Disclaimer: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Alles nur geklaut!!
Kapitel V
"Armer Jezriel." sagte Darim, während er sein Messer in den Gürtel schob. In diesem Moment trat der Erste vor die Höhle. Die Menschen, die das Oberhaupt der Gesellschaft der Nécas noch nie zu Gesicht bekommen hatten, waren beeindruckt: Der Erste bot einen einschüchternden Anblick.
Er war sehr alt, aber er hielt sich gerade und wirkte so, als könne er mit Leichtigkeit ein paar Jaffa um die Ecke bringen. Sein langes, schneeweißes Haar flatterte im aufgekommenen Wind. Er war ganz in weiß gekleidet, von den Stiefeln bis zu den Handschuhen. Das beeindruckendste an ihm waren jedoch die Flügel. Sie waren nicht schwarz wie die der anderen Nécas, sondern sie leuchteten blutrot.
Jezriel trat hinter ihm hervor. Er trug nicht mehr die graue Uniform eines Führers, sondern schwarze Kleidung, die keinerlei Abzeichen oder ähnliches aufwies. Alle Nécas waren totenstill. "Er hat ihn nicht nur aus der Kriegerkaste ausgestoßen, sondern auch aus dem gesamten Volk der Nécas. Das war zwar zu erwarten, aber..." Darim schüttelte entsetzt den Kopf und sprach nicht weiter.
Plötzlich entstand Unruhe unter den jüngsten Kriegern. Einer von ihnen trat vor. Jack war er schon vorher aufgefallen, denn der Junge hatte keine Flügel. Die Goa'uld hatten Experimente an ihm ausgeführt, und Darim, von dem sie diese Information hatten, hatte sich nicht weiter dazu geäußert. Da der Junge nicht fliegen konnte, war er auf die Hilfe seiner Kameraden angewiesen, und diesen Nachteil glich er durch erhöhte Geschicklichkeit wieder aus. "Nécas!" hallte die tiefe Stimme des Ersten über den Platz. "Dieser hier hat gesündigt und muss deshalb im Exil leben. Die Entscheidung ist mir diesmal schwerer als sonst gefallen, obwohl es jedes Mal sehr schwer ist.
Dieser hier verliert alle Rechte und ist ab Sonnenuntergang auf der Flucht vor dem Gesetz der Nécas. Wegen der Ehren, die er errungen hat, als er noch ehrenvoll war, darf er seine Silbe behalten. Aber ich muss ihn trotz allem der Schande aussetzen. Dieser, hast du noch etwas zu sagen, bevor ich es tun werde?" Er wandte sich Jezriel zu. Jezriel schüttelte stumm den Kopf. "So soll es sein. Dein Besitz fällt deiner Familie zu. Aber das weißt du ja alles." Ein Lächeln spielte um die Mundwinkel des Ersten. Er holte tief Luft. Jezriel verbeugte sich tief vor dem Alten, während dieser laut seinen Namen über den Platz rief. "Jezriel!"
Schweigend bahnte Jezriel sich seinen Weg über den Platz.
Mehr als Jack und Teal'C wurde Daniel klar, welche Qualen Jezriel in dieser Gesellschaft, in der ein Name mehr als alles andere wert war, erleiden musste.
Der junge Krieger, der vor den anderen stand, folgte Jezriel, der in seiner ehemaligen Höhle verschwand.
"Er ist erstaunlich gelassen, dafür, dass man ihn gerade tödlich beleidigt hat." sagte Jack zu Darim. "Er hat das schon mal durchgemacht. Und er tut es freiwillig. Er konnte damals jederzeit in die Gesellschaft zurückkehren, weil seine beiden Kinder, die zwar tot waren, immer noch sein vorbildliches Verhalten in der Gesellschaft bezeugten. Und dann hatte er diesen jungen Krieger an Kindes statt bei sich aufgenommen. Der einzige Überlebende eines Massakers." "Aber..." Daniel schob seine Brille, die ihm wieder einmal auf die Nasenspitze gerutscht war, zurück an ihre Stelle. "Warum bezeugen seine Kinder nicht noch einmal sein vorbildliches Verhalten?" Darim sah ihn belustigt an. "Du hast gut gedacht, Daniel, aber du hast eines nicht berücksichtigt: Kinder werden erwachsen. Sie können nicht mehr bürgen, wenn sie erwachsen sind."
"Jezriel..." Ein wehmütiges Lächeln spielte um die Lippen des jungen Kriegers. "Ein schöner Name." Er lehnte an der Felswand und beobachtete Jezriel, als ob er ihn zum letzten Mal sehen würde, was ja durchaus den Tatsachen entsprechen konnte. Jezriel sah ihn prüfend an. "Wieso bist du hier, Krieger?", fragte er schließlich, während er die wenigen Sachen, die er mitnehmen wollte, zusammensuchte. Der Krieger schluckte schwer. "Ich wollte mich von dem Mann verabschieden, der mir Vater und Vorbild zugleich war.", antwortete er nach einer Weile. Jezriel musste wider Willen lächeln. Er sollte den Krieger zu seinen Kameraden zurückschicken, um ihn vor Spott zu bewahren. Aber er tat es nicht.
Statt dessen winkte er ihn zu sich und gab ihm einen Gegenstand, der in ein Tuch eingewickelt war. "Das ist von deinem Vater, Junge." sagte er leise. Dann wandte er sich zum Gehen. "Jezriel..." Der junge Krieger näherte sich ihm langsam. Jezriel lächelte und schloss seinen Pflegesohn in die Arme. "Mein Name ist Jedek", flüsterte er ihm ins Ohr, dann löste er sich und verschwand.
Jezriel trat wieder vor die Höhle. Der Erste stand noch immer an der selben Stelle. Jezriel verbeugte sich kurz und sagte dann mit fester Stimme: "Ich werde Euch eure Tochter zurückbringen, auch wenn Ihr sie mir genommen habt." Er lächelte tapfer und entblößte dabei seine nadelspitzen Zähne.
"Komm zu mir!" befahl der Erste ihm, und gehorsam befolgte Jezriel diesen Befehl.
Der Erste legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn lange mit einem liebevollen, aber trotzdem enttäuschten Blick an. Jezriel schüttelte heftig den Kopf, so dass die Haare, die nur noch über den Ohren ein wenig abstanden und nur noch knapp über seinen Kragen ragte, in alle Richtungen wehten.
"Von mir aus kann es losgehen." sagte Jezriel leise zu Jack. Der nickte, und die beiden Freunde führten ihre Gefährten, die bereits warteten, von dem Plateau.
"Was erzählst du mir da?", Seri schüttelte verwirrt den Kopf. "Wenn ein Goa'uld einmal Besitz von einem Wesen ergriffen haben, ist das Wesen verloren. Aber du lebst!" Verwundert musterte sie ihre menschliche Freundin neben sich. Sam lächelte, aber ihre Miene fror ein, als sie Schritte auf dem Gang hörte. "Goa'uld!", murmelte sie. Seri nickte. Die Nécas wirkte nicht mehr so panikerfüllt wie noch vor ein paar Minuten, aber sie war noch immer totenbleich. "Ich muss dir etwas gestehen, Sam.", sagte sie plötzlich. Sam nickte, "Ja, aber warte, bis wir das hinter uns gebracht haben." Die beiden warteten einigermaßen gefasst auf die Ereignisse, die vor ihnen lagen.
"Pass auf, Seri, wenn diese Goa'uld jetzt kommen, versuchen wir sie zu überwältigen und zu fliehen." flüsterte Sam leise. Seri nickte und spannte ihre Muskeln an.
Die Tür öffnete sich, und zwei Jaffa betraten den kleinen Raum.
"Okay, Jack, und wie kommen wir jetzt auf das Goa'uld-Schiff?" Jezriel sah Jack fragend von der Seite an. Jack zuckte mit den Schultern. "Wir haben eigentlich nur die Möglichkeit, uns gefangen nehmen zu lassen." sagte er beiläufig. Jezriel sah ihn entsetzt an. "Das meinst du nicht ernst, oder?" Jezriel sah Daniel an. "Das ist nicht sein ernst, oder?" Daniel legte die Stirn in Falten. "Oh doch, Jezriel, er meint es ernst. Todernst, um genau zu sein." Jezriel schüttelte den Kopf. "Ihr seid verrückt, wisst ihr das?" murmelte er leise. Jack grinste. "Du hast recht." Er stolperte, und Jezriel griff blitzschnell zu und verhinderte, dass er fiel. "Danke. Aber du kannst mich jetzt loslassen. Mein Arm leidet darunter, dass er nicht mehr durchblutet wird." Daniel musste grinsen. Jack sah ihn strafend an, und Daniel täuschte blitzschnell einen Hustenanfall vor. "Es ist ziemlich staubig hier, nicht wahr, Jack?", mischte Darim, der bis jetzt geschwiegen hatte, sich liebenswürdig ein. Jack schüttelte den Kopf und sah demonstrativ in die andere Richtung. Zum Glück für die gesamte Gruppe.
Sam konnte ihr Glück kaum fassen: sie hatten die beiden Jaffa tatsächlich überwinden können. Sie grinste Seri triumphierend an und winkte ihr, ihr zu folgen. "Wo müssen wir eigentlich hin?" flüsterte die Nécas atemlos. Sam deutete nach vorne. "Weg von hier. Am besten zu den Todesgleitern. Oder zum Sternentor, wenn es eins auf diesem Schiff gibt." Seri nickte und bedeutete ihr, voranzugehen.
Die beiden schlichen durch Gänge und Korridore, die sich glichen wie ein Ei dem anderen. "Bist du sicher, dass wir hier noch nicht waren?", flüsterte Seri nach einer Weile. Sam nickte, obwohl sie keinesfalls sicher war. "Ich würde gerne wissen, welchem Goa'uld wir da eigentlich ins Netz gegangen sind." sagte sie nach einer Weile. "Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht Apophis ist, und Hathor kommt wohl auch nicht in Frage." Seri hörte stumm zu. Plötzlich griff sie nach Sams Arm und zog sie hinter eine der Wände. "Wesen.", flüsterte sie ihr ins Ohr. Sam nickte leicht mit dem Kopf. Sie mussten auf jeden Fall dafür sorgen, dass sie nicht entdeckt würden.
"In Deckung!" brüllte Jack und versetzte Daniel einen Stoß. Jezriel hatte sich schon zwischen zwei großen Steinen versteckt und zielte mit seiner Waffe auf die Angreifer. Tariss und Teal'C sicherten die Seiten und verhinderten, dass die Gegner sie eventuell umrundeten und von hinten angriffen. Die beiden hatten damit viel zu tun.
Jezriel sah kurz auf, als Jack plötzlich neben ihm lag und ein besonders hässliches Exemplar von Jaffa anvisierte. Zum Glück handelte es sich nur um eine Standardpatrouille, die sie innerhalb weniger Minuten ausgelöscht hatten.
"Soviel zu dem Plan, sich von den Jaffa gefangen nehmen zu lassen.", murmelte Daniel. Jack drehte sich zu ihm um. "Daniel, ich wollte diesen Einsatz eigentlich überleben. Sie nicht?" "Tja, und genau deshalb haben wir vor, direkt auf das Schiff zu gehen." sagte Jezriel mit seinem zynischem Humor, während er sich erhob und langsam auf die toten Jaffa zuging, die nur noch einige Meter vor ihnen lagen. "Jemand sollte ihnen sagen, dass es gesünder ist, sich nicht mitten in die Schusslinie zu stellen.", sagte Jack, während er einen der Jaffa mit dem Fuß anstieß. "Lieber nicht. Sonst machen sie uns noch mehr Ärger." Antwortete Daniel. Jezriel schüttelte den Kopf. "Die Waffen der Nécas sind so konzipiert, dass sie auf eine größere Entfernung größeren Schaden anrichten als in der Nähe. Das haben sie ziemlich schnell begriffen, und das versuchen sie, auszunutzen." Jack nickte und schob gleichzeitig Daniel hinter sich, der die Toten neugierig musterte. "Faszinierend." Die Augen des Wissenschaftlers leuchteten aufgeregt. Darim kniete neben der Leiche auf dem Boden und deutete auf das Zeichen auf der Stirn des Jaffa. "Ich habe so ein Zeichen noch nie gesehen. Ich meine, alle Diener der Wesen tragen dieses Zeichen, aber nicht aus diesem Material." Daniel nickte, während er versuchte, Jack ein wenig zur Seite zu schieben. "Jack, die Jaffa auf diesem Planeten hatten kein goldenes Zeichen, es war immer schwarz." Seine Gedanken rasten, während er Teal'C ansah und fragte: "Aber aus welchem Grund?"
Sam und Seri wichen immer weiter zurück, während ihre Verfolger Meter um Meter gewannen. "Soviel zum Thema unerkannt entkommen.", murmelte Sam wütend. Sie hatten beide keine Ahnung, wie die Jaffa sie entdecken konnten. Aber sie hatten es getan. Sam hatte aber keine Gelegenheit, über diese Tatsache nachzudenken, denn sie kamen zu einer Kreuzung. "Sam! Links oder rechts?" Die Nécas war einige Meter vorgegangen. Sam überlegte blitzschnell. "Nach links." flüsterte sie schnell. Sie hatte inzwischen aufgeholt, und die beiden bogen nach links ab. "Verdammt!" murmelte Sam. "Wir hätten nach rechts gehen sollen!"
Vor den beiden stand der Goa'uld. Er war von mindestens zehn Jaffa umringt und grinste, wobei er zwei Reihen perlweißer Zähne entblößte. "Jaffa!" Er winkte seinen Dienern, die sofort gehorchten und Sam und Seri entwaffneten. Sam fühlte, wie sie wütend wurde. "Ihr werdet gute Wirte werden.", versprach der Goa'uld. Er winkte erneut mit der rechten Hand, und die Jaffa schleiften die beiden Gefangenen fort.
"Ich weiß es nicht." Teal'C legte die Stirn in Falten und musterte einen anderen toten Jaffa, der kein goldenes Zeichen auf der Stirn trug, ausgiebig. "Die einzige Erklärung, die eventuell zutreffen könnte, wäre, dass diese Wesen keine richtigen Jaffa sind." Er bückte sich und schob den Panzer, der den Oberkörper des Toten bedeckte, ein wenig zur Seite.
Es war ein normaler Mensch. Er hatte nicht die charakteristische kreuzförmige Öffnung in der Bauchdecke. Er ist kein Jaffa?", fragte Jack ungläubig. Teal'C nickte und schob den Panzer des Toten mit dem goldenen Zeichen zur Seite. Nach einem Moment des Schweigens sagte Jack: "Aber der hier war eindeutig ein Jaffa." Daniel nickte. "Dieser Goa'uld hat keine Goa'uld-Mutter, die ihm neue Goa'uld - Larven geben könnte, so wie Hathor." murmelte Daniel entsetzt. "Und dafür braucht er Sam oder Seri."
"Was ist das überhaupt für ein Goa'uld?" Sam und Seri saßen wieder in ihrem Gefängnis. "Ich glaube, er hat sich nicht ordentlich vorgestellt." Seri lachte bitter. Sam seufzte tief und sah Seri an. "Du wolltest mir noch etwas erzählen.", erinnerte sie die Nécas. Seri nickte. "Ich habe doch gesagt, dass Nécas resistent gegen Goa'ulds sind. Aber ich habe dir nicht die ganze Wahrheit gesagt." Sie holte tief Luft. "Männliche Nécas sind resistent gegen Goa'uld." sagte sie leise. "Und nur männliche."
Sam nickte, als sie begriff. "Deshalb gibt es nur männliche Krieger.", mutmaßte sie. Seri nickte. "Diejenigen von uns, die den Goa'uld in die Hände fallen, bringen sich normalerweise selbst um, um die anderen zu schützen.", erzählte sie weiter. "Aber das kann ich nicht tun." In dem Moment näherten sich wieder Schritte. Weder Sam noch Seri hatten die Kraft, einen zweiten Fluchtversuch zu versuchen.
Kapitel V
"Armer Jezriel." sagte Darim, während er sein Messer in den Gürtel schob. In diesem Moment trat der Erste vor die Höhle. Die Menschen, die das Oberhaupt der Gesellschaft der Nécas noch nie zu Gesicht bekommen hatten, waren beeindruckt: Der Erste bot einen einschüchternden Anblick.
Er war sehr alt, aber er hielt sich gerade und wirkte so, als könne er mit Leichtigkeit ein paar Jaffa um die Ecke bringen. Sein langes, schneeweißes Haar flatterte im aufgekommenen Wind. Er war ganz in weiß gekleidet, von den Stiefeln bis zu den Handschuhen. Das beeindruckendste an ihm waren jedoch die Flügel. Sie waren nicht schwarz wie die der anderen Nécas, sondern sie leuchteten blutrot.
Jezriel trat hinter ihm hervor. Er trug nicht mehr die graue Uniform eines Führers, sondern schwarze Kleidung, die keinerlei Abzeichen oder ähnliches aufwies. Alle Nécas waren totenstill. "Er hat ihn nicht nur aus der Kriegerkaste ausgestoßen, sondern auch aus dem gesamten Volk der Nécas. Das war zwar zu erwarten, aber..." Darim schüttelte entsetzt den Kopf und sprach nicht weiter.
Plötzlich entstand Unruhe unter den jüngsten Kriegern. Einer von ihnen trat vor. Jack war er schon vorher aufgefallen, denn der Junge hatte keine Flügel. Die Goa'uld hatten Experimente an ihm ausgeführt, und Darim, von dem sie diese Information hatten, hatte sich nicht weiter dazu geäußert. Da der Junge nicht fliegen konnte, war er auf die Hilfe seiner Kameraden angewiesen, und diesen Nachteil glich er durch erhöhte Geschicklichkeit wieder aus. "Nécas!" hallte die tiefe Stimme des Ersten über den Platz. "Dieser hier hat gesündigt und muss deshalb im Exil leben. Die Entscheidung ist mir diesmal schwerer als sonst gefallen, obwohl es jedes Mal sehr schwer ist.
Dieser hier verliert alle Rechte und ist ab Sonnenuntergang auf der Flucht vor dem Gesetz der Nécas. Wegen der Ehren, die er errungen hat, als er noch ehrenvoll war, darf er seine Silbe behalten. Aber ich muss ihn trotz allem der Schande aussetzen. Dieser, hast du noch etwas zu sagen, bevor ich es tun werde?" Er wandte sich Jezriel zu. Jezriel schüttelte stumm den Kopf. "So soll es sein. Dein Besitz fällt deiner Familie zu. Aber das weißt du ja alles." Ein Lächeln spielte um die Mundwinkel des Ersten. Er holte tief Luft. Jezriel verbeugte sich tief vor dem Alten, während dieser laut seinen Namen über den Platz rief. "Jezriel!"
Schweigend bahnte Jezriel sich seinen Weg über den Platz.
Mehr als Jack und Teal'C wurde Daniel klar, welche Qualen Jezriel in dieser Gesellschaft, in der ein Name mehr als alles andere wert war, erleiden musste.
Der junge Krieger, der vor den anderen stand, folgte Jezriel, der in seiner ehemaligen Höhle verschwand.
"Er ist erstaunlich gelassen, dafür, dass man ihn gerade tödlich beleidigt hat." sagte Jack zu Darim. "Er hat das schon mal durchgemacht. Und er tut es freiwillig. Er konnte damals jederzeit in die Gesellschaft zurückkehren, weil seine beiden Kinder, die zwar tot waren, immer noch sein vorbildliches Verhalten in der Gesellschaft bezeugten. Und dann hatte er diesen jungen Krieger an Kindes statt bei sich aufgenommen. Der einzige Überlebende eines Massakers." "Aber..." Daniel schob seine Brille, die ihm wieder einmal auf die Nasenspitze gerutscht war, zurück an ihre Stelle. "Warum bezeugen seine Kinder nicht noch einmal sein vorbildliches Verhalten?" Darim sah ihn belustigt an. "Du hast gut gedacht, Daniel, aber du hast eines nicht berücksichtigt: Kinder werden erwachsen. Sie können nicht mehr bürgen, wenn sie erwachsen sind."
"Jezriel..." Ein wehmütiges Lächeln spielte um die Lippen des jungen Kriegers. "Ein schöner Name." Er lehnte an der Felswand und beobachtete Jezriel, als ob er ihn zum letzten Mal sehen würde, was ja durchaus den Tatsachen entsprechen konnte. Jezriel sah ihn prüfend an. "Wieso bist du hier, Krieger?", fragte er schließlich, während er die wenigen Sachen, die er mitnehmen wollte, zusammensuchte. Der Krieger schluckte schwer. "Ich wollte mich von dem Mann verabschieden, der mir Vater und Vorbild zugleich war.", antwortete er nach einer Weile. Jezriel musste wider Willen lächeln. Er sollte den Krieger zu seinen Kameraden zurückschicken, um ihn vor Spott zu bewahren. Aber er tat es nicht.
Statt dessen winkte er ihn zu sich und gab ihm einen Gegenstand, der in ein Tuch eingewickelt war. "Das ist von deinem Vater, Junge." sagte er leise. Dann wandte er sich zum Gehen. "Jezriel..." Der junge Krieger näherte sich ihm langsam. Jezriel lächelte und schloss seinen Pflegesohn in die Arme. "Mein Name ist Jedek", flüsterte er ihm ins Ohr, dann löste er sich und verschwand.
Jezriel trat wieder vor die Höhle. Der Erste stand noch immer an der selben Stelle. Jezriel verbeugte sich kurz und sagte dann mit fester Stimme: "Ich werde Euch eure Tochter zurückbringen, auch wenn Ihr sie mir genommen habt." Er lächelte tapfer und entblößte dabei seine nadelspitzen Zähne.
"Komm zu mir!" befahl der Erste ihm, und gehorsam befolgte Jezriel diesen Befehl.
Der Erste legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn lange mit einem liebevollen, aber trotzdem enttäuschten Blick an. Jezriel schüttelte heftig den Kopf, so dass die Haare, die nur noch über den Ohren ein wenig abstanden und nur noch knapp über seinen Kragen ragte, in alle Richtungen wehten.
"Von mir aus kann es losgehen." sagte Jezriel leise zu Jack. Der nickte, und die beiden Freunde führten ihre Gefährten, die bereits warteten, von dem Plateau.
"Was erzählst du mir da?", Seri schüttelte verwirrt den Kopf. "Wenn ein Goa'uld einmal Besitz von einem Wesen ergriffen haben, ist das Wesen verloren. Aber du lebst!" Verwundert musterte sie ihre menschliche Freundin neben sich. Sam lächelte, aber ihre Miene fror ein, als sie Schritte auf dem Gang hörte. "Goa'uld!", murmelte sie. Seri nickte. Die Nécas wirkte nicht mehr so panikerfüllt wie noch vor ein paar Minuten, aber sie war noch immer totenbleich. "Ich muss dir etwas gestehen, Sam.", sagte sie plötzlich. Sam nickte, "Ja, aber warte, bis wir das hinter uns gebracht haben." Die beiden warteten einigermaßen gefasst auf die Ereignisse, die vor ihnen lagen.
"Pass auf, Seri, wenn diese Goa'uld jetzt kommen, versuchen wir sie zu überwältigen und zu fliehen." flüsterte Sam leise. Seri nickte und spannte ihre Muskeln an.
Die Tür öffnete sich, und zwei Jaffa betraten den kleinen Raum.
"Okay, Jack, und wie kommen wir jetzt auf das Goa'uld-Schiff?" Jezriel sah Jack fragend von der Seite an. Jack zuckte mit den Schultern. "Wir haben eigentlich nur die Möglichkeit, uns gefangen nehmen zu lassen." sagte er beiläufig. Jezriel sah ihn entsetzt an. "Das meinst du nicht ernst, oder?" Jezriel sah Daniel an. "Das ist nicht sein ernst, oder?" Daniel legte die Stirn in Falten. "Oh doch, Jezriel, er meint es ernst. Todernst, um genau zu sein." Jezriel schüttelte den Kopf. "Ihr seid verrückt, wisst ihr das?" murmelte er leise. Jack grinste. "Du hast recht." Er stolperte, und Jezriel griff blitzschnell zu und verhinderte, dass er fiel. "Danke. Aber du kannst mich jetzt loslassen. Mein Arm leidet darunter, dass er nicht mehr durchblutet wird." Daniel musste grinsen. Jack sah ihn strafend an, und Daniel täuschte blitzschnell einen Hustenanfall vor. "Es ist ziemlich staubig hier, nicht wahr, Jack?", mischte Darim, der bis jetzt geschwiegen hatte, sich liebenswürdig ein. Jack schüttelte den Kopf und sah demonstrativ in die andere Richtung. Zum Glück für die gesamte Gruppe.
Sam konnte ihr Glück kaum fassen: sie hatten die beiden Jaffa tatsächlich überwinden können. Sie grinste Seri triumphierend an und winkte ihr, ihr zu folgen. "Wo müssen wir eigentlich hin?" flüsterte die Nécas atemlos. Sam deutete nach vorne. "Weg von hier. Am besten zu den Todesgleitern. Oder zum Sternentor, wenn es eins auf diesem Schiff gibt." Seri nickte und bedeutete ihr, voranzugehen.
Die beiden schlichen durch Gänge und Korridore, die sich glichen wie ein Ei dem anderen. "Bist du sicher, dass wir hier noch nicht waren?", flüsterte Seri nach einer Weile. Sam nickte, obwohl sie keinesfalls sicher war. "Ich würde gerne wissen, welchem Goa'uld wir da eigentlich ins Netz gegangen sind." sagte sie nach einer Weile. "Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht Apophis ist, und Hathor kommt wohl auch nicht in Frage." Seri hörte stumm zu. Plötzlich griff sie nach Sams Arm und zog sie hinter eine der Wände. "Wesen.", flüsterte sie ihr ins Ohr. Sam nickte leicht mit dem Kopf. Sie mussten auf jeden Fall dafür sorgen, dass sie nicht entdeckt würden.
"In Deckung!" brüllte Jack und versetzte Daniel einen Stoß. Jezriel hatte sich schon zwischen zwei großen Steinen versteckt und zielte mit seiner Waffe auf die Angreifer. Tariss und Teal'C sicherten die Seiten und verhinderten, dass die Gegner sie eventuell umrundeten und von hinten angriffen. Die beiden hatten damit viel zu tun.
Jezriel sah kurz auf, als Jack plötzlich neben ihm lag und ein besonders hässliches Exemplar von Jaffa anvisierte. Zum Glück handelte es sich nur um eine Standardpatrouille, die sie innerhalb weniger Minuten ausgelöscht hatten.
"Soviel zu dem Plan, sich von den Jaffa gefangen nehmen zu lassen.", murmelte Daniel. Jack drehte sich zu ihm um. "Daniel, ich wollte diesen Einsatz eigentlich überleben. Sie nicht?" "Tja, und genau deshalb haben wir vor, direkt auf das Schiff zu gehen." sagte Jezriel mit seinem zynischem Humor, während er sich erhob und langsam auf die toten Jaffa zuging, die nur noch einige Meter vor ihnen lagen. "Jemand sollte ihnen sagen, dass es gesünder ist, sich nicht mitten in die Schusslinie zu stellen.", sagte Jack, während er einen der Jaffa mit dem Fuß anstieß. "Lieber nicht. Sonst machen sie uns noch mehr Ärger." Antwortete Daniel. Jezriel schüttelte den Kopf. "Die Waffen der Nécas sind so konzipiert, dass sie auf eine größere Entfernung größeren Schaden anrichten als in der Nähe. Das haben sie ziemlich schnell begriffen, und das versuchen sie, auszunutzen." Jack nickte und schob gleichzeitig Daniel hinter sich, der die Toten neugierig musterte. "Faszinierend." Die Augen des Wissenschaftlers leuchteten aufgeregt. Darim kniete neben der Leiche auf dem Boden und deutete auf das Zeichen auf der Stirn des Jaffa. "Ich habe so ein Zeichen noch nie gesehen. Ich meine, alle Diener der Wesen tragen dieses Zeichen, aber nicht aus diesem Material." Daniel nickte, während er versuchte, Jack ein wenig zur Seite zu schieben. "Jack, die Jaffa auf diesem Planeten hatten kein goldenes Zeichen, es war immer schwarz." Seine Gedanken rasten, während er Teal'C ansah und fragte: "Aber aus welchem Grund?"
Sam und Seri wichen immer weiter zurück, während ihre Verfolger Meter um Meter gewannen. "Soviel zum Thema unerkannt entkommen.", murmelte Sam wütend. Sie hatten beide keine Ahnung, wie die Jaffa sie entdecken konnten. Aber sie hatten es getan. Sam hatte aber keine Gelegenheit, über diese Tatsache nachzudenken, denn sie kamen zu einer Kreuzung. "Sam! Links oder rechts?" Die Nécas war einige Meter vorgegangen. Sam überlegte blitzschnell. "Nach links." flüsterte sie schnell. Sie hatte inzwischen aufgeholt, und die beiden bogen nach links ab. "Verdammt!" murmelte Sam. "Wir hätten nach rechts gehen sollen!"
Vor den beiden stand der Goa'uld. Er war von mindestens zehn Jaffa umringt und grinste, wobei er zwei Reihen perlweißer Zähne entblößte. "Jaffa!" Er winkte seinen Dienern, die sofort gehorchten und Sam und Seri entwaffneten. Sam fühlte, wie sie wütend wurde. "Ihr werdet gute Wirte werden.", versprach der Goa'uld. Er winkte erneut mit der rechten Hand, und die Jaffa schleiften die beiden Gefangenen fort.
"Ich weiß es nicht." Teal'C legte die Stirn in Falten und musterte einen anderen toten Jaffa, der kein goldenes Zeichen auf der Stirn trug, ausgiebig. "Die einzige Erklärung, die eventuell zutreffen könnte, wäre, dass diese Wesen keine richtigen Jaffa sind." Er bückte sich und schob den Panzer, der den Oberkörper des Toten bedeckte, ein wenig zur Seite.
Es war ein normaler Mensch. Er hatte nicht die charakteristische kreuzförmige Öffnung in der Bauchdecke. Er ist kein Jaffa?", fragte Jack ungläubig. Teal'C nickte und schob den Panzer des Toten mit dem goldenen Zeichen zur Seite. Nach einem Moment des Schweigens sagte Jack: "Aber der hier war eindeutig ein Jaffa." Daniel nickte. "Dieser Goa'uld hat keine Goa'uld-Mutter, die ihm neue Goa'uld - Larven geben könnte, so wie Hathor." murmelte Daniel entsetzt. "Und dafür braucht er Sam oder Seri."
"Was ist das überhaupt für ein Goa'uld?" Sam und Seri saßen wieder in ihrem Gefängnis. "Ich glaube, er hat sich nicht ordentlich vorgestellt." Seri lachte bitter. Sam seufzte tief und sah Seri an. "Du wolltest mir noch etwas erzählen.", erinnerte sie die Nécas. Seri nickte. "Ich habe doch gesagt, dass Nécas resistent gegen Goa'ulds sind. Aber ich habe dir nicht die ganze Wahrheit gesagt." Sie holte tief Luft. "Männliche Nécas sind resistent gegen Goa'uld." sagte sie leise. "Und nur männliche."
Sam nickte, als sie begriff. "Deshalb gibt es nur männliche Krieger.", mutmaßte sie. Seri nickte. "Diejenigen von uns, die den Goa'uld in die Hände fallen, bringen sich normalerweise selbst um, um die anderen zu schützen.", erzählte sie weiter. "Aber das kann ich nicht tun." In dem Moment näherten sich wieder Schritte. Weder Sam noch Seri hatten die Kraft, einen zweiten Fluchtversuch zu versuchen.
