Hermine und Ron standen traurig vor dem frischen Grab. Ein leichter Regen durchnässte sie langsam, doch sie bemerkten es nicht, sondern sahen nur traurig auf den neuen Grabstein. Hermine Gesicht war vollkommen nass, doch daran war nicht nur der Regen, sondern auch ihre Tränen Schuld. Ron nahm sie behutsam in den Arm und versuchte sie so etwas zu trösten, doch er war selber todtraurig, denn sein bester Freund war gestorben....
-einen Tag vorher-
"Weißt du wo Harry ist, Hermine?", fragte Ron Hermine, als er diese endlich in einem Abteil gefunden hatte. "Nein, leider nicht. Ich hoffe nur, er verpasst den Zug nicht.", sagte sie ernst. Ron setzte sich mit zu ihr und schaute unruhig auf den Bahnhof, doch es war keine Anzeichen von Harry zu sehen, und dass, obwohl er gar nicht mehr so klein war.
Ron, Hermine und Harry kamen nun in die 7.Klasse in Hogwarts und die Jahre hatten sie verändert, woran nicht nur die vielen Sorgen der Zaubererwelt Schuld waren. Hermines Haaren waren nun glatt und sie war zu einer schönen jungen Frau geworden, die fest mit Viktor Krum zusammen war. Ron war noch etwas gewachsen, doch hatte er sich nicht weiter verändert, außer, dass er erwachsener geworden ist. Er hatte die beiden letzten Schuljahre damit verbracht, seine Eifersucht zu bekämpfen und letztes Jahr war es endlich gelungen, über Hermine hinweg zu kommen und hatte sich darauf hin in Hannah Abbott verliebt, mit der er seit dem auch zusammen war.
Harry ist im letzten Schuljahr unwahrscheinlich gewachsen und überragte nun sogar Ron, doch war er noch immer sehr dünn, wenn nicht sogar noch dünner als früher, doch seine Haare standen noch immer kreuz und quer. Doch hatte er sich stark verändert, denn als er im 6.Schuljahr zurück nach Hogwarts fuhr, wurde der Hogwartsexpress angegriffen, als er noch im Bahnhof stand und einige Schüler wurden von Todessern getötet, darunter auch Cho Chang, was ihn sehr mitgenommen hatte. Auch sein Patenonkel, der ihn in Hundegestalt begrüßt hatte, wurde von einem Todesfluch wohl mehr aus Versehen getroffen und getötet. Seitdem hatte sich Harry vollkommen verschlossen und selbst Hermine und Ron war es nicht gelungen, Harry wieder näher zu kommen, der nur noch schwarze Kleidung trug (von Quidditchspielen abgesehen). Er redete zwar noch immer mit Hermine und Ron, doch sobald es um seine Gefühle ging, ignorierte er die Fragen bedingungslos und wechselte meist das Thema. Nach einer Weile hatten es die beiden schließlich aufgegeben, doch machten sie sich große Sorgen um ihn, denn es war, als wären all seine Gefühle verschwunden. Seine grünen Augen hatten nicht mehr das selbe Licht wie früher und wirkten verschlossen. Er zeigte kaum noch Emotionen. Er hatte nicht mehr als ein sehr leichtes Lächeln, dass kaum zu erkennen war, übrig gehabt, als Gryffindor letztes Jahr wieder den Quidditch- als auch den Hauspokal gewann. Doch niemand hatte es geschafft, wieder an ihn heran zukommen, weder Dumbledore noch seine besten Freunde.
Er war in der 5.Klasse zum Kapitän der Quidditchmannschaft gewählt wurden, doch hatte er diese Position in der 6.sofort aufgegeben, und wäre auch beinahe aus der Mannschaft ausgetreten, doch wenigstens das hatte man ihm noch ausreden können. Dafür aber, dass er sich immer mehr verschloss, hatte er sich immer mehr in die Schule vertieft und sogar Hermine ausgestochen. Man traf ihn jeden Tag in der Bibliothek und las in verschiedensten Büchern, von denen niemand wusste, worüber sie handelten und sogar zur Verbotenen Abteilung hatte er freien Zutritt, doch wusste niemand, von wem er diesen bekam, doch schien es nicht Dumbledore gewesen zu sein, der sehr erstaunt darüber war, als er davon erfuhr. Abgesehen vom regelmäßigen Quidditchtraining, machte er nichts weiter, außer lernen und Zauber zu üben. Er kam immer erst spät in den Gemeinschaftsraum und verschwand schon als erster aus diesem. Wenn jemand mit ihm reden wollte, außer Ron oder Hermine hatte er meist nur einen eiskalten Blick auf Lager, der mit dem von Snape leicht mithalten konnte und so wagte es keiner, ihn anzusprechen....
Der Hogwartsexpress fuhr an und Hermine und Ron tauschten beunruhigende Blicke. "Er würde doch niemals absichtlich den Hogwartsexpress verpassen!", sagte Hermine mit leichter Panik, doch Ron schüttelte nur beruhigend den Kopf. "Er wird sicher schon im Zug sein, wohl nur in einem anderen Abteil. Er sucht vielleicht schon nach uns.", sagte er weiter. "Das glaube ich nicht.", sagte auf einmal Hermine und wurde etwas leiser. "Ich glaube, er würde sich ein vollkommen Leeres suchen und dort bleiben, um mal wieder nachzudenken oder zu lernen, oder was der Teufel was.", und Hermine klang auf einmal so verbittert, dass Ron sie überrascht ansah. "Tut mir leid. Doch es tut mir nur immer so weh, wenn ich ihn so sehe. Wann war es das letzte Mal, als er gelacht hat, Ron? Als er einfach mal glücklich war?", fragte sie und Tränen traten in ihre Augen. "Es war genau vor einem Jahr.", sagte Ron leise. "Genau vor einem Jahr, als er Sirius begrüßte." Und auch er wurde sehr traurig. "Aber wir können uns nun mal nicht nur um ihn kümmern, Hermine. Wenn er Hilfe wöllte, dann würde er fragen und du weißt, dass er nie fragen wird, weil er keine Hilfe will.", und damit war das Thema für ihn beendet und Hermine nickte traurig.
Einige Zeit später kam Hannah in ihr Abteil und Hermine verschwand, um das Paar alleine zu lassen. Es war außerdem die perfekte Möglichkeit, endlich nach Harry zu suchen. Sie ging nicht weiter nach vorne in den Zug, denn dort würden alle Abteile voll sein, deswegen ging sie in Richtung Ende des Zuges, doch mit jedem Abteil, wo sie nicht Harry traf, wuchs in ihr die Gewissheit, dass er nicht im Zug war. Schließlich stand sie vor der letzten Abteiltür und sie wartete kurz, denn sie wünschte sich, dass Harry dahinter sitzen würde, in einem geheimnisvollen Buch vertieft, aber er dort sitzen würde. Sie öffnete langsam die Tür und bekam einen riesigen Schreck. "Harry!", rief sie kürzlich, doch blieb sie sofort wie versteinert stehen, denn dies war nicht Harry. "Oh, hallo Hermine. Mich wundert es, dass du mich mit Harry verwechselst, denn so ähnlich sehen wir uns doch gar nicht.", sagte ein leicht lächelnder Lupin, der aus einem großen Buch hervorsah. "Entschuldigen sie bitte, Professor, doch ich habe so sehr gehofft, ihn hier zu finden, dass ich nicht genau hinsah... Tut mir leid.", sagte sie entschuldigend und wurde leicht rot. "Ist schon gut.", sagte Lupin, doch etwas trauriges lag auf einmal in seinem Blick. "Und du weißt es noch nicht?", fragte er sie leise. Hermine sah ihr fragend an. "Was wissen?", fragte sie ihn unsicher zurück. Lupin sah sie auf einmal todtraurig an. "Dann bin ich nicht der Richtige, es dir zu sagen. Dumbledore wird es heute in der Großen Halle sagen, nehme ich an.", sagte er kurz und Hermine konnte nichts anderes, als Nicken. "Wissen sie, wo Harry ist?", fragte sie schließlich, doch Lupin reagierte nicht auf die Frage. Schließlich schüttelte er den Kopf. "Nein, ich habe leider keine Ahnung.", sagte er traurig.
"Unterrichten sie wieder?", fragte Hermine schließlich, nachdem eine längere Pause entstanden war. "Ja. Ich werde mir wohl mit Severus die Arbeit teilen. Ich habe die höheren Klassen und er alle bis zur 4.. Dumbledore wollte nicht, dass er zuviel in Verteidigung machen kann.", erklärte er und Hermine nickte, obwohl sie sich fragte, warum Snape nicht ganz unterrichten sollten, doch sie war froh, ihn nicht auch noch in DADA aushalten zu müssen.
Sie schaute auf ihre Uhr und verabschiedete sich schließlich von Professor Lupin, denn der Zug würde gleich ankommen.
Als Hermine ihr Abteil betrat, war Ron bereits schon weg, denn der Zug kam gerade zum Stillstand. "Danke auch.", murmelte sie leicht beleidigt und stieg schließlich allein aus, doch dann zusammen mit Parvati, Lavender und Neville in eine der Kutschen und fuhr nach Hogwarts....
Alle saßen schon an ihren Tischen in der reichverzierten Halle und unterhielten sich angeregt. Hermine und Ron diskutierten, wo denn Harry bliebe, doch auch die anderen hatten keine Ahnung- woher auch? Hermine schaute zum Lehrertisch, vielleicht würde sie dort etwas sehen und tatsächlich. Warum war ihr das nicht schon eher aufgefallen? Dumbledore lächelte nicht, auch Professor McGonagall sah mehr traurig als fröhlich aus. Hagrid saß nicht am Tisch und hatte auch heute nicht, wie normaler Weise Hermine oder Ron gegrüßt. Der einzigste, der wie immer am Tisch saß und keine Miene verzog, war Snape und Hermine hätte es auch stark gewundert, wenn nicht. Sie schaute noch einmal zu Professor Lupin doch dieser starrte nur auf seinen Teller, doch gegessen hatte er wohl kaum etwas, denn der Telle war noch recht voll. Hermine fragte sich wirklich, was passiert war und plötzlich verstand sie...
"Meine lieben Schüler! Ich begrüße euch recht herzlich zu einem weiteren, oder auch ersten Jahr auf Hogwarts. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden im gesamten Schloss verstärkt und kein Schüler hat sich nach Nachteinbruch noch im Schluss herumzutreiben, außer die Schulsprecher, die bitte jeden Abend nachsehen, ob alle im Gemeinschaftsraum sind und wenn nicht, diesen jemanden zu finden und ihn wieder zurück zu bringen. Wir alle wissen, warum dies sein muss, denn Lord Voldemort hat in den letzten 2 Jahren genug bewiesen, dass er an seine alte Macht wieder anknüpfen kann. Der Verbotene Wald ist noch verbotener als sowieso schon früher und wenn jemand außer sehr guten Grund dort aufgefunden wird, bedeutet dies auf jeden Fall 100Punkte Abzug für sein Haus sowie Ausgehverbot nach Hogsmeade, wer dies schon hat, und Strafarbeiten. Die Liste der verbotenen Gegenstände wurde ebenfalls wieder verlängert und ist bei Mister Filch einzusehen.", Dumbledore machte eine kurze Pause und lächelte nun etwas deutlicher. "Außerdem möchte ich den neuen alten Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen- Professor Lupin.", Jubel ertönte von den Tischen, und nur die Slytherin ließen einige Buhrufe hörne. "Außerdem werden die 1.-4.Klassen von Professor Snape unterrichtet, sodass die älteren Klasse eine stärkere Ausbildung in dem Fach erhalten können.", erklärte Dumbledore und wieder verstummte er kurz und nun verschwand sein Lächeln und ein trauriger Blick lag nun auf seinem Gesicht. Die Schüler schauten unsicher umher. Seit zwei Jahren hatte Dumbledore immer die Namen am Anfang der Zeremonie verkündet, wer gestorben war und einige hatten die Hoffnung, dass diesmal kein Schüler aus Hogwarts den Attacken der Todesser zum Opfer gefallen war, doch scheinbar nicht, denn Dumbledore begann nun ohne weitere Einleitung Namen der getöteten Schüler aufzusagen:
"Justin Finch- Fletchley, Stewart Ackerly, Alice Gudgeon, Edward Dippet, Blaise Zabini, Sophie Habicht, Ernie Macmillan und...", an dieser Stelle stockte Dumbledore kurz und schaute in die Runde. Er sah überall betroffene Gesichter und einige Schüler weinten, weil sie die Verstorbenen gut kannten. Schließlich räusperte sich Dumbledore sehr leise, nur um das auszusprechen, was jetzt kommen würde und die Worte gingen ihm ruhig und klar über die Lippen:
