Disclaimer: Siehe Prolog!!!

Kapitel I

Mit einem fauchenden Geräusch verschwand die silbrigblaue Oberfläche des Portals, und vier Personen standen auf der Oberfläche eines für sie fremden Planeten. Zuerst hielt der Krieger sie für Mitglieder der Rasse der Wesen, aber er erkannte, dass sie anders gekleidet waren und auch ein für Wesen untypisches Verhalten an den Tag legten. Es war ein eingespieltes Team: Jeder schien seine Aufgabe zu haben, sobald sie sich einigermaßen orientiert hatten. Der Krieger, der sich in der Krone eines hohen Baumes in der Nähe des Portals versteckt hatte, zog einen kleinen Vogel aus seiner Umhängetasche und ließ ihn fliegen. Der Vogel stieß einen lauten Schrei aus und schwang sich spiralförmig in die Höhe.
Die drei Menschen am Sternentor zuckten erschrocken zusammen, als der Vogel seinen markerschütternden Ruf hören ließ, während Teal'C überhaupt nicht reagierte. Colonel Jack O'Neill beneidete seinen Freund manchmal um diese Eigenschaft. Man konnte eine Atombombe neben seinem Ohr zünden, er würde nicht reagieren. Mit einem Grinsen dachte Jack, dass selbst Junior, die kleine Goa'uld-Larve in Teal'Cs Bauch, den Jaffa nicht vor den Auswirkungen einer atomaren Explosion direkt neben seinem Ohr bewahren könnte. "Sagten Sie nicht, der Planet ist unbewohnt?", fragte Jack kopfschüttelnd, während er dem Vogel nachsah.
Captain Samantha Carter schüttelte den Kopf. "Nein, Sir, ich sagte, dass wir keine klaren Ergebnisse bekommen haben, weil es hier erstaunlich hohe Erzvorkommen gibt." Daniel Jackson grinste. "Sie haben nicht richtig zugehört, stimmt' s?" Jack schüttelte den Kopf. "Hey, das ist nicht meine Aufgabe.", wehrte er mit einem flüchtigen Grinsen ab. Teal'C legte fragend die Stirn in Falten. "Was ist dann deine Aufgabe, O'Neill?", fragte er seinen Freund. Sam lächelte. "Ihr habt es auf mich abgesehen. Ich sollte mich versetzen lassen.", brummte Jack.
Sam und Daniel sahen sich grinsend an und zuckten mit den Schultern. Teal'C reagierte wie üblich überhaupt nicht auf die gelegentlichen Witze seiner Freunde. SG-1 hatte sich inzwischen vom Tor entfernt und die vier marschierten auf die Berge, die in einiger Entfernung sichtbar waren, zu.
Der Krieger sah den vier nach und bemerkte nicht, wie der Zweite auf seinen Baum zuschlich. Plötzlich stand der Zweite unter dem Baum und fragte leise: "Neue Gegner?" Der Krieger verstand trotzdem jedes Wort. Er ließ sich aus der Krone des Baumes fallen und landete vor den Füßen des Zweiten. Eilig rappelte er sich wieder auf.
Der Zweite bot einen abenteuerlichen Anblick. Er blutete aus mehreren Wunden, seine Kleidung war an verschiedenen Stellen zerrissen und blutbefleckt.
Der Krieger zuckte mit den Schultern. "Es kamen vier Personen durch das Portal. Mindestens einer von ihnen war ein Diener der Wesen. Aber..." Er zögerte. "Ich glaube nicht, dass sie Wesen waren. Ich meine, natürlich waren es Wesen, aber sie erweckten nicht den Eindruck, dass sie zu unseren Gegnern gehören. Sie neckten sich, und sie legten ein sonderbares Verhalten an den Tag. Sie schienen mit dem Diener der Wesen befreundet zu sein." Der Zweite nickte ernst. "Wir werden Sie beobachten. Du hast gute Arbeit geleistet." Der Zweite wandte sich zum Gehen. "Zweiter, wie war die Schlacht?", rief der Krieger ihm leise nach. Der Zweite wandte sich um und grinste triumphierend. Er streckte den Daumen seiner linken Hand nach oben und ballte die rechte Hand zur Faust. Der Krieger fühlte, wie sich der harte Knoten in seinem Magen langsam auflöste. Diesen Kampf hatten sie für sich entschieden.
"Was sind das denn für interessante Erzablagerungen?" Jack ließ sich ein paar Schritte zurückfallen und sah Sam fragend an. Sie zuckte mit den Schultern. "Naquadah, Trinium, alles mögliche.", antwortete sie nach einer Weile. Sie waren inzwischen in den Ausläufern der Berge angekommen, und sie bemühten sich, nicht auf dem Geröll auszurutschen oder etwa sogar zu stürzen.
Keiner der vier bemerkte die drei Krieger, die sie, angeführt vom Zweiten, beobachteten. Plötzlich blieb Teal'C, der an der Spitze der kleinen Gruppe ging, wie angewurzelt stehen, und auch die anderen, die gelernt hatten, sich aufeinander zu verlassen, verstummten und verteilten sich, um eine optimale Verteidigungsmöglichkeit herzustellen. Teal'C starrte angestrengt in den Wald vor ihnen. Plötzlich lag Jack auf dem Boden neben ihm und warf ihm einen fragenden Blick zu. "Stimmen.", antwortete Teal'C auf die unausgesprochene Frage. "Ich höre nichts.", bekannte Jack nach einer Weile intensiven Lauschens. "Du glaubst mir nicht?" Der hünenhafte Jaffa stellte diese Frage nach einigen weiteren Minuten, in denen nichts geschehen war. Seine Stimme klang ruhig, aber Jack glaubte trotzdem, einen betroffenen Unterton wahrzunehmen. "Verdammt, Teal'C, natürlich glaube ich dir!", zischte Jack.
Auf einmal kniete Sam neben ihm. "Sir, Daniel meint, wir wären in der Falle. Eine Sackgasse." Mit Mühe verkniff Jack sich einen Fluch. "Daniel soll hier keine Besichtigungstour machen.", brummte er. "Teal'C glaubt, er hat was gehört. Hoffen wir, dass er sich getäuscht hat." In diesem Moment spritzte die steinige Erde vor den dreien auf. "Jaffa.", murmelte Teal'C, während er seine Stabwaffe aktivierte und in die ungefähre Richtung der Angreifer schoss.

Die Krieger, die das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachteten, waren verblüfft: Der Diener der Wesen, der mit den drei anderen seltsamen Gestalten auf den Planeten gekommen war, schoss auf seine Artgenossen! So etwas hatten sie noch nie erlebt, und gebannt verfolgten sie den Kampf. "Bei den Göttern! Zweiter, seht Euch das an!" staunte einer der Männer. "Ja, diese Wesen sind beeindruckend. Allerdings hatte ich gedacht, dass wir alle Wesen erwischt hatten.", murmelte der Zweite als Antwort. Auch er verfolgte fasziniert das Geschehen. In seinem Kopf begann sich ein aberwitziger Plan zu entwickeln.

Aller Gegenwehr zum Trotz kamen die Jaffa immer näher. Sie hatten das SG-1-Team in die Enge getrieben, und sie wussten es. Hinter den vieren war eine massive Felswand, und sie konnten nicht entkommen. Aber mit dem Mut der Verzweiflung kämpften sie weiter. Aber sie hatten keine Chance. Die Außerirdischen kamen immer näher, ohne Rücksicht auf ihre Leben zu nehmen. Auch wenn einige der Jaffas tödlich getroffen zu Boden fielen, kümmerten sich die Anderen nicht weiter darum.

"Diese... Wesen kämpfen gut.", hörte der Zweite einen seiner Männer bewundernd murmeln. "Aber sie haben keine Chance gegen den Feind." In diesem Moment wurden aus den einzelnen, verrückten Gedanken im Kopf des Zweiten ein Plan, der zwar gewagt, aber durchaus ausführbar war. Er fällte eine Entscheidung. "Wir greifen ein.", sagte er. "Der Feind ist in der Überzahl, aber wir werden diese Kämpfer da rausholen. Alle vier. Sie könnten unsere Reihen verstärken oder uns einige Tipps geben. Anscheinend haben sie Erfahrung mit dem Gegner. Also los!"

Jack wusste, dass seine Munition zu Ende ging. Er kniete mit dem Rücken fast an der Felswand, Schulter an Schulter mit Sam und Teal'C. Plötzlich war ein Rauschen in der Luft zu hören, aber Jack achtete nicht darauf. Er spürte, wie ihn jemand an der Schulter packte und ihn in die Luft hob. "Keine Angst, Wesen!", zischte ihm eine Stimme ins Ohr. Dann verspürte er nur noch einen Schlag auf den Hinterkopf und verlor das Bewusstsein.