Langsam wurde das Wetter kühler und auch im Schloss herrschte starke Anspannung, denn es gingen Gerüchte durch das Schloss, wonach Hogwarts angegriffen werden soll. Doch erst einmal wurden die Gerüchte liegen gelassen, denn Hallowe'en stand vor der Tür und wurde zum Gesprächsthema Nummer Eins und die Gefahr wurde wenigstens etwas vergessen- zumindest von den Schülern.
-In Dumbledores Büro-
"Wann wollten die Auroren ankommen?", fragte Minerva Dumbledore nun sicher schon zum 5.Mal und erneut schaute sie unruhig auf ihre Uhr. Dumbledore saß etwas belustigt vom Anblick der sonst so ruhigen Lehrerin in seinem Stuhl und wartete gelassen auf die Ankunft der Auroren. Dumbledore hatte mit Beschluss der gesamten Lehrerschaft (obwohl ein paar wenige [eigentlich nur Snape] überhaupt nicht davon begeistert waren) entschieden, die Hilfe vom Ministerium zu verlangen und 12 Auroren zur Bewachung Hogwarts zu bekommen...mehr konnte das Ministerium nicht entbehren, wie Fudge sagte.
Auf einmal vernahm er ein Klopfen an der Tür und ein erleichtertes Ausatmen Minervas. Dumbledore schmunzelte und sagte schließlich ruhig. "Herein."
Die Tür ging auf und herein kamen 13 Leute, allen voran Fudge, der sofort zu Dumbledore ging und ihm die Hand schüttelte. Die Auroren stellen sich zu zwei Gruppen, mit ihrem Anführern an der Spitze. Zur rechten Seite sah Minerva, die nun hinter Dumbledore stand und um einiges ruhiger und wieder mit gewohnter strenger Meine auf die Leute blickte, eine Frau, die etwa Anfang 30 sein mochte. Sie hatte braune Augen und dunkle Haare und ein ernstes, angespanntes Gesicht. Sie hatte wie alle anderen einen schwarzen, langen Umhang an, die Kapuze zurück geschlagen und Minerva erinnerte diese Kleidung unweigerlich an die Todesserrobe. ‚Aber wahrscheinlich ist dies beabsichtigt.', sagte sich Minerva und konnte spüren, dass ein leichter Zauber auf den Personen lag. Sie nahm an, dass sie einen Erkennungszauber untereinander hatten, sodass sie sich von den Todessern in Kämpfen unterscheiden konnten. Ihre Aufmerksamkeit galt nun dem Anführer zu ihrer Linken. Ein etwa Ende 30/Anfang 40 alter Auror, dessen grüne Augen kampfeslustig blitzen und sein braunes Haar kurzgeschnitten hatte, außerdem machte er nicht beiweiten einen so angespannten Eindruck wie die andere Aurorin. Bevor sie auch einen Blick auf die anderen Auroren werfen konnte, unterbrach Dumbledore ihre Gedanken und so machte sie sich nur noch gedanklich die Notiz, dass die Gruppe aus 8 Männern und 3 Frauen bestand.
"Ich freue mich, sie alle auf Hogwarts begrüßen zu dürfen.", sagte Dumbledore freundlich lächelnd und es schien, als würden sich einige Auroren etwas entspannen. "Ich möchte, dass sie die Schüler so wenig wie möglich beunruhigen und sich größtenteils auch zurück halten. Sie haben ihren eigenen Turm, den sie nutzen können und außerdem auch einen Extratisch in der Großen Halle, da ich annehme, dass sie gerne unter sich bleiben würden." Ein Nicken der Auroren und einige schaute leicht freudig, dass sie einen eigenen Turm hatten. "Sie können selbstverständlich die gesamte Bibliothek nutzen.", fuhr Dumbledore fort. "Auch würde ich sie bitte, Hogwarts Zauber zu kontrollieren, ob alle Schutz- und Abwehrzauber noch einwandfrei funktionieren.", die Auroren nickten. "Sie wissen aber sicher auch, dass Voldemort schon bald versuchen dürfte, Hogwarts anzugreifen und ich bitte sie daher, möglichst wachsam zu sein, bei allem, was sie tun und mir sofort berichten, wenn ihnen etwas Merkwürdiges auffällt.", die Auroren nickten und alle Mienen waren wieder ernst, nur fragte sich Minerva bei einem Mann, von dem sie aber nur den Mund sehen konnte, was er dachte, denn irgendetwas störte sie an ihm, doch wusste sie nicht, was es war.
"Gut. Minerva? Würden sie die Damen und Herren bitte zu ihrem Turm führen?", fragte Dumbledore nun an sie gewandt und Minerva verlies mit den Auroren das Büro, während Fudge noch etwas mit dem Direktor zu besprechen hatte...
Minerva ging schweigsam die Gänge entlang, doch als sie etwa die Hälfte des Weges weghatten, wurde sie plötzlich von der einen Frau, die die Anführerin der einen Gruppe war, angesprochen. "Professor McGonagall? Könnten sie uns vielleicht auch sagen, wie wir uns hier zurechtfinden sollen? Nicht alle Auroren sind nach Hogwarts gegangen." Minerva musterte sie kurz. "Nun Miss...." "Miss Czayka", ergänzte sie Frau und Minerva nickte. "Nun Miss Czayka. Ich werde ihnen zwei Hauselfen zustellen, die sie jeder Zeit um Hilfe bitten können.", die Frau nickte. "Für jede Gruppe natürlich einer.", fügte sie auf einen Blick auf den älteren, noch immer nicht gerade bekümmerten anderen Anführer, hinzu. "Und wie ist ihr Name, Mister?", fragte Minerva fragend. Sie wollte doch wenigstens die Namen der beiden Anführer wissen. "Mein Name ist Alec Fletcher, Professor.", antwortete dieser freundlich. Minerva nickte kurz und sie gingen schweigend weiter. Schließlich kamen sie, nach anderen zahlreichen Gängen, zu einer dunklen, schweren Holztür, deren Holz aus Mahagoni gefertigt schien. "Treten sie bitte ein.", sagte Minerva, nachdem sie ihnen auch den Zauberspruch verriet, wie man die Tür zum Öffnen brachte.
Minerva zeigte den Gästen ihren Turm und verließ sie schließlich eine halbe Stunde später und dies nicht gerade mit trauriger Miene...sie fühlte sich in der Gegenwart von Auroren irgendwie unwohl- zwar geschützt, doch auch unwohl...
Hermine und Ron waren mit den anderen Gryffindor in ihrem Gemeinschaftsraum und warteten nur noch auf Lavender, die wohl einen Faden an ihrem Kleid übersehen hatte. Ron würde mit Hannah Abbott hingehen...welche Überraschung. Mit wem Hermine hingehen würde, hatte sie nicht verraten...es hätte ihr eh keiner geglaubt. Sie hatte ein dunkelblaues, festliches Kleid an und hatte ihre Haare elegant nach oben gesteckt. Doch auch die anderen sahen in ihren Kleidern oder Festroben nicht schlecht aus und Hermine ertappte sich dabei, wie sie überlegte, ob sie nicht doch mit Ron zum Ball gegangen war, doch dann lachte sie kurz über sich. Ron hatte ja Hannah und Hermine, tja, Hermine hatte Viktor...nur wussten die anderen noch nicht, dass eben dieser heute herkommen würde...
Die Halle war festlich geschmückt und die Kürbisse waren mit vielerlei schwebenden Kerzen die einzigen Lichtquellen der gesamten Halle. Die verzauberte Decke zeigte eine stürmische Nacht, die wunderbar zu der Hallowe'enstimmung passte. Die Gryffindor setzten sich an ihren Tisch und nur Hermine war noch in der Eingangshalle geblieben. Schließlich kam auch sie und dass Viktor Krum, der allbekannte Quidditchspieler auf einmal in der Halle war, blieb natürlich nicht unentdeckt. Hermine ging zielstrebig auf ihren Platz zu und Viktor setzte sich etwas unsicher neben sie. Doch die anderen Gryffindor verhielten sich ihm gegenüber relativ normal, was Hermine und Viktor freudig zur Kenntnis nahmen, so hatten sie mehr Zeit für sich...
Die Gespräche in der großen Halle gingen schließlich weit auseinander. Man unterhielt sich aufgeregt über die Dekoration und das Festessen, aber auch kamen die Gespräche wieder auf Voldemort und die Todesser zusprechen. Doch dies brachte der Feier keinen Abklang und schon bald tanzten viele Paare unbekümmert auf der Tanzfläche. Hermine genoss es sehr, dass endlich einmal Viktor da war, weil sie ihn nur sehr selten sah. Sie hoffte aber, dass es nach ihrem Schulabschluss mehr Zeit miteinander verbringen würde.
Doch alles hat ein Ende, wenn auch erst spät in der Nacht und der Ball wurde geschlossen. Schließlich gingen lauter schwatzende und fröhliche Schüler wieder in Richtung ihres Schlafsaales und genossen noch die restliche Nacht...
