Zwischenspiel in einem beliebten Fastfood-Restaurant

Oder

Durch ein von Schlafmangel beeinflusstes Gehirn gesponnener Unsinn

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Protagonisten: Ich und ein blonder Kerl mit spitzen Ohren

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Es ist einer jener Morgen, die damit beginnen, dass man seine Füße in eine Bierlache vom Vorabend stellt und einen dann ein überaus schlecht gefüllter Kühlschrank angähnt. Mit dem Hühnchen im Eisfach ist bereits verbale Kommunikation möglich. Also führt mich mein Weg zu jener Stätte des Grauens mitten in der Innenstadt meines Studienortes B. am R.

Mit meiner extra großen Cola und einem pappigen Croissant schleppe ich mich zu einem kleinen Tisch und lasse mich darauf fallen. Der Stuhl ächzt, ich esse wohl zu oft in diesem Restaurant.

Einige Zeit vergeht, ich fülle meinen Magen mit Speiseklümpchen und bemerke, wie sich ein junger Mann durch den Eingang schleicht. Nach einer eingehenden Politur meiner Brille - wer hat da draufgefasst? - erkenne ich ihn. Es ist Legolas, der wie ein Spion zur Theke schleicht und sich etwas bestellt.

Mit einem Salat bewaffnet bahnt er sich den Weg an eindeutig starrenden Mittvierzigern vorbei und sucht nach einem freien Platz. Die Auswahl zwischen Pennern in unterschiedlichen Stufen der Auflösungen, lüsternen Damen und wild gestikulierenden Senegalesen ist berauschend. Ich verstecke mich hinter meiner Ausgabe von "Shape", der Bibel für schwabbelige Oberschenkel, und bete. Aber da ich Atheistin bin, geschieht genau das, was ich nicht will.

"Ist dieser Platz noch frei?", erkundigt sich Legolas kühl. Ich öffne den Mund und schnappe wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft. Die Auf- undAb-Bewegung meines Kopfes funktioniert zumindest noch und so macht er es sich gemütlich. Sie gemütlich, wie es sich ein Waldelb in B. nur vorkommen kann. Krampfhaft suche ich nach einem Satz, den ich ihm präsentieren kann, ohne als komplette Idiotin zu erscheinen. Mission failed. Er kommt mir zuvor. "Was stört Sie an mir?"

"Ääääääääääh. Nix", murmele ich und platze dann heraus. "Gibt es keine (na, Ihr wisst schon)-Filiale in Mittelerde?"

"Nur eine von (Konkurrenz mit Krone)", erzählt er und ein scheues Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht. "In Gondor. Aragorn hat sie gegründet, um jeden Tag ein König zu sein. Wenn mein Vater mal darauf Hunger hat, dann ist das Essen in der Tüte schon kalt, wenn es in Düsterwald ankommt."

"Das verstehe ich", sagte ich verständnisvoll. "Aber ist es von B. nach Düsterwald kürzer?"

"Wenn man einen Nazgul nimmt, nur ein paar Minuten." Er stochert mit der Plastikgabel in seinem Essen herum und spießt ein Stück Eisbergsalat auf. "Verdammt ruckeliger Flug."



Ende(?) des Unsinns - wer weiß!!!!!! *g*