Letztes Kapitel: Vegeta bekommt ein schlechtes Gewissen und Bulma hat einen beunruhigenden Tagtraum



Samstags, weit nach Mitternacht, bekam Vegeta einen Anruf. Es war Bulma, diesmal allerdings nur mit Audio-Signal. Vielleicht auch besser so. "Vegeta?", fragte sie etwas belämmert ins Telefon. "Ich wollte fragen ob du vielleicht Lust hast, mit mir was zu trinken? Ich bin grade in Tokyo in meiner Lieblingsbar und genehmige mir ein paar Drinks! Willst du nicht auch kommen und mir Gesellschaft leisten?"

Sie klang bereits etwas angeheitert und der Gedanke, dass eine Frau wie sie Nachts allein durch Tokyo streifte gefiel Vegeta nicht. Also sagte er zu und machte sich - nachdem er sich angezogen hatte - auf den Weg zu ihr. Er war überrascht, wie leicht es ihm immer noch fiel, ihr Ki unter all den anderen aufzuspüren. Immerhin war sie genauso schwach wie die anderen Erdlinge. Aber er hätte sie blind unter Millionen von diesen Erdlingen erkannt.

Und deswegen landete er keine 10 Minuten nach ihrem Anruf vor einer Bar für die oberen Zehntausend. Er betrat das Lokal und spürte sofort die Blicke einer reicher Frauen auf sich. Was hatte sie sich denn da bloß für einen Ort ausgesucht um ihn zu treffen? Diese Frau war wirklich furchtbar...

Dann entdeckte er sie am Tresen. Sah, wie sie gerade ein Glas leermachte und gleich darauf wieder dem Barkeeper hinstellte. Diese Frau war wirklich immer wieder für eine Überraschung gut. Vegeta ging zu ihr und setzte sich neben sie. "Guten Abend auch, Onna. Kannst du mir mal sagen was ich hier soll?"

"Vegeta! Hallo!" begrüßte sie ihn. "Tut mir leid für den Anruf aber ich hab mich so einsam gefühlt! 2 Wochen seit wir bei Trunks waren, seit dem hast du dich nicht mehr blicken lassen!"

"Und deswegen betrinkst du dich?", fragte er trocken.

Sie grinste ihn an und nahm das neue Glas mit der klaren Flüssigkeit, das ihr der Barkeeper hingestellt hatte. "Yup. Dich anzurufen war eine spontane Idee. Eigentlich wollt ich mich ganz allein betrinken und irgendwann gegen Morgen dem Barkeeper tränenreich mein Leid klagen... Prost!"

Ehe sie auch nur einen Schluck trinken konnte, nahm Vegeta ihr das Glas aus der Hand und stellte es zurück auf den Tresen. Bulma wollte protestieren aber Vegeta sagte dunkel: "Du wirst dich nicht betrinken, jedenfalls nicht wenn ich dabei bin. Los, wir gehen."

Widerwillig stand Bulma auf und folgte ihm nach draußen. "Es ist wirklich nicht nötig, dass du dich so aufspielst!", sagte sie und kramte in ihrer Tasche nach der Kapsel mit dem Auto. "Ich hatte grade erst angefangen. Und ich hab dich nicht angerufen, damit du mir den Spaß verdirbst!"

"Und wo willst du jetzt hin?", fragte er ungeduldig.

"Irgendwo hin, wo was los ist! Jedenfalls noch nicht zurück nach Hause!", antwortete sie.

Vegeta fing an, wütend zu werden. "Warum hast du mich überhaupt angerufen, Onna? Damit ich dir zusehe, wie du dich betrinkst? Du warst schon früher unausstehlich wenn du betrunken warst."

"Jetzt mach dich mal nicht so wichtig!", fuhr sie ihn an. "Ich habe dich nur angerufen, weil... weil... ich..." Sie stockte und senkte den Kopf. Ganz, ganz leise ergänzte sie: "...weil ich nicht alleine sein will."

"Bitte?!" Vegeta wurde aus ihrem Verhalten einfach nicht schlau.

Bulma murmelte betreten: "Die Capsule Corporation ist so groß und einsam. Ich will einfach nicht allein sein."

Vegeta überlegte einen Moment lang. Was sollte er jetzt tun? Er wollte sie nicht sich selbst überlassen. Aber mit ihr allein bleiben wollte er genauso wenig. Er hatte seit zwei Wochen, seitdem er die Wahrheit erfahren hatte, gegrübelt, was er nun weiter tun sollte. Bisher war er noch zu keiner Einsicht gelangt. Er hätte gerne mehr Zeit gehabt, um darüber nachzudenken. Aber wie immer war Bulma schneller und forderte Aufmerksamkeit. Diese Frau war wirklich unverbesserlich...

"Na schön, Onna.", seufzte er. "Lass uns den Abend zusammen verbringen." Bulma sah ihn überrascht an und er sagte genervt: "Komm, Onna." Er trat an sie heran und sie schlang die Arme um seinen Nacken. Vegeta hob sie auf seine Arme und hob vom Boden ab. Obwohl es in seinem Kopf ständig schrie: WAS TUST DU DA??



Sie landeten an einem von Bulma's früheren Lieblingsplätzen, einem einsamen Tal in den europäischen Bergen mit einem idyllischen Wasserfall und einem Felsvorsprung, von dem man einen wunderschönen Blick über das Tal hatte. Bulma war natürlich hin und weg, aber auch ein wenig überrascht, dass Vegeta sie an einen so romantischen Ort brachte. Irgendwie fühlte sie sich sogar ein bisschen nervös.

Sie setzten sich nebeneinander auf den Felsboden des Vorsprungs. Bulma merkte langsam die Auswirkungen des Alkohols, den sie bereits getrunken hatte, sie fing an sich zu entspannen, trotz Vegeta's Gegenwart.

Ein paar friedliche Minuten lang genoss Bulma die Aussicht, die ganze Atmosphäre, das Rauschen des Wassers und den Wind, der hier wehte.

Dann sagte sie, ermutigt durch den Alkohol: "Vegeta... erzähl mir von unserer Vergangenheit. Was ist passiert in den letzten 11 Jahren?"

Vegeta atmete tief ein und antwortete dann: "Das meiste hat dir Kakarott doch schon erzählt. Wir haben uns so sehr gestritten, dass es einfach nicht wieder gutzumachen war."

Bulma fröstelte und rücke näher an ihm heran in der Hoffnung auf etwas Wärme. "Aber was war die Ursache? Wir waren uns doch mal so nah... ich meine, weißt du nicht mehr, wie es früher war? Du hast mal gesagt, ich wäre die erste Person, der du je vertraut hättest. Wir haben uns doch geliebt. Wie kann das alles plötzlich vorbei gewesen sein?"

Vegeta legte den Arm um sie. "Wir haben uns irgendwann einfach nur noch gestritten. Ich meine, wir haben uns auch früher schon gestritten, aber nach dem Tod deiner Eltern war es anders. Unsere Beziehung war wahrscheinlich schon zum scheitern verurteilt, bevor..." Er stockte.

"Bevor was?", fragte Bulma, zugleich neugierig und ängstlich. Sie begriff, dass sie so nah dran war, endlich das große Geheimnis zu lüften. Der Saiyajin schwieg. Noch mal fragte Bulma: "Bevor WAS? Sag mir, was damals passiert ist, Vegeta!"



Nächstes Kapitel: Lüftet Vegeta das große Geheimnis? Romantik unterm Sternenhimmel, und Vegeta muss sich entscheiden, ob er sich rächen will oder nicht.