Auf dem Weg zur Schule.
Insgesamt fünf Teenager waren zu sehen. Akane und Nabiki gingen vorneweg.
Dahinter kam Ranma, der Ryoga an der Hand hatte damit dieser nicht verloren
ging. Jeremy bildete das Ende.

Ryoga: "Das ist ja peinlich. Als wenn ich nicht alleine zur Schule gehen
könnte."

Alle Anderen: " ... "

Ryoga zog eine beleidigte Miene, sagte aber weiter nichts. Als sie weiter
gingen sprang Ranma abrupt auf den Zaun und zog Ryoga mit sich. Ryoga
wollte grade auffahren, da bemerkte er den Wasserschwall, der sie knapp
verfehlt hatte.

Frau Watanabe wässerte den Bürgersteig in die andere Richtung weiter.

Ranma: "Puuh. Das war knapp." (springt mit Ryoga wieder runter)

~Platsch~

Ranma-chan: "Manchmal glaube ich wirklich, die macht das mit Absicht."

Ryoga unterdrückte ein Kichern. Jeremy-chan seufzte.

~Twipp~

Ranma-chan: (nimmt die Thermos) "Danke." (verwandelt sich zurück und gibt
Jeremy-chan die Kanne wieder)

~Twipp~

Ranma: "Willst du dich gar nicht zurückverwandeln?"

Jeremy-chan: "Nein, paßt eigentlich ganz gut so. Erspart mir die Mühe mich
gleich noch zu verwandeln. Und jetzt sollten wir uns beeilen."

Sie deutete auf Akane und Nabiki, die unbekümmert weitergegangen waren.











"Der Einsteiger"

eine Ranma 1/2 FanFiction

von Mark Soul

Legaler Hinweis oder Disclaimer:
Wie gerne würde ich sagen das Ranma1/2 mir gehört. Leider stimmt das nicht.
Wenn es wahr wäre, wäre ich stinkreich; und diese Geschichte würde als echter
Manga erscheinen. Aber Ranma1/2 gehört Rumiko Takahashi. So ein Pech.

"Japanische Sprache"
*Chinesische Sprache*
'Betonte Worte'
Gedanken>
~Geräusche~
{Panda-zeichen}

Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in
seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen
der Suffix '-chan' angehängt.

Anfänger-Alarm:
Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst
ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig.









Kapitel 8: Krieg und Frieden

Die Horde o´Hentai stand im Schulhof bereit und wartete nur auf die Ankunft
von Akane. Kaum war diese im Schultor erschienen, brüllten sie ihren
Schlachtruf und stürmten los.

Jeremy-chan: (mit Megaphon)"ALLE SOFORT STOPP!"

Erstaunlicherweise hörte man sogar auf sie. Der Mob kam zum stehen, und alle
Augen waren verwirrt auf Jeremy-chan gerichtet. Akane drehte sich um und
sah sie komisch an. Ranma und Ryoga schauten auch nur verständnislos.

Als Akane ihnen den Rücken zuwandte, ergriffen einige Schüler die Möglichkeit
der Überraschung und liefen wieder los. Sie blieben abrupt wieder stehen, als
etwas leuchtend Gelbes mit hoher Geschwindigkeit knapp vor ihren Gesichtern
herzischte.

Gelbes Feuer umspielte kurz Jeremy-chan´s Konturen, dann hob sie wieder das
Megaphon an den Mund. "WENN ICH 'STOPP' SAGE, DANN MEINE ICH
AUCH STOPP."

Uneingeschränkte Aufmerksamkeit war nun auf sie gerichtet. Jeremy-chan ging
ein Stück zur Seite zur Mauer, welche das Schulgelände umzäunte. Dann wandte
sie sich wieder den Schülern zu. "SEIT EINIGER ZEIT SIND HIER AN DER SCHULE
BILDER ÜBER MICH IM UMLAUF, SEHR ANSTÖßIGE BILDER MUß ICH DAZU
SAGEN. MEINE VERSUCHE, DAS ÜBEL AN DER WURZEL ZU BESEITIGEN HABEN
LEIDER NICHTS GEBRACHT."
Sie sah kurz zu Nabiki herüber. "DAHER BIN ICH GEZWUNGEN, DRASTISCHERE
MAßNAHMEN ZU ERGREIFEN."
Sie legte ihre Hand an die Mauer und machte eine Dramatische Pause. "SOLLTE
ICH IRGEND JEMAND HIER MIT KOMPROMITIERENDEN AUFNAHMEN VON
MIR ERWISCHEN, DANN IST EIN LÄNGERER KRANKENHAUSAUFENTHALT DAS
GERINGSTE, WAS IHM PASSIEREN WIRD."
Ohne den Blick von den Schülern zu nehmen, konzentrierte Jeremy auf die Wand
neben sich. Ihre Aura war ganz schwach zu sehen, als sie nach den Energie-
linien im Stein suchte. Sie bewegte die Hand ein Stück zur Seite, krümmte
den Zeigefinger leicht und leitete etwas Ki hinein.

~Bruch~

Die Schüler starrten entsetzt auf das einen halben Meter große Loch in der
Mauer. Jeremy-chan trat einen Schritt vor. "ICH HOFFE ICH HABE MICH KLAR
AUSGEDRÜCKT." Sie ließ das Megaphon verschwinden und ging in Richtung
Schule. Die Anderen machten respektvoll Platz.

Akane blickte ein paar Mal zwischen Loch und Jeremy-chan hin und her, dann
auf die immer noch bewegungslose Gruppe Jungen. Als die Horde o´Hentai
keinerlei Anstalten machte sie diesmal anzugreifen ging sie auch weiter.

Ranma folgte ihr und zog einen verdatterten Ryoga hinter sich her. Das hat
er wirklich beeindrucken hinbekommen. Mit solchen Drohungen werden sich
ihre Fotos bestimmt nicht mehr so gut verkaufen.>

Nabiki hatte ganz ähnliche Gedanken. Obwohl ihr Gesicht keine Regung zeigte,
innerlich schäumte sie. Das hast du dir ja klug überlegt. Kompliment
Saotome. Aber wir werden sehen, wer von uns am längeren Hebel sitzt.>
Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Nabiki hatte schon bemerkt,
das Jeremy nicht ganz so naiv wie die meisten ihrer Mitschüler war, und
es würde sicher interessant werden ihn in seine Schranken zu verweisen.

Als die Schüler endlich ihren Schock überwanden hatte die Glocke grade das
zweite Mal geschellt. Während die Meisten sich zu ihren Klassen begaben,
griffen sich Einige verstohlen in die Tasche und warfen Fotografien in den
Mülleimer.




Jeremy-chan hatte nach ihrem Auftritt nach einem ruhigen Ort zum zurück-
verwandeln gesucht, aber sie fand keinen. Immer waren neugierige Augen in
der Nähe, nach ihrer Show kein Wunder. Also wartete sie in der Aula bis
die Stunde begann und die Schüler in den Klassenräumen waren.

Als sie sich sicher war das niemand mehr in der Nähe war machte sie sich
auf den Weg zu ihrem Raum. Sie hatte grade die Thermos aus Sub-space
geholt, als eine ihrer Klassenkameradinnen auf sie zukam.

Jeremy-chan identifizierte sie als Mia, ein zurückhaltendes Mädchen, das sie
ein wenig an Rei Ayanami aus Eva erinnerte, wegen ihrer Schüchternheit und
Zurückhaltung. Nur nicht so bleich, und mit braunen Haaren anstatt Blauen.
Ihr einziger Fehler war, das sie anscheinend mit Sato befreundet war.
Jeremy-chan konnte einfach nicht verstehen wieso.

Mia: (unsicher)"Uhm, Jessica, richtig?" Jeremy-chan nickte. "Ich wollte nur
sagen, ich fand es ganz toll wie du es den Jungs eben gezeigt hast."

Jeremy-chan: "Hmm, findest du? Hoffentlich hat es auch was gebracht. Hast du
mich extra gesucht um mir das zu sagen?"

Mia sah nach unten und spielte verlegen mit ihren Händen. Sie war wirklich
'sehr' schüchtern. "Äh, nein, eigentlich wollte ich mich bei dir
entschuldigen. Ich habe dich zuerst für diese Sorte Mädchen gehalten, die mit
den Jungs herumspielen und sie dann fallenlassen. Tut mir leid." Mia schien
noch mehr zusammenzuschrumpfen, soweit das überhaupt möglich war.

Jeremy-chan: "Hey, dafür mußt du dich doch nicht entschuldigen. Was meinst
du wie oft ich schon andere Leute falsch eingeschätzt habe, sowas
kann immer mal passieren.
Aber wie bist du auf die Idee gekommen das ich mit den Jungs
'herumspielen' möchte?"

Mia: "Naja, ich ... die Fotos die ständig von dir verkauft werden, und die
Art wie du dich kleidest."

Jeremy-chan blickte an sich herab. Ein graues Sweatshirt, etwas schief in die
Bluejeans gestopft. Auch für Mädchen nichts ungewöhnliches. Nur der Lehrer
hat sich über das Fehlen einer Schuluniform beschwert. "Das mit den Fotos
versteh´ ich ja. Damit war ich auch nicht einverstanden, und ich hoffe ich
habe das heute abgestellt. Aber was ist an meiner Kleidung falsch?"

Mia wurde rot im Gesicht als sie weitersprach. "Du trägst keinen B.H."

Jeremy-chan blinzelte einmal. Dann noch mal. Natürlich trug sie keinen B.H.
"Oh. Das. Ich, äh, wie soll ich das erklären ... das ist eine lange
Geschichte. Sag mal, hast du gar keinen Unterricht?"

Mia blickte auf ihre Uhr und erschrak. "Oh Gott, das habe ich ganz
vergessen." Sie drehte sich um und wollte den Flur hinunterlaufen, blieb dann
aber noch mal stehen. "Und du bist wirklich nicht böse weil ich so schlecht
von dir gedacht habe?"

Jeremy-chan: "Keine Spur. Ach und, Mia? Wenn ich dir einen guten Ratschlag
geben dürfte, so von Frau zu Frau. Vergiß Sato. Der hat dich nicht
verdient."

Mia seufzte einmal, zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und verschwand dann.
Als sie weg war verwandelte Jeremy-chan sich zurück und ging auch zur Klasse.
Wenig später stand er mit Mia wieder auf dem Flur, als Junge, und mit zwei
Eimern Wasser in den Händen. Herr Umetsu hatte sie Beide fürs zuspätkommen
vor die Tür geschickt.

#############################################################################

Pause.
Nabiki ging zielstrebig auf die Gruppe Oberschüler zu, die auf dem Schulhof
herumlungerte. Die meisten Anderen machten einen Bogen um die Gang, was
bei ihrem Ruf kein Wunder war. Nabiki störte sich nicht daran, sie wußte
das sie ihr nie was tun würden. Und falls doch, nun, dann hatte sie immer
noch ein paar 'Druckmittel' in der Hand. Sie stellte sich selbstbewußt vor den
Anführer.

Nabiki: "Hallo Toji."

Toji drehte sich langsam um und runzelte die Stirn. Wenn Nabiki so ankam,
dann bedeutete das meist nichts Gutes. "Was willst du?"

Nabiki: "Oh, nichts Besonderes. Mir ist nur wieder eingefallen, das du und
deine Kumpels mir noch ein paar Gefallen schuldet, und ich dachte
ich löse einen davon mal ein."

Toji: " ~seufz~ Dacht ich´s mir. Was ist es diesmal?"

Nabiki holte ein Foto von Jeremy in männlicher Form hervor. "Ich möchte das
ihr diesen Jungen heute nach der Schule abfangt. Macht ihm ein wenig Angst,
und bestellt ihm schöne Grüße von mir. Und sagt ihm, wenn er das nochmal
macht, dann wird er das nächste Mal 'wirklich' Ärger bekommen."

Toji nahm das Bild, warf einen kurzen Blick drauf und steckte es dann ein.
"Sieht nicht sonderlich gefährlich aus, das Bürschchen. Was bringt dich
dazu jetzt schon normale Menschen bedrohen zu lassen?"

Nabiki: "Das geht dich nichts an. Und was die Gefährlichkeit angeht, unter-
schätzt ihn nicht. Er hat ein paar Tricks auf Lager. Ihr geht besser
auf Nummer sicher, wenn du weißt was ich meine."

Toji: (lässig)"Hey, null Problemo. Heute Nachmittag köpfen wir uns die Wanze
vor, und wenn er erstmal die Hosen voll hat wird er dich schon in
Ruhe lassen, was immer du auch mit ihm für einen Streit hast."

Nabiki nickte und ging. Dann fiel ihr ein das Jeremy wahrscheinlich mit Ranma
auf dem Heimweg sein würde, und Ranma würde die Schläger zum Frühstück
verspeisen. Sie ging nochmal zu Toji. "Kleine Änderung. Ihr holt ihn nicht
direkt nach der Schule ab, sondern erst zwei Stunden später, klar?"
Sie wartete keine Antwort ab, sondern machte sich auf den Weg zum Lehrer-
zimmer. Es wird Zeit das Umetsu seine Schulden auch mal begleicht. Ein
wenig Strafstunden werden Saotome bestimmt nicht schaden.>






Ranma saß auf der anderen Seite des Gebäudes, am Rand des diesmal leeren
Schwimmbeckens. Er sah nicht glücklich aus. Er war so in Gedanken versunken,
das er nicht merkte wie sich jemand näherte und zu ihm setzte. Ranma schrak
auf als Jeremy ihn ansprach.

Jeremy: "Was ist los? Du machst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter."

Ranma grinste kurz über die Anspielung auf ausgerechnet Wasser, aber sein
Ausdruck wurde sofort wieder neutral. Er seufzte.

Jeremy: "Komm schon. Was hast du?"

Ranma: (zögert)"Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ... Ist dir schon
aufgefallen wie das Verhältnis zwischen mir und Akane diesmal ist?"

Jeremy: "Ich würde sagen, besser als letztes Mal. Warum?"

Ranma: "Denk mal nach. Sag mir Mal was diesmal besser ist."

Jeremy: "Hmmm ... Ihr seit nicht verlobt. Akane haßt dich nicht, du bist
diesmal keine 'Gefahr' für sie. Bis auf Kleinigkeiten würde ich
sagen, ihr benehmt euch relativ normal zusammen."

Ranma: "Genau das ist es. Normal. Du hast recht, Akane ist nicht der Meinung
das ich ein Perverser bin, und ich versuche auch ihr gegenüber nett
zu sein. Aber das vertraute Gefühl, was das letzte Mal zwischen uns
war, das ist nicht mehr.
Ich meine damit nicht, das Akane mich noch überhaupt nicht kennt.
Aber als wir letztes Mal gezwungenermaßen verlobt wurden, da hat das
uns auch irgendwie zusammengeschweißt. Wir Beide wußten, wir kommen
nur daraus wenn wir zusammen arbeiten. Später war ein Teil der
Streitereien Absicht. Irgendwie sind wir durch das gemeinsame Problem
uns näher gekommen.
Das ist jetzt nicht. Ich bin einfach nur 'Ranma', ein fremder Junge
der mit in ihrem Haus wohnt, und zu dem sie sonst keine Beziehung
hat."

Jeremy: "Hmm, so hab ich es noch gar nicht betrachtet. Du mußt eben ein wenig
freundlich zu ihr sein, auch beim Training und so. Du wirst ja noch
länger bei den Tendo´s leben, irgendwann wird sich schon eine
Beziehung entwickeln. Du mußt dich nur bemühen und ein wenig Geduld
haben-"

Ranma: (unterbricht)"Du verstehst mein Problem nicht. Jeremy, ich bin nicht
so gut im mit anderen Menschen umgehen. Ich kann kein Smalltalk
machen, oder irgendwie 'romantisch' sein, wie andere."

Wo Ranma recht hatte, hatte er recht. Ein Stein hatte mehr Einfühlsvermögen
wie Ranma, aber wenn man seine Vergangenheit betrachtete hatte er noch
erstaunlich gut abgeschnitten.

Ranma schlug unbewußt mit der Faust auf den Boden. Sofort bekamen die Fliesen
Risse. "Und solange Akane noch glaubt in Tofu verliebt zu sein hab ich eh
keine Chance. Verdammt. Wenn ich nur wüßte wieso sie ihn das letzte Mal so
plötzlich aufgegeben hat."

Jeremy versuchte sich den Manga in Erinnerung zu rufen. "Ich glaube, sie hat
einfach erkannt das Tofu in Kasumi verliebt ist, und das er sie immer nur
als das kleine Mädchen von Nebenan gesehen hat. Das war als Ryoga ihr die
Haare abgeschnitten hat, da hat Tofu gesagt das ihr kurze Haare schon immer
besser gestanden haben. Weißt du, sie hat sie sich nur langwachsen lassen um
Kasumi ähnlicher zu sein.
Aber das mit dem Haarschnitt wird diesmal wohl nichts werden."

Ranma seufzte nur und ließ die Schultern hängen. Schließlich gab er sich
einen Ruck und stand auf. "Dann muß ich eben einen Weg finden um Kasumi und
den Doc zusammenzubringen. Dann wird Akane auch merken das sie bei Tofu keine
Chance hat. Ich habe noch nie aufgegeben, und ich werde jetzt nicht damit
anfangen."

Jeremy erhob sich auch. "Na bitte. Das ist der Ranma den ich kenne. Komm,
wir gehen nach Vorne, mal sehen was die anderen so treiben."

Er ging los, aber Ranma blieb stehen und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
Jeremy sah ihn fragend an.

Ranma: "Aber wie kriegen wir das hin ohne das Tofu sofort wieder Gaga geht?
Sobald er Kasumi sieht ist er nur noch ein hirnloses Wrack. Nicht
viel besser als Pop. So kriegen wir die nie zusammen."

Jeremy: "Ach was. Irgendwas wird uns schon einfallen, kommt Zeit kommt Rat."

Jeremy ging wieder los, und Ranma folgte ihm. "Vielleicht könnten wir ihn
mit Bildern von Kasumi langsam eingewöhnen? Oder ihn unter Drogen setzten?
Oder wir-"

~Platsch~

Instand Mädchen. Zum Glück war keiner in der Nähe.

Zwei Stockwerke höher schloß sich ein Fenster.

Mädchen1: "Oh mein Gott. Ich habe wieder den Rotschopf erwischt."

Mädchen2: "Ich habe dir schon das letzte Mal gesagt, du sollst das Wasser
nicht einfach so aus dem Fenster kippen."





Marcel trat Hiroshi kräftig auf den Fuß. "Pack schnell deine Fotos weg.
Jessica kommt."

Hiroshi blickte auf und sah die zwei 'Schwestern' um die Ecke des Gebäudes
kommen. Hastig steckte er die Bilder in seine Tasche.

Daisuke: "Dir ist ja klar das du tot bist wenn sie dich erwischt?"

Hiroshi: "Sei bloß still, du."

Sato klopfte sich auf sie Oberschenkel und stand auf. "It´s Showtime. Ich
will dann mal wieder. Bis gleich." Mit den Worten ging er in Richtung der
zwei Mädchen. Die anderen schüttelten nur den Kopf.

Marcel: "Klarer Fall von Lebensmüde."

Okairo: "Noch schlimmer als Hiroshi mit seinen Fotos."

Hiroshi: "Ha ha. Du hast doch selbst welche gekauft."

Okairo: "Ja, aber nach heute morgen war ich schlau genug und hab sie
weggeworfen. (sieht nochmal zu den Aquatranssexuellen) Sagt mal, ist
euch auch aufgefallen das die Beiden jedesmal mit nassen Klamotten
rumlaufen."

Marcel: "Also, ich hab nichts dagegen. Es betont ihre Figuren mehr."

Alle: (perverses grinsen)





Sato: "Hey, Schnuckiputzi, wie geht´s denn so?"

Jeremy-chan verdrehte die Augen nach oben als sie Sato´s Stimme hörte.
Ranma-chan flüsterte ihr zu "Denk´ dran was ich die gesagt habe. Keine
Schwächeren zusammenschlagen."

Sato: "Schön dich mal wieder zu sehen, gestern warst du ja so plötzlich weg.
Hey, das nasse Shirt steht dir gut."

Jeremy-chan: "Ach wirklich? Danke. Und jetzt mach das du wegkommst."

Sato: (mit Blick auf Ranma-chan)"Deine Schwester hat auch ein Bad genommen?
Wenn ihr das nächste Mal etwas gute Gesellschaft haben wollt, sagt
einfach Bescheid."

Ranma-chan: "Wenn du mich weiter so anstarrst, dann trete ich dir in die
Familienplanung, kapiert?"

Sato verschränkte die Arme und grinste. "Ihr Wusch ist mir Befehl, wehrte
Dame. Ich halte mich sowieso lieber an deine Schwester. Ich finde, 1,5 Ka-HoK
sind zuviel."

Ranma-chan: "Was sind 'Ka-HoK'?"

Sato: "Kanadische HolzfällerKlaue. Wenn man es nicht mehr in eine Hand nehmen
kann ist es zuviel." Er griff Ranma-chan ungeniert an den Busen.
"Zu große Tüten, verstehst du?"

Bevor irgend jemand auch nur blinzeln konnte lag Sato mit Beule am Boden.
Ranma-chan hmpfte und putzte sich über die Brust, wie um Dreck wegzuwischen.

Jeremy-chan: "Sag mal, wie war das mit 'keine Schwächeren schlagen'?"

Ranma-chan sah zu sie an, dann zu Sato, dann wieder zurück. "Ach das. Vergiß
einfach das ich das gesagt habe. Bei Sato zählt das nicht. So ein Arsch."
Zu große Tüten. Ich glaub´s nicht. Und das muß sich ein Junge sagen lassen.
Andere Mädchen wären froh wenn sie nur die Hälfte hätten.>

#############################################################################

Tofu klappte das Buch zu und stellte es zurück ins Regal. Dann nahm er die
Brille ab, schloß die Augen und kniff sich in die Nasenwurzel.
Er hatte die Lösung zu seinem Problem gefunden, sie lag praktisch zum greifen
nahe vor ihm, aber was nützte die beste Lösung wenn die Bedienungsanleitung
fehlte.
Tofu setzte seine Brille wieder auf und begann unruhig im Zimmer auf und ab
zu laufen. Ich werde Jeremy noch mal danach fragen müssen, sicher kann er
mir weiterhelfen.> Tofu griff sich verzweifelt an den Kopf. Nein, das kann
ich eben nicht, Jeremy lebt im gleichen Haus wie Ka-ka-ka...>
Die Gläser des Doktors begannen wieder zu vernebeln, aber Tofu schaffte es
sich diesmal zusammenzureißen. Er stützte sich an seiner Schreibtischkante
ab und atmete gezwungen ruhig ein und aus. Ich kann Jeremy nicht besuchen,
ich würde mich vor 'ihr' nur blamieren. Aber wie kann ich ihn sonst finden?>

Tofu brauchte nicht lange zu überlegen, da fiel es ihm wie Schuppen von den
Augen. Er warf einen Blick zur Uhr, die Schule war fast zu Ende. Er würde
Jeremy einfach auf den Heimweg abfangen.
Der Chiropraktiker polterte aus der Praxis, rief seiner Sekretärin zu das sie
alle Termine für heute absagen solle und war schon verschwunden.




Ranma schubste gedankenverloren Ryoga wieder in die passende Richtung, als
dieser wieder davonwandern wollte, und kratzte sich dann verwirrt am Kopf.
Er wußte das die Dinge in Nerima schon immer etwas anders liefen, aber mit
sowas hatte er nicht gerechnet.
Nicht er, nein, Jeremy war heute zum Nachsitzen verdonnert worden.
Ausgerechnet. Ranma verstand gar nichts mehr. Von Lehrern wie Kahuna oder
Hinako (Beide zum Glück noch nicht hier) hätte er so eine unbegründete Strafe
erwartet, aber von Umetsu?
Er war so in Gedanken versunken, das er nicht merkte das Ryoga
stehengeblieben war, und lief prompt in ihn hinein.

Ranma: "Hey, kannst du nicht aufpassen? Warum bleibst du stehen?"

Ryoga: (schlägt ihn auf den Kopf)"Paß doch selber auf. Und ich bin stehen-
geblieben weil ich nicht weiß wohin ich sonst gehen soll."

Ranma kam endlich auf die Idee an Ryoga vorbeizusehen. Tofu stand dort und
redete mit Nabiki. Akane stand daneben und scharrte mit ihren Füßen, sie
versuchte sich möglichst unauffällig zu verhalten und gleichzeitig in den
Mittelpunkt von Tofu´s Aufmerksamkeit zu rücken.

Ranma spürte bei dem Anblick einen bohrenden Schmerz in seinem Körper und
massierte sich die Stelle unbewußt. Komisch, warum habe ich denn schon
wieder Hunger? Ist doch noch lange hin bis zum Abendessen.> Man merkt das
Ranma von Anatomie keine Ahnung hat, sonst würde er merken das er sich an
seinem Herzen kratzte und nicht am Magen.

Ranma spitzte die Ohren und versuchte das Gespräch mitzuhören.

Nabiki: "... wird es wohl noch zwei Stunden dauern bis er aus der Schule
kommt. Nein, ich weiß auch nicht was er angestellt hat. Worüber
wollten Sie den mit ihm reden?"

Tofu: "Oh, nichts besonderes. Er hatte eine spezielle Meditationsübung
erwähnt, und ich hätte dazu noch ein paar Fragen. Macht nichts, ich
werde es später noch mal probieren."

Tofu drehte sich um und ging enttäuscht in Richtung Praxis. Unsere vier
Teenager gingen auch weiter, und Ranma wunderte sich worüber Tofu und
Jeremy wohl gesprochen hatten. Meditationsübung. Doc sollte sich lieber
bemühen, sich bei Kasumi unter Kontrolle zu halten.>
Ranma dachte wieder daran, wie sich Akane in Tofu´s Gegenwart verhalten
hatte, und spürte einen Stich im Herzen. Das ist genau das Problem was ich
habe. Ich sollte versuchen Tofu dazu zu bringen, sich in Kasumi´s Nähe
normal zu verhalten. Aber dazu müßte Doc schon seine Gefühle abschalten
können.>

Ranma blieb abrupt stehen als ihm die Idee kam. Er gab Ryoga´s Hand Akane.
"Hier, nimm du ihn mal. Ich muß ganz schnell nochmal zum Doktor." Und damit
war er auch schon weg.

Akane runzelte nur die Stirn, aber Ryoga´s Gesicht nahm eine sehr gesunde
Farbe an als er merkte, das er nun Hand in Hand mit einem fremden Mädchen
ging.

Akane: "Komm schon, Ryoga. Wenn Ranma meint das er noch was wichtiges vorhat,
pah, soll er doch machen was er will."




Ranma holte Tofu kurz vor seinem Haus wieder ein.

Ranma: "Hey, Doc. Mir ist grad eingefallen, vielleicht kann ich auch helfen.
Ich meine, Jeremy und ich haben fast das gleiche Wissen. Worüber
genau geht es denn?"

Tofu: "Dein Bruder hatte gestern etwas von einer Technik namens 'Seele aus
Eis' erzählt. Ich habe das mal nachgeschlagen, und ich würde diese
Technik aus, äh, persönlichem Interesse gerne lernen. Leider stand
in meinem Buch nichts genaueres drin, darum wollte ich deinen Bruder
fragen ob er sie mir nicht beibringen kann."

Ranma kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Er und Jeremy hatten den gleichen
Gedanken gehabt. "Doc, heute ist ihr Glückstag. Ich kann ihnen die Technik
auch beibringen." Er lief in Richtung Tendo´s und winkte Tofu mitzukommen.
"Kommen Sie. Wir fangen gleich jetzt an, und das Tendo-Dojo ist der ideale
Ort dafür."

Als die Beiden am äußeren Tor der Tendo´s ankamen blieb Tofu unsicher stehen.
"Uhm, Ranma? Ich glaube nicht das es eine gute Idee war hierher zu kommen.
Ka-ka-kasumi ist dort im Haus, und ich ihr begegnen sollte ... Ich möchte
mich wirklich nicht blamieren."

Ranma: (kratzt sich am Kinn)"Hmm, da haben Sie recht. (sein Gesicht hellt
sich auf) Warten Sie hier, ich habe eine Idee."

Ohne Tofu´s Antwort abzuwarten lief er los, um das Haus umzu und in das Dojo.
Wie er erwartet hatte waren Ryoga und Akane bereits hier und am Üben.

Akane stoppte in ihrer Bewegung und sah in mißmutig an. "So. Hat sich der
Herr entschieden sich auch mal wieder sehen zu lassen? Ich habe bald ein
wichtiges Turnier, und nicht nur das du keine große Hilfe beim Training bist,
jetzt hältst du es nicht mal für nötig dich hier sehen zu lassen." Und ich
hatte mich so darauf gefreut ihm zu zeigen was ich für Fortschritte gemacht
habe, aber dieser unsensible Mistkerl ...>

Ranma: (beleidigt)"Pah. Wenn ich dir sowieso nicht helfen kann, dann kann ich
ja wieder gehen. Du und Ryoga, ihr scheint ja bestens zurecht zu
kommen." Er drehte sich um und verschränkte die Arme. "Eigentlich
wollte ich dir ja nur sagen das Doc Tofu und besuchen kommt um eine
besondere Meditationstechnik mit mir und Jeremy zu Diskutieren. Und
vielleicht schaut er sich ja sogar deine Techniken auch an.
Er hat gefragt, ob du ihm nicht einen Tee oder sowas kochen könntest,
aber wenn du nicht willst ..."

Ranma öffnete wieder die Dojotür und tat so als wolle er gehen, da rannte
Akane ihn um. "Oh Gott, Doktor Tofu kommt hierher? Warum sagst du das nicht
gleich?"

Ranma hob sich vom Boden auf und wischte sich die Erde aus dem Gesicht. Er
grinste breit. Mit Akane in der Küche würde Kasumi erstmal zu beschäftigt
sein, als das sie Tofu gleich zufällig über den Weg laufen könnte.
Er ging zurück zum Doktor. "Kommen Sie, die Luft ist rein.

Tofu blieb skeptisch. "Bist du dir da sicher?"

Ranma: "Sicher bin ich mir sicher. Kasumi hat alle Hände voll zu tun ihre Küche
zu retten. Außerdem gehen wir durch den Garten."

Ranma und Tofu schlichen durch den Vorgarten auf die Rückseite des Hauses,
am berühmt-berüchtigten Fischteich vorbei und verschwanden im Dojo.

Ryoga war dort. Er stand mit dem Rücken zu ihnen und fühlte mit den Händen
an einer der Wände entlang. "Ich könnte schwören, hier war eben noch der
Ausgang."

Ranma: "He, Schweinebacke. Wenn du die Tür suchst, die ist hier drüben."

Ryoga drehte sich um, sein Gesicht zeigte Verwirrung. Dann zuckte er die
Schultern. "Uhm, auch gut. Was hatte Akane es denn so eilig? Und was heißt
Schweinebacke?"

Ranma schlug sich mit der Hand vor die Stirn. "Stimmt ja, das trifft ja gar
nicht mehr zu. ´Tschuldigung, die Macht der Gewohnheit." Er deutete auf
Ryoga, dann auf Tofu. "Darf ich euch bekannt machen? Mein alter Kumpel Ryoga
Hibiki, und das ist Doktor Tofu Ono."

Tofu: "Hibiki? Hattest du nicht vor zwei Tagen einen Termin bei mir, wegen
deiner Einschulung in Furinkan?"

Ryoga: (verlegen)"He he, kann sein. Ich habe ihre Praxis nicht gefunden."

Ranma: (beugt sich nach Tofu rüber)"Ganz mieser Orientierungssinn."

Ryoga: (ärgerlich)"Ranma! Hör auf dich über mich lustig zu machen."

Ranma: "Schon gut, P-chan ...ich meine, Ryoga, reg´ dich wieder ab."

Tofu: "Wenn es ihnen nichts ausmacht, Herr Hibiki, dann könnten Sie heute
Abend gleich mit mir mitkommen. Ich könnte wohl eine halbe Stunde
außer der Reihe machen."

Bevor Ryoga antworten konnte, glitt die Dojotür auf und Akane kam wieder
herein. Sie sah Tofu, blieb stehen und verbeugte sich. "Guten Tag Herr
Doktor. Schön Sie bei uns zu sehen. Meine große Schwester macht ihnen den
Tee, sie wird ihn sicher gleich vorbeibringen."

Tofu: "Tee? ... Oh, Tee, ja richtig. Das wäre aber nicht nötig gewesen. Ich
möchte Ka-ka-ka ... deiner großen Schwester keine Umstände bereiten,
vielleicht kannst du ihn gleich holen wenn er fertig ist?"

Akane war immer noch etwas verlegen in Tofu´s Anwesenheit. "Natürlich. Wenn
Sie mich entschuldigen, ich muß noch etwas trainieren."

Eilig aus Tofu´s Aufmerksamkeit herauszukommen zog sie Ryoga in den hinteren
Teil des Dojo, und die Zwei begannen dort wo sie aufgehört hatten. Tofu
schaute interessiert zu.

Tofu: "Rhythmische Kampfgymnastik, wenn ich mich nicht irre. Komisch, ich
dachte immer Akane wäre im Theater-Club?"

Ranma schaute zu wie Akane mit den Keulen jonglierte. Es dauerte nicht lange,
da verlor sie den Rhythmus und sie fielen ihr auf den Kopf. "Da ist sie auch
immer noch, aber sie soll ihre Schule im kommenden Match gegen St.Hebereke
vertreten. Die Furinkan-Mannschaft ist ... ausgefallen."

Tofu nickte bedächtig. "Ich verstehe. Nun, Ranma, wollen wir mit unserem
Training auch beginnen?"

Ranma: "Klar doch. Setzten wir uns erstmal. (beide setzen sich) Und nun
schließen Sie ihre Augen. Einfach entspannen. Versuchen Sie ihren
inneren Mittelpunkt zu finden ..."






Ranma hatte immer gewußt das der Doktor gut war. Nur hielt er sich sehr
bedeckt, und ging Auseinandersetzungen aus dem Weg. Wenn Tofu so
weitermachte, dann würde er in Kürze Kasumi gegenübertreten können, ohne
das sich sein klares Denken wieder verabschiedete. Glücklicherweise hatte
sich besagte Kasumi nicht im Dojo sehen lassen.

Tofu stand aus dem Lotussitz auf und streckte sich. "Was meinst du, Ranma?
Eine kleine Pause?"

Ranma entknotete ebenfalls seine Beine und stand auf. "Ich muß schon sagen,
Doc, Sie haben den Dreh voll raus. In spätestens zwei Wochen können Sie
Kasumi ohne Probleme zum Dinner einladen."

Tofu war leicht verlegen. "Oh, ähm, das vielleicht nicht unbedingt, aber ..."
Er schüttelte den Kopf und wechselte mit einem Nicken in Akane´s Richtung
das Thema. "Weißt du, wenn Akane wirklich einen ernsten Wettkampf vor sich
hat, dann mache ich mir Sorgen. Ryoga ist zu gutmütig als Sensai, er lobt sie
sogar wenn sie es nicht richtig gemacht hat. So kann Akane sich nicht
verbessern."

Ranma beobachtete die Beiden. Er wußte was Tofu meinte, Ryoga konnte noch
nie ein Mädchen kritisieren. Schon gar nicht wenn besagtes Mädchen ihn immer
dankbar anlächelte wenn er sie lobte. Mann, Ryoga, du bist so ein Weichei.
Merkst du nicht das du sie nur weiter in die Illusion steckst, sie wäre
der beste Martial Artist in Nerima?> "Ich weiß was Sie meinen, Doc, aber
Ryoga ist der Einzige der diese Sportrichtung wirklich beherrscht. Meine
Kenntnisse reichen zum gewinnen, aber nicht zum beibringen."

Tofu machte ein nachdenkliches Gesicht und griff nach einem Band. "Als ich
so alt war wie du, da habe ich sowas auch mal eine Zeit lang gemacht. Ich
denke, ich kann euch helfen. Aber erst muß ich wissen wie weit Akane ist.
Meinst du, das du ein Übungsmatch mit ihr machen kannst?"

Ranma: "Klar Doc. Wann und wo?"

Tofu: "Jetzt."

Und damit ging er zu Akane und Ryoga rüber und unterbrach die Beiden. Tofu
lächelte freundlich. "Darf ich euch mal unterbrechen? Akane, ich habe dich
unfreiwillig etwas beobachtet, und ich habe gesehen das du noch den einen
oder anderen Fehler in deinen Techniken hast. (zu Ryoga) Das soll natürlich
keine Beleidigung in deine Richtung sein. (wieder zu Akane) Wenn du erlaubst
würde ich gerne helfen."

Akane: (stammelt)"Das würden Sie? Ich, ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
Das würden Sie wirklich für mich machen?"

Tofu: "Natürlich. (scherzt) Je besser du bist, desto geringer ist die Chance
das ich mich nach dem Wettkampf wieder um dich kümmern muß, oder?"

Akane: "Was muß ich tun?"

Tofu: "Nun, als erstes würde ich dich gerne mal in Aktion sehen. Wie wäre es
mit einem kleinen Übungskampf mit Ranma?"

Akane: (stirnrunzeln)"Warum nicht Ryoga? Ranma ist ... hat eine komische
Ansicht was das kämpfen mit Frauen angeht."

Tofu: Weil Ryoga sicherlich mit Absicht gegen dich verlieren würde.> "Weil
Ryoga deine Stärken und Schwächen bereits genau kennt. Der Kampf
würde nicht fair werden."

Akane nickte nur, dann griff sie nach ein paar Geräten und stellte sich
Ranma gegenüber. Beide verbeugten sich. Der Rest war ein typischer Akane
gegen Ranma Kampf: Akane traf ihn nicht, und Ranma wich nur aus.

Tofu (wedelt mit den Händen)"Stopp stopp stopp. So wird das nichts. Ranma,
du mußt Akane schon ernst nehmen."

Akane: "Ich habe ihnen doch gesagt, er kämpft nicht gegen Frauen."

Tofu warf ein Auge auf Ranma. "Ist das war?"

Ranma: "Ein Martial Artist sollte keine Frauen schlagen, er sollte sie
beschützen. Es ist einfach gegen meine Natur ernsthaft mit Akane
zu kämpfen."

Tofu: "Es ist aber nötig. Wie soll ich mir ein Bild von Akane´s Verteidigung
machen wenn sie sie nicht benutzen kann? Oder hast du Angst das du
sie verletzten könntest?"

Ranma sah ertappt auf seine Füße. "Ich, ich weiß nicht ... vielleicht."

Irgend etwas begann in Akane zu schwingen. Sie fühlte sich merkwürdig
glücklich. Er ist gar nicht so rotznasig, er hat sich nur Sorgen um mich
gemacht. Er weiß wie stark er ist, und er wollte mir nicht wehtun. Und ich
dachte schon ...>
Akane ging zu Ranma, legte ihm eine Hand auf die Schulter und schenkte ihm
ein warmes Lächeln. "Es ist nett von dir das du dir Sorgen machst, aber ich
kann schon auf mich aufpassen. Ich bin nicht so empfindlich, weißt du, ich
habe eine dicke Haut."

Ranma sah wie Akane ihn anlächelte. Es war das gleiche Lächeln, das sie ihm
gegeben hatte als er das allererste Mal hier ankam. Als er ein Mädchen war
und sie ihn gefragt hatte, ob sie nicht Freunde sein wollen.

Ranma´s Hirn ging in die standardmäßige Akane-Subroutine: Es griff nach einem
Fallschirm, stellte den Mund auf Autopilot, und sprang hinaus.

Ranma: "Eine dicke Haut, was? Wie ein Rhinozeros. Die Figur von einem hast
du übrigens auch."

Dummerweise hatte der Autopilot noch so seine Macken. Sekunden später verließ
ein F.U.M.A. auf unfreiwillige Weise das Dojo.
(FUMA = Flying Unidentified Martial Artist)

Ryoga starrte Akane mit großen Augen an, als diese wieder ihren Hammer
wegsteckte. "Dieser, dieser, dieser ... Junge!"

Tofu: "Nun, das kommt auf die Wassertemperatur an. Was meinst du, Akane?
Können wir weitermachen?"

Akane war etwas beschämt, das sie sich so hatte gehen lassen. Aber nur etwas.
"Uhm, sicher Doktor Tofu."

Tofu nahm das Band zur Hand und zog es zwischen zwei Fingern hindurch. "Ich
denke, Ryoga hat einen sehr guten Job gemacht. An sein Training kann ich
sicher gut anknüpfen ..."

#############################################################################

~Platsch~

Jeremy-chan: "Kann mir mal jemand sagen, warum es immer WASSER SEIN MUß?!?"

Sie hatte wirklich Grund sauer zu sein. Nicht nur, das Herr Umetsu sie hatte
nachsitzen lassen (wegen dem Fehlen einer Schuluniform), jetzt mußte so
eine vertrottelte Frau auch noch beim Blumengießen danebenkippen.

Jeremy-chan schüttelte sich das Wasser aus den Haaren, es war zum Glück nicht
viel, und versuchte sich zu beruhigen. Schlimmer konnte es ja nicht mehr
kommen.

Mia: "Jessica? Bist du das?"

'Jessica' verdrehte innerlich die Augen. War ja klar.> Dann drehte sie sich
zu ihrer Klassenkameradin um. "Hallo Mia."

Mia sah Jeremy-chan an und schmunzelte. "Du hast wohl eine Vorliebe für
Wasser?"

Jeremy-chan: (trocken)"Wasser hat eher eine Vorliebe für mich. Du glaubst
nicht, wie nervig das ist.
Mußtest du auch nachsitzten, oder warum kommst du erst jetzt aus der
Schule?"

Mia: "Nein, ich gebe ein paar jüngeren Schülern Nachhilfe. Aber warum mußtest
du nachsitzen, du gehst hier doch gar nicht zur Schule?"

Jeremy-chan stockte. Dann sah sie auf ihre Uhr und tat überrascht. "Oh mein
Gott, schon so spät? Tut mir leid, Mia, aber ich muß sehen das ich nach Hause
komme. Wiedersehen."

Sie wollte loslaufen, aber Mia rief ihr hinterher. "Warte. Ich, äh, macht es
dir was aus wenn ich dich ein Stück begleite? Ich muß auch in die Richtung."

Jeremy-chan: " ~seufz~ Nein, kein Problem."

Die Beiden gingen los. Erst stockend, dann immer mehr fing Mia an zu reden.
Typische Mädchen-Themen, mit denen Jeremy-chan nicht so recht was anzufangen
wußte. Was jetzt so in Mode ist, welcher Schauspieler am süßesten ist, usw.






Toji und seine Gang warteten auf Jeremy. Nicht, das es ihnen Spaß machte
anderen Leuten Angst einzujagen, aber wenn es sein mußte (oder wenn Nabiki
es sagte) dann machten sie es eben.

Ihre momentane Langeweile wurde unterbrochen, als zwei Mädchen um die Ecke
kamen. Die eine hatte kurzes braunes Haar und machte einen schüchternen
Eindruck, die andere war blond und fiel durch ihren unfemininen Gang auf.

Schläger1: "Hey, ist das nicht die Kleine von Sato?"

Schläger2: "Jau, das ist Mia. Aber wer ist die andere? Kenn ich gar nicht."

Schläger3: "Jessica Saotome. Tendo hatte ein paar hübsche Fotos von ihr
rumgehen lassen. Ihr habt doch von dem Stunt heute morgen gehört?
Die war das."

Schläger2: (ungläubig)"Die hat das Loch in die Wand gehauen? Boah."

Schläger4: "Und sie soll die Schwester von dem Kerl sein auf den wir hier
warten. Wenn ihr Bruder genauso gut ist, dann könnte es kompliziert
werden."

Toji: "Nun mach´ dir mal nicht in die Hose. Und ihr anderen, schlagt euch die
Weiber aus dem Kopf. Oder wollt ihr Tendo später erklären, das ihr
Saotome nicht erwischt habt weil ihr nur seine Schwester im Kopf
hattet?"

Niemand wollte das. Und so warteten sie weiter auf einen Jungen, der grade
als Mädchen an ihnen vorbeigelaufen war.





An der Sraßenabzweigung blieb Mia stehen. "So, hier trennen sich unsere Wege.
Ich muß die andere Richtung weiter."

Jeremy-chan´s Antwort wurde unterbrochen, als ein Flugobjekt über sie
hinwegflog und im Kanal neben der Straße landete.

~Platsch~

Erschrocken liefen die beiden Mädchen dorthin und sahen durch den Maschen-
drahtzaun nach unten.

Mia: "Ich glaube das war dein Bruder ... Halbbruder meine ich."

Jeremy-chan: "Fast. Es ist meine Halbschwester."

Mia sah, wie ein rothaariges Mädchen aus dem Wasser auftauchte. Merkwürdig.
Ich könnte schwören das jemand mit schwarzen Haaren reingefallen war.>

Jeremy-chan: (winkt)"Hey, Ranko. Guten Flug gehabt?"

Ranma-chan warf ihr einen nicht amüsierten Blick zu. Dann sprang sie mit
einem Satz aus dem Wasser, schüttelte heftig ihren Kopf und wrang den Zopf
aus. "Akane kann wirklich keinen Spaß verstehen. Dabei hab ich sie doch nur
als Nashorn bezeichnet."

Mia: (tadelnd)"Das ist auch wirklich nicht nett, sowas zu sagen. Ich
jedenfalls wäre nicht begeistert. (nachdenklich) Obwohl es Akane
nicht ähnlich sieht, meistens schlägt sie nur Jungs."

Ranma-chan grimassierte. Jeremy-chan kicherte. "Vielleicht war grade keiner
in der Nähe. Naja, man sieht sich. Bis später."

Jeremy-chan winkte Mia noch mal zu, dann ging sie mit Ranma-chan in Richtung
Dojo. Mia sah den Beiden hinterher. Und ich dachte immer, Akane wäre
unfeminin. Aber diese Zwei...> Sie schüttelte ihren Kopf.

#############################################################################

Nabiki sah durch das Fenster, wie die zwei Aquatranssexuellen durch den
Vorgarten gingen und das Haus betraten. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch
und zog ein Handy aus der Tasche. Kaum hatte sie die Nummer gewählt wurde
am anderen Ende abgehoben.

Nabiki: "Hier Tendo. Wo seid ihr grade? ... So, am Treffpunkt? Und Saotome
ist nicht vorbeigekommen? ... Seid ihr sicher? ... Habt ihr dann
zufällig seine Schwestern gesehen? ... Nur Jessica? Aber mit Sato´s
Anhang? Verstehe ... Nein, ich brauche euch nicht mehr, ihr könnt
gehen. Ach, und Toji? Du schuldest mir immer noch was."

Nabiki legte auf und lehnte sich zurück. Ich hätte seinen Fluch mit
einplanen sollen.> Mit mehr Kraft als nötig klappte sie das Handy wieder zu.
Ich hasse es wenn sowas passiert.>





Nach einem kurzen Besuch in der Küche waren Ranma und Jeremy wieder Jungs,
und betraten nun das Dojo. Zu Jeremy´s Überraschung war Tofu mit Akane am
trainieren, zu Ranma´s Überraschung war Ryoga nicht mehr da.

Ranma: "Hey, wo ist denn P-Chan? Akane, hast du ihn auch weggehämmert?"

Akane begann rot zu glühen und trat einen Schritt auf Ranma zu, wurde aber
von Tofu zurückgehalten.

Tofu: "Was habe ich dir gesagt? Immer ruhig bleiben. Du darfst im Kampf dich
nie von Emotionen leiten lassen, sonst verlierst du."

Akane schluckte, und beruhigte sich wieder.

Jeremy: (verwirrt)"Was ist hier eigentlich los?"

Ranma: "Doc möchte die Seele aus Eis erlernen, nebenbei unterrichtet er Akane
in Kampfgymnastik, und wo Ryoga ist weiß ich auch nicht."

Tofu wandte sich einen Moment von Akane ab. "Ich habe mir eben mit dem Band
in den Finger geschnitten, und habe Ryoga gebeten ob er mir wohl ein Pflaster
holen würde. Seitdem ist er nicht mehr aufgetaucht."

Jeremy: "Ganz mieser Orientierungssinn."

Tofu: "Ja, Ranma hat mich schon darauf hingewiesen. Aber das es so Übel ist
hätte ich nicht gedacht."





Am äußeren Randgebiet von Nerima.
Ausnahmsweise war Ryoga absichtlich verlorengegangen. Er hatte es genossen
mit Akane Tendo zusammenzuarbeiten. Wann immer er sie gelobt hatte, selbst
wenn es keinen Grund dafür gab, hatte sie ihn auf diese Weise angesehen die
seine Knie weich machte. Gerne wäre er länger bei ihr geblieben, aber er
hatte bemerkt wie sie den Doktor angesehen hatte, und er wußte das er keine
Chance haben würde.
Bevor Ryoga sich endgültig verlieben konnte hatte er beschlossen wegzugehen,
auch wenn er sich dabei wie ein Feigling vorkam.
Er drehte sich noch einmal in Richtung Stadt um. Es tut mir leid, Ranma,
aber ich kann nicht bleiben. Aber ich werde wiederkommen, und ich werde
versuchen dir meine Gründe zu erklären.> Dann drehte er sich nochmal um
dreihundertsechzig Grad und ging zurück in Richtung Tokyo.







Tofu setzte mit Ranma sein Training mit Akane fort. Das ruhige Wesen des
Doktors und seine saubere Art Akane etwas beizubringen halfen viel,
vielleicht hatte es auch damit zu tun das Akane auf alles hörte was Tofu ihr
sagte, und das sie in seiner Nähe sich extra Mühe gab.

Jeremy interessierte das weniger, er zog sich zurück ins Haus. Als er zur
Toilette gehen wollte, kam er an Nabiki´s Zimmer vorbei. Mehr durch Zufall
hörte er ihre Stimme, die durch den Spalt der angelehnten Tür in den Flur
drang. Aus purer Neugier kam er näher und lauschte.

Entweder führte Nabiki Selbstgespräche, oder sie war am Telefonieren.

Nabiki´s Stimme: "... Es ist mir egal wie du sie davon abhältst Akane
anzugreifen, laß dir was einfallen. ... Ja, jede anwesende Person
hat 250 Yen zu bezahlen. ... Erzähl ihnen was du willst, aber sag
ihnen das es sich lohnt. Sowas haben sie noch nicht gesehen. ...
Nein, ich verrate dir nicht was ich vorhabe, nur soviel: Es ist
persönliche Rache. ... Stell dich nicht dümmer als du bist, wofür
bezahle ich dich eigentlich? ... Wie, ich bezahle dich 'nicht'? Dann
streng dich gefälligst an, sonst bleibt das auch so."

Als Nabiki auflegte beeilte sich Jeremy zur Toilette zu kommen. Er schloß
die Tür aber nicht ganz, sondern schielte durch den Schlitz hinaus. Keine
Sekunde zu früh, schon kam Nabiki mit einem Paket unter dem Arm aus ihrem
Zimmer und verschwand die Treppe runter.

Leise schloß Jeremy die Tür und überlegte. Er wußte nicht genau worüber
Nabiki´s Telefonat gehandelt hatte, aber er hatte das Gefühl das es irgendwie
mit ihm zu tun hatte.
Was ihm noch mehr Sorgen machte, auf dem Karton, den Nabiki eben in der Hand
hatte, stand 'Super Soaker 2000'. Jeremy hatte eine sehr ungute Vorahnung.

#############################################################################

Im Dojo.
Tofu packte die Sportgeräte zusammen. "Ich denke, das reicht für heute. Man
sollte es beim ersten Mal nicht gleich übertreiben." Er streckte sich und
bog sein Kreuz durch. "Ich habe das lange nicht mehr gemacht, bin etwas aus
der Übung. Was meinst du Akane, morgen um die gleiche Zeit?"

Akane: "Ich würde mich freuen, aber Sie müssen sich wegen mir keine Umstände
machen."

Tofu: (tätschelt Akane auf den Kopf)"Aber das mach ich doch gerne. Außerdem
(blick auf Ranma) muß ich morgen sowieso wieder hierher kommen."

Ranma: "Wenn Sie die Zeit haben, Doc, können wir gerne noch ein Weilchen
weitermachen."

Tofu nickte und zog seine Kleidung zurecht. "Gerne." Als Akane aus dem Dojo
verschwinden wollte rief er sie nochmal zurück. "Akane? Hilf mir mal dran
denken, das wir uns morgen ein wenig auf Geschwindigkeit konzentrieren. Deine
Techniken sind ganz gut, aber an deinen Reaktionen müssen wir noch arbeiten."
Akane nickte, verbeugte sich und verließ den Raum.

Als sie ins Haus kam sah sie ihren Vater heulend am Tisch sitzen. Sofort ging
sie zu ihm und legte ihm tröstend den Arm um die Schultern. "Aber Daddy, was
hast du denn?"

Soun heulte nur noch mehr und umarmte sie. "Waaaah! Es ist so traurig. Ich
habe verloren. Gegen einen Anfänger." Er schniefte, und beruhigte sich wieder
etwas. Soun nahm Akane bei den Schultern und sah sie eindringlich an. "Acht
zu Zwei verloren. Acht zu Zwei! Kannst du dir das vorstellen?"

Akane: "Daddy, du mußt mir schon sagen worum es geht."

Soun deutete auf Jeremy, der Genma-Panda gegenüber am Shogi-Brett saß. "Und
er hat gesagt, er hat das Spiel vorher noch nie gespielt. Waaah!"

Jeremy schob grinsend einen Stein auf dem Brett weiter. "Und gegen Genma
steht es hiermit Sieben zu Null."

Der Panda blickte ungläubig auf das Spielfeld, dann grunzte er und hielt
sich mit einer Tatze die Augen zu. Mit der anderen hielt er ein Schild hoch.
{Ich habe keine Lust mehr.}

Jeremy: "Wenn ich aufhören soll mußt du es nur sagen."

Genma: {Hör auf.}

Jeremy grinste, zuckte die Schultern und stand auf. Dann wandte er sich an
Akane und sein Blick wurde wieder ernst. "Kann ich dich mal sprechen?
Alleine?"

Akane: (nickt)"Sicher. In meinem Zimmer sind wir ungestört. Was hast du
denn?"

Jeremy: "Erzähl ich dir dann."

Kaum waren sie verschwunden, saßen zwei Idioten wieder zusammen am Shogi.

Soun: "Saotome, wir müssen hart trainieren wenn wir unseren Ruf wieder
herstellen wollen."

Genma: {Wir müssen noch härter trainieren} ~flip~ {Was ist denn das da hinter
dir?}

Als Soun sich umdrehte klaute Genma-Panda ihm ein paar Spielsteine.

Derweil in Akanes Zimmer.

Akane: "Und, was gibt es so geheimes was du mit mir besprechen willst?"

Jeremy: "Nichts geheimes. Es soll nur nicht jeder hören. Akane, erzähl mir
von Nabiki. Glaubst du, sie würde meinen Fluch öffentlich enthüllen?"

Akane: "Hmm, ich weiß nicht. Ihr zwei könnt euch zwar nicht leiden, das ist
offensichtlich, aber ob Oneechan deswegen gleich dein Geheimnis
rausgibt? Nein, ich glaube nicht. Dazu mußtest du sie schon richtig
sauer gemacht haben, aber so kann ich mir das nicht vorstellen.
Warum fragst du?"

Jeremy: "Och, nur so. ... Aber machen würde sie es, sagst du? Vorausgesetzt
ich hätte sich richtig geärgert."

Akane: "Ja, dann schon. Nabiki ist in mancher Hinsicht ziemlich skrupellos,
aber meistens ist sie ganz nett. Hat sie dir denn irgendwie gedroht
dich zu verraten?"

Jeremy: "Nein, aber ich habe so ein ungutes Gefühl. Jedenfalls danke für
deine Hilfe, jetzt weiß ich wenigstens was ich von Nabiki zu erwarten
habe."

Jeremy nickte Akane dankbar zu, und ging dann von ihrem Zimmer nach unten
ins Gästezimmer. Er zog seinen Rucksack hervor und holte ein Päckchen heraus,
das er bei sich trug seitdem er auf dem Rückweg von den Amazonen ein zweites
Mal durch Jusenkyo gekommen war.
Jeremy steckte sich ein Objekt davon in die Tasche, dann ging er wieder die
Treppe rauf ins Badezimmer. Er sah einen Moment nachdenklich den Heißwasser-
boiler an, dann öffnete er ihn.

#############################################################################

Nach dem Abendessen.
Tofu hatte sich schon lange vorher und heimlich verabschiedet. Genma und Soun
waren fleißig am Shogi 'trainieren'. Kasumi war in der Küche mit Abwasch
beschäftigt, Jeremy hatte ihr beim abräumen geholfen und saß nun mit Ranma
und Akane von dem Fernseher.

Nabiki kam die Treppe runter. "Akane? Ich habe ein paar Infos über deine
neue Gegnerin gefunden. Willst du sie haben?"

Akane: (ohne sich umzudrehen)"Nur wenn sie nichts kosten."

Nabiki: (gespielte Entrüstung)"Glaubst du wirklich, ich würde von meiner
eigenen Schwester Geld verlangen?"

Akane/Ranma/Jeremy: "Ja."

Akane: "Aber sag trotzdem was du weißt."

Nabiki: "Ihr Name ist Kodachi Kuno, genannt 'Schwarze Rose'. Sie ist die
Schwester von unserem heißgeliebten Oberschülers, und mindestens
genauso verrückt. Bis jetzt hat sie dreizehn von dreizehn Kämpfen
durch K.O. gewonnen, und die wenigsten davon fair."

Jeremy sprang ein, als Nabiki eine Pause machte. "Sie ist sogar noch weitaus
verrückter als Tatewaki. Ihre Lache ist grauenvoll. Sie benutzt Drogen und
Betäubungsmittel aller Art, die meisten selbst gemixt. Als Haustier hält sie
sich ein Riesenkrokodil. Ihre Gymnastikwaffen sind alle präpariert. Der
Reifen ist stahlverstärkt und am Rand scharf wie eine Rasierklinge, letzteres
gilt auch für ihr Band. Ihre Keulen haben ausfahrbare Stacheln, und sie
benutzt viele davon. Ihre größte Stärke ist aber, das sie ihre Gegner immer
'vor' dem Kampf ausschaltet, paß also auf."

Alle außer Ranma starrten ihn an. Nabiki runzelte die Stirn. "Woher weißt
du das alles?"

Jeremy grinste und zuckte mit den Schultern. "Meinst du, du bist die Einzige
die Informationen sammeln kann?"

Nabiki sagte nichts. Ranma, Akane und Jeremy wandten sich wieder dem Fern-
seher zu. Nabiki setzte sich etwas abseits dazu, und es sah so aus als würde
sie auch fernsehen, aber in Wirklichkeit behielt sie Jeremy im Auge.
Schade das er so stur ist. Jemanden wie ihn könnte ich wirklich brauchen.
Nur ein paar Tage hier, und schon weiß er genau wie er an Informationen
kommt. Ich wüßte zu gerne von wem er die hat. Ich muß aufpassen, aufmerksam
wie er ist könnte er schon ahnen was ich morgen früh vorhabe.>

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Am nächsten Morgen.
Der Panda blinzelte träge. Dann schlug er die Bettdecke zur Seite, griff
seinen Sohn am Arm und warf ihn aus den Fenster. Als er sich zu dem anderen
Jungen umwandte, war dieser schon aus dem Futon und in einer Verteidigungs-
stellung.

Jeremy: "Wag´ es bloß nicht."

Panda machte einen Schritt auf ihn zu, dann stoppte, zuckte die Schultern
und ging zum Fenster.

Jeremy stieß erleichtert den Atem aus und wollte aus dem Zimmer gehen, da
fühlte er sich gepackt und hochgehoben. Unelegant segelte er ins Freie.
Himmel und Erde überschlugen sich mehrmals, dann griff ihn jemand und setzte
ihn sicher auf dem Boden ab.

Ranma: "Soll ich Pop wieder ein paar für dich mit verpassen?"

Jeremy blickte in Richtung Haus, wo grade ein Panda aus dem oberen Fenster
hüpfte. Er ballte die Fäuste. "Nein, das mach´ ich diesmal selber." Jeremy
stieß seine geöffneten Hände vor und ließ seine Attacke los. "Majin Ken."

Der Ki-Blast hatte die Größe eines Bowlingballs und traf Genma in der Luft.
Derart aus dem Gleichgewicht gebracht fiel er hart zu Boden.

Ranma: "Hum-nja, nicht Übel, du hast dich gebessert. Aber ein echter Ki-Blast
sieht so aus. Moko Takabisha."

Ranma´s Attacke maß einen halben Meter im Durchmesser und erwischte Genma
unerwartet, als er grade aufstehen wollte. Ein stark behaarter Idiotenbär
legte sich schlafen.

Als die Soatome-Brüder durch die Terrassentür das Haus betraten, grüßte
Kasumi sie freundlich. "Oh, guten Morgen Ranma, Jeremy. Habt ihr gut
geschlafen?"

Ranma: "Danke, ja. Vielleicht etwas kurz. Ist das Bad frei?"

Kasumi: "Sicher. Nabiki schläft noch, und Akane ist joggen gegangen. Aber
mit dem Heißwasserboiler scheint etwas nicht zu stimmen."

Ranma verdrehte die Augen und seuzte. "Mußte ja mal passieren. Könntest du
für mich und Jeremy einen Kessel heißmachen, damit wir uns nach dem Bad
wieder zurückverwandeln können?"

Kasumi: "Ich würde gerne, aber ich glaube das ist nicht nötig. Es ist nicht
so das wir kein warmes Wasser haben, vielmehr heizt der Boiler jetzt
auch das Kalte auf. Ich habe schon den Klempner gerufen, aber bis
heute Nachmittag wird es wohl noch dauern."

Sie lächelte ihn an und verschwand in der Küche. Ranma legte den Kopf schief
und kratzte sich dort. Dann zog er Jeremy am Arm und lief die Treppe rauf.
Jeremy grinste nur in sich hinein.

Im Umkleideraum warf er seine Nachtkleidung achtlos beiseite und betrat das
Badezimmer. Jeremy folgte.

Ranma: (füllt eine Schüssel mit Wasser)"Das ist komisch. Das ist das erste
Mal, das es in diesem Haus kein 'kaltes' Wasser gibt."

Jeremy: "Ich an deiner Stelle würde mich freuen."

Ranma: (kippt das Wasser über sich)"Ich sag ja gar nichts. Aber normalerweise
hab ich nicht so viel Glück. Wo ist denn die Seife?"

Jeremy warf ihm das verlangte Objekt zu und kippte sich selber Wasser über
den Kopf. "Sei still, du beschwörst das Unglück nur herauf. Ich verstehe
sowieso nicht warum ihr euch immer kalt abduschen müßt."

Ranma gab Jeremy die Seife zurück. "Kalte Duschen sind gut für die
Gesundheit. Das härtet ab."

Jeremy schäumte sich sorgfältig ein und ließ die Seife unauffällig im
Sub-space verschwinden. "Kaltes Wasser ist für Leute wie dich und mich
grundsätzlich 'nicht' gut."

#############################################################################

Ranma lief wie üblich auf dem Zaun, Akane und Jeremy nahmen den normaleren
Weg auf dem Bürgersteig. Nabiki war schon weggewesen als sie losgegangen
waren.

Akane: "Ich frage mich wo Ryoga wohl wieder abgeblieben ist?"

Ranma: "Ich tippe auf Indien."

Jeremy: "Nein, eher Kanada."

Akane: "Ihr seid unmöglich, euch so über ihn lustig zu machen."

Ranma: "Aber er hat doch wirklich keine Orientierung."

Akane: "Ja, aber ihr übertreibt es. ... Er ist bestimmt noch nicht weiter
als Hokkaido."

Ranma und Jeremy blinzelten. Akane blickte sie ernst an, dann fing sie an zu
kichern. Kurz darauf waren alle drei am Lachen.

Ranma sprang vom Zaun neben Akane. "Weißt du, Akane, du solltest viel öfter
Lachen. Das steht dir besser als wenn du nur mißmutig bist."

Akane: (errötet etwas)"M-meinst du das ernst?"

Sie sah ihn mit dem 'Blick' an. Ranma wußte nicht wie er sich verhalten
sollte, und so verhielt er sich falsch. Er tat so als ob es ihn nichts
anginge, drehte sich um und ging Richtung Schule. "Nein."

Akane fing an zu knurren.

Jeremy: "Ruhig bleiben, natürlich meint er das ernst."

Akane: "Aber er hat nein gesagt. Er ist so ein Arschloch."

Jeremy: "Ranma sagt immer das Falsche im falschen Augenblick, aber innen
drin ist er ein netter Kerl. Ärger dich nicht über ihn, davon
kriegst du nur Falten. Jetzt komm, sonst kommen wir zu spät."

Beide liefen hinter Ranma her. In Furinkan angekommen traten Ranma und Jeremy
zur Seite, um Akane Raum für ihren allmorgendlichen Kampf zu geben.
Statt dessen blickten die Jungs nur und blieben wo sie waren.

Akane: "was ist los? Wird´s bald was, oder habt ihr endlich begriffen das
ich nichts von euch will?"

Einer der Jungen trat vor. "Wir wollen schon, aber deine Schwester hat uns
verboten dich anzugreifen bevor sie nicht ihr O.K. gegeben hat."
Ein Zweiter stellte sich neben ihn. "Sie hat uns allen Geld abgeknöpft und
uns eine Showeinlage versprochen. Und ich bin nicht so dumm mich gegen einen
Befehl von Nabiki Tendo zu stellen."

Nabiki: "Vollkommen richtig."

Alle Köpfe schauten in die Richtung aus der die Stimme kam. Ein paar Schüler
traten beiseite um ihr Platz zu machen, und Nabiki stellte sich in den
Mittelpunkt der versammelten Menschen. Sie hatte einen Sportsack über ihre
Schulter gehangen.

Nabiki: "Tut mir leid, Akane, das ich deinen Fanclub etwas aufhalte, aber
es gibt da etwas, das ich unseren Mitschülern zeigen möchte."

Sie stellte ihre Tasche ab und holte die Super Soaker 2000 heraus. Ranma
erbleichte als sie auf sie zukam, Jeremy rührte keinen Muskel.

Nabiki: "Ich nenne es 'den Saotome Effekt', und ich muß sagen, es ist
wirklich eine einzigartige Attraktion." Sie stellte sich neben Jeremy
und sprach so das es nicht jeder hören konnte. "Du hast mir meine
Geschäfte ziehmlich versaut, aber ich will fair sein. Ich gebe dir
eine letzte Chance. Für, sagen wir, zwei Filmrollen laß ich die
Sache noch mal fallen."

Jeremy: "Vergiß es. Ich lasse mir nicht drohen."

Nabiki: "Tja, dann eben nicht."

Sie drückte ab. Der Wasserstrahl traf dorthin, wo Jeremy eben noch gestanden
hatte. Vier Meter links davon setzte Ranma Jeremy wieder ab und wandte sich
an Nabiki.

Ranma: (schleimt)"Hey, Nabiki, da können wir doch sicher noch mal drüber
reden, oder? (knufft Jeremy in die Seite) Los, sag was."

Jeremy: (verwundert)"Ich frage mich nur wie sie mir mit einer Wasserpistole
drohen will?"

Nabiki: "Nur zu deiner Information, das ist 'kaltes' Wasser."

Jeremy: "Und? Ich bin nicht aus Zucker." Er trat auf Nabiki zu. "Erschieß
mich doch."

Ranma: (panik)"Bist du von Sinnen?"

Nabiki schoß. Der Wasserstrahl traf Jeremy mitten ins Gesicht. Nichts
passierte.

Jeremy wischte sich die Tropfen aus den Augen. "Wenn es Schwefelsäure oder
so wäre, das hätte ich verstanden. Aber Wasser?"

Nabiki starrte zuerst auf Jeremy, dann auf ihre Wasserpistole, dann wieder
auf Jeremy. Sie schoß noch mal. Wieder passierte nichts. Ranma und Akane
starrten auch. Die ganze Schule starrte, verständnislos über das unsinnige
Geschehen.

Jeremy: "Also wenn du sonst nichts von mir willst, dann geh ich jetzt. Ich
muß mich noch abtrocknen."

Nabiki sah ihm vollkommen perplex hinterher. Dann sah sie nach Ranma und
schoß auf ihn. Ranma wunderte sich noch immer was grade geschehen war als
das er hätte reagieren können. Trotzdem zeigte er keine Veränderung als das
Wasser ihn traf.

Nabiki versuchte zu verstehen was hier passierte, als jemand sie anstieß.
Sie drehte sich um und sah sich einer ihrer Gehilfinnen gegenüber. "Die
anderen werden ungeduldig. Sie wollen etwas sehen oder ihr Geld zurück."
Nabiki kochte.




Jeremy war bester Dinge und auf dem Weg in seine Klasse als er ein Klopfen
hörte. Er blickte sich um und sah Ranma draußen auf dem Fenstersims sitzen
und gegen das Glas klopfen. Jeremy öffnete das Fenster und ließ ihn rein. Er
wunderte nicht darüber, für Ranma war es normal das er im dritten Stock
durchs Fenster einstieg.

Ranma: "Du hast geahnt das Nabiki etwas vorhat, oder? Wie kommt es das wir
uns nicht verwandeln?"

Jeremy: "Erinnerst du dich an die Seife die ich dir heute im Bad gegeben
habe?"

Ranma: "Ja, das war ... (ärgerlich) Moment. Willst du damit sagen das du
die ganze Zeit wasserdichte Seife gehabt hast?"

Jeremy: "Klar. Als ich bei den Amazonen fertig war hab ich noch einen kleinen
Abstecher nach Jusenkyo gemacht und dort etwas eingekauft. Instand-
Nanniichuan habe ich auch."

Ranma: "UND DAS SAGST DU ERST JETZT? Ich wäre da draußen fast ausgerastet
vor Panik. ... Mit den Sachen können wir die Verwandlung sicher
einige Zeit vermeiden."

Jeremy: "Schön wärs. Leider ist mein Vorrat ziemlich begrenzt, das Zeug
war schweineteuer. Wir sollten die Sachen für gute Gelegenheiten
aufheben."

Ranma: "Hmm, gut. ... Jeremy? Paß auf Nabiki auf. Mit dem was du dir eben
geleistet hast, hast du sie sicher wütend gemacht. Und mit einer
wütenden Nabiki möchte selbst ich mich nicht anlegen."

#############################################################################

Jeremy saß an seinem Platz. Er konnte eine gewisse Schadenfreude nicht
unterdrücken, Nabiki war noch immer nicht aufgetaucht, und die Schulstunde
begann jeden Augenblick.

Kaum hatte die Glocke geläutet, betrat Herr Umetsu den Raum. Er stellte
seine Tasche auf dem Pult ab, machte aber noch keine Anstalten die Klasse
zur Ordnung zu rufen. Statt dessen kam er auf Jeremy zu.

Umetsu: "Herr Saotome? Draußen auf dem Flur wartet jemand, der gerne mit
Ihnen sprechen möchte. Sie dürfen sich solange entfernen."

Leicht verwirrt stand Jeremy auf und ging hinaus. Auf dem Flur sah Nabiki
am Fenster stehen, mit dem Rücken zu ihm. Jeremy wunderte sich, wie sie
Umetsu wohl dazu gebracht hatte ihn hier raus zu schicken.

Jeremy: "Was gibt es?"

Nabiki sah weiter aus dem Fenster. "Du hast mich da unten ganz schön
blamiert, weißt du das? Sowas mag ich gar nicht, das ist nicht gut für
meinen Ruf." Sie drehte sich um und sah ihn kalt an. "Kompliment übrigens,
ich hätte nie gedacht das ihr eure Flüche so schnell loswerdet."

Jeremy: "Wir sind sie nicht losgeworden, sie sind nur ... unterdrückt. Aber
das du versucht hast uns bloß zu stellen (langsames kopfschütteln)
das kann ich nur als hinterhältig bezeichnen. Versuch sowas noch
einmal, dann werde ich ungemütlich."

Nabiki: "Du wirst ungemütlich? Das ich nicht lache. Nach dem was du getan
hast habe wohl eher 'ich' den Grund ungemütlich zu werden. Wenn du
dich nicht fügst werde ich dir dein Leben zur Hölle machen."

Jeremy hatte schon Eiswürfel wärmer blicken sehen. Er verschränkte trotzig
die Arme. "Du kannst es ja mal versuchen. Ich hoffe nur, du verträgst das
Echo. Und denk´ dran das 'du' es warst die angefangen hat, mit dem verkaufen
von Nacktfotos von mir und so."

Nabiki: "Ich habe nie Nacktfotos von dir verkauft. Der Mädchenkörper ist
nicht der deine. Ich habe Fotos verkauft von einer Person die es
nicht gibt, die es nie gegeben hat. Ihre Identität habe 'ich' erst
erschaffen."

Jeremy öffnete den Mund um zornig etwas zu erwidern, dann seufzte er nur.
Er ging zur Tür des Klassenzimmers und legte die Hand auf die Klinke, drehte
sich aber noch mal um. "Wenn du das wirklich glaubst, dann liegst du falsch.
Wenn du nur wüßtest 'wie' falsch du liegst." Dann betrat er die Klasse.

Nabiki blickte ihm einen Augenblick nach, dann ging sie hinterher.

#############################################################################

Der Schultag verlief ereignislos. Jeremy und Nabiki gingen sich aus dem Weg.
Als Kuno auf eine sehr Moussetypische Art Akane seine Liebe erklären wollte,
hatte Ranma ihn kurzerhand in L.E.O geschickt. Akane war ihm (ein ganz
kleines Bißchen) dankbar dafür. Bis zu dem Zeitpunkt als Ranma wieder seinen
altbekannten Fehler machte: Erst reden, dann denken.
Später hatte Ranma dann noch einen Schwall kaltes Wasser abbekommen, was
ihm Dank der Seife nichts ausmachte. Die zwei Mädchen, die das Wasser aus dem
Fenster gekippt hatten, waren froh das sie diesmal nicht wieder das
rothaarige Mädchen erwischt hatten.

Wie gesagt, der Schultag verlief ereignislos.

Am Nachmittag verschlechterte sich das Wetter drastisch. Als die Glocke das
Ende der Schule verkündete prasselten dicke Regentropfen vom Himmel. Das war
für normale Menschen schon schlecht genug, aber für Aquatranssexuelle noch
etwas schlechter.

Es sei denn besagte Aquatranssexuelle hatten am morgen wasserfeste Seife
benutzt. Ranma schien sich über den Regen fast zu freuen, immerhin war es
lange her das er das letzte Mal als Junge klatschnaß gewesen war.

Akane und Nabiki teilten sich einen Schirm, den Nabiki von irgendwoher
organisiert hatte.

Jeremy verhielt sich wie sich jeder Mensch im Regen verhielt. Er hatte die
Hände in den Taschen vergraben, den Kopf eingezogen und schaute mißmutig
in die Gegend.

Sie waren fast zu Hause angekommen, als plötzlich Blasen aus Ranma´s und
Jeremy´s Kleidung quollen. Alle vier blieben stehen, und plötzlich
verdoppelte sich die Anzahl der weiblichen Personen.

Jeremy-chan: (enttäuscht)"Das hält nicht besonders lange."

Ranma-chan: "Kann man nichts gegen tun."

Nabiki trat näher ran und musterte die Beiden. "Hmm ... Seife?" Sie sah
nachdenklich aus. "Die Seife verhindert also einen Wechsel, bis sie
abgewaschen wird. Interessant."

Jeremy-chan: "Ja. das ist das ganze Geheimnis. Wasserfeste Seife."

Nabiki: "Werde ich mir merken."




Als die Teenager das Haus erreichten, hatte es natürlich wieder aufgehört
zu regnen. Ranma-chan und Jeremy-chan waren in ihrem Zimmer verschwunden
um die Kleidung zu wechseln, was nützte es ihnen sich zurück zu verwandeln
wenn die nassen Klamotten den Effekt wieder umkehrten.

Jeremy-chan zog ihre Jeans aus und hängte sie über den Kleiderständer, dann
folgte das T-Shirt. Als sie das Unterhemd ausziehen wollte hielt Ranma-chan
sie zurück.

Ranma-chan: "Nicht. Laß das lieber."

Jeremy-chan blickte ihre 'Schwester' an, Ranma-chan hatte ihre Sachen noch
an. "Warum? Ist was?"

Ranma-chan: "So ähnlich. Ich glaube nicht das du dich jetzt ausziehen willst.
(flüstert) Wir haben Zuschauer."

Sie deutete mit einer Kopfbewegung zur Tür. Jeremy-chan verstand. Sie machte
einen plötzlichen Schritt und riß die Tür auf.

Nabiki hätte vor Schreck fast ihre Kamera fallengelassen. Sie fing sich aber
schnell wieder.

Nabiki: (hebt die Kamera)"Bitte lächeln." ~Klick-Blitz~

Jeremy-chan knirschte mit den Zähnen. "Kann ein Mädchen hier denn keine
Privatsphäre haben? Wenn du spannen möchtest, dann geh´ ins öffentliche Bad,
da gibt´s nackte Frauen en masse."

Nabiki: "Du bist aber kein Mädchen."

Jeremy-chan nahm ihre Brüste in die Hand. "Ach ja? Und was ist das hier?
Jungs haben sowas für gewöhnlich nicht."

Nabiki: "Du weißt was ich meine. Das ist nicht dein Körper."

Jeremy-chan schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Unruhig lief sie im Zimmer
auf und ab. "Nicht mein Körper, von wegen. Ich werd´ ihr schon zeigen ob
das hier mein Körper ist oder nicht."

Ranma-chan: "Und wie willst du das machen? Andere Menschen verstehen nicht
wie es ist so einen Fluch zu haben."

Jeremy-chan stoppte. Eine Idee begann sich hinter ihrer Stirn zu formen.

#############################################################################

Nabiki saß an ihrem Schreibtisch, besser gesagt an dem Computer auf ihrem
Schreibtisch, und katalogisierte ihre Daten. Oder was auch immer, ich habe
keine Ahnung was Nabiki eigentlich so treibt.

Sie klickte ihre Datei runter als sich die Tür öffnete. Jeremy kam herein.
Nabiki drehte in ihrem Bürostuhl in seine Richtung und blickte ihn fragend
und etwas mißmutig an. "Was willst du?"

Jeremy: "Immer genau auf den Punkt was? ... Laß mich dir eine Frage stellen.
Du bist der Meinung, weil der Mädchenkörper nicht mein Eigener ist,
kannst du in aller Ruhe Fotos von ihm machen?"

Nabiki: "Ungefähr so, ja. Schön das du es einsiehst."

Jeremy: "Ich sehe gar nichts ein. Weiter: Du läßt dich nicht irgendwie
überzeugen das meine beiden Gestalten beides Ich bin?"

Nabiki: "Man kann nur eines von Beiden sein. Seitdem du ein Junge bist, bist
du also kein Mädchen. Wenn du kein Mädchen bist, kann es dich nicht
stöhren wenn ich Fotos von Jessica mache. Logisch, oder?"

Jeremy seufzte und zog eine Thermos aus Sub-space. "Du hast einen kleinen
Fehler in deiner Theorie. Es wird schwierig ihn dir zu erklären, deswegen
zeige ich ihn dir einfach. Halt´ mal deine Hand auf."

Nabiki wunderte sich, streckte aber ihre Hand aus. Jeremy schraubte die
Thermos auf und kippte etwas vom Inhalt über ihre Haut.

Nabiki zog hastig ihren Arm zurück als etwas wie ein elektrischer Schlag sie
traf. Sie spürte ein kurzes Kribbeln und eine Art Schwindel, aber das
Gefühl verschwand genauso schnell wieder wie es gekommen war.

Dafür begann ihr Unterleib plötzlich zu schmerzen. Nabiki biß die Zähne
zusammen, als das Gefühl begann 'wirklich' unangenehm zu werden. "Was ...
was zum Teufel war das?"

Jeremy: "Oh, ich versuche dir nur zu zeigen, das ein anderes Aussehen nicht
unbedingt bedeutet das der andere Körper nicht mehr man selbst ist.
Sag, wie fühlst du dich?"

Erkenntnis dämmerte ihr, und Nabiki sah an sich herab. Auf dem ersten Blick
war kein Unterschied zu erkennen. Dann bemerkte sie das ihr B.H. nichts mehr
zu halten hatte, weil das was vorher dort war nicht mehr da war.

Nabiki haderte noch zwei Sekunden mit ihrem Schicksal, dann konnte sie die
Augen nicht länger vor der Wahrheit verschließen. Sie war momentan ein ER.

Nabiki-kun wollte aufstehen und Jeremy erwürgen, aber als er sich bewegte
verzehnfachte sich der Schmerz in seinem Unterleib. Keuchend fiel er in den
Sessel zurück. "Was hast du mit mir gemacht?"

Jeremy verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Wand. "Dir eine etwas
bessere Sichtweise der Dinge verschafft. Wenn ich du wäre würde ich die
Hose ausziehen, das sieht ziemlich schmerzhaft aus."

Nabiki-kun sah auf seine Hose. Er trug seine Jeans immer sehr eng, auch weil
es die Figur betonte. Eine Figur die er 'jetzt' 'nicht' hatte. Nabiki-kun
wußte das Jungs an gewissen Stellen 'mehr' hatten als Mädchen. Und das diese
gewissen Stellen sehr Schmerzempfindlich waren. Und das ihn seiner 'engen'
Hose dafür momentan 'kein' Platz war.

Er riß die Jeans herunter und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als
der Schmerz nachließ. Jetzt, wo der Schmerz weg war, begann sein Hirn die
Situation zu analysieren. Jeremy hat Wasser über mich gekippt, dann bin
ich ein Junge geworden. Bedeutet, ich habe den gleichen Fluch wie er mit
umgekehrter Wirkung.>
Der Gedanke traf ihn wie ein Hammerschlag. Oh Gott, ich werde mich jedesmal
bei Regen in einen Jungen verwandeln.>

Nabiki-kun sprang vom Stuhl auf und schrie. "Aaaaaaaaaaaaaah!" Obwohl mit
einer männlichen Stimme, so war der Schrei doch eindeutig weiblich. Was sich
ziemlich komisch anhörte.

Nabiki-kun hatte nicht vor lange in dieser Form zu bleiben, und von Panik
erfüllt wollte er ins Bad zum heißen Wasser zwecks Rückverwandlung. Nur
das er vergessen hatte das seine Hose sich noch immer an seinen Fußgelenken
befand.

~Bautz~

Er kickte die Hode weg und sprang ein zweites Mal auf. Nur um wieder
hinzufallen.

~Bautz~

Jeremy: "Paß auf, dein Gleichgewicht ist anders. Du bist jetzt etwas größer,
das heißt deine Beine sind länger, und obenrum hast du weniger
Gewicht."

Beim dritten Versuch klappte es, und Nabiki-kun lief "Aaaaaaaaaaah!" immer
noch schreiend ins Badezimmer.

Jeremy war breit am grinsen als er Nabiki´s Zimmer verließ und die Treppe
hinuntergehen wollte. Eine aus ihrem Zimmer stürmende Akane, Hammer in der
Hand, hielt ihn davon ab.

Akane: "Wo ist er? Hast du ihn gesehen?"

Jeremy: "Wen meinst du?"

Akane: "Den Perversen. Hier ist ein Junge in Mädchenunterwäsche durch den
Flur gelaufen. Wenn ich den erwische ... (schwenkt ihren Hammer)

Jeremy wandte sich um. "Ich habe niemanden gesehen." Dann ging er die Treppe
runter und in das Wohnzimmer.

Soun und Genma saßen dort und gingen ihrer üblichen Beschäftigung nach.
Anything Goes Shogi Playing. Kasumi war auch anwesend, sie war dabei die
Möbel abzustauben und summte fröhlich vor sich hin.

Genma: "Hast du das gehört? Was das wohl war?"

Soun: "Wahrscheinlich Akane. Dabei habe ich ihr schon öfter gesagt sie soll
keine Katas in ihrem Zimmer machen. ... Schau mal da."

Er deutete hinter Genma, und verschob die Spielsteine als dieser sich
umdrehte.

Jeremy schüttelte den Kopf und ging in die Küche. Dort setzte er sich an den
Tisch und wartete auf die Dinge, die da sicher gleich kommen würden.




Er mußte nicht lange warten. Er bekam mit wie jemand die Treppe runterkam,
dann hörte er Nabiki´s Stimme, ohne jedoch die Worte zu verstehen.

Als Soun´s Dämonenkopf kurz darauf durch die Tür kam, konnte er sich denken
was das Thema gewesen war.

Dämonen-Soun: "JEREMY! Was hast du meinem kleinen Baby angetan?"

Jeremy konnte den kalten Schauer, der ihm den Rücken herablief, nicht ganz
unterdrücken. Er hatte den Dämonenkopf schon öfters gesehen, aber es war das
erste Mal das die Technik 'ihm' galt. Es war irgendwie beängstigend. Trotzdem
stand er trotzig auf und blickte dem Dämon entgegen. "Und was bitteschön
soll ich getan haben?"

Dämonen-Soun: "Du hast mein armes kleines Baby VERFLUCHT!"

Hinter Soun kamen nun auch Kasumi, Akane und Nabiki in die Küche. Letztere
hatte ein ausdrucksloses Gesicht, aber Jeremy glaubte Genugtuung in ihren
Augen zu sehen. Akane sah aus als wenn sie ihn am liebsten zu einem Fettfleck
am Boden zertreten hätte.

Jeremy: "Ich habe nichts dergleichen getan."

Akane packte ihn am Hemd und hob ihn vom Boden ab. Ihre Aura flackerte rot
um sie umzu. "Ich habe meine Schwester als JUNGE über den Flur laufen sehen.
Und du sagst du hast nichts getan?"

Sie holte mit ihrer anderen Faust aus. Jeremy sah sich schon im Krankenhaus,
da kam ihm ausgerechnet Kasumi zur Hilfe.

Kasumi: "Bitte. Hört auf."

Sie sprach nicht laut, und vollkommen ruhig. Trotzdem hielt Akane inne und
setzte Jeremy ab, auch Soun´s Dämonenkopf faltete sich wieder auf normale
Größe zusammen.

Kasumi: "Ich bin sicher, wir können dies auch ohne Gewallt lösen. Vielleicht
sollten wir erst mal hören was Jeremy dazu zu sagen hat."

Sie sah Jeremy an. Ohne Lächeln. Ohne ihren sonst ständig fröhlichen
Gesichtsausdruck. Wenn man Kasumi kennt, dann weiß man das man es übertrieben
hatte, und zwar weit.

Jeremy trat einen Schritt zurück als er der gesamten Familie Tendo gegen-
überstand. "Ich habe Nabiki nicht verflucht. Das war nur Instand-Pulver."

Akane griff ihn wieder am Kragen, ohne ihn diesmal jedoch hochzuheben.
"Erklär´ dich genauer!"

Jeremy: "Instand-Nanniichuan. Eine Einmal-Verwandlung. Nicht permanent und
ohne Nebenwirkungen. Jetzt laß mich wieder los."

Nabiki atmete erleichtert aus. Soun wollte wieder auffahren, aber Kasumi
legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. Soun schrumpfte wieder.

Kasumi: "Nun, Jeremy, könntest du uns auch erklären was dich zu deiner Tat
bewogen hat?"

Jetzt, wo sich Jeremy nicht mehr in unmittelbarer Gefahr befand, wurde er
wieder sicherer. Er zog einen Stapel Fotos aus Sub-space und warf sie
wütend auf den Tisch. "Allerdings, das kann ich. Schaut euch die mal an, dann
wißt ihr was ich meine."

Akane wußte aus der Schule was auf den Bildern zu sehen war, aber Soun und
Kasumi griffen danach. Kasumi machte "Gute Güte.", dann warf sie einen
Seitenblick auf Nabiki. Soun´s Augen quollen hervor, und er hielt sich rasch
die Nase zu.

Kasumi legte die Fotos vorsichtig wieder auf den Tisch. "Ich verstehe aber
immer noch nicht, warum du deswegen Nabiki verwandelt hast."

Jeremy: "Damit sie versteht wir ich mich fühle. Damit sie aufhört diese
Bilder zu machen. Damit sie mich endlich in Ruhe läßt."

Er ging zur Spüle und drehte den Hahn voll auf. Kaum verwandelt wandte sie
sich wieder um und deutete anklagend auf Nabiki. "Wißt ihn warum sie diese
Bilder macht? Weil sie denkt das das hier nicht ich bin." Sie zeigte an sich
herunter. "Weil sie denkt, weil dieser Körper nicht echt ist kann sie damit
machen was sie will. Weil sie herzlos und egoistisch ist und sich einen
Dreck um die Gefühle anderer Leute schert."

Aufgebracht trat sie auf Nabiki zu. "Ich habe gedacht, wenn sie am eigenen
Leib erfährt wie es ist in einem fremden Körper zu sein würde sie mich
verstehen. Ich habe mich geirrt. Alles was sie kümmert ist nur Geld, Geld,
Geld. Ich hasse das."

Jeremy-chan nahm etwas Abstand zu Nabiki und blickte in die Runde. "Was ich
jetzt bin, bin immer noch ICH. Auch wenn ich nicht so geboren wurde, dieser
Körper ist genauso MEIN Körper wie der andere. Aber manche Leute kapieren
das wohl nicht. DESWEGEN habe ich Nabiki in einen Jungen verwandelt."

Sie verstummte und atmete schwer ein und aus. Die anderen starrten sie nur
an, unsicher wie sie sich auf diesen Wutausbruch verhalten sollten.
Schließlich stapfte Jeremy-chan mit einen "Entschuldigt mich jetzt" aus der
Küche, bevor sie aus dem Raum war hatte sie die Thermos aus Sub-space geholt
und sich zurückverwandelt.

Akane blinzelte als Kasumi sie anstupste. "Tu mir den Gefallen und geh´ ihm
hinterher, machst du das?"

Akane: "Aber-"

Kasumi hatte wieder ihr typisches Kasumi-Gesicht aufgesetzt. "Bitte. Und
sei so nett und schick´ ihn in ein paar Minuten zu mir rein, ja?"

Akane stand auf. "Hai, Oneechan." Dann verschwand sie aus der Küche. Kasumi
wandte sich an ihren Vater.

Kasumi: "Vater? Könntest du mich und Nabiki für einen Moment allein lassen?"

Soun entfernte sich wortlos. Kasumi setzte sich zu ihrer Schwester an den
Tisch und betrachtete eine Weile schweigend die Bilder. "Die Fotos sind
wirklich ein wenig ... unanständig, wenn ich das mal so sagen darf."

Nabiki: "Schon möglich."

Kasumi: "Was ist sonst noch so zwischen euch vorgefallen?"

Nabiki tat unschuldig. "Ich verstehe nicht?"

Kasumi: "Du weißt was ich meine. Jeremy hat sich über etwas sehr stark
aufgeregt, und der Ausbruch eben sah ihm nicht ähnlich. Also, was war
sonst noch?"

Nabiki: "Ich habe heute morgen versucht seinen Fluch aufzudecken."

Auf Kasumi´s Stirn erschien eine Falte.

Nabiki: "Oneechan, vielleicht solltest du zuerst fragen was 'Jeremy' getan
hat."

Kasumi: "Was hat Jeremy getan?"

Nabiki: "Er ruiniert mich. Er hat mich vor der ganzen Schule bloßgestellt.
Die anderen beginnen ihr Vertrauen in mich zu verlieren. Und vor
allem, er hat das Geschäft mit den Fotos fast lahmgelegt."

Nabiki beugte sich über den Tisch zu ihrer Schwester. "Er hat versucht die
Anderen davon abzuhalten Fotos von ihm in weiblicher Form zu kaufen. Das hat
er auch wunderbar hingekriegt, mit dem Nebeneffekt, das fast 'keiner' mehr
'irgendwelche' Fotos kauft. Sogar die harmlosen Aufnahmen von ihm und Ranma
als Jungen bleiben liegen. Einzig Kuno ist gleichgeblieben in seinem
Verhalten wenn es um Akane geht. ... Kasumi, Jeremy ruiniert mich."

Kasumi: "Bist du dir sicher das er es mit Absicht tut?"

Nabiki: (entrüstet)"Natürlich. Warum sollte er es sonst tun?"

Kasumi: (bedenklich)"'Ich' weiß, warum du diese Bilder verkaufst, und 'du'
weißt es auch. Aber hast du daran gedacht 'Jeremy' den Grund dafür
zu sagen?"

Nabiki schwieg überrascht. Nach einer Weile sagte sie kleinlaut "Nein."

Kasumi: "Ist schon gut. Ich werde es Jeremy erklären. Besser, du läßt uns
dabei alleine."

Nabiki nickte und stand auf. Als sie gehen wollte hielt Kasumi sie zurück.
"Nabiki? Wegen dem was Jeremy gesagt hat, darüber das er beide Körper als
seine eigenen betrachtet-"

Nabiki unterbrach sie und sah zu Boden. Von ihrer sonst überheblich-kühlen
Art war nichts mehr zu sehen. "Ich weiß. Ich habe nicht gewußt das er so
fühlt. Aber ich denke, nach seiner 'Demonstration' an mir kann ich ihn
verstehen."

#############################################################################

Jeremy war im Garten und saß auf einem der Teichsteine. Nachdenklich
betrachtete er sein Spiegelbild im Wasser. Ich hätte nicht so übertreiben
sollen. Das ich Nabiki verwandelt habe war vielleicht etwas heftig. Jetzt
habe ich es mir mit den Tendo´s ziemlich verdorben.>
Er sah den Fischen im Wasser zu. Einer der Karpfen sprang heraus und
platschte nach einem Überschlag wieder zurück. Was tue ich eigentlich hier?
Ich bin mitten im Comic und streite mich mit einer Zeichentrickfigur. Ich
sollte zu Hause sein und den Anime 'sehen' anstatt selber mitzuspielen.>

Schritte hinter ihm hinderten ihn daran, weiter im Selbstmitleid zu
versinken. Ohne sich umzudrehen wußte er, das es Akane sein mußte. Jeremy
rührte sich nicht, und Akane blieb eine Weile stumm hinter ihm stehen.

Nachdem keine Reaktion kam wandte er sich doch um und sah Akane an. "Was
ist? Willst du mich nicht zusammenschlagen und ins Wasser schmeißen, nach dem
was ich mit Nabiki gemacht habe?" Er fragte das in einem neutralem Ton,
ohne irgendwie sarkastisch zu sein.

Akane blinzelte und schaute ihn verwirrt an. "Warum sollte ich das tun?"

Jeremy: "Das wäre so die Reaktion, die ich jetzt von dir erwartet hätte."

Akane: "Vielleicht sollte ich das tun, aber ich glaube ich verstehe dich.
Auch wenn ich es übertrieben finde was du mit Oneechan gemacht hast,
aber es ist ja nicht permanent."

Nun war es an Jeremy überrascht zu sein. "Du ... verstehst mich?"

Akane: "Ich mag es selber nicht das sie Bilder von mir verkauft, schon gar
nicht an Kuno, und das was sie von dir hat rumgehen lassen ist
etwas heftig."

Jeremy: (rümpft die Nase)"Das kann man wohl sagen. (sieht Akane fragend an)
Weswegen bist du mir eigentlich nachgekommen? Nur um mir das zu
sagen?"

Akane: "Nein. Kasumi hat mir gesagt ich soll nach dir schauen, und dich
später zu ihr schicken. Ich denke, du kannst jetzt gehen."

Jeremy stand auf, streckte sich und ging zur Terrasse. Bevor er im Haus
verschwinden konnte fragte ihn Akane "Sag mal, wie hast du es eigentlich
geschafft Nabiki zu verwandeln? Färbt dein Fluch ab?"

Jeremy: "Instand-Nanniichuan. Ein wenig Pulver in Wasser auflösen, und alles
was damit in Berührung kommt wird zum Jungen. Oder, in meinem Fall,
hebt es den Fluch für eine Zeit lang auf."

Akane nickte, und Jeremy ging in die Küche. Er war ganz froh das Soun
nirgendwo zu sehen war, Nabiki´s Vater war sicherlich nicht gut auf ihn zu
sprechen.

Kasumi saß am Küchentisch und sah auf als er den Raum betrat. Wortlos setzte
er sich ihr gegenüber.

Kasumi: "Nabiki ist in ihrem Zimmer. Sie hat sich schnell von dem Schreck
wieder erholt."

Jeremy schwieg.

Kasumi: "Hast du schonmal daran gedacht das Nabiki dich nicht aus Bosheit
fotografiert hat?"

Jeremy: (bissig)"Ja. Aus Bosheit sicher nicht, sie handelt rationell und läßt
sich nicht von Gefühlen leiten. Aber aus Gier."

Kasumi sah ihn tadelnd an. "Du tust meiner Schwester unrecht." Sie seufzte
und lehnte sich zurück. "Für dich muß sie wahrscheinlich so wirken. Ich will
versuchen dir ihren Standpunkt besser zu erklären.
Weißt du, Nabiki war sieben als unsere Mutter starb. Ich denke, du kannst
nachempfinden wie sowas ist, besonders wenn man noch so jung ist."

Jeremy fragte sich wovon Kasumi sprach, bis ihm wieder einfiel das er erzählt
hatte das seine Eltern ebenfalls vor einiger Zeit umgekommen waren. Er
dachte an seine Familie, und sein trauriger Gesichtsausdruck war nicht nur
gespielt.

Kasumi: "Der Tod verändert die Menschen. Vater kann seit dem sehr emotional
werden, und er hat aufgehört im Dojo Schüler zu trainieren. Akane war
die Einzige, die zu ihm vorgedrungen ist. Sie war zu klein um
wirklich zu verstehen was passiert war, und die Beiden haben sich
gegenseitig abgelenkt. Seitdem ist Akane Martial Artist, bis vor
gut einem Jahr waren Vater uns sie regelmäßig im Dojo.
Ich selber habe als die Älteste die Verantwortung für den Haushalt
übernommen, und wie du siehst bin ich mittlerweile zu einer Art
Mutterersatz geworden. Es war hart gewesen am Anfang, aber mit der
Zeit habe ich mich dran gewöhnt.
Wir alle hatten etwas worauf wir uns konzentrieren konnten. Ich auf
das Haus, Akane auf den Sport, und Vater auf Akane. Nur Nabiki war
alleine. Im Nachhinein sehe ich, das ich mich mehr um sie hätte
kümmern sollen, aber wir waren alle in Trauer. Und so hat sie sich
in einer Schale verkrochen, ihre Gefühle abgeschaltet und niemand
mehr an sich herangelassen.
Oder wie du sagen würdest, sie ist kühl und berechnend geworden."

Jeremy: "Ich verstehe. Ich bin auch nicht sauer auf sie weil sie
rücksichtslos auf den Gefühlen anderer herumtrampelt. Wenn ich das
wäre, dann würde ich auf einen Großteil der Menschen die ich kenne
wütend sein müssen.
Aber das sie versucht aus mir Kapital zu schlagen, mich ohne zu
fragen ablichtet, und dann auch noch so tut als wenn es mich nicht
stöhren dürfte. Das sie versucht den Fluch allen zu zeigen, aus Rache
weil ich nicht nach ihren Regeln spiele. 'Das' ist es was mich
stört."

Kasumi: "Ich verstehe dich sogar. ich bin selber nicht sehr angetan von dem
Verhalten meiner Schwester. Aber du mußt auch versuchen sie zu
verstehen.
Sie hat mir erzählt wie du die Schüler davon überzeugt hast, nicht
mehr Bilder von dir als Mädchen zu kaufen. Das ist verständlich, aber
du warst nicht ihr einziges 'Opfer', wenn ich das mal so sagen
darf. Fakt ist, das sie nun fast 'keine' Fotos mehr in der Schule
verkauft."

Jeremy: "Du klingst fast so als würdest sie in ihren Geschäften auch noch
unterstützen."

Kasumi: "In gewisser Weise tue ich das auch. Jeremy, hast du dich schonmal
gefragt wie wir uns finanzieren? Weder Vater noch ich arbeiten, das
Dojo wird seit Jahren nicht mehr benutzt, und Nabiki und Akane gehen
noch zur Schule. Trotzdem leben wir in einem großen Haus, und wir
leben nicht einmal schlecht hier. Woher also kommt das Geld?"

Jeremy schaute sie ratlos an. Wie fast jeder Ranma-Fan hatte er sich nie
Gedanken über das Thema gemacht, er hatte es einfach hingenommen. Er zuckte
mit den Schultern. "Ich muß zugeben, ich weiß es nicht. Aber du kannst mir
nicht erzählen das Nabiki mit ihren Fotos und ihrem komischen
'Informationsdienst' in der Schule für das Einkommen sorgt."

Kasumi: "Natürlich nicht. Es waren eher glückliche Zufälle die uns vor dem
finanziellen Aus bewahrt haben. Als Mutter starb stellte sich heraus,
das sie eine sehr hohe Lebensversicherung abgeschlossen hatte. Sie
wußte, das sie früh sterben würde, und mit dem Geld wollte sie für
uns vorsorgen.
Natürlich reichte es nicht für lange, aber Vater hatte einiges
angespart, und für etwa zwei Jahre mußten wir uns kaum Sorgen machen.
Ich habe dir erzählt das Nabiki sich in sich selber verkrochen hat.
Eines Tages bekam sie mit, wie Vater und ich uns über unsere Lage
unterhielten, das das Geld nicht mehr lange reichen würde. Nabiki
hat angeboten sich darum zu kümmern, und es stellte sich heraus
das sie ein Talent für solche Dinge besaß.
Sie hat eine größere Menge Geld in die Börse investiert, und ihr
Geschäftssinn ließ sie immer die passenden Aktien erwischen. Das
Gleiche tut sie noch heute, und die Ergebnisse reichen zum leben."

Jeremy wollte etwas sagen, aber Kasumi hob die Hand und ließ ihn wieder
verstummen. "Ich weiß was du fragen willst. 'Was hat das Ganze nun mit ihren
Geschäften in der Schule zu tun?'. Im Grunde nicht viel. Es ist ein Neben-
verdienst, ein Zusatzeinkommen mit dem wir uns die kleinen Freuden leisten
können, für die wir sonst kein Geld hätten.
Aber seitdem du, Ranma und Genma auch hier leben wird es enger. Nicht so
viel als das wir uns sorgen müßten, aber was Nabiki nebenbei verdient wird
nun nötig. Indem du ihre Geschäfte in der Schule gestoppt hast, hast du auch
uns geschadet."

Jeremy ließ die Worte einsinken und dachte eine Zeit lang darüber nach. Dann
sah er wieder Kasumi an. "Wenn es um Geld geht, ich könnte euch etwas
unterstützen. Ich bin nicht grade reich, aber ich habe einiges auf der hohen
Kante. Eine andere Möglichkeit ist, das wir einfach wieder gehen, schließlich
müßt ihr uns nicht wegen dieser dummen 'Ranma-wird-eine-von-euch-Heiraten'-
Geschichte hier wohnen lassen. Ein Wort und wir sind weg, ich kenne einen
Platz wo wir gut hin könnten."

Jeremy hatte zwar noch nicht vorgehabt, jetzt schon Nodoka ins Spiel zu
bringen, (damit wollte er sich Zeit lassen bis Ranma und Akane sich
aneinander gewöhnt hatten), aber die Möglichkeit bestand jederzeit. Kasumi
jedoch war anderer Meinung.

Kasumi: "Unsinn. Es ist schön ein paar nette Gäste im Haus zu haben. Außerdem
(ihr Blick wurde leicht traurig) werden wir nicht darum herumkommen
das eine von uns Ranma heiraten wird. Wenn unsere Familienehre darin
verwickelt ist, dann können wir das nicht ignorieren."

Kasumi starrte kurz ins Leere, dann wurde ihr Ausdruck wieder fröhlich und
Jeremy saß der Kasumi gegenüber die er aus dem Anime kannte. "Es tut mir
leid das ich dich so lange zugeredet habe. Aber ich hoffe du verstehst
Nabiki nun etwas besser."

Jeremy blieb sitzen und nickte langsam.

Kasumi: "Das ist schön. Ihr solltet euch wirklich nicht streiten, vielleicht
solltet ihr euch gegenseitig entschuldigen. Jetzt muß ich mich
aber um die Wäsche kümmern."

Und damit war sie aus der Tür. Jeremy saß noch eine Weile stumm am Tisch
bevor er aufstand. Er hatte Nabiki nie aus diesem Blickwinkel betrachtet, wie
sollte er auch? Im Manga war sie nur ein Nebencharakter gewesen, einige
Grundzüge wurden von ihr offenbart, aber wie bei jedem Menschen steckte oft
mehr dahinter.
Jeremy begriff, das er es hier nicht mit den Zeichentrickfiguren zu tun
hatte die er kannte, sondern mit 'echten' Menschen, die vollkommen anders
sein konnten als er ahnte.
Jetzt, wo er die ganze Geschichte kannte, verstand er Nabiki´s Standpunkt.
Und Kasumi hatte recht, er sollte sich bei ihr entschuldigen. Jedenfalls
dafür, das er sie mit dem Instand-Nanniichuan geschockt hatte.

Als er die Treppe raufgehen wollte saß Ranma auf dem Geländer und sah ihn
an. Jeremy blieb stehen und blickte zurück.

Jeremy: "Du hast das die ganze Zeit gewußt, oder? Das Nabiki nur ihr Familie
unterstützt? Deswegen hast du dich überhaupt fotografieren lassen."

Ranma: (nickt)"Hm-hm. Wenn ich es nicht gewollt hätte, dann hätte sie mich
nie vor die Kamera gekriegt."

Jeremy: (leicht säuerlich)"Warum hast du mir das nicht gesagt? Es hätte uns
allen eine menge Ärger erspart."

Ranma: "Ich dachte, das wüßtest du. Immerhin kennst du mein Leben auch gut
genug."

Jeremy hatte große Lust ihn vom Geländer zu schubsen. Aber dann tat er es
doch nicht, so war Ranma schließlich. Immer etwas hinterher mit den Gedanken.
"Ich kenne 'Ausschnitte' aus eurem Leben, und von Nabiki nicht das meiste.
Sie kannte ich nur als die 'Icequeen', nur auf Geld aus und sonst völlig
skrupellos. Wie die Stelle an der du mit ihr für kurze Zeit verlobt warst."

Ranma: "Zu dem Zeitpunkt 'war' sie auch skrupellos. Aber zwischen dann und
jetzt liegt fast ein Jahr, und Menschen verändern sich. 'Jetzt' ist
Nabiki wesentlich angenehmer zu ertragen."

Jeremy seufzte und ging an Ranma vorbei. "Wollen wir hoffen das sie sich
diesmal besser entwickelt."

#############################################################################

Nabiki lag auf ihrem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, das eine Bein
angewinkelt.
Sie gab es nicht gerne zu, aber sie hatte einen Fehler gemacht. Langsam
fuhr sie mit ihren Fingern über ihre wiederhergestellte Brust. Sie hatte nur
kurze Zeit in einem fremden Körper verbracht, aber es hatte ausgereicht um
zu erkennen was Jeremy meinte.
Hätte sie von Anfang an gewußt wie Jeremy zu seinem Mädchenkörper stand, sie
hätte nie so entblößende Fotos gemacht. Sie tat es auch nicht bei Akane, und
sie hatte weiß Gott oft genug die Gelegenheit dazu. Aber auch wenn es nicht
immer den Anschein hatte, sie respektierte die Privatsphere eines Menschen.
Schließlich hatte sie auch von den 'echten' Jeremy keine pornographischen
Fotos gemacht.
Blieb nun das Problem, das ihre Stellung in der Schule ins Wanken geraten
war, und das sie einen Einbruch im Einkommen hatte.

Sie unterbrach ihren Gedankengang und setzte wieder ihren neutralen Gesichts-
ausdruck auf, als sie ein Klopfen an der Tür hörte.

Nabiki: "Wer ist da?"

Jeremy´s Stimme: "Ich bin´s. Kann ich dich kurz sprechen?"

Nabiki setzte sich auf und straffte sich. "Komm rein."

Jeremy kam ins Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Er bliebt dort stehen
und sah etwas unsicher aus. Nabiki zeigte zwar keine Regung und wartete
darauf das er begann, wußte aber ebenfalls nicht recht wie sie sich verhalten
sollte. Nicht das sie das zugegeben hätte.

Jeremy: "Ich ... Weißt du, ich wollte mich eigentlich nur entschuldigen.
Für das mit dem Nanniichuan. War etwas übertrieben."

Nabiki: "Ja, vielleicht."

Betretende Stille.

Jeremy: "Kasumi hat mir erzählt weswegen du die Fotos machst. Hättest du
was gesagt, hätte ich dich vielleicht nicht für ein geldgeiles
Miststück gehalten. Vielleicht hätten wir uns irgendwie einigen
können."

Nabiki: "Ziemlich viele 'Hätte' und 'Vielleicht' in deinem Satz. Aber nehmen
wir mal an das, wie hättest du dich verhalten? Dich freiwillig
ablichten lassen?"

Jeremy: "Nein. Und ich wäre dankbar wenn du das auch in Zukunft unterlassen
würdest. Aber ich hätte mir was anderes einfallen lassen und dich
heute morgen nicht so blamiert."

Nabiki: "Ich glaube dir sogar. Und ... wegen heute morgen ... ich muß
zugeben, das war auch nicht besonders fair von mir. Aber ich habe
angenommen das du mich mit Absicht ruinieren willst. Wenn du mit
Oneechan gesprochen hast, weißt du was das heißt. Wenn es um meine
Familie geht, dann kenne ich nichts.
Aber was gedenkst du wegen den Fotos zu tun? Den Schaden kannst du
nicht wieder gutmachen, selbst wenn du willst."

Jeremy: "Und ich will auch nicht. Aber ich mache dir einen Vorschlag: Ich
kaufe dir sämtliche Negative zum doppelten Preis ab, und du
verzichtest darauf neue zu machen."

Nabiki runzelte die Stirn. "Und was mache ich mit den Zusatzkosten, die ihr
verursacht? Ranma und Genma haben einen gesunden Appetit, wenn sonst nichts."

Jeremy: "Ich könnte etwas beisteuern. Oder besser, ich habe etwas Geld auf
dem Konto, ich würde den Großteil dir überlassen für deine Aktien-
investitionen."

Nabiki: (starrt ihn einen Moment an)"Du würdest mir Geld 'schenken'? Einfach
so? Nach dem was passiert ist?"

Jeremy: "Ich würde es dem 'Haushalt' geben. Da ich hier mit wohne bleibt es
sozusagen in der Gemeinschaft.
Außerdem, du kannst mit Geld umgehen, wenn schon sonst nichts. Und
ich hoffe Mal das dein Wort als Geschäftsfrau etwas wert ist."

Nabiki schien einen Augenblick lang zu überlegen, aber im Grunde stand ihre
Entscheidung schon fest. Um nichts in der Welt würde sie sich so eine
Gelegenheit entgehen lassen. "Ich bin erstaunt, Saotome. Ich hätte nicht
gedacht das du so schnell über diese Sache hinwegsiehst. Natürlich nehme
ich an."

Jeremy: "Ich bin nicht nachtragend. Wir haben beide Fehler gemacht. Und so
wie es aussieht werden wir eine längere Zeit miteinander auskommen
müssen, und das wird nicht leicht wenn wir uns gegenseitig das Leben
schwer machen." Er hielt Nabiki die Hand hin. "Frieden?"

Nabiki beugte sich vor und griff seine Hand. "Frieden."

#############################################################################

Ein leises Lächeln erschien auf Kasumi´s Gesicht, als sie von der Tür weg
und nach unten ging. Sie mochte keine negative Atmosphäre, und war froh das
sich die Sache von selber geregelt hatte.

Im Wohnzimmer saß Soun und war grade bei Schluchzer #43: "Waaaaah! Mein
armes kleines Baby!". Kasumi kam und klopfte ihm beruhigend auf den Rücken.

Kasumi: "Aber Vater. Beruhige dich doch. Es ist doch nichts passiert."

Soun: "Aber ~schniff~ was sie leiden mußte, und ~schniff~ Jeremy haßt sie,
und ~schniff~ ich bin so traurig das meine kleine Nabiki nun einen
Feind hat. Waaaah!"

Kasumi: "Bitte, Vater, du ruinierst noch den Teppich. Und Jeremy haßt nicht
Nabiki. Das Ganze war nur ein Mißverständnis, die Beiden haben sich
längst wieder vertragen." Jedenfalls hoffe ich das.>

Soun wechselte übergangslos zu Schluchzer #85: "Waaaaah! Ich bin so glücklich
das alles wieder gut ist."

Kasumi unterdrückte ein Seufzen. Ihr Vater benahm sich manchmal wirklich
etwas kindisch. "Vater, ich muß noch Einkaufen gehen. Paßt du solange auf
das Akane nicht in die Küche geht?"

Soun brach wieder in Tränen aus. "Waaaah! Wann wird Akane endlich aufhören
uns zu vergiften?" (Schluchzer #69), schaffte es aber noch zu nicken.



Vor dem Grundstück der Tendo´s.
Doktor Tofu Ono stand unschlüssig vor dem Tor und kaute auf seinen Finger-
nägeln. Er mußte dort rein, nicht nur um die 'Seele aus Eis' zu lernen, er
hatte auch Akane versprochen ihr bei einem besonderen Training zu helfen.

Ratlos wandte er sich dem Skelett zu, das er festhielt. "Was soll ich nur
tun, Betty? Ich kann weder Ranma noch Akane erreichen, und wenn ich so da
reingehe, könnte ich Kasumi begegnen."

Betty, der Natur eines Skeletts entsprechend, sagte nichts.

Tofu: "Ich kann nicht mal anrufen, weil immer Kasumi ans Telefon geht."

Ohne Antworten auf seine Fragen zerbrach der Doktor weiter sein Hirn. Er
hatte dem Haus den Rücken zugewandt, als Kasumi mit Einkaufskorb unterm Arm
heraus und auf ihn zukam.

Kasumi: "Guten Tag Doktor Tofu. Das ist aber nett sie hier zu treffen.
Möchten Sie zu uns?"

Tofu erstarrte. Seine Brille vernebelte sich als er sich umdrehte. Er
zitterte so stark, das Betty wie verrückt anfing zu klappern.

Kasumi: "Oh, und Betty haben sie auch dabei. (schüttelt dem Skelett die Hand)
Guten Tag Betty, paßt du auch schön auf den Doktor auf?"

Betty: " ... "

Tofu: "Garglempfftrows."

Kasumi: "Ich würde mich wirklich gerne noch mit ihnen unterhalten, aber
leider habe ich noch zu tun. Auf Wiedersehen."

Tofu: "Garglempfftrows."

Kasumi drehte sich um und ließ den Liebeskranken alleine. Hätte man sie genau
beobachtet, hätte man gemerkt wie sie einen etwas enttäuschten Eindruck
machte. Er ist wirklich nett, und immer so lustig. Aber ich wünschte er
würde mich etwas mehr beachten. ~seufz~>

Tofu derweil stand immer noch regungslos da.

Ein Auto fuhr vorbei.

Ein paar Passanten gingen über die Straße.

Ein Vogel setzte sich kurz auf seinen Kopf, bevor er weiterflog.

Nach einigen Minuten schnappte der Doktor aus seiner Trance. "Wa.. Was ist
passiert? Wo bin ich? (sieht sich um) Oh ja, jetzt fällt es mir wieder ein.
(sieht das Skelett tadelnd an) Betty! Warum hast du mich nicht gewarnt? Ich
habe mich wie ein Trottel benommen."

Er wartete einen Moment vergeblich auf eine Antwort, dann erkannte er das
er nun gefahrlos das Haus betreten konnte, jetzt wo Kasumi weg war.
Entschlossen ging er zur Tür und klopfte.

Ein Monster öffnete ihm die Tür.

Dämonen-Soun: (donnert)"WAS?!?"

Tofu: "Iäcks."

Akane erschien und drückte ihren Vater zur Seite. "Daddy, du bist unmöglich,
den armen Doktor so zu erschrecken." Sie schob Soun zurück ins Haus und
schloß die Tür hinter sich. "Tut mir leid, Doktor Tofu, aber mein Vater hat
einen kleinen 'Disput' mit Jeremy. Er und Nabiki hatten sich heute
gestritten, und obwohl die Sache längst geklärt ist, meint Daddy das er
sein 'kleines Baby' beschützen müßte."

Tofu: "Oje. Ich hoffe, Jeremy ist nicht in Schwierigkeiten."

Akane: "Nein, er hält sich ganz gut ..."

Das Donnern einer Dämonenstimme war aus dem Haus zu hören.

Akane: "... verhältnismäßig."

Tofu rückte die Brille zurecht und wußte nicht ganz, was er dazu sagen
sollte.

Akane: "Uhm, vielleicht sollten wir ins Dojo gehen und weitermachen?"

Tofu: "Äh, ja, das wollte ich auch grade sagen."

Als sie das Dojo betraten war Ranma bereits da, und mit einer Kata
beschäftigt. Jede Technik wurde schnell, sauber und stark ausgeführt. Ranma
ließ sie immer einen Augenblick am Endpunkt stehen, bevor er in die nächste
überging.

Als er merkte das er Zuschauer hatte, hörte er auf und sah sie an. "Hi. Laßt
euch durch mich nicht stöhren, ich bin schon fertig."

Akane ging um in ihren Gi zu wechseln, und Tofu holte die Sportgeräte hervor.
Als Akane wiederkam, begann der Unterricht.

#############################################################################

Tofu: "Sehr gut, wirklich sehr gut, Akane."

Akane: (erfreut)"Meinen Sie wirklich?"

Tofu nickte ernst. Mit seiner Hilfe hatte Akane die rhythmische Kampfgymnastik
so gut wie gemeistert. Sie fesselte sich nicht mehr selber mit dem Band, sie
zerbrach den Reifen nicht mehr, sie ließ die Kegel nicht mehr fallen.
Und vor allem, sie konnte diese Gegenstände jetzt effektiv als Waffen
einsetzten.

Tofu: (nickt)"Das meine ich. Ich denke, du hast eine gute Chance dieses
Wochenende. Es gibt eigentlich nur einen Punkt, in dem du dich noch
verbessern müßtest, und das ist-"

Ranma: "-Geschwindigkeit."

Akane und Tofu sahen zur Tür. Ranma hatte sie im Verlauf der letzten zwei
Stunden allein gelassen. Nun stand er im Eingang des Dojo, mit einem
Pappkarton unterm Arm.

Ranma: "Dir fehlt Geschwindigkeit. Du kannst so gut sein wie du willst, wenn
der Andere schneller ist hat all dein Können keinen Sinn."

Er ging in den Raum und stellte die kleine Schachtel auf den Boden.

Tofu: "Ungefähr das wollte ich sagen."

Ranma: "Siehst du Akane, der Doc ist meiner Meinung. Du bist zwar stark, aber
viiiiel zu langsam. Schnecken sind auch stark und langsam, und ich
habe noch nie von einer Schnecke gehört die einen Kampf gewonnen
hat."

Akane: (sauer)"So, und hat 'Mr.Superschlau' auch eine Idee wie ich schneller
werden könnte?"

Bevor Ranma antworten und so einen weiteren Streit heraufbeschwören konnte,
kam ihm Tofu zuvor. "Akane, bitte bleib ruhig. Ich habe dir gesagt, das du
dein Temperament besser unter Kontrolle halten mußt."

Akane: (wieder ruhig)"Ich weiß. Aber Ranma reibt mir ständig unter die Nase
das er besser ist, und nun tut er so als ob er ein Wundermittel zum
Schnellerwerden wüßte."

Tofu: "Manche brauchen Kontrolle über ihr Temperament, andere über ihr
Mundwerk. (scharfer Seitenblick auf Ranma) Und Schnelligkeit, die
kommt mit wachsender Erfahrung und ständigem Training. Dafür gibt es
kein Wundermittel."

Ranma: " ~räusper~ Wenn ich da widersprechen dürfte. Ich kenne ein Training,
mit dem man in kurzer Zeit seine Geschwindigkeit erheblich steigern
kann."

Als er alle Aufmerksamkeit hatte, hob er die Schachtel und öffnete sie. Tofu
und Akane sahen hinein. Akane sah dann stirnrunzelnd auf Ranma, Tofu holte
etwas aus dem Behälter und begutachtete es verwirrt.

Tofu: "Papierschnippsel?"

Akane: "Wie zum Teufel soll man von Papierschnippsel schneller werden?"

Ranma: "Wenn ich demonstrieren dürfte ..."

Er trat einen Schritt zurück. Dann warf er das Konfetti in die Luft und
setzte die Schachtel auf dem Boden ab.

Ranma´s Arme bewegten sich so schnell in der Luft, das man ihnen mit bloßem
Auge nicht folgen konnte. Es waren nur verschwommene Schemen zu sehen.
Die Papierschnippsel in der Luft verschwanden in rasender Geschwindigkeit,
gleichzeitig füllte sich die Box.
Kein Stück fiel auf den Boden, bevor sie herabsinken konnten hatte Ranma sie
aus der Luft gegriffen. Akane und Tofu starrten ihn mit großen Augen an.

Ranma: "Die Technik heißt 'Kachuu Tenshin Amaguriken'. Ursprünglich wurde
sie trainiert, indem man heiße Kastanien aus dem Feuer geholt hat,
aber ich habe mir gedacht, das eine ungefährlichere Methode besser
wäre."

#############################################################################

Jeremy klingelten immer noch die Ohren. Soun hatte ihn fast den ganzen
Nachmittag durch die Mangel genommen. Erst nachdem Nabiki ihm versichert
hatte, das wirklich alles wieder in Ordnung war hatte er nachgelassen.
Jeremy war sich sicher das sie ihn absichtlich so lange hatte schmoren
lassen, aber mittlerweile konnte er sie verstehen. Irgendwie.

Ranma war nirgendwo zu finden, und Jeremy nahm an das er wieder am üblichen
Ort war: Im Dojo. Geräusche aus dem Gebäude bestätigten seine Vermutung.

Als er die Tür öffnete, bot sich ihm ein überraschender Anblick: In einer
Ecke des Dojo sah er Ranma und Tofu am im Samurai-sitz sitzen und die 'Seele
aus Eis' üben. Von dem was er spürte hatte der Doktor große Fortschritte
gemacht.
Mitten im Raum, und das war das was ihn überraschte, stand Akane, warf
Konfetti in die Luft, und versuchte das Papier aufzufangen bevor es auf den
Boden fiel. Es wollte nicht so recht klappen.

Jeremy: "Hey, der Amaguriken?"

Akane grunzte nur etwas, und versuchte es weiter. Ranma und Tofu drehten sich
zu ihm um.

Ranma: "Der Doc meinte, Akane wäre zu langsam, und das ist die beste
Möglichkeit ihre Geschwindigkeit zu steigern."

Tofu stand auf und streckte sich. "Verdammt lange her das ich so viel Yoga
gemacht habe. (zu Jeremy) Dein Bruder hat da ein sehr interessantes Training
entwickelt. Du beherrscht die Technik auch?"

Jeremy: "Nein, aber ich denke das Ranma sie mir irgendwann noch beibringen
wird. (Blick zu Ranma) Oder?"

Ranma beobachtete einen Moment lang Akane, wie sie zornig über ihre
Mißerfolge auf den Boden stampfte. "Klar. Aber ich denke, ich muß mir eine
andere Methode ausdenken. Das mit den Papierschnippseln klappt nicht so
richtig." Er drehte sich wieder zu Jeremy und hatte Akane den Rücken
zugewandt. "Oder aber der Tolpatsch da (Daumenzeig über die Schulter) ist
zu ungeschickt um es zu begreifen."

Akane stoppte und blitzte Ranma an. Ranma merkte es nicht.

Ranma: (zu Jeremy)"Du kannst natürlich auch den Weg mit den Kastanien nehmen
wenn du willst."

Jeremy schüttelte mit dem Kopf.

Ranma: "Ist auch ziemlich gefährlich. Ganz sicher nichts für jemand so
zartbesaiteten wie Akane. Sie würde sofort aufgeben wenn sie sich
einen frisch lackierten Fingernagel ansengen würde."

Akane ballte hinter Ranma die Fäuste und trat einen Schritt auf ihn zu. Tofu
und Jeremy versuchten ihn mit auffällig-unauffälligen Gesten darauf
aufmerksam zu machen, aber Ranma achtete nicht darauf.

Ranma: "Obwohl, Akane würde sich nie die Nägel lackieren. Das wäre viel zu
feminin für so einen Wildfang wie sie."

Akane holte den Hammer aus Sub-space. "Ranma no Baka!"

~W-A-M-M~

Sie traf präzise seinen Kopf und beförderte diesen durch die Bodendielen.
Ranma zuckte ein wenig mit Armen und Beinen, und seine Stimme kam gedämpft
von unter dem Holz. "Omae ... Kawaiikune ... Otemba!"

Tofu: "Das hat er verdient."

Jeremy: "Naja ... Sagen Sie, Doktor Ono, könnte Akane´s Hammer als zulässige
Waffe für die rhythmische Kampfgymnastik gelten?"

Tofu: (droht spielerisch mit dem Finger)"Ich habe doch gesagt, du sollst
mich Tofu nennen. (wieder ernst) Ich bezweifle es. Obwohl der
Überraschungseffekt sicherlich Vorteilhaft gewesen wäre. Sag mal,
Akane, wo hast du das gelernt?"

Akane: "Das mit dem Hammer? Ich weiß nicht ... Ich mach´ es einfach."

Tofu: (nachdenklich)"Hmmm..."

Jeremy holte sein Naginata hervor. "Sub-space. Eine Art interdimensionale
Tasche, in der man alles mögliche verstauen kann." Als nächstes zog er
Akane´s berühmten Holzhammer hervor. Die Besitzerin staunte nicht schlecht.
"Fragt mich aber nicht wie genau das funktioniert. Akane scheint das
instinktiv zu machen, ich kann es etwas kontrollieren."

Er ließ das Naginata wieder verschwinden und gab Akane den Hammer wieder.
Dann wandte er sich an Tofu. "Und wenn Akane ihren Hammer gegen was anderes
eintauscht?"

Tofu: "In den Regeln steht nicht 'wo' man seine Werkzeuge aufbewahren muß.
Theoretisch wäre es mit einer gültigen Waffe erlaubt."

Akane: "Unsinn. Ich bin gut genug, das ich diese Kodachi fair besiegen kann.
Überhaupt kein Problem für mich. Ich brauche solche Hilfsmittel
nicht."

Ranma: (vom Boden her)"Das ich nicht lache."

Akane trat ihm 'rein zufällig' auf die Finger und ignorierte ihn.

Tofu: "Kodachi? Etwa wie in Kodachi Kuno?"

Akane: "Ja, genau die. Warum?"

Tofu sah sie besorgt an. "Ich hatte bereits einige Mädchen in Behandlung, die
mit Fräulein Kuno eine 'Begegnung' im Kampf hatten. Sie neigt dazu, unfair
zu kämpfen. Ich an deiner Stelle würde mir Jeremy´s Vorschlag noch mal
überlegen, und sei es nur als Vorsichtsmaßnahme."

Akane: "Selbst wenn, ich kann es nicht steuern wie Jeremy. Der Hammer
erscheint immer dann wenn ich ihn brauche."

Jeremy: "Das kriegen wir irgendwie hin, da bin ich mir sicher. Aber jetzt
solltest du Ranma wieder aufstehen lassen."





Kurze Zeit später.
Akane hatte für heute genug vom Amaguriken, und übte jetzt auf ihre Weise.
Sie hatte einen der Training-Dummies aufgestellt, und schlug und trat auf
die hilflose Puppe ein.
Jeremy hatte sich auf den Boden der Terrasse gesetzt und sah ihr zu. Man
konnte die Kraft hinter ihren Schlägen beinahe spüren.

Jeremy: "Sag mal, tut das nicht weh?"

Akane stoppte, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah ihn an. "Was?
Das Schlagen? Kein Bißchen."

Jeremy ging zu ihr rüber und knuffte probeweise in den Dummie. Unter der
Strohfüllung verbarg sich massives Holz. "Ich würd´ mir ja die Finger brechen
wenn ich mit voller Wucht da reinschlagen würde."

Akane malätrierte weiter die Puppe. "Ist doch nur Holz. Wenn ich will schlag´
ich das kaputt. (Punch, Punch, rechter Haken) Bei den Ziegelsteinen ist das
was anderes, dabei muß ich mich konzentrieren. (Ellenbogen-Rückhand-Kombo)
Aber das weißt du ja selber wie das ist, Steine zu zerschlagen."

Jeremy: "Ich? Bewahre, nein. Ich will meine Hände noch ein wenig behalten."

Akane machte wieder eine Pause und sah ihn verwirrt an. "Heißt das, du hast
noch nie Steine gespalten?" Jeremy schüttelte den Kopf. "Aber du hast doch
ein riesen Loch in die Schulmauer geschlagen."

Jeremy: "Das hab´ ich nicht reingeschlagen. Da war ein Trick hinter. Eine
besondere Technik, wenn man es richtig anstellt kann man Steine
damit explodieren lassen.
Wenn ich einfach so versuchen würde, wie du Ziegelsteine zu
zerschlagen, ich hätte ruckzuck meine Hände in Gips."

Akane war erstaunt. Sie hatte Jeremy in eine gehobene Klasse eingeschätzt,
jetzt stellte sie fest das er bei weitem nicht so gut war wie sie dachte.
Aber noch immer besser als die meisten ihrer Mitschüler. Kein Wunder das sie
ihn letztens bei ihren Sparring so schnell besiegt hatte.

Akane kam eine Idee. Jeremy war nicht so gut wie sie, er sträubte sich nicht
so mit Mädchen zu kämpfen wie Ranma, und er war wesentlich sympathischer als
Kuno. Es würde sicher Spaß machen sich mit ihm zu messen, vor allem da er sie
nicht mit auf ein Date nehmen wollte wenn er sie mal besiegen sollte.

Akane beschloß, ihn auf ein Match in einer Disziplin aufzufordern, in der
sie so gut wie unschlagbar war.

Akane: "Was hältst du von einer Runde Armdrücken?"







Zur gleichen Zeit im Dojo.
Tofu bereitete sich innerlich auf eine neue Herausforderung auf seinem Weg
zu Kasumi vor, und schloß die Augen.
Er fühlte tief in sich hinein, versuchte seine innere Mitte zu finden, und
schaltete all´ seine Gefühle ab.

Tofu: "Ich bin bereit."

Ranma: "Bist du sicher?"

Tofu: "Ja. Fang an."

Ranma zog etwas hervor und hielt es Tofu vors Gesicht. Der Doktor öffnete
die Augen. Er erstarrte, als er auf ein Foto von Kasumi blickte. Er ballte
die Fäuste das die Knöchel knackten, und die Temperatur sank merklich.

Tofu focht einen Kampf mit sich selber. Eine Seite von ihm wollte immer
wieder Gaga gehen. Die andere Seite drängte alle Gefühle zurück, er zwang
sich das Bild anzusehen.

Die Minuten liefen dahin, zäh wie Sirup. Für Tofu schien eine Ewigkeit zu
vergehen. Letztendlich verlor er aber den Kampf. Ranma brachte sich schnell
in Sicherheit, als sich die Brillengläser des Doktors vernebelten.

#############################################################################

Am Abend. Ranma kam ins Wohnzimmer. Von den beiden Vätern war keine Spur zu
sehen. Den Geräuschen (und vor allem dem Geruch) nach bereitete Kasumi in der
Küche das Abendessen vor. Die beiden anderen Schwestern glänzten durch
Abwesenheit. Nur Jeremy war saß am Tisch und laß Manga.

Jeremy: (sieht auf)"Hey, wieder da? (stockt) Wie siehst du denn aus?"

In der Tat, Ranma machte einen verschwitzten Eindruck. "Hab´ mit dem Doc
geübt. Mit Fotos von Kasumi. Die Zeit, in der er sich unter Kontrolle hat
wir immer länger, aber ganz gepackt hat er´s noch nicht. Zweimal hätte er
mich fast erwischt."

Jeremy: "Du meinst, er wird wieder ..." Er machte eine wischende Geste vor
seinem Gesicht.

Ranma: "Genau. Und in dem Zustand will ich ihm nicht in die Finger fallen.
Nicht das der Doc besser wäre als ich, aber man sollte sich nicht
von seiner ruhigen Art täuschen lassen."

Jeremy: "Das wollte ich dich sowieso noch fragen. Seit wann ist Tofu ein
Martial Artist? Das er jetzt mit Akane trainiert und alles. So kenn´
ich ihn gar nicht."

Ranma sah ihn ungläubig an. "Was denkst du denn? Er zeigt es zwar nur selten,
aber er ist ein Meister in Tai-Chi und Judo. Und was ihm an Kraft fehlt
macht er mit Wissen wieder wett." Jeremy staunte nur. Ranma setzte sich
neben ihn. "Sieht man ihm nicht an, was? Warum glaubst du ist Happosai nie
an Kasumi´s Unterwäsche gegangen? (schaut auf Jeremy´s Manga) Hey, was liest
du da für´n Shojo-Scheiß?"

Jeremy klappte den Utena-Manga zu. "Das ist kein Scheiß, sondern ein
Sammlerstück. Bei mir ist die Reihe kaum zu kriegen, und als ich den Band
zufällig bei Akane im Zimmer hab´ stehen sehen mußte ich einfach zuschlagen."

Ranma verschränkte die Arme und rümpfte die Nase. "Pah! Mädchenkram." Er sah
Jeremy aus den Augenwinkeln an. "Was hast du überhaupt in Akanes Zimmer
gemacht?"

Jeremy verzog schmerzhaft sein Gesicht. "Armdrücken." Er bewegte den Arm
vorsichtig. "Sie hat mir fast das Gelenk ausgekugelt."

Akane: "Tut es denn noch sehr weh?"

Jeremy und Ranma drehten sich zu ihr um, als sie die Treppe runter kam.

Jeremy: "Ach was, ich hätte es wissen müssen das du stärker bist."

Ranma stand auf, ging zu Akane rüber und betastete ihren Oberarm. "Hmm, nein,
keine Muskeln, nur der übliche Speck."

~Klatsch~

Ranma pellte sich wieder von der Wand. "Die Super-Soba waren es auch nicht,
sonst hätte die Mauer mich nicht aufgehalten." Er staubte sich ab und wandte
sich Jeremy zu. "Junge, du mußt stärker werden. Es kann doch nicht angehen
das dich das Machoweib da (Daumenzeig zu Akane) besiegt."

Akane: (krempelt ihre Ärmel hoch)"Du willst wohl Ärger haben?"

Ranma: (arrogant)"Meinst du, du machst mir Angst?"

Akane sparte sich die Worte und schlug nach ihm. Ranma wich aus. "Viel zu
langsam." Während Akane weiter angriff, dirigierte Ranma den Kampf aus dem
Zimmer raus in den Garten. "Meine Güte, Akane, Methusalem wäre ja eine
Concorde gegen dich."

Akane: (wütend)"Halt´ still und kämpfe."

Ranma: (dreht ihr eine Nase)"Versuch doch mich zu treffen. Ätschbätsch."

Jeremy sah den beiden hinterher, wie Akane erfolglos versucht Ranma zu
treffen, und Ranma immer Milimetergenau auswich. Wie es aussah würde Akane
auf diese Weise doch noch zu ihrem Geschwindigkeitstraining kommen.

#############################################################################

Früh am nächsten Morgen.
Jeremy blinzelte träge, als ihn die ersten Strahlen der Sonne im Gesicht
kitzelten. Er streckte sich unter der Decke und gähnte, dann sah er nach
links wo Ranma noch friedlich schlummerte. Das Futon seines Vaters weiter
hinten war leer.

Ein Blick nach rechts offenbarte einen gefesselten, geknebelten und
bewußtlosen Panda. Sieht so aus als wäre Ranma diesmal nicht mit Genma´s
'Morgentraining' einverstanden gewesen.> Jeremy verschränkte die Arme hinter
dem Kopf und ließ die letzten Tage Revue passieren.

Ranma´s Ankunft verlief diesmal besser als letztes Mal. Keine ungewollte
Verlobung. Kuno kannte den Fluch (und hielt sogar seine Klappe) und verfolgte
Ranma nicht, weil dieser nicht 'die glorreiche und ehrwürdige Akane Tendo'
mit seiner 'befleckten Anwesenheit beschmutzte'.
Ryoga war ebenfalls kein Problem mehr, im Gegenteil. Jeremy hatte das Gefühl
das Ranma diesmal einen weiteren Freund und Verbündeten gefunden hatte.
Und die Amazonen würden sowieso nie auftauchen.
Damit wären zwei von achtunddreißig Bänden erfolgreich überstanden, und wenn
Akane ihr morgiges Turnier gewinnt, wäre auch der Kodachi-Arc mit einer
erheblichen Verbesserung verlaufen, nämlich ohne das Kodachi sich in Ranma
verlieben würde. Band drei geschafft.

Hier erkannte Jeremy einen Fehler im Verlauf der Dinge. Er rief sich den
Manga noch mal Stück für Stück ins Gedächtnis. Ankunft - Verlobung - Schule
mit Kuno - Kuno trifft am Sonntag Ranma-chan und gibt ihr Rosen - Schnitt -
Ryoga - P-Chan - Nochmal Ryoga - Schnitt - Kodachi - Gymnastikturnier.
Verdammt, das ist doch nie alles in dieser Woche passiert, das Turnier müßte
viel weiter hinten liegen. Am Sonntag war nicht mal Ryoga schon aufgetaucht,
und selbst als er da war hat er sich noch eine Woche lang verlaufen gehabt.
Wieso ist das Gymnastik-Match schon Morgen?>

Er setzte sich auf und stieß Ranma an. "Hey, Ranma. Wach auf."

Ranma: " ~schnarch~."

Jeremy: (schüttelt ihn an der Schulter)"Ranma?"

Ranma: " ~ronz, ratzepüh~."

Jeremy: "Wenn du nicht sofort aufwachst, sage ich Akane das sie für dich
Frühstück machen soll."

Ranma: (hellwach)"Was? Oh nein. (springt auf) Schnell, wir müssen hier weg."

Er begann sich hastig umzuziehen. Jeremy lachte. "Beruhig´ dich wieder, das
hab´ ich doch nur gesagt um dich wachzukriegen."

Ranma stoppte mitten in der Bewegung, ein Bein halb in seiner Hose. "Du ..."
Er zog seine Hose ganz an und setzte sich auf sein Futon. "Am Samstagmorgen
so ein Heckmeck zu machen. Und ich dachte, ich könnte endlich mal ruhig
ausschlafen." Er sah seinen Panda/Vater an. "Fast ruhig."

Jeremy: "´Tschuldigung. Ich habe mich nur grade gefragt warum der Kampf mit
Kodachi schon morgen ist. Soweit ich weiß, müßte das doch erst viel
später kommen."

Ranma: "Ja, ich war ungefähr schon einen Monat hier, bevor ich die 'Ehre'
hatte, dieses verrückte Huhn zu treffen.
Das Match, das Akane jetzt hat, ist das letzte Mal soweit ich weiß
ausgefallen."

Jeremy: "Ausgefallen? Warum?"

Ranma: "Nichteinsatzfähigkeit des Furinkaner Teams. Aber das hast du ja
verhindert. Und jetzt laß mich noch ´ne Runde schlafen, ja?"

Er kroch wieder unter die Bettdecke. Jeremy kratzte sich am Kopf. Verdammt.
Anstatt die Sache einfacher zu machen habe ich die Probleme nur verschoben.
Hat Kodachi im Manga schon vorher ihre Gegnerinnen schachmatt gesetzt. Woher
hätte ich das ahnen sollen?>

Jeremy dachte nicht weiter darüber nach, was geschehen war, war geschehen.
Er ließ Ranma schlafen, stand auf und ging ins Bad.

Nach einer kurzen Morgenwäsche und Zähneputzen zog er sich um, und ging die
Treppe runter. Es war erstaunlich still im Haus. Kein Wunder, wenn man
bedachte das es früh am Morgen und dazu noch Samstag war.

Trotzdem war Jeremy nicht überrascht, als er Kasumi in der Küche fand.

Jeremy: "Morgen Kasumi."

Kasumi drehte sich um und lächelte ihr Standartlächeln. "Guten Morgen. Hast
du gut geschlafen, Jeremy-kun?"

Jeremy: "Hab´ ich, danke. Und soweit ich sagen kann, Jeremy-chan auch."

Kasumi: "Wie schön." Sie wandte sich wieder dem Herd zu und hantierte weiter.
"Es kommt nicht oft vor, das ich so früh am Morgen schon Gesellschaft
habe. Am Wochenende schlafen die anderen meistens länger."

Jeremy: "Ich war schon immer ein Frühaufsteher. Kann ich irgendwie helfen?"

Kasumi: "Ja, du könntest die Kartoffeln schälen, wenn du so freundlich
wärst."

Sie gab ihm einen kleinen Eimer Erdäpfel und ein Messer. Schweigend
arbeiteten Beide eine Weile weiter.

Jeremy: "Sag mal, wie lange machst du das hier schon? Die Frau im Haus
spielen?"

Kasumi: "Gute Güte, eigentlich schon immer. Seit Mutters Tod habe ich den
Haushalt übernommen. Das ist jetzt fast zehn Jahre her."

Jeremy: "Und, bist du glücklich so?"

Kasumi: "Aber ja. Jemand muß es machen, und Nabiki oder Akane würden es nicht
schaffen. Und Vater, nun, Vater auch nicht." Sie wandte den Kopf zu
Jeremy und lächelte schmal. "Da bleibe nur noch ich über, oder?"

Jeremy legte Messer und Kartoffel zur Seite und sah sie fest an. "Ich meinte
nicht was du machen 'mußt', sondern was du 'willst'. Hattest du nie das
Bedürfnis einfach mal du selbst zu sein, dein eigenes Leben zu leben, zu
machen was 'du' willst?"

Kasumi stand weiterhin mit dem Rücken zu ihm, aber man sah das sie ihre
Schultern etwas hängen ließ. Ihre Stimme klang gedämpft. "Ja, es gab mal so
eine Zeit. Aber ich mußte mich zwischen meinem Leben, und meiner Familie
entscheiden." Sie straffte sich, drehte sich um und setzte wieder ihre
optimistische Miene auf. "Reden wir nicht mehr darüber. Ich habe mich daran
gewöhnt und es ist-"

Das ~Ding-Dong~ der Türklingen schnitt ihren Satz ab.

Sie wischte sich die Hände in der Schürze ab und ging aus der Küche. Zu
Jeremy sagte sie "Kannst du das Gemüse vom Feuer nehmen wenn es kocht? Ich
schaue nur schnell wer da ist."

Jeremy nickte und Kasumi verschwand. Ein paar Augenblicke kam sie mit einem
Paket wieder. "Das hat eine Freundin von Akane für sie abgegeben. Ein
nettes Mädchen." Sie stellte den Karton ab, öffnete ihn und holte einen
Teller mit Plätzchen heraus. "Wie aufmerksam, Gebäck. Da wird Akane sich aber
freuen."

Jeremy: "Komisch. Von wem ist es denn?"

Von draußen kommender Lärm und Gezeter ließ sie beide aufschauen.

Genma´s Stimme: "Wie kannst du es wagen deine Vater wie einen Rollbraten
zu verschnüren, undankbarer Bengel?"

Ranma´s Stimme: "Es ist Samstag, und ich will ausschlafen. Jetzt laß mich in
Ruhe!"

Genma´s Stimme: "Nichts da. Du vernachlässigst dein Training schon genug.
Bereite dich vor."

Schmerzhaft klingende Geräusche folgten. Kasumi und Jeremy wandten sich
wieder ihrem Thema zu.

Kasumi: "Ich weiß nicht. Aber sie hat einen netten Eindruck gemacht. Sie hat
gesagt, das sie Akane für morgen viel Glück wünscht, und das sie
die Kekse genießen solle."

Jeremy schaute mißtrauisch auf den Teller, dann in den Karton. Ein Brief war
noch drin, sowie eine schwarze Rose.

Jeremy: Nettes Mädchen, hmm? Kasumi fehlt eine gehörige Portion Skepsis.>
"Das war keine Freundin von Akane, das war ihre morgige Gegnerin.
Und so wie ich sie kenne sollten wir tunlichst die Finger von den
Plätzchen lassen. Da ist sicher was reingemixt."

Kasumi stellte hastig den Teller ab und hielt die Hand vor den Mund. "Gute Güte."

Jeremy: "Ich würde eher 'Schöne Scheiße' sagen. Wir sollten das Zeug
wegschmeißen."

Sein Blick fiel aus dem Fenster, wo Ranma und Genma sich noch immer schlugen.
Ihrem Aussehen nach hatten Beide bereits ein Treffen im Teich hinter sich.

Jeremy: "Oder vielleicht doch nicht. (fieses Grinsen) Ich hab´ da so eine
Idee..."









Das Frühstück verlief ruhig. Bis auf das Ranma und Genma ihr Essen
inhalierten, und gleichzeitig versuchten dem anderen den Teller leerzuräumen,
heißt das. Sämtliche Hausbewohner minus Nabiki waren am Tisch anwesend.

Jeremy sprach auf ihr Fehlen an. "Wo ist eigentlich Nabiki?"

Akane: "Als ich joggen gegangen bin war sie noch am schlafen."

Kasumi: "Am Wochenende schläft sie gerne in den Tag hinein. So gegen Mittag
werde ich noch mal nach ihr sehen."

Ranma zankte sich mit seinem Vater leise weiter, sonst sagte keiner mehr was.
Als Kasumi die Teller abräumte ging Jeremy auch in die Küche.

Er kam mit dem Teller Plätzchen wieder und hielt ihn Genma hin. "Du siehst
noch hungrig aus. Möchtest du?"

Gierig griff Genma zu und stopfte sich eine Handvoll in den Mund.

Genma: "Danke. Du ~mampf~ hast wenigsten Respekt vor ~mampf~ den Älteren,
ganz im Gegensatz ~schluck~ zu anderen." Er schielte auf Ranma.

Ranma griff auch nach dem Gebäck. "Hey, du Vielfraß, laß´mir gefälligst was
übrig." Genma unterbrach die vorschnellende Hand seines Sohnes, gleichzeitig
zog Jeremy den Teller weg.

Ranma: (zu Jeremy)"Was soll das? Bist du krank?"

Jeremy: "Nein, und ich möchte auch nicht das du es wirst."

Ranma runzelte die Stirn, ignorierte Jeremy und wollte wieder nach dem Teller
greifen, aber Genma hatte bereits alles aufgefuttert und leckte sich nun
die Finger ab.

Genma: "Hmmmm, das war nicht schlecht. Vielleicht ein etwas komischer
Beigeschmack, aber-"

Er stoppte mitten im Wort und schlug die Hand vor den Mund.

Sein Gesicht färbte sich grün.

Dann blau.

Dann gelb.

Dann violett mit roten Punkten.

Dann kippte er mit einem herzerweichenden Stöhnen hintenüber. Alle starrten.

Kasumi: "Gute Güte! Ob ich Doktor Tofu anrufen sollte?"

Ranma trat vor und stieß seinen reglos daliegenden Vater mit dem Fuß an.
"Nein, Pop ist zäh, der fängt sich wieder. Aber ihr hättet mich warnen sollen
das ihr Akane in die Küche gelassen habt."

Akane: (entrüstet)"Iiiich? Was habe ich damit zu tun?"

Soun schien endlich begriffen zu haben und fing an zu flennen. "Waaaah! Mein
armer alter Freund." (Schluchzer #58)

Ranma: "Ja, du. (deutet anklagend auf Genma) Schau nur was du angerichtet
hast."

Akane lief rot an im Gesicht. Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, dann
war es wenn jemand ihre Figur oder ihre häuslichen Fähigkeiten kritisierte.
(Gleich danach kam Tatewaki) Sie stapfte auf Ranma zu und setzte eine
Spezialattacke des Musabetsu Kakuto Tendo Ryu ein: Den 'Big Bad Boot'.
"Ranma no Baka!"

~Krach~

Soun: "Waaaaaah! Mein schönes Dach." (Schluchzer #63)

Man konnte Ranma noch rufen hören "Omae Kawaiikune Otembaaaaa...", dann holte
ihn die Schwerkraft wieder ein und er landete zielsicher im Gartenteich.

Jeremy: "Kasumi? Vergiß den Arzt. Ruf lieber einen Handwerker."

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Zum Glück, oder soll ich sagen leider, überlebte Genma. Ranma und Akane
hatten ihn zusammen zu Tofu getragen, und der Doktor hatte ihm den Magen
wieder ausgepumpt.
Genma kam später alleine wieder, und Jeremy nahm an das die anderen Beiden
mit Tofu weitertrainierten. Er nahm sich endlich mal die Zeit und erkundete
Nerima genauer, und kaufte bei der Gelegenheit einen Hammerersatz für Akane,
den sie beim Gymnastikmatch benutzen konnte. Am Abend waren alle wieder
beisammen, und auch das Dach war repariert.
Auch der Sonntag Vormittag kam und ging, und am Nachmittag fanden sich Akane,
Ranma, Tofu und Jeremy in der Turnhalle des bevorstehenden Kampfes ein.
Nabiki war ebenfalls dort, schloß Wetten ab und ging ihren Beschäftigungen
nach.

In Akane´s Vorraum der Turnhalle.
Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stand ein eingepacktes Geschenk, schön
mit Schleife und so. Akane staunte und öffnete es. Im Inneren war ein Strauß
aus schwarzen Rosen.

Ranma klappte hastig den Deckel wieder zu. "Nicht Atmen. Nicht niesen." Mit
spitzen Fingern holte er eine Blume heraus und tauchte sie ins nebenstehende
Aquarium. Die Fische im Becken hörten auf sich zu bewegen und schwammen bald
mit dem Bauch nach oben an der Wasserfläche.

Tofu: "Gift?"

Akane knirschte mit den Zähnen.

Ranma: "Nein, Schlafmittel. Ich dachte mir schon das da was faul ist. Nichts
anfassen, ich bin gleich wieder da."

Er lief aus dem Raum. Jeremy wunderte sich was ein Aquarium in der Umkleide
zu suchen hatte.

Akane: (angepißt)"Ich werde sie ... Ich werde ... Ich weiß noch nicht, aber
irgendwas wird mir schon einfallen."

Ranma kam wieder. Er holte eine Plastiktüte hervor und stopfte die Rosen
hinein. "So, das hätten wir."

Tofu: "Was hast du damit vor?"

Ranma: (grinst)"Kodachi ihre eigene Medizin schmecken lassen."

Akane: "Nichts da. Das ist eine Sache zwischen ihr und mir, du wirst dich da
nicht einmischen. Und jetzt raus, ich will mich umziehen."

Sie schob die drei Männer aus der Umkleide und schloß die Tür. Jeremy und
Tofu gingen zu ihren Plätzen auf der Tribüne, Ranma ging zum Ring. Er sah
sich vorsichtig um, und als grade keiner schaute schob er die Tüte mit den
Rosen unter die Kampffläche.






Akane kam in ihrem Gymnastikanzug aus der Umkleide. Neben ihr öffnete sich
eine Tür und ihre Konkurrentin trat heraus.

Kodachi: (wundert sich)"Nanu, du bist noch wach?"

Akane: "Sieht so aus. Wenn du glaubst das du mich mit solchen simplen
Methoden ausschalten könntest, hast du dich geschnitten."

Kodachi: " ~OHOHOHOHO!~ Du hast bis jetzt nur Glück gehabt, aber das wird
sich gleich ändern. Ich wünsche dir Hals- und Schädelbruch."

Akane versuchte Kodachi mit ihren Blicken zu erwürgen. Leider erfolglos.
Beide gingen zur Kampffläche und stiegen in den Ring. Das Licht in der Halle
wurde herabgedimmt.
Ein Ansager betrat die Fläche und wurde von einem Spotlight beleuchtet.

Ansager: (mit Mikrophon)"Laaaadies aaand Geeentlemeeeen. Ich begrüße Sie
zu unserem zehnten Wettkampf in rhythmischer Kampfgymnastik. In der
einen Ecke unsere Favoritin: Die großartige, fabelhafte,
ungeschlagene, einzigartige Koooooodachi Kuuunoooooo."

Spotlight auf Kodachi, welche ihre Hände in einer Siegespose über dem Kopf
winkt.

Ansager: "In der anderen Ecke, die Herausforderin. Als Vertretung für das
Furinkan Team begrüße ich: Aaaaaaakaneeeeee Teeeendoooooo."

Spotlight auf Akane. Sie fühlt sich etwas unwohl, als die Blicke der Menge
auf ihr ruhen.

Ansager: "Fräulein Tendo ist neu in dieser Sportart, das heißt aber nicht
das sie erfahrungslos daherkommt. An ihrer Schule gilt sie als
ungeschlagen im Hand-zu-Hand Kampf, und ich kann Ihnen einen
interessanten-" ~bonk~

Ein Gummiball traf den Ansager am Kopf.

Kodachi: "Idiot. Komm´ zur Sache."

Ansager: "Ähm, ja. Also, Ladies and Gentlemen, die Disziplin dieses Turniers
ist Kampfgymnastik. Das bedeutet, es darf weder mit der bloßen Faust
geschlagen, noch mit Füßen getreten werden. Wer es dennoch tut wird
verwarnt, bei drei Verwarnungen hat man verloren. Gewonnen hat, wer
als letzter stehen bleibt. Der Kampf wird ausschließlich mit
Turngeräten bestritten, wie zum Beispiel den Kegel, das Band, der
Reifen oder-" ~KLONG~

Diesmal war es ein eiserner Amboß der ihn verstummen ließ.

Kodachi: "Schwätzer. (wendet sich Akane zu) Genug geredet. Ich eröffne
hiermit den Kampf."

Ohne Vorwarnung ließ Kodachi ihr Band wie eine Peitsche schnappen, und zwang
so Akane in eine Ecke zu weichen.

Kodachi: "Halt still, dann mache ich es kurz und schmerzlos."

Akane: "Das ich nicht lache. Du und welche Armee?"

Sie wollte nach Kodachi´s Band greifen, aber diese zog es hastig zurück und
schlug aus der anderen Richtung zu. Akane´s Gymnastikanzug hatte plötzlich
an der Hüfte einen tiefen Einschnitt, glücklicherweise unblutig.

Akane knirschte mit den Zähnen und griff nach ihrem eigenen Band. Ein
heftiges Duell entbrannte, beide Kontrahentinnen wirbelten die Schleifen durch
die Luft das es nur so zischte.
Schließlich kam es wie es kommen mußte, und die Bänder verknoteten sich.
Kodachi grunzte etwas, trennte ihr Band kurz vor dem knoten ab und schlug
Akane damit auf dem Kopf. Jedenfalls sah es so aus, in Wirklichkeit schlug
sie mit einem Holzstock zu.

Akane: "Aua. Hey, das gilt nicht, du schummelst."

Kodachi: "Ohohohohoho. Alles ist erlaubt, man darf den Gegner nur nicht
direkt berühren."

Akane: "Na gut, wenn du es so haben willst... (dreht sich Ranma um) Einen
Reifen, schnell."

Akane fing den Hulahupreifen auf und riß ihn an einer Stelle auseinander,
dann warf sie ihn wie einen Bumerang nach Kodachi. Der Schlauch wickelte
sich um Arme und Oberkörper der Kuno.

Akane: "Na, immer noch siegessicher?"

Kodachi grinste nur und machte eine ruckartige Bewegung. Die Reifenteile
fielen wie aufgeschnitten von ihr runter. "Freu´ dich nicht zu früh, wir
fangen erst an." Sie hielt plötzlich ein paar scharfe, nagelähnliche
Gegenstände zwischen den Fingern.
Akane erkannte die Gefahr und und wich aus als Kodachi nach ihr warf, die
kleinen Ninjapfeile bohrten sich in einen der Eckpfosten des Ringes.

Kodachi: "Du hast mehr Glück als Verstand. Aber jetzt beenden wir es. Lerne
den Schrecken des 'Schlages der tausend Kegel' kennen."

Wie auf ein Stichwort warf Kodachi´s Helferin ihr eine Gymnastikkeule zu.
Kodachi fing sie auf und sprang vor. Akane fand sich plötzlich in der
Defensive, es schien wirklich so als ob Kodachi mit tausend Keulen zuschlug.
Dank ihres Trainings mit Ranma schaffte sie es aber die meisten Schläge
abzuwehren.
Kodachi hatte nicht mit so einer Reaktion gerechnet, und Akane´s
Geschwindigkeit brachte sie aus dem Konzept. Das Publikum staunte nicht
schlecht, als ihr anstatt einem gleich zwanzig Kegel aus der Hand fielen.

Akane: "Jetzt reicht´s! Ball!"

Ein Gummiball kam in den Ring geflogen. Akane sprang hoch, und schmetterte
mit aller Kraft den Ball in Richtung Kodachi. Und Akane hatte viel Kraft.
Wie eine Kanonenkugel schoß er auf die Gymnastikerin zu. Sie schaffte es nur
knapp auszuweichen, und der Ball fegte ein paar Zuschauer von ihren Stühlen.

Kodachi: "So, du magst also Ballspiele? Kannst du haben. (ruft) Spezialball
Nummer Drei!"

Kodachi fing ihre neue Waffe auf und grinste, dann warf sie ihn Akane vor
die Füße.

~Boom~

Eine große Staubwolke nebelte den Ring ein, nur noch die Siluetten der
Kämpferinnen waren zu sehen. Akane hustete kräftig, während Kodachi etwas
am Rand des Ringes entgegennahm. Als sich die Sicht wieder klärte, machte
Akane einen leicht zerzausten Eindruck.
Kodachi stand am anderen Ende und hielt einen weiteren Ball in den Händen.

Kodachi: "Du bist wirklich hartnäckig. Ich muß wohl 'schwerere' Geschütze
auffahren."

Sie hob den Ball über den Kopf und warf ihn mit beiden Händen und sichtlicher
Anstrengung nach Akane. Diese wollte ihn auffangen, wurde aber von dem
Aufprall nach hinten in die Ringbegrenzung geschleudert.

Kodachi: "Ohohoho! Findest du nicht auch das Zement viel besser in die
Bälle paßt als Luft?"

Akane: (rappelt sich auf)"Sicher. Aber ich bin ja nett, und gebe dir dein
Schätzchen wieder zurück."

Sie schwang sich auf die andere Seite der Gummibänder, welche den Ring
begrenzten (was nicht heißt das sie den Ring verlassen hätte), schnappte
sich den Betonball und spannte ihn zwischen die Bänder wie eine gigantische
Steinschleuder.

Kodachi quietschte erschrocken, und zog eine weitere Kampfschleife hervor.
Als Akane losließ, schwang sie ihr Band und schnappte sich einen Tisch
von außerhalb des Ringes.
Stein und Holz trafen aufeinander. Es gab eine menge Sägespäne, und der Tisch
war nicht mehr als solcher zu erkennen, aber Akane´s Geschoß wurde abgelenkt
und flog durch die Decke der Turnhalle in Richtung Himmel.

Kodachi machte keine Pause und holte sich mit Hilfe ihres Bandes ein weiteres
Hilfsmittel. Diesmal klaute sie dem Ringrichter die Glocke, mit der er die
einzelnen Runden beendete.
Akane wich zur Seite aus. Die nachfolgende Holzbank kickte sie mitten
entzwei.

Akane: "Wer hat dir erlaubt das alles zu benutzen? Das ist gegen die Regel."

Kodachi: "Du kannst dich ja beschweren. Aber erst nachdem du verloren hast."

Das nächste Objekt, mit dem Kodachi angriff, war ein Kessel mit kochendem
Wasser (wo auch immer der herkam). Akane schaffte es zwar dem Kessel
auszuweichen, verbrühte sich aber an dem Inhalt.

Akane: "Uaaaaa! Heiß! (hält sich den Arm und blitzt Kodachi an) Es reicht.
Jetzt bist du fällig."

Kodachi: "Und was willst du tun? Du kannst mich nur durch ein K.O. oder
ein 'Ring Out' schlagen, und das Eine ist so unwahrscheinlich wie
das Andere."

Akane: "So? Meinst du? Paß mal auf wie schnell du draußen bist."

Akane sammelte ihre Wut und stellte sich vor, das sie Kodachi mit ihrem
Hammer plätten würde. ~Twipp~ hielt sie eine Mega-Version eines Kegels
in den Händen. Sie hatte nicht vorgehabt diese Waffe zu benutzen, aber jetzt
war sie doch dankbar dafür. Jeremy hatte es irgendwie geschafft, ihren
Hammer durch diese Riesengymnastikkeule zu ersetzen.

~Kla-dusch~

Kodachi segelte im hohen Boden davon. Anstatt sich aber Sorgen zu machen
lachte sie nur. Das Thema 'Ring Out' gab es für sie nicht, der Ring befand
sich immer da wo sie ihn brauchte. Sie zog eine kleine Pfeife hervor und
blies hinein.

Kodachi war so überrascht das sich der Ring nicht bewegte, das sie vergaß
sich in der Luft zu drehen und unsanft mit dem Kopf voran auf dem Boden landete.

Akane wischte sich den Schweiß von der Stirn und kletterte erschöpft aus dem
Ring. Unten warteten bereits Tofu, Ranma und Jeremy um ihr zu gratulieren,
Nabiki war inzwischen beschäftigt ihre Gewinne zu kassieren.

Akane lief auf ihre Freunde zu, sie strahlte über ihr ganzes Gesicht.
"Gewonnen, gewonnen." Vor Freude fiel sie dem Doktor um den Hals. "Ohne Sie
hätte ich es nie geschafft."

Tofu: "Ja, das hast du wirklich gut hinbekommen. Ich gratuliere."

Akane ließ Tofu los und umarmte Ranma. "Dir auch Danke. Ohne dein Schnellig-
keitstraining hätte ich es nicht geschafft."

Ranma erstarrte. Akane ebenfalls, als sie merkte was sie da grade tat. Beide
verharrten einen Augenblick in dieser Position, dann waren sie blitzschnell
auseinander und schauten verlegen voneinander weg.
Beide scharrten mit den Füßen, und schielten zum jeweils anderen. Ihre Blicke
trafen sich, hastig schauten sie wieder weg.

Kodachi inzwischen hatte sich wieder aufgerappelt. Sie kochte vor Wut. Hatte
diese Tendo es doch tatsächlich gewagt sie zu besiegen. Aber sie würde schon
noch klarstellen, wer hier das letzte Wort hatte.

Die Verrückte sah Akane bei ihren Freunden stehen. Sie griff ein paar ihrer
Rosen und warf sie wie Dartpfeile nach ihr. "OHOHOHOHOHO! Du wirst es noch
bereuen dich mit der schwarzen Rose von St.Hebereke angelegt zu haben."

Akane drehte sich in Richtung des Gelächters und sah die Geschosse auf sie
zufliegen. Sie wollte ausweichen, fühlte sich aber plötzlich hochgehoben,
dann schien der Boden unter ihr wegzustürzen.

Die Rosen stachen einige Zentimeter in den Holzboden, wo grade noch Akane
gewesen war. Ranma setzte sie vorsichtig am anderen Ende der Halle wieder ab.

Kodachi schaute sich hastig nach ihrem so plötzlich verschwundenen Opfer
um, dann erblickte sie Akane am gegenüberliegendem Ende der Halle. Sie
zog eine weitere Rose hervor, aber kam nicht dazu sie zu werfen.

Jeremy schlug Kodachi die Blume aus der Hand als sie grade ausholte. "Erstens
hast du verloren, also bleib auch unten..." Er drehte Kodachi die Arme auf
den Rücken. "...Zweitens nimmt man, wenn überhaupt, 'rote' Rosen zum
schmeißen..." Er packte sie an der Hüfte und hob sie an. "...Und drittens
darf das sowieso nur Tuxedo-Mask."
Jeremy ließ sich hintenüber kippen und riß Kodachi mit sich. Er bog sein
Kreuz durch, so das er hart mit dem Kopf aufschlug. Mit Kodachi´s Kopf, nicht
mit seinem. Die Gymnastikerin versank in seliger Ohnmacht.

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Auf dem Heimweg.
Die Sonne stand bereits am Horizont, und die Schatten wurden länger. Nabiki
war noch immer dabei ihr Geld zu zählen. Ranma lief wie gewohnt auf dem
Zaum und warf Akane unauffällige Blicke zu. Akane tat das Gleiche umgekehrt.

Tofu blieb an der Straßenkreuzung stehen. "Hier trennen sich unsere Wege.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend."

Ranma: "Wieso trennen? Kommen Sie doch mit. Ich bin mir sicher, niemand
hätte etwas dagegen wenn Sie mit uns zu Abend essen, und Kasumi´s
Soufflets sind ein Gedicht."

Tofu: "Ka-Ka-Ka- ... Also ich weiß nicht ob ich dazu schon in der Lage bin."

Ranma: (hüpft von Zaun)"Ach kommen Sie, das schaffen Sie schon. (zieht Tofu
in Richtung Tendo´s) Nicht wahr, Akane, Jeremy, es währe doch nur
fair wenn wir den Doc einladen, nach allem was er für und getan hat?"

Nabiki: "Solange er sich am Kostgeld beteiligt ist es mir egal."

Akane: "Oneechan! (sanft zu Tofu) Ranma hat recht. Ich habe Ihnen so viel zu
verdanken, Sie müssen mitkommen."

Tofu ließ sich überreden. Die Fünf kamen bald beim Haus an. Kasumi wartete
schon in der Tür.

Kasumi: "Oh, hallo Akane. Erzähl, wie ist es verlaufen?"

Akane: (Macht Daumen nach oben)"Ich habe natürlich gewonnen. Es macht doch
nichts das wir Tofu zum Essen eingeladen haben, oder?"

Kasumi: "Gute Güte, natürlich nicht. (verbeugt sich zu Tofu) Sie sind
herzlich eingeladen."

Tofu starrte ins Leere. Ranma schlug ihn mit der flachen Hand an den
Hinterkopf.

Tofu: (fängt sich wieder)"Da-da-danke schön, nur keine Umstände."

Kasumi lächelte ihr typisches Lächeln. "Aber nicht doch. Ich freue mich
immer wenn ich nette Gäste habe." Alle betraten das Haus. "Sagt, findet ihr
nicht auch das es schon sehr kalt für diese Jahreszeit ist?"

Ranma, Jeremy, Akane sahen zu Tofu, welcher sich nach Kräften bemühte die
Fassung zu wahren. Dann sahen sie zu Kasumi und schüttelten kollektiv den
Kopf.

Kasumi: "Hmm, ich glaube aber es ist doch besser wenn ich die Heizung
anstelle. Ihr könnte euch ja schonmal an den Tisch setzten."

Die Heizung half nichts. Auch nicht der zusätzliche Heizlüfter. Langsam aber
sicher überzogen sich die Wände des Zimmers mit Frost, und an den Fenstern
bildeten sich Eisblumen. Soun ging in Heuler #176: Mein Haus friert ein und
ich kann nichts dagegen tun.

Tofu hielt sich. Ein paar Mal wurde es ziemlich knapp, aber während des
ganzen Abends drehte er nicht durch. Später, als die anderen langsam daran
dachten zu Bett zu gehen (schließlich ging am nächsten morgen die Schule
wieder los) hatte sich seine Brille immer noch nicht zugenebelt. Im
Gegenteil, er konnte mittlerweile sogar mit Kasumi sprechen ohne ständig
zu stottern.




Akane schlich im Pyjama noch mal nach unten. In der Küche brannte immer noch
Licht. Still sah sie durch die Tür. Dort saß ihre Schwester im dicken
Wintermantel, ihr gegenüber Tofu Ono.
Tofu sagte etwas, und Kasumi lachte leise. Beide sahen zufrieden aus, vor
allem Kasumi´s Augen glänzten vor Freude.

Akane ließ den Kopf hängen. Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und
schlich nach oben.

#############################################################################

Weit entfernt von Nerima, irgendwo in China, in einem abgelegenen Dorf namens
Joketsuzoku...
Die Ältesten der Amazonen waren zusammengekommen, mit einigen der besten
Kriegerinnen des Dorfes, um auszuwählen wer Jessica verfolgen sollte. Wer sie
hinrichten sollte, weil sie angeblich im Besitz von wertvollem
Amazoneneigentum war.

Lotion: *Ich will nicht.*

Leider erwies sich die von Mascara vorgeschlagene Person als unwillig.

Mascara: *Woher dieser plötzliche Sinneswandel? Vor zwei Wochen warst du
doch noch ganz versessen darauf, Jessica umzubringen?*

Lotion: *Ich wollte sie umbringen, weil sie zwischen mir und meinem
zukünftigen Ehemann stand. Nur weil sie euch einen dummen Spiegel
geklaut hat, laufe ich ihr doch nicht quer über den Globus
hinterher.*

Cologne: *Dummes Kind. Was du als 'Dummen Spiegel' bezeichnest, ist ein
magisches Relikt, welches in den falschen Händen zu einer Bedrohung
für die ganze Welt werden könnte.
Vor mehr als drei Jahrhunderten wurde es uns anvertraut, und außer
den Frauen von Nyuchezuu darf kein lebendes Wesen von seiner
Existenz wissen.*

Beistehende Amazone: *Verzeiht die Frage, Kuh-Lon, aber rechtfertigt der
Besitz des Spiegels Jessica´s Tod? Jeder weiß 'wer' ihn damals
gestohlen hat, Jessica trifft keine Schuld daran.*

Mascara: *Unter normalen Umständen hättest du recht, aber wir haben
begründeten Verdacht, das Jessica den Nanban-Spiegel schon 'benutzt'
hat.*

Ein Raunen ging durch die Reihen der älteren Kriegerinnen.

Mascara: *Ihr versteht also, wir sind gezwungen drastische Maßnahmen zu
ergreifen. Es wäre sicher nicht gut für den Ruf einer Kriegerin
(seitenblick zu Lotion) eine solche Aufgabe abzulehnen.*

Lotion überlegte eine Zeitlang. Sie hatte keine Lust in der Weltgeschichte
herumzureisen. Aber vielleicht könnte sie ja einen Vorteil für sich
herausschlagen? *Wenn ich Jessica verfolge, und zufällig auf Hibiki stoßen
sollte, würde etwas dagegensprechen ihn zum Mann zu nehmen?*

Mascara: *Tu wie dir beliebt. Aber ich bezweifle das er dich freiwillig
besiegen wird, der Junge hat genug Ausdauer um dir lange genug
auszuweichen bis du vor Erschöpfung zusammenbrichst.*

Andere Amazone: *Wenn Lo-Xion Jessica umgebracht hat wird Ryoga sie
wahrscheinlich mit Begeisterung besiegen. (zu Lotion) Nur hast du
dann nichts mehr davon, weil du dann Mus bist.*

Allgemeines Lachen folgte. Lotion knirschte mit den Zähnen. *'Er' braucht
'mich' nicht zu besiegen. Ich werde ihn zum Tanz der Verbindung auffordern
und 'ihn' besiegen. Wenn er erst nach unseren Gesetzten mit mir verheiratet
ist wird sich der Rest von selbst ergeben.*

Die anderen Amazonen verdrehten die Augen. Es war verständlich, den von ihr
ausgewählten Partner zu bekommen, aber bei Lotion artete das schon in eine
Manie aus.

Cologne: *Dann dürfen wir das als Annahme verstehen?*

Lotion: *Ich 'will' diesen Ryoga. Es ist mir egal ob ich nebenbei noch
jemanden umbringen muß oder nicht.*

Mascara hüpfte auf ihrem Gehstock näher und sah Lotion eindringlich in die
Augen. *Wenn du gehst wird deine Hauptpriorität Jessica sein. Nicht Ryoga.
Wenn wir erfahren sollten das du deine Aufgabe nicht ernst nimmst...*

Sie ließ die Drohung offen in der Luft hängen. Lotion schaute nur
gelangweilt. Die erfahren sowieso nicht was ich in Japan mache. 'Erst' werde
ich nach Ryoga suchen, 'dann' nach Jessica.>

Mascara: *Und um sicher zu gehen, das du dich an die Regeln hältst, wird
dich jemand begleiten.*

Lotion war mehr als nur etwas erschrocken. Kann sie etwa Gedanken lesen?>

Mascara: *Nein, aber dein Gesicht spricht eine deutliche Sprache.*

Lotion: *Ich ... ich ...*

Cologne: *Genug! Du wirst deine Sachen packen und morgen losziehen. Meine
Urenkelin wird dich begleiten.*

Shampoo hatte der Versammlung bislang still beigewohnt. Sie sah überrascht
auf. *Ich? Aber-*

Cologne: *Kein Aber. Du bist eine der besten Kämpferinnen, auch über deine
Altersklasse hinaus, und ich habe vollstes Vertrauen in dich. Wenn
Lotion scheitert, aus welchem Grund auch immer, wirst du ihre
Aufgabe übernehmen.*

Shampoo war nicht begeistert. Sie betrachtete Jessica als Freundin, und
verstand auch nicht was so schlimm daran sein sollte was Jessica getan hatte.
"Großmutter, ich bezweifle das ich für diese Aufgabe geeignet bin. Ich bitte
darum das ein Anderer gewählt wird.*

Cologne: *Mein Entschluß steht fest.*

Shampoo: (senkt traurig den Kopf)*Dann werde ich gehen.*

Mascara: *Gut. Ich denke damit wäre alles geklärt. Lo-Xion und Xian-Pu werden
sich morgen auf die Reise nach Japan machen. Jessica hat öfters
erwähnt das sie zur Landeshauptstadt gehen wird, in einen Teil
namens Nerima. Dort solltet ihr zuerst suchen. Als Kämpferin wird
sie in einem der dortigen Dojos oder Kampfsportschulen zu finden
sein. Habt ihr alles verstanden? (Shampoo/Lotion nicken) Dann dürft
ihr euch entfernen.*









Lotion stopfte ärgerlich ihre Sachen in den Seemannsbeutel. Wie konnten die
Anderen es wagen, einfach über sie hinweg zu entscheiden? Nun mußte sie in
ein fremdes Land reisen, nur um diese blöde Tussie zu bestrafen. Nicht das
sie ein Problem damit hätte, was sie 'wirklich' störte war, das sie sich
nicht nebenbei auf die Suche nach diesem Prachtexemplar von Mann, namentlich
Ryoga, machen konnte.
Die Anderen schickten Shampoo mit ihr los, ausgerechnet Shampoo, dieser so
verflixt traditionsbewußte Liebling des Dorfes.

Sie pfefferte den Rucksack in die Ecke, als ob dieser Schuld an allem wäre.
*Warum Xian-Pu, verdammt? Jessica interessiert mich einen Dreck, aber wenn
diese dumme Petze dabei ist kann ich Ryoga vergessen.*

Eine zweite Person betrat das Zimmer. Sie hatte blaues Haar wie Lotion, war
aber älter. *Nun beruhige dich erst mal. Vielleicht kannst du Xian-Pu´s
Anwesenheit zu deinem Vorteil nutzen.*

Lotion: *Und wie soll ich das machen, Mom? Xian-Pu wird mir auf die Finger
schauen bis ich Jessica erledigt habe, und mich dann zurückschleppen
ohne mir Zeit für Ryoga zu lassen.*

Lotion´s Mutter: *Sag mir eins, Kind. Wie hast du vor Hibiki an dich zu
binden?*

Lotion: *Ich weiß noch nicht. Entweder ihn im Tanz der Verbindung zu
besiegen, oder mich von ihm besiegen lassen und ihm den Kuß der
Heirat zu geben. Warum?*

Lotion´s Mutter: *Du glaubst wirklich, er wird dich besiegen, nachdem er
unsere Gesetze kennt? Ich denke nicht. (setzt sich auf Lotion´s
Nachtlager und bedeutet ihr es ihr gleich zu tun) Und 'du' kannst
'ihn' auch nicht besiegen. nicht mal ich könnte das. (Pause) Aber
Xian-Pu ist gut genug dafür.*

(Anm.d.Autors: Stimmt zwar nicht, aber das kann die Mutter nicht wissen.)

Lotion: *Und was habe ich davon das sie ihn besiegen kann? 'Ich' will ihn
heiraten.*

Lotion´s Mutter: *Und 'du' wirst ihn auch besiegen. Jedenfalls wird Hibiki
das glauben.*

Sie holte ein Medaillon mit einer dünnen Kette hervor. Es war schwarz, bis
auf den goldenen Rand und die Wölbung in der unteren Hälfte. Lotion stockte
der Atem. *Lucia´s Amulett.*

Lotion´s Mutter nahm die Hände ihrer Tochter und legte das Medaillon hinein.
*Einige dich mit Xian-Pu. Während du dich um Jessica kümmerst, wird sie an
deiner Stelle Ryoga besiegen.* Lotion wollte protestieren, aber ihre Mutter
brachte sie zum schweigen. *Es ist die einzige Möglichkeit. Sieh ein, du bist
nicht gut genug. Überrede Xian-Pu dir zu helfen, und wenn 'du' Ryoga erst mal
den Kuß der Heirat gegeben hast, werden dir sicherlich die anderen Frauen
zur Seite stehen um ihn als deinen Ehemann einzufangen.*

Sie erhob sich. Lotion schaute auf das Amulett, dann zu ihrer Mutter. Sie
nickte. Die Mutter lächelte und verschwand. Lotion saß noch einen Moment da,
Dann packte sie entschlossen Lucia´s Amulett. Der Plan war gut, und wenn sie
Shampoo überreden könnte, würde er funktionieren...

Fortsetzung folgt...

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Anmerkung des Autors:

Ich sollte meine Kapitel kürzer halten. Naja, egal.

Bevor ihr jetzt anfangt, und entweder Jeremy oder Nabiki für ein Arschloch
haltet, laßt mich erklären. Niemand ist perfekt. Jeder macht Fehler.
Verschiedene Ansichten können zu Mißverständnissen führen, und wir alle sind
ein wenig schwarz und weiß gemischt. Sowohl Jeremy als auch Nabiki hatten
ihre Gründe so zu handeln wie sie es taten. Und letztendlich hat sich ja
noch alles aufgeklärt, oder?
Außerdem, wenn Jeremy keine Schwächen hätte, würde es dann nicht sehr schnell
langweilig werden?
Trotzdem glaube ich nicht, das ich in näherer Zukunft noch so eine Charakter-
studie schreiben werde. (Auch wenn meine Deutschlehrerin ihre helle Freude
daran haben würde)

Auch sind sich in diesem Kapitel Tofu und Kasumi nähergekommen. Leider auf
Kosten eines anderen Herzens. Aber Akane ist das letzte Mal auch über ihre
erste Liebe hinweggekommen, und nun wo sie ungebunden ist, wird Ranma es
schaffen das sie auf ihn aufmerksam wird?

Es könnte nun so friedlich weitergehen in Nerima, doch Ärger und Ranma sind
nie weit von einander entfernt. Nicht nur ist eine Bedrohung aus China
unterwegs, auch andere unliebsame Bekannte aus Ranma´s letzem Leben hier
werden wieder auftauchen.

Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich?
Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend
angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird
ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für
langweilige Momente aufgehoben.
Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box.
Bis dann.