Letztes Kapitel: Vegeta ist ziemlich eisig zu Bulma, lässt sie abblitzen
und erklärt alle bisher gezeigten Gefühle für Nichtig.
Chapter 18 - Was mischt ihr euch ein?
Als Goku und Bra zur Capsule Corporation kamen, um Bulma zu besuchen, merkten sie gleich, dass etwas nicht stimmte. Sie saß todernst vor dem Computer und entwarf Pläne für ihre nächsten Erfindungen. Das war schon ungewöhnlich, weil sie seit dem Gedächtnisverlust kaum noch gearbeitet hatte. Außerdem war Bulma schon immer so gewesen, dass sie sich in Arbeit ertränkte, wenn sie Kummer hatte. Außerdem stand unauffällig eine Flasche Vodka auf dem Schreibtisch und sie hatte Ringe unter den Augen.
Aber als die zwei sie fragten, was denn passiert sei, wollte sie nichts dazu sagen. Statt dessen behauptete sie, in Arbeit geradezu zu versinken und deswegen keine Zeit zu haben. Was sollte man dagegen sagen?
Als die zwei das Gebäude verlassen hatten, fragte Bra: "Glaubst du ihr das?"
Goku schüttelte besorgt den Kopf. "Nie im Leben. Das da war der erste Schritt zu der Bulma, die sie vor dem Unfall war. Die hat sich damals auch in Arbeit gestürzt, als die Dinge mit Vegeta so schlecht liefen, weißt du noch?"
Bra schaute ihn ernst an. "Du denkst, sie hatte Ärger mit ihm?"
"Irgendwas stimmt jedenfalls nicht.", meinte er nachdenklich. "Und mit was anderem als mit Vegeta hat sie sich in den letzten Wochen ja auch gar nicht beschäftigt. Es muss fast so sein."
"Sollten wir ihr dann nicht beistehen? Was weiß ich, sie trösten oder so?", fragte Bra besorgt.
Goku nickte. "Ich fürchte ja, sie wird sich nicht helfen lassen, aber noch mal lasse ich sie nicht im Stich. Am besten wir machen es so: du sprichst mit ihr, und versuch vor allem, sie vom trinken abzuhalten, und ich gehe zu Vegeta und finde raus, was los ist."
"Ja, Goku-chan. Aber sei vorsichtig. Wenn sie sich wirklich gestritten haben, dann ist mit Papa im Moment sicher nicht gut Kirschen essen!"
Goku nickte. "Klar. Also, ich mach mich mal auf die Socken!" Er hob ab und Bra rannte zurück ins Haus um mit ihrer Mutter zu sprechen.
Spätestens als Son Goku bei seiner alten Hütte landete, wusste er mit absoluter Sicherheit, dass Bulma's Kummer mit Vegeta zu tun haben musste. Denn Vegeta bemerkte ihn gar nicht. Er war damit beschäftigt, exzessiv, fast schon selbstzerstörerisch zu trainieren. Er war so darin vertieft, seine eigenen Ki Bälle mit dem Körper aufzufangen, dass er nicht mitbekam, dass Goku gekommen war. Entsetzt sah der jüngere Saiyajin zu, wie Vegeta wie ein Irrer ein Final Flash steil in den Himmel schoss, nur um dann blitzschnell nach oben zu ziehen und sich in die Schussbahn zu werfen.
Der Treffer ließ ihn ein paar Meter nach unten stürzen, dann fing er sich wieder und streckte sofort wieder die Hände für einen weiteren Ki Blast nach oben.
"Vejita!", rief Son Goku und riss Vegeta damit aus seinem Trip.
Der Prinz ließ überrascht die Hände sinken und starrte ihn an. "Kakarott! Was tust du denn hier?"
"Vejita, was MACHST du da?", fragte Son Goku entsetzt.
Der Prinz antwortete: "Mich abhärten! Was willst du?"
"Ich muss mit dir reden!"
Vegeta ließ sich vom Himmel auf den Boden sinken und kam zu seinem ehemaligen Erzfeind. Er verschränkte die Arme vor der Brust und fragte defensiv: "Hat die Onna sich also wieder mal bei dir ausgeheult!"
Goku warf ihm einen düsteren Blick zu. "Ich wusste, dass sie wegen dir so mies drauf ist."
Ertappt klatschte Vegeta sich die Hand vor die Stirn und murrte: "Mist."
"Also, Vejita. Was ist passiert?"
Der Prinz drehte den Kopf weg und antwortete betont gleichgültig: "Na was schon? Sie kam her, wir haben ein bisschen rumgevögelt, und danach hab ich sie abserviert. Das hat ihr wohl nicht so gefallen."
"Was meinst du mit abserviert?"
Vegeta verzog das Gesicht. "Ich hab nur eine offene Rechnung bezahlt.", verteidigte er sich. "Sie hat mich damals eiskalt davongejagt. Und jetzt hab ich mich dafür gerächt. Ich hab sie die ganze Zeit nur verarscht. Und heute morgen hab ich's ihr gesagt."
Son Goku schüttelte abfällig den Kopf. "Vegeta, du bist ein Schwein!"
Der Prinz grinste. "Dachtest du wirklich, ich wäre blöd genug, mich noch mal mit ihr einzulassen?"
Der jüngere Saiyajin wusste nicht, was er denken sollte. Normalerweise wusste er immer recht gut, was in Vegeta vorging, aber diesmal hatte er keine Ahnung, ob Vegeta tatsächlich von Anfang an nur ein falsches Spiel gespielt hatte oder ob es da doch was anderes gab. WENN er tatsächlich so kaltblütig gewesen war, dann würde Bra ihm das jedenfalls nicht verzeihen. Das war die letzte Chance gewesen, mit Bulma Frieden zu schließen.
Aber irgendwie war diese Erklärung fast zu einfach. Wenn Vegeta das wirklich alles so egal war, warum war er dann so aufgewühlt? Normalerweise hätte er nie derart seine Deckung vergessen dass er das Eintreffen eines anderen nicht bemerkt hätte! Und er hatte sich verplappert... war auch nicht seine Art. Und auf so eine fast schon selbstmörderische Weise zu trainieren war auch für ihn ungewöhnlich.
"Also, ich kaufe dir deine eiskalte Nummer nicht ab!", sagte Son Goku. "Aber wie ich dich kenne rückst du ja sowieso nicht damit raus, was dein Problem ist. Sturkopf! Du weißt aber schon, dass das deine letzte Chance war, mit Bulma Frieden zu schließen? Was auch immer seine königliche Hoheit diesmal wieder angepisst hat, diesmal hast du dir ins eigene Fleisch geschnitten. Du brauchst Bulma nämlich genauso wie sie dich."
Sofort verdüsterte sich der Gesichtsausdruck des Prinzen. "Ich brauche niemanden! Was bildest du dir ein, Kakarott?"
"Das zwischen dir und Bulma ist eure Sache. Aber wage es nicht, Bra-chan weh zu tun! Denn sonst ramme ich dich ungespitzt in den Boden!", sagte Goku drohend. Er meinte es todernst.
Vegeta's Augen weiteten sich. "Du mieser Scheißer, wollen wir ausprobieren, wer wen in den Boden rammt?"
Goku seufzte und hob den Arm. "Nicht jetzt, Vegeta. Einer Freundin von mir geht es schlecht und ich würde ihr gerne beistehen. Machs gut." Damit legte er zwei Finger an die Stirn, suchte nach dem Ki seiner Freundin und teleportierte sich in die Capsule Corporation. Vegeta war einfach nicht zu helfen.
Goku fand Bra fast genauso ratlos vor, wie er sich selbst fühlte. Sie hatte gerade das Gebäude verlassen und sagte nur zu ihm: "Sie sagt fast nichts. Nur dass sie sich Illusionen gemacht hat und nun sind die geplatzt."
Goku nickte. "Vegeta hat sie verletzt, wie erwartet. Er hat mit ihr geschlafen und sie dann fallen lassen."
Bra seufzte. "Na super. Und jetzt? Das kann doch nicht das Ende sein!" Son Goku antwortete nicht, er reckte den Kopf in die Höhe und lauschte. "Goku-chan? Hörst du mir zu?" Nein, tat er nicht. Er spürte irgendwas. Fühlte zwei starke Ki näherkommen. "Hey, Goku-chan!"
In dem Moment kamen die beiden angeflogen und landeten geschmeidig im Garten der Capsule Corporation. Beide, Son Goku und Bra, erschraken ganz schön heftig, als sie die zwei sahen. Der eine war unübersehbar Trunks, der inzwischen aussah wie Mirai Trunks damals nach seinem Aufenthalt im Raum von Zeit und Geist. Ohne den mütterlichen Einfluss hatte er sich wohl entschieden, sein Haar lang wachsen zu lassen. Aber der andere... war ein kleiner Junge, der aussah wie Vegeta!
"Uaaaah!" kreischte Bra und zeigte auf den Jungen. "Wer ist das denn? Der sieht ja aus wie Papa!"
Trunks blieb im großen und ganzen ruhig, er blinzelte ein paar Mal, dann lächelte er und sagte freudig: "Goku-san! Bra-chan! Ich hätte nicht gedacht, euch hier zu treffen!"
"Nii-san!", murmelte Bra. "Wahnsinn! Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!"
Trunks nickte und deutete auf den Jungen. "Ihr zwei, das ist mein Sohn, Bejita-chan!" Dann zu seinem Sohn: "Bejita-chan, das da ist deine Tante Bra, und das ist Goku-san." Goku und Bra waren erst mal perplex.
Bejita-chan dagegen verschränkte ganz wie sein Namensgeber die Arme vor der Brust und sagte: "Die kreischende Kuh soll meine Tante sein? Wie viele Verwandte schleppst du mir denn noch an?"
Trunks grinste verlegen und meinte: "Ähähä, sorry... er hat ein bisschen zu viel Zeit mit Vegeta verbracht." Dann wurde er wieder ernst und deutete mit einer Kopfbewegung auf das Gebäude der Capsule Corporation. "Wir sind eigentlich gekommen, um Bulma zu besuchen. Ist sie nicht da?"
"Doch...", murmelte Bra. "Aber es geht ihr nicht so besonders."
"Wieso?"
Das Mädchen seufzte. "Wieso wohl? Papa hat ihr wehgetan. Wieder mal."
Auch Trunks verdrehte die Augen. "Warum kann er nicht einmal nur über seinen Schatten springen und sich wie ein normaler Mensch benehmen?"
Bra nickte bestätigend. "Die zwei sind echt schlimm. Ich weiß ja, dass sie sich immer schon gestritten haben, aber das ist doch nicht mehr normal."
Goku seufzte. "Es bringt nichts, sich darüber auszulassen. Wir sollten lieber was unternehmen. Bulma wird sich sicher freuen, euch beide zu sehen. Gehen wir einfach alle zu ihr und heitern sie auf. Mehr können wir eh nicht tun."
Nachdem Kakarott gegangen war, war Vegeta zurück auf den Boden gesunken. Er hatte seinen Freund angelogen. Und Bulma natürlich auch. Als er mit ihr geschlafen hatte, was es nicht seine Absicht gewesen, ihr weh zu tun.
Nein, er hatte sich einfach nicht unter Kontrolle gehabt. Sie war so hübsch gewesen, so warm in seinen Armen, so vertraut, so... er hatte sich dazu hinreißen lassen, seinen Gefühlen für sie nachzugeben. Er hatte alle Konsequenzen einfach verworfen und getan, was sein Herz wollte.
Natürlich hatte er es am Morgen danach bereut. Erst dann waren plötzlich wieder die Zweifel hochgekommen, die Gewissheit, dass Bulma spätestens beim Erwachen ihrer Erinnerungen aufhören würde, ihn zu lieben. Er hatte ihr zuvorkommen wollen. Deswegen hatte er sie verletzt und diesen Unsinn behauptet. Pah. Als ob er stark genug gewesen wäre, diesen Plan durchzuziehen.
Vegeta ließ sich rücklings in Gras fallen. Sollte er jetzt traurig oder erleichtert sein? Vielleicht keins von beidem. Sie hatten doch sowieso nie eine Chance gehabt. Wenigstens könnte er das Kapitel jetzt auch abhaken und würde keine böse Überraschung erleben wenn sie sich wieder erinnerte. Im Grunde war also alles wie vorher.
Warum aber fühlte er sich dann so elend?
Trunks war dabei, sich mit seiner Mutter zu unterhalten, während Goku unauffällig die Flasche verschwinden ließ. Währenddessen passte Bra auf Bejita-chan auf und als Goku zurückkam, strahlte sie ihn an: "Mein Neffe ist ja entzückend! Ich möchte auch was Kleines haben!"
Goku lief der berühmte Schweißtropfen über die Stirn und er zog seine Gefährtin schnell weg von dem Kind. "Ähähä, über Kinder können wir ein andermal nachdenken. Jetzt geh mal lieber zu deiner Mutter und muntere sie auf. Ich kümmere mich um den Jungen."
Bra ließ sich zu Bulma bugsieren und Goku setzte sich zu Bejita- chan. Der war damit beschäftigt, die Mini-Trainings-Roboter seiner Großmutter zu begutachten. Offensichtlich hatte er Trunks' technisches Talent geerbt.
"Erzähl mir mal was von dir, Bejita-chan!", sagte Goku und ertappte sich dabei, wie er schon wie bei Vegeta versuchte, Konversation zu machen.
Der Junge warf ihm einen misstrauischen Blick zu. "Wie war noch mal dein Name?"
"Ich bin Son Goku!"
"Hmmm! Komisch! Von dir habe ich noch nie was gehört!" Bejita- chan warf ihm einen düsteren Blick zu, der direkt von seinem Namensgeber hätte stammen können.
Goku grinste. "Na, vielleicht hat dir dein Großvater von mir erzählt. Er nennt mich immer Kakarott."
"AAH!" schrie der Junge und Goku zuckte überrascht zusammen. "DU bist Kakarott? Kakarotto no baka?"
"Ahahaha..." Goku lachte. Es war ja keine Überraschung, dass Vegeta so über ihn gesprochen hatte. Aber irgendwie ärgerte es ihn schon. "Was hat er denn so über mich erzählt?"
Bejita-chan verschränkte die Arme vor der Brust. "Er sagte, du wärst der lebende Beweis dafür, dass Kampfkraft und Intelligenz nichts miteinander zu tun haben."
Son Goku senkte geschlagen den Kopf. Dieser Vegeta war unverbesserlich. Aber vielleicht machten gerade seine aufgesetzte Feindseligkeit und unbändiger, fast überspannter Stolz ihn so liebenswert. Denn es war tatsächlich so... entweder man liebte ihn, oder man hasste ihn. Dazwischen gab es nichts. Und es gab so einige, die Vegeta liebten. Bulma, Trunks, Bra... und auch er selbst. Vegeta war nun mal, wie er war. Daran konnte man nichts ändern.
Goku hob den Kopf und wuschelte dem Kind durch das Haar. "Ich seh schon, ihr zwei habt eine Menge gemeinsam. Komm, Bejita-chan. Heitern wir Bulma auf."
Nächstes Kapitel: Gerade als es so aussieht, als hätten sich die Fronten wieder verhärtet und Bulma und Vegeta stünden wieder am Anfang, passiert etwas Unvorhergesehenes...
Chapter 18 - Was mischt ihr euch ein?
Als Goku und Bra zur Capsule Corporation kamen, um Bulma zu besuchen, merkten sie gleich, dass etwas nicht stimmte. Sie saß todernst vor dem Computer und entwarf Pläne für ihre nächsten Erfindungen. Das war schon ungewöhnlich, weil sie seit dem Gedächtnisverlust kaum noch gearbeitet hatte. Außerdem war Bulma schon immer so gewesen, dass sie sich in Arbeit ertränkte, wenn sie Kummer hatte. Außerdem stand unauffällig eine Flasche Vodka auf dem Schreibtisch und sie hatte Ringe unter den Augen.
Aber als die zwei sie fragten, was denn passiert sei, wollte sie nichts dazu sagen. Statt dessen behauptete sie, in Arbeit geradezu zu versinken und deswegen keine Zeit zu haben. Was sollte man dagegen sagen?
Als die zwei das Gebäude verlassen hatten, fragte Bra: "Glaubst du ihr das?"
Goku schüttelte besorgt den Kopf. "Nie im Leben. Das da war der erste Schritt zu der Bulma, die sie vor dem Unfall war. Die hat sich damals auch in Arbeit gestürzt, als die Dinge mit Vegeta so schlecht liefen, weißt du noch?"
Bra schaute ihn ernst an. "Du denkst, sie hatte Ärger mit ihm?"
"Irgendwas stimmt jedenfalls nicht.", meinte er nachdenklich. "Und mit was anderem als mit Vegeta hat sie sich in den letzten Wochen ja auch gar nicht beschäftigt. Es muss fast so sein."
"Sollten wir ihr dann nicht beistehen? Was weiß ich, sie trösten oder so?", fragte Bra besorgt.
Goku nickte. "Ich fürchte ja, sie wird sich nicht helfen lassen, aber noch mal lasse ich sie nicht im Stich. Am besten wir machen es so: du sprichst mit ihr, und versuch vor allem, sie vom trinken abzuhalten, und ich gehe zu Vegeta und finde raus, was los ist."
"Ja, Goku-chan. Aber sei vorsichtig. Wenn sie sich wirklich gestritten haben, dann ist mit Papa im Moment sicher nicht gut Kirschen essen!"
Goku nickte. "Klar. Also, ich mach mich mal auf die Socken!" Er hob ab und Bra rannte zurück ins Haus um mit ihrer Mutter zu sprechen.
Spätestens als Son Goku bei seiner alten Hütte landete, wusste er mit absoluter Sicherheit, dass Bulma's Kummer mit Vegeta zu tun haben musste. Denn Vegeta bemerkte ihn gar nicht. Er war damit beschäftigt, exzessiv, fast schon selbstzerstörerisch zu trainieren. Er war so darin vertieft, seine eigenen Ki Bälle mit dem Körper aufzufangen, dass er nicht mitbekam, dass Goku gekommen war. Entsetzt sah der jüngere Saiyajin zu, wie Vegeta wie ein Irrer ein Final Flash steil in den Himmel schoss, nur um dann blitzschnell nach oben zu ziehen und sich in die Schussbahn zu werfen.
Der Treffer ließ ihn ein paar Meter nach unten stürzen, dann fing er sich wieder und streckte sofort wieder die Hände für einen weiteren Ki Blast nach oben.
"Vejita!", rief Son Goku und riss Vegeta damit aus seinem Trip.
Der Prinz ließ überrascht die Hände sinken und starrte ihn an. "Kakarott! Was tust du denn hier?"
"Vejita, was MACHST du da?", fragte Son Goku entsetzt.
Der Prinz antwortete: "Mich abhärten! Was willst du?"
"Ich muss mit dir reden!"
Vegeta ließ sich vom Himmel auf den Boden sinken und kam zu seinem ehemaligen Erzfeind. Er verschränkte die Arme vor der Brust und fragte defensiv: "Hat die Onna sich also wieder mal bei dir ausgeheult!"
Goku warf ihm einen düsteren Blick zu. "Ich wusste, dass sie wegen dir so mies drauf ist."
Ertappt klatschte Vegeta sich die Hand vor die Stirn und murrte: "Mist."
"Also, Vejita. Was ist passiert?"
Der Prinz drehte den Kopf weg und antwortete betont gleichgültig: "Na was schon? Sie kam her, wir haben ein bisschen rumgevögelt, und danach hab ich sie abserviert. Das hat ihr wohl nicht so gefallen."
"Was meinst du mit abserviert?"
Vegeta verzog das Gesicht. "Ich hab nur eine offene Rechnung bezahlt.", verteidigte er sich. "Sie hat mich damals eiskalt davongejagt. Und jetzt hab ich mich dafür gerächt. Ich hab sie die ganze Zeit nur verarscht. Und heute morgen hab ich's ihr gesagt."
Son Goku schüttelte abfällig den Kopf. "Vegeta, du bist ein Schwein!"
Der Prinz grinste. "Dachtest du wirklich, ich wäre blöd genug, mich noch mal mit ihr einzulassen?"
Der jüngere Saiyajin wusste nicht, was er denken sollte. Normalerweise wusste er immer recht gut, was in Vegeta vorging, aber diesmal hatte er keine Ahnung, ob Vegeta tatsächlich von Anfang an nur ein falsches Spiel gespielt hatte oder ob es da doch was anderes gab. WENN er tatsächlich so kaltblütig gewesen war, dann würde Bra ihm das jedenfalls nicht verzeihen. Das war die letzte Chance gewesen, mit Bulma Frieden zu schließen.
Aber irgendwie war diese Erklärung fast zu einfach. Wenn Vegeta das wirklich alles so egal war, warum war er dann so aufgewühlt? Normalerweise hätte er nie derart seine Deckung vergessen dass er das Eintreffen eines anderen nicht bemerkt hätte! Und er hatte sich verplappert... war auch nicht seine Art. Und auf so eine fast schon selbstmörderische Weise zu trainieren war auch für ihn ungewöhnlich.
"Also, ich kaufe dir deine eiskalte Nummer nicht ab!", sagte Son Goku. "Aber wie ich dich kenne rückst du ja sowieso nicht damit raus, was dein Problem ist. Sturkopf! Du weißt aber schon, dass das deine letzte Chance war, mit Bulma Frieden zu schließen? Was auch immer seine königliche Hoheit diesmal wieder angepisst hat, diesmal hast du dir ins eigene Fleisch geschnitten. Du brauchst Bulma nämlich genauso wie sie dich."
Sofort verdüsterte sich der Gesichtsausdruck des Prinzen. "Ich brauche niemanden! Was bildest du dir ein, Kakarott?"
"Das zwischen dir und Bulma ist eure Sache. Aber wage es nicht, Bra-chan weh zu tun! Denn sonst ramme ich dich ungespitzt in den Boden!", sagte Goku drohend. Er meinte es todernst.
Vegeta's Augen weiteten sich. "Du mieser Scheißer, wollen wir ausprobieren, wer wen in den Boden rammt?"
Goku seufzte und hob den Arm. "Nicht jetzt, Vegeta. Einer Freundin von mir geht es schlecht und ich würde ihr gerne beistehen. Machs gut." Damit legte er zwei Finger an die Stirn, suchte nach dem Ki seiner Freundin und teleportierte sich in die Capsule Corporation. Vegeta war einfach nicht zu helfen.
Goku fand Bra fast genauso ratlos vor, wie er sich selbst fühlte. Sie hatte gerade das Gebäude verlassen und sagte nur zu ihm: "Sie sagt fast nichts. Nur dass sie sich Illusionen gemacht hat und nun sind die geplatzt."
Goku nickte. "Vegeta hat sie verletzt, wie erwartet. Er hat mit ihr geschlafen und sie dann fallen lassen."
Bra seufzte. "Na super. Und jetzt? Das kann doch nicht das Ende sein!" Son Goku antwortete nicht, er reckte den Kopf in die Höhe und lauschte. "Goku-chan? Hörst du mir zu?" Nein, tat er nicht. Er spürte irgendwas. Fühlte zwei starke Ki näherkommen. "Hey, Goku-chan!"
In dem Moment kamen die beiden angeflogen und landeten geschmeidig im Garten der Capsule Corporation. Beide, Son Goku und Bra, erschraken ganz schön heftig, als sie die zwei sahen. Der eine war unübersehbar Trunks, der inzwischen aussah wie Mirai Trunks damals nach seinem Aufenthalt im Raum von Zeit und Geist. Ohne den mütterlichen Einfluss hatte er sich wohl entschieden, sein Haar lang wachsen zu lassen. Aber der andere... war ein kleiner Junge, der aussah wie Vegeta!
"Uaaaah!" kreischte Bra und zeigte auf den Jungen. "Wer ist das denn? Der sieht ja aus wie Papa!"
Trunks blieb im großen und ganzen ruhig, er blinzelte ein paar Mal, dann lächelte er und sagte freudig: "Goku-san! Bra-chan! Ich hätte nicht gedacht, euch hier zu treffen!"
"Nii-san!", murmelte Bra. "Wahnsinn! Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!"
Trunks nickte und deutete auf den Jungen. "Ihr zwei, das ist mein Sohn, Bejita-chan!" Dann zu seinem Sohn: "Bejita-chan, das da ist deine Tante Bra, und das ist Goku-san." Goku und Bra waren erst mal perplex.
Bejita-chan dagegen verschränkte ganz wie sein Namensgeber die Arme vor der Brust und sagte: "Die kreischende Kuh soll meine Tante sein? Wie viele Verwandte schleppst du mir denn noch an?"
Trunks grinste verlegen und meinte: "Ähähä, sorry... er hat ein bisschen zu viel Zeit mit Vegeta verbracht." Dann wurde er wieder ernst und deutete mit einer Kopfbewegung auf das Gebäude der Capsule Corporation. "Wir sind eigentlich gekommen, um Bulma zu besuchen. Ist sie nicht da?"
"Doch...", murmelte Bra. "Aber es geht ihr nicht so besonders."
"Wieso?"
Das Mädchen seufzte. "Wieso wohl? Papa hat ihr wehgetan. Wieder mal."
Auch Trunks verdrehte die Augen. "Warum kann er nicht einmal nur über seinen Schatten springen und sich wie ein normaler Mensch benehmen?"
Bra nickte bestätigend. "Die zwei sind echt schlimm. Ich weiß ja, dass sie sich immer schon gestritten haben, aber das ist doch nicht mehr normal."
Goku seufzte. "Es bringt nichts, sich darüber auszulassen. Wir sollten lieber was unternehmen. Bulma wird sich sicher freuen, euch beide zu sehen. Gehen wir einfach alle zu ihr und heitern sie auf. Mehr können wir eh nicht tun."
Nachdem Kakarott gegangen war, war Vegeta zurück auf den Boden gesunken. Er hatte seinen Freund angelogen. Und Bulma natürlich auch. Als er mit ihr geschlafen hatte, was es nicht seine Absicht gewesen, ihr weh zu tun.
Nein, er hatte sich einfach nicht unter Kontrolle gehabt. Sie war so hübsch gewesen, so warm in seinen Armen, so vertraut, so... er hatte sich dazu hinreißen lassen, seinen Gefühlen für sie nachzugeben. Er hatte alle Konsequenzen einfach verworfen und getan, was sein Herz wollte.
Natürlich hatte er es am Morgen danach bereut. Erst dann waren plötzlich wieder die Zweifel hochgekommen, die Gewissheit, dass Bulma spätestens beim Erwachen ihrer Erinnerungen aufhören würde, ihn zu lieben. Er hatte ihr zuvorkommen wollen. Deswegen hatte er sie verletzt und diesen Unsinn behauptet. Pah. Als ob er stark genug gewesen wäre, diesen Plan durchzuziehen.
Vegeta ließ sich rücklings in Gras fallen. Sollte er jetzt traurig oder erleichtert sein? Vielleicht keins von beidem. Sie hatten doch sowieso nie eine Chance gehabt. Wenigstens könnte er das Kapitel jetzt auch abhaken und würde keine böse Überraschung erleben wenn sie sich wieder erinnerte. Im Grunde war also alles wie vorher.
Warum aber fühlte er sich dann so elend?
Trunks war dabei, sich mit seiner Mutter zu unterhalten, während Goku unauffällig die Flasche verschwinden ließ. Währenddessen passte Bra auf Bejita-chan auf und als Goku zurückkam, strahlte sie ihn an: "Mein Neffe ist ja entzückend! Ich möchte auch was Kleines haben!"
Goku lief der berühmte Schweißtropfen über die Stirn und er zog seine Gefährtin schnell weg von dem Kind. "Ähähä, über Kinder können wir ein andermal nachdenken. Jetzt geh mal lieber zu deiner Mutter und muntere sie auf. Ich kümmere mich um den Jungen."
Bra ließ sich zu Bulma bugsieren und Goku setzte sich zu Bejita- chan. Der war damit beschäftigt, die Mini-Trainings-Roboter seiner Großmutter zu begutachten. Offensichtlich hatte er Trunks' technisches Talent geerbt.
"Erzähl mir mal was von dir, Bejita-chan!", sagte Goku und ertappte sich dabei, wie er schon wie bei Vegeta versuchte, Konversation zu machen.
Der Junge warf ihm einen misstrauischen Blick zu. "Wie war noch mal dein Name?"
"Ich bin Son Goku!"
"Hmmm! Komisch! Von dir habe ich noch nie was gehört!" Bejita- chan warf ihm einen düsteren Blick zu, der direkt von seinem Namensgeber hätte stammen können.
Goku grinste. "Na, vielleicht hat dir dein Großvater von mir erzählt. Er nennt mich immer Kakarott."
"AAH!" schrie der Junge und Goku zuckte überrascht zusammen. "DU bist Kakarott? Kakarotto no baka?"
"Ahahaha..." Goku lachte. Es war ja keine Überraschung, dass Vegeta so über ihn gesprochen hatte. Aber irgendwie ärgerte es ihn schon. "Was hat er denn so über mich erzählt?"
Bejita-chan verschränkte die Arme vor der Brust. "Er sagte, du wärst der lebende Beweis dafür, dass Kampfkraft und Intelligenz nichts miteinander zu tun haben."
Son Goku senkte geschlagen den Kopf. Dieser Vegeta war unverbesserlich. Aber vielleicht machten gerade seine aufgesetzte Feindseligkeit und unbändiger, fast überspannter Stolz ihn so liebenswert. Denn es war tatsächlich so... entweder man liebte ihn, oder man hasste ihn. Dazwischen gab es nichts. Und es gab so einige, die Vegeta liebten. Bulma, Trunks, Bra... und auch er selbst. Vegeta war nun mal, wie er war. Daran konnte man nichts ändern.
Goku hob den Kopf und wuschelte dem Kind durch das Haar. "Ich seh schon, ihr zwei habt eine Menge gemeinsam. Komm, Bejita-chan. Heitern wir Bulma auf."
Nächstes Kapitel: Gerade als es so aussieht, als hätten sich die Fronten wieder verhärtet und Bulma und Vegeta stünden wieder am Anfang, passiert etwas Unvorhergesehenes...
