Eine einsame Figur wanderte durch das chinesische Hinterland. Ihrem Zustand
nach war sie bereits mehrere Wochen unterwegs, die Kleidung sah abgetragen
und leicht verdreckt aus und den Gesichtsausdruck der Person konnte man nur
als 'verloren' bezeichnen.
Was hauptsächlich daran lag, das Ryoga Hibiki genau das war: verloren.
Seitdem er seinen Ex-Rivalen vor drei Wochen auf so mysteriöse Weise aus den
Augen verloren hatte war er ziellos umhergewandert in der Hoffnung, irgendwie
Japan zu erreichen.

Ryoga: "Wo zum Teufel bin ich hier?"







"Der Einsteiger"

eine Ranma 1/2 FanFiction

von Mark Soul

Legaler Hinweis oder Disclaimer:
Ranma 1/2 ist Eigentum von Rumiko Takahashi, Shogukan, Viz, Ehapa und was
weiß ich noch wem. Auf jeden Fall habe ich keine Rechte daran.
Jeremy hab ich mir selbst ausgedacht, er gehört mir.
Mas-kala, Khom-Bu, Paru-Fum und Lo-Xion sind Allgemeineigentum. Ich erhebe
keinen Anspruch auf sie.

"Standart Sprache"
*Chinesisch*
'Betonte Worte'
Gedanken>
~Geräusche~
{Panda-zeichen}

Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in
seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen
der Suffix '-chan' angehängt.

Anfänger-Alarm:
Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst
ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig.

Self-Insert-Alarm:
Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich
angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich
eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person,
kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan.





Kapitel 3: Shishi Hokodan und Majin Ken

Ryoga: "Wo zum Teufel bin ich hier?"

Er sagte den Satz mehr aus Angewohnheit, nicht weil er eine Antwort erwartete.
Aber er hatte wirklich keine Ahnung wo er sich befand, er war sich nicht
einmal sicher ob er noch in China war. Hmm, irgendwie kommt mir die Gegend
aber bekannt vor... Idiot, du bist schon überall auf diesem Planeten gewesen,
dir würde 'alles' bekannt vorkommen.>
Ryoga schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg fort. Es half nichts, er
würde jemand nach dem Weg nach Japan fragen müssen. Nicht das es bei den
vorhergehenden Malen etwas genützt hätte, aber er durfte nicht aufgeben wenn
er jemals seine Heimat wiedersehen wollte.
Er mußte nicht lange gehen, da kam eines dieser leicht primitiven Dörfer in
Sicht, die in dieser Gegend häufiger anzutreffen waren. Was für ein Glück,
da kann mir sicher jemand die Richtung nach Japan zeigen.> Ryoga ging auf den
Dorfeingang zu wo drei junge Frauen, er schätzte sie etwas jünger als sich
selbst, Wache standen.

Die drei Amazonen staunten nicht schlecht als der Fremde, noch dazu ein Mann,
auf sie zukam. Sie waren grundsätzlich mißtrauisch gegenüber Fremden,
besonders fremden Männern. Es sei denn, sie waren gute Kämpfer und damit
potentielle Ehepartner.

Als Ryoga näher kam zogen sie ihre Waffen. Ryoga sah sich drei Speerspitzen
gegenüber. Er hob die Hände um zu zeigen das er unbewaffnet war.

Ryoga: "Ich ... ich will niemanden etwas tun, ehrlich."

Amazone1: *Verschwinde, Fremder, bevor wir deine Finger abschneiden und dich
an deinen Füßen aufhängen!*

Amazone2: (zu 1)*Meinst du nicht das war etwas übertrieben?*

Amazone1: (zu 2)*Ach was. Das wollte ich immer schon mal sagen.*

Ryoga: "Umm, ich wollte nur fragen, ob eine von euch den Weg nach Japan
kennt." Was hat sie gesagt? Irgendwas mit Finger aufhängen?>

Amazone3: *Hat eine von euch verstanden was er gesagt hat?*

Amazone1: *Nicht ganz. Es hört sich an wie Japanisch.*

Amazone2: *Irgendwas von 'Weg nach Japan'. Vielleicht hat er sich verlaufen und
fragt hier nach einer Unterkunft.*

Amazone1:* Da ist er hier falsch. (zu Ryoga) Mach das du wegkommst. Wir dulden
hier keine Außenseiter!*

Ryoga verstand fast kein Wort von dem was die Amazonen sagten. Aber aus ihren
Gesten und ihrem Tonfall schloß er, das er sie wohl irgendwie beleidigt haben
mußte.

Ryoga: (stockend)*Will nichts tun. Ihr wissen wo Japan?*

Amazone2: Der will es einfach nicht kapieren.> "Du gehen! JETZT!"

Ryoga: (erleichtert)"Du sprichst japanisch? Was für ein Glück. Seit Wochen
wander ich durch die Gegend. Ich bin auf der Suche nach Japan, kannst
du mir den Weg zeigen? Bitte, du mußt mir helfen, ich weiß wirklich
nicht mehr weiter."

In seinem Enthusiasmus hatte Ryoga die Worte der Amazone gar nicht
registriert. Und jetzt machte er den Fehler und ging auf sie zu. Die Amazonen
betrachteten diese Unterschreitung des Sicherheitsabstandes als Angriff und
verhielten sich dementsprechend: Sie trieben Ryoga mit ihren Speeren zurück.

Ryoga war verwirrt. Er hatte nichts getan, und jetzt griffen ihn diese Frauen
an. Er schlug sich nicht gerne mit Frauen, erst recht nicht wenn sie jünger
waren als er. Aber er hatte nicht so viele Skrupel wie Ranma, und das diese
Mädchen bewaffnet waren half auch nicht. Er zog seinem Regenschirm vom
Rucksack und kürzte die Speere auf sehr effektive Weise.

Die drei Amazonen waren überrascht. Zum einen von der Schnelligkeit mit der
der Fremde reagiert hatte, zum anderen war ein Regenschirm selbst für sie
eine ungewöhnliche Waffe. Ihre Überraschung hielt aber nur kurz, dann warfen
sie ihre nun nutzlosen Waffen weg und attackierten Ryoga mit bloßen Händen.

Nun, da die Amazonen unbewaffnet waren, sah Ryoga auch keinen Grund mehr auf
diese Weise zu kämpfen. Er warf seinen Schirm zu Boden und begann die Schläge
und Tritte der Amazonen abzuwehren. Er war etwas überrascht über das Talent,
das die Mädchen im Kampf zeigten.
Ryoga wollte sie eigentlich einschüchtern mit der Aktion mit seinem Schirm.
Jetzt entschloß er sich zu etwas drastischeren Maßnahmen und begann
zurückzuschlagen. Nicht fest, nur so viel das die Anderen die Schläge
spürten. Vielleicht geben sie von alleine auf.>

Amazone3: *Er ist gut. Er hält sich gegen uns drei.*

Amazone1: *Seine Abwehr ist gut. Seine Schläge sind einfach nur lächerlich.
So wie er zuhaut kann er nicht sehr kräftig sein.*

Die Amazonen erhöhten ihre Anstrengungen, Ryoga in Grund und Boden zu
stampfen, konnten aber noch immer keine Treffer landen. Langsam fühlten sie
sich in ihrem Stolz verletzt.
Die erste Amazone realisierte, das sie den Fremden ohne Waffen nicht schlagen
konnten, und ließ vom Kampf ab um sich Ryoga´s Schirm zu nehmen. Sie keuchte
vor Überraschung und ließ ihn gleich wieder fallen. Die anderen Amazonen,
besorgt was ihre Kollegin hatte, gingen ein paar Schritte rückwärts von Ryoga
weg, ohne ihn jedoch aus den Augen zu lassen und stellten sich zu der Ersten.
Ryoga entspannte sich, blieb aber in Kampfstellung.

Amazone2: *Was hast du? Was ist mit seiner Waffe?*

Amazone1: *Vergeßt was ich eben gesagt habe. Er 'ist' stark. Das Teil ist
unglaublich schwer.*

Amazone3: *Ach was. So schwer kann das doch gar nicht ... uumpf.*

Die dritte Amazone keuchte erstaunt als sie versuchte den Schirm anzuheben.
Ryoga konnte nicht anders als grinsen als er sah, wie sie mit erheblicher
Kraftanstrengung den Schirm schließlich hochhob.

Amazone2: *Nun kommt schon. Jetzt übertreibt ihr aber.*

Anstelle einer Antwort warf Amazone Drei ihr den Schirm zu. Amazone Zwei ging
sofort zu Boden.

Ryoga hatte genug. Hier bekam er anscheinend keine Antworten auf seine
Fragen. Er ging auf Amazone Zwei zu, nahm mühelos sein Eigentum an sich und
steckte den Schirm wieder auf seinen Rucksack. Dann wandte er sich um und
ging.

Die drei Amazonen sahen ihm fassungslos hinterher, dann sich gegenseitig an.
Ein Mann der kämpfen konnte und so stark war, das war ...

Amazone2: (hebt die Hand)*Ich nehme ihn:*

Die zwei Anderen schauten etwas mürrisch, aber wer zuerst kommt malt zuerst.
Amazone Zwei rannte Ryoga hinterher und hielt ihn zurück. Sie zeigte zuerst
auf ihn, dann auf sich und ging in Kampfposition.

Amazone2: "Du, ich. Kämpfen. Jetzt."

Dann griff sie an.

#############################################################################

Jeremy-chan und Parfüm waren mitten in ihrem Training, als sie hörten das
draußen irgendetwas vor sich ging. Sie liefen Beide aus der Hütte um der
Sache auf den Grund zu gehen.

Parfüm: *Was geht hier vor?*

Angesprochene Amazone: *Nichts besonderes. Nur ein Fremder vor den Tor.*

Parfüm sah zum Dorfeingang, wo besagter Fremder die Waffen der drei
wacheschiebenden Amazonen zerstörte. Diese griffen ihn dann ohne Waffen an.
Für Jeremy-chan war der Fremde ganz und gar nicht fremd. Und sie wußte wie
der Kampf ausgehen würde.

Jeremy-chan: *Sensei, du mußt sie aufhalten! Ryoga wird sie besiegen. Und ich
bin sicher das er noch nicht Heiraten möchte.*

Parfüm sah zum Kampf und fand Jeremy-chan´s Meinung bestätigt. Der junge Mann
war außergewöhnlich gut. Und er hielt sich zurück. *Ich finde, er würde einen
guten Ehemann abgeben:*

Jeremy-chan: *Das ist nicht der Punkt. Es ist (sucht nach einem Grund) Es geht
einfach nicht!*

Parfüm sagte nichts und beobachtete weiter den Kampf. Der Stil des Jungen
erinnerte sie an den, den Jeremy-chan anfangs benutzte. Sie runzelte die
Stirn, als die Wachen nur mit Schwierigkeiten einen einfachen Regenschirm
anhoben.

Parfüm: *Was ist mit dem Schirm?*

Jeremy-chan: *Nichts, bis auf das er ungefähr hundertfünfzig Kilo wiegt.*

Das Stirnrunzeln vertiefte sich, als Parfüm sah mit welcher Leichtigkeit der
Fremde seine Waffe aufnahm und einsteckte. Inzwischen hatte sich auch Comb
zu ihnen gesellt.

Comb: *Wer ist dieser Junge?*

Jeremy-chan: *Ryoga Hibiki. Von ihm hab ich was ich wußte bevor ich zu euch
kam. Bitte, tu etwas bevor ein Unglück geschieht.*

Comb: Das ist ihr früherer Sensei? Der Junge ist erstaunlich.> *Tut mir leid,
als Matriarch darf ich mich in diese Kämpfe nicht einmischen. Und es
sieht so aus, als wenn Lo-Xion bereits dabei ist, Ryoga für sich zu
beanspruchen.*

Jeremy-chan sah mit entsetzen wie eine der Wachen, eine junge Amazone mit
hüftlangen dunkelblauem Haar hinter Ryoga herrannte und mit ihm zu kämpfen
begann.

Jeremy-chan: *Gibt es denn keinen Weg das zu verhindern?*

Comb: (lächelt verschmitzt)*Natürlich. Jede andere Bewohnerin des Dorfes darf
sich einmischen. Auch ein Gast des Dorfes.*

Jeremy-chan verstand den Hinweis und rannte los. Es war ganz einfach: Wenn
sie Lotion besiegte war der Kampf mit Ryoga der ihre. Dann mußte sie nur noch
Ryoga ausschalten und schwupp: Ein besiegter Mann war nicht mehr interessant.


Ryoga inzwischen hatte bald genug. Es war, als ob dieses Mädchen es darauf
anlegte von ihm K.O. geschlagen zu werden. Sie konnte sich kaum noch auf den
Beinen halten, kämpfte aber trotzdem weiter.
Ein zweites Mädchen kam angerannt. Sie war in seinem Alter, vielleicht ein
Jahr älter, und hatte kurzes blondes Haar. Dann erkannte er sie.

Ryoga: (überrascht)"Jeremy?"

Lotion drehte sich ebenfalls um. Jeremy-chan nutzte ihre augenblickliche
Verwirrung, dankte Parfüm in Gedanken für ihr Akkupressurtraining, und setzte
Lotion mit einem 'Mr.-Spock-Griff' außer Gefecht. Dann wandte sie sich an
Ryoga.

Jeremy-chan: "Hi Ryoga. Ich dachte schon, ich seh´ dich nie wieder."

Ryoga: "Jeremy, du siehst aus wie ein ... ein Mädchen."

Jeremy-chan: "Momentan 'bin' ich ein Mädchen. Die Amazonen hier sollen auch
nichts anderes erfahren. Manche von ihnen können japanisch, paß also
auf was du sagst. Ich habe hier den Namen 'Jessica'. Alles andere
erklär ich später. ...Hey, dein Schuh ist offen."

Sie zeigte nach unten, und Ryoga folgte ihrer Bewegung und sah auf seine
Füße. Jeremy-chan zog ~Twipp~ eine Bonbori aus Sub-space und ließ die
Eisenkugel auf Ryoga´s Kopf krachen. Das war selbst für seinen Dickschädel zu
viel und er wurde ohnmächtig.

Jeremy-chan: "Tut mir leid, Kumpel."

#############################################################################

Als Ryoga erwachte hatte er grauenhafte Kopfschmerzen. Was ist passiert?>
Nach dem, was er fühlte, lag er auf einem einfachem aber nicht unbequemen
Lager. Seine Ohren sagten ihm das im gleichen Raum, wo er sich befand, sich
mindestens zwei weitere Personen befanden. Eine von ihnen schien eine
Bewegung zu machen, welche die Andere nach einer kurzen Pause wiederholte.
Er öffnete langsam die Augen und sah zur Seite. Drei Frauen unterschiedlichen
Alters waren da: Die Älteste sah aus wie eine verschrumpelte Mumie und
balancierte auf einem Stock. Die Zweite war ungefähr Vierzig, mit
schulterlangen, grünen Haaren. Die dritte Frau war keine.
Während Ryoga wartete, das seine Kopfschmerzen verschwanden, sah er zu wie
Parfüm Jeremy-chan Schritt für Schritt eine Kata beibrachte. Er hat
Fortschritte gemacht ... 'Sie' hat Fortschritte gemacht.> Die Reste der
Ohnmacht fielen von Ryoga ab und die Erinnerung kam wieder. Ich hab gegen
drei Frauen gekämpft, und eine war besonders Hartnäckig. Dann ist Jeremy
gekommen und ... Nein, er hat gesagt das er hier Jessica heißt. Warum auch
immer. Also, Jessica ist gekommen und hat dann diese, wie war das? Amazone?
niedergeschlagen, und ... und dann hat sie 'mich' niedergeschlagen!>
Ryoga richtete sich auf und prompt kamen die Schmerzen wieder.

Ryoga: "Owww!"

Das erregte die Aufmerksamkeit von Jeremy-chan, Parfüm und Comb. Letztere
hüpfte auf ihrem Stab näher.

Comb: "Es sieht so aus als wärst du wieder unter den Lebenden."

Ryoga: "Wer bist du? Und wo bin ich hier?"

Comb: "Du befindest dich in Joketsuzoku, dem Dorf der Amazonen. Im Haus der
dritten Matriarchin des Dorfes, Khom-Bu, die zufälligerweise ich
selbst bin. Und wer bist du?"

Ryoga: "Mein Name ist Ryoga Hibiki. Ähm, dieses Amazonendorf ist nicht
zufällig das gleiche, was sich in der Nähe von Jusenkyo befindet?"

Comb nickte, und Ryoga schlug die Hand vor den Kopf.

Ryoga: "Oh nein, ich bin die ganze Zeit im Kreis gelaufen."

Parfüm bekam von der ganzen Konversation nichts mit, sie konnte kein
japanisch. Aber das Wort Jusenkyo verstand sie.

Parfüm: *Vorsicht, Großmutter. Wenn er in Jusenkyo war könnte es sein, das
dies nicht seine wahre Gestalt ist.*

Ryoga: "Was hat sie gesagt?"

Parfüm: *Was sagt er?*

Comb: *Du könntest recht haben, Kind.*
"Meine Enkelin fragt, ob du in eine der Jusenkyoquellen gefallen
bist?"

Jeremy-chan fing an zu schwitzen.

Ryoga: "Nein, Gott sei Dank nicht."

Comb nickte. Vielleicht würde sie die Wahrheit seiner Worte überprüfen, aber
nicht jetzt. Sie wandte sich Jeremy-chan zu. "Gehe ich Recht in der Annahme
das du von diesem Jungen dein Wissen hast?"

Jeremy-chan: "Ryoga hat mir die Grundzüge des Kampfsports beigebracht, ja"

Comb: "Und dein Wissen über Ki?"

Jeremy-chan: "Ki? Nein, von Ryoga hab´ ich nur Martial Arts gelernt."

Comb beschloß, Mascara´s Anweisung zu ignorieren und fragte "Von wem hast du
dann dein Wissen über die inneren Kräfte?"

Jeremy-chan setzte ihr bestes Xellos-Gesicht auf. "Keine Fragen, keine
Lügen."

Comb: "Hmpf, ich verstehe. Dann hat dieser Junge also keine Ahnung von der
Existenz des Ki."

Ryoga: "Hey, ich verstehe sehr wohl was von Ki."

Comb warf ihm einen Blick zu, der Wasser sofort zu Eis gefrieren lassen
könnte. "Wag es nicht noch mal, in solch einem Tonfall mit mir zu reden, 'Mann'."

Ryoga öffnete den Mund um etwas zu erwidern. Jeremy-chan sah einen Streit
heraufziehen und redete dazwischen. "Ähm, ich will nicht unterbrechen, aber
er hat recht. Ryoga, könntest du ihnen deine Aura zeigen?"

Comb und Parfüm rissen ihre Augen auf, als ein grünes Licht um Ryoga erschien
und wie Feuer um ihn herumflackerte. Comb hüpfte näher und beobachtete ihn
aus zusammengekniffenen Augen.

Comb: "Hmm, erstaunlich. Ich werde dir deine Unhöflichkeit noch mal verzeihen.
Dieses Mal. (hüpft ein Stück zurück) Zeig mir dein Können. Greif
mich an!"

Wäre es eine normale Amazone gewesen, die dies gesagt hätte, hätte
Jeremy-chan sicher protestiert. Aber bei Comb war die Chance, das sie ihn
heiraten wollte, sicher nicht groß. Abgesehen davon war Comb sicher an die
fünfzig Mal besser als er. So hatte sie keine Einwände.
Ryoga hatte aber was dagegen.

Ryoga: "Das ist nicht dein Ernst, Mütterchen. Ich kann dich doch nicht
schlagen."

Jeremy-chan: "Das kannst du wirklich nicht. Aber nur, weil du wahrscheinlich
gar nicht an sie rankommst. (Kopfnicken in Richtung Comb) Laß dich
von ihrem Aussehen nicht täuschen, sie hat mehr auf dem Kasten als
du, Ranma und Genma zusammen."

Ryoga schaute Jeremy-chan ungläubig an, danach Comb. Er zuckte mit den
Schultern und schlug langsam nach Comb. Und spürte, wie er gegen die Wand
geworfen würde.

Comb: (ärgerlich)"Ich sagte, du sollst zeigen was du kannst. Nicht, das du
versuchen sollst mich zu streicheln."

Ryoga biß die Zähne zusammen. Wenn die alte Schachtel Prügel haben wollte,
die konnte sie bekommen. Er sprang auf Comb zu und griff an. Jeremy-chan
hatte sein Können schon beim Kampf gegen Ranma gesehen, Parfüm dagegen
konnte es fast nicht glauben. Ein Fremder, noch dazu ein Mann, und er kämpfte
auf einem Level das dem ihren gleichkam.
Ryoga inzwischen wurde immer frustrierter. Er konnte machen was er wollte,
Comb schien seine Bewegungen im voraus zu kennen. Seine Kampfaura
manifestierte sich, und für einen Augenblick sah es so aus als ob er näher an
sie herankam. Dann schlug Comb zurück, und ein grauenhafter Schmerz
explodierte in seinem Bauch. Ryoga brach ohnmächtig zusammen.

Comb: *Dein Freund ist wirklich gut. Wenn er Älter wäre, würde ich ihn sofort
mit meiner Enkelin verheiraten.*

Jeremy-chan: *Ich bezweifele, das Ryoga damit einverstanden wäre.*

Parfüm: *Und ich bezweifele, das dieses 'Kind' mich besiegen könnte.*

Comb: *Täusch dich nicht. Dieses 'Kind' 'kann' dich besiegen. Er ist besser
als du. Auch wenn ich es kaum glauben kann.*

Parfüm 'Hmpfte' und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Jeremy-chan: *Comb, ich habe eine Bitte an dich.*

Comb: *Geht es um ihn?* (deutet auf den noch immer ohnmächtigen Ryoga)

Jeremy-chan: *Ja. Ich möchte fragen, ob er während meines restlichen
Aufenthaltes hier im Dorf bleiben kann. Er hat einen grauenhaften
Orientierungssinn, und versucht wahrscheinlich schon seit geraumer
Zeit, nach Japan zurückzukehren. Wenn mein Monat rum ist könnte ich
ihn mitnehmen.*

Comb: *Bedenke, je länger er hierbleibt desto größer ist die Gefahr, das er
von jemanden herausgefordert wird.*

Jeremy-chan: " ~seuftz~ Ich weiß. Ich werde auf ihn achtgeben.*

Comb: *Wenn er keine Unruhe stiftet, unnötigen Kontakt vermeidet und sich
selbst versorgt, dann werde ich dem hohen Rat deine Bitte vortragen
und dafür sorgen das Ryoga bleiben darf.*

Jeremy-chan: *Ich danke euch, Älteste.*

Comb: *Ich denke, dein Training ist für heute beendet. Du kannst gehen, es
gibt sicher einiges, was du mit deinem Freund zu besprechen hast.*

Jeremy-chan verbeugte sich höflich, dann schulterte sie Ryoga und ging zu
ihrem Zelt. Parfüm und Comb blickten ihnen nach.

Parfüm: *Denkst du das, was ich denke das du denkst?*

Comb: *Vielleicht. Aber ich bezweifle, das die Beiden Gefühle für einander
entwickeln.*

Parfüm: *Wozu sollen sie sich lieben? Beide sind gute Kämpfer, und sie werden
starke Kinder zeugen.*

Comb klopfte ihrer Enkelin leicht auf den Rücken und ging zurück in die
Hütte. *Die Außenwelt läuft nach anderen Regeln. Wenn sich dort Zwei nicht
lieben, dann gibt es für sie keinen Grund zusammen zu leben.*
Und vielleicht wird es Zeit für uns, von unseren alten Traditionen etwas
abzulassen. Aber solange einige von uns so stur sind ... ~seuftz~.>

#############################################################################

Ryoga und Jeremy-chan saßen in Jeremy-chan´s Zelt, Beide im Schneidersitz,
während Jeremy-chan eine Zusammenfassung der letzten zwei Wochen abgab.

Jeremy-chan: " ... das heißt, wenn du mit mir nach Japan kommen willst wirst
du noch ein paar Tage hierbleiben müssen. Du kannst natürlich auch
alleine dein Glück versuchen."

Ryoga: "Ich versuche mein Glück schon die ganze Zeit, aber das Schicksal
hat wohl etwas gegen mich. Da warte ich lieber etwas.
... Und nur wegen Ranma´s Vater sitzt du hier jetzt fest? Noch dazu
als Mädchen?" Ich kann Genma immer weniger leiden.>

Jeremy-chan: "Allerdings. Ich würde zwar auch lieber in meiner wahren Gestalt
rumlaufen, aber in einer von Frauen beherrschten Gesellschaft ist es
auf diese Weise einfacher."

Ryoga: (nickt nachdenklich)"Verstehe."

Jeremy-chan: "Ich muß mich bei dir noch entschuldigen, wegen der Beule meine
ich. Es war der einfachste Weg, dich heile da rauszuholen."

Ryoga faßte sich an den Kopf und verzog schmerzhaft das Gesicht.

Ryoga: "Wenn du sowas 'heile' nennst ... Es mag dir vielleicht nicht
aufgefallen sein, aber deine Freundin .... wie hieß sie noch gleich?"

Jeremy-chan: "Lotion. Und sie ist nicht meine Freundin."

Ryoga: " ... das Lotion nicht mal in der Nähe war, mir gefährlich zu werden.
Ich hätte sie ohne Probleme von Anfang an niederschlagen können."

Jeremy-chan: "Genau 'das' ist das Gefährliche."

Ryoga: "Du meinst ~schluck~ die Anderen hätten Rache geübt?"

Jeremy-chan: "Schlimmer! Sie hätten dich mit ihr verheiratet."

Ryoga: " ...?... " (ungläubig) "Verheiratet?"

Jeremy-chan: "Die sind hier etwas rückständig mit ihren Gesetzen.
(zitiert) 'Wird eine Amazone von einem männlichen Fremden im Kampf
besiegt, muß sie ihn Heiraten. Wird sie dagegen von einer Frau
besiegt, so muß sie die Fremde bis ans Ende der Welt verfolgen und
sie umbringen'. Und ich dachte mir, das du noch keine Lust zum
Heiraten hast."

Ryoga: "Und wie ich dazu keine Lust hab. Aber warum hast du 'mich' dann
niedergeschlagen?"

Jeremy-chan: "Indem ich Lotion niedergeschlagen habe, hab ich mir das Recht
erwirkt mit dir zu kämpfen. Wäre der Kampf unentschieden geendet,
hätten Andere es danach versuchen können. Hättest du mich
besiegt, wärst du jetzt mit 'mir' verheiratet, oder zumindest
verlobt ..."

Ryoga: "Urks! (wird ziemlich blaß um die Nase) Mit 'dir' verheiratet?"

Jeremy-chan: "Ich bin für die Dauer meines Aufenthaltes eine 'Beinahe-
Amazone'. Ich hätte mich nach ihren Gesetzen richten müssen. Du
siehst, dich auszuschalten war die einfachste Lösung."

Ryoga: "Du bist ... eine Amazone?"

Jeremy-chan krempelte ihren Ärmel hoch und zeigte ihr Brandmal. "Verbündete
des Dorfes. Und da es auch auf meinem 'echten' Körper zu sehen ist, brauch
ich mir keine Sorgen mehr zu machen falls ich zufällig mal `ne Amazone
besiege. (krempelt T-Shirt wieder runter) Du dagegen ... Solange du hier bist
mußt du dir eins merken: Auf keinen Fall, hörst du, auf keinen Fall darfst du
dich mit weiblichen Amazonen auf einen Kampf einlassen. Flüchte vor ihnen,
oder laß dich niederschlagen. Aber du darfst sie 'nicht' besiegen."

Ryoga nickte nur stumm. Das war etwas, was er sich merken würde.

Jeremy-chan: "Ich denke, für heute ist genug passiert. Komm, ich helfe dir
dein Zelt aufzubauen."

#############################################################################

Ryoga erwachte und rieb sich die Augen. Er blinzelte. Der Helligkeit in
seinem Zelt nach zu Urteilen hatte er verschlafen. Das sah ihm normalerweise
nicht ähnlich, aber er hatte sich gestern bis spät in die Nacht mit
Jeremy-chan unterhalten; so spät, das sein Freund es schließlich gewagt
hatte, in seine natürliche Form zu wechseln.
Ryoga gähnte herzhaft, zog sich an und verließ sein Zelt. Dann schaute er
vorsichtig in Jeremy´s, doch er (oder sie) war schon aufgestanden.
Ryoga kratzte sich etwas unsicher am Hinterkopf. Er war vollkommen fremd im
Amazonendorf, und seitdem Jeremy ihm von den hiesigen Gebräuchen erzählt
hatte fühlte er sich hier etwas unwohl.

Laß dich einfach nicht in einen Kampf verwickeln, dann kann nichts
passieren. Aber was mach ich jetzt? Und wo ist Jeremy?>
Ryoga hatte keine Antwort auf seine Fragen, aber zumindest letztere konnten
ihm Andere beantworten. Er kramte seine Chinesischkenntnisse hervor und ging
auf die nächstbeste Person zu: Einen Amazonen in der hier für Männer
üblichen weißen Robe, aber mit einer ungewöhnlich dicken Brille.

Ryoga: "Entschuldigung, ich ..." Idiot, sprich chinesisch!>
* ~Räusper~ (überleg) Ich ...* Was heißt 'suchen'?> *Können du sagen
mir ob ... *

Mousse: "Sprich ruhig normal, ich spreche Japanisch."

(Anm.d.Autors: Natürlich spricht Mousse Japanisch. Im Gegensatz zu Shampoo
war er von Anfang an zu verstehen, und er hatte nie einen Akzent.)

Ryoga: "Was für ein Glück, ich bin nicht so gut in eurer Sprache. Mein Name
ist Ryoga."

Mousse: "Ich heiße Mu-Tsu, aber nenn mich ruhig Mousse."

Ryoga: "Gerne, Mousse. Was ich fragen wollte, ich suche Jere... Jessica. Hast
du sie gesehen?"

Mousse: "Um diese Zeit dürfte sie mit den anderen Frauen unten am Fluß sein.
Aber ich an deiner Stelle würde da nicht hingehen, wenn dir dein
Leben lieb ist."

Ryoga: "Huh? Warum nicht?"

Mousse: "Die Frauen baden um diese Zeit immer im Fluß. Und wenn sie dort einen
Mann erwischen ..."

Er strich mit dem Finger über seine Kehle. Ryoga schluckte hörbar.

Mousse: "Es kann aber nicht mehr lange dauern. Du hast ziemlich lange
geschlafen, Jessica sollte bald zurückkommen."

Wie auf Kommando kam eine große Gruppe Amazonen durch das Dorftor. Ryoga
mußte nicht lange suchen, Jeremy-chan war die Einzigste, die in Jeans und
Sweatshirt rumlief. Sie strich sich ihre nassen Haare aus dem Gesicht und
kam auf ihn zu.
Ryoga griff sie am Arm und zog sie an die Seite.

Ryoga: "Spinnst du? Du warst mit ihnen schwimmen?"

Jeremy-chan: (trocknet sich mit einem Tuch die Haare)"Nein, der Fluß ist nicht
tief genug zum schwimmen, wir haben nur ..."

Ryoga: (unterbricht)"Das ist nicht der Punkt. Die Anderen waren 'nackt'!"

Jeremy-chan: "Und? War ich auch."

Ryoga: "UND? Du bist ein JUNGE!"

Jeremy-chan: "Pssscht! (fuchtelt mit den Händen) Nicht so laut!"

Sie blickte in die Runde. Keiner hatte was bemerkt.

Jeremy-chan: "Momentan ist nicht viel Junge an mir."

Ryoga: "Aber du bist einer. Du kannst doch nicht einfach mit nackten Frauen
baden."

Jeremy-chan: "Was soll ich denn machen? Mit den Männern baden?"

Ryoga: " ... "

Jeremy-chan: "Mir gefällt das auch nicht. Anfangs war es auch nicht leicht
für mich, wenn du weißt was ich meine. Aber glaub mir, wenn du die
ganze Zeit als Mädchen herumläufst, irgendwann gewöhnst du dich an
den Anblick.
Ich weiß nicht, was du heute noch vorhast, aber auf mich wartet
Arbeit. Hat dein chinesisch in letzter Zeit Fortschritte gemacht?
(Ryoga schüttelt den Kopf) Dann ist es wohl besser, wenn du bei mir
bleibst. Außerdem kannst du so nicht verlorengehen."

Jeremy-chan ging mit Ryoga zu ihrer momentanen Aufgabe: Kartoffel-ähnliche
Knollen aus der Erde ernten. Die Besatzung der Gruppe, mit der sie
zusammenarbeitete hatte sich inzwischen geändert. Die meisten der Amazonen
kannte sie kaum, und diese waren nicht sonderlich begeistert von der
Tatsache mit einer Frau zusammenarbeiten zu müssen. Zu Jeremy-chan´s
Enttäuschung hatten sie Ryoga´s Angebot, mitzuhelfen, rundweg abgelehnt.
So saß der verlorene Junge neben einem Baum im Schatten und langweilte sich,
während Jeremy-chan bei der Arbeit schwitzte.
Unter normalen Umständen hätte sie vielleicht ihr Hemd ausgezogen, aber das
hatte sie nach dem ersten Versuch aufgegeben. Den Anderen waren fast die
Augen aus dem Kopf gefallen. Mädchen zu sein hatte eben seine Nachteile.

#############################################################################

Lotion kochte vor Wut. Der fremde Junge, sie wußte inzwischen das er Ryoga
hieß, wäre der perfekte Mann gewesen. Er wußte zu kämpfen und war unglaublich
stark, seine Kinder würden gute Kriegerinnen werden. (Natürlich würden es
Mädchen werden, so starke Kinder 'mußten' einfach Mädchen sein.) Es ging
sogar das Gerücht im Dorf, das selbst die große Comb von seinen Fähigkeiten
erstaunt gewesen war.
Aber bevor Lotion von Ryoga besiegt werden konnte, hatte sich die Fremde,
diese Jessica eingemischt. Sie hatte Lotion ihren Kampf gestohlen und dann
mit einem üblen Trick Ryoga besiegt.
Lotion hätte ihr am liebsten den Todeskuß gegeben, Freundin des Dorfes hin
oder her. Na ja, jetzt wo Ryoga länger in Joketsuzoku blieb, gab es sicher
noch andere Gelegenheiten. Sie mußte sich nur beeilen, einige von ihren
Freundinnen hatten auch schon ein Auge auf Ryoga geworfen.
Als Lotion ihn unaufmerksam im Schatten eines Baumes sitzen sah, war für sie
eine dieser Gelegenheiten gekommen.

Ryoga lag auf dem Rücken. Er war gerade dabei leicht einzudösen, als sein
Gefahrensinn Alarm schlug. Er machte eine Rückwärtsrolle in einen halben
Handstand, stieß sich mit den Händen vom Boden ab, und landete nach einem
Salto in der Luft fünf Meter von der Stelle entfernt wo er grade noch
gelegen hatte.
Vorsichtig musterte er sein Gegenüber, welcher zu seinem Schrecken
weiblich war. Die Amazone hatte mitten in ihrer Bewegung innegehalten und
starrte ihn nun an, offenbar hatte sie nicht mit seiner schnellen Reaktion
gerechnet. Dann griff sie ihn an.
Ryoga beschränkte sich aufs Blocken und Ausweichen, wie Jeremy ihm geraten
hatte. Gleichzeitig fragte er sich, was er jetzt tun sollte. Er konnte die
Amazone nicht besiegen. Er konnte den Kampf auch nicht so weiterführen, wenn
sie aus Erschöpfung zusammenbrach hatte er sie ja auch irgendwie besiegt,
oder? Davonlaufen kam nicht in Frage, er würde den Weg zurück nie finden. Was
sollte er also tun?

Jeremy-chan sah von ihrer Arbeit auf. Und murmelte einen Fluch. Lotion hatte
Ryoga in einen Kampf verwickelt. Sie beeilte sich zum Kampfplatz zu kommen
und stellte sich zwischen die Kontrahenten. Lotion war natürlich nicht
begeistert.

Lotion: *Was machst du hier? Das ist mein Kampf. Halt dich da raus!*

Jeremy-chan: *Ich misch mich aber gerne ein. Laß Ryoga in Ruhe!*

Lotion: *Ich denke nicht dran. Ich werde mir diesen Mann 'nehmen'.*

Sie versuchte Jeremy-chan zur Seite zu schieben, aber diese versperrte ihr
weiter den Weg.

Jeremy-chan: *Zuerst mußt du an mir vorbei.*

Lotion: *Kannst du haben.*(geht in Kampfhaltung)

Es war ihr nicht anzusehen, aber innerlich machte Jeremy-chan sich Sorgen.
Lotion war zwar jünger als sie, aber eine erstklassige Kämpferin, und
sie hatte bereits mehrere Jahre Training hinter sich, wogegen Jeremy-chan
eben mal einen Monat Erfahrung hatte. Außerdem war sie von ihrer Arbeit
erschöpft. Kurz, es sah nicht gut aus. Da half nur ein Trick.

Jeremy-chan riß die Augen auf und deutete entsetzt hinter Lotion.

Jeremy-chan: *Was ist DAS?*

Lotion: (dreht sich um)*Was ist 'was'?*

Ein Shiatsu-punkt im Nacken später lag Lotion bewußtlos am Boden. Ryoga kam
erleichtert näher.

Ryoga: "Danke. Du hast mich grad´ wohl zum zweiten Mal gerettet."

Jeremy-chan: "Gern geschehen. Allerdings glaub ich, ich hab mir eine
Feindin gemacht. Das nächste Mal, laß dich einfach schlagen und bleib
am Boden liegen, O.K.?"

#############################################################################

Bis zum Nachmittag hatten sich keine weiteren Zwischenfälle mehr ereignet.
Als Jeremy-chan zu ihrem Kampfsporttraining kam, hatte sich Parfüm zuerst
geweigert das Ryoga zusehen durfte. Aber sie ließ sich dann doch überzeugen,
das es für Ryoga alles schon bekannte Materie war. Dieser zog anerkennend
eine Augenbraue hoch als er sah, welche Fortschritte Jeremy gemacht hatte. Aber
der Stil, in dem sie jetzt trainierte, war ein Anderer. Ryoga kannte diesen
Stil noch nicht, aber er hatte ein paar interessante Techniken.

Etwas später.
Ryoga verstand nicht den Sinn der Sache. Jeremy-chan hatte sich vor mehreren
Minuten in den Schneidersitz gesetzt, ihre Hände mit dem Handteller auf
ihren Knien abgelegt. Seit dem hatte sie sich nicht gerührt, aber Parfüm
schien sie trotzdem interessiert zu beobachten. Langsam begann sich ein
gelbliches, sehr schwaches Glühen um sie zu formen.

Schweißperlen bildeten sich auf Jeremy-chan´s Stirn, und die von Parfüm
bildete Falten. Sie schlug Jeremy-chan mit ihrem Stab auf den Kopf um ihre
Aufmerksamkeit zu kriegen. Sofort erlosch die Aura.

Parfüm: *Wie oft habe ich gesagt, du sollst die Energie fließen lassen? Du
kannst es nicht herbeizwingen. Versuchs nochmal, aber diesmal
besser.*

Jeremy-chan versuchte es erneut. Diesmal berührte Parfüm bei ihr ein paar
Shiatsu-Punkte, um mehr von ihrer Energie freizusetzen. Kurz darauf flackerte
Jeremy-chan´s Aura wieder auf.

Parfüm: *Schon besser. Fang an wenn du bereit bist.*

Jeremy-chan blieb noch einen Moment sitzen, dann öffnete sie ihre Augen und
stand vorsichtig auf. Es schien ihr erhebliche Mühe zu bereiten die
Konzentration zu behalten.
Dann begann sie eine einfache Kata. Sie startete langsam, steigerte aber ihr
Tempo etwas und versuchte sich an komplizierteren Techniken. Zweimal wäre
ihr Glühen fast erstorben, aber Jeremy-chan fing sich jedesmal noch
rechtzeitig und blieb solange reglos stehen, bis sie die Kontrolle wieder-
gefunden hatte.
Als sie fertig war klatschte Ryoga Applaus.

Ryoga: "Bravo, sehr gut. Ich gratuliere."

Jeremy-chan wischte sich den Schweiß aus ihrem Gesicht. "Danke. Es war auch
anstrengend genug." Sie wandte sich an Parfüm. *Wie war es diesmal, Sensei?*

Parfüm: *Nicht schlecht. Ich denke für heute hast du dein Ziel erreicht. Wir
machen morgen weiter.*

Jeremy-chan: (verbeugt sich)*Hai, Sensei.* "Komm Ryoga, wir gehen."

Sie nahm ihre Sachen auf und verließ mit Ryoga die Hütte. Comb, die sich bei
den Unterrichtsstunden immer im Hintergrund hielt, hüpfte neben Parfüm und
sah den Beiden hinterher. *Sie hat viel Talent, nicht war?*

Parfüm: *Das hat sie allerdings. Nur ihre Aura kommt mir irgendwie komisch
vor. Irgendwie anders.*

Comb: *Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.*

Parfüm: *Weißt du was es sein könnte?*

Comb: *Was dir 'anders' vorkommt ist, das ihre Aura einen starken Yin-Anteil
hat. Normalerweise haben nur Männer ein so starkes Yin, Frauen haben
mehr eine Yang-Aura.*

Parfüm: *Meinst du, es liegt daran das sie lesbisch ist?*

Comb: *Keine Ahnung.*

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Nach dem Ende des Unterrichts waren Jeremy-chan und Ryoga auf dem Weg zum
Dorfausgang.

Ryoga: "Du hast große Fortschritte gemacht. Ich hätte Lust, einmal zu testen
wie gut du jetzt bist."

Jeremy-chan: "Kein Problem."

Sie verließen das Dorf, und Jeremy-chan grüßte die Wachen. Die Amazonen
nickten zurück, wobei die Jüngere von ihnen einen schmachtenden Blick auf
Ryoga warf.

Ryoga: "Ich finde es vor allem erstaunlich, wie schnell du eine Aura
manifestierst hast. Ich hab es nur durch Zufall herausgefunden."

Jeremy-chan: "Ich hatte eine gute Lehrerin. Aber es klappt noch nicht so wie
ich es gern´ hätte. Ich kann wohl eine Aura erzeugen, aber wenn ich
versuche mit ihr zu kämpfen verliere ich jedesmal die Konzentration."

Ryoga: "Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Versuche deine Aura ständig oben
zu behalten. Wenn du mit deiner Aura laufen und essen kannst, dann
kannst du mit ihr auch irgendwann kompliziertere Dinge tun. Außerdem
stärkst du so dein Ki. Bis jetzt ist es noch ziemlich schwach."

Jeremy-chan: "Das täuscht. Wenn wir weit genug von Joketsuzoku weg sind, dann
zeig ich dir was."

Kurze Zeit später standen sie im Wald auf einer kleinen Lichtung. Der Himmel
begann sich schon langsam Rot zu färben.
Jeremy-chan holte aus Sub-space einen Kessel und verwandelte sich zurück. Er
hatte kürzlich festgestellt, das die Dinge im Sub-space nicht nur aus dem
Raum, sondern auch aus der Zeit genommen wurden. Das hieß, das Wasser blieb
lange genug heiß.

Jeremy: "Als Junge kann ich mein Ki viel besser kontrollieren."

Er schloß die Augen und konzentrierte sich. Seine Aura kam hervor, und gelbes
Feuer umgab ihn. Es war nicht größer, aber viel lebendiger als vorher.
Jeremy öffnete wieder seine Augen. "Wenn ich in meiner Jusenkyo-Form das Ki
lerne, arbeite ich ständig mit Handikap."

Ryoga: "Donnerwetter. Kannst du so denn deine Aura beim Kämpfen
aufrechterhalten?"

Jeremy: "Leider nicht. (Aura verschwindet) Aber was hältst du von ein wenig
normalem Sparring? Amazonen-Wu-Shu hat einige Überraschungen."

Ryoga ging in Kampfstellung. "Ich bin gespannt."

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Am nächsten Tag.
Der Anblick war beinahe komisch: Ein halbes Dutzend Amazonen spielten eine
etwas ungewöhnliche Version von 'Whack A Ryoga'. Zumindest versuchten sie es.
Das Spektakel hatte eine ansehnliche Menge Zuschauer herbeigelockt.
Bald hatten die meisten der teilnehmenden Amazonen genug davon, Löcher in die
Luft zu schlagen und ließen von Ryoga ab. Natürlich wäre ein Mann wie er ein
guter Fang, aber zum einen schlug Ryoga nicht zurück, zum anderen war es auch
etwas lächerlich für sie, sich absichtlich besiegen zu lassen. Amazonen
hatten eben ihren Stolz.
Schließlich hatte es Ryoga nur noch mit einer gewissen blauhaarigen Gegnerin
zu tun. Offenbar hatte es sich Lotion in den Kopf gesetzt ihn zu heiraten.

Ryoga beschloß, der Sache ein Ende zu machen. Als Lotion das nächste Mal nach
ihm schlug tat er so, als wolle er ausweichen, stoppte aber im letzten
Augenblick die Bewegung und blieb stehen.
Lotion´s Faust landete in seinem Magen. Ryoga mußte zugeben, das sie für ihr
Alter recht kräftig war. Vielleicht würde er sogar einen blauen Fleck
bekommen.
Er grinste sie an, und ließ sich nach hinten über fallen. Lotion´s Gesicht
war wirklich sehenswert.

Jeremy-chan, die den ganzen Kampf mitbeobachtet hatte, ging auf Lotion zu
und klopfte ihr auf die Schulter. *Gratuliere. Sieht so aus, als hättest du
Ryoga besiegt.*

Die umstehenden Amazonen brachen in schallendes Gelächter aus, und Lotion´s
Gesicht nahm die Farbe einer reifen Tomate an. Dann stob sie wutentbrannt
davon.

Jeremy-chan half Ryoga wieder auf die Beine. "Tat es sehr weh?"

Ryoga: (grins)"Ich hatte das Gefühl ich sterbe."


Später am Nachmittag.
Comb hatte beschlossen, ihren Wissenshorizont zu erweitern und ein wenig
japanisches Kempo zu studieren. Aus diesem Grund hatte sie beschlossen, das
Parfüm ihr heutiges Training ausfallen ließ, stattdessen sollte Ryoga diesmal
Jeremy-chan unterrichten. Sie hätte gerne selbst nochmal mit Ryoga gekämpft,
aber der weigerte sich, nochmal gegen Comb anzutreten. Also übte Ryoga mit
Jeremy-chan. Mascara, Cologne und einige Andere hatten sich ebenfalls
eingefunden, darunter auch Shampoo.

Jeremy-chan hatte Anfangs ein paar Probleme gehabt, ihren Kampfstil wieder
umzustellen, hatte sich aber schnell wieder an Ryoga´s Techniken angepaßt.
Jetzt genoß sie den fließenden Übergang zwischen Angriff und Abwehr; Block
und Konter; Antäuschen, Ausweichen und Zurückspringen. Die Bewegungen kamen
fast von selbst. In unserer Welt hätte man für soetwas jahrelang Trainieren
müssen. Nun rollte sie sich einfach ab als Ryoga ihr die Füße unter dem
Körper wegtrat und sprang wieder auf.

Für die Matriarchinnen der Amazonen war es etwas ungewöhnlich, das sie einem
Mann, noch dazu einem so jungen, zusahen. Aber sie mußten zugeben das Ryoga
ein ausgezeichneter Kämpfer war. Bald schon tuschelten sie eifrig mit den
anderen Amazonen über diese und jene Technik, was man anders machen könnte,
was besser und was sie schon kannten.

Schließlich beendete Ryoga das Training. Jeremy-chan wischte sich mit einem
Tuch den Schweiß aus dem Gesicht, Ryoga schien das alles nichts ausgemacht
zu haben.

Shampoo setzte sich neben Jeremy-chan. *Dein Freund ist ein starker Krieger.
Seine zukünftige Frau wird sich glücklich schätzen können.*

Jeremy-chan beäugte sie mißtrauisch. *Wenn du vorhast, diese Stelle
einzunehmen, vergiß es. Ich werde ganz bestimmt nicht ...*

Shampoo: (unterbricht sie)*Keine Angst. Ich habe nichts dergleichen vor. Meine
Urgroßmutter hat es mir zwar nahegelegt, aber ich werde nicht mit
Ryoga kämpfen.*

Jeremy-chan sah sie überrascht an. Das hatte sie von der Shampoo, die sie aus
dem Manga kannte, nicht erwartet.

Shampoo bemerkte Jeremy-chan´s Stirnrunzeln. *Schau nicht so überrascht. Nicht
jeder hier ist so eigensinnig wie Lo-Xion. Für sie ist nur die Stärke des
Partners wichtig. Aber es gibt noch Anderes.*

Jeremy-chan nickte. Shampoo war wirklich ganz anders, als sie im Manga
dargestellt wurde. *Ich weiß was du meinst. Ohne Liebe ist jede Beziehung
zum Scheitern verurteilt.*

Shampoo: *Wer redet von Liebe? Ich meine Traditionsbewußtsein und Kultur-
zugehörigkeit. Ryoga gehört nicht hierher, und ich glaube nicht das
man ihn hier halten kann.*

Wäre dies wirklich ein Anime gewesen, Jeremy-chan hätte jetzt Gefacefaulted.
Statt dessen beschränkte sie sich darauf, Shampoo anzustarren.

Shampoo: *Ich werde mir eines Tages einen gehorsamen, gutaussehenden
Amazonen nehmen.*

Jeremy-chan: *Was ist mit Mu-Tsu?*

Shampoo drehte ihr den Rücken zu und sah aus dem Fenster. *Wenn es wirklich
um Liebe gehen würde, dann wäre ich wahrscheinlich mit ihm verheiratet.*

Jeremy-chan: "Du meinst, du liebst ihn?*

Shampoo drehte sich wieder um. *Nein. Er liebt mich. Aber er übertreibt es.*

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Entspannt.

Fließend.

Passiv.

Langsam.

Das waren die Begriffe, mit denen man Tai-Chi beschreibt. Es waren auch
Begriffe, die momentan auf Jeremy-chan zutrafen.
Sie bewegte sich, mit aktiver Aura, durch eine Tai-Chi-Kata. Nicht sie
bestimmte die Bewegungen, sie ließ sich von den umgebenden Energien leiten.

Einige Tage waren seit Ryoga´s Ankunft in Joketsuzoku vergangen. Jeremy hatte
seinen Rat befolgt und seine, besser gesagt ihre Aura während ihrer Arbeit
aufrecht gehalten. Das hatte ihr zwar einige komische Blicke eingebracht,
aber nun konnte sie ihr Ki wesentlich besser kontrollieren.

Parfüm war sehr erfreut über ihre Fortschritte und hatte ihr beigebracht
die Auren von anderen zu lesen, und außerdem die Chi-Strömungen und Ballungen
in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Jeremy-chan zeigte großes Interesse an diesen
neuen Erkenntnissen, sie hatte das Gefühl das der Bakusai Tenketsu eng damit
zusammenhing. (Tatsächlich hatte Parfüm sich einigen Ärger mit Mascara
eingehandelt, weil dieses Training zu sehr auf die Bruchstellentechnik
hinwies.)

Nun ließ Jeremy-chan ihr Ki mit dem sie umgebenden Chi verbinden, und ließ
sich hierhin und dorthin 'treiben'. Es war, als wenn man Eins mit der Natur
ist.
Normalerweise war Ryoga ein ständiger Zuschauer bei diesen Trainingsstunden.
Es gab auch für ihn immer wieder etwas zu lernen (was den Amazonen sauer
aufstieß), hauptsächlich jedoch beobachtete er Jeremy´s Fortschritte. Heute
jedoch schien ihn etwas aufgehalten zu haben. Lotion hatte sich, bis auf
einige halbherzige Versuche, erstaunlich ruhig verhalten. Bis 'jetzt'.


Parfüm beobachtete ihre Schülerin und lächelte. Sie hatte einfach Spaß daran
Jessica zu unterrichten. Inzwischen hatte sie Vormittags eine richtige
Schüler-Gruppe bekommen, aber trotzdem trainierte sie weiter mit Jessica.
Comb schien auch nichts dagegen zu haben, im Gegenteil.
Dann geschah etwas, was Parfüm haßte: Jemand kam in den Raum gestürzt und
zerstörte die ganze Atmosphäre. Wäre es jemand anderes als Shampoo gewesen,
wahrscheinlich hatte sie die Person bestraft.
Oder vielleicht doch nicht. 'Dieser' Grund rechtfertigte eine Störung.

Shampoo: (aufgeregt)*Jessica, komm schnell! Lo-Xion hat Ryoga zu einem
rituellen 'Tanz der Verbindung' herausgefordert. Auf Chinesisch.*

Jeremy-chan: "Oh, Scheiße!" *Schnell, zeig mir wo sie sind!*

Shampoo rannte wieder aus dem Raum und Jeremy-chan folgte ihr.
Das könnte sich zu einem Problem entwickeln. Jeremy-chan hoffte, das Ryoga
sich nicht schon wie letztes Mal absichtlich K.O. geschlagen lassen hatte.
Dadurch, das Lotion die Herausforderung auf chinesisch gesprochen hatte,
wußte Ryoga nicht worum es sich handelte, trotzdem war sie gültig.
Während der 'Kuß der Heirat' nur auf Fremde zutraf und nach bekanntem Prinzip
funktionierte, galt der 'Tanz der Verbindung' für alle Männer. Ein
Unterschied war, das der Tanz formell angekündigt werden mußte. Ein anderer,
wichtigerer Unterschied war, das wenn die 'Frau' den Kampf gewann, der Mann
sie heiraten mußte.

Natürlich können sich Stammesmitglieder auch ohne Kampf vermählen, bei
Außenseitern sieht dies anders aus. Wenn sich nun eine Amazone in einen
Fremden verliebt der schwächer ist als sie, sowas kommt schließlich vor, kann
sie ihn durch den 'Tanz der Verbindung' trotzdem Heiraten. Eigentlich eine
gute Lösung, in Ryoga´s Fall konnte es aber für Ärger sorgen.

Jeremy-chan fiel ein Stein vom Herzen als sie sah, das der Kampf noch im
Gange war. "Ryoga, schnell, schlag sie nieder!"

Ryoga duckte sich unter einem Roundhouse-Kick. "Aber du hast doch gesagt..."

Jeremy-chan: "Keine Zeit für Erklärungen. Tu es einfach!" Ich will nur hoffen
das das kein Trick ist.> Nein, Ich vertraue Shampoo.>

Ryoga: Er wird schon seine Gründe haben ... hoffe ich.>

Ryoga fing Lotion´s Faust mit der offenen Hand auf. Ihre Andere genauso.
Lotion versuchte erfolglos ihre Hände wieder freizubekommen. Dann gab Ryoga
ihr eine Kopfnuß. Er schlug mit seinem Kopf gegen den ihren und fing sie
grade noch auf, bevor sie ohnmächtig zusammenbrach.

Mascara kam aus der Menge der Umstehenden hervor und hob ihre Hand. *Der
Fremde hat den Tanz für sich entschieden. Er ist weiterhin ein freier Mann,
und es ist Lo-Xion untersagt, ihm auf Grund dieses Kampfes den Kuß der
Heirat zu geben.* Sie sah in die Runde und wedelte mit ihren Händen. *Ich
sagte, es ist vorbei. Husch husch, zurück an die Arbeit.*

Als die Menge sich zerstreute, klärte Jeremy-chan Ryoga über die Umstände
auf. Mascara gesellte sich zu ihnen. Ebenso Shampoo, welche das Pech hatte
das Mousse sich auch unter den Schaulustigen befunden hatte.

Shampoo: *Mu-Tsu, laß mich LOS!*

Mousse: *Aber Xian-Pu. Meine Liebe, ich habe ...*

~Ka-bank~

Die Stahlkugel des Bonbori hinterließ einen bleibenden Eindruck in Mousse`
Gesicht.

Shampoo: *Tu was ich sage. Und nun sieh zu das du Lo-Xion zu meiner
Urgroßmutter bringst. Es könnte sein, das Ryoga ihr die Nase
gebrochen hat.* Unwahrscheinlich, aber vielleicht hab ich dir deine
gebrochen, es ist besser du besuchst Khu-Lon.>

Mousse: *~schniff~ Ja, meine Liebe. Alles was du willst.*

Jetzt, wo Shampoo ihre Ruhe hatte, gesellte sie sich zu Mascara, Jeremy-chan
und Ryoga.

Mascara: " ... hoffentlich klar, das Lotion oder Andere das Gleiche nochmal
versuchen werden. Es würde mich nicht stöhren, dich als Mitglied der
Gemeinschaft zu haben, aber wenn du nicht dein Leben hier verbringen
möchtest, solltest du entweder unsere Sprache verstehen lernen oder
das Dorf verlassen."

Ryoga:"Es stimmt, eine Heirat ist nicht etwas, was, äh, ich für die nähere
Zukunft geplant habe. Aber ich, sagen wir mal, hätte Schwierigkeiten
den Weg in meine Heimat alleine zu finden. Gibt es keine Möglichkeit,
trotzdem in der Nähe von Jere ... Jessica zu bleiben? Oder etwas, das
mich von euren Gesetzten befreit?"

Mascara: "Tut mir leid, aber unsere Gesetzte gelten überall und für alle."

Shampoo: *Ich hätte vielleicht eine Idee.*

Mascara: "Sprich weiter."

Shampoo: *Jessica könnte das ...*

Mascara: "In Ryoga´s Sprache. Er versteht dich sonst nicht."

Shampoo: "Shampoo weiß zwei Möglichkeiten: Heirat mit Jessica oder Gesetz
des Ersten. (sieht Jeremy-chan und Ryoga an) Jessica nicht gut wenn
Ryoga Mann von Jessica werden, oder?"

Jeremy-chan und Ryoga schüttelten Beide heftig mit dem Kopf.

Shampoo: (nickt zufrieden)"Dann Gesetzt des Ersten gute Lösung."

Jeremy-chan: "Wovon genau redest du?"

Mascara: "Sie spricht die Regel des Vorrechts an. Nach dieser Regel kann eine
junge Amazone einen Mann für sich beanspruchen, bis sie das
heiratsfähige Alter erreicht hat. Eine andere Amazone kann ihr dieses
Recht streitig machen, darüber wird dann im Kampf entschieden.
Seitdem du indirekt ein Mitglied des Dorfes bist, kannst du die Regel
des Vorrechts anwenden."

Jeremy-chan: "Im Klartext: Ich verlobe mich mit Ryoga, und wenn Lotion was von
ihm will muß sie mich besiegen."

Mascara: "Alles was du tun mußt, ist Ryoga im 'Tanz der Verbindung' zu
besiegen. Oder, da Ryoga ein Fremder ist, von ihm im Kampf besiegt
zu werden."

Ryoga: "Ähm, darf ich dazu vielleicht auch was sagen? Abgesehen davon, das
eine Verlobung mit 'Jessica' das letzte ist was ich möchte, fast alle
Frauen dieses Dorfes können sie im Kampf schlagen. Jessica wird
gegen z.B. Lotion nicht gewinnen können."

Jeremy-chan konnte da nur zustimmen.

Shampoo: "Joketsuzoku-Regel Zweiundvierzig: Amazonenfrau kann Mann für sich
kämpfen lassen. Auch Mann in Zukunft."

Mascara: "Das stimmt. Du kannst Ryoga deinen Platz im Kampf einnehmen lassen.
Und diejenigen, die ihn im Kampf schlagen könnten, sind schon lange
verheiratet. Oder viel zu Alt für Ryoga. Außerdem, wenn es euch so
ein Unbehagen bereitet miteinander verlobt zu sein, man kann die
Verbindung später recht einfach wieder auflösen."

Jeremy-chan: "Das müssen wir erst besprechen."

Sie nahm Ryoga am Arm und zog ihn beiseite, wo sie außer Hörweite zu
diskutieren begannen. Mascara lehnte sich ein wenig zu Shampoo. *Ich verstehe
nicht, was so unangenehm daran sein soll. Ich finde, die Beiden passen gut
zusammen.*

Shampoo: *Ich denke es ist eine Sache des Interesses. Wenn ich an Jessica´s
Verhalten beim Baden denke, deutet es auf ~räusper~ 'andere'
Vorlieben hin.*

Mascara: *Meinst du?* Comb hat dasselbe gesagt. Schade drum.>

Inzwischen hatten sich Jeremy-chan und Ryoga darauf geeinigt, das sie der
Sache eine Chance geben sollten. Beide waren sich im Klaren darüber, das
es nur eine Zweckgemeinschaft war, und im Grunde blieb ihnen nichts anderes
übrig. Sie gingen zu Mascara zurück.

Ryoga: "Es wird wohl das Beste sein. Was müssen wir tun?"

Mascara: "Du mußt Jessica lediglich im Kampf besiegen. Als Oberhaupt von
Joketsuzoku kann ich danach ihr Vorrecht auf dich anerkennen. Nachdem
sie dir den Kuß der Heirat gegeben hat."

Ryoga/Jeremy-chan: Kuß?> "Urks!"

Jeremy-chan: "Ähm, kann ich auch den, äh, 'Tanz der Verbindung' benutzen und
Ryoga besiegen? Das würde den Kuß sparen."

Mascara: "Natürlich, wie du willst. Ich glaube, in diesem Fall können wir uns
auch die Herausforderung sparen."

Jeremy-chan sah Ryoga an. Ryoga nickte, senkte seinen Kopf, und Jeremy-chan
berührte ihn sanft mit der Faust am Kinn. Sofort ließ Ryoga sich fallen.

Mascara: *Gemäß unseren Gesetzten hat Jessica, Freundin von Joketsuzoku, den
Fremden namens Ryoga im 'Tanz der Verbindung' besiegt. Ich, Mas-kala,
Matriarch von Joketsuzoku, war Zeugin und erkenne die Verbindung an.
Von nun an hat Jessica ein Vorrecht auf diesen Mann. Jede andere
Frau, die Anspruch erhebt, wird mit ihr oder einem Vertreter ihrer
Wahl um dieses Vorrecht kämpfen müssen.*

Ryoga öffnete die Augen und hob den Kopf. "Was hat sie gesagt?"

Jeremy-chan: (angeekelt)"Das wir verlobt sind." (zu den Amazonen) "Wie mach
ich das wieder rückgängig?"

Shampoo: *Ganz einfach: Wenn eine Frau vor ihrer Heirat von ihrem Mann in
einer Nicht-Kampf-Situation geschlagen wird, gilt das als grobe
Verletzung unserer Gesetzte. Kein Mann darf eine Frau grundlos
schlagen. Jegliche Verbindung, die bestand, würde sofort aufgelöst.*

Jeremy-chan: "Also, Ryoga schlägt mich, und ich bin die Verlobung los?"
Wenn Ranma das wüßte, er würde in die Luft gehen. Das hat er davon,
mit seiner 'Ich schlage keine Frauen' Mentalität.>

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Die Nacht darauf. Das Dorf lagt still da, kein Laut war zu hören. Bis auf
die Wachen schliefen alle tief und fest. Nur ein gewisser Aquatranssexueller
hatte einen sehr unruhigen Schlaf. Das lag an dem Traum, den er/sie hatte ...

[Es war eine romantische Szene. Am Meer. Der Sand war fast weiß und erstreckte
sich endlos zu beiden Seiten der Küste. Das Meer war ruhig, und die
untergehende Sonne spiegelte sich im Wasser wieder. Der klare Himmel war in
ein sanftes Rosa getaucht.
Ein junges Paar saß am Stand, den Blick in den Sonnenuntergang gerichtet und
eng aneinander gekuschelt. Ein gutaussehender Junge von ungefähr sechzehn
Jahren. Beim Lachen entblößte er strahlend weiße Zähne, bei dem die Eckzähne
besonders ins Auge fielen. Das Mädchen war ebenso hübsch wie der Junge, ihr
kurzes blondes Haar gab ihr ein etwas burschikoses Aussehen.
Die Zwei wandten den Blick von der Sonne ab und sahen sich wortlos an. Ihre
Gesichter näherten sich langsam, Zentimeter um Zentimeter. Ihre Lippen
berührten sich zu einem Kuß, erst zärtlich, dann wild und von Verlangen
erfüllt.]

Ein spitzer Schrei des Entsetzens erfüllte die Nachtluft von Joketsuzoku.
Kurz darauf stolperte Jeremy-chan kreidebleich aus ihrem Zelt, wo sie auf
alle Viere niederfiel und sich würgend übergab. Schwer atmend blieb sie so
sitzen, bis ihr Herz aufhörte zu schlagen als wollte es aus ihrer Brust
herausplatzen.

Schlaftrunken und mit kleinen Augen steckte Ryoga den Kopf aus seinem Zelt.
Als er seinen Kompanion dort sitzen sah kam er besorgt näher. "Jeremy? Was
ist los mit dir?"

Jeremy-chan wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und setzte sich
auf. "Nichts. Nur ein Alptraum."

Ryoga: "Das sieht mir nicht nach 'nur' einem Alptraum aus. Was ist los?"

Jeremy-chan: (ärgerlich)"Ich sagte: NICHTS! Geh wieder schlafen."

Ryoga sah sie noch einen Moment besorgt an, zuckte dann aber mit den
Schultern und ging zurück zu seinem Zelt.

Jeremy-chan: "Ryoga?"

Ryoga: (dreht sich nochmal um)"Ja?"

Jeremy-chan: "Obwohl ich momentan nicht danach aussehe ... Du weißt wer ich
bin und was meine wahre Natur ist?"

Ryoga: "Sicher. Warum fragst du?"

Jeremy-chan: (abwesend)"Nur so."

Ryoga ging in sein Zelt, um noch eine Mütze Schlaf zu ergattern. Jeremy-chan
blieb noch eine Weile draußen sitzen und blickte in den Nachthimmel. Und
ich dachte, ich hätte die Alpträume hinter mit. Muß daran liegen, das ich
jetzt mit Ryoga 'verlobt' bin. Es wird wirklich höchste Zeit, das ich hier
rauskomme.>

#############################################################################

Am nächsten Morgen hatte Jeremy-chan dunkle Ringe unter den Augen. Den ganzen
Tag lief sie mißmutig herum und konnte sich nicht so Recht auf ihre Arbeit
konzentrieren. Selbst die Tatsache, das Lotion Gift und Galle spuckte als sie
die Neuigkeiten erfuhr, entlockte ihr nur ein schwaches Lächeln.

Als Lotion sie etwas später mit einer Morgenstern-ähnlichen Waffe angriff,
fand sie das auch nicht besonders komisch.
Jeremy-chan wich panisch der Waffe aus, die Lotion mit großem Geschick
benutzte. Zu dumm, das Ryoga nicht in der Nähe war.

Jeremy-chan: *Hey! Was soll das? Du hättest mich verletzen können.*

Lotion: *Wenn du Tod bist, ist der Hibiki-Junge wieder frei.*

Jeremy-chan: *Die Sache hat nur einen Haken: Ich bin nicht gerne Tod. Wenn man
Pech hat bleibt man es.*

Lotion: *STIRB!*

Die Amazone wirbelte die mehr als faustgroße Eisenkugel und schlug damit nach
Jeremy-chan. Diese duckte sich hastig, schlug einen Purzelbaum an Lotion
vorbei und trat ihr dann ins Hinterteil.
Das machte Lotion nur noch wütender. Sie fuhr mit einem Roundhouse-Kick
herum, der Fuß traf Jeremy-chan mit solcher Wucht in den Bauch das sie zwei
Meter zurücktaumelte.
Lotion wirbelte wieder mit ihrer Waffe und kam näher.

Jeremy-chan: Solange sie dieses Teil hat sehen meine Chancen noch schlechter
aus als sie ohnehin schon sind. Ich muß irgendwie das
Kräfteverhältnis ausgleichen.>

Die anderen Amazonen auf dem Feld hatten inzwischen ihre Arbeit niedergelegt
und schauten zu. Das sie sich nicht einmischten war zwar nicht grade
Gentleman-like, aber angesichts der Amazonengesetze zu verstehen. Männer
hatten mit Frauenangelegenheiten nichts zu schaffen.

Jeremy-chan wich den nächsten Schlägen knapp aus, und als Lotion eine kurze
Pause zwischen ihren Angriffen machte, holte sie ihre eigene Waffe aus dem
Sub-space.

~Twipp~

Jeremy-chan ließ ihr Naginata kreisen. Sie hatte nun zumindest den Vorteil
der Reichweite auf ihrer Seite. Lotion dagegen hatte wesentlich mehr Kampf-
erfahrung als sie.
Lotion stockte kurz, lächelte dann aber nur hämisch. *Meinst du wirklich, du
bist damit schon gut genug um mir gefährlich zu werden?*

Jeremy-chan: *Wir werden sehen. Auf jeden Fall war es dumm von dir, deine
Eisenkugel an ein 'Leder'band zu hängen.

Diesmal stockte Lotion länger, lange genug das Jeremy-chan ihren Plan in die
Tat umsetzen konnte.

~Tschack~

Die Klinge des Naginata schnitt sauber durch das Leder. Es hätte nur noch
gefehlt, das die Eisenkugel Lotion auf den Fuß gefallen wäre.
Jeremy-chan drehte ihre Waffe noch einmal demonstrativ in den Händen, dann
klemmte sie den Stab unter die Achsel und ging in eine defensive
Kampfhaltung.
Lotion warf den Stumpf ihrer Ex-Waffe weg. (Die alten Ritter wußten schon
warum sie ihre Morgensterne an einer 'Eisen'kette befestigten.) Ansonsten
schien sie sich aber nicht an der Tatsache zu stöhren, das sie nun mit leeren
Händen dastand.

Lotion: *Ich werde dir zeigen, was es heißt sich mit einer Amazone von
Joketsuzoku anzulegen. Ich werde dich aus dem Weg schaffen, und dann
werde ich deinen Freund zum Mann nehmen.*

Ein purpurnes Flackern umgab Lotion, und sie ging in eine komplizierte
Kampfhaltung. Jeremy-chan wußte, das sie trotz allem keine Chance gegen die
blauhaarige Amazone hatte, nicht wenn diese mit ihrer Aura arbeitete. Sie
beschloß, Lotion´s Konzentration zu stören.

Jeremy-chan wechselte das Naginata in die andere Hand und setzte einen
überheblichen Gesichtsausdruck auf. *Und wie willst du das tun? Mit leeren
Händen?* Vielleicht kann ich sie ärgern, so das sie die Kontrolle verliert.>

Lotion störte sich gar nicht an Jeremy-chan´s Kommentar. Sie machte eine
Handbewegung, und Jeremy-chan befürchtete einen Augenblick lang, das Lotion
eine neue Waffe aus Sub-space holen würde.
Statt dessen tat sie etwas schlimmeres.

Lotion: "Hakai Zanretsu!"

Jeremy-chan schrie auf und sprang entsetzt zur Seite, und der purpurfarbene
Ball aus Bioenergie verfehlte sie nur knapp.

Lotion lächelte siegessicher. *Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.*

Jeremy-chan: *Du ... du ...* Notiz an mich selbst: Ki-Attacken nach ganz
oben auf die Prioritätenliste setzen.>

Mit aufflammender Kampfaura griff Lotion wieder an. Jeremy-chan gab es
schnell auf, das Naginata im Handkampf benutzen zu wollen und ließ es wieder
im Sub-space verschwinden.
Solange sie sich nur auf´s Abwehren konzentrierte, und ihr eigenes Ki zur
Unterstützung anzapfte, hielt sich Jeremy-chan verhältnismäßig gut.
Dann wurde Lotion wieder unfair.

Lotion: "Hakai Zanretsu!"

Die Attacke traf Jeremy-chan aus nächster Nähe, so das sie keine Chance zum
Ausweichen hatte. Ein grauenvoller Schmerz durchfuhr ihren Körper, und sie
wurde Meterweit zurückgeschleudert.

Jeremy-chan kämpfte die Ohnmacht zurück und richtete sich halb auf. Es war
vorbei. Sie schaffte es nicht mal mehr aufzustehen. Sie sah, wie Lotion auf
sie zukam und einen weiteren Blast vorbereitete.

Lotion: *Jetzt stirbst du.*

Jeremy-chan: * ... !*

Lotion: "Hakai ... "

...?: *STOPP!*

#############################################################################

Mousse runzelte die Stirn. Er hatte schon etwas ähnliches erwartet. Nachdem
Jessica eine Scheinverlobung mit Ryoga eingegangen war, hatte es unter den
jüngeren Amazonen einige Unruhe gegeben. Von daher überraschte ihn Lotion´s
Angriff nicht sonderlich.
Mousse kannte Lotion ganz gut, und er wußte das sie ihre Todesdrohung ernst
meinte. Er wußte auch das Jessica in einem echten Kampf mit der Amazone
keine Chance hatte. Und da ein Einmischen von ihm böse Folgen für seine
Gesundheit haben würde tat er das Einzigste was ihm übrigblieb: Er lief los
um Hilfe zu holen.

Während Lotion zum zweiten Mal mit ihrer Waffe angriff, hatte der halbblinde
Junge seine Brille gefunden und die Felder hinter sich gelassen. In den
Kampf zwischen Jessica und Lotion konnte nur eine andere Frau eingreifen,
und Mousse fiel da nur eine Möglichkeit ein.

Kurz darauf stürmte er in Comb´s Dojo, Wo Parfüm eine neu zusammengestellte
Fortgeschrittenen-Klasse unterrichtete. Sein Blick hatte schnell sein Ziel
erspäht.

Mousse: *Xian-Pu! Xian-Pu, du mußt* ~Klatsch~

Shampoo: *Mu-Tsu, wie kannst du es wagen mich hier zu stöhren? Du blamierst
mich.*

Die anderen Schülerinnen kicherten, hörten aber sofort auf als Shampoo
drohend in die Runde blickte.

Shampoo beugte sich über Mousse und zog ihn an seiner Kleidung in die Höhe.
Sie sah nicht erfreut aus. *Ich habe von deinen ständigen Liebeserklärungen
die Nase voll, aber das du mich schon beim Training störst ist der Gipfel.
Verschwinde!* Sie warf Mousse durchs Dojo und an die Wand. Dann drehte sie
sich wieder nach vorne und verbeugte sich. *Verzeih die Störung, Sensei.
Es wird nicht wieder Vorkommen.*

Parfüm nickte und warf einen wütenden Blick auf den jungen Mann. *Das wird es
sicher nicht. Mousse wird seine gerechte Strafe erhalten.*

Mousse kroch am Boden und hatte sein Gesicht praktisch im Staub. Als er
sprach, war seine Stimme mehr ein um Verzeihung heischendes Wimmern. *Ich
bitte zutiefst um Verzeihung, ehrenwerte Sensei, aber mein Hiersein hat
einen dringenden Grund. Es ist ein Kampf zwischen Lo-Xion und Jessica im
Gange, und Jessica wird Sterben wenn niemand den Streit stoppt.*

Shampoo starrte auf das Häuflein Elend vor ihr. Sie mußte zugeben, das sie
Mousse diesmal Unrecht getan hatte.
Parfüm horchte auf. Sie hatte grade eine Störung im Umliegenden Chi
gespürt, und momentan waren keine Ki-Übungsstunden. Und da keine Amazone
leichtfertig solche gefährlichen Attacken benutzte bedeutete das: Mousse hatte
Recht.

Parfüm: *Führ mich hin. Das müssen wir verhindern.*

Mousse hob vorsichtig den Kopf und sah Parfüm unsicher an.

Parfüm: *Schnell. Sonst ist es zu spät.*

Der männliche Amazone sprang auf und rannte aus der Tür. Parfüm dicht hinter
ihm her. Nach einem Moment zögern folgte auch Shampoo.

#############################################################################

Lotion: *Jetzt stirbst du.*

Jeremy-chan: * ... !*

Lotion: "Hakai ... "

Parfüm: *STOPP!*

Normalerweise hätte Lotion einen direkten Befehl einer älteren Amazone sofort
befolgt, aber diesmal war es zu spät für sie um ihre Attacke noch
abzubrechen. " ... Zanretsu!"

Parfüm fluchte, als sie den Energieball auf Jeremy-chan zufliegen sah. Sie
würde nicht mehr rechtzeitig dazwischen kommen.
Mousse reagierte sofort. Es war ihm in diesem Augenblick egal, ob er sich
einmischen durfte oder nicht. Eine Anzahl von Ketten schoß aus seiner Robe
und wickelten sich um Jeremy-chan, und er riß sie im letzten Moment aus der
Gefahrenzone.

Jeremy-chan wußte nicht mehr was passierte. Sie wußte nur noch, das sie in
Sicherheit war. Dann ließ sie sich in die Umarmung der Bewußtlosigkeit
fallen.

Parfüm und Lotion stritten heftig. Oder vielmehr schimpfte Parfüm, und Lotion
schien immer kleiner zu werden.

Mousse legte Jeremy-chan vorsichtig auf den Boden und befreite sie von seinen
Ketten. Er sah Shampoo nicht an als er sie ansprach. *Es tut mir schrecklich
leid, das ich dich vor deiner Klasse blamiert habe.*

Shampoo: *Ich verzeihe dir. Dieses Mal. Du hattest einen guten Grund dafür.
Sieh deine Schläge als Vorauszahlung für nächstes Mal an. ...
Du weißt, obwohl Jessica das Zeichen von Joketsuzoku trägt, kannst
du sie fragen ob sie dich zum Mann nehmen will. Du hast ihr das Leben
gerettet.*

Mousse verstaute traurig seine Waffen im Sub-space. *Das könnte ich. Aber es
gibt nur eine Person, der ich diese Frage stellen werde.*

Vielleicht hätte Shampoo etwas darauf geantwortet, aber Parfüms Rückkehr
hielt sie davon ab. Sie hatte Lotion inzwischen fortgeschickt. Mousse senkte
sein Haupt. *Ich habe mich unerlaubt in einen Kampf zwischen Frau und Frau
eingemischt. Ich erwarte meine Bestrafung.*

Shampoo sah Mousse´ niedergeschlagenen Gesichtsausdruck und zwinkerte Parfüm
zu. *Also, ich habe nur gesehen das Lo-Xion´s Attacke Jessica verfehlt hat.
Was meinst du?*

Parfüm: *Ich habe das gleiche gesehen. (lächelt Mousse an) Du mußt dich wohl
geirrt haben.*

Sie hob Jeremy-chan´s bewußtlosen Körper in die Arme und trug sie zum Dorf
zurück.
Als Mousse sich nach Shampoo umdrehte hatte er den Eindruck, das sie ihn
ebenfalls anlächelte. Dann setzte sie jedoch wieder ihre Eismaske auf und
marschierte hinter Parfüm her.


Unbemerkt von allen stand eine Gestalt am Rand des Feldes und beobachtete
das Geschehen. Sie hatte halblanges schwarzes Haar, trug eine Brille und
hatte vollkommen unpassende Kleidung an. Eine Person mit dieser Kleidung
hätte man eher im Geschäftsviertel einer Großstadt vermutet.
Es war die gleiche Frau, die schon Ranma durch die Zeit geschickt hatte, und
die kurz nach Jeremy aus dem Dimensionsloch gekommen war.
Die mysteriöse Frau hatte den ganzen Kampf beobachtet, und hätte beinahe
eingegriffen als Jeremy sich in Lebensgefahr befand. Als sie sah, das alles
gut verlief, fuhr sie ihre Kräfte wieder herunter. Sie lächelte noch einmal
geheimnisvoll, und verschwand dann genauso spurlos im Schatten wie sie daraus
erschienen war.

#############################################################################

Spät am Abend.
Comb kehrte zurück, von dem was auch immer sie tagsüber getan haben mochte.
Als sie ihr Haus betrat bemerkte sie, das in dem Nebentrakt in dem das Dojo
war, noch Licht brannte. Ihr fiel ein, das Jeremy-chan sie gefragt hatte, ob
sie das Dojo für einige private Übungen benutzen könnte.
Comb hatte halbwegs damit gerechnet, das Jeremy-chan und Ryoga trainieren
würden, statt dessen war kein Ton zu hören. Neugierig schaute Comb durch den
Eingang.
Dort sah sie Jeremy-chan in der Mitte des Dojos stehen. Ihre Haltung war
entspannt, die Augen geschlossen. Ihre Oberarme hingen herab, die Unterarme
waren neunzig Grad angewinkelt. Die Handflächen zueinander gewandt waren ihre
Hände geöffnet, Finger etwas gespreizt und leicht gekrümmt. Die noch recht
schwache Aura flackerte um ihren Körper.

Comb´s Augen weiteten sich. An Jeremy-chan´s Haltung erkannte sie genau, was
diese versuchte. Außerdem spürte sie die Anwesenheit von Wut. Jetzt, wo sie
ihre Sinne auf die Ki-Ebene richtete, bemerkte Comb das noch Reste von
Depression in der Luft vorhanden waren.

Leise schlich Comb davon. Sie ging in den Teil de Hauses, den Parfüm
bewohnte. Wie es um diese Uhrzeit zu erwarten war schlief die jüngere Amazone
schon. Comb weckte sie unsanft.

Comb: *Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung dafür, was Jessica grade im
Dojo übt.*

Parfüm war noch nicht richtig wach, aber das ihre Mutter wütend auf sie war
bemerkte sie schnell. *Eine gute Erklärung wofür? Im Dojo übt? Um diese Zeit?
Was ist überhaupt los?*

Comb: (unbeherrscht)*Was los ist? Jessica steht im Dojo und übt an einem
emotions-basierten Ki-Blast, das ist los. Und ich möchte von dir
wissen, woher sie das kennt! Von alleine kommt man da nämlich nicht
drauf.*

Parfüm: (jetzt hellwach)*Sie macht WAS?*

#############################################################################

Der Mond leuchtete hell am Himmel, als zwei verschrumpelte Gestalten auf
ihren Stöcken in das Zimmer hüpften. Eine dritte Gestalt erwartete sie
schon.

Cologne: *Ich hoffe du hast einen guten Grund dafür, uns um diese Zeit rufen
zu lassen, Comb.*

Mascara: *Das hoffe ich auch. Du weißt, ich brauche meinen Schönheitsschlaf.*

Comb: *Als wenn das bei dir noch was helfen würde. Aber keine Angst, was ich
euch zu erzählen habe wird euch sowieso keinen Schlaf mehr lassen.
Heute Abend hat Jessica einen Shishi Hokodan versucht.*

Bedrückende Stille.

Mascara: (vorsichtig)*Kannst du das nochmal wiederholen?*

Comb: *Heute Abend hat Jessica in meinem Dojo versucht, einen emotions-
basierten Ki-Blast auszuführen.*

Mehr bedrückende Stille.

Cologne: *Hast du schon mit deiner Tochter darüber gesprochen?*

Comb: *Habe ich. Sie schwört Stein und Bein, das sie Ki-Attacken mit keinem
Wort erwähnt hat. Ich glaube ihr.*

Mascara: *Ich denke, wir sollten morgen früh einmal mit Jessica reden. Ich bin
gespannt, von wem sie dieses Wissen hat.*

Comb: *Schon geschehen. Ich habe mich ausführlich mit ihr unterhalten. Wie ihr
wißt, hat Lo-Xion sie vor einigen Tagen mit einer Energieattacke
angegriffen. (allgemeines nicken) Jessica hat mir erzählt, das sie
diesen Angriff als Inspiration benutzt hat.*

Cologne: *Hmmm, das wäre eine Möglichkeit. Dank Parfüms etwas mißratenen
Trainings kann Jessica die Natur des Ki begrenzt wahrnehmen.*

Comb: *Würdest du bitte aufhören, auf der Sache herumzureiten? Meine Tochter
hat eingesehen das sie einen Fehler gemacht hat, und schließlich hat
Jessica den Bakusai Tenketsu nicht gelernt, oder?*

Mascara: *Nein. Aber wir sehen ja jetzt, wohin es geführt hat. 'Jetzt' lernt
sie einen Ki-Blast.*

Comb: *Parfüms Training hat nichts damit zu tun. Lo-Xion hat einen Hakai
Zanretsu gemacht, eine Attacke aus dem umliegenden 'Chi'. Es ist
unmöglich, das Jessica daraus den Shishi Hokodan abgeleitet hat,
welcher aus körpereigenen emotionsverstärkten 'Ki' besteht.*

Stille.

Mascara: *Das Mädchen steckt voller Überraschungen. Wir sollten uns nochmal
mit ihr unterhalten.*

#############################################################################

Als Jeremy-chan am nächsten Tag zu ihrem Training mit Parfüm kam, fand sie
stattdessen drei wartende Amazonenmatriarchen. Sie grüßte die alten Frauen.
*Hi! Ist Parfüm noch nicht da?*

Comb tauschte mit den Anderen einen schnellen Blick aus und trat dann vor.
*Nein. Sie wird heute auch nicht kommen. Sie hat sich ihrer Rolle als
Ausbilderin gut angepaßt und trainiert schon richtige Gruppen. Ich fürchte,
deine Stunden bei Parfüm sind zu Ende.*

Jeremy-chan: *Das ist ... schade. Was soll ich statt dessen machen?*

Comb: *Mas-Kala und Khu-lon würden gerne wissen, wie du genau auf die Idee
mit dem Ki-Blast gekommen bist.*

Jeremy-chan: Aha, das ist es also. Ich hätte doch nicht hier so etwas
versuchen sollen.> *Das hat eigentlich damit angefangen, als Lotion
mich angegriffen hat. Ihrer ersten Attacke bin ich grade noch
ausgewichen, aber die Zweite hat mich voll getroffen. Ziemlich
Schmerzhaft. Später hab ich den Kampf immer wieder in Gedanken
durchlaufen, und ich hab mir gedacht: Wär doch Klasse, wenn du auch
sowas könntest. Comb hatte sich ja geweigert mir einen Ki-Blast
beizubringen, und nun hatte ich etwas woran ich mich orientieren
kann.*

Cologne: *Du willst also sagen, das du Lo-Xion´s Attacke zu kopieren
versuchst?* (Jeremy-chan nickte) Und jetzt suchst du nach einem
passenden Gefühl für den Ki-Blast?*

Jeremy-chan: *Ja. Eine interessante Idee, sein Ki mit Gefühlen zu verstärken.
Fragt mich aber nicht, welche Emotion Lotion benutzt hatte.*

Mascara: *Wir fragen dich nicht. Wir wissen, das Lo-Xion überhaupt keine
Emotion benutzt hatte.*

Cologne: *Ebensowenig wie sie ihr Ki benutzt hatte. Sie hat das heiße 'Chi',
das ihr mit eurem Kampf erzeugt habt, verwendet.*

Comb: *Erzähl uns also nicht, du orientierst dich an dem Hakai Zanretsu.
(starrt Jeremy-chan in die Augen) Woher kennst du das Geheimnis des
Shishi Hokodan?*

Jeremy-chan: * ... Uhm, wenn ich euch erzähle, das mir ein alter Bergwerks-
arbeiter davon erzählt hat, dann würdet ihr mir nicht glauben, oder?*

Cologne: *Vieleicht würden wir das, in manchen Mienen wird die Technik zum
Tunnelgraben benutzt. Aber es gibt noch mehr Ungereimtheiten.*

Jeremy-chan schluckte. Wo hatte sie sich noch verplappert?

Mascara: *Woher kennst du zum Beispiel die Jedi?*

Jeremy-chan: Was soll denn die Frage?> *Aus Star Wars. Woher denn sonst?*

Die Amazonen konnten mit der Antwort anscheinend nichts anfangen. *Was ist
das? 'Star Wars'?*

Jeremy-chan: *Na ja, Star Wars eben. Der Film. Ihr wißt doch was Fernsehen
ist, oder?* Die wollen mir doch nicht etwa weismachen, das es die
Jedi wirklich gibt?>
Andererseits traue ich dieser Welt mittlerweile fast alles zu.>

Die Amazonen-Herscherinnen hatten inzwischen die Köpfe zusammengesteckt.
*Meint ihr, die Menschen haben die alte Legende als Theaterstück
nachgespielt?*
*Und dann durch diese neumodischen Bilderkästen geschickt?*
*Es könnte möglich sein.*

Sie wandten sich wieder Jeremy-chan zu. Mascara trat vor. *Jessica. Dein
Schicksal hängt von deinen nächsten Antworten ab. Wieviel weißt du 'wirklich'
über Ki-Attacken. Und wer hat es dir beigebracht? Doch sicher nicht Ryoga?*

Jeremy-chan überlegte heftig. Die Amazonen würden sicher keine weitere Lüge
schlucken, andererseits konnte sie auch nicht die ganze Geschichte erzählen.
Vielleicht konnte sie aber genug von der Wahrheit verschweigen, ohne das es
gefährlich wurde. *Uhm, die zweite Frage ist schwer zu beantworten. Die
Quelle, woher ich mein Wissen habe ist ... nicht ganz einfach.*

Mascara: *Du wirst es müssen. Wir können es niemanden erlauben, das Geheimnis
der Ki-Techniken einfach so preiszugeben.*

Jeremy-chan schenkte Mascara ihr zuversichtlichstes Lächeln. *Wenn es euch
nur darum geht; die, äh, Person, die es mir verraten hat, kann es niemand
sonst sagen. Von daher sind eure Geheimnisse gut aufgehoben.*

Cologne: *Und was ist mit dir? Wirst du auch Stillschweigen bewahren?*

Jeremy-chan: *Ich werde niemanden etwas sagen, der nicht schon die Geheimnisse
der Techniken kennt. Das schwöre ich bei meiner Ehre als Frau.*

Die drei Matriarchen waren zwar noch nicht überzeugt, aber sie nahmen es
erstmal hin. *Und was genau weißt du über Ki-Techniken?*

Jeremy-chan holte Luft und suchte dann in ihrem Gedächtnis, was sie aus
Ranma1/2 und von anderen Anime über Ki wußte. Irgendwas passendes würde schon
dabei sein.






Es war eine lange Unterhaltung gewesen. Die Amazonen hatten nicht alles
verstanden, was Jeremy-chan versucht hatte in Worte zu fassen. Umgekehrt war
es genauso gewesen. Schließlich hatte Comb sich bereit erklärt, 'Jessica' den
vernünftigen Umgang mit ihrem Ki beizubringen.
Die Amazonen wußten, das sie Jeremy-chan nicht davon abhalten würden,
weiterhin einen Ki-Blast zu üben. Und bevor sie sich selbst durch Überladung
in die Luft sprengte (die Gefahr bestand), sollte Jeremy-chan lieber eine
saubere Unterweisung kriegen.
Alles war besser, als später eine wandelnde Ki-Zeitbombe herumlaufen zu
haben.

Nun waren die Amazonen wieder unter sich und führten eine hitzige Diskussion.
Selten waren sie so verwirrt und gleichzeitig erstaunt gewesen wie jetzt.

Mascara: *Wer immer sie unterrichtet hat, er hat schlampig gearbeitet. Jessica
weiß zwar viel über gewisse Aspekte des Ki, aber ihre Grundkenntnisse
sind katastrophal.*

Cologne: *Ich frage mich, wer es war. Vielleicht sollten wir sie unter
Hypnose setzen und nach dieser Person ausfragen. Der Gedanke, das
jemand mit solchen Kenntnissen sein Wissen an jemand ohne Kampf-
erfahrung wie Jessica weitergibt, dazu nur Bruchstücke ... *
(schüttelt den Kopf)

Comb: *Ich bin dagegen. Auch ich mag es nicht, was dieser 'jemand' getan hat,
aber Jessica kann am wenigsten dafür. Was würden die anderen Stämme
sagen, wenn sie herausfinden das wir in den Gedanken von Unschuldigen
herumwühlen?*

Mascara: *Khom-Bu hat recht. Unsere Ehre wäre unwiederbringlich verloren.
Außerdem vertraue ich Jessica, als sie sagte das sie ihr Wissen mit
niemanden teilen würde.*

Die anderen Beiden nickten. Sie alle konnten mit ziemlicher Gewißheit sagen,
ob eine Person log oder nicht.

Mascara: *Aber ich bin erstaunt, das sie soviel über Ki-Blasts weiß. Auch wenn
die Hälfte davon Unsinn ist, der 'Tiger Shot' und der 'Sho Ryu Ken'
sind nicht grade bekannt.*

Comb: *Und sie wußte vom Hadoko. Soweit ich weiß, gibt es nur eine Handvoll
Leute, die Garai´s Spezialattacke kennen. Ich habe gehört, er hat
vor kurzem angefangen zwei seiner Schüler den Ha Do Ken beizubringen.
Ein vielversprechender Junge aus Japan und ein blonder Amerikaner.*

Cologne: *Nicht zu vergessen, das sie Muten Roshi´s private Technik kannte.
Der alte Perverse hütet den Kamehameha sonst wie seine Playboy-
sammlung.*

#############################################################################

Comb: *Und jetzt laß dich fallen. Denk an nichts, konzentriere dich nur auf
das Gefühl, was am stärksten in dir ist. Ganz ruhig, einatmen,
ausatmen. Nimm dir Zeit, laß dein Ki wie von selbst in deine Hände
fließen.*

Jeremy-chan stand mitten im abgedunkelten Raum, die Haltung entspannt. Das
einzige Licht kam von einer Öllampe und dem ach so schwachen Leuchten ihrer
Aura.

Da Parfüm sie nicht mehr unterrichtete, hatte Comb diesen Teil übernommen.
Allerdings lehrte sie kein Amazonen-Wu-Shu, sondern nur die innere und
äußere Kontrolle über Ki. Dafür hatte Jeremy-chan ihr Sparring mit Ryoga
wieder aufgenommen, und übte mit ihm regelmäßig außerhalb des Dorfes. Haupt-
sächlich, weil sie dort ein Junge sein konnte.

Nun suchte sie nach einer Emotion, die stark genug war, um als Quelle für
einen Ki-Blast zu dienen. Stolz und Wut hatte sie schon probiert. Beides
klappte nicht. Vielleicht sollte sie es mal mit Liebe und Zuneigung
versuchen?
Jeremy-chan dachte zurück an die Welt aus der sie kam. Sie hatte ihre Eltern
geliebt, ihren Bruder auch. Eine andere Art von Liebe empfand sie für Nicole.
Die ganzen Gefühle nahm sie in sich auf, bündelte sie, und versuchte sie in
ihrem Hara, der Körpermitte zu sammeln.

Comb beobachtete ihre Schülerin. Liebe war eines der stärksten Gefühle, wenn
sie es wirklich meisterte konnte sie sehr starke Ki-Blasts erzeugen. Aber
Comb bezweifelte es, das Gefühl war nicht stark genug. Außerdem hatte sie den
Eindruck, das ein anderes Gefühl dazwischen störte. Wenn ich es nicht
besser wüßte, würde ich sagen sie hat Heimweh.>

Comb: "Ich denke das reicht für heute. Morgen ist auch noch ein Tag."

Sie begann, mehrere Fackeln an den Wänden des Dojo zu entzünden. Schnell
wurde der Raum heller. Jeremy-chan rührte sich nicht.

Ryoga stand auf und streckte sich. Er hatte die ganze Zeit still abseits
gesessen. Es hatte Jeremy-chan einige Überredung gekostet, das er bei dem
Training anwesend sein durfte, aber schließlich hatte Comb eingewilligt.
Insgeheim respektierte sie den jungen Mann, es gab nicht viele Männer die sie
beeindruckten und ganz sicher nicht in Ryoga´s Alter.
Nun ging er zu Jeremy-chan hinüber und berührte sie an der Schulter. "Hey,
bist du eingeschlafen oder was?"

Jeremy-chan schnappte aus ihrer Trance heraus. "Was? Hast du was gesagt?" Sie
blickte sich um und sah, das Comb den Raum wieder erhellt hatte. "Hey, du
kannst doch nicht einfach so schlußmachen. Komm schon, etwas länger noch dann
hab ich es."

Comb: "Etwas 'sehr viel' länger, meinst du? Du hast noch einen weiten Weg vor
dir, und wirst vor Ablauf deines Monats sicherlich keine Erfolge
haben. Du magst vielleicht die Theorie kennen, aber selbst davon nur
die Hälfte."

Jeremy-chan: "Ich 'weiß' das ich es schaffen kann. Sobald ich ein passendes
Gefühl gefunden habe. Aber wenn du mich immer nur eine Stunde üben
läßt, dann hast du recht. Dann habe ich sicher keinen Erfolg vor
Ablauf meines Monats."

Comb: "Du meinst wirklich, das sobald du eine Emotion gefunden hast die stark
genug ist, du einen Ki-Blast schaffen kannst?"

Jeremy-chan: (selbstsicher)"Ja."

Comb: Oh diese Jugend, immer mit dem Kopf durch die Wand.> Naja, ich war in
dem Alter auch nicht besser.> "Nun gut, dann machen wir die Probe
aufs Exempel. Ryoga, wärst du so nett und löscht die Fackeln wieder?"

Während Ryoga den Raum wieder abdunkelte und sich dann an den Rand setzte,
ging Jeremy-chan in Position, die Hände leicht gehoben und die Handflächen
zueinander gewand.

Comb stellte sich vor sie und stieg auf ihren Stab, um mit Jeremy-chan auf
Augenhöhe zu sein. "Wir werden ja sehen wie stark deine Gefühle sein können.
Versuch dich jetzt mal selbst zu entmutigen, depressiv zu werden. Depression
war der Ursprung der Technik, daher der Name Shishi Hokodan.
Es ist ein relativ starkes Gefühl, wenn auch mit einigen Nachteilen. Aber es
ist am einfachsten zu erreichen, vor allem unter sauberer Anleitung. Schließe
nun deine Augen!"

Jeremy-chan schloß ihre Augen, und versuchte an etwas Enttäuschendes zu
denken. Es war nicht schwer, da sie schon enttäuscht war über die Tatsache,
das sie noch immer keinen Ki-Blast hinbekam.
Genau damit hatte Comb gerechnet. Als sie anfing zu sprechen war ihre Stimme
eindringlich und fast schon hypnotisch.

Comb: "Du bist allein!"
Comb: "Du bist einsam!"
Comb: "Verloren in der Dunkelheit!"
Comb: "Eine Fremde unter Fremden!"

Jeremy-chan ließ die Worte einsinken. Sie fühlte sich mit einmal 'sehr'
depressiv. Ihre Aura wuchs ein Stück und flackerte stärker.

Comb: "Du bist allein!"
Comb: "Deine Familie hat dich zurückgelassen!"
Comb: "Du bist dazu verdammt, ohne Freunde durch Leben zu gehen!"
Comb: "Niemand mag dich!"

Jeremy-chan ließ die Worte einsinken. Sie spürte, wie die Energie stärker
in ihr pulsierte. Sie spürte, wie ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen
entstand.

Ryoga bekam große Augen. Auch er konnte sich der suggestiven Kraft in Comb´s
Stimme nicht entziehen. Er hatte das Gefühl, das die alte Amazone direkt
über ihn sprach, das sie sein Leben erzählte.

Comb: "Deine Freunde verachten dich!"
Comb: "Deine Feinde respektieren dich nicht!"
Comb: "Einsamkeit wird dich ewig verfolgen!"
Comb: "Das Schicksal hat ... "
Ryoga: (unterbricht schüchtern)"Ähm, ´tschuldigung."
Comb: "Dein Schicksal hat dich verflucht!"
Comb: "Dein Leben wird ... "
Ryoga: "He, Leute ... "

Comb versuchte sich zu beruhigen. Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, dann
war es bei so etwas gestört zu werden. Sie drehte sich wütend nach Ryoga um.

Comb: (ärgerlich)"Hör mal zu, das ist hier eine komplizierte Angelegenheit,
und wenn du weiter (reißt die Augen auf) Was zum Teufel...?"

Jeremy-chan öffnete ihre Augen und sah auf den verlorenen Jungen. Ryoga stand
der Schweiß auf der Stirn, und er hielt einen grün leuchtenden Ball aus Ki
in den Händen. Offensichtlich hielt er den Blast nur mit Mühe zurück.

Ryoga: (durch zusammengebissene Zähne)"Ich weiß nicht wie lange ich das noch
halten kann."

Comb hatte endlich ihre Überraschung überwunden und stellte sich ein paar
Meter vor Ryoga hin. "Ziel auf mich und laß ihn los."

Ryoga: "Bist du krank? Ich ... "

Comb: "LASS LOS!"

Und Ryoga ließ los. Comb schlug mit der Faust in den heranfliegenden Blast,
welcher sofort in Hunderte von kleinen grünen Funken zerplatzte.
Bis auf das leise Knistern, wenn die Funken den Boden berührten, war kein Ton
zu hören. Jeremy-chan fing sich als erste.

Jeremy-chan: "Ich faß´ es nicht! 'Ich' racker mich hier ab, und 'er' macht es
einfach so als ob es 'Nichts' wäre. ~grummel, grummel~"

Ryoga starrte erstaunt auf seine Hände und blickte dann Comb an. "War es
das, wovon ihr die ganze Zeit geredet habt?"

Comb: "In der Tat. Mein Junge, du kannst dich rühmen einen Shishi Hokodan
gelernt zu haben, einfach nur in dem du anderen beim Training
zugesehen hast."

Ryoga sah noch mal fassungslos auf seine Hände. Dann breitete sich ein
Grinsen auf seinem Gesicht aus. "Ja! Eine neue Technik. Und was für eine."
Er rannte aus dem Dojo und stieß die Hände in den Himmel. "Ha!"
Anstatt eines weiteren Ki-Blasts kam aber nur eine grüne Wolke hervor, welche
sofort in der Luft verblaßte.

Comb kam auf ihrem Stab angehüpft. "Haha, so einfach wie du denkst ist das
nicht. Der Shishi Hokodan basiert auf Depression, aber momentan bist du zu
gut zufrieden."

Ryoga blinzelte und überlegte dann. Jeremy-chan gesellte sich mit beleidigtem
Gesichtsausdruck dazu. "Also ich bin depressiv für Zwei."

Comb: "Bist du nicht. Du fühlst dich vielleicht sehr entmutigt, aber für einen
Shishi Hokodan bist du zu sehr eine Frohnatur. Du wirst den harten
Weg gehen müssen und dir ein anderes Gefühl suchen."

#############################################################################

Spät am Abend.
Ryoga und Jeremy-chan saßen zwischen ihren Zelten am Lagerfeuer. Die Luft war
kühl geworden, und es sah nach Regen aus.

Ryoga hatte schnell herausgefunden, wie er seine Stimmung beeinflussen konnte
um relativ schnell einen Shishi Hokodan auszuführen. Er hatte schon ein paar
in den Nachthimmel geschossen, was nicht unbedingt zu Jeremy-chan´s Laune
beitrug.
Da er aber weder in die Quelle des ertrunkenen Ferkels gefallen war, noch
seinen üblichen Groll gegen Ranma hatte, sah es so aus als würde Ryoga die
perfekte Version der Technik nicht so schnell beherrschen.

Ryoga: "Jeremy?"

Jeremy-chan: "Hm?"

Ryoga: "Weißt du, wo wir Ranma finden können, wenn wir wieder in Japan sind?"

Jeremy-chan: "Ich denke schon. Und sonst muß ich ihn suchen. Immerhin hat
Genma ja versprochen, mich als seinen Sohn aufzunehmen. Oder Tochter,
kommt drauf an (grins). Was willst du denn von ihm?"

Ryoga: "Ich habe zwar nicht mehr mein Ehrenduell mit ihm, aber er ist ein
guter Kämpfer, und ich bin gespannt ob ich ihn besiegen kann. Vor
allem mit meiner neuen Technik."

Jeremy-chan: "Du willst dich immer noch mit ihm schlagen?"

Ryoga: (kopfschütteln)"Ich will in einem fairen Wettkampf mit ihm kämpfen.
Ich habe lange trainiert um ihn besiegen zu können, und ich möchte
wissen ob ich wirklich gut genug gewesen wäre."

Jeremy-chan: "Solange ihr euch nicht umbringt. ~Gähn~ Ich denke, der Shishi
Hokodan wird ihn ziemlich überraschen." Weil du ihn gelernt hast,
nicht weil Ranma keine Ki-Blasts kennt.>

Ryoga stocherte mit einem Zweig im Feuer, so das ein paar Funken aufstoben.
Jeremy-chan legte sich auf den Rücken, faltete die Hände hinter dem Kopf und
blickte in den Sternenhimmel.

Ryoga: "Jeremy? Warum willst du unbedingt auch einen Shishi Hokodan lernen?
Ich meine, was hat es für einen Sinn für dich? Hast du auch einen
bevorstehenden Kampf mit jemanden?"

Jeremy-chan: "Nein. Ich finde es einfach nur interessant."

Aber Ryoga hatte recht, es gab keinen Sinn darin einen Ki-Blast hier in
Joketsuzoku zu lernen. Es wäre besser gewesen, wenn sie sich diesen Monat
ruhig verhalten hätte. Und wenn sie unbedingt so etwas lernen wollte, dann
hätte Ranma es ihr sicher auch beibringen können. Und es wäre weitaus weniger
auffällig gewesen als bei den Amazonen.
Andererseits hatte der Gedanke des Ki etwas aufregendes. In Jeremy´s Welt gab
es kein 'Ki', jedenfalls nicht in dieser Form. Er dachte daran, wie leicht er
so unmögliche Dinge wie die Aura oder Sub-space gelernt hatte. Er dachte an
die ebenso unmögliche Magie die es hier gab, denn nichts anderes konnte
sein Jusenkyofluch sein. Und die eher normaleren Dinge, zum Beispiel hatte
Jeremy, als er anfing mit Ryoga zu Trainieren, nach vier Tagen einen
einfachen Rückwärtsflip gekonnt. Nichts außergewöhnliches, bis auf das Jeremy
nie einen Salto konnte, und jetzt machte er einen 'aus Versehen'. In dieser
Dimension schien das Unmögliche normal zu sein.
Mit dem Gedanken schlief sie ein.

Ryoga schaute auf, als er das leise schnarchen seiner Kollegin hörte. Dann
versank er in seinen eigenen Gedanken.


Ryoga war fast schon selbst eingeschlafen, als der beginnende Regen ihn
weckte. Mißmutig schaute er in den Himmel. Es sah so aus als ob diese Nacht
eine sehr nasse werden würde.

Er stand auf und blickte auf Jeremy-chan. Ich glaube, sie hat den
Schlaf nötig. Im Gegensatz zu mir muß sie jeden Tag hart Arbeiten.> Also
weckte Ryoga sie nicht. Statt dessen hob er sie vorsichtig auf und trug sie
zu ihrem Zelt.

Jeremy-chan murmelte im Schlaf, wachte aber nicht auf. Alte Kindesreflexe
sprangen ein, und sie umarmte Ryoga um besseren Halt zu haben. Als sie ihre
Brüste an ihn drückte, hätte Ryoga sie fast fallengelassen. Er tat es nicht,
aber er lief knallrot an im Gesicht und war kurz vorm Nasenbluten.

Ryoga brachte es fertig, Jeremy-chan auf ihr Nachtlager zu legen, dann
beeilte er sich aus ihrem Zelt zu kommen. Draußen blieb er im Regen stehen.
Was soll den das? Seit wann kriege ich Nasenbluten wenn mich ein 'Junge'
umarmt?> Er achtete nicht darauf, das der Regen ihn durchnäßte, wenigstens
konnte er sich jetzt sparen das Feuer zu löschen.

Als sich Ryoga wieder beruhigt hatte ging er ebenfalls in sein Zelt. Als er
seine nassen Sachen auswrang, dachte er über die Jusenkyoflüche nach. Es
muß grauenvoll sein, in einem fremden Körper zu sein. Wenn ich daran denke,
das ich beinahe als Schwein geendet wäre ... ~schauder~.>

#############################################################################

Die gleiche Nacht.
Jeremy träumte. Dieses Mal wußte er genau, das es nur ein Traum war. Er stand
am Rande von Jusenkyo.

Ryoga erschien aus dem Nichts und kam auf ihn zu. "Verschwinde! Du störst."

Jeremy: "Stören? Wobei?"

Ryoga: "Das geht dich nichts an."

...?: "Du störst 'uns'."

Jeremy drehte sich um und stand seinem weiblichen Zwilling gegenüber. Sie
ging an ihm vorbei und stellte sich neben Ryoga.

Jessica: "Merkst du nicht, das du zwischen uns stehst?"

Jeremy: "Zwischen 'euch'? Du bist ich, und zwischen mir und Ryoga ist GAR
NICHTS!"

Ryoga: "Mit 'dir' hab ich auch nichts. (legt seinen Arm um Jessica) Aber mit
'ihr'."

Jeremy schlug Ryoga´s Arm von Jessica herunter. "Nimm deine Pfoten von ihr ...
von mir." Ryoga verschwand im Nichts.

Jessica: "Warum? Warum mußt du ein Junge sein?"

Jeremy: "ENTSCHULDIGE das ich so geboren wurde!"

Jessica: "Bist du denn wirklich noch ein Junge?"

Jeremy: "Natürlich!"

Jessica: "Bist du dir sicher? Warum hast du dann den letzten Monat als Frau
verbracht?"

Jeremy: "Ich hatte keine andere Wahl."

Jessica: "Ist es nicht eher so, das du 'gerne' ein Mädchen bist? Das du es
'magst'?"

Jeremy: "NEIN! ICH BIN EIN JUNGE, VERDAMMT!"

Aber Jessica war nicht mehr da. Statt dessen stand Mousse dort.

Mousse: "Ein Junge? Aber Jessica, was redest du da? Natürlich bist du ein
Mädchen."

Jeremy bemerkte, das er wieder seine Jusenkyo-Form hatte. Sie wollte grade
auf Mousse´ Aussage antworten als Ranma hinter ihr erschien.

Ranma: "Ein ziemlich hübsches Mädchen sogar. Wenn ich nicht schon mit Akane
verlobt wäre ... "

Jeremy-chan: "Ranma! Du weißt ganz genau, was ..."

Genma erschien und schnitt ihr das Wort ab. "Du hast recht, Sohn. Es wird
sicher einfach, einen Verlobten für sie zu finden. Zum Beispiel ihn." Deutet
auf Ryoga, der auch wieder da war.

Jeremy-chan: (zu sich selbst)"Ein Traum. Das ist nur ein Traum."

Ryoga kam näher und ergriff sie bei den Schultern. "Du hast recht, es ist
ein wunderbarer Traum. Wir werden glücklich sein und viele Kinder haben."

Jeremy-chan schlug seine Hände beiseite. "Ich bin ein JUNGE! Ich werde dich
ganz sicher nicht heiraten. Und eher friert die Hölle zu, bevor ich KINDER
kriege!"

Ryoga: "Du bist ein Mädchen!"
Mousse: "Ein Mädchen."
Ranma: "Mädchen."
Genma: "Mädchen."

"Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen."
"Mädchen." "Mädchen." "Mädchen."

Jeremy-chan packte sich an den Kopf und schrie. "WAAAHHHHH! Laßt mich doch
alle in RUHE!"

Augenblicklich verstummten die Stimmen und Jeremy-chan war wieder alleine.
Sie brach in die Knie und atmete gezwungen ruhig ein und aus. "Junge. Junge.
Ich bin eine Junge! ~huff, huff~ Ein Junge. ~huff~ Ich bin Jeremy. Jeremy
Soul."

Die Stimme war leise und entsetzlich bekannt. "Bist du nicht."

Jeremy-chan blickte langsam auf, und sah ihren männlichen Zwilling. "Bin ich
DOCH!"

Jeremy2: "Nein. Jeremy der Mann bin ich, und ich bin in Jusenkyo gestorben.
Jetzt gibt es nur noch Jeremy die Frau."

Damit verschwand er. Jeremy-chan begann langsam zu zittern.

#############################################################################

Es war früh in der Morgendämmerung, als Comb erwachte. Jemand hatte ihr
Zimmer betreten, sie spürte eine Anwesenheit. Als sie die Augen aufschlug,
sah sie Jeremy-chan in der Tür stehen.

Sie sah schlimm aus. Ihr Gesicht war kalkweiß und ihre Knie zitterten leicht.
Comb stand von ihrem Bett auf und ging zu ihr rüber. "Was ist mit dir, Kind?
Du siehst entsetzlich aus."

Jeremy-chan: "Würdest du mit mir ins Dojo kommen? Ich ~schluck~ ich glaube ich
habe eine passende Emotion gefunden."

Comb beobachtete Jeremy-chan aufmerksam und nickte dann. Bald darauf waren
sie beide im Dojo.

Comb: "Ich finde zwar, es ist noch etwas früh, und du siehst aus als könntest
du noch Schlaf gebrauchen, aber wenn du unbedingt willst ... "

Jeremy-chan stellte sich in die Mitte des Raumes. Sie hob die Hände und ließ
ihre Aura aufflammen. Dann dachte sie an letzte Nacht.

Angst.
Entsetzliche Angst, das der Traum mehr als nur ein Traum gewesen sein könnte.

Comb bemerkte einen plötzlichen Wechsel in Jeremy-chan´s Aura. Sie wurde viel
schwerer, als sie es von Jeremy-chan gewohnt war, zugleich aber auch stärker.
Jessica muß ein passendes Gefühl gefunden haben.> Dann erkannte Comb, um was
es sich handelte. Sie ohrfeigte sie.

~Klatsch~

Jeremy-chan hielt sich die Wange und sah Comb fragend an.

Comb: "Niemals, hörst du Kind, niemals benutze 'Angst'! Ryoga ist mit
Depression schon schlimm genug."

Jeremy-chan: "Was ist so falsch daran?"

Comb: "Angst, obwohl allen anderem überlegen, hat bis jetzt noch jeden
Benutzer umgebracht. Nimm was du willst, aber 'nicht' Angst!"

Jeremy-chan nickte traurig, und ihre Aura erstarb.

Comb: (besorgt)"Sag, wie kommst du auf dieses Gefühl? Es war unglaublich
stark für deine Verhältnisse." Das ist eine Untertreibung. Nicht mal
Todesangst hat diese Intensität. Was kann Jessica nur haben?>

Jeremy-chan setzte sich auf den Boden und blickte Comb in die Augen. "Es
sind die Alpträume. Ich habe das Gefühl, das ich mich selbst verliere. Das
ich meine Identität verliere." Sie brach in Tränen aus und vergrub ihr
Gesicht in den Händen. "Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll."

Comb strich Jeremy-chan tröstend durchs Haar, bis sie sich wieder beruhigt
hatte.

Comb: "Vielleicht ... vielleicht kann ich dir helfen, deine Gefühle wieder zu
sortieren. Und vielleicht hilft es dir auch bei deinem Ki."
Die anderen werden es zwar nicht mögen, aber ich kann die Arme nicht
so hängen lassen. Wenn sie so weitermacht wird sie tatsächlich noch
einen Suicide-Blast aus Angst machen.>

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Cologne: *Du hast WAS? Ihr die 'Seele aus Eis' beigebracht? Spinnst du? Warum
nicht gleich den ganzen Hiryuu Shoten Ha?*

Comb: *Reg dich ab. Es besteht keine Gefahr. Wie soll Jessica so etwas wie den
Hiryuu Shoten Ha von alleine rausfinden, selbst wenn sie die Seele
aus Eis kennt?*

Mascara: *Mich würde aber trotzdem interessieren wie du darauf kommst, Teile
eines Moves zu offenbaren den wir selbst untereinander streng
Geheim halten? Nur eine Handvoll Amazonen kennen die ganze Technik,
und du verrätst die Hälfte einer Fremden.*

Comb: *Und wahrscheinlich habe ich Jessica damit das Leben gerettet. Sie
hat nach einer passenden Emotion für einen Shishi Hokodan gesucht.
Ausgerechnet auf Angst ist sie gekommen. Hätte sie so weitergemacht,
hätte sie womöglich einen Suicide-Ki-Blast hervorgebracht.*

Mascara sah Comb betroffen an. Cologne war immer noch sauer.

Cologne: *Trotzdem war es falsch. Die Technik des Himmelsdrachen ist seit
jeher nur im Besitz von Joketsuzoku, ausgenommen der Prinz der
Musk-Dynastie.*

Mascara: *Khu-Lon! Jetzt mach aber mal einen Punkt. Khom-Bu hat richtig
gehandelt. Es hätte ein sehr schlechtes Licht auf uns geworfen, wenn
Jessica gestorben wäre.
Außerdem, wer von uns hat denn damals einen Hiryuu Shoten Ha in aller
Öffentlichkeit demonstriert, hm?*

Cologne: *Das ist doch schon fast zweihundertfünfzig Jahre her. Und es war
ganz was anderes. Dieser alte Perverse hätte mich fast besiegt.
(zu sich selbst) Und dabei hat er es nicht mal richtig probiert.*

Comb: (schadenfroh)*Das ändert nicht die Tatsache, das du einem Fremden den
'ganzen' Hiryuu Shoten Ha gezeigt hast, nicht nur einen Teil wie ich.
Und wie ich Happosai kenne wird er das Geheimnis erkannt haben,
zumindest würde er die Technik sofort wiedererkennen.*

(Anm.d.Autors: Da hat sie recht. Als Ranma gegen Happosai einen Hiryuu Shoten
Ha ausführen wollte, hat dieser sofort sein heißes Ki abgeschaltet.)

Mascara: (scharf)*Khom-Bu, du bist die letzte die hier lästern sollte.~seuftz~
Nun, was geschehen ist kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Hat es Jessica denn wenigstens geholfen?*

Comb: *In der Tat, das hat es. Ihr Shakra ist sehr viel ausgeglichener
geworden. Genau das Gefühl benutzt sie jetzt: Ausgeglichenheit und
innere Ruhe.*

Mascara und Cologne hoben erstaunt die Augenbrauen. 'Ruhe' war zwar nicht
sonderlich stark, aber beständig, und der Energieaufbau war nur schwer zu
spüren.

Mascara: *Wird sie einen Blast schaffen?*

Comb: *Irgendwann ganz sicher, aber nicht mehr diesen Monat. Obwohl ich sagen
muß, sie hat ein Talent dafür.*

#############################################################################

Nachmittags, ein paar Tage später.
Jeremy-chan und Ryoga saßen vor ihren Zelten und beobachteten das Treiben
im Dorf. Die Amazonen-Frauen hatten ein Talent dafür, alles was sie taten
als Martial Arts Training zu benutzen. Das Ganze erinnerte Jeremy ein wenig
an den ersten 'Karate-Kid'-Film.

Insgesamt war es recht friedlich in Joketsuzoku. Die Amazonen hatten sich an
'Jessica' gewöhnt, und auch Ryoga wurde in Ruhe gelassen. Lotion beschränkte
sich darauf, Jeremy-chan mit ihren Blicken aufzuspießen, hielt aber an
sonsten Abstand.

~Batsch~
~Klang~

Es gab eigentlich nur eine Sache, die eine Auseinandersetzung verursachte,
und das waren die Treffen zwischen einem blinden Sub-space Meister und einer
lilahaarigen besten Kriegerin ihrer Altersklasse.

~Krunch~
~Wack~

Ryoga: "Ich verstehe nicht, was Mousse an diesem Mädchen findet. Wenn mich
jemand ständig schlagen würde, dann würde ich mich sicher nicht in
diese Person verlieben."

Jeremy-chan dachte an einen gewissen 'Perversen' und ein gewisses 'Machoweib'
und unterdrückte ein Grinsen. "Wenn Mousse nicht ständig Shampoo stören
würde, dann würde sie ihn auch nicht ständig zusammenschlagen."

~Ka-Blamm~
~Huuiiii....~

Es war erstaunlich, wie gut Mousse schon fliegen konnte, noch bevor er in die
Quelle der ertrunkenen Ente gefallen war. Jeremy-chan und Ryoga blickten ihm
hinterher, bis ihn außerhalb der Dorfbegrenzung die Schwerkraft wieder
einholte.

Ryoga: "Also wirklich. Wer hätte gedacht, das Frauen so gewalttätig sein
können? Dabei könnte ich wetten, das Mousse sich gegen Shampoo
durchaus behaupten kann."

Jeremy-chan: "Ich gebe dir da sogar Recht. Aber Mousse mag Shampoo einfach zu
sehr, als das er ihr wehtun könnte.(blickt an Ryoga vorbei) Wenn
man vom Teufel spricht ... "

Die zwei Freunde sahen die lilahaarige Amazone näherkommen und sehr
vielfältige chinesische Flüche von sich geben. Als Shampoo sich zu ihnen
setzte schien sie ihre Gedanken zu verdrängen und ihr Gesicht hellte sich
auf.

Shampoo: "Nihao Jessica. Nihao Ryoga."

Jeremy-chan: "Hi Shampoo."

Ryoga: "Hallo."

Shampoo: "Jessica, Xian-Pu hat wichtige Frage. Wie Jessica so gut mit Mu-Tsu
klarkommen? Jessica immer nett zu ihm, und Mu-Tsu lassen sie in Ruhe
wenn Jessica sagen. Xian-Pu nur einmal nett gewesen, und nun Mu-Tsu
nicht mehr loswerden."

Jeremy-chan: "Hmm, gute Frage. Ich weiß nicht. Könnte daran liegen, das Mousse
sich nicht in mich verliebt hat." Zum Glück.>

Shampoo:"Mu-Tsu sein Idiot. Liebe machen keine starken Krieger."
"Jessica meinen, Xian-Pu schlagen ihn nicht hart genug?"

Ryoga: (murmelt)"Ich an deiner Stelle würd´ ihn gar nicht mehr schlagen."

Shampoo: (ärgerlich)"Mann sein still wenn Frauen reden!"

Sowohl Ryoga als auch Shampoo waren vom Temperament her ziemlich gleich, und
beide hatten eine extrem kurze Lunte bevor sie explodierten. Bevor aus dem
mit Blicken aufspießen ein Echtes wurde ging Jeremy-chan dazwischen. "Hey,
nur die Ruhe. Shampoo, warum läßt du ihn nicht einfach erzählen was er denkt?
Es könnte doch hilfreich sein, mal die Meinung des ... anderen Geschlechts
zu hören."

Ryoga warf ihr einen amüsierten 'Anderes Geschlecht?'-Blick zu.

Jeremy-chan gab einen 'Halt die Klappe'-Blick zurück.

Shampoo dachte kurz über die Worte nach und nickte dann. "Jessica richtig.
Xian-Pu einverstanden, auch wenn Xian-Pu Sitten von Außenseitern für
Merkwürdig halten. Ryoga dürfen reden."

Ryoga: " ~grummelzufreundlichgrummel~ Was ich sagen will ist, hast du dich
schonmal mit Mousse zusammengesetzt und mit ihm vernünftig über euer
Problem gesprochen? Es könnte mehr helfen als ihn ständig zu
schlagen."

Shampoo´s Blick wurde nachdenklich, und man konnte es in ihrem Kopf fast
knirschen hören, so sehr war sie am nachdenken. Jeremy-chan packte sich an
die Stirn und konnte es nicht glauben. In all diesen Jahren war Shampoo
nicht auf die Idee gekommen die Sache einfach mal auszudiskutieren.
Aber wenn man von klein auf beigebracht bekommt, das Gewalt die beste Lösung
ist, kein Wunder.

Shampoo: "Xian-Pu muß zugeben, das Idee von Ryoga nicht dumm ist. Weil Ryoga
selber Mann, er können Mu-Tsu besser verstehen als Xian-Pu. Xian-Pu
Idee versuchen und sagen danke."

Jeremy-chan: "Kein Problem. Wenn wir sonst noch was für dich tun können, frag
einfach."

Shampoo: "Dann Xian-Pu fragen, ob Jessica mit Xian-Pu kämpfen wollen?"

Jeremy-chan: "Hier? Jetzt?"

Shampoo: "Wann Jessica wollen."

Jeremy-chan: "Aber aus was für einen Grund willst du mit mir Kämpfen?"

Shampoo: "Jessica können Xian-Pus Art zu kämpfen kennenlernen. Und Xian-Pu
tun Umgekehrt. Jessica nicht vergessen, das noch 'Kampf ohne
Bedingung' vor uns liegen. Kampf nur dann gut werden, wenn man Kampf
des Anderen kennen. Xian-Pu möchte guten Kampf."

Jeremy-chan: " 'Kampf ohne Bedingung'? Den willst du immer noch? Ich dachte,
du hast mir längst verziehen?"

Shampoo: "Xian-Pu hat Jessica verziehen. Aber Herausforderung wurde
gesprochen, und es sein große Schande wenn Herausforderung nicht
eingehalten werden. Xian-Pu zuerst vorhaben, Jessica zu bestrafen.
Aber Jessica sein guter Mensch, uns nun Xian-Pu wollen nur guten
Kampf mit Freundin."

Jeremy-chan: "Tja, wenn ich dir helfen kann deine Ehre zu behalten, dann
gerne. Aber mit dem guten Kampf werde ich dich enttäuschen, ich bin
immer noch Anfänger."

Shampoo: "Xian-Pu anderes gehört. Ururgroßmutter erzählen, Jessica haben viel
Talent und viel Fortschritte gemacht. Auch erzählen, das Jessica
wahrscheinlich Shishi Hokodan schaffen in weiteren Monat, wenn
tüchtig üben. Xian-Pu haben halbes Jahr gebraucht."

Jeremy-chan: "Ryoga hat es in einer Woche geschafft."

Shampoo: "Ryoga sein ... anders als Andere."

Ryoga: "Ich bin nicht anders, ich bin nur besser."

Shampoo: (Augen blitzen)"Wenn Ryoga nicht Freund von Jessica sein, dann
Xian-Pu Ryoga´s Worte nun testen. Aber Xian-Pu nicht wollen Gefühle
von Jessica verletzen."

Ryoga: "Ich würde die Herausforderung ja annehmen, aber ich hab´ noch keine
Lust zum Heiraten."

Shampoo starrte ihn an. Ryoga starrte zurück. Jeremy-chan stand auf und
stellte sich wie zufällig zwischen die Beiden. "Ähm, Ryoga? Wir haben noch
was zu tun, du erinnerst dich?"

Ryoga: " ... "(blitzt immer noch Shampoo an)

Jeremy-chan: (knufft Ryoga in die Seite)"Hey, hörst du mir zu?"

Ryoga warf noch einen letzten vernichtenden Blick auf Shampoo, welche sich
überhaupt nicht dran störte, und stand dann ebenfalls auf.

Jeremy-chan: "Shampoo, danke für dein Angebot, ich denke ich werde dich im
Laufe des Tagen mal besuchen. Aber jetzt hab ich noch was mit Ryoga
zu tun." Nämlich ihn hier wegschaffen, damit möglichst viel Abstand
zwischen euch Streithähnen ist.>

#############################################################################

Schlag, Tritt, Ausweichen, Rückhandschlag, Abwehr, Konter.

Sprungkick, Rüchwärtsflip, Fußfeger, Abrollen, Block, Roundhouse.

Langsam den Gegner umkreisen und dabei seine eigene Waffe ziehen.

Die Kontrahenten rasten aufeinander zu, ein Naginata kracht gegen einen
stahlverstärkten Regenschirm. Der Rückschlag ließ beide Kämpfer taumeln.

Ryoga: "Mit deiner Stabwaffe hast du eine gute Reichweite. Paß aber auf, das
du mir nicht den Bauch aufschlitzt."

Jeremy: (grins)"Keine Angst. Ich schneide dir höchstens die Finger ab."

Ryoga: (grinst auch)"Wie beruhigend zu wissen."

Jeremy griff als erster wieder an, er nutzte seinen Vorteil der Reichweite
und schaffte es, Ryoga zurückzudrängen. Während Jeremy großflächige Hiebe
aus der Drehung der Waffe heraus machte, hielt Ryoga seine Verteidigung eng
zusammen und wartete auf die Lücke, die gleich kommen würde.

Jeremy genoß es, gegen Ryoga zu kämpfen. Ganz besonders mochte er seine
Waffe, nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte er schnell den Dreh´
rausgefunden wie er das Naginata richtig handhabte. Er zog weite Kreise mit
der Waffe und trieb dabei gleichzeitig Ryoga zurück und mähte das hohe Gras
auf der Waldlichtung, auf der sie sich befanden, nieder.

Als Ryoga plötzlich nach ihm trat wich Jeremy hastig aus. Zu Spät erkannte er
den Scheinangriff und fand Ryoga mit mal innerhalb seiner Deckung.

Ryoga wollte grade den letzten Schlag anbringen, als er sich gegriffen fühlte
und plötzlich war der Boden über ihm und er flog durch die Luft.
Ryoga verlagerte sein Gewicht, drehte sich und landete gekonnt auf den
Füßen.

Ryoga: "Das war nicht schlecht. Du bist doch immer wieder für Überraschungen
gut. Woher hast du den Griff?"

Jeremy zuckte mit den Schultern und ging wieder in Kampfhaltung. "Das Gleiche
hat Shampoo gestern mit mir gemacht. Nur das ich nicht wieder auf den Füßen
gelandet bin. Aber man kann sich einiges bei ihr abschauen."

Ryoga: "Ja, wenn´s ums Kämpfen geht sind die Amazonen echt fit drauf. Bist du
bereit für meine Revanche?"

Jeremy: "Wann immer du willst."

Ryoga: "Shishi Hokodan."

Jeremy zog sofort seine Aura hoch und wappnete sich gegen den Einschlag. Er
wußte, das Ryoga nur einen Bruchteil des Ki-Blasts benutzt hatte.
Ryoga hatte sehr schnell gelernt, aus seinem immer etwas niedergeschlagenen
Gemütszustand die Kraft für den Shishi Hokodan zu holen und brauchte sich
nun nur noch minimal zu konzentrieren.

Die Attacke traf, und Jeremy wurde zurück und ins hohe Gras geschleudert.
Sofort tauchte er in seiner Jusenkyo-Form wieder auf.

Jeremy-chan: "Typisch. Im ganzen Wald nur eine Pfütze, uns ich treff´ sie
natürlich."

Sie holte eine Thermoskanne aus Sub-space und verwandelte sich wieder zurück.

Jeremy: "Keine Ki-Blasts mehr. Die kannst du gleich noch genug machen."

Ryoga ging in Position. "Dann komm!"

Während die zwei Jungs Schläge und Tritte mit und ohne Waffe austauschten, war
ein paar sehr aufmerksamer Augen auf sie gerichtet. Weder Jeremy noch Ryoga
bemerkten die Mysteriöse Frau™, die zwischen den Baumwipfeln schwebte
und das Treiben beobachtete.





Etwas später.
Ryoga lehnte an einem Baumstamm, kaute auf einem Grashalm und sah zu, wie
Jeremy weiter mit seiner Aura experimentierte. Das gelbe Glühen pulsierte
auf und ab, und schien sich immer wieder an seinen Händen zu verdichten.

Ryoga spuckte das Gras aus und kam näher. Sofort spürte er das Gefühl der
Ruhe, welches Jeremy verströmte. "Das bringt nichts wenn du dich jetzt
zwingst, glaub mir."

Vielleicht währe Jeremy wegen der Störung sauer geworden, aber im Augenblick
war er einfach zu ruhig dafür. Ohne seine Aura abzuschalten drehte er sich
zu Ryoga um. "Ich bin 'so' kurz davor. 'So' kurz. Das weiß ich. Aber es will
einfach nicht rauskommen."

Ryoga: (nickt)"Ich weiß was du meinst. Das erste Mal ist das schwierigste.
Jedes weitere Mal klappt es leichter."

Jeremy: "Das Gleiche hat Comb auch gesagt. Es ist wie ein Weg, der erst
ausgetreten werden muß. Das hilft mir aber nicht weiter, wenn ich das
'erste Mal' nicht schaffe."

Ryoga: "Es ist doch vollkommen egal, ob du Übermorgen bei deinem Kampf mit
Shampoo einen Shishi Hokodan beherrschst oder nicht. Gewinnen kannst
du sowieso nicht, und lernen tust du ihn irgendwann trotzdem."

Jeremy: "Ich bin nunmal genauso stur wie du, als du eineinhalb Jahre hinter
Ranma hergelaufen bist."

Ryoga zog eine beleidigte Miene, und Jeremy schloß wieder die Augen und
konzentrierte sich auf das Kribbeln in seinen Händen.

Die Mysteriöse Frau schwebte immer noch zwischen den Ästen. Sie sah, wie
Jeremy die Hände vor seinen Körper hielt und versuchte, sein Ki in seine
Hände zu leiten. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
Sie schloß ihre Augen, und ihr Mund sprach unhörbare Worte. Dann deutete sie
auf Jeremy.


Jeremy riß entsetzt die Augen auf, als seine Nerven Feuer fingen. Die Bahnen,
die sein Ki eigentlich langsam freitreten sollten, wurden von einer fremden
Energie von Außerhalb regelrecht ausgebrannt. Dann schienen seine Hände zu
explodieren.

Ryoga sah mit entsetzen, wie Jeremy plötzlich aufschrie. Dann schoß er einen
Ki-Blast von nicht weniger als einen halben Meter Durchmesser ab und brach
ohnmächtig zusammen.


Die fremde Gestalt zwischen den Bäumen fluchte leise und schirmte den
Energieausbruch ab, so das die Amazonen nichts mitbekamen. Dann streckte sie
ihre Sinne aus um festzustellen, ob Jeremy noch in Ordnung war. Als sie sah,
das alles O.K. war, öffnete sie ein bläuliches Portal und verschwand.
Beinahe hätt´ ich es übertrieben. Ich muß vorsichtiger sein.>

#############################################################################

Comb: (besorgt)*Bist du dir sicher, das du es dir zutraust?*

Jeremy-chan: (genervt)*Ja, verdammt. Mit geht´s prima. Darf ich jetzt
aufstehen?*

Comb warf einen letzten zweifelnden Blick auf Jeremy-chan und ließ sie dann
gewähren. Sie war ziemlich besorgt gewesen, als Ryoga das Mädchen vorgestern
Abend ins Dorf getragen hatte. Jeremy-chan´s Aura nach zu Urteilen hatte sie
wieder selbständig mit ihrem Ki experimentiert, aber Ryoga wollte nichts
dazu sagen.
Comb seufzte noch einmal und verdrängte dann ihre Gedanken. Sie war fast ein
wenig stolz auf ihre Schülerin, 'Jessica' war ziemlich zäh und schnell
genesen, was immer sie auch gehabt hatte.
Als Jeremy-chan sich anzog, wunderte sich Comb wieder einmal über die
merkwürdige Mode der Fremden. Sie hatte etwas mehr Ahnung als die anderen
Amazonen über die äußere Welt, aber sie war schon ein halbes Jahrhundert
nicht mehr außerhalb des Dorfes gewesen. Comb fand besonders das strapazier-
fähige Jeansmaterial der Hose interessant. Auch hatte sie gedacht, das sich
der sogenannte Büstenhalter inzwischen durchgesetzt hätte. Die Erfindung
war gar nicht mal so unpraktisch, aber wenn wir Amazonen uns ungebunden
bewegen heißt das nicht, das andere Frauen es auch machen. Dabei hätte
Jessica so etwas durchaus nötig.>

Jeremy-chan´s Stimme durchschnitt ihre Gedanken. *So, fertig. Wieviel Zeit
bleibt mir noch bis zum Turnier?*

Comb seufzte ein weiteres Mal und zog das Krankenbett zurecht, in dem
Jeremy-chan die letzten Stunden verbracht hatte. Die heutige Jugend ist
einfach zu ungeduldig geworden. Immer im Streß, nie zur Ruhe kommen.>
*Am frühen Nachmittag. Du hast noch den halben Tag Zeit. Aber bist du dir
wirklich sicher, das du an dem Kampf mit Xian-Pu teilnehmen willst? Alle
würden es verstehen wenn du ablehnst. In deiner Situation kannst du das.*

Jeremy-chan: *Kommt nicht in die Tüte. Ich hab´s Shampoo versprochen, und
dabei bleibt´s.*

Comb war ein wenig beleidigt. Sie faltete ihre Arme und schaute weg. *Na gut,
ich will dich nicht aufhalten.*

Jeremy-chan ging zur Tür, drehte sich im Rahmen aber noch mal um. *Sensei?*

Comb: *Hmm?*

Jeremy-chan: *Danke für alles.*

Sie verbeugte sich leicht und war dann verschwunden. Comb konnte nicht anders
und lächelte.



Draußen wartete Ryoga schon auf Jeremy-chan. "Und, was ist? Geht´s dir wieder
besser?"

Jeremy-chan: "Mir ging es gestern schon wieder gut, aber die wollten mich
nicht aus dem Bett lassen. Irgendwas besonderes Vorgefallen?"

Ryoga: "Nein. Bis auf das sie dich fast heiß gebadet hätten als du bewußtlos
warst."

Jeremy-chan: "Oh Schreck. Was ist passiert?"

Ryoga: "Nun, als sie grade einen großen Bottich mit heißem Wasser fertig
hatten, hatten Mousse und Shampoo einen ihrer Zwischenfälle.
Jedenfalls haben die Amazonen eine Wanne weniger und Mousse die
nächsten Tage Kopfschmerzen."

Jeremy-chan: "Puh, nochmal Schwein gehabt." Sie wischte sich den Schweiß von
der Stirn und steuerte auf ein großes Gebäude zu.

Ryoga: "Was willst du denn bei den Amazonen-Ältesten?"

Jeremy-chan: "Ich hab noch was zu erledigen. Besser gesagt 'wir' haben noch
was zu erledigen. Paß mal auf ... "




Mascara blickte auf als Jeremy-chan und Ryoga in ihr Zimmer kamen. "Ah, es
sieht so aus als ob dich Khom-Bu wieder laufen gelassen hätte. Was kann
ich für dich tun?"

Jeremy-chan: "Kommt drauf an. Würdest du sagen, das Ryoga und ich uns in
einer Kampfsituation befinden?"

Mascara: "Nein, sieht nicht danach aus. Warum fragst du?"

Jeremy-chan gab Ryoga ein Zeichen, und Ryoga schlug sie in den Magen das es
ihr die Luft aus den Lungen trieb.

Mascara legte ihre Stirn in Falten. "Und was soll 'das' jetzt bedeuten?"

Jeremy-chan: "Ich denke ~Keuch~ damit ist die Verlobung zwischen mir und Ryoga
hinfällig. (zu Ryoga) Mann, das nächste Mal nicht so doll."

Ryoga: "´tschuldigung."

Mascara: (kopfschütteln)"Ts ts ts. Das hättest du auch einfacher haben können.
Möchtest du, das ich es offiziell bekannt gebe, oder soll ich damit
warten bis du und dein Freund weg sind?"

Jeremy-chan: "Besser du wartest etwas. Sonst hat Ryoga gleich wieder Lotion
am Hals."

Mascara: "Hm-hum, hm-hum. Gehe ich recht in der Annahme, das ihr nach dem
Turnier gleich abreist?"

Jeremy-chan: "Das haben wir vor, ja."

Mascara: "Dann wünsche ich euch viel Glück bei eurer Heimreise, und ich hoffe
das du uns nochmal besuchen kommst."

Jeremy-chan: "Ich werde sehen wohin das Schicksal meine Schritte lenkt."
Aber sicher nicht zurück nach Joketsuzoku.>

#############################################################################

Eine große Menge Amazonen, allesamt Frauen, hatte sich versammelt. Sie
standen um einen Kreis, den Mascara eben in den Sand gezogen hatte.

Jeremy-chan und Ryoga standen ebenfalls dabei, neben ihnen ihre fertig
gepackten Rucksäcke. Sie hatten schon am frühen Morgen ihre Zelte
abgebrochen.
Mascara hatte sich inzwischen in die Mitte des Kreises gestellt und hob die
Hand. Sofort kehrte Ruhe ein.

Während die alte Amazone einen kurzen Rückblick gab, warum Jeremy-chan sich
im Dorf aufhielt, konzentrierte sich diese auf ihr Ki. Jeremy-chan wußte, wie
dieses Ritual ablaufen würde, deswegen hörte sie nur mit einem halben Ohr
hin.

Mascara faßte knapp zusammen, was 'Jessica' in dem letzten Monat widerfahren
war, das sie sich als fähige Kriegerin bewiesen hatte, das sie mit Stolz
die Schmach ertragen hatte Männerarbeit zu verrichten und so weiter.
Schließlich kam sie zum Ende.

Mascara: *Vor einem Mondzyklus wurde einer unserer Kriegerinnen eine schwere
Schande zugefügt. Seitdem war Jessica Mitglied des Dorfes, um Sühne
für die Taten ihrer Familie zu tun. Nun ist die Schuld getilgt, und
sie darf als freie Frau Joketsuzoku verlassen.*

Sie trat beiseite und Shampoo ging in den Kreis.

Shampoo: *Mein Name ist Xian-Pu, Urenkelin von Kuh-Lon, Siegerin des
diesjährigen Wettstreits. Mir wurde die Schande zugefügt. Nun, nach
einem Monat, entbinde ich Jessica von ihrer Pflicht und gebe sie
frei.
Allerdings habe ich Jessica damals zu einem Kampf ohne Bedingung
herausgefordert. Auch wenn die Gründe für die Herausforderung nicht
mehr sind, so verlangt das Gesetz ein Stattfinden des Kampfes.
(sieht Jeremy-chan an) Jessica, ich fordere dich heraus.*

Das war das Zeichen für Jeremy-chan. Sie zog ihre Jacke aus und betrat den
Kampfplatz. *Ich nehme die Herausforderung an.* Ich kann gegen Shampoo
sowieso nicht bestehen. Aber vielleicht kann ich sie mit einem Überraschungs-
angriff aus dem Konzept bringen.>

Die zwei Kämpferinnen standen sich gegenüber. Shampoo zog ihre zwei Bonbori
aus Sub-space, Jeremy-chan ließ ihre Aura etwas aufflammen und griff nach
ihrem Ki. Sobald das Startsignal fiel, stieß sie ihre geöffneten Hände nach
vorne.

Jeremy-chan: "MAJIN KEN!."

Die zuschauenden Amazonen rissen vor erstaunen Mund und Nase auf, als der
Faustgroße Ki-Blast auf Shampoo zuschoß. Damit hatte diese nicht gerechnet
und kam beim Ausweichen ein wenig ins Stolpern.

~Twipp, Twipp~

Jeremy-chan setzte sofort nach und zog zwei Schurriken aus dem Sub-space. Die
Wurfsterne kappten Shampoo´s Bonbori kurz unterhalb der Eisenkugel.
Shampoo starrte einen Moment lang die nutzlosen Griffe in ihren Händen an und
warf sie dann weg.

Jeremy-chan sah Shampoo auf sich zukommen und setzte mit einem Salto über
ihren Kick hinweg. Shampoo ließ ihr Bein ausgestreckt und drehte sich
gleichzeitig. Ihr Fuß traf Jeremy-chan, welche sich noch in der Luft befand,
im Rücken.
Jeremy-chan fiel, rollte sich gleichzeitig ab und vollführte mit ihrem Bein
eine halbkreisförmige Bewegung über den Boden. Shampoo sah den Fußfeger nicht
kommen und fiel.
Kurz darauf standen sich Beide wieder in Kampfstellung gegenüber.

Shampoo: *Nicht schlecht.*

Jeremy-chan: *Parfüm war eine gute Lehrerin.*

Shampoo: (nickt)*Aber nun (greift an) BEENDEN WIR ES!*

Jeremy-chan hatte Mühe, die Vielzahl an Schlägen zu Blocken, die Shampoo nach
ihr warf. Es war kein Amaguriken, obwohl Shampoo diese Technik durchaus
beherrschte.
Schließlich gab Jeremy-chan das Blocken auf, nahm ein paar schmerzhafte
Treffer hin und trat Shampoo kräftig in den Bauch. Als sie sich krümmte und
einen Schritt zurückwich, packte Jeremy-chan ihren Arm und warf sie mit einem
Judo-griff über ihre Schulter.

Shampoo fühlte sich hochgehoben. Sie schwang mit Jeremy-chan´s Bewegung mit
und griff gleichzeitig nach ihrer Kleidung. Als sie direkt vor Jeremy-chan
mit den Füßen auf dem Boden landete, ließ sie sich auf den Rücken fallen und
zog Jeremy-chan mit sich. Sie stemmte ihr ein Bein in den Bauch und
katapultierte sie im hohen Bogen aus dem Kreis. Klassisches Ring-Out.

Jeremy-chan blieb einen Moment reglos liegen und prüfte, ob noch alle Knochen
da waren wo sie hingehörten. Dann stand sie auf und putzte sich den Dreck
von der Hose.

Shampoo kam auf sie zu und schüttelte ihr die Hand. *Ein guter Kampf. Wer
hätte gedacht, das du schon einen Ki-Blast beherrscht?*

Danach traten Mascara, Cologne und Comb ebenfalls vor sie hin und
verabschiedeten sich.

Comb blieb noch etwas länger. "Seit wann genau beherrscht du den Shishi
Hokodan? Ich hätte nicht gedacht das du schon bereit bist."

Jeremy-chan: "Das war erst der Zweite, den ich geschafft hab. Nach dem ersten
mußte Ryoga mich zurück ins Dorf tragen, weißt du."

Comb: Hab ich es mir doch gedacht, das es etwas mit ihrem Ki zu tun hatte.>
"Ich gratuliere dir zu deinem Erfolg."

Andere verabschiedeten sich ebenfalls noch, darunter auch Mousse. Dann
schulterten Jeremy-chan und Ryoga ihre Rucksäcke, winkten am Dorfausgang
noch mal zum Abschied und machten sich dann auf den weg nach Japan.



Einige Zeit später sah Mascara Cologne, wie sie am Dorftor stand und in die
Richtung blickte, in der Ryoga und Jeremy-chan verschwunden waren.

Mascara: *Was ist los? Du bist ja ganz in Gedanken versunken.*

Cologne: *Ich weiß nicht ... Ist dir an Jessica´s Aura etwas merkwürdiges
aufgefallen?*

Mascara: *Bis auf das sie eine Yin-Signatur hat? (überlegt) Nein, eigentlich
nicht. Warum?*

Cologne: *Irgendetwas war in ihrer Aura ... etwas was ich vor langer Zeit
schon einmal gespürt habe ... Ich weiß nur nicht mehr wo.*

Mascara klopfte ihr auf die Schulter. *Es wird dir schon noch einfallen. Und
wenn nicht, dann war es wahrscheinlich nicht so wichtig.* Sie ließ ihre
Kollegin mit ihren Gedanken alleine und ging.

Cologne starrte noch eine Weile in die Ferne. Aber das ungute Gefühl wurde
sie nicht los.

#############################################################################

Jeremy, endlich wieder männlich, uns Ryoga gingen zusammen die Straße
entlang.

Ryoga: "Wir sollten irgendwo halt machen und Vorräte aufstocken. Der Weg nach
Japan ist weit."

Jeremy: "Das kommt drauf an welchen Weg man nimmt. Ich bin für den kürzesten."

Ryoga: "Und der wäre?"

Jeremy: "Der Luftweg. Ein paar Kilometer entfernt ist eine größere Stadt, die
hat sogar einen Flughafen. Mit etwas Glück sind wir gleichzeitig mit
Ranma in Tokio. Vorher will ich aber noch mal nach Jusenkyo."

Ryoga: "Du hast eine Idee, wie du den Fluch loswirst?"

Jeremy: "Leider nein. Aber ich will dort etwas kaufen, was mir die Kontrolle
über ihn erleichtert."

Fortsetzung folgt ...

#############################################################################

Shishi Hokodan(sprich: Schischi Hokodan): Roar Lion Shot. Ryoga´s Ki-Blast auf
Basis von Depression. Grüne Farbe, wie seine Aura.
Die gleiche Attacke, die Ryoga auch im Manga gelernt hat. Da ihm jetzt
seine übliche Niedergeschlagenheit fehlt, ist er noch nicht in der Lage den
Perfekten Shishi Hokodan auszuführen.

Majin Ken(sprich: Madschinn Kenn): Devil-God Strike. Jeremy´s Ki-Blast auf
Basis von Ruhe. Gelbe Farbe, wie seine Aura.
Die Attacke ist Copyright by Namco, obwohl der Majin Ken im Videospiel kein
Ki-Blast ist. Der Name hat mir aber irgendwie gefallen.

Und der Vollständigkeit halber:
Moko Takabisha(sprich: Muko Takkabischa): Fierce Tiger Ball. Ranma´s Ki-Blast
auf Basis von Stolz. Hellblaue Farbe, wie seine Aura.
Es war für Ranma kein Problem die Technik wiederzuerlernen, nachdem er
seinen Zeitsprung gemacht hatte. Wehe dir, Genma.

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Anmerkung des Autors:

Mein besonderer Dank geht an meinen Pre-reader Ölk-chan.

Mann, das Kapitel ist länger geworden als geplant. Eigentlich wollte ich
an dieser Stelle schon mit Ranma bei den Tendos in Nerima sein, aber es ist
ständig was dazwischen gekommen.
Zuerst Ryoga. Was taucht er auch ausgerechnet jetzt bei den Amazonen auf.
Dann wollte Jeremy unbedingt einen Ki-Blast lernen und ließ es sich nicht
mehr ausreden.
Und dann waren da noch Jeremy´s Alpträume(die übrigens immer noch keinen
tieferen Sinn haben). Diese blöden Träume haben mir einfach keine Ruhe
gelassen bin ich sie aufgeschrieben hatte.
Glücklicherweise ließen sich Shampoo und Mousse dazu überreden, das ich ein
paar von ihren Streitereien herausstreiche.

Ich finde, in diesem Kapitel war viel zu wenig Ranma, nämlich gar nichts.
Das nächste Kapitel wird dafür NUR von Ranma und seiner Ankunft bei den
Tendos handeln. Naja, zu neunzig Prozent jedenfalls.
Es wird sicher interessant, wie er diesmal die Situation löst.

Manche werden sich fragen, warum sich Shampoo und Ryoga so wenig leiden
können. Nun, im Manga hatten die Beiden wenig Kontakt, deswegen kann man
nicht so sagen ob sie sich dort vertragen hatten. Hier ist Shampoo in ihrem
Heimatdorf und zu Männern, die kein Heiratsmaterial sind reagiert sie nunmal
ziemlich herablassend. Und das Ryoga ziemlich hitzig sein kann wenn er
von oben herab behandelt wird wissen wir ja. Hat Ranma ja auch ständig
gemacht. (Warum habe ich nur das Gefühl, mich vor euch erklären zu müssen?)

Falls ihr euch wundert, das außer Cologne noch zwei andere verschrumpelte
Mumien über Joketsuzoku herrschen, das habe ich mir einfach nur ausgedacht.
'Künstlerische Freiheit' nennt sich das, und im Manga wird nie das Gegenteil
behauptet. Ich weiß, das in vielen anderen Fanfictions Cologne der Boß bei
den Amazonen ist, aber ist es dann nicht etwas unwahrscheinlich das sie die
ganze Zeit in Nerima verbringen kann? Das sie das Dorf alleine läßt, nur um
ihre Enkelin zu verheiraten?
Also hab ich Mascara und Comb dazugestellt. Paßt mir besser.

Ja, ich weiß, ich habe mit dem Majin Ken einen typischen Self-Insert Fehler
gemacht. Es ist aber keineswegs so, das Jeremy jetzt superstark ist,
keineswegs. Der erste Majin Ken war zwar einen halben Meter groß, aber
Jeremy hat ihn nicht aus eigener Kraft gemacht. Und der Zweite hatte nur
Faustgröße und ihn ziehmlich erschöpft.
Aber ich hab´ es mir einfach nicht verkneifen können, ihm einen Specialmove
zu verpassen.

Ansonsten sehen wir uns in Kapitel 4: Ankunft in Nerima.

Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich?
Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend
angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird
ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für
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Bis dann.