Letztes Kapitel: Vegeta hat die Chance, sich an Bulma zu rächen, nutzt sie aber nicht...
Chapter 16 – Begierde.Sie stand vor dem Spiegel und kämmte sich die langen Haare. Es war schon spät und von draußen kam ein kühler Wind durch das offene Fenster und ließ sie in ihrem dünnen Hemd frieren. Sie legte die Bürste weg, um das Fenster zu schließen, da hörte sie plötzlich ein Geräusch. Erschreckt hob sie den Kopf und sah katzenhafte Augen im Spiegel leuchten.
„Wer ist da?", rief sie und fuhr herum. Erst als sie seine Silhouette im Licht des Vollmonds erkannte, entspannte sie sich. „Vegeta, meine Güte, hast du mich erschreckt!"
Er lächelte in die Dunkelheit hinein und kam näher. So nah, dass sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut fühlte. Sie wollte etwas sagen, aber im nächsten Moment packte er sanft ihre Handgelenke und sie fand sich gefangen zwischen der Wand und seinem Körper wieder. Er ließ sie los und fing an, sie zu küssen, während seine Hände über ihren Körper wanderten.
Bulma seufzte wohlig seinen Namen. Er sollte nie aufhören. Seine Hände, es fühlte sich so wundervoll an... „Vegeta, mmmh... hör nicht auf." Er antwortete mit einem dunklen Grollen und schob ihr Hemd hoch. „Vegeta, ich liebe dich.", flüsterte sie ihm ins Ohr. „Ich habe dich immer geliebt."
„Bulma." Er hob den Kopf und sah sie aus seinen katzenhaften, kaltblütigen Augen an. Bulma erstarrte. Sie wollte weg, aber es war, als könnte er jede ihrer Bewegungen vorhersehen. Seine Hände schnellten vor und packten ihre Handgelenke, diesmal jedoch mit brachialer Gewalt, und drückten sie gegen die Wand. Es klirrte, der kleine Handspiegel von ihrer Mutter war auf den Boden gefallen und zerbrochen.
„Was soll das?", fragte sie entsetzt. Auf einmal war die Dunkelheit nicht mehr angenehm sondern bedrohlich. Er beugte den Kopf und küsste ihren Hals. Bulma war stocksteif. Dann bohrten sich plötzlich seine Zähne in ihr weiches Fleisch und sie schrie auf.
Als er den Kopf wieder hob, lief Blut über sein Kinn. Bulma wimmerte: „Was hast du vor? Vegeta?!" Er grinste und entblößte dabei seine scharfen Reißzähne. Wieder fing er an, sie zu berühren, doch diesmal auf eine andere Weise. Sie hatte Angst. Er packte ihr Hemd und zerriss es mit einer fast gleichgültigen Bewegung. „Hör auf!", keuchte sie, aber er hörte nicht auf sie. Mit einer Hand hielt er ihre Arme fest, die andere schob ihre Beine gewaltsam auseinander. Bulma wollte weinen, aber sie konnte nicht. Noch nie hatte sie solche Angst gehabt. Er hielt einen Moment inne und bleckte die Zähne. Bulma's Augen weiteten sich vor Entsetzen. Und dann...
Übergangslos fand sich Bulma allein in der Dunkelheit wieder, aufrecht sitzend. Sie merkte erst einen Augenblick später, dass sie schrie. Als ihre Stimme in der Dunkelheit ihres vertrauten Zimmers verhallte, begriff sie, dass es nur ein Traum gewesen war. Tränen liefen ihr über die Wangen, ihr Atem ging ruckartig und zu schnell.
Sie hatte noch immer sein Gesicht vor Augen, wie er seine Zähne entblößt hatte, seine blutverschmierten Lippen, seine kalten Augen. Woher kam so ein furchtbarer Alptraum? Das ganze war so merkwürdig real gewesen. Sie hatte die Bilder so klar im Kopf, als wären sie Erinnerungen. War das vielleicht auch so? War Vegeta so gewesen? Ihr Herz hämmerte bei dem Gedanken daran. Sie hatte Todesangst gehabt, vor ihm.
Zittrig stand sie auf und machte Licht. Mit bebenden Fingern durchwühlte sie ihre Schränke, bis sie schließlich den kleinen Spiegel ihrer Mutter fand. Er war noch ganz. Erleichtert atmete sie auf. Also war es doch bloß ein Traum gewesen. Natürlich. Vegeta würde sich nie so an ihr vergreifen. Nie. Niemals.
Bulma starrte sich selbst im Spiegel an. „Es war nur ein Traum."
Zwei Tage war es wieder Bulma, die auf Vegeta zu kam. Es war zur Abwechslung mal ein heißer Tag, von denen hatte sie seit ihrem Gedächtnisverlust noch nicht viele erlebt, und sie fand, es wäre eine perfekte Gelegenheit um mit Vegeta einen Tag am See zu verbringen. Deswegen packte sie am Nachmittag jede Menge Essen und ihren Badeanzug ein, schnappte sich ein Flugzeug und machte sich auf den Weg zu Vegeta.
Der war natürlich mehr oder weniger überrascht, sie zu sehen, und wohl auch etwas genervt, denn er war mitten im Training, als sie kam. Das hielt Bulma – wie üblich – nicht davon ab, sich dazwischenzudrängen und ihm zu einem kleinen Imbiss am See zu überreden.
Dank der Aussicht auf gutes Essen ließ Vegeta sich erweichen und so fing der Nachmittag durchaus angenehm an, sie saßen in der Wiese am See und genossen das Wetter und das Essen. Es war alles wie gehabt, Bulma redete wie ein Wasserfall, Vegeta aß und es blieb ihr verborgen, wie sehr er ihr wirklich zuhörte.
Dann, nach dem Essen, ging jeder seiner eigenen Wege. Vegeta bestand darauf, dass er weiter trainieren müsse, also beschloss Bulma, ein bisschen spazieren zu gehen. Genauer gesagt, am Ufer der Sees entlang.
Sie hatte den kleinen See fast umrundet, als sie mit dem Fuß zu nah am Abhang aufsetzte und –
abrutschte. Mit einem Schrei stürzte sie in den eiskalten See, und noch bevor sie sich wieder an die Oberfläche kämpfen konnte, schlangen sich starke Arme um ihre Taille und hoben sie aus dem Wasser. Triefend hing sie in der Luft und sah zu Vegeta auf. Der grollte: „Du bist wirklich ein Tollpatsch, Onna!"
Bulma lachte. „Du hättest mich nicht retten brauchen. Das Wasser ist nicht mal zwei Meter tief und zur Not könnte ich auch schwimmen!"
Der Saiyajin verdrehte die Augen und knurrte: „Das weiß ich auch. Das war bloß ein Reflex. Du hast ja auch gekreischt wie eine Irre."
Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie merkte, dass nicht nur sie selbst tropfnass war, sondern er auch. Außerdem schwebten sie immer noch einen halben Meter über dem See. Feixend sagte sie: „Ich wollte sowieso heute schwimmen gehen... du kannst mich auch wieder loslassen."
Zu spät merkte sie, was sie da gesagt hatte. Er setzte einen wie-du-willst-Blick auf und ließ sie abrupt los. Mit einem überraschten Schrei plumpste Bulma zurück ins Wasser. Als sie wieder an die Oberfläche kam, schwebte er mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck über ihr und als sie ihn wüst beschimpfte, zuckte er die Schultern und antwortete: „Was denn, du wolltest doch, dass ich dich loslasse!"
Bulma hatte keine Lust auf ihn sauer zu sein und winkte ihm. „Komm doch auch ins Wasser! Nass bist du ja eh schon! Es ist so ein schöner Tag zum schwimmen!" Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen schwamm sie ein paar Meter und winkte ihm dann noch mal.
Erst sah es so aus, als würde er nicht auf sie hören, aber dann zuckte er die Schultern, zog sich bis auf ein paar enge, schwarze Shorts aus (er wusste noch, wie sie das letzte mal reagiert hatte, als er nackt gewesen war...) und schwebte runter ins Wasser. Bulma kraulte sofort wieder zu ihm und schlang die Arme um seinen Nacken. „Bist du froh, dass ich gekommen bin?", fragte sie erwartungsvoll.
Er erwiderte ihren Blick ernst und antwortete schlicht: „Ja."
Auf einmal war wieder diese Stimmung da, wie schon 3 Tage zuvor. Sie sahen einander tief in die Augen und alles war so romantisch und... Diesmal machte Bulma den ersten Schritt und küsste ihn.
Als sie sich diesmal voneinander lösten, hörte Vegeta nicht auf. Statt dessen legte er einen Arm um sie und zog sie an sich um sie fordernd zu küssen. Seine andere Hand schlüpfte unter ihr Hemd und fing an, sie ganz sanft zu berühren, zu massieren, zu liebkosen. Bulma's Atem beschleunigte sich und auch Vegeta's Brustkorb hob und senkte sich auf einmal sehr schnell. Sie beide hatten ihre Lust aufeinander so lange zurückgehalten, und jetzt hatte sie sich einen Weg gebahnt und sie konnten nicht mehr zurück. Wollten es auch nicht.
Irgendwann legte Vegeta seine Arme um sie und hob sie aus dem Wasser, seine Augen immer fixiert auf ihre. Bulma konnte es kaum erwarten, als er sie ins Haus brachte und ihr Herz klopfte wie verrückt, als er sie im Schlafzimmer auf das Bett sinken ließ.
Sie ließ es sich gefallen als er ihr das nasse Hemd über den Kopf zog. Er war wie ausgewechselt. Kein Misstrauen mehr, statt dessen raunte er ihr ins Ohr: „Du hast mir so gefehlt!" Einen einzigen Moment lang kam es Bulma in den Sinn, dass das ein Trick sein könnte. Vielleicht wollte er sich doch nur rächen. Aber sie verdrängte die Befürchtung schnell wieder und gab sich ganz dem Augenblick hin. Das hier war das, was sie wollte...
Nächstes Kapitel: Der Morgen danach, sozusagen. Was waren jetzt Vegeta's Absichten? Wieso der plötzliche Umschwung? Doch nur ein Racheakt?
