Letztes Kapitel: Bulma geht zu Vegeta und beginnt das erwartungsgemäß schwierige Gespräch. Im entscheidenden Moment hat sie einen Schwächeanfall..





Vegeta starrte entsetzt auf sie runter. Als sie auf ihn zu gefallen war, hatte er ganz automatisch die Arme ausgestreckt, um sie aufzufangen. Irgendwo, tief in ihm drin, saß noch immer etwas von dem Wunsch, sie zu beschützen. Es fühlte sich auf eigentümliche Weise gut an, ihren schlanken Körper wieder im Arm halten zu können. Das war... erschreckend. Immerhin war das Bulma. Die Frau, die ihm sein Kind weggenommen und ihm sein Glück zerstört hatte. Er hätte sie fallen lassen sollen, sollte sie doch selbst sehen, wie sie zurechtkam!

Aber er tat es nicht. Statt dessen schüttelte er sie leicht und sagte: „Onna! Lass das! Du bist eine miese Schauspielerin, und ich falle nicht darauf herein!" Sie reagierte nicht. Vegeta ließ sie auf den Boden sinken und hielt ihren Oberkörper aufrecht. „Wach auf, Miststück. Das überzeugt mich auch nicht!", sagte er, immer noch im Zweifel, ob sie das nicht nur spielte.

Dann, plötzlich, kam sie wieder zu sich. Ihre Augenlider flatterten und dann sah sie ihn an. „Vegeta!" Sie lächelte und Vegeta hätte sie beinah fallengelassen. „Ich hatte einen schlimmen Traum." Er sah sie eisig an und etwas in ihren Augen veränderte sich. „Es war gar kein Traum.. du hasst mich!"

„Allerdings. Was sollte diese kleine Vorstellung?", fragte Vegeta und ließ sie endgültig los.

Sie stand unsicher auf und klopfte sich den Schmutz von den Kleidern. „Ich hatte vorgestern einen Unfall im Labor. Der Arzt meint, ich hätte eine Gehirnerschütterung. Vermutlich kommen diese Anfälle daher."

„So." Vegeta wusste nicht, ob er ihr das glauben konnte. Das ganze war doch garantiert nur ein Trick. Was führte sie jetzt wieder im Schilde? Sie sah ihn aus großen Augen an, so ganz anders als vorher. Er konnte beim besten Willen keinen Hass darin sehen. War sie eine so gute Schauspielerin oder... ja, oder was?

„Vegeta, bei dem Unfall ist etwas passiert.", erzählte sie. „Ich habe mein Gedächtnis verloren. Ich kann mich an keinen Tag aus den letzten 11 Jahren mehr erinnern!"

Was für eine lahme Geschichte. Sie glaubte doch nicht wirklich, dass er darauf reinfallen würde? Er hob den Kopf und sagte spöttisch: „Dann sei froh. Diese Jahre waren nicht deine besten."

„Du brauchst nicht zynisch zu werden. Das ist die Wahrheit.", giftete sie. „Ich kam zu mir und plötzlich war niemand mehr da! Die Capsule Corporation steht leer. Ich habe keine Freunde mehr. Und ich weiß nicht einmal, warum!"

„Das kann ich dir beantworten. Weil du eine hinterhältige Schlampe bist."

Sie seufzte. „Vegeta, bitte. Ich war erst entsetzt über das alles, aber inzwischen glaube ich, dieser Unfall war das beste, was mir passieren konnte. Ich weiß nicht, was zwischen uns passiert ist, aber ich will es wieder gutmachen. Ich habe dich lieb, Vegeta. Ich bin nicht mehr die alte Bulma."

Vegeta war außer sich. Wie konnte sie es wagen, so mit ihm zu sprechen? Dieses Miststück brachte es fertig, nach der langen Zeit aufzukreuzen und so mit seinen Gefühlen zu spielen! „Wenn du glaubst, mich damit verletzen zu können, hast du dich geschnitten!", sagte er heiser. „Du bist mir inzwischen egal." Und wenn es doch kein Scherz war? Kein fieser Trick? Wenn sie sich wirklich mit ihm versöhnen wollte? Unsinn! Und selbst wenn, dazu war es zu spät. Er könnte ihr niemals verzeihen. Und sie ihm auch nicht.

„Ich will dich nicht verletzen! Ich weiß auch, dass ich die Vergangenheit nicht auslöschen kann. Aber wir können doch neu anfangen. Für den Anfang wenigstens Freunde sein. Vegeta, ich vermisse dich. Vermisst du mich nicht?"

Doch. „Nein." Er wollte nur noch, dass sie verschwand.

Aber sie sagte hartnäckig: „Ich war bei Goku und Bra, sie haben mir erzählt dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Aber wir haben trotzdem noch eine Chance!"

Vegeta zuckte zusammen, als der Name seiner Tochter fiel. Bra... Er erinnerte sich zu gut, wie Bulma sie vor ihm versteckt hatte. Wie weh es tat, dass er seine Tochter kaum noch kannte! Er sah Bulma an. Vielleicht war das eine gute Gelegenheit... Wenn es ein Trick war, dann würde er es merken und ihr früh genug in den Rücken fallen. Und wenn nicht dann war das seine Chance, ihr alles heimzuzahlen. Wenn sie sich nicht erinnerte, könnte er sich ihr Vertrauen erschleichen und sie ebenso verletzen wie sie ihn.

„Vielleicht hast du recht.", antwortete er zögerlich.

„Oh Vegeta!!", seufzte sie, scheinbar zutiefst erleichtert. „Ich bin wirklich froh! Du ahnst ja nicht, wie viel mir das bedeutet!"

Er verschränkte die Hände vor der Brust und sagte abweisend: „Erhoffe dir nicht zu viel."

Sie nickte. „Das ist schon ok. Ich werde dir beweisen, wie ernst es mir ist. Es wird alles wieder gut!" Sie dachte kurz nach, dann fragte sie: „Wollen wir uns vielleicht am Samstag Abend treffen? Nur um uns ein bisschen zu unterhalten."

Vegeta verdrehte die Augen. Er hatte nicht die geringste Lust auf ein Treffen mit ihr. Naja, zumindest nicht sehr. Aber... wenn er mehr über ihre zweifellos hinterhältigen Absichten erfahren wollte, musste er darauf eingehen. Also nickte er und sagte: „Na fein. Treffen wir uns vor der Capsule Corporation."

„Um acht?" Er nickte und sie strahlte. „Super! Ich freu mich drauf! Bis dann!!"

„Hm ja. Geh endlich."

Sie verabschiedete sich fröhlich und rannte zurück zu ihrem Schiff. Als das Flugzeug wieder vom Boden abhob und Vegeta ihr nachsah, dachte er: „Das ist meine Chance! Ich schulde dir Schmerz, Bulma! Und ich bezahle immer meine Rechnungen!"





Nächstes Kapitel: Erste Annäherungsversuche zwischen Bulma und Vegeta. Aber meint Vegeta es ernst?