Disclaimer: Stargate und alle damit zusammenhängende Charaktere gehören definitiv nicht mir, aber die Nécas sind meine Idee. Also alles wie gehabt.


Kapitel VI

"Unsere Chance.", flüsterte Jack Teal'C zu. Der
hünenhafte Jaffa nickte und ging auf die kleine Gruppe von Gestalten zu, die am Sternentor standen und es bewachten. Er trug die Rüstung des toten Jaffa, und er trieb Jack, Tariss und Jezriel vor sich her. "Gefangene." sagte er zu den anderen. Einer nickte. In dem Moment, in dem er sich von den Neuankömmlingen abwandte, schlugen sie zu.

"Sobek.", murmelte Daniel leise. "Was?" Jack sah ihn entgeistert an. "Der Goa'uld. Es ist Sobek. Sehen Sie sich das an. Ein Krokodil. Sobek." Jack nickte kurz. "Wir haben vor, jetzt auf das Schiff zu gehen, Daniel.", erinnerte er ihn leise. Daniel nickte. "Sobek ist berüchtigt dafür, dass er sehr grausam ist." sagte er. Dann zuckte er mit den Schultern. "Welcher Goa'uld behauptet das nicht von sich."

"Das war nicht sehr vernünftig von euch." Der Goa'uld lächelte boshaft. Er trat auf Sam zu und zog ihren Kopf an den Haaren nach hinten. "Wirklich nicht sehr vernünftig." Er stieß sie von sich weg und lächelte höhnisch. "Und noch dazu sinnlos. Niemand entkommt mir, nicht einmal du." Er ließ sich auf seinen Thron sinken und strich sich mit der Hand über sein dunkelbraunes, kurzes Haar.
Sam biss die Zähne zusammen, um nichts zu sagen, denn das letzte, was sie jetzt gebrauchen könnten, wäre ein wütender Goa'uld. Sie mussten ihn hinhalten, bis sich eine neue Chance zur Flucht ergab.
"Ihr beide werdet wundervolle Wirte für meine Gefährtinnen. Ihr seid beide kräftig und habt einen starken Geist. Genau das, was sich ein Goa'uld wünscht."

"O.k., los geht's." Jezriel winkte Jack und Daniel, die ein Stück zurückgeblieben waren.
"Auf in die Höhle des Löwen." Jack entsicherte seine Waffe und überprüfte, dass die Sed-Kanone in seinem Gürtel leicht erreichbar war. Dann nickte er Jezriel leicht zu. "Mögen die Götter uns beschützen.", murmelte der Nécas. "Die richtigen natürlich, nicht die falschen.", fügte er schnell hinzu. Dann wurden die sechs von den Teleportationsringen erfasst und auf das Schiff des Goa'uld gebracht.
Jack sah sich kurz um, um sich zu orientieren. Das Schiff sah so aus, wie alle anderen Schiffe der Goa'uld, die er bis jetzt gesehen hatte. "Wir haben den Vorteil auf unserer Seite. Sie erwarten uns nicht. Kein Wunder. Kein Nécas hat das bis jetzt getan. Wir werden wahrscheinlich alle getötet werden." flüsterte Jezriel. Daniel nickte. "Wir teilen uns in zwei Gruppen auf.", entschied Jack. Jezriel nickte zustimmend. "Jezriel, Daniel, wir drei suchen nach Sam und Seri. Teal'C, Tariss, Darim, ihr lenkt die Jaffa ab. Verursacht irgendetwas, Hauptsache laut. Wir treffen uns in einer halben Stunde wieder hier. Alles klar?" Alle nickten, und das Team, dass von Teal'C geführt wurde, verschwand um die nächste Ecke. "Wieso hast du die Teams so eingeteilt, Jack?" Jezriel musterte ihn neugierig. Jack zuckte mit den Schultern. "Ich glaube, du solltest mit dabei sein, wenn wir unsere Mädels befreien. Und ich habe Daniel gerne in meiner Nähe, damit ich auf ihn aufpassen kann und er nichts anstellt." Daniel sah ihn empört an. "Wie bitte?" Jack zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Daniel, wir können das gerne ausdiskutieren, aber lass uns erst Sam und Seri befreien." Seine Stimme klang eindringlich und hinderte Daniel an einem bissigen Kommentar. "Na los, dann kommt."

"Ihnen ist schon klar, dass wir wahrscheinlich die beiden in den nächsten drei Jahren nicht finden, nicht wahr?" Daniel klang noch immer beleidigt. Jack grinste und versteckte sein Funkgerät in einer der vielen Taschen seiner Jacke. "Genau. Und deshalb werden wir uns auch schnappen lassen." Daniel schnaubte. "Sie brauchen jemanden, der darauf aufpasst, dass Sie nichts tun, Colonel.", warf er ein. Jack nickte. "Dafür habe ich Sie, Daniel."
Er spähte um die Ecke. Eine Gruppe von Jaffa kam gerade vorbei, bemüht, im Gleichschritt zu bleiben.

Sam und Seri hatten jede Hoffnung aufgegeben. Als sie die Schritte der Jaffa hörten, dachten sie schon, dass ihre Stunde geschlagen hätte. Aber sie waren sehr überrascht, als der Eingang sich öffnete und Jack, Jezriel und Daniel von den Aliens in den Raum gestoßen wurden.
"Colonel!" Sam erwachte aus ihrer Apathie. "Schön zu sehen, dass es Ihnen gut geht, Captain." Jack tastete vorsichtig über seine Schläfe. Blut quoll aus der Platzwunde, die einer der Jaffa ihm zugefügt hatte. "So glaubwürdig hätten sie den Lebensmüden nicht spielen brauchen, Jack." Daniel schien aus irgendeinem Grund sauer auf Jack zu sein. "Ist ja jetzt auch egal. Hauptsache ist, wir haben die beiden hier gefunden." Jack musterte Sam beunruhigt und bemerkte dabei im ersten Moment nicht, dass er seinerseits von Jezriel aus den Augen gelassen wurde. "Was?", fragte er schließlich unwillig. Jezriel zuckte verlegen mit den Schultern, wandte seinen Blick aber nicht ab. "Bist du ... gesund?", fragte er schließlich zögernd. Jack nickte heftig. "Ja, ich denke schon. Warum fragst du?" "Jez wundert sich, dass du rotes Blut hast.", erklärte Seri. Jack und Daniel sahen sich an. In ihren Mundwinkeln zuckte es verdächtig. Daniel und Sam mussten lachen, während Jack nur grinste. Unwillig runzelte Jezriel die Stirn. "Weshalb lacht ihr?", fragte er. Daniel hatte sich als Erster wieder gefasst und erklärte dem Nécas: "Alle Menschen haben rotes Blut. Wie kommst du auf die Idee, dass Jack nur wegen der Farbe seines Blutes krank sein sollte?" Jezriel schüttelte den Kopf. "Nécas haben schwarzes Blut." erklärte er kurz. "Rotes Blut ist das Zeichen für eine unheilbare Krankheit." Wieder schwiegen sie eine Weile. Dann klatschte Jack in die Hände. "Los, Kinder, lasst uns gehen!" Er zog das Funkgerät aus seiner Jacke und registrierte Sams verblüfften Blick. "Während wir uns hier über die Farbe von Blut unterhalten, haben unsere guten Freunde Darim, Tariss und Teal'C unseren gesamten Vorrat von C4 auf diesem wunderschönen Goa'uld-Schiff verteilt." Er sah auf seine Uhr. "Das dürften sie langsam geschafft haben. Jetzt können sie uns hier rausholen."
Sam schüttelte verwundert den Kopf. Dieser Plan war sehr riskant, aber verrückt genug, um funktionieren zu können.

Teal'C hatte gerade die letzte Sprengstoffladung angebracht, als Colonel O'Neill sich über Funk meldete. Konzentriert lauschte er der Beschreibung des Gefängnisses auf dem Schiff. "Wie steht es mit den Sprengladungen?", fragte Jack schließlich. "Sie sind alle angebracht. Dieses Schiff wird in fünfzehn Minuten explodieren.", gab Teal'C Auskunft. Jack schnaufte. "Dann können wir nur hoffen, dass ihr uns schnell genug findet. Ich will nämlich noch nicht sterben."

Teal'C hatte nicht zu viel versprochen, als er gesagt hatte, dass er sie innerhalb von fünf Minuten auffinden könne. Aber noch während er sich mit den beiden Nécas durch die Korridore schlich, ängstlich darauf bedacht, nicht von dem Goa'uld oder seinen Jaffa-Kriegern entdeckt zu werden und selbst in Gefangenschaft zu geraten, hatten seine Freunde in ihrem Gefängnis ein anderes, aber genau so kniffeliges Problem zu lösen.
Seri saß noch immer auf dem Boden. Jezriel kniete neben ihr und hielt ihre Hand. "Ich wollte es dir sagen..." Seri lächelte schwach. Jezriel schüttelte den Kopf. "Ich freue mich darüber. Ehrlich."
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Darim und Tariss betraten den Raum, begleitet von einem riesigen Jaffa, der die Rüstung der Krokodilkrieger trug und auch den Helm. Es dauerte eine Weile, bis Jack in dem riesigen Mann seinen Freund Teal'C erkannte.
Teal'C verteilte die Ausrüstung, die Sobeks Jaffa beschlagnahmt hatten.
In dem Moment stöhnte Seri gequält auf. Darims Gesicht wurde aschfahl. "Seri, nicht jetzt." flüsterte er. Sie nickte. "Doch. Es ist soweit." Jezriel schüttelte den Kopf. "Das darf doch nicht wahr sein. Seri, in zehn Minuten wird dieses Schiff zerstört werden." Er musterte sie flehend, aber sie schüttelte den Kopf. "Dann müsst ihr mich zurücklassen.", entschied sie, und diesmal war es Jezriel, der heftig den Kopf schüttelte.
"Was ist los?" Jack überprüfte instinktiv seine Waffe und musterte die Nécas ungeduldig. Jezriel seufzte. "Es gibt da ein Problem." sagte er langsam. Jack verdrehte entnervt die Augen. "Ja, aber können wir das auf dem Weg zum Stargate klären? Falls ihr es vergessen haben solltet, wir stehen hier auf einer riesigen Zeitbombe." Jezriel sah Darim fragend an. Der wiegte abwägend den Kopf und nickte dann. "Daniel, hilf du mir bitte, Seri zu stützen. Dann können unsere tapferen Soldaten unsere Deckung übernehmen." Daniel nickte. Jack warf ihm seine Pistole zu. "Für alle Fälle." Er verzog das Gesicht. Aus der Platzwunde an seiner Stirn quoll noch immer Blut. Daniel trat neben Seri und betrachtete sie kurz. "Auf dem Weg kannst du uns ja von dem Problem erzählen." sagte Jack versöhnlich zu Jezriel. Der nickte mit zusammengebissenen Zähnen. "Teal'C, Tariss, ihr übernehmt die Vorhut. Dann ihr drei, und Jezriel und ich übernehmen die Nachhut." Jack wischte sich mit der behandschuhten Hand über die Stirn. Teal'C und Tariss gingen voran, dicht gefolgt von Daniel und Darim, die Seri halb trugen und sie halb mitschleiften. Sam folgte ihnen, und Jezriel und Jack schlossen den kleinen Zug ab. Während sie so durch die Gänge schlichen, begann Jezriel zu erzählen.
Daniel vermutete, dass er wusste, worauf Jezriel hinauswollte, und er war sich hundertprozentig sicher, dass es Jack nicht gefallen würde.