Letztes Kapitel: Eine Geiselnahme und ein Schuss auf Bulma bringen Vegeta zur Vernunft.
Chapter 20 – Ich erinnere mich
„Ich liebe dich."
Bulma begriff erst eine ganze Weile später, was Vegeta da zu ihr gesagt hatte. Sie war nachdem er gekommen war um sie zu retten erst mal völlig durcheinander gewesen, war, wie die Ärzte gesagt hatten, unter Schock gestanden. Was auch immer ihr so viel Kraft und Ruhe gegeben hatte, war plötzlich verflogen und die Anspannung löste sich in einem Meer von Tränen auf. Sie hatte ihm nicht einmal geantwortet. Ihm nicht gesagt, dass sie ihn auch liebte.
Er hatte recht gehabt, die Wunde war nicht schlimm gewesen. Man hatte darauf bestanden, sie trotzdem ins Krankenhaus zu bringen und dort zu versorgen, obwohl Bulma in ihrem Zustand geistiger Umnachtung lieber bei Vegeta geblieben wäre.
Aber er war ihr sowieso nicht von der Seite gewichen. Hatte sie begleitet ins Krankenhaus (dort die Ärzte tyrannisiert), war bei ihr gewesen als sie wieder aufgewacht war. Zuerst hatte sie befürchtet, sie hätte das alles nur geträumt, aber dann hatte er ihre Stirn geküsst und nur gesagt: „Verzeih mir." Diese beiden Worte mussten ihm unglaublich schwer gefallen sein, und Bulma hatte nichts lieber getan als zu vergeben und zu vergessen.
Und seit dem war alles wie in einem wunderschönen Traum. Sie fühlte sich zurückversetzt in die Zeit, als sie sich zum ersten Mal in ihn verliebt hatte. Vegeta blieb natürlich Vegeta, auf seine Weise in sich zurückgezogen und distanziert, aber er zeigte ihr doch deutlich, wie viel sie ihm bedeutete, war es auch nur in schlichten Gesten wie zB das Training für sie ausfallen zu lassen oder sie in seine Hütte über Nacht einzuladen.
Anfangs war Bulma viel zu überwältigt von seiner plötzlichen Zuneigung, um sich über das Warum Gedanken zu machen. Ich Grunde wollte sie gar nicht darüber nachdenken, sondern sich einfach freuen. Aber einmal siegte dann doch die Neugierde und sie fragte ihn, was seinen plötzlichen Sinneswandel verursacht hatte. Seine Antwort war sehr anrührend gewesen: „Als ich dich nach dem Schuss fallen sah... da wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass ich dich hätte verlieren können... "
Von einem Tag auf den anderen war alles gut geworden. Wie im Flug vergingen Tage, Wochen, und keiner dachte mehr an das, was dieses Happy End letztlich ausgelöst hatte... den Gedächtnisverlust. Aber natürlich konnte es nicht immer so bleiben. An einem heißen Sommertag machte Bulma eine überraschende Entdeckung...
Sie hatte gerade ganz normal ihren PC nach einer Arbeitsdatei durchstöbert, da war sie unversehens auf ein Dokument gestoßen, das besonders gut versteckt gewesen war. Als sie es hatte öffnen wollen, hatte es nach einem Passwort verlangt. Diesmal war sie klüger gewesen und hatte gleich seinen Namen eingetippt – eine weise Entscheidung.
Denn plötzlich saß Bulma vor einem unglaublichen, seitenlangen Schriftstück. Es war das, wonach sie in den ersten Tagen nach ihrem Unfall vergeblich gesucht hatte... ein Tagebuch! Ungläubig hatte sie das Dokument durchgeblättert und festgestellt, dass sie einen wahren Schatz entdeckt hatte... nämlich Seitenweise Erinnerungen! Alles das, was sie vergessen hatte, war hier festgehalten!
Vergessen war die Arbeit, Bulma holte sich eine Tasse Kaffee und fing an, zu lesen.
Bulma's Tagebuch, 15. AugustVegeta und ich haben uns schon wieder gestritten. Ich weiß nicht, seit einiger Zeit ist das Zusammenleben mit ihm so schwierig. Ich denke, ich sollte ihm eine Freude machen. Und ich weiß auch schon was. Er regt sich doch immer mal wieder darüber auf, dass ihm damals der Schwanz abgetrennt wurde, als er mit Nappa auf die Erde kam. Ich denke, ich kann ein Serum herstellen, das den Saiyajin-Schwanz wieder nachwachsen lässt.
Natürlich müssen wir dann aufpassen auf den Vollmond, aber Vegeta verliert als Oozaru ja eh nicht die Kontrolle, und ich bin sicher er würde sich freuen wenn sein Schwanz endlich wieder nachwächst. Vielleicht ist er dann auch wieder ein bisschen besser gelaunt. Ich mache mich noch heute daran, ich kann's kaum erwarten sein Gesicht zu sehen, wenn plötzlich sein Schwanz nachwächst... hihihi...
Ende.
Zuerst kamen ihr die Textstellen überhaupt nicht bekannt vor, so als würde sie eher einen Roman lesen, aber je weiter sie in die Welt der alten Bulma eintauchte, umso öfter kamen ihr Bilder ins Gedächtnis und schließlich lief während sie las so eine Art Film in ihrem Kopf ab, sie durchlebte quasi alles noch mal.
Sie hatte damals ihren Plan in die Tat umgesetzt und ein Mittel hergestellt um Vegeta's Schwanz wieder wachsen zu lassen. Um ihn zu überraschen hatte sie es ihm ohne sein Wissen ins Essen gemischt und Vegeta hatte nicht schlecht gestaunt, als er morgens mit einem neu gewachsenen Schwanz aufgewacht war. Einerseits hatte er sich gefreut, aber er war auch sauer gewesen, denn er hatte solche Eigenmächtigkeiten immer schon gehasst. Dass sie ihm das ohne sein Wissen gegeben hatte, hatte ihn schon ziemlich aufgeregt, aber als er dann festgestellt hatte, dass er mit Schwanz wieder wesentlich stärker geworden war, hatte er es doch anerkannt und sich sogar bei ihr bedankt.
Was Bulma nicht bedacht hatte, war eine kleine Unregelmäßigkeit, ein winziger Fehler, den sie bei der Herstellung des Mittels gemacht hatte. Beim ersten Vollmond hatte Vegeta nämlich festgestellt, dass er sich nicht verwandelte. Bulma hatte das schon ziemlich merkwürdig gefunden, aber sich nicht weiter darum gekümmert. In der ersten Vollmondnacht war Vegeta fast wie immer gewesen, nur dass er, anstatt zu schlafen, die ganze Nacht hindurch trainiert hatte. Dann, einen Monat später, war er in der Nacht plötzlich seltsam unruhig geworden....
„Vegeta? Alles okay? Seit Sonnenuntergang tigerst du schon durch das Haus!", spottete Bulma.
Der Prinz hob den Kopf und sah sie einen winzigen Moment lang richtig böse an. Bulma hob erstaunt die Augenbrauen, aber ehe sie etwas dazu sagen konnte, hatte er sich schon wieder umgedreht und war zum Fenster geschlichen. Mit unruhig hin und her peitschendem Schwanz starrte er hoch zum Vollmond und murmelte: „Ich fühle mich so seltsam... rastlos..."
Das machte Bulma doch neugierig, sie ließ ihre Arbeit sinken und stand auf um sich neben ihn zu stellen. „Was ist denn da draußen so interessant? Ah, Vollmond." Spielerisch packte sie seinen Schwanz und meinte gedankenverloren: „Schon komisch, dass du dich nicht verwandelst."
„Onna... lass den lieber los.", ermahnte er sie düster. Sie hatte schon festgestellt, dass er in Bezug auf seinen Schwanz sehr eigen war. Er hasste es eigentlich, wenn man ihn anfasste, und wenn sie daran dachte, wie unangenehm es Goku damals gewesen war, dann verstand sie das sogar. Meistens hatte er ihn fest um die Hüfte gewickelt, so wie bei seiner Ankunft, und inzwischen glaubte sie auch den Grund zu kennen. Sein Schwanz verriet nämlich seine Gefühle. Peitschte hin und her, wenn er unruhig oder genervt war, strich vorsichtig über den Boden wenn er neugierig war und so weiter. Das war Vegeta natürlich nicht recht, dass sie ihn so leicht durchschauen konnte.
Sie grinste ihn an. „Soll ich wirklich?" Ganz vorsichtig strich sie mit den Fingern entlang der Fellrichtung und wie erwartet war Vegeta auf einmal Wachs in ihren Händen.
„Ooooh... Onna...", murmelte er und ließ den Kopf gegen das Fenster sinken. „Könntest... könntest du das lassen?"
Immer noch grinsend erbarmte sie sich und ließ ihn los. Der Prinz hob den Kopf und sah sie an. Bulma wollte ihn gerade küssen, da sah sie die Schweißperlen auf seiner Stirn und stutzte. „Vegeta? Alles okay?", fragte sie, plötzlich besorgt. Er blinzelte verwirrt und Bulma fasste ihm an die Stirn. Sie war ganz heiß. „Vegeta! Hast du Fieber?!", entfuhr es ihr. Das hatte sie bisher noch nicht erlebt.
Er schubste ihre Hand weg und murmelte: „Ich weiß auch nicht... es ist so heiß hier drin... findest du nicht?"
„Nein!", antwortete sie ernst. „Ich finde es sogar ziemlich kühl! Bist du etwa krank?"
„Unsinn! Ich bin ein Saiyajin!", entgegnete er, so als wäre diese Tatsache allein Grund genug um den Verdacht zu widerlegen, dass er krank sei. Er wischte sich mit den Handrücken über die Stirn und machte ein Gesicht, als sei die Sache damit erledigt.
Aber Bulma war da natürlich anderer Meinung. „Du solltest dich hinlegen! Ich hol dir was kaltes, und du..."
„Ich kann mich jetzt nicht hinlegen! Ich bin total aufgedreht!", protestierte er. „Am liebsten würde ich da raus gehen, dabei weiß ich selber nicht, wieso!" Er deutete nach draußen und Bulma schaute ihn ungläubig an. Draußen regnete es in Strömen. Er tigerte wieder durch das Zimmer und meinte nachdenklich: „Das ist doch ein komischer Zufall, dass heut Vollmond ist. Ich sag dir was, Onna, an deinem Serum war was faul, vielleicht liegt es daran!"
„Ach Unsinn!", protestierte Bulma, total von sich selber eingenommen. „Mein Serum war perfekt!"
„Jaa, bis auf die kleine Tatsache, die du übersehen hast.", grollte er. „Oder wie erklärst du mir, dass ich mich trotzdem nicht in Oozaru verwandeln kann?"
„Das ist nur ein kleiner Schönheitsfehler und kommt mir im übrigen gar nicht ungelegen.", keifte Bulma. „Aber ansonsten ist die Wirkung einwandfrei. Dass du krank bist, daran hab ich wohl kaum Schuld. Und dein Schwanz auch nicht!"
„Ich bin nicht KRANK!!", brüllte Vegeta unerwartet und Bulma wich überrascht zurück. Sie war es nicht gewohnt, dass er sie so anschrie, ganz davon abgesehen dass sie es hasste wie die Pest wenn das jemand machte. Aber sie kam nicht dazu, ihn deswegen zur Schnecke zu machen, denn er stieß sie beiseite und rannte auf die Tür zu.
Gerade in dem Moment war Trunks von einem Date heimgekommen (vermutlich mit Marron ^_^) und kam durch die Tür. „Vater.", sagte er überrascht, die zwei begegneten sich nicht oft außerhalb des GR. Vegeta unternahm höchstens mal was mit Bra.
„Geh mir aus dem Weg!", knurrte Vegeta, wartete die Reaktion seines Sohnes aber gar nicht ab. Statt dessen versetzte er ihm einen kräftigen Stoß vor die Brust und Trunks wurde haltlos gegen die Wand draußen im Gang geworfen. Ohne ein weiteres Wort streifte Vegeta an ihm vorbei und war dann auch schon aus der Tür verschwunden, irgendwo draußen in den Regen.
„Trunks-kun!", rief Bulma und half ihrem Sohn, sich wieder aufzurappeln.
Trunks verzog das Gesicht und rieb sich den Hinterkopf. „Mann, war der stinkig. Warum krieg ich das eigentlich immer ab?" Er ließ die Hand sinken und merkte, dass er blutete.
Bulma war ganz schön sauer. Nicht nur, dass Vegeta so gemein zu ihr gewesen war, jetzt hatte er seine Wut auch noch an seinem Sohn ausgelassen! Na, der würde was erleben!
Vegeta war aber in der Nacht gar nicht zurückgekommen, sondern erst am nächsten Morgen erschöpft, durchnässt und sehr wortkarg zur Capsule Corporation zurückgekehrt. Bulma war sauer gewesen, aber sie hatte ihm damals nie lange böse sein können und als er sich auf seine Weise bei Trunks entschuldigt hatte – nämlich indem er mit ihm trainiert hatte – hatte sie sich entschlossen, den Vorfall zu vergessen.
Inzwischen machte Bulma sich Vorwürfe wegen ihrem damaligen, leichtfertigen Verhalten. Sie hätte auf Vegeta hören müssen, als der gesagt hatte, dass es mit dem Schwanz zu tun habe. Dann wäre das alles wahrscheinlich nicht passiert.
Verstimmt las Bulma weiter. Und dann kam der eine Eintrag, auf den zu lesen sie so sehr brannte, und vor dem sie sich gleichzeitig gefürchtet hatte. Die dritte Vollmondnacht, in der Vegeta so schreckliches getan hatte...
Nächstes Kapitel: Endlich erinnert Bulma sich. Und plötzlich lüftet sich das Geheimnis. Was ist wirklich passiert?
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Das nächste Kapitel wird ein Lemon. Ich werde den nicht posten sondern nur per e-mail verschicken. Möchte gerne noch irgendwie die Kontrolle haben wer meine fanfics liest und vor allem kopiert.
