Letztes Kapitel: Bulma erfährt, warum sich alles verändert hat. Sie hat die Erinnerungen an die vergangenen 11 Jahre praktisch verloren durch den Unfall im Labor. Sie beschließt, Goku und Chichi zu besuchen, um Antworten zu finden.





Es war keine große Überraschung für Bulma gewesen, festzustellen, dass die Nummer der Sons, die sie im Kopf hatte, nicht mehr funktionierte. Sie hatte in ihrem Telefonbuch etliche Geschäftsnummern gefunden, aber die Nummern ihrer Freunde waren unauffindbar. Seltsam.

Aber Bulma war schon immer kurz entschlossen gewesen. Also hatte sie sich kurzerhand für die nächste Woche freigenommen – was Kenji fast einen Herzinfarkt beschert hatte – und sich entschieden, persönlich bei den Sons vorbeizuschauen. Das war vielleicht sowieso besser, 11 Jahre waren eine lange Zeit und Chichi würde sicher lange brauchen, um ihr alles zu erzählen.

Als Bulma auf der Wiese vor dem ziemlich einsam platzierten Haus der Son Familie landete, stellte sie erleichtert fest, dass auf dem Schild davor wenigstens „Son Goku" stand, denn sie hatte gar nicht bedacht, dass es ja auch möglich hätte sein können, dass Goku und seine Familie umgezogen wären.

Sie kapselte ihr Flugzeug ein und ging zur Tür um zu klopfen. „Herein!" rief von drinnen eine altbekannte Stimme und Bulma betrat das Haus. Es wunderte sie schon nicht mehr, dass es sich ziemlich verändert hatte. Es war wesentlich größer, luxuriöser geworden, aber nicht mehr so aufgeräumt wie früher. Sie ging langsam durch den Flur, rüber zur Küche. „Wer ist denn da?" rief Goku von drinnen und er klang, als würde er mit vollem Mund reden. Bulma schmunzelte. Manche Dinge änderten sich wohl nie.

Aber lange hielt ihre Erheiterung nicht an. Sie betrat die Küche und sah Son Goku allein am Tisch sitzen. Auch er war älter geworden, wenn auch kaum merklich. Wie Vegeta hatte er ein paar graue Strähnen bekommen, aber das war auch schon alles. Diese verdammten Saiyajin alterten einfach viel langsamer! „Hallo, Son-kun!", begrüßte sie ihn fröhlich.

Seine Reaktion fiel anders aus, als sie erwartet hatte. Seine offenen, leuchtenden Augen verengten sich, als er sie kritisch anschaute, das Lächeln auf seinen Lippen verschwand auf der Stelle. Die Überraschung, die sich auf seinem sonst so fröhlichen Gesicht wiederspiegelte, war keine freudige. „Bulma-san.", sagte er ernst. „Was kann ich für dich tun?"

Er ließ sein Essen stehen und stand auf, immer noch mit diesem ernsten Blick. Bulma ahnte Schlimmes. Was war das bloß für eine verdrehte Zukunft, wenn sogar ihr geliebter Freund Son Goku sie so misstrauisch anschaute? Sie schluckte die bitteren Gedanken runter und antwortete: „Das ist ein wenig kompliziert, Son-kun. Es wird ein bisschen dauern, dir das zu erklären."

Son Goku wollte etwas antworten, da fiel sein Blick auf ihre geschwollene Wange. Er kam näher und hob die Hand, als wolle er sie berühren, ließ es aber dann doch sein. „Du bist verletzt.", sagte er und es schimmerte jetzt doch etwas Sorge in seinen Augen. „Ist etwas passiert? Warst du bei Vegeta?"

Bulma wollte gar nicht darüber nachdenken, warum Goku das fragte. Sie antwortete: „Das werde ich dir alles genau erklären. Wollen wir uns setzen?"

Er überlegte einen Moment lang, dann nickte und bot ihr einen Platz an und setzte sich ebenfalls. Zu ihrem Erstaunen fasste er sein Essen nicht mehr an. Das war ganz und gar untypisch für den Son Goku den sie kannte – oder gekannt hatte. „Also gut, Bulma... Bulma-san. Was ist passiert?"

„Die Verletzung stammt von einem Unfall, den ich gestern im Labor hatte. Ich weiß nicht, wie es genau passiert ist, aber offensichtlich habe ich einen schweren Schlag auf den Kopf bekommen." Sie machte eine kurze Pause und sagte dann: „Seit dem ist alles anders. Ich kenne diese Welt nicht."

„Was meinst du mit alles anders?" fragte er.

Bulma erklärte: „Ich wachte auf und... das ist schwer zu erklären. Der Arzt sagt, ich leide unter Gedächtnisverlust. Meiner Meinung nach bin ich erst 45 Jahre alt! Son-kun, ich kann mich an keinen Tag in den letzten 11 Jahren erinnern!!"

„WAS?" Er dachte einen Moment darüber nach, schien aber zu keinem Ergebnis zu kommen. „Heißt das.. ich meine... was genau bedeutet das?"

Bulma sagte leise: „Ich wachte auf und es war alles anders. Die Capsule Corporation ist leer, ich bin eine alte Frau und als ich Vegeta besuche, da droht er, mich umzubringen. Und ich habe keine Ahnung, warum!"

„Du warst bei Vegeta?!" rief Son Goku entsetzt. „Meine Güte, hat er dir was getan?"

„Nein... natürlich nicht.", antwortete sie entrüstet. Als ob Vegeta ihr etwas tun könnte. Oder? „Oder war ich in Gefahr?", hakte sie nach.

Goku seufzte erleichtert. „Naja, ich weiß nicht. Vegeta ist unberechenbar. Er hasst dich von ganzem Herzen. Du solltest nie wieder allein zu ihm gehen."

Seine Worte taten ihr weh. „Vegeta hasst mich wirklich so sehr?", fragte sie bestürzt. „Son-kun, ich bin hierher gekommen, um Antworten zu finden. Über die 11 Jahre, die mir fehlen. Du musst mir alles erzählen. Warum hasst er mich so sehr? Wo sind bloß alle, die früher bei mir gewohnt haben? Was ist hier los?"

Goku konnte das offensichtlich noch gar nicht fassen. „Du erinnerst dich an gar nichts?" Sie schüttelte den Kopf und er murmelte: „Natürlich, sonst wärst du nicht zu mir gekommen. Du denkst, wir wären Freunde."

„Sind wir das nicht?" Langsam wurde das alles zu viel für sie.

Er räusperte sich. „Nun, das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, hattest du mich wegen Verführung Minderjähriger angezeigt."

„WAS???" Bulma wäre wahrscheinlich umgekippt, wenn sie nicht sowieso schon gesessen wäre. „Son-kun, das kann nicht sein! Das kann einfach nicht wahr sein! Sowas würde ich nie tun! Ich meine... und wieso auch?"

„Darüber reden wir später. Du wolltest doch Antworten?" sagte er ausweichend. Aber Bulma war viel zu begierig darauf, zu erfahren, was alles passiert war, um jetzt darauf einzugehen. Sie nickte ihm zu und er begann:

„Ich weiß nicht genau, wann es angefangen hat. Wahrscheinlich schon bevor ich mit Oob zurückkehrte. Dein Vater starb und du hattest plötzlich die volle Verantwortung für die Firma. Du hast dich sehr verändert, Bulma. Deine Arbeit ist das Wichtigste für dich, es war keine Seltenheit, dass du 15 Stunden am Tag nur gearbeitet hast.

Irgendwann kam es zum Knall, du hast dich mit Vegeta auf eine Art gestritten, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Ihr habt euch gegenseitig absichtlich weh getan und aus eurer Liebe wurde Feindschaft und über die Jahre hinweg sogar Hass. Vegeta zog vor etwa 7 Jahren bei dir aus, um am See zu wohnen, aber damit war der Krieg noch nicht beendet. Du wolltest nicht, dass er seine Tochter sieht, dafür nahm er Trunks zu sich und hielt ihn von dir fern. Es gab Tausend Steine, die ihr euch gegenseitig in den Weg gelegt hat, bis ihr es dann beide müde geworden seid und ihr vor vielleicht 3 Jahren einfach aufgehört habt, miteinander zu reden. Die alte Bulma hätte schlichtweg geleugnet, jemand namens Vegeta zu kennen."

„Mein Gott...", murmelte Bulma. „Das ist ja furchtbar. Und... wir? Ich meine, was ist mit uns? Warum haben wir uns gestritten?"

„Ihr habt alle in euren furchtbaren Streit hineingezogen.", antwortete Goku und Bulma hörte deutlich den Vorwurf in seinen Worten. „Ich musste Partei ergreifen, das Haus am See habe ich ihm überschrieben. Das hast du mir wohl nie verziehen, und dann habe ich mich verliebt, und du sahst eine Chance, mich fertigzumachen."

„Dich verliebt?! Wo ist Chichi?" fragte Bulma.

„Chichi ist vor 6 Jahren gestorben.", antwortete er traurig.

Bulma stand zittrig auf. „Mein Gott. Meine beste Freundin, Chichi, soll tot sein? Und du hast einfach so eine andere... ich meine... natürlich, nach 6 Jahren... aber wen...?"

„Ich zeige sie dir. Aber vielleicht wird es dir nicht gefallen.", antwortete Son Goku langsam. Er hob den Kopf, sagte aber nichts, sondern schloss nur kurz die Augen.

Im nächsten Moment rief jemand von oben: „Ich komme schon, warte! Was gibt es denn?" Das junge Mädchen lief die Treppe runter, direkt an Bulma vorbei, ohne sie bemerkt zu haben, schlang die Arme um Son Goku und küsste ihn auf den Mund. Erst dann fiel ihr Blick auf Bulma und sie riss die Augen auf. „Du hier?"

Bulma war geschockt. Sie kannte das Mädchen. Aber das war doch nicht möglich, dass sie mit Son Goku... Das Mädchen war nämlich niemand anderes, als...





Nächstes Kapitel: Umm... sorry aber das konnte ich nicht verraten. Jedenfalls ist Bulma wirklich geschockt. Es folgen ein paar weitere Antworten, aber auch ein großes Geheimnis. Was wird sie tun? Vegeta aufgeben oder versuchen, sich mit ihm zu versöhnen? Kann ihr Son Goku verzeihen?