein Preis wäre sein Leben gewesen. Da er aber verloren hat, muss er sterben."
"Farfarello!"
"Hau ab Schuldig!"
"Was machst du da?"
"Ich veranstalte gerade ein Quiz mit unserem kleinen Freund hier. Leider hat er verloren und muss sterben. Willst du nicht herkommen? Dir würde ich auch gern noch ein paar Fragen stellen."
"Du wirst ihn nicht umbringen!"
"Und wer wird mich daran hindern? Etwa du? Du vergisst dabei nur, er ist unser Feind, und Feinde rettet man nicht. Soll ich etwa den Chef darüber aufklären, dass du diesen Nichtsnutz retten willst?"
"Wir sollen die von Weiß nicht töten. Ausdrücklicher Befehl von Crawford. Wir sollen sie nur davon abhalten, Nezumi umzubringen."
"Das hast du also gehört. Ausserdem war es ein Unfall. Er hat sich gewehrt. Mein Messer hat sich zu tief in seinen Magen gebohrt."
"Da mach ich nicht mit."
"Wer sagt, dass du dann noch am Leben bist? Er hatte dich ja schon umgebracht, als ich dazu kam. Aus Wut deswegen bin ich auf ihn losgegangen, es ist ein Handgemenge entstanden, ich wollte ihn nur am Arm verletzen, habe den aber verfehlt und stattdessen seine Magengrube getroffen. Der Rest von Weiß kam zu spät, er war schon verblutet."
"Du bist verrückt!"
"Das wusstest du doch schon. Ich trage nicht umsonst eine Zwangsjacke."
"Glaubst du, ich sehe tatenlos zu, wie du ihn umbringst?"
"Was liegt dir soviel an seinem Leben? An deiner Stelle würde ich laufen. Außer natürlich, dass er das ist, was ich so verzweifelt bei dir gesucht habe! Dein wunder Punkt! Aber... wieso? Er ist doch unser Feind? Was ist an ihm, dass er dir etwa bedeutet? Liefert er dir Drogen? Ist er dein liebstes Sexspielzeug?"
"Ich bin doch nicht sein Spielzeug!"
Omi konnte nicht glauben, was er da hörte. Er sei Schuldigs wunder Punkt. Wieso? Weil er ihn gerettet hatte? Oder war da mehr? Egal, er konnte nicht tatenlos hier stehen bleiben. Er musste etwas tun. Plötzlich vernahm er Schuldigs Stimme in seinem Ohr.
~Ich habe einen Plan.~
~Der wäre?~
~Ich kann ihn beeinflussen. Aber nicht lange. Er scheint beinahe immun dagegen zu sein. Während ich ihn von dir ablenke, kannst du abhauen. Ich kümmere mich dann um ihn.~
~Er wird dich umbringen.~
~Ich weiß.~
~Warum tust du das?~
~Dann sind wir quitt.~
~Nein. Ich habe dann dein Leben auf dem Gewissen. Ich hätte dir helfen können. Diese Schuld will ich nicht.~
~Du bist Berufskiller.~
~Denkst du, das weiß ich nicht? Denkst du, ich tue das gern? Tust du es gern?~
~...~
~Schuldig?~
~Ja?~
~Tötest du gern?~
~Du bist interessant. Ich würde mich gern intensiver mit dir unterhalten.~
~Jetzt?~
~Nein. Später. Morgen vielleicht.~
~Dann musst du aber heute am Leben bleiben.~
~Ja. Das muss ich dann wohl.~
~Versprochen?~
~Versprochen. Also, ich lenke ihn gleich ab. Bist du fertig?~
~Ja.~
Während diesem Dialog hatte Farfarello nachgedacht, wie er beide umbringen könne, ohne, dass ihm einer von ihnen durch die Lappen ging. Er hatte nicht registriert, was zwischen ihnen abgelaufen war. Plötzlich glaubte er, Schuldigs Stimme zu hören. Sie sprach etwas. Er verstand nicht was. Aber er glaubte zu hören, was sie sprachen. Ein Gebet. Zum himmlichen Vater. Farfarello vergass Omi, drehte sich zu Schuldig, um gegen ihn anzugehen.
"Lauf!"
"Aber ich kann dich doch nicht...!"
"Lauf!"
"Schuldig! Ich werde dich umbringen!"
Schuldig konzentrierte sich nun vollends auf Farfarello und den Gedanken: Geh zu Nagi und Crawford. Es würde seine ganze Kraft erfordern und wenn es nicht gelänge, würde der Irre ihn mit Leichtigkeit umbringen können. Farfarello hatte einen starken Willen und kam Schuldig immer näher. Er hatte ihn schon fast erreicht, als die Tür aufging und Crawford und Nagi herauskamen.
"Nezumi ist tot. Wo wart ihr? Wir hätten mindestens einen mehr gebraucht. Jetzt lasst uns schnell abhauen."
~~~
OWARI Teil 2.
Pfffffffff, das war vielleicht ein Stück Arbeit. Öhm, was soll ich nun dazu sagen... Hmm, die Szene zwischen Farfie, Schuschu und Omi... ich weiß nicht... sie ist nicht ganz sauber geworden. Schuschu scheint irgendwie Todessehnsucht zu haben. Der nächste Teil wird besser. Versprochen. Ach, sagt mir einfach, was ihr davon halt. *selbstzweifelplag*
