Früh am Montagmorgen.
Außer Kasumi war um diese Uhrzeit noch niemand auf den Beinen.
Heute war das
anders. Akane lag schon lange wach, die Arme hinter dem Kopf verschränkt,
und
dachte nach.
Gestern Abend waren Tofu und ihre Schwester noch lange wach geblieben
und
hatten sich unterhalten. Es war schwer gewesen, doch nachdem sie die
halbe
Nacht wachgelegen hatte, begriff sie das sie niemals eine Chance bei
dem Doktor gehabt hatte. Jetzt, wo sie das sich selber zugeben konnte,
kam
sie erstaunlich gut damit klar. Eigentlich sollte ich mich für
Oneechan
freuen. Sie mag Tofu auch, aber hatte nie genug Zeit für sich
selbst um mit
ihm eine Beziehung anzufangen. Und Tofu war bis jetzt auch nicht in
der Lage,
wo er doch jedesmal einen Koller bekommen hat. ~seufz~ Es wird Zeit
das ich
aufhöre mich selber zu bemitleiden...>
Akane hörte wie ihre Schwester anfing in der Küche zu rumoren,
und da sie eh
nicht mehr schlafen konnte, beschloß sie aufzustehen. Im Bad
ließ sie sich
durch den Kopf gehen, wann sie überhaupt angefangen hatte, sich
für Tofu zu
interessieren.
--------------Flashback------------
Chibi-Akane stand mit Tofu und Betty vor der Praxis.
Tofu: "In Ordnung, Akane, diesmal bist du mit einem Pflaster davongekommen."
Akane: "Ja, Danke. Bis zum nächsten Mal, Doktor."
In diesem Moment kam Kasumi von der Schule wieder. Sie ging auf die
beiden zu
und wechselte ihre Tasche in die andere Hand. "Akane? Hast du dich
wieder
geprügelt?"
Chibi-Akane ließ den Kopf hängen und nickte.
Kasumi: (zu Tofu)"Vielen Dank, Herr Ono, das Sie meiner Schwester immer
helfen."
Tofu wurde plötzlich sehr nervös und begann mit Betty zu klappern.
"Naja,
Kasumi ... Ich meine ... Äh, wie bitte?"
Chibi-Akane schaute zu Tofu auf, wie seine Brille erste Anzeichen von
Vernebelung zeigte. Ach Doktor.>
Kasumi nahm ihre Schwester bei der Hand und zusammen machten sie sich
auf den
Weg. Als sie außer Hörweite von Tofu waren meinte Kasumi
"Warum mußt du dich
wie ein Junge benehmen, Akane? Wenn du dich nicht bald wie ein Mädchen
benimmst, wird Doktor Tofu anfangen dich zu verachten."
Chibi-Akane ging weiter hinter Kasumi her. Sie nahm ihren Sonnenhut
ab und
kaute nachdenklich auf dem Rand herum. Und wenn ich mir die Haare
wachsen
lasse, wird er denken ich bin mehr wie Kasumi?>
--------Flashback--Ende------------
Kasumi war grade draußen am Wäsche aufhängen als Akane in den Garten kam.
Akane: "Ohayo Oneechan."
Kasumi: (dreht sich um)"Ohayo Imutochan. Du bist heute aber früh auf."
Akane: "Ich konnte nicht mehr schlafen. ... Kasumi, kannst du mir wohl
einen
Gefallen tun?"
Kasumi wandte sich wieder um und hängte ein Bettlaken auf die Wäscheleine.
"Natürlich, worum geht es denn?"
Akane: (hält ihr eine Schere hin)"Ich wollte fragen ob du mir die
Haare
kürzer schneiden kannst?"
Kasumi stoppte, ließ die Arme sinken und drehte sich erstaunt
zu Akane um.
"Gute Güte! Du warst doch immer so stolz auf deine langen Haare.
Warum
willst du sie jetzt einfach so abschneiden?"
Akane: (lächelt ein wenig)"Weißt du, ich habe nur begriffen
das ich gar
keinen Grund mehr habe,
die Haare lang zu tragen."
"Der Einsteiger"
eine Ranma 1/2 FanFiction
von Mark Soul
Legaler Hinweis oder Disclaimer:
Ihr nehmt jetzt sicher an, das diese Charaktere nicht mir gehören!
PAH!
Ich 'bin' Rumiko Takahashi! Und die gehören alle mir! Mir alleine
und
niemandem anderen!
Oh, Dr. Tofu, sie können mir die Medizin jetzt geben.
"Japanische Sprache"
*Chinesische Sprache*
'Betonte Worte'
Gedanken>
~Geräusche~
{Panda-zeichen}
Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan
Fluch in
seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen
der Suffix '-chan' angehängt.
Anfänger-Alarm:
Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch
sonst
ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig.
Kapitel 9: (K)ein Kuß auf dem Eis
Als Ranma und Jeremy aufstanden saß Akane bereits am Frühstückstisch.
Beide
blieben überrascht stehen, als sie sie sahen. Jeremy fing sich
schnell
wieder, er schmunzelte, und zog eine Augenbraue nach oben als er sich
setzte.
Ranma blieb weiterhin mit offenem Mund an der Treppe stehen. "Akane,
deine ... deine Haare...?"
Akane: (ohne ihn anzusehen)"Ja? Was ist damit?"
Ranma: "Warum ... ?" Er schaffte es endlich den Mund zu schließen
und setzte
sich. "Warum hast du sie
dir geschnitten?
Akane fuhr sich mit den Fingern durch die kurze Frisur. "Ich hatte einfach
Lust auf eine Veränderung. Kasumi war so nett und hat sie mir
geschnitten."
Ranma betrachtete sie einen Moment lang. "Ich finde, es sieht gut aus.
Kurze
Haare stehen dir wesentlich besser als lange. Es paßt zu dir."
Akane: Meint er das ernst?> Anscheinend schon, es folgte keine weitere
Bemerkung. Akane errötete
etwas und lächelte. "Danke."
#############################################################################
Furinkan Highschool
Akane fegte wie üblich durch die Horde o´Hentai. Nein, nicht
ganz wie üblich,
ihre Schläge waren präziser als sonst, ihre Bewegungen kontrollierter,
und
die Schüler fielen schneller wie gewohnt in selige Ohnmacht.
Jeremy, Ranma und Nabiki sahen vom Schultor aus zu.
Ranma: "Ihr Training zeigt Wirkung. Sie ist schneller als sonst."
Nabiki: "Ja, ich sollte die Wetteinsätze für die Dauer der
Kampfzeit anders
verteilen."
Jeremy: (zu Nabiki)"Du solltest dir lieber überlegen wie man diese
morgendliche Unsitte abstellt.
Das wird auf Dauer ja lächerlich."
Nabiki: "Warum ausgerechnet ich?"
Jeremy: "Diese Sache ist doch auf Tatewaki´s Mist gewachsen, oder?
Und da du
seit geraumer Zeit in seine
Klasse gehst, dachte ich, ob du ihn nicht
überreden könntest
das wieder aufzuheben?"
Nabiki: "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber warum sollte ich das
tun,
ich verdiene ganz gut an
den Wetten?"
Jeremy: "Denkst du auch mal an was anderes als an Geld?"
Nabiki: "Meinst du, ich verrate dir meine Gedanken?"
Jeremy: " ~hmpf~ Na gut. Aber trotzdem kann das so nicht weitergehen.
(deutet
auf den Schulhof) Meinst
du etwa, deine Schwester hat Spaß daran?"
Nabiki: "Woher soll ich das wissen?"
Jeremy: "Du bist doch sonst so allwissend. Würde es dir gefallen,
jeden
morgen von einer Horde hormonkontrollierter
Jungs angegriffen zu
werden, damit sie mit dir
ausgehen können falls dich einer besiegt?"
Nabiki: "Keine Ahnung. Bin ich Akane?"
Jeremy: "Herrgott, Nabiki! Mußt du jede Frage mit einer Gegenfrage
beantworten?"
Nabiki: "Tu ich das?"
Jede weitere Äußerung wurde (glücklicherweise) durch
das Ende von Akane´s
Kampf unterdrückt. Die jüngste Tendo stieg über die
bewußtlosen Körper ihrer
Kontrahenten und wandte sich Kuno zu.
Dieser warf ihr eine rote Rose zu, und verbeugte sich. "Verzeih´
mir, oh
meine Göttin der Grazie, doch ist es mir nicht möglich meine
ungebrochene
Aufmerksamkeit deiner Person zu widmen, wie es dir gebührt." Sein
Kopf ruckte
herum, und er sah Ranma finster an. "Doch bei deinem gestrigen Kampf
gegen
meine ungeliebte Schwester, möge sie nicht so bald genesen, sind
mir die
üblen Pläne des hinterhältigen Knaben Saotome offenbart
worden."
Er ging auf Ranma zu, bliebt ein paar Meter vor ihm stehen und zog
sein
Bokuto. Anklagend deutete er auf Ranma. "Deine schändlichen Taten
lassen
keinen Zweifel zu. Mit eigenen Augen sah ich, wie du die feurige Akane
Tendo
nach ihrem Sieg an dich gerissen hast, zweifelsohne um mit einem deiner
dämonischen Zauber ihre Liebe an dich zu binden. Wie kannst du
es wagen, du,
der du doch nur ein halber Mann bist."
Kuno hob sein Schwert und rannte auf Ranma zu. "Ich werde meine Aufgabe
als
Werkzeug der Gerechtigkeit erfüllen und dich vom Antlitz dieser
Welt fegen,
du Ausgeburt der-Urks!"
Noch bevor Kuno Ranma erreichte, verschwand dieser plötzlich, um
im gleichen
Augenblick vor Kuno wieder zu erscheinen. Seine Hand schoß vor
und berührte
den Kendoisten im Gesicht. Als Kuno zuschlug, war Ranma schon wieder
außer
Reichweite.
Mit einem Kampfschrei setzte Kuno nach, und schwang wild sein Bokuto.
Ranma
tanzte um die Schläge herum, während er sprach. "Kauf´
dir mal eine Brille.
Erstens habe ich nicht versucht irgend etwas an mich zu reißen,
Akane hat mich
nur freundschaftlich gedrückt. Zweitens hat sie das nur gemacht,
weil sie sich
über ihren Sieg gefreut hat, Doktor Tofu hat sie ja auch umarmt.
Und
drittens, nenne mich 'nie' wieder einen 'halben Mann'!" Um seine Worte
zu
unterstreichen kickte er Kuno quer über den Schulhof gegen die
Außenmauer.
Nabiki ging zu ihm hinüber und drehte ihn auf den Rücken.
Sie zog erstaunt
eine Augenbraue hoch als sie sah, das Ranma ihm etwas auf die Stirn
geschrieben hatte. Erstaunlich. Ich habe es nicht mal gesehen.>
"Saotome,
du solltest an deiner Rechtschreibung arbeiten. Dummkopf schreibt man
anders."
Jeremy kam hinzu und sah sich Kuno´s Gesicht nun auch an. Auf
der Stirn stand
das Wort 'Dumkof'.
Jeremy: "Ts ts ts. Also ehrlich, ich hätte gedacht das du das mittlerweile
gelernt hast."
Ranma: "'Witzbold' kriege ich auch hin, aber mit den zwei 'm' habe ich
noch
Schwierigkeiten."
Nabiki hatte inzwischen Kuno am Arm gegriffen und zog ihn über
den Boden in
Richtung Sanitätsraum. Jeremy sah das, und etwas wie ein Geistesblitz
durchfuhr ihn.
Jeremy: (zu Ranma)"Ich glaub´ ich hab´ noch was zu erledigen.
Geh´ du
schonmal mit Akane in eure
Klasse, ich muß was mit Tatewaki
besprechen."
Er lief hinter Nabiki her und griff den Bewußtlosen am anderen Arm.
Nabiki: "Was hast du vor?"
Jeremy: "Dir helfen."
Nabiki: (schulterzucken)"Wenn du unbedingt willst. Aber erwarte nicht
das ich
dich an der Belohnung beteilige,
die ich jedesmal von Kuno-chan
für den Abtransport
bekomme."
Jeremy sah sie erstaunt an. Dafür nimmt sie auch Geld?> Zu
zweit schafften
sie Kuno ins Krankenzimmer und legten ihn auch eine Liege. Dann ging
Jeremy
zur Tür. "Wenn du dein 'Geschäft' abgeschlossen hast, sag
Bescheid. Ich hab´
auch noch was mit ihm zu bequatschen." Er schloß die Tür
und wartete im
Flur. Er würde so zwar zu spät zum Unterricht kommen, aber
das war es ihm
wert.
Jeremy mußte nicht lange warten, wenige Minuten später kam
Nabiki wieder
heraus und zählte ein Bündel Scheine.
Nabiki: (beim zählen)"Wenn du willst kannst du mit ihm reden. (steckt
das
Geld ein, sieht ihn an)
Aber mach nicht zu lange, du weißt wie
ungeduldig Umetsu-san werden
kann."
Jeremy nickte nur, betrat das Krankenzimmer und schloß die Tür
hinter sich.
Kuno saß auf der Liege und betrachtete sein Gesicht in einem
Handspiegel.
Kuno: "Pah! Saotome ist nicht nur eine hinterhältige Kreatur, er
ist auch
noch unwissend obendrein.
Er hat nicht mal die Fähigkeit, sich in
Schrift auszudrücken."
Jeremy: "Ich denke mal, mit Saotome meinst du Ranma, oder?"
Kuno sah auf und schien erst jetzt zu bemerken das Jeremy mit im Raum
war.
"In der Tat, er ist das elende Geschöpf an das meine Worte gerichtet
waren.
Richte deinem Bruder aus, die Rache des Himmels mag langsam sein, aber
unverhinderbar wie die Naturgewalten."
Jeremy verdrehte innerlich die Augen, dann setzte er sich neben Kuno.
"Wenn
ich dich unten auf dem Schulhof richtig verstanden habe, dann bist
du der
Meinung das Ranma Akane verhext hat? Wie kommst du denn darauf?"
Kuno: "Wohlwahr, das ist meine feste Überzeugung. Allein die Art,
in der
sich meine geliebte Akane
diesem Unhold an den Hals geworfen hat,
läßt keine Zweifel
übrig. Dein schändlicher Bruder hat einen Zauber
über sie ausgesprochen,
um unsagbare Dinge mit ihr anzustellen."
Jeremy: (nachdenklicher Ton)"Und ... du kannst dir nicht vorstellen,
das
Akane ihn vielleicht 'freiwillig'
umarmt hat?"
Kuno: (vehementes Kopfschütteln)"Ich kann keinen Grund erkennen."
Jeremy stand auf, zog einen Stuhl heran und setzte sich Kuno gegenüber.
Er
begann zu reden als ob er einem kleinen Kind etwas erklärte. "Ich
glaube
ich muß dir was über Akane erzählen, Tatewaki. Es gibt
einen Grund, warum sie
tut was sie tut." Er machte eine Pause und holte tief Luft. "Hast du
dich
nie gefragt, warum sie noch nie einen Freund hatte? Ein Großteil
der Jungen
hier an der Schule stecken tagtäglich Prügel ein, nur wegen
der Chance mit
ihr ausgehen zu können. Akane hätte frei wählen können."
Kuno: "Du sprichst wahr, keiner hat sie bis heute erobern können.
Doch
bedenke, tief in ihrem Innern
hat sie längst ihr Herz an mich
verloren, sie ist einfach
zu bescheiden um es offen zuzugeben. Nicht
überraschend, welches
Mädchen könnte schon dem blauen Donner von
Furinkan Highschool widerstehen?"
Er ging in eine selbstherrliche,
lächerlich wirkende
Pose.
Jeremy: Möchtest du eine alphabetische Auflistung? Ich kann
dir wohl das
Schülerregister holen.>
"Öhm, ich denke das
ist nicht ganz der Grund. Sie hat vielmehr
deshalb keinen Freund weil
sie an Jungs einfach nicht interessiert
ist. Sie läuft am anderen
Ufer, verstehst du?"
Kuno: "Nein, ich verstehe nicht. Hör auf in Rätseln zu sprechen
und erkläre
deine Worte. In der Umgebung
der Schule gibt es keine größeren
fließenden Gewässer."
Jeremy: "Ich meine das auch nicht wörtlich. Ich will damit sagen,
Akane
schwingt zur anderen Seite.
Ist eine Warmduscherin. Gehört der
anderen Fraktion an. Steht
auf beiden Seiten der Grenze."
Kuno sah ihn nur verständnislos an. Jeremy seufzte. "Sie ist 'lesbisch',
kapiert? 'Deswegen' ist sie mit Ranma zusammen, wegen seines Fluches."
Kuno: "Ich rate dir, dein geschwollenes Gerede einzustellen und dich
verständlich auszudrücken.
Deine Worte haben keinen Sinn für mich."
Jeremy war platt. Kuno hatte wirklich nicht verstanden was er sagen
wollte.
Unglaublich, aber wahr. "Uhm, du weißt nicht was lesbisch heißt?"
Kuno
schüttelte den Kopf. Jeremy suchte nach den passenden Worten.
"Aber du weißt
was Sex ist, oder?"
Kuno litt an der Illusion, das einzige männliche Wesen zu sein,
das es wert
war von Frauen begehrt zu werden. Er hielt sich für die Krone
der Schöpfung,
dazu bestimmt sämtliche Mädchenherzen zu erobern.
Leider war sein Hirn nie über den Punkt des 'Dating' hinausgegangen.
Selbst
wenn ein Mädchen mit ihm ausgegangen wäre (was seeeehr unwahrscheinlich
war)
so hätte er keine Ahnung wie es danach weitergehen sollte.
Kurz gesagt, er hatte keinen blassen Schimmer wovon Jeremy sprach.
Kuno: (verwirrt)"Ich verstehe nicht..."
Jeremy: Ich glaub´s nicht. Ich glaub es einfach nicht.> "Du
weißt schon.
Sex eben. Was Männer
und Frauen miteinander tun wenn sie sich mögen."
Kuno´s Blick wurde immer ratloser.
Jeremy: "Was glaubst du wie du entstanden bist? Haben dir deine Eltern
nie
die Geschichte mit den Bienen
und den Blumen erzählt?"
Kuno´s Gesicht hellte sich auf. "Aber natürlich. Jetzt erkenne
ich den Sinn
deiner Worte." Er stand auf und schlug sich vor die Brust. "Natürlich
weiß
ich von Bienen und Blumen, nicht umsonst nenne ich Akane meine 'Blume
der
Liebe'."
Jeremy packte sich mit der Hand an die Stirn und stöhnte. Dann
sah der Kuno
fast verzweifelt an. "Falsch, ganz falsch. ~seufz~ Ich sehe schon,
wir müssen
ganz von vorne anfangen..."
Im Klassenraum.
Nabiki fing grade an sich zu wundern, was Jeremy wohl Tatewaki erzählte,
da
kamen beide in den Raum. Umetsu schimpfte, und Jeremy entschuldigte
sich.
Kuno ging wie in Trance zu seinem Platz und setzte sich. Nabiki sah
ihn
erstaunt an. Er hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, wie
ihn Nabiki
noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Es dauerte einige Augenblicke
bis sie
begriff, was es war, und der Gedanke jagte ihr einen eisigen Schauer
über
den Rücken.
Tatewaki Kuno 'dachte nach'!
#############################################################################
Nach der Schule.
Jeremy saß in seinem Zimmer, oder besser gesagt im Gästezimmer
der Tendos
welches er sich mit Ranma und Genma teilte, und machte die heutigen
Hausaufgaben. Er wunderte sich immer noch über den leichten Schulstoff,
bei sich zu Hause hatte er mehr ins Mittelfeld gehört, aber hier
war Schule
das reinste Kinderspiel, und das lag nicht an ihm.
Als er fast fertig war, spürte er eine Störung in der Umgebung.
Jemand in
der Nähe griff auf das Sub-space zu. Nur Momente später hörte
er, wie
jemand die Treppe hinaufpolterte, dann knallte eine Tür.
Jeremy klappte seine Bücher zu und stand auf. Ich wette drei
zu eins das
das Akane war. Bin gespannt was Ranma diesmal wieder angestellt hat.>
Akane saß in ihrem Zimmer und versuchte sich zu beruhigen. Man
konnte
deutlich sehen wie wütend sie war, ihre Aura flimmerte leicht
um ihre
Konturen. Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufschauen.
Jeremy´s Stimme: "Akane? Ist was passiert? Kann ich helfen?"
Akane: (brüllt)"Nein, mach das du wegkommst. Ihr Jungs seid doch
alle gleich,
rutsch mir den Buckel runter."
Ein kurzer Moment der Stille folgte, dann klopfte es wieder.
Jeremy-chan´s Stimme: "Ich würde nicht sagen das du einen
Buckel hättest.
Kann ich jetzt reinkommen?"
Gegen ihren Willen mußte Akane lächeln. Dann setzte sie wieder
ihr grimmiges
Gesicht auf, und öffnete die Tür. "Es macht zwar keinen großen
Unterschied
das du jetzt wie ein Mädchen aussiehst, aber bitte." Sie ließ
Jeremy-chan
rein und setzte sich wieder auf ihr Bett. "Was willst du?"
Jeremy-chan: "Wie ich schon sagte, ich wollte nur fragen was los ist.
Ich
hatte den Eindruck, du hast
grade wieder Ranma geplättet, oder?"
Akane´s Gesicht verfinsterte sich bei der Erwähnung von Ranmas
Namen. "Er
hat es verdient. Ich dachte, nach dem Kampf mit Kodachi trainiert er
mich
weiter, aber nein. Er sagt, es sei nicht mehr nötig, und das Mädchen
sowieso
nicht kämpfen sollten, und das er kein Mädchen trainieren
könnte, und so.
Dieser frauenfeindliche Macho."
Akane kochte vor Zorn, und war gleichzeitig enttäuscht. Bislang
hatte sie
gedacht, außer Tofu Ono und ihrem Vater waren alle männlichen
Wesen,
insbesondere die in ihrem Alter, nur Trottel und Perverse. Nun hatte
sie
eingesehen, das der Doktor nichts für sie war, schon alleine deshalb
weil er
nur Augen für Kasumi hatte. Auf der Gegenseite war Ranma ein Beispiel
dafür,
das nicht alle Jungs so waren. Nun mußte sie feststellen, das
er zwar kein
Perverser oder kompletter Trottel, aber ein Idiot höchsten Grades
war.
Dabei hatte sie gedacht, das er ganz nett wäre.
Akane: (schimpft weiter)"Für ihn gehören Frauen wahrscheinlich
nur in die
Küche. Oneechan mag
so sein, aber ich nicht. Dabei hätte ich so gerne
diese Geschwindigkeitstechnik
gelernt, ich spüre das ich sie bald
beherrschen könnte
wenn mir jemand sagt, wie."
Jeremy-chan kratzte sich am Kinn und überlegte. Dann sah sie Akane
aufmunternd an. "Wenn du willst helfe ich dir, ihn vom Gegenteil zu
überzeugen. Ich würde den Amaguriken nämlich auch gerne
lernen." Sie streckte
die Hand aus. Akane runzelte die Stirn, dann lächelte sie und
ergriff die
ausgestreckte Hand. Jeremy-chan half ihr auf. "Und mach dir nichts
aus
Ranmas Verhalten. Er hat eine rauhe Schale, aber innen drin steckt
ein
sensibler Mensch. Wenn man bedenkt, das er zehn Jahre nur mit Genma
zusammen
gelebt hat, hat er sich verhältnismäßig gut entwickelt."
Die zwei Mädchen, eins Teilzeit, das andere Vollzeit, machten sich
auf den
Weg ins Dojo.
Akane: "Ich glaub du hast recht. Ranma´s Vater ist wirklich kein
Musterbeispiel an Erziehungskunst.
Ich frage mich wie Daddy ihn
überhaupt kennengelernt
hat?"
Jeremy-chan schmunzelte und behielt die Antwort für sich, Akane
würde
Happosai schon früh genug kennenlernen.
Als Beide im Dojo ankamen war Ranma noch immer damit beschäftigt,
seine
Beule wegzumassieren. Als die Tür aufging sah er auf.
Ranma: (zu Jeremy-chan)"Mußtest du diesem Schlägerweib unbedingt
ihr
Folterwerkzeug wiedergeben?"
Jeremy-chan: "Solange du deinen Mund nicht unter Kontrolle hast ist
es das
Beste, wenn sie ihren Hammer
behält. (geht zu Ranma) Was meintest du
überhaupt damit, das
du mit ihr nicht weiterübst?"
Ranma warf einen vorsichtigen Blick zu Akane, die noch am Eingang stand
und
ihn mit neutraler Miene ansah. "Das was ich sage. Ich trainiere keine
Frauen.
Akane hat ihren Kampf gewonnen, und jetzt gibt es keinen Grund
weiterzumachen."
Jeremy-chan: "Einfach so? Du willst nicht, und das war´s? Völlig grundlos?"
Ranma: "Nein, nicht völlig grundlos. Es gehört sich nicht
für Frauen zu
kämpfen. Sie haben
nicht die Konstitution dafür. Männer sind mehr
dafür geeignet, sie
haben die Aufgabe die Frauen zu beschützen wenn
sie in-"
~Bang~
Ranma und Jeremy-chan schauten auf. Akane hatte die Dojotür geknallt
und war
verschwunden.
Jeremy-chan: (verschränkt die Arme)"Das hast du mal wieder toll
hingekriegt.
Und ich dachte du wolltest
diesmal besser mit ihr auskommen."
Ranma: (senkt den Kopf)" ... "
Jeremy-chan: "Egal, zurück zum Thema. Wenn du Akane nicht trainieren
willst,
wie willst du dann mal ein
echter Sensai werden? Heutzutage ist es
normal das Frauen die gleichen
Dinge tun wie Männer, das nennt
sich Gleichberechtigung."
Ranma: "Aber Frauen 'sind' nunmal keine Kämpfer. (schlägt
mit der Hand auf
den Boden) Gegen Frauen
kämpft man nicht. (schlägt mit der Hand auf
den Boden) Frauen schlägt
man nicht. (schlägt mit der Hand auf den
Boden) Frauen sind schwach.
(schlägt mit der Hand auf den Boden)
Ein Martial Artist muß
Frauen beschützen. (schlägt mit der Hand auf
den Boden)
Das hat mir Pop Tag für
Tag eingetrichtert, und ich kann nicht von
heute auf morgen aus meiner
Haut raus."
Jeremy-chan: "Und wann hatte dein Vater schon mal recht?"
Ranma: "Noch nie, Pop ist der größte Idiot auf diesem Planeten."
[In diesem Augenblick wurde Al Bundy von einem gewaltigen Niesanfall gepackt]
Ranma: "Wenn es nur der blöde Panda wäre, ich würde sofort
mit Akane
loslegen, aber das ist es
nicht. Frauen 'sind' schwächer. Das merkst
du doch selber, das du weniger
Kraft hast wenn du ein Mädchen bist."
Jeremy-chan: "Dafür bist du schneller."
Ranma: "Ich schon, du auch?"
Jeremy-chan: "Öhm, nein."
Ranma: "Siehst du? Frauen sind nicht automatisch schneller. Ich bin
kleiner,
daher muß ich weniger
Weg zurücklegen, und es sieht aus als ob ich
schneller wäre."
Jeremy-chan: "Dafür bietest du weniger Trefferfläche."
Ranma: "Und ich habe weniger Reichweite. Glaub mir, wenn meine weibliche
Form
einen Vorteil im Kampf hätte,
ich würde sie nicht halb so sehr
hassen. Statt dessen habe
ich nur Nachteile. Weniger Kraft, weniger
Reichweite, und es tut höllisch
weh wenn ich Schläge auf die Brust
bekommen."
Jeremy-chan: "Männer haben auch eine Stelle wo es wehtut wenn man
da
hinschlägt."
Ranma: (grinst)"Okay, da hast du recht."
Jeremy-chan: "Und seit wann ist Kraft für den Kampf notwendig?
Ryoga war
früher stärker
als du, und du hast ihn trotzdem immer besiegt, auch
als Mädchen."
Ranma: "Schon gut, schon gut. Kraft ist auch nicht wirklich wichtig.
Aber
sag mit eine Sache, wo es
besser ist als Frau zu kämpfen, und ich
trainiere mit Akane weiter.
Und solche Sachen wie Women-only Turniere
zählen nicht."
Jeremy-chan: "Wette angenommen. Gewinne ich, bringst du Akane den Amaguriken
bei, und mir auch. Schlag
ein."
Beide schüttelten sich die Hände.
Ranma: "Die Wette gewinne ich sowieso. Ich weiß das es keinen Vorteil gibt."
Jeremy-chan: "Sei dir nicht so sicher, ich weiß schon was. (dramatische
Pause) Was ist mit Happosai?
Einfach das T-Shirt hochziehen, und
schon hat man ihn. Das läßt
sich doch eindeutig als Vorteil
bezeichnen?"
Ranma: (grinst)"Verdammt, du hast recht."
Jeremy-chan: "Das heißt, du bringst uns den Kachuu Tenshin bei?"
Ranma: "Naja, das wollte ich bei dir sowieso. Und Akane hat die Vorbereitung
schon hinter sich. ... Also
gut. Ein Ranma Saotome hält sein Wort."
#############################################################################
Nabiki saß vor ihrem Rechner und katalogisierte ihre Daten. Die
letzten
Investitionen hatten sich als guter Griff erwiesen. Sie machte sich
eine
mentale Notiz Jeremy für die Finanzspritze zu danken.
Plötzlich machte ihr Computer 'Ping', und ein Fenster poppte auf.
Nabiki las
die Meldung.
//The User WhiteSpy has send a Message. Do you want to etablish a connection
with him/her?//
Nabiki klickte auf 'Yes' und öffnete ihr ICQ-Fenster. Sofort kam
die Meldung
hoch.
//WhiteSpy: Hallo Boss. Projekt X abgeschlossen. Ergebnis 0, Treffer
0.
Keine Daten vorhanden.//
Nabiki runzelte die Stirn. Ihr Informant hatte bis jetzt immer was gefunden,
wenn sie sagte das sie nichts gefunden hatte, dann war da auch nichts.
Trotzdem war es merkwürdig. Sie klickte auf den Reply-Button.
//BigYen: Was meinst du damit?//
//WhiteSpy: Es ist nix zu finden. Einwohnermeldeamt, Geburtsurkunde,
Kranken-
kassen, alles negativ. Auch
keine Gasexplosion mit Todesopfer in
der besaten Zeit.//
//WhiteSpy: besagten//
//BigYen: Unmöglich, er kann doch nicht vom Himmel gefallen sein?//
//WhiteSpy: Ich tippe auf Ausland. Aus Japan kommt er nicht.//
//BigYen: Er spricht fließend unsere Sprache.//
//BigYen: Akzentfrei.//
//WhiteSpy: Falsche Name?//
//BigYen: Negativ. Sein Perso war echt, und er kann sich an neue Namen
schlecht gewöhnen.//
//BigYen: Er hat einen neuen von mir bekommen.//
//WhiteSpy: Kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen was in den
Akten unserer Bürokratie
steht. Und laut diesen gibt es keinen
Jeremy Soul in Japan.//
//BigYen: Ich kann mir dabei keinen Patzer leisten. Bist du dir sicher?//
//WhiteSpy: 100%//
//BigYen: Ich will es hoffen. Bezahlung wie üblich?//
//WhiteSpy: Wie üblich.//
//BigYen: Du hörst von mir. Ya matte.//
Nabiki schloß das Fenster und löschte die History. Dann trennte
sie die
Internetverbindung. Der Kerl scheint voller Geheimnisse zu stecken.
Wenn
er sich wirklich schon vorher eine neue Identität zugelegt hat,
dann hat die
ihm ein Profi gemacht. Ich frage mich wieso er dann für 'Jessica'
zu mir
gekommen ist? ... Das heißt, sein Name ist echt. Aber woher kommt
er dann?>
#############################################################################
Der nächste Schultag begann etwas anders als üblich. Als sich
Akane auf
ihre morgendlichen Widersacher stürzen wollte, war niemand mehr
da an den
sie sich wenden könnte. Die gesamte Horde o´Hentai lag bewußtlos
auf dem
Schulhof.
Nabiki: "Also Akane, entweder bist du sehr viel schneller geworden seit
gestern, oder jemand ist
dir zuvor gekommen."
Bevor Akane antworten konnte, erschien besagter Jemand auf der Bildfläche.
Hoch erhobenen Hauptes stieg Tatewaki Kuno über die bewußtlosen
Körper und
schritt auf Akane zu. Diese ging in Kampfstellung, doch Kuno machte
keine
Anstalten sie anzugreifen. Statt dessen blieb er in einigem Abstand
vor
ihr stehen und verbeugte sich.
Kuno: "Verzeiht mir, o feurige Schönheit, mein bedrängendes
Umwerben eurer
Person, doch ich war Ahnungslos
im Bezug eurer Vorlieben. Ich finde
mich in einer Position wieder,
die es mir unmöglich macht euren
Ansprüchen gerecht
zu werden, ich ersuche eure Vergebung."
Akane: "Hä?"
Nabiki: "Er sagt das es ihm leid tut, das er dich jeden Morgen
zusammenschlagen wollte,
er will es nie wieder tun und bittet dich
um Entschuldigung."
Akane: "Oh. Ach so. (zu Kuno) Sag das doch gleich."
Kuno: "Ein Edelmann in meiner Person hat die Verpflichtung, auch in
der Wahl
der Worte einen gehobenen
Standart einzunehmen. Wie ist deine
Antwort?"
Akane zog ihre Faust zurück, dann schlug sie Kuno mitten ins Gesicht.
Der
Kendoist brach zusammen. Akane trat im Vorbeigehen seinen Kopf in den
Boden.
"Ich verzeihe dir. Diesmal."
Kuno stand mühsam wieder auf. "Ich bin so glücklich." Dann
sah er Ranma an.
Der Martial Artist verlagerte unmerklich sein Gewicht aufs andere Bein
als
Kuno sein Bokuto zog, doch Tatewaki griff nicht an. Statt dessen steckte
er sein Holzschwert knirschend von Ranma in den Boden.
Kuno: "Dich werde ich nicht um Vergebung bitten, denn du verdienst diese
Ehre
nicht. Doch zum Wohle meiner
unerfüllten Liebe werde ich meinen Groll
gegen dich begraben. Sei
dir gewiß, dies geschieht nicht weil du dich
bislang gegen deine gerechte
Strafe wehren konntest, nur sehe ich ein
das nur du fähig bist
Akane Tendo´s Ansprüchen gerecht zu werden. Mit
gebrochenem Herzen akzeptiere
ich die Verlobung. (macht ein grimmiges
Gesicht) Sollte mir jedoch
zu Ohren kommen das du sie schlecht
behandelst, niemand wird
dich vor meinem Zorn schützen können."
Er wollte grade sein Bokuto wieder aus dem Boden ziehen, da schlug Ranma
ihn
nieder.
Ranma: "Wer hat gesagt das ich mit Akane verlobt bin? Als ob irgend
jemand
etwas von diesem flachbusigen
Mädchen wollen würde, pah."
Ein Schulbuch traf Ranma am Kopf. Er murmelte irgend etwas, hob es auf
und
ging ins Gebäude.
Inzwischen hatte sich Kuno auch wieder aufgerappelt. Er staubte sich
ab, und
wandte sich den zuschauenden Schülern zu. "So höret denn,
meine treuen Fans,
was der blaue Donner von Furinkan euch zu sagen hat." Ein Grummeln
war am
Himmel zu hören.
Jeremy: (zu Nabiki)"Sieht so aus als ob sogar der Big Boss in den Wolken
Tatewaki´s Geschwafel
nicht mehr hören kann."
Nabiki: (zu Jeremy)"Kann man aber auch verstehen."
Kuno ignorierte die störenden Stimmen völlig und sprach unbeirrt
weiter.
"Euch allen ist bekannt welche Bedingung ich an eine Beziehung zu Akane
Tendo geknüpft habe. Zu meinem Bedauern mußte ich gestern
feststellen, das
keine noch so große Mühe ihr Herz für einen Menschen
des männlichen
Geschlechtes erwärmen kann. Aus diesem Grunde ziehe ich meine
Worte zurück,
und stelle das morgendliche Ritual ein. Sollte sich jemand nicht an
meine
Worte halten, ich bin bereit mit ihm das 'auszudiskutieren'." Er ließ
den
Blick in die Runde schweifen, dann stakste er von dannen.
Nabiki hob eine Augenbraue und sah Jeremy an. "Ich werde das Gefühl
nicht los
das du da irgendwie hintersteckst."
Jeremy: (grinst)"Und wenn?"
Nabiki: "Sei froh das Kuno-chan sich so geschwollen ausdrückt.
Wenn jemand
verstanden haben sollte
was er da grade über Imutochan gesagt hat,
Akane würde Hackfleisch
aus dir machen."
Jeremy zuckte nur mit den Schultern. "Tatewaki hat sein Wort gegeben
das
er Akane nichts davon erzählt." Dann machte er sich auf den Weg
ins
Klassenzimmer.
Nabiki sah ihm hinterher und ging dann auch los. Er spielt auf Risiko,
aber
insgesamt kein schlechter Schachzug. Kompliment, Saotome.>
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Im Klassenraum.
Nabiki saß an ihrem Platz, als jemand ihr plötzlich 700
Yen auf den Tisch
legte. Sie schaute auf, und sah Marcel, einen ihrer Klassenkameraden.
Nabiki: "Was gibt es, Gaijin?"
Marcel: (säuerlich)"Nenn´ mich nicht so."
Nabiki: "Mir egal, Gaijin. Was willst du?"
Marcel setzte eine gekränkte Miene auf, zog aber seinen Stuhl heran
und
setzte sich Nabiki gegenüber. "Die Hausaufgaben von Doriki-san.
Ich hatte
gestern viel um die Ohren und hab sie nicht geschafft."
Nabiki griff nach dem Geld und zählte. "Das fehlen noch 100 Yen."
Marcel: "Wieso? 700 wie immer."
Nabiki: "Nicht mehr, die Preise sind gestiegen."
Marcel: "Das ist Wucher."
Nabiki legte ihm das Geld wieder hin und tat so als würde sie etwas
in ihrer
Schultasche suchen. "Niemand zwingt dich. Aber denk dran, viermal hast
du´s
schon verschlampt, heute wäre also Strafarbeit angesagt. Viel
Spaß."
Marcel knirschte mit den Zähnen und legte noch hundert Yen oben
drauf. Nabiki
steckte das Geld ein und gab ihm einen Umschlag mit den gelösten
Aufgaben.
"Na bitte, wieso nicht gleich so."
Marcel griff den Umschlag, setzte sich auf seinen Platz und fluchte
ungehemmt
in seiner Muttersprache. "Goottverdammti Fräggfichte. Jetzt schlats
aber füfi
mit ihrne Priise!!! Würkli! Das geit zwiit!"
Jeremy horchte auf und drehte sich überrascht um, als er eine ihm
sehr
bekannte Sprache hörte. Jedenfalls, soweit wie sich deutsch und
schweizerisch
ähneln.
Marcel: (schweizer Dialekt)"Herzloses, geldgieriges Miststück.
Würde bestimmt
sogar ihre eigene Familie
verkaufen wenn der Preis stimmt."
Jeremy: (hochdeutsch)"Ich denke eher nicht, ihre Familie ist ihr heilig.
Aber
bei geldgeil stimme ich
dir voll und ganz zu."
Marcel wurde von einem Hustenanfall gepackt. Mit aufgerissenen Augen
drehte
er sich zu Jeremy um. "Du sprichst deutsch?"
Jeremy: "Fließend. Aber dein Dialekt klingt grauenvoll, ich habe
den ersten
Teil fast nichts verstanden."
Marcel: (erbleicht, dreht sich zu Nabiki)"Sie etwa auch?"
Jeremy: "Keine Ahnung. Schätze aber nicht, sonst hätte dich
dein Kommentar
jetzt was gekostet."
Jeremy hatte vollkommen recht, Nabiki verstand von dem Dialog tatsächlich
kein Wort. Das hieß aber nicht, das sie ihn nicht mitbekam. Sie
holte ein
kleinen Notizbuch heraus und schrieb hinein. Beherrscht vom Klang
her die
gleiche Sprache wie Fürst. Interessant.> Sie klappte ihr Büchlein
wieder zu
und steckte es weg. Entweder ist Soul ein Sprachtalent, oder WhiteSpy
hatte
recht mit ihrer Vermutung das er nicht von hier ist.>
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Nachmittags im Dojo.
Akane stand wartend in der Mitte des Raumes, in ihren üblichen
gelben Gi
gekleidet. Jeremy lehnte an einer Wand und wartete auch, er hatte sich
Ranma´s alten Anzug wieder angezogen.
Akane: "Was macht der denn so lange? Erst sagt er, wir sollen uns beeilen,
und nun läßt
er uns warten."
Jeremy: "Wer weiß was der vorhat? Immerhin hab ich es geschafft,
das er
weiter mit dir trainiert,
oder? (macht ein nachdenkliches Gesicht)
Aber was der mit 'Vorbereitungen
treffen' gemeint hat..." (zuckt
mit den Schultern)
Akane machte ein genervtes Gesicht und begann ungeduldig im Dojo auf
und ab
zu laufen. "Wenn der sich jetzt drücken will, und irgendwo anders
rumläuft,
dann werde ich..." Sie ballte drohend die Faust.
Ranma: "Dann wirst du was?"
Jeremy und Akane sahen zu Tür. Ranma hatte sein typischen chinesisches
Outfit an, dazu hatte er in einer Hand eine kleine schwer aussehende
Tüte,
in der anderen eine Schale mit dampfenden Wasser. Eine zweite Schale
balancierte er problemlos auf dem Kopf.
Akane: "Das hättest du dann schon gesehen. Ich dachte schon, du
wärst
abgehauen."
Ranma legte den Beutel nieder und nahm die Schüssel vom Kopf. "Vielleicht.
Aber ich habe Jeremy versprochen, das ich ihn und dich trainiere, und
im
Gegensatz zu meinem Vater halte ich mein Wort. Nimm das mal." Er hielt
Akane
die beiden Schalen hin.
Akane nahm sie, und blickte Ranma verwirrt an. "Und was mache ich damit?"
Ranma: "Die balancierst du jetzt auf deinem Handrücken. Gut, und
jetzt streck
die Arme seitlich aus."
Akane sah ziemlich komisch aus mit ausgebreiteten Armen und zwei Schüsseln.
Aber sie hielt das Gleichgewicht problemlos.
Akane: "Und jetzt?"
Ranma: "Jetzt schlag nach mir."
Akane: "Idiot. Dann fällt das Wasser runter."
Ranma: "Das ist der Sinn der Sache. Du mußt so schnell schlagen,
das du den
Arm wieder zurückgezogen
hast bevor die Schüssen runterfällt."
Akane: "Spinnst du? Das klappt nie."
Ranma: (verschränkt die Arme)"Hmpf. Ich hab´ ja gleich gewußt,
das du es
nicht kannst."
Akane stellte sich herausfordernd vor Ranma. Die Schüsseln schwankten
gefährlich, aber sie hielten sich knapp. "Das werden wir ja sehen."
Akane schlug zu. Die ersten Versuche gingen sogar gut. Sie schaffte
es
tatsächlich die Schale knapp über den Boden wieder auf dem
Handrücken
aufzufangen.
Und das Beste war: Ranma ließ sich sogar treffen. Da Akane viel
zu sehr
damit beschäftigt war, schnell zu sein, konnten ihre Schläge
aber auch nicht
als 'Schläge' bezeichnet werden.
Dann geschah das Unvermeidliche: Akane machte einen Fehler, und der
flüssige
Inhalt verteilte sich. Ranma wischte sich die Tropfen aus dem Gesicht.
"Ich
weiß schon warum ich aufgeheitztes Wasser genommen habe." Er
ging zum
Ausgang. "Ich hole mal Neues."
Jeremy: "He, uhm, und was mach´ ich?"
Ranma drehte sich noch mal um. "Achso, dich hätte ich fast vergessen."
Er
deutete auf den Sack, den er mitgebracht hat. "Du beschäftigst
dich damit.
Bevor wir an deiner Geschwindigkeit arbeiten, mußt du erst andere
Attribute
ausbauen." Dann verschwand er.
Jeremy öffnete den Beutel und nahm ein paar Gewichte heraus. Er
runzelte die
Stirn.
Akane: (am dampfen)"Was ... was fällt dem eigentlich ein sich einfach
so an
meinen Hanteln zu vergreifen?"
Das Training verlief weiterhin etwas holperig. Am Ende des Tages hatte
Akane
es aber geschafft, die Übung auszuführen, ohne alle Naselang
das Wasser
zu verschütten. Das gab Ranma die Gelegenheit wieder in trockene
Kleidung zu
wechseln. Er hatte sein zweitbestes Hemd angezogen: Weiß, ärmellos,
und
natürlich chinesischer Schnitt.
Akanes Versuche sahen mittlerweile wesentlich eleganter aus. Anstatt
unbeholfen nach Ranma zu Schlagen, machte sie nun schon richtige Zukis.
Ranma: "Hmm, nicht schlecht. Ich denke, wir können bald mit den
Kastanien
anfangen." Er nahm Akane
die Schüsseln ab und sah sich zu Jeremy um.
"Was denn, machst du etwa
schon wieder schlapp?"
Jeremy hatte im Verlauf des Tages keine Lust mehr auf Hanteln gehabt,
und
Ranma hatte ihn zu Liegestütze verdonnert. Nun saß er einfach
da und
verschnaufte. "Sei nicht so ein Sklaventreiber, ich bin das nicht gewohnt."
Ranma: "Erst wenn es schon wehtut bringt es auch was. Auf die Hände mit dir."
Jeremy murmelte etwas unhöfliches, und fing dann wieder an zu pumpen.
Ranma
sah einen Augenblick zu, und kam dann auf die verrückte Idee sich
auf ihn
draufzusetzen. Jeremy brach sofort zusammen und streckte alle Viere
von sich.
Jeremy: "Runter! ~keuch~ Du bist zu schwer."
Ranma: "Stell dich nicht so an. Das hat Pop mit mir gemacht, als ich
Acht
war, und man sieht ja das
er nicht unbedingt schlank ist."
Jeremy: "Verwandel dich wenigstens, so bist du mir zu schwer."
Ranma: "Als Mädchen setzte ich mich nicht auf dich drauf."
Jeremy atmete ein paar mal ein und aus, dann nahm er seine Kraft zusammen.
"Rrrrrrunter!" Wie ein bockendes Pferd warf er Ranma ab, uns setzte
sich
auf. "Ich habe keine Lust mehr."
Akane sah auf die Uhr und stimmte zu. "Es wird aber auch Zeit fürs
Abendessen. Und Hausaufgaben habe ich auch noch nicht gemacht."
Ranma: "Naja, wenn ihr meint. Morgen ist auch noch ein Tag."
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Tendo Wohnzimmer, am Eßtisch.
Kasumi´s Kochkünste waren wie immer ein Gedicht. Jeremy
genoß inzwischen die
japanische Küche. Genma erweckte den Eindruck, das er gar nicht
schmeckte was
er da aß, so schnell würgte er sein Essen hinunter. Als
er sich an Ranmas
Teller vergreifen wollte, hatte das einen unfreiwilligen Besuch im
Teich
zur Folge.
Nach dem Essen stellte Kasumi das Geschirr auf dem Tisch zusammen. Sie
stoppte einen Moment, dann wandte sie sich an Soun. "Vater? Doktor
Ono hat
mich am nächsten Wochenende zu einem Essen eingeladen. Macht es
dir etwas
aus wenn ich-"
Weiter kam sie nicht. Soun Tendo ging mal wieder in vollen Tränenmodus.
"Waaaaah! Mein kleines Baby wird erwachsen und findet endlich einen
Freund."
Schluchzer #24.
Kasumi: "Aber Vater, er hat mich doch nur gefragt ob ich am Wochenende
Zeit habe."
Soun umarmte seine Tochter stürmisch, dann sah er sie mit Tränen
in den
Augen an. "Natürlich darfst du, Kasumi. Geh mit ihm und werde
glücklich."
Er umarmte sie wieder. "Oh, ich bin so stolz auf dich."
Akane: "Daddy! Er hat sie nur zum Essen eingeladen."
Soun nickte und setzte sich schniefend wieder auf seinen Platz.
Nabiki senkte die Wirtschaftszeitung, in der sie bis jetzt gelesen hatte,
und sah ihre große Schwester an. "Sag mal, Oneechan. Wohin hat
dich Ono
eigentlich eingeladen?"
Kasumi: "Ich weiß noch nicht. Er hat gesagt, das es besser ist
wenn wir es
zusammen entscheiden."
Nabiki: "Es könnte sein, das dann ein kleines Problem auf euch
zukommt. Ich
jedenfalls kenne nur wenige
Restaurants, die es nicht stört wenn
plötzlich der Saal
einfriert. Das hinterläßt meistens einen
schlechten Eindruck."
Kasumi sah ihre Schwester bestürzt an. An dieses Problem hatte
sie nicht
gedacht. Ranma schüttelte den Kopf, ohne die 'Seele aus Eis' würde
Tofu das
Treffen nicht überstehen können.
Nabiki sah in die Runde, dann stand sie auf und ging zu Kasumi. "Aber
mach
dir keine Sorgen, ich habe über das Problem bereits nachgedacht
und eine
Lösung gefunden." Kasumi sah Nabiki aus dankbaren Augen an.
Nabiki: "Für die geringe Summe von 200 Yen kann ich dir ein Lokal
verraten,
wo dein guter Doktor überhaupt
nicht auffällt."
Alle anwesenden Personen verdrehten die Augen. Kasumi holte ihre Geldbörse
und gab Nabiki den Betrag.
Nabiki: "Es ist ganz einfach. Die Eishalle in Kolkhoz hat ein Lokal
mit
drin. Dort ist es sowieso
kalt, die paar Grad weniger werden nicht
auffallen."
Genma-Panda: {Man kann sagen was man will, wo sie recht hat, hat sie recht.}
Kasumi: "Das ist eine gute Idee. Ich denke, so machen wir es."
Sie räumte weiter die Teller zusammen. Nabiki vergrub ihre Nase
wieder in
ihrer Zeitung.
Kasumi: (kommt wieder aus der Küche)"Nabiki?"
Nabiki: (schaut auf)"Hm?"
Kasumi lächelte auf ihre typisch unschuldige Art. "Für das
Abendessen
schuldest du mir die Kleinigkeit von 200 Yen."
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Die Woche verlief ruhig. Akane´s Geschwindigkeit steigerte sich
von Tag zu
Tag, und auch ihre allgemeine Fähigkeit in der Kampfkunst verbesserte
sich.
Die Horde o´Hentai wußte gar nicht, was für ein Glück
sie hatten das sie
die Verfolgung von Akane aufgegeben hatten.
Nun, nicht alle hatten es freiwillig getan, aber Kuno duldete keinen
Widerspruch, und auch wenn er ein Trottel war, so war er doch auch
ein
Martial Artist der oberen Liga, und wußte sich durchzusetzen.
Akane war mit ihren Fortschritten hochzufrieden, sie hatte Spaß
an jeder
neuen Kata die Ranma ihr beibrachte. Ranma seinerseits schaffte es
die meiste
Zeit, sein vorlautes Mundwerk unter Kontrolle zu halten. Man konnte
zwar nicht
sagen, das die Beiden eine Beziehung entwickelten, aber die Grundsteine
zu
einer Freundschaft wurden gelegt.
Jeremy sah sein Training nicht ganz so positiv. In der Woche gab es
keinen
Tag, an dem er nicht mit Muskelkater ins Bett ging. Jeden Morgen fühlte
er
sich ein wenig erschlagener als den letzten. Was dazu führte,
das er eine
von Ranma´s Gewohnheiten übernahm: Schlafen im Unterricht.
Das wiederum
hatte längere Aufenthalte im Flur zur Folge, und von den Wassereimern
bekam er nur mehr Muskelkater.
Das nächste nennenswerte Ereignis war eigentlich Akane´s
Erfolg im
Amaguriken, und noch etwas anderes. Aber der Reihe nach...
Der Anblick war seltsam, wenn nicht schon komisch: Ranma saß mit
überkreuzten Beinen. Soweit nichts Ungewöhnliches. Er saß
auf Jeremy´s
Fußsohlen. DAS war Ungewöhnlich. Jeremy lag auf dem Rücken,
die Beine in der
Luft, und stemmte den auf seinen Fußsohlen sitzenden Ranma hoch
und nieder.
Und beschwerte sich in einer Tour, während Ranma in Seelenruhe
in einem Manga
las und mitzählte.
Jeremy: "Ich werde mindestens eine Woche nicht mehr laufen können."
Ranma: "Dreiundfünfzig."
Jeremy: "Ich kann mir die Beine gleich von einem Laster überfahren lassen."
Ranma: "Vierundfünfzig."
Jeremy: "Das würde wenigstens schneller gehen."
Ranma: "Fünfundfünfzig."
Jeremy: "Tofu wird sich wundern was passiert ist."
Ranma: "Sechsundfünfzig."
Jeremy: "Wenn das so weitergeht sind meine Kniescheiben schon mit Dreißig
Jahren im Eimer."
Ranma: "Siebenundfünfzig."
Jeremy: "Wie viele muß ich noch?"
Ranma: "Jetzt nur noch Zweiundvierzig."
Jeremy: "Oh Gott." ~stöhn~
Ranma: "Neunundfünfzig."
Jeremys Tortour wurde unterbrochen, als Akane mit zwei Handvoll noch
dampfender Kastanien ins Dojo gestürzt kam. "Ranma. Ich hab's
geschafft. Ich
hab sie ohne mich zu verbrennen aus dem Feuer geholt." Strahlend hielt
sie
Ranma die Früchte hin.
Ranma klappte den Comic zu, nahm eine und steckte sie in den Mund. "Hmm,
nicht schlecht. Hätten ein wenig länger drin bleiben können."
Er sah
stirnrunzelnd nach unten, wo Jeremy eine Pause eingelegt hatte. "Habe
ich was
von Aufhören gesagt?"
Jeremy: "Du Ungeheuer."
Er streckte ruckartig die Beine aus und katapultierte Ranma durch den
Raum.
Dem machte das nicht das Geringste aus, er machte einen Flip in der
Luft und
landete leichtfüßig.
Ranma: "Sehr gut, es steckt ja doch noch Kraft in dir. Wenn du erstmal
gelernt hast, diese Reserven
bewußt und ohne Wut einzusetzen machen
wir weiter. Und nun zu dir."
Mit diesen Worten wandte er sich an Akane. "Bevor ich dir glaube, will
ich es
mit eigenen Augen sehen. Greif mich mal mit der Technik an." Er legte
den
Manga beiseite und stellte sich vor Akane.
Akane ging in Stellung und konzentrierte sich. Dann atmete sie einmal
tief
ein und sprang vor.
Akane: "Kachuu Tenshin Amaguriken!"
Ranma: "Amaguriken Abwehr!"
Die Hände beider Kämpfer bewegten sich so schnell, das das
bloße Auge fast
nicht folgen konnte, und die Arme nur als verschwommene Schemen zu
sehen
waren. Akane konnte die Technik für einige Sekunden Aufrecht erhalten,
dann
wurde sie langsamer und brach ab.
Akane: " ~keuch, keuch~ Und, wie war das?"
Ranma: "Nunja, für den Anfang nicht schlecht. Aber ich muß
zugeben, du hast
es sehr gut hinbekommen."
Akane: (lächelt)"Danke. Aber du hättest ruhig sagen können,
das du die
Technik kontern kannst.
Bringst du mir die auch bei?"
Ranma: "Wenn du möchtest, es ist kein großer Unterschied
zu Angriff. Und das
es einen Konter gibt ist
ganz natürlich. Jeder Martial Arts Meister,
der eine neue Technik entwickelt,
denkt sich auch eine Abwehr dazu
aus. So hat er einen Ausweg,
falls jemand mal seine eigene Technik
gegen ihn anwendet."
Akane: "Klingt logisch."
Ranma nickte, schenkte Akane ein Lächeln das ihre Knie weich werden
ließ, und
drehte sich zu Jeremy um. "Und nun zu uns Beiden..."
Jeremy: "Nein! Oooh nein, denk nicht mal dran. (schüttelt vehement
den Kopf)
Ich habe für heute
endgültig die Nase voll. Quäl von mir aus deinen
Vater, aber laß mich
in Ruhe."
Ranma war von diesen plötzlichen Ausbruch etwas überrascht.
"Uhm, ich wollte
doch nur sagen, das wir für heute Schluß machen können.
Ich meine, nach
Akane´s Erfolg haben wir uns eine Pause verdient, oder."
Jeremy: (etwas erstaunt)"Ach so. Okay. Einverstanden."
Die drei Teenager verließen das Dojo. Jeremy zog wieder normale
Kleidung an
und setzte sich an seine Hausaufgaben. Ranma tat nach etwas knurren
das
Gleiche.
Akane machte sich im Bad erst etwas frisch und zog sich dann um. Dann
ging
sie nach unten, schüttelte über ihren ständig Shogi
spielenden Vater den Kopf
und setzte sich vor den Fernseher.
Am Abend dieses Tages.
Das Abendessen war beendet, und Kasumi räumte das Geschirr ab.
Jeremy stand
auf um zu helfen, irgendeiner mußte es ja mal tun, aber Nabiki
hielt ihn
am Arm fest. "Bleib mal hier, Jeremy."
Jeremy setzte sich auf den Boden. "Nett, das du dir endlich angewöhnt
hast
meinen Vornamen zu benutzen."
Nabiki: "Das ist nur eine Ausnahme. Weil ich nicht weiß wie ich
dich sonst
nennen soll."
Sie nahm Ranma die Fernbedienung weg und schaltete den Fernseher wieder
aus.
Ranma sah sie komisch an.
Nabiki: (ruft in die Küche)"Oneechan, kannst du grade mal kommen?"
Kasumi kam, wischte sich ihre Hände in der Schürze ab, und
sah Nabiki fragend
an. Ebenso wie der Rest der Anwesenden.
Nabiki ignorierte die Blicke und wandte sich an Jeremy. "Hör mal
zu Jeremy.
Wenn das dein Name ist. Ich weiß nicht wer du bist, oder woher
du kommst,
aber eins ist sicher. Du kommst nicht von hier."
Ranma legte sein Gesicht in die Hände und stöhnte. Alle anderen
schauten
nur verständnislos.
Akane: "Was meinst du damit, er kommt nicht von hier?"
Nabiki: "Das er nicht von hier kommt, eben. Es gibt in ganz Japan niemanden
mit dem Namen Soul, soviel
steht fest. Und in der von dir angegebenen
Zeit gab es auch keine Todesfälle
durch Gasexplosionen. Es gab im
letzten halben Jahr 'überhaupt
keine' Gasexplosionen."
Jeremy schluckte. Nabiki hatte grade sein Alibi enttarnt. Das war es,
was er
allen erzählt hatte: Das seine Familie bei einer Explosion ums
Leben gekommen
war, und das er die Saotomes in China getroffen hatte als er nach entfernten
Verwandten suchte. Und als Genma ihn verflucht hatte, hatte er sich
gleich
von ihm adoptieren lassen.
Nabiki: "Und das ist nicht alles. Es könnte ja sein, das Jeremy
Soul gar
nicht dein richtiger Name
ist. Aber selbst wenn du Shinobu Hitori
heißen würdest,
aus Japan kommst du mit Sicherheit nicht."
(Anm.d.Autors: Shinobu Hitori ist das Gegenstück zu unserem Hans Müller.)
Soun sah Jeremy aus zusammengekniffenen Augen an. Jeremy sagte nichts.
Dann
wandte er sich an seine Tochter. "Wie kommst du darauf? Er sieht nicht
aus
wie ein Gaijin, er spricht fließend und akzentfrei die Sprache,
und er
verhält sich auch normal."
Nabiki zählte die Punkte an ihren Fingern ab. "Er versucht sich
wie ein
Japaner zu verhalten, aber er macht Fehler. Erstens, er ist der einzige
der
hier im Haus mit Puschen herumläuft, und ihr wißt das er
anfangs sogar seine
Schuhe angelassen hat.
Zweitens, er ißt zum Frühstück regelmäßig
Käse.
Drittens, er hat die komische Angewohnheit den Leuten zu Begrüßung
die Hand
zu schütteln. Und selbst wenn er sich nur verbeugt, dann nimmt
er die Hände
vor dem Körper zusammen, anstatt an die Seite wie es sich für
einen Jungen
gehört. Zuerst dachte ich, das es vielleicht an seinem Fluch liegt,
aber
Tatsache ist, das er es gar nicht richtig weiß.
Viertens, nach dem Essen legt er seine Stäbchen immer überkreuz
auf den
Teller.
Fünftens, er hat sowieso Probleme mit Stäbchen zu essen,
dafür ist er mit
Messer und Gabel erstaunlich geschickt.
Sechstens, in der Schule ist er ein As, außer wenn es zu Geschichte
oder
Grammatik kommt. Anfangs hat er sogar die Kanji von links nach rechts
geschrieben.
Siebtens, es stimmt, er spricht unsere Sprache ohne Akzent, aber das
gleiche
gilt für Mitteleuropäisch. Ich habe mitbekommen, wie er sich
mit einem
ausländischen Mitschüler in meiner Klasse in dessen Muttersprache
unterhalten
hat.
Achtens, er schält sein Obst nicht. Die Äpfel putzt er nur
ab und ißt sie mit
Schale.
Neuntens, er hat sich noch nie nach dem Niesen entschuldigt.
Zehntens, als er gestern morgen verschlafen hatte, hat er anstelle
des Furo
die Dusche benutzt. Wann haben wir das letzte mal die Dusche benutzt?"
Sie merkte, das sie keine Finger mehr frei hatte, und blickte fragen
in die
Runde. "Soll ich weitermachen?"
Jeremy: "Woher weißt du, was ich im Bad mache? Spionierst du mir nach?"
Nabiki: "Ich habe Informationen gesammelt. Und jetzt versuche nicht
von Thema
abzulenken. (deutet anklagend
auf Jeremy) Ich weiß nicht woher du
kommst, aber nach meinen
Informationen bist du nicht Japaner, sondern
Europäer. Vermutlich
Deutsch. Und ob deine Eltern wirklich Tod sind
ist auch fraglich. Aber
das werde ich noch herausfinden."
Alle Augen richteten sich auf Jeremy. Dieser sah nach unten und fand
seine
Hände mit mal sehr interessant.
Soun strich sich über seinen Schnurrbart. "Ich würde gerne
wissen, was du
dazu zu sagen hast, Jeremy."
Genma: "Und ich erst. Immerhin hat mich dieser Bengel gezwungen, ihn
aufzunehmen."
Jeremy schaute langsam in die Runde. Er setzte zu einer Antwort an,
sagte
dann aber doch nichts. Ranma warf ihn einen vorsichtigen Blick zu.
Die
anderen hatten eine Mischung aus Verwunderung und Mißtrauen im
Gesicht.
Jeremy: "Ich ... Nabiki hat recht. (schaut nach unten) Ich bin nicht
von
hier."
Genma: "Ha! Ein Lügner. Und noch dazu ein Hinterhältiger.
Ich werde dich
sofort rausschmeißen."
Genma stand auf und wollte zu Jeremy, aber Ranma packte ihn ohne aufzustehen
am Handgelenk, verdrehte es uns warf so seinen Vater zu Boden. Er sah
Jeremy mit einem Ausdruck von Mitleid an. "Laßt ihn zuerst erklären.
Er hat
nämlich seine Gründe. Und, Jeremy? Es ist besser wenn du
'alles' erzählst."
Jeremy sah wieder zu Boden und sagte nichts.
Nabiki: "Wir warten. Und wir sind schon sehr gespannt."
Jeremy stand auf und ging zum Fenster. Nachdenklich sah er hinaus, dann
drehte er sich zu den anderen um. "Es stimmt, ich bin kein Japaner.
Ich bin
Made in Germany. Aber das ist nicht alles." Er holte tief Luft. "Ich
komme
nicht von dieser Welt."
Stille senkte sich über den Raum. Alle außer Ranma starrten
Jeremy an, als
ob dieser nicht ganz dicht sei. Was, wenn man seine letzte Aussage
bedachte,
durchaus verständlich war. Es war derart ruhig, das man ein leises
elektrisches Knistern, und ein weit entferntes 'Darling no Baka' hören
konnte.
Nabiki fand als erste ihre Stimme wieder. "Also, ich habe mir Aliens
immer
anders vorgestellt. Grün, und mit zwei Antennen auf dem Kopf."
Kasumi: "Gute Güte."
Soun: "Waaaaaah! Ein Außerirdischer lebt unter meinem Dach." (#178)
Jeremy schüttelte den Kopf. "Was du meinst sind Namekianer, die..."
Er brach
ab, die Situation war zu ernst als das er rumscherzen sollte. "Ich
komme
schon von der Erde. Ich bin ein Mensch wie ihr. Ich komme nur nicht
von
'dieser' Erde."
Kasumi: "Gute Güte."
Akane klopfte ihrem Vater beruhigend auf den Rücken, dann wandte
sie sich
fragend an Jeremy. "Das macht doch keinen Sinn. Entweder kommst du
von der
Erde oder nicht. Was denn jetzt?"
Jeremy: "Ich weiß nicht ganz wie ich euch das erklären soll
... Man könnte
sagen, ich komme aus einer
parallelen Dimension. Wo es eine andere
Erde gibt, fast genau wie
diese."
Kasumi: "Gute Güte."
Akane machte ein nachdenkliches Gesicht. "Das habe ich irgendwo schonmal
gehört, irgendwo ..." Sie griff die Fernsehzeitschrift vom Tisch
und begann
darin zu blättern. Dann stoppte sie, legte die Zeitschrift vor
sich hin und
deutete darauf. "Hier, das ist genau wie in dieser Sendung. Da reist
auch
jemand von einer Welt in die andere, und jede ist etwas anders als
seine
eigene."
Jeremy: "Ja, Sliders kenne ich. Das gibt's bei mir auch. Fast alles
ist
gleich, es sind nur Kleinigkeiten.
Mich zum Beispiel gibt es in
dieser Welt nicht." Dafür
solche Nebensächlichkeiten wie Jusenkyo.>
Soun wollte seine berühmte Dämonenattacke starten, überlegte
es sich dann
aber anders. "So ein Quatsch. Willst du etwa behaupten, das du aus
einer
Fernsehserie kommst? Das ist die blödeste Ausrede die ich je gehört
habe."
Jeremy: Nein, aber ich bin 'in' eine hineingefallen.> "Alles was
ich sage
ist, das ich aus einer parallelen
Realität komme. Soweit ich das
bis jetzt verstanden habe.
Das sich das bescheuert anhört weiß ich
auch, leider ist es die
Wahrheit."
Kasumi: "Gute Güte."
Genma stand wütend auf und deutete auf Jeremy. "Selbst wenn das
so ist wie du
sagst, was gibt dir das Recht dich deswegen in unser Leben einzumischen?
Wenn
deine Eltern noch leben hätte ich nie erlaubt dich unter meinem
Namen
aufzunehmen." Er verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte
imposant
auszusehen. Was ziemlich schwer fällt, wenn man ein fetter Idiot
ist.
Ranma wurde es zuviel. Er schlug mit der Faust auf den Tisch das die
Gläser
klirrten, und brachte so alle zu verstummen. "Es reicht. Was hätte
Jeremy
denn machen sollen? 'Hallo, ich bin Jeremy. Und übrigens, ich
komme von
einer zweiten Erde'." Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. "Natürlich
hättet
ihr ihm sofort geglaubt, nicht wahr?"
Kasumi: "Gute Güte."
Nabiki verdrehte die Augen. "Oneechan, wenn du das noch einmal sagst
raste
ich aus." Dann sah sie einen Moment lang Ranma, danach Jeremy an. "Wir
hätten
ihm wahrscheinlich nicht geglaubt. Genauso wenig wie wir es jetzt tun.
Aber
nehmen wir mal an, er hat recht. Das ändert nichts an der Tatsache,
das er
uns belogen hat. Das ganze Theater mit 'Meine Familie ist tot' und
'Ich bin
so alleine auf dieser Welt' war alles nur geschauspielert, um unser
Mitleid
zu erregen."
Jeremy: (trauriges Kopfschütteln)"Nein, das war nicht gelogen.
Es stimmt,
meine Familie lebt noch,
aber was macht das für einen Unterschied?
Ich habe keine Möglichkeit
sie irgendwie zu erreichen. (sieht die
anderen an) Wenn ihr darauf
besteht werde ich gehen. Aber ich habe
nicht gelogen, ich 'bin'
auf dieser Welt alleine, es gibt mich hier
nicht, ich habe hier niemanden."
Ranma stand auf, ging zu ihm hinüber und legte ihm tröstend
die Hand auf die
Schulter. "Das stimmt nicht ganz. Du bist nicht alleine, du hast mindestens
mich." Er drehte sich zu den anderen um. "Was macht das für einen
Unterschied
ob Jeremy von unserer Welt stammt oder nicht? Er ist nicht anders als
wir,
und er hat nichts Schlimmes getan."
Soun: "Nichts Schlimmes getan? Er ist in dein Leben geplatzt. Er ist
in unser
Leben geplatzt. Er hat mein
kleines Baby in einen Jungen verwandelt.
Er hat uns alle an der Nase
herumgeführt. Und du sagst, er hat nichts
Schlimmes getan? Er-"
Akane unterbrach ihren Vater. "Er..." Sie sah einmal in die Runde. "...hatte
jedesmal einen Grund das zu tun, was er tat. Ich hätte mich nicht
anders
verhalten. Jeremy hat nur versucht sich eine neue Existenz aufzubauen."
Sie
machte ein entschlossenes Gesicht. "Ich jedenfalls stimme Ranma zu,
wir
sollten Jeremy nicht danach beurteilen, woher er kommt, sondern danach
was
er ist."
Genma: (wird laut)"Ich bin nicht einverstanden. Für mich ist das
nur ein
abgekartetes Spiel. Die
ganze Geschichte hatte er doch von Anfang
an geplant. (sieht Jeremy
mißtrauisch an) Er hat irgendeinen Grund,
weswegen er sich unbedingt
von mir adoptieren lassen wollte.
Wahrscheinlich will er das
Geheimnis meines Kampfstils stehlen."
Ranma hätte beinahe laut aufgelacht. Sein Vater war ein noch größerer
Idiot
als er bislang angenommen hatte. Jeremy fand das weniger komisch. "Ich
will
gar nichts stehlen. Was hätte ich denn sonst machen sollen? Bevor
ich euch
getroffen hatte, hatte ich vor in irgendein Heim zu gehen, und von
dort aus
weiterzusehen. Aber nachdem irgend jemand so schlau war und mich in
eine
gewisse Quelle geworfen hat, hatte sich das erledigt."
Kasumi: "Gute Güte."
Nabiki: "Kasumi! Gibt es denn nichts anderes, was du sagen kannst?"
Kasumi legte den Finger ans Kinn und überlegte.
Nabiki: (zu Jeremy)"Gut. Ich glaube, man kann deine Aktionen nachvollziehen.
Gibt es sonst noch etwas,
was wir von dir wissen sollten?"
Jeremy tauschte einen Blick mit Ranma. Es gab da noch etwas, nämlich
das sie
beide bis zu verschiedenen Zeitpunkten die Zukunft kannten. Ranma schüttelte
unmerklich den Kopf. Jeremy verstand, wenn er etwas davon sagte würde
er
unweigerlich Ranma mit entlarven, und somit seinen Versuch des Neuanfangs
vereiteln.
Er sah zu Nabiki und schüttelte den Kopf. "Ich verwandle mich
in eine Frau
und komme nicht aus dieser Welt. Reicht das nicht?"
Nabiki: "Das ist mehr als die meisten anderen von sich behaupten können.
Also, was machen wir nun
mit dir?" Sie sah die anderen fragend an.
"Ranma scheint aus irgendeinem
Grund schon vorher davon gewußt zu
haben, und es scheint ihn
nicht zu stöhren. Aber wie denken die
anderen darüber?"
Genma packte seinen Sohn am Schlafittchen. "Was soll das heißen,
du wußtest
davon? Seit wann?"
Ranma: "Von Anfang an. Mensch Pop, wenn du etwas mehr denken würdest
wäre
dir das auch aufgefallen."
Genma ließ Ranma los und baute sich vor Jeremy auf. "Ich bin dafür,
das wir
ihn rausschmeißen, er hat-"
~Platsch~
Genma-Panda: "Growf, growf?"
Ranma stellte das Glas wieder auf den Tisch. "Du zählst nicht."
Genma-Panda: {Undankbarer Bengel. Ich werde}
Ranma nahm seinen Vater das Schild weg und schlug ihn damit bewußtlos.
Dann
setzte er sich wieder an den Tisch. "Pops ist auch dafür."
Akane: "Meine Meinung kennt ihr ja schon."
Kasumi: "Also, ich würde sagen-"
Nabiki: "Gute Güte?"
Kasumi: "Das auch. Aber Jeremy macht einen netten Eindruck, wir sollten
ihn
ruhig bleiben lassen. Immerhin
hat er sonst niemanden zu dem er
gehen kann. Was meinst du,
Vater?"
Soun hatte seinen Töchtern noch nie einen Wunsch abschlagen können,
und
nickte.
Nabiki: "Gut. Damit hätte die Mehrheit für Jeremy gestimmt.
(sieht ihn an)
Du hast Glück, du darfst
bleiben. Aber wie sollen wir dich in
Zukunft nennen?"
Jeremy: "Jeremy. Jeremy Saotome. Aber mich würde interessieren
wie du
gestimmt hast?"
Nabiki: "Ich hätte mich enthalten. (wechselt das Thema) Jetzt habe
ich nur
noch eine Frage: Wie bist
du hierhin gekommen, und vor allem, wie
kommst du wieder zurück?"
Jeremy seufzte und machte eine hilflose Geste mit den Armen. "Wenn ich
das
man wüßte. Dann würde ich mich auch wohler fühlen."
#############################################################################
Der nächste Tag.
Am Frühstück hatten Genma und Soun ihm noch ein paar mißtrauische
Blicke
zugeworfen, aber Jeremy machte sich mehr Sorgen um Nabiki. Im Gegensatz
zu
den beiden Vätern hatte das Mädchen einen wachen Verstand,
er hätte auch
damit rechnen müssen das sie hinter seine Lüge kam. Aber
Jeremy hatte das
Problem verdrängt.
Genma war kein Problem, er war einfach zu durchschauen, und außerdem
war
Ranma auf seiner Seite. Bei Soun sah es ähnlich aus, er regte
sich schnell
und heftig auf, beruhigte sich aber genauso schnell wieder. Jeremy
würde ein
paar Tage vorsichtig mit ihm sein müssen, dann würde er die
Sache schon
wieder abgetan haben. Zumindest hoffte er das.
Kasumi und Akane zeigten ebenfalls Verständnis für ihn. Akane
war, wie schon
im Manga dargestellt, eine mitfühlende und verständnisvolle
Seele in einer
rauhen Schale, wenn es darauf ankam (genau wie Ranma). Und Kasumi war
sowieso
die Freundlichkeit in Person und hatte den Vorfall scheinbar schon
wieder
vergessen.
Aber auf Nabiki würde er aufpassen müssen.
Die mittlere der Tendo-Schwestern schien ihm fast nicht zu beachten,
aber
Jeremy konnte ihre Blicke spüren wenn sie meinte das er nicht
hinsah. Hätte
er weitere Geheimnisse gehabt, spätestens jetzt hätte er
ihr davon erzählt,
schon allein um Ärger zu vermeiden.
Ranma: "He, träumst du?"
Ranmas Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. Mittlerweile waren
die vier
Teenager wieder auf dem Schulweg. Ranma, wie üblich, an seinem
Platz auf dem
Zaun.
Jeremy: "Huh? Was?"
Ranma: "Man, Jeremy, das ist das dritte Mal das ich dich anspreche."
Jeremy: "Uh, ´Tschuldigung, ich hab´ grade über was
nachgedacht. Was ist
denn?"
Ranma winkte ihn näher. "Komm´ mal hier hoch."
Jeremy: "Warum, ich fühl´ mich hier unten ganz wohl. Hier
falle ich nicht so
tief."
Ranma: "Das hat damit nichts zu tun, komm´ einfach mal hier rauf."
Jeremy federte kurz in den Knien und sprang. Er zog die Beine an als
er
auf dem Zaun landete, suchte sein Gleichgewicht und richtete sich dann
auf.
"Und, was willst du jetzt?"
Ranma ging rückwärts auf dem Zaun weiter. "Fällt dir nichts auf?"
Jeremy folgte vorsichtig seinem Bruder. "Sollte denn?"
Ranma: "Als du das letzte Mal zu mir raufgekommen bist, mußtest
du noch
klettern. Jetzt bist du
gesprungen."
Jeremy blieb stehen. Ranma hatte recht. Er war aus dem Stand fast zwei
Meter
senkrecht in die Höhe gesprungen, so als ob die Gesetzte der Schwerkraft
kurzzeitig nicht existiert hätten.
Ranma: "Hey, willst du da Wurzeln schlagen?"
Jeremy hüpfte wieder runter und setzte seinen Weg unten fort. Ranma
runzelte
die Stirn, machte aber keine Anstalten ihn wieder raufzuholen. "Ich
dachte,
das ist eine gute Möglichkeit dir deine Fortschritte zu demonstrieren.
Wenn
du am eigenen Leib erfährst, wie du dich verbessert hast."
Jeremy nickte geistesabwesend. Nach einer Weile sprach er Nabiki an.
"Du hast
gestern doch gefragt, in wie weit sich meine Welt von dieser unterscheidet?
Das eben war ein gutes Beispiel."
Nabiki machte sich nicht die Mühe ihn anzusehen. "Was? Das Leute
wie Spatzen
auf den Zäunen herumlaufen?"
Jeremy: "Nein. In meiner Welt liegt der Rekord im Hochsprung bei vier
Meter
und ein paar Zerquetschte.
Und das auch nur mit Anlauf, und von oben
sitzen bleiben gar nicht
zu sprechen. Hier hat ein einfacher Mensch
wie ich die Möglichkeit,
in nur einer Woche einen Sprung aus dem
Stand von knapp der Hälfte
zu schaffen."
Nabiki: "Interessant. Aber nicht wirklich relevant."
Jeremy: "Außerdem, solche netten Sachen wie Ki-Blasts gibt es
auch nicht.
Irgend etwas ist hier, was
anders ist als bei mir."
Akane: "Bist du dir da sicher? Ich meine, hier ist sowas auch nicht
unbedingt
alltäglich. Die meisten
Menschen sind sich gar nicht bewußt, zu was
sie alles fähig sind."
Jeremy: "Wenn es solche Dinge in meiner Welt geben würde, glaub
mir, das
würde mir aufgefallen
sein."
Damit schien das Thema beendet zu sein. Jeremy dachte noch eine Weile
über
Akanes Worte nach, aber wenn die Menschen seiner Welt zu den gleichen
Stunts
wie Animecharaktere fähig wären, dann hätte das sicherlich
längst die
Öffentlichkeit erreicht.
Schließlich brach er die Gedanken ab, schon aus dem Grund, weil
sie Furinkan
erreicht hatten und der Unterricht begann.
In der Pause.
Ohne die Horde o´Hentai, und mit einem friedlichen Kuno, hatte
sich die
Schule auf einem normalem Level eingefunden. So wie man es von einer
Schule
erwarten würde.
Akane hatte sich zu ihrer Clique gesellt, während Ranma bei seinen
Klassen-
kameraden saß. Jeremy hatte sich mehr aus Langeweile dazugesetzt.
Er achtete nicht besonders auf den Inhalt des Gesprächs. Hiroshi
schien in
eine von Akanes Freundinnen verliebt zu sein, jedenfalls schwärmte
er
pausenlos von Sayuri. Die Anderen machten sich einen Spaß daraus
ihn damit
aufzuziehen. Jeremy war froh das Hiroshi seine weibliche Form aufgegeben
hatte.
Sein Blick wanderte über den Schulhof und blieb an Sato hängen.
Leider waren
nicht alle so wie Hiroshi, Sato schien ihm immer noch zu verfolgen.
Und das,
obwohl er bereits eine feste Freundin hatte. Ausgerechnet eines der
ruhigsten
und zurückhaltensten Mädchen der Schule. Jeremy konnte beim
besten Willen
nicht verstehen wie sich Mia mit ihm einlassen konnte.
Vor allem, wenn Sato sie ständig nur heruntermachte. Grade jetzt
zum Beispiel
stritten die Beiden sich, oder besser gesagt, Sato schimpfte und Mia
nickte
nur ab und zu mit hängenden Kopf.
Jeremy war keineswegs jemand, der sich ständig in anderer Leute
Dinge
einmischen mußte, aber erstens war Mia ihm sympathisch, zweitens
konnte er
Sato nicht leiden, und drittens war das Mädchen schon den Tränen
nahe. Er
stand auf und ging näher.
Sato: " ... und nur weil du dumme Schnepfe ständig mit deinen Freundinnen
rumgammeln mußt, anstatt
dich um deinen Freund zu kümmern wie es
sich gehört. Sei froh
das ich mich überhaupt noch mit dir abgebe.
Wenn ich-"
Sato stoppte mitten im Satz, als eine Hand schwer auf seine Schulter
fiel.
Er drehte sich um und sah sich Jeremy gegenüber.
Jeremy: "'Wenn du' nicht bald einen anderen Ton Mia gegenüber einschlägst,
dann könnte es sein
das ich mich in eure 'Diskussion' einmischen
muß."
Sato: "Das geht dich einen feuchten Dreck an, wie ich mit meiner Freundin
rede. Misch´ dich
nicht in private Angelegenheiten ein, das ist nicht
deine Sache."
Jeremy kreuzte die Arme vor der Brust und sah Sato herausfordernd an.
"Nun,
ich 'mache' es einfach zu meiner Sache. Und ich mische mich ein, weil
du
und dein dämliches Gehabe mir auf die Nerven gehen. Es kotzt mich
an, wie du
Mia behandelst, und alle anderen Mädchen auch. Ich habe-"
Sato: "Ich behandle die Leute wie ich möchte. Und Frauen brauchen
nunmal eine
starke Hand die zeigt wo
es langgeht. Nicht wahr, Mia-chan?"
Er zog seine Freundin grob an sich. Mia schrumpfte zusammen und nickte
widerwillig. Traurig sah sie Jeremy an. "Er hat recht, was passiert
ist
ist wirklich meine Schuld. Ich hätte mich mehr um ihn kümmern
müssen."
Jeremy wußte nicht was er tun sollte. Es war klar das Mia nicht
meinte was
sie sagte, aber er konnte seine Hilfe schlecht aufzwingen. "Es sieht
eher
so aus als ob du ihm viel zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Dafür
das er
ständig andere Mädchen anbaggert, ich an deiner Stelle hätte
ihm längst den
Laufpass gegeben."
Sato: (großspurig)"Was kann ich dafür wenn die Frauen mir
nachlaufen? Und
selbst wenn ich hier und
da mal ein bißchen Spaß habe, ich bin
Manns genug für mehr
als eine Freundin. Was macht deine Schwester
eigentlich so, hab sie lange
nicht mehr gesehen?"
Jeremy: "Geht dich nichts an. Du klingst schon fast wie unser heißgeliebter
Oberschüler, der meint
auch er wäre der Traum aller Frauen."
Sato: "Ja, Kuno ist ein echter Kerl. Ein bißchen hinterm Berg
manchmal, aber
er weiß auch wie man
die Mädchen behandelt."
Jeremy verdrehte innerlich die Augen. Sato hatte die gleiche Einstellung
wie
Tatewaki, nur war er 'absichtlich' so, während Kuno es nicht besser
wußte.
"Dir haben sie auch ins Gehirn geschissen. Du glaubst wirklich, mit
der
Meinung bei Frauen landen zu können?"
Sato: "Wer spricht von 'landen'? Die warten doch nur darauf erobert
zu
werden. Dazu sind Frauen
doch da: Um und Männern zu gefallen und
um Kinder zu kriegen. Das
Problem ist nur, das sie manchmal meinen,
sie müssen anfangen
zu denken."
Jeremy schnappte nach Luft. Dazu fiel ihm echt nichts mehr ein. "Du
tust
mir ehrlich leid, Sato. Schonmal was von 'Gleichberechtigung' gehört?"
Sato: "Ja, völliger Quatsch. Die Natur hat uns nicht umsonst zu
der
bestimmenden Spezies gemacht.
Hast du nie gemerkt, das Mädchen
beherrscht werden 'wollen'?
Das ist in ihrer Genetik eingepflanzt.
Emanzipation und sowas,
das ist was für Frauen die keinen abbekommen
haben. Ich sage immer, Frauen
haben vier Lippen, zwei zum Scheiße
erzählen und zwei zum
wieder gut machen. Was grinst du eigentlich
so blöd?"
Während Sato sprach, hatte sich Jeremys wütender Gesichtsausdruck
verflüchtigt, und einem breiten Grinsen Platz gemacht. Wortlos
deutete er auf
einen Punkt hinter Sato. Dieser drehte sich um...
... und sah sich Akane gegenüber.
Sie war rot angelaufen vor Zorn, und hielt den Stiel ihres Hammers so
fest
umklammert das die Knöchel weiß hervortraten.
Sato: "Uh-oh."
Wie buchstabiert man 'Schmerz'?
~W-H-A-M-M~
Jup, genau richtig.
Nachdem sie Sato zu einem fettigen Fleck auf dem Boden verarbeitet hatte,
fühlte sich Akane gleich etwas besser. Einige der umstehenden
Schülerinnen
klatschten Beifall.
Jeremy wandte sich wieder Mia zu. "Ich habe dich bis jetzt für
ein ruhiges
und intelligentes Mädchen gehalten, aber das du dich mit so einem
abgibst."
Er schüttelte verständnislos den Kopf, setzte sich und bot
Mia an das Gleiche
zu tun. "Verrätst du mir warum Sato dich überhaupt fertig
gemacht hat?
Manchmal hilft es sich auszusprechen."
Mia seufzte tief und ließ sich nieder. "Sato hat einige Probleme
in der
Schule. Er hat Schwierigkeiten mit dem Stoff, und da ich sowieso Nachhilfe
gebe habe ich ihm angeboten mit ihm zu üben. So habe ich ihn auch
kennen
gelernt. Aber die letzten Arbeiten sind alle nicht so gut geworden,
und da
hat er gesagt, wenn ich mich mehr um ihn gekümmert hätte,
dann wäre das nicht
passiert. Und er hat sogar recht."
Jeremy: "Du gibst 'dir' die Schuld, weil 'er' versagt hat? Mia, wenn
Sato
sich nicht selber darum
kümmern kann, dann hat das doch nichts mit
dir zu tun."
Mia: "Findest du?"
Jeremy: "Und ob. Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Laß die Finger
von ihm.
So einer wie er hat dich
gar nicht verdient, vor allem nicht wenn
er dich so behandelt."
Mia sah traurig nach unten und malte mit dem Fuß ein Muster in
den Sand. Dann
seufzte sie. "Aber was soll ich denn machen? Er ist der einzige, der
mich
überhaupt beachtet. Alle meine Freundinnen hatten schon mindestens
einen
richtigen Freund, nur ich nicht. Sato war der erste der mich überhaupt
angesehen hat." Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Jeremy: (beruhigend)"Hey, hey. Nicht weinen. Das findet sich schon.
Du mußt
nur etwas selbstsicherer
werden, du siehst immer so aus als ob
du dich am liebsten verstecken
würdest. Sei ein bißchen fröhlicher,
und kauf´ dir mal
ein schickes Kleid oder so. Es kann doch für ein
hübsches Mädchen
wie dich kein Problem sein einen Freund zu finden."
Er lächelte ihr aufmunternd zu. Es dauerte einen Moment, aber dann
lächelte
Mia zurück.
Jeremy: "Na siehst du. Ist doch schon viel besser so."
Mia: (schnieft)"Danke. Es nett von dir, das du versuchst mir Mut zu machen."
Jeremy: "Kein Problem. Aber sieh´ zu das du diese lächerliche
Ausrede eines
Freundes loswirst."
#############################################################################
Auch der Rest der Woche verlief ereignislos. Dann kam das Wochenende,
und mit
ihm nicht nur Kasumi´s Date mit Doc Tofu, sondern auch der nächste
Ärger.
Aber der Reihe nach.
Es war am Samstag Nachmittag. Kasumi stand mit ihrem Vater in der Küche
und
erklärte ihm die Mikrowelle zum x-sten Mal. "... und dann nimmst
du die
Knödel mit dem Fisch und stellst hier die Zeit auf 3,5 Minuten.
An der
Leistung brauchst du nichts machen. Das Essen ist schon fertig gekocht,
du
mußt es nur aufwärmen. Und vergiß nicht einen Teller
als Abdeckung zu
verwenden." Sie sah ihren ratlos dastehenden Vater an. "Hast du es
jetzt
verstanden?"
Soun nickte mit tränenden Augen und griff nach einem weiteren Taschentuch.
Er
sah nicht so aus als ob er überhaupt zugehört hatte. Kasumi
seufzte.
Kasumi: "Ich erkläre es dir noch mal. Also, hier stellst du die
Minuten ein
(zeigt auf die Tasten) hier
die Sekunden (zeigt auch) und hier die
Leistung. An der Leistung
brauchst du nichts verstellen, bis auf die
Sachen aus der Tiefkühltruhe,
die mußt du-"
Soun unterbrach sie. Er warf seine Arme um sie und flennte hemmungslos.
"Waaaaah! Mein kleines Baby hat ihr erstes Date. ~schluchz, heul~ Wo
ist nur
die Zeit geblieben, gestern warst du noch sooo klein. Waaaah!"
Kasumi tat etwas, was sie seit drei Jahren nicht mehr getan hatte. Sie
verdrehte die Augen.
Nabiki steckte ihren Kopf zur Küchentür herein. "Oneechan,
Doktor Tofu kommt
in zehn Minuten, und du hast dich nicht mal umgezogen."
Kasumi ließ ihren Vater an ihrer Schulter ausweinen und klopfte
ihm auf den
Rücken. Nebenbei sah sie Nabiki an. "Imutochan, wärst du
so nett und würdest
dich heute abend um das Essen kümmern? Es ist alles fertig, es
muß nur wieder
aufgewärmt werden, aber Vater ist ..." Sie ließ den Satz
unvollendet.
Nabiki: "Aber sicher. Und sei es nur aus Selbsterhaltung. Wenn ich es
nicht
mache würde ja nur
Akane übrigbleiben. Und nun sieh zu das du dir
was anderes anziehst, oder
willst du 'so' auf dein Date?"
Sie deutete auf Kasumi, welche immer noch ihren Arbeitsrock mit der
Schürze
anhatte. Kasumi machte "Gute Güte, natürlich nicht." und
beeilte sich in
ihr Zimmer. Soun putzte geräuschvoll seine Nase und eilte hinterher.
Soun: "Und zieh dich warm an, es soll bis auf zwölf Grad runtergehen
diese
Nacht. Und sieh´ zu
das du vor Mitternacht wieder zu Hause bist, oder
das Tofu dich sonst begleitet.
Und nimm´ Verdauungstropfen mit, du
weißt nicht wie schwer
das Essen wird. Und den Elektroschocker, nicht
das der Doktor am ersten
Abend schon aufdringlich wird. Und paß auf
das du-"
Nabiki: (genervt)"Daddy! Kasumi ist erwachsen. Und geimpft ist sie auch."
Soun: "Bwaaaaaah! Kann sich ein Vater denn keine Sorgen um seine Tochter
machen?"
Ranma und Jeremy kamen mit Eimer und Aufnehmer an, um die entstehenden
Wasserlachen zu beseitigen.
~Ding-Dong~
Mit einer für sie ungeahnten Geschwindigkeit war Kasumi an der
Tür. Hastig
richtete sie ihr Haar und das Abendkleid, und wollte die Tür öffnen,
als
Nabiki sie zurückhielt.
Nabiki: "Untersteh dich. Eine Dame läßt ihren Freund mindestens
zehn Minuten
warten. Geh wieder nach
oben, wir machen das schon. Du kannst ja
noch ein wenig Make-up auftragen."
Kasumi: "Findest du? Aber ich habe keine Schminke."
Nabiki: "Du darfst meine benutzen. Und jetzt rauf mit dir."
Mit einem Fragezeichen auf dem Gesicht verschwand Kasumi wieder. Nabiki
öffnete die Tür. Tofu stand dort im Anzug und mit einem Strauß
Rosen und
rang sichtlich um Fassung.
Nabiki: Hmm, ein Armani, bin gespannt wieviel der gekostet hat.>
"Guten Tag
Herr Ono, meine Schwester
läßt ausrichten das sie gleich hier sein
wird. Kommen Sie doch solange
rein."
Tofu nickte etwas gezwungen und betrat das Haus. Im Wohnzimmer saß
ein
verheult aussehender Soun auf der Couch, und die zwei Saotome-Teens
waren
beschäftigt eine Wasserlache zu beseitigen. Er wollte grade fragen
ob die
Tendos einen Wasserrohrbruch gehabt hatten, als ein großer Panda
durch die
Terrassentür kam und tröstend seine Tatze um Souns Schultern
legte.
Tofu: "Oh, ich wußte gar nicht das ihr euch ein Haustier haltet."
Jeremy wrang seinen Aufnehmer über dem Eimer aus. "Ist es auch
nicht, das ist
Ranma´s ..." Das Wasser war zuviel. Instand Mädchen. Mit
einer wesentlich
höheren Stimme beendete sie den Satz. "... Vater. Scheiß´
Wasser."
Tofu putze seine Brille und sah noch mal genauer hin. "Keine große
Ähnlichkeit, würde ich sagen."
Ranma wrang ebenfalls seinen Lappen aus. Er hatte mehr Glück als
Jeremy.
"Gottlob, nein. Sonst würde ich mich auch umbringen." Er bemerkte
die
verwirrten Blicke, die der Doktor dem Panda zuwarf. "Ach so, das. Das
ist
mein Vater so wie das mein Bruder ist." Er zeigte auf Jeremy-chan.
Tofu nickte in Verständnis und schwieg. Grade als es unangenehm
wurde kam
Kasumi die Treppe runter. Sie sah einfach berauschend aus, und die
Temperatur
sank abrupt.
Tofu: "Ka-ka-ka-ka ... Gut siehst du aus."
Kasumi lächelte. Es war ein ganz besonderes Lächeln, speziell
für Tofu, und
die Temperatur sank noch weiter.
Kasumi: "Danke schön. Der Anzug steht dir aber auch gut."
Sie ging auf Tofu zu, rutschte aber auf Soun´s mittlerweile gefrorenen
Tränen aus und legte den Weg schneller als beabsichtigt zurück.
Bevor sie
fallen konnte fing der Doktor sie auf. Ihre Blicke trafen sich, und
es war
einer dieser endlosen Momente wie man sie aus Liebesschnulzen kennt.
Tofu: "Kasumi."
Kasumi: "Oh, Tofu."
Soun vermied es, bei diesen Temperaturen in Tränen auszubrechen.
Genma, der Ignorant der er war, störte sich nicht an der Szene.
Ranma seufzte und wünschte sich, das er mit Akane auch mal solche
Momente
haben könnte.
Akane seufzte und wünschte sich, das sie mit einem Jungen auch
mal solche
Momente haben könnte. Nur mit welchem?
Jeremy-chan zog ihre Thermos aus Sub-space und ärgerte sich, als
sie nur Eis
darin fand.
Nabiki sah auf die Uhr, und hustete dann übertrieben. "Ich will
ja nicht
stöhren, aber hattet ihr Zwei heute nicht noch was vor?"
Kurze Zeit später auf den Straßen von Nerima.
Akane und Jeremy gingen auf dem Bürgersteig, Ranma balancierte
auf der Mauer
daneben.
Ranma: (grummelt)"Ich kann noch immer nicht glauben das ich mich dazu
habe
überreden lassen."
Jeremy: "Nun, es könnte an Soun´s Dämonenkopfattacke
gelegen haben, oder
daran das Nabiki dir die
Worte im Mund umgedreht hat, oder daran
das-"
Ranma: (genervt)"Ist gut, ich habe verstanden. Aber warum bist du
mitgekommen?"
Jeremy: "Reines Interesse."
Akane: "Daddy ist aber auch übervorsichtig. Als ob Kasumi einen
Babysitter
braucht."
Ranma: "'Drei' Babysitter."
Akane: "Du hättest ja nicht mitkommen brauchen."
Ranma: "Ich 'wollte' auch nicht, aber dein Herr Vater hat mir keine
Wahl
gelassen."
Jeremy: "Schluß jetzt. Wir müssen doch nur zu dieser Eishalle
gehen und ein
Auge auf Kasumi haben, damit
ihr Vater beruhigt ist. Was ist so
schlimm daran? Ich meine,
wenn uns langweilig wird können wir eine
Runde Schlittschuhlaufen."
Akane nickte zustimmend, sie mochte Eislaufen. Es war ein altes Hobby
von
ihr, und sie war recht gut drin.
Ranma schien anderer Meinung zu sein, er zog eine Grimasse. "Bloß
nicht.
Ich 'hasse' Eislaufen. Das letzte Mal, als ich das gemacht habe, ist
etwas
passiert was ich am liebsten vergessen würde."
Akane schaute ihn verwirrt an, Jeremy mußte einen Augenblick überlegen
bis
ihm einfiel was Ranma meinte. "Ach, deswegen hast du dich so gesträubt,
du
hast Angst das du jemanden begegnest."
Ranma blieb abrupt stehen, stemmte die Hände in die Hüfte
und sah ärgerlich
hinunter. "Ranma Saotome hat vor 'nichts' Angst. Ich will nur nicht
Gefahr
laufen, das ich diesem Arsch seinen Kiefer ausrenke wenn ich ihn noch
mal
sehe."
Akane: "Ach was. 'Jeder' Mensch hat vor irgend etwas Angst, es kommt
nur
darauf an wie man mit der
Angst umgeht."
Ranma: "'Ich' habe vor 'nichts' angst."
Jeremy deutete den Weg hinab. "Und was ist damit?"
Ranma blickte in die angegebene Richtung, erschrak, und fiel von der
Mauer
mit dem Gesicht aufs Pflaster.
Akane schaute neugierig was Ranma so aus dem Konzept gebracht haben
konnte.
Es war nichts zu sehen, außer einer Katze die ihnen auf der Mauer
entgegenkam.
Dann fiel ihr ein das am Anfang mal erwähnt wurde, das Ranma Dank
seines
Vaters panische Angst vor Katzen hatte. Ein Blick auf ihn sagte ihr,
das
panisch sogar noch untertrieben war. Er war ein Stück zurückgekrochen
und saß
am ganzen Körper zitternd am Boden.
Jeremy: "Uhm, Akane? Kannst du dich ein wenig um Ranma kümmern,
ich kümmere
mich derweil um die Katze."
Akane: "Ja, sicher. ... Was hast du vor?"
Jeremy: "Nichts, aber ich habe das Gefühl ich kenn´ das Tier."
Akane nickte und kniete neben Ranma nieder. Jeremy ging auf die Katze
zu.
Er kannte kaum Leute hier in Nerima, geschweige denn Haustiere, aber
er war
sich sicher das diese Katze keine gewöhnliche Katze war.
Es sei denn, schwarze Katzen mit einer halbmondförmigen kahlen
Stelle auf
der Stirn waren hier normal.
Er stoppte und sah zu dem Tier auf der Mauer. "Naschkatze möchte Reiskuchen."
Die Katze wäre fast von der Mauer gefallen. Sie fing sich aber
schnell wieder
und sah ihn unschuldig an. "Maunz?"
Jeremy: "Och komm´ schon, Luna, ich weiß das du mich verstehst."
Diesmal fiel die Katze wirklich von der Mauer. Jeremy griff rasch zu
und
erwischte sie im Nackenfell. Dann setzte er Luna zurück auf die
Mauer. Die
Mondkatze sah ihn mehr als nur erstaunt an, schwieg aber.
Jeremy: "Nicht sehr gesprächig heute, was? Wenn du die Prinzessin
suchst bist
du hier falsch. Juuban liegt
ein paar Kilometer Ostsüdöstlich
von hier."
Luna blinzelte ein paar Mal. Dann sprang sie runter und sah zu ihm hinauf.
"Danke."
Als sie in die angegebene Richtung laufen wollte rief ihr Jeremy hinterher.
"Noch etwas. Paß auf das dir keiner ein Pflaster über deinen
Mond klebt."
Die schwarze Katze nickte, dann lief sie weiter. Jeremy sah ihr hinterher
bis sie nicht mehr zu sehen war.
Akane trat neben ihn. "Redest du öfters mit Tieren?"
Jeremy ging wieder los in Richtung Eishalle. "Nur wenn sie antworten."
Akane und Ranma blickten ihn hinterher als ob er nicht ganz dicht sei.
Jeremy: (dreht sich um)"Was ist? Wollt ihr da Wurzeln schlagen?"
Ranma und Akane sahen sich an, dann auf Jeremy, dann wieder sich. Dann
zuckten sie mit den Schultern und folgten ihm.
Sie gingen ein Stück schweigend weiter.
Akane: (schielt zu Ranma)"Sag mal, wie war das eben noch mit 'Ich habe
keine
Angst'?"
Ranma sprang wieder auf die Mauer. "Katzen zählen nicht."
Akane: "Ich habe ja schon gehört das Leute vor Spinnen Angst haben,
oder
Käfern, und vielleicht
auch Hunden. Aber Katzen?"
Ranma vergrub die Hände in den Taschen und machte ein grimmiges Gesicht.
Akane: "Dabei sind Katzen so liebe und kuschelige Tiere. Ich habe schonmal
daran gedacht mir eine als
Haustier zuzulegen, oder-"
Ranma unterbrach sie und wechselte gekünstelt das Thema. "Hey Jeremy?
Was
hältst du von ein wenig Training? Komm doch rauf hier."
Jeremy: (schüttelt den Kopf)"Nein Danke, ich fühl´ mich wohl hier unten."
Ranma: "Komm schon, es hat viele Vorteile wenn man auf erhöhten
Wegen läuft.
Neben dem Balancetraining."
Jeremy: (nicht interessiert)"Zum Beispiel?"
Ein Auto fuhr vorbei, und genau durch die Pfütze neben Jeremy.
Instand
Mädchen.
Ranma: "Zum Beispiel."
(Anm.d.Autors: Ihr wundert euch woher Jeremy wußte das Luna noch
auf der
Suche nach Usagi war, d.h. die Serie noch nicht begonnen hatte? Denkt
mal
logisch nach, Ranma1/2 fing 1987 an, bei SailorMoon war es 1992.)
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Auf der Eisbahn.
Die Eishalle im Tokyoter Stadtteil Kolkhoz war gut ausgestattet und
komfortabel. Das Wichtigste war natürlich die große Eisfläche,
aber auch das
angrenzende Restaurant war erwähnenswert. Die Luft war kalt, obwohl
draußen
Sommer war, und unsere Nerimianer waren froh das sie an wärmere
Kleidung
gedacht hatten.
Akane hatte ein paar Freundinnen getroffen, und lief nun mit ihnen
Schlittschuh. Ranma stand an der Bande und beobachtete sie und das
Treiben
auf dem Eis. Jeremy, immer noch Mädchen, lehnte ebenfalls gegen
die
Holzbegrenzung, schaute aber in die andere Richtung. Immerhin waren
sie
ursprünglich hier damit sie ein Auge auf 'die kleine ´Sumi'
haben konnten,
wie Soun es ausgedrückt hatte.
Kasumi und Tofu saßen in dem Restaurant, hatten aber noch nichts
bestellt,
und so wie es aussah würde sich daran auch in nächster Zeit
nicht viel
ändern. Sie schienen sich bestens zu unterhalten, Tofu hatte völlig
die
Kontrolle über seine Gefühle, nur als die älteste Tendo
ihn zärtlich bei der
Hand genommen hatte war etwas Nebel auf seinen Gläsern zu sehen
gewesen.
Jeremy-chan mußte lächeln, wie schnell sich doch eine Beziehung
entwickeln
konnte, wenn der erste Schritt erstmal getan war. Sie sah zu Ranma,
dann
drehte sie sich um und suchte nach Akane auf der Eisfläche. Bei
den Beiden
würde es sicherlich schwieriger werden.
Sie sah Akane zu wie sie über die Bahn glitt. Jeremy-chan hatte
nie selber
auf Kufen gestanden, aber sie konnte sehen das Akane das Schlittschuhlaufen
gut beherrschte.
Dann blieb ihr Blick an einem anderen äußerst begabten Läufer
haften. Ein
Junge in ungefähr ihrem Alter war von Menschen umringt. Er vollführte
Pirouetten und Sprünge, schien sich selber aber am Besten zu gefallen
während
die Zuschauer Beifall klatschten.
Jeremy-chan zog Ranma am Ärmel und deutete in die Menge. "Schau
mal, der da.
Ist das zufällig der für den ich ihn halte?"
Ranma: (nickt grimmig)"Mikado Sanzenin. Wie es aussieht ohne seine Klette
von
Partnerin. Ich war ja von
Anfang an dagegen hierher zu kommen, dieser
Casanova ist fast jeden
Tag hier. Wenn er Akane auch nur anschaut..."
Jeremy-chan: "Irre ich mich, oder bist du sauer auf ihn?"
Ranma fuhr zornig herum. "Was glaubst du denn? Der Kerl hat mich-."
Er
stoppte, sah sich um, und sprach dann in diesem gehetzten Flüsterton
weiter,
der fast genauso gut zu verstehen war wie normale Worte. "Der Kerl
hat mich
geküßt. Mich! Natürlich bin ich sauer. Was würdest
du denn sagen, wenn du
deinen ersten Kuß von einem anderen Jungen bekommen hättest?"
Jeremy-chan schwieg, Ranmas Ausbruch war etwas überraschend gekommen.
Sie
sah wieder auf die Eisbahn und überlegte. Nach einem Moment antwortete
sie.
"Ich kann es dir nicht sagen. Aber es wäre auch nicht mein erster
Kuß
gewesen, ich hab´ eine Freundin. Und vor Nicole gab´s noch
andere. Und dein
erster Kuß war es sicher auch nicht, jedes Kind hat von seinen
Eltern schon
einen Gute-Nacht-Kuß oder so bekommen. Außerdem, du vergißt
das es gar nicht
passiert ist, du bist in der Vergangenheit."
Ranma stützte sich grummelnd mit den Armen auf der Reling ab. "Kann
sein,
aber die Erinnerung daran habe ich trotzdem."
Mikado Sanzenin kam elegant wieder auf dem Eis auf und zog eine lange
Schleife über die Bahn. Die umstehenden Leute applaudierten.
Er stoppte und verbeugte sich elegant. "Danke für ihre Aufmerksamkeit,
meine
Damen und Herren. Ich würde mich freuen wenn ich sie in ein paar
Tagen
wiedersehe. Wenn meine Partnerin wieder hier ist, werden sie das Goldene
Paar von Kolkhoz Highschool in seiner ganzen Pracht erleben können.
Ich danke
Ihnen."
Er verbeugte sich ein zweites Mal, dann glitt er zwischen den Zuschauern
hindurch und auf den Ausgang zu. Auf dem Weg dorthin bemerkte er, wie
er
beobachtet wurde. Ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren behielt
ihn
aufmerksam im Auge und schien jeder seinen Bewegungen zu folgen. Ein
schwarzhaariger Junge mit Zopf daneben, sicher ihr Freund, starrte
mißmutig
auf das Eis vor ihm.
Mikado fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Sicher eine Verehrerin
von
mir. Ihr Freund ist sicher beleidigt, weil sie mir soviel Aufmerksamkeit
schenkt. Nur zu verständlich.> Der Eiskunstläufer glitt auf
sein neues Ziel
zu. Der Freund des fremden Mädchens schien ihr nicht genügend
Aufmerksamkeit
zu schenken. Sanzenin hielt sich für einen Kavalier der alten
Schule, und
war fest entschlossen das Mädchen mit seiner Anwesenheit zu trösten.
Immerhin, war sein Charm nicht unwiderstehlich?
Elegant hielt er an der Bande und sprach das Mädchen an. "Holde
Maid, was
bedrückt euch? Ihr schaut so trübsinnig drein, gibt es etwas
womit ich euch
aufheitern kann?"
Der Blondschopf blinzelte und wandte sich dann ihrem Freund zu. "Ranma,
hatten alle deine Gegner diesen Sprachfehler? Zuerst Tatewaki, dann
der hier,
man kommt sich vor wie im Mittelalter."
Der Ranma genannte Junge hatte Mikado bis jetzt mit komischem Gesicht
angestarrt. Jetzt überlegte er einen Augenblick und sah dann seine
Freundin
an. "Picolett klang so ähnlich, aber der hatte auch einen grauenvollen
französischen Akzent. Und der Heini mit der Teezeremonie war auch
nicht ohne.
Aber Ryoga und Mousse haben ganz normal geredet." Er überlegte
einen Moment
weiter. "Aber jetzt wo du es sagst, Jeremy, ein komischer Zufall ist
es
schon."
Mikado mischte sich ins Gespräch ein, ignorierte Ranma, und wandte
sich an
das Mädchen mit Namen Jeremy. Seltsamer Name für eine
junge Dame.> "Meine
Ausdrucksweise entspricht nur meinem gehobenen Stand. Ich bin natürlich
gerne
bereit im normalen Tonfall zu parlieren, wenn es beliebt. Wäre
die Dame
bereit einen Tanz auf dem Eis mit mir zu wagen?"
Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Öhm, nein Danke. Ich
habe auch gar keine
passenden Schuhe."
Enttäuschung zeigte sich einen Augenblick auf Mikado´s Gesicht,
dann lächelte
er aber und nahm Jeremy´s Hand. "Nun denn, vielleicht ein andermal.
Bei
nächster Gelegenheit werde ich aber darauf bestehen müssen,
man bekommt nicht
alle Tage ein so hübsches Gesicht zu sehen. Mademoiselle-" Er
nahm ihren Arm
hoch und wollte ihr einen Handkuß geben, als...
... als Ranma ihn am Kragen packte und vom Eis hob. Er warf Mikado zu
Boden
ohne seine Kleidung loszulassen, dann riß er ihn wieder hoch
und schleuderte
ihn in die andere Richtung davon. "Mach´ bloß das du wegkommst."
Der
Eiskunstläufer schlitterte haltlos über die Fläche.
Jeremy-chan: "Meinst du nicht, das war etwas ... übertrieben?"
Ranma sah haßerfüllt zu Mikado, welcher sich wieder aufrichtete
und ebenso
haßerfüllt zurückstarrte. Dann warf er empört
den Kopf in den Nacken und
verzog sich.
Ranma: "Nein. Ich hätte ihm noch den Kiefer brechen sollen."
Jeremy-chan: "Mann, an dem hast du echt einen gefressen. Trotzdem, danke."
Ranma nickte nur.
Jeremy-chan: "Was mich interessieren würde, was hat er gesagt als
das mit
deinem Fluch rauskam? Er
war doch sicher nicht begeistert?"
Ein breites Grinsen entstand auf Ranma´s Gesicht. "Da kannst du
Gift drauf
nehmen. Ich glaub´ er hat seine ganzen Gedärme mit ausgekotzt.
Danach habe
ich nie wieder was von ihm gehört, aber ich glaube, er hat nie
wieder eine
Frau angefaßt." Das Grinsen verschwand, und ein eher betrübter
Ausdruck
entstand als er wieder auf die Eisbahn sah. "Das war leider auch mir
das
einzige, was das Herauskommen meines Fluches Gutes gebracht hat."
Jeremy-chan: "Wie meinst du das? Soweit ich weiß haben die Anderen
das
ziemlich normal akzeptiert,
das du und 'das Mädchen mit dem Zopf'
ein und dieselbe Person
sind."
Ranma: (aufgebracht)"Normal akzeptiert? NORMAL AKZEPTIERT? Jeremy, du
hast
doch selbst gelesen was
..." Er stoppte, dann trat Erkenntnis in
seine Augen. (ruhiger)"Ich
verstehe. Es war nicht Teil der Geschichte
die du kennst."
Jeremy-chan´s Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Sie überschlug
die
Ereignisse im Manga: Cologne hatte mit dem Katzenzunge-Shiatsupunkt
Ranma´s
Körper hitzeempfindlich gemacht, so das er sich nicht zurückverwandeln
konnte. Beim folgenden Kampf mit Mousse hatte er dann so getan, als
ob er
sich nur als Mädchen verkleidet hätte, aber später kam
raus das er
tatsächlich eins war. Nach dem Kampf um die Phönix-Pille
und dem Erlernen
des Amaguriken hatten sich alle dann an Ranma´s Fluch gewöhnt.
Dazwischen,
nun, dazwischen war nichts.
Jeremy-chan: "'Was' genau ist denn eigentlich passiert?"
Ranma: (starrt aufs Eis)"Glaub´ mir, mein Freund, das willst du
nicht
wirklich wissen. ~seufz~
Das willst du gar nicht wissen."
Jeremy-chan griff Ranma am Arm und zog ihn herum, so das er sie ansehen
mußte. "Was ist passiert?"
Ranma löste ihre Finger von seinem Arm und sah sie ernst an. "Es
ist nicht
wichtig, es wird dieses Mal nicht geschehen. ... Jeremy, ich will nicht
das
der Fluch diesmal bekannt wird. Das du es Kuno erzählt hast ist
in Ordnung,
jetzt läßt er mich wenigstens in Ruhe, und die Klappe halten
tut er auch.
Aber die Anderen brauchen davon nichts wissen. Ranko und Jessica bleiben
zwei eigenständige Personen, die ab und zu in Furinkan erscheinen
und genauso
schnell wieder verschwinden. Kriegst du das hin?"
Jeremy-chan: (unsicher)"Ich denke schon. Aber mich würde doch interessieren
was eigentlich los war."
Ranma schüttelte den Kopf, und damit auch seine ernste Stimmung
ab. Dann
grinste er wieder in seiner typischen, leicht arroganten Weise, die
ihn
so einzigartig machte. "Komm, wir besuchen mal Kasumi und den Doc.
Außerdem
hab´ ich Hunger."
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Tage später.
Schlag, Kick, Abwehr, Rückhand, Punch, Punch, Konter, Block, Fußfeger.
Das Training hatte sich zu einem festen Bestandteil im Tagesablauf
arrangiert. Lange Zeit war Akane die einzige Benutzerin des Dojo gewesen,
nun waren endlich wieder echte Kampfgeräusche darin zu hören.
Bis auf ihre
morgendlichen Sparringsessions im Freien waren Ranma und sein Vater
regelmäßig darin zu finden, aber auch Jeremy war oft dort.
Schon allein weil
Ranma und Akane ihn dazu anspornten.
Roundhousekick, Block, grader Konter, Tritt, ducken, Rückwärtsflip.
Grade jetzt war er auch im Dojo, mit Ranma, und gab sein Bestes um ihn
zu
erwischen. Er war verschwitzt, das Haar klebte ihm naß an der
Stirn, und
er hatte längst Jacke und Gürtel des Gis ausgezogen und kämpfte
nur noch in
der Hose. Trotzdem blieb er hartnäckig.
Rechts, links, rechts, links, Drehung, Seitwärtstritt, Block, wegrollen.
Ranma selbst hatte seine Trademark-Hose an, dazu ein schwarzes Trägerhemd.
Er war zufrieden mit seinem neuen Schüler. Zehn Jahre lang war
der Kampf
alles gewesen was er hatte, und auch wenn er sich von Genma´s
Dummheit nur
gering hat beeinflussen lassen, so war es trotzdem alles was er wirklich
konnte. Und so lebte er jedesmal auf, wenn er mit Jeremy oder Akane
trainierte.
Arm-Fuß-Kombination, Drehung, Rückwärtskick, Sprung, Schlagabtausch in der Luft.
Akane hatte sich sehr gut entwickelt, er hätte nie gedacht das
sie sich so
verbessern könnte. Andererseits hatte er das letzte Mal aber auch
nie den
Versuch unternommen mit ihr zu arbeiten. Nun, da er sich überwunden
hatte
ernsthaft mit ihr zu trainieren (er schlug sie noch immer nicht sondern
knuffte sie höchstens ein paar Mal), überraschte sie ihn
Tag für Tag. Kraft
hatte sie schon immer für zwei gehabt, aber seit ihrem Amaguriken-Training
war sie wesentlich schneller geworden. Ihr Gleichgewicht hatte sich
verbessert, und ihre Techniken waren sauberer und präziser geworden.
War
Akane am Anfang noch etwas schlechter als Kuno gewesen, so hatte sie
ihn
mittlerweile überflügelt.
Landung mit abrollen, Angriff, zurückweichen, blocken, kontern
und wieder
ausweichen.
Trotzdem überraschte ihn Jeremy mehr. Hatten ihm Ryoga und die
Amazonen das
Wissen um die Kampfkunst vermittelt, so fehlte ihm die Übung und
Routine,
die einen guten Kämpfer ausmachte. In den letzten Wochen hatte
Ranma sich
hauptsächlich auf praktische Erfahrung konzentriert, und Jeremy
begriff
schnell. Er war lange noch nicht auf einem Level, wo er Ranma ins Schwitzen
bringen konnte, aber er würde sich leicht gegen einen normalen
Schwarzgurt
halten können.
Axtkick, Salto, Tritt aus der Luft, Block, Landung, Fußfeger, Ausweichen.
Wenn Ranma Jeremy mit Akane verglich, dann staunte er in welch
unterschiedliche Richtungen sie sich bei gleichem Training entwickelten.
Akane setzte mehr auf Kraft, grade harte Techniken, keine unnötigen
Finten.
Leicht zu durchschauen, aber für jemanden in ihrem Level nur sehr
schwer
zu blocken. Ihr fehlte der Fluß in ihrer Form, die gewisse Unregelmäßigkeit,
die den Musabetsu Kakuto ausmachte.
Jeremy dagegen beobachtete den Gegner, suchte eine Lücke in der
Deckung,
täuschte an und machte dann etwas ganz anderes. Keine schlechte
Taktik an
sich, aber er brauchte zu viel Zeit dafür. Er überlegte sich
eine Strategie,
manchmal fiel sogar Ranma darauf herein, aber eine nicht mit eingeplante
Bewegung des Anderen konnte alles zunichte machen. Jeremy brauchte
wesentlich
mehr Routine.
Tritt, Block, Schlag, Schlag, Konter, Vorwärtsflip, Sichelkick.
Ranma stoppte in seinen Gedanken als Jeremy nicht weiter angriff. Der
Junge
stand schwer atmend da und wischte sich den Schweiß aus der Stirn.
Ranma: "Was ist los? Schon müde?"
Jeremy: "Nein, beleidigt. Ich weiß ja das du besser bist, aber
wenn du
anfängst zu träumen
während ich mein Möglichstes gebe dich zu
erwischen, dann finde ich
das deprimierend."
Ranma kratzte sich am Hinterkopf. "Uh, hm, tut mir leid, ich mußte
nur grad´
am was denken."
Jeremy: "Schlimm genug."
Er ging wieder in Kampfposition, wartete eine Weile und griff dann wieder
an.
Ranma wich zuerst aus, dann startete er einen Konter, welchen Jeremy
auch
gut parierte.
Die Beiden setzten ihren ganzen Körper ein, der Kampf bewegte
sich durchs
ganze Dojo und, in Ranma´s Fall, ab und zu auch an den Wänden.
Ranma mußte schmunzeln, Jeremy hatte sich wirklich gut entwickelt.
Bedachte
man, das er bis vor einigen Wochen keinerlei Erfahrung in solchen Dingen
hatte, dann konnte man nur staunen. Ranma fragte sich wann Jeremy den
Amaguriken wohl meistern würde, er hatte bereits die nötige
Geschwindigkeit
erreicht, auch wenn er sie nur kurz und mit viel Ki halten konnte.
Aber er
schien überhaupt nicht daran zu arbeiten.
Ranma erhöhte seine Geschwindigkeit und griff mit einer schnellen
Schlagabfolge an, Jeremy wich überrascht aus, wehrte aber alles
ab. Ranma
erhöhte den Druck und konnte Jeremys Ki spüren, als dieser
gezwungen war
mitzuziehen.
Ranma´s Arme wurden noch schneller.
Jeremy wich weiter zurück, kam aber langsam ins Schleudern. "Stopp, das ist zu schnell."
Ranma: (macht weiter)"Ach was, das schaffst du."
Jeremy keucht und gab sein Möglichstes. Seine Aura kam langsam
ins Sichtbare,
als er sein Ki weiter einsetzte um seine Reaktionen zu erhöhen.
Ranma wurde noch schneller und schlug in rasender Abfolge nach Jeremys
Gesicht, seinem Bauch und dem Bereich dazwischen. Er war entschlossen
zu
testen wie weit sein Freund schon war, und wenn es sein mußte
dann würde er
Jeremy eben zuerst die Amaguriken-Abwehr beibringen.
Als Ranma weiter vorrückte ließ sich Jeremy abrupt auf den
Rücken fallen und
machte eine schnelle Beinschere. Als Ranma überrascht zu Boden
stürzte gab
er ihm noch einen Tritt mit dem Hacken in den Bauch, dann machte er
eine
Rückwärtsrolle und sprang aus der Bewegung wieder auf die
Beine.
Jeremy: "Wenn ich sage, das ist zu schnell, dann kannst du mir das ruhig
glauben."
Er sah Ranma beleidigt an als dieser aufstand. Ranma legte den Kopf
schief,
dann zuckte er mit den Schultern. "Hey, ich wollte dich nur testen.
Ich
dachte, wenn ich dich etwas dränge, dann schaffst du den Amaguriken.
Gut
genug bist du schon fast, es fehlt nur der letzte Pfiff."
Jeremy: (unsicher)"Findest du? Ich habe nicht den Eindruck. Akane macht
mich
immer noch genauso fertig
wie beim ersten Mal, und außerdem darfst du
nicht vergessen das ich
Anfänger bin. Bevor ich nach hier gekommen
bin habe ich kaum Sport
getrieben."
Ranma: "Ach was, hab einfach etwas mehr Selbstvertrauen. Wenn ich sage
du
schaffst es, dann schaffst
du es auch. Deinen Majin-ken hast du ja
auch gemeistert. Außerdem,
jetzt wo Ryoga mich nicht mehr ständig
umbringen möchte brauche
ich einen neuen Partner."
Jeremy: (nicht überzeugt)"Bis ich soweit wie Ryoga bin werden noch
einige
Jahre vergehen. Und das
mit meinem Ki-Blast, den hab´ ich nicht
wirklich gelernt, den konnte
ich mit einmal."
Ranma nickte, Jeremy hatte ihm die Geschichte erzählt. Er hatte
es für
Übertrieben gehalten, aber Ryoga hatte es bestätigen können.
"Ja, ich weiß.
Auch wenn ich mir noch immer nicht erklären kann. Aber das heißt
nicht das
du den Amaguriken nicht lernen kannst. Komm, wir versuchen es noch
mal ganz
in Ruhe."
Jeremy seufzte, stellte sich dann aber wieder vor Ranma.
Ranma: "Gut, jetzt bring´ deine Aura hoch. Wenn du später
besser bist kannst
du dein Ki weglassen, aber
jetzt brauchen wir alles was wir kriegen
können."
Jeremy tat wie Ranma ihm sagte und konzentrierte sich. Gelbes Feuer
umgab
seinen Körper und flackerte hektisch um ihn herum. Seine Kleidung
und Haare
blieben völlig unberührt davon, aber er konnte spüren
wie Kraft seinen
Körper durchströmte.
Ranma: "Hmm, du hast Fortschritte gemacht seit letztes Mal. Jetzt fang´
mit
einfachen Zukis an, erst
langsam. Am einfachsten ist es, wenn du
zuerst nur mit einer Hand
arbeitest und immer auf die gleiche Stelle
schlägst."
Und Jeremy fing an. Seine rechte Faust landete immer wieder auf Ranma´s
angespannte Bauchmuskeln, immer schneller. Er rutschte mit den Beinen
etwas
auseinander um besseren Stand zu haben. Sein Tempo steigerte sich,
und
langsam wurden die Konturen seines Armes unscharf.
Ranma biß die Zähne zusammen als Jeremys Faust in seinen
Magen hämmerte,
und zum ersten Mal war er froh das sein Bruder der Schwächste
von ihnen war.
Schließlich wurde Jeremy wieder langsamer und hörte ganz auf.
Jeremy: " ~keuch, stöhn~ Ich schaff´s nicht."
Ranma kratzte sich am Bauch. "Aber du bist verdammt nah dran. Warum
hast du
nicht den Namen der Attacke ausgerufen, das hilft oft beim konzentrieren,
so wie der Kiai?"
Jeremy: "Weil ich mir dabei lächerlich vorkomme."
Ranma: "Gewöhn´ es dir besser an. Damit dein Gegner auch
weiß mit welcher
Technik er besiegt wurde,
und damit er, wenn er gut ist, einen Konter
machen kann. Aber für
heute ist es wohl genug, komm, wir gehen
duschen."
Akane stand in ihrem Zimmer am offenen Fenster und schaute in den Garten.
Sie dachte darüber nach wie sehr sich die Dinge in letzter Zeit
verändert
hatten.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel war Ranma in ihr Leben getreten, völlig
unerwartet aber dafür mit um so mehr Überraschung. Sie hatte
es fast nicht
glauben können als ihr Vater ihr von dem Versprechen über
die Vereinigung
der Schulen erzählt hatte. Glücklicherweise konnte die Sache
verschoben
werden. Ein Jahr würden sie und ihrer Schwestern Bedenkzeit haben,
dann würde
entschieden werden ob eine von ihnen das Versprechen einlösen
würde.
Was hieß, das Ranma und sein Vater, zwei wandernde Martial Artists,
in diesem
Zeitraum bei ihnen wohnen würden. Akane war sich sicher das ihr
Vater am
Ende dafür sorgen würde das die Schulen vereinigt würden,
es war auch
verständlich, immerhin stand die Familienehre auf dem Spiel.
Ranma hatte in dieser Sache erstaunlich viel Feingefühl bewiesen,
etwas das
Akane nicht gewohnt war, schon gar nicht von einem Jungen. Ranma schien
sich
sowieso von den anderen Jungs zu unterscheiden. Zugegeben, er hatte
ein sehr
loses Mundwerk und redete oft ohne vorher zu denken, aber aus irgendeinem
Grund schien er darauf bedacht sich in ihrer Gegenwart von einer guten
Seite
zu zeigen.
Sah man von gelegentlichen Ausrutschern mal ab war er freundlich, hilfsbereit
und meistens recht nett. Und das verwirrte Akane, denn sonst waren
alle Jungs
entweder pervers, komplette Idioten, oder gleich Beides. Seitdem sie
den
Doktor aufgegeben hatte, hatte sie Ranma etwas aufmerksamer beobachtet,
und
zum Schluß gekommen das er gar kein schlechter Mitbewohner war.
Akane war
noch weit davon entfernt es sich selber zuzugeben, aber sie hatte eine
gewisse Zuneigung ihm gegenüber entwickelt.
Auf der Suche nach einer Erklärung, warum Ranma so anders war,
hatte Akane
nur eine Lösung gefunden: Es mußte an seinem Fluch liegen.
Nur eine Junge,
der verstehen konnte wie es ist ein Mädchen zu sein, konnte sich
so normal
benehmen wie Ranma es tat.
Die Theorie wurde von Ranma´s sogenannten Bruder bestätigt.
Jeremy war
wesentlich undurchsichtiger als Ranma, aber auch er benahm sich nicht
so wie
sie es von Jungs gewohnt war. Und auch er verwandelte sich bei Kontakt
mit
kaltem Wasser in ein Mädchen.
Akane brach ihre Überlegung ab, als sie die zwei Themen ihrer Gedanken
aus
dem Dojo kommen sah. Sie lehnte sich ein wenig weiter aus dem Fenster,
dann
schoß ihr das Blut in den Kopf als sie sah wie die beiden Jungs
aussahen.
Jeremy hatte sich seiner Trainingsjacke entledigt und schien hart gearbeitet
zu haben, der Schweiß auf seinem nackten Oberkörper glänzte
in der Sonne.
Ranma hatte zwar sein Trägershirt anbehalten, doch es lag so eng
an seinem
Körper an das man gut die wohlproportionierten Muskeln sich darunter
bewegen
sah. Außerdem erinnerte sich Akane noch sehr gut an seinen Anblick,
als sie
ihn aus Versehen nackt im Bad überrascht hatte.
Akane konnte regelrecht spüren, wie ihre Wangen rot wurden.
Nabiki: "Die zwei sind schon ein recht netter Anblick, nicht wahr Imutochan?"
Akane fuhr zusammen als sie die Stimme ihrer Schwester hinter sich vernahm,
sie hatte sie nicht reinkommen hören. Sie vermied es sich zu ihr
umzudrehen,
ihr gerötetes Gesicht würde sie verraten. Statt dessen machte
sie ein
abfälliges Geräusch. "Pah! Es sind doch nur Jungs."
Akane konnte das schmunzeln in Nabiki´s Gesicht direkt sehen,
als diese
weitersprach. "Das läßt sich schnell ändern. Gib etwas
Wasser hinzu, und
beide geben recht gutaussehende Mädchen ab. Meine Güte, Akane,
ich wußte gar
nicht das du in diese Richtung schwingst."
Man konnte nicht genau sagen, ob das Knirschen von Akanes Zähnen
kam, oder
von dem Fensterrahmen in den sie ihre Finger krallte. "Ich bin NICHT
lesbisch." Jetzt konnte sie sich gefahrlos umdrehen, da niemand mehr
sagen
konnte ob die Röte in ihrem Gesicht vor Scham kam oder aus Zorn.
Und genau
das machte sie auch. "Wenn ich den erwische, der dieses Gerücht
verbreitet
hat, dann mach´ ich Hackfleisch aus ihm."
Nabiki schmunzelte nur noch mehr als Akane sich aufregte. Sie wußte
sehr
genau wer der Ursprung dieses Irrtums war. Ein paar der Schüler
hatten Kuno´s
geschwollene Ausdrucksweise richtig gedeutet und die entsprechenden
Schlüsse
daraus gezogen. Es war ihr allein zu verdanken, das das Gerücht
so schnell
wieder verschwunden war.
Nicht um Jeremy zu schützen muß dazu gesagt werden, sie
hatte nur etwas
dagegen wenn ihre eigene Familie Opfer von solchen Gesprächen
war, egal
ob wahr oder falsch.
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Auf dem Schulweg.
Ranma balancierte auf dem Zaun und sah nachdenklich in den Himmel.
"Das gute
Wetter hält sich nicht. Es sieht nach Regen aus."
Akane schaute auch nach oben und blickte in einen klaren, blauen, und
völlig
Wolkenlosen Himmel. "Du spinnst. Außerdem, der Wetterbericht
hat für die
ganze Woche Sonne vorhergesagt."
Jeremy sah auch nach oben. Die letzten Tage war das Wetter ausgesprochen
vorteilhaft für Jusenkyo-Verfluchte gewesen, sah man einmal von
diesen
merkwürdigen Drei-Minuten-Schauern ab.
Ranma: "Der Wetterbericht kann sagen was er will, ich sage das wir heute
noch
ziemlich viel Wasser zu
sehen bekommen."
Akane: "Pah! Unsinn."
~Platsch~
Oma Watanabe hatte wieder mit ihrer Bürgersteig-Bewässerungs-Technik
zugeschlagen. Jeremy war grade noch rechtzeitig zu Ranma auf den Zaun
gehüpft, und so hatte Akane die Dusche abbekommen.
Akane: (ärgerlich)"Mist. Die Schuluniform total ruiniert."
Ranma: (neckt)"Hab´ ich´s dir nicht gesagt?"
Als Antwort bekam er Akanes Schultasche ins Gesicht.
Furinkan Highschool. In der Pause.
Es sollte so aussehen als ob Ranma rechtbehielt. Im Verlauf des Vormittages
waren dunkle Wolken heraufgezogen, und man konnte den Regen schon riechen.
Ranma und Jeremy standen mit ein paar von Ranma´s Klassenkameraden,
darunter
auch Hiroshi und Daisuke, an einem Baum und futterten ihre Bentos.
Wobei
sich manche wunderten warum ihr Essen auf magische Weise zu verschwinden
schien.
~Tropf~
~Tropf~
~Tropf Tropf~
Zwei Augenpaare richteten sich besorgt ´gen Himmel.
~Pchsssssssssssssssss...~
Wären die übrigen Jungs nicht zu sehr damit beschäftigt
gewesen,
herauszufinden wo ihr Essen abgeblieben war, dann hätten sie bemerkt
das
zwei ihrer Kameraden urplötzlich zur anderen Seite der Menschheit
übergelaufen waren.
Ranma-chan war im Bruchteil einer Sekunde bei Jeremy-chan, griff sie,
und
war im nächsten Augenblick mit ihr im nahestehenden Baum verschwunden.
Daisuke drehte sich nach da um, wo grade noch Ranma gewesen war. "Ranma,
hast
du gesehen wo ... (blickt sich um) Ranma?"
Anderer Schüler: "Sein Bruder ist auch weg."
Des Thema der dezimierten Bentos war vergessen, als die Jungs das ebenso
magische Verschwinden ihrer Mitschüler diskutierten. Niemand sah
den
Schatten, der aus der Baumkrone neben ihnen hüpfte und im Geäst
eines anderen
Baumes landete.
Ranma-chan checkte die Umgebung, und als sie sich sicher war das niemand
hinsah sprang sie vom Zweig hinunter. Jeremy-chan folgte.
Ranma-chan: "Sehn´ wir zu das wir ins Trockene kommen. Hast du
deine Thermos
dabei?"
Jeremy-chan sah kurz ins Leere, dann nickte sie. Die zwei Mädchen-sonst-Jungs
wollten sich grade aus dem Staub machen als sie gesehen wurden.
Daisuke: (ruft)"Hey, Ranko. (winkt) Hast du einen deiner Brüder gesehen?"
Ranma-chan: "Ja, ähm, hab´ ich. Die, äh, mußten
dringend weg, aber sie haben
gesagt das sie gleich wiederkommen."
Als die beiden Mädchen durch den Regen in Richtung Gebäude
liefen sahen die
Jungs ihnen hinterher.
Daisuke: "Ich frage mich wo die wohl zur Schule gehen wenn sie ständig
hier
auftauchen können?"
Schüler1: "Vielleicht gehen sie ja gar nicht zur Schule."
Schüler2: "Glaub´ ich nicht. In eine Schule werden sie schon
gehen,
vielleicht St.Hebereke?"
Schüler3: "Habt ihr gesehen das alle Beide keinen B.H. tragen?"
Schüler2: "Ja, sehr deutlich sogar."
Hiroshi: ~sabber~
Daisuke: (knufft ihn in die Rippen)"Hey, was ist wenn Sayuri dich so sieht?"
Hiroshi: "Laß mich doch, ~sabber~, man wird doch noch träumen
dürfen?"
Derweil waren unsere Teilzeitmädchen bereits wieder im Gebäude
und somit im
Trockenen. Leider hatten viele der anderen Schüler die gleiche
Idee, und so
war eine ungesehene Rückverwandlung etwas schwieriger.
Als die Beiden durch die Aula gingen um zu weniger bevölkerten
Plätzen zu
gelangen, spürte Jeremy-chan plötzlich eine Hand an ihrem
Hintern.
Sie fuhr herum und schlug warnungslos mit flacher Hand zu.
~Batsch~
Auf Sato´s Wange entstand ein schöner roter Abdruck in Form
einer Hand. Als
Jeremy-chan sah wen sie da vor sich hatte verpaßte sie seiner
anderen
Gesichtshälfte ein passendes Gegenstück.
~Batsch~
Sato: (hält sich beide Backen)"Aua. Wofür war das denn?"
Jeremy-chan holte ein drittes Mal aus, und Sato duckte sich rasch. "Nicht,
ich hab´ doch nur Spaß gemacht."
Jeremy-chan: "Solche Witze mag ich nicht. Woanders nennt man das öffentliche
Belästigung, du Bigamist."
Sato: (gespielt gekränkt)"Ich bin kein Bigamist. Ich habe mich
von Mia
getrennt, du bist die Einzige
die es zur Zeit für mich gibt."
Jeremy-chan: (murmelt)"Grauenvoll, ich glaub´ ich bring´
mich um. (laut zu
Sato) War es nicht eher
so das Mia dich hat sitzen lassen?"
Kluges Mädchen.>
Sato: "Ähhh ... Das ist doch völlig unwichtig. Wichtig ist
nur, das ich jetzt
frei für deine uneingeschränkte
Liebe bin."
Jeremy-chan: (krempelt die Ärmel hoch)"Soll ich dir mal meine
'uneingeschränkte Liebe'
zeigen?"
~Klatsch~
Und Sato küßte die Wand. Unfreiwillig. Jeremy-chan staubte
sich die Hände ab,
dann zog sie Ranma-chan am Ärmel davon. "Bloß weg hier,
sonst kann ich für
nichts mehr garantieren." Ranma-chan blinzelte nur überrascht
und ließ sich
wegziehen.
Sato richtete sich stöhnend auf und betastete vorsichtig sein blaues
Auge.
Okairo trat neben ihn und reichte ihm einen feuchten Lappen. Sato nahm
ihn
dankend an und kühlte sein Auge.
Okairo: "Ich versteh´ dich nicht. Es ist doch klar das sie nichts
von dir
wissen will, und körperlich
überlegen ist sie dir auch. Von ihren
Brüdern ganz zu schweigen.
Was bist du trotzdem hinter ihr her?"
Sato schielte dem Objekt seiner Begierde mit seinem freien Auge hinterher.
"Sie ist schwer zu kriegen, und genau das reizt mich so an ihr. Und
wenn
ihr Bruder mir meine Freundin wegquatscht, dann hole ich mir eben seine
Schwester als Ersatz."
Es war kurz vor Unterrichtsbeginn. Nabiki saß an ihrem Platz und
notierte
eifrig etwas in ihr Büchlein. Die Tür zum Klassenzimmer öffnete
sich und Sato
kam herein. Ein Veilchen und zwei Handabdrücke auf seinen Wangen
zierten sein
Gesicht.
Nabiki: (sieht auf)"Gut siehst du aus. Hast du wieder frauenfeindliche
Kommentare in Akanes Gegenwart
abgegeben?"
Sato: "Nein, nur ein unbedeutendes Mißverständnis mit Jessica.
Kannst du mir
wohl sagen warum sie so
ablehnend auf meine Gegenwart reagiert?"
Nabiki zählte zwei und zwei zusammen und kam dabei wie üblich
auf vier. "Du
bist noch keine vierundzwanzig Stunden von Mia los, und schon auf der
Jagt
nach einer neuen Freundin? Sato, du bist unmöglich."
Sato: "Mein Privatleben geht dich einen Dreck an, du weißt schon
viel zu
viel über mich. Also,
kannst du mir jetzt sagen warum Jessica so
frigide ist oder nicht?"
Nabiki dachte kurz nach. Informationen über Jeremy waren ein recht
heißes
Pflaster, aber vielleicht konnte sie es so drehen das sie beide Vorteile
daraus zogen. Sie packte ihr Buch weg und tippte auf ihr Pult. Sato
zog sein
Portemonnaie hervor und legte tausend Yen auf den Tisch.
Nabiki: "Ich fürchte das reicht nicht."
Sato verdoppelte den Betrag.
Nabiki: (zieht eine Augenbraue nach oben)"Zweitausend Yen für so
eine heikle
Information?"
Sato grunzte und legte einen weiteren Tausender oben drauf. "Entweder
nimm´
das, oder ich suche mir eine andere Infoquelle."
Nabiki: "Nicht so ungeduldig. (packt das Geld ein) Und jetzt formuliere
bitte
noch mal die Frage, auf
die du eine Antwort möchtest."
Sato: " ~grunz~ Ich will wissen was Jessica gegen mich hat. Ich versuche
nur
nett zu ihr zu sein, und
sie schlägt gleich zu."
Nabiki: "Nun, Jessica´s übertriebene Reaktionen könnten
mit deinen
sogenannten 'Eroberungsversuchen'
zu tun haben, aber genau kann ich
das natürlich nicht
sagen. Warum sie nichts von dir wissen will ist
dagegen klar. Sie hat bereits
einen Freund, und soweit ich sie
beurteilen kann, gehört
Jessica zu der Sorte Frauen die treu
bleiben."
Sato: "Und?"
Nabiki: "Was und?"
Sato: "Der Freund. Name, Klasse, letzter Wohnsitz?"
Nabiki: "Tut mir leid, aber das ist eine neue Information."
Sato: "Hrrrrnng!"
Man kann nicht behaupten das Nabiki aus Bosheit oder Gier so gehandelt
hatte.
Sie hat lediglich die Möglichkeit zu einem schnellen Verdienst
genutzt, und
obendrein hatte sie Sato dazu gebracht Jeremy-chan in Ruhe zu lassen.
Dachte sie jedenfalls. Sato´s monetären Möglichkeiten
überstiegen das
herausfinden des Namens von dem nicht existierenden Freund. Aber er
erzählte
Okairo das Jessica einen Freund hatte, und das sie ihm nicht nur treu
ergeben
sei, sondern auch noch glücklich.
Okairo erzählte Marcel das Jessica einen sehr treuen Freund hatte,
und das
sie jede Nacht mit ihm 'glücklich' würde.
Marcel erzählte Hiroki das Jessica einen Freund hätte, jede
Nacht Sex haben
würden und das sich beide die Treue geschworen hatten.
Das ganze ist als das 'Stille-Post-Phänomen' bekannt. Klatsch und
Tratsch
verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, und was am Ende dabei herauskam
würde
sicherlich nicht Jeremys Zustimmung finden.
#############################################################################
Am nächsten Tag.
Gerüchte verhalten sich intelligent. Jedenfalls könnte man
das meinen. Sie
gehen von Ohr zu Ohr, halten sich dabei aber von den Personen fern,
die sie
betreffen. So war Jeremy als Jessicas 'Bruder' einer derjenigen, die
nichts
davon mitbekamen.
Den ganzen Tag hatte er sich gewundert, was die Anderen tuschelten und
ihn
dabei oft ansahen, aber wenn er fragte bekam er keine Antwort. So erfuhr
er
erst auf dem Rückweg von der Schule davon.
Jeremy war allein. Nabiki hatte die letzte Stunde ausfallen lassen,
aus
irgendeinem Grund konnte sie sich das leisten. Ranma und Akane hatten
sowieso
eine Stunde eher Schluß. So schlenderte er ungestört den
Bürgersteig
entlang, bis er zu Ranma´s Zaun kam.
Ranma hatte die Angewohnheit, seinen Schulweg auf diesem Zaun zurückzulegen,
und den Rest auf der Mauer weiter hinten. Balancetraining nannte er
das.
Der Zaun war aus normalen Maschendraht, am oberen Ende mit einer Eisenstange
verstärkt. Auf der anderen Seite des Zaunes befand sich ein Wasserkanal.
Jeremy blieb stehen, federte in den Knien und sprang hoch. Er landete
sicher
obenauf und ging ein paar Schritte weiter, dann sprang er wieder runter.
Er
sah hoch, sprang wieder rauf, und zurück.
Jeremy wunderte sich noch immer darüber, wie leicht es ihm fiel
eine Höhe
von gut zwei Metern zu überwinden. Er sprang wieder rauf und setzte
seinen
Weg fort.
Ranma: "He, hast du jetzt doch gefallen dran gefunden?"
Jeremy wäre fast runtergefallen als er Ranma plötzlich hinter
sich hörte. Er
drehte sich um und sah ihn auch auf dem Zaun stehen. "Wo kommst du
denn so
plötzlich her?"
Ranma deutete über die Straße auf eines der Hausdächer. "Von da oben."
Jeremy: War ja klar.> "Mann, mir wär´ fast das Herz stehengeblieben.
Schleich´ dich das
nächste Mal nicht so an."
Er drehte sich um und setzte seinen Heimweg fort. Ranma folgte.
Ranma: "Sag mal, sind die Gerüchte eigentlich wahr?"
Jeremy: (ohne zu stoppen)"Welche Gerüchte?"
Ranma: "Das du einen Freund hast?"
Jeremy: "Das kommt drauf an wer gemeint ist. Du, Ryoga, Okairo, mit
ein paar
aus deiner Klasse kann ich
mich auch ganz gut. Warum?"
Ranma: "Das meine ich nicht. Kein Freund im Sinne von 'Kumpel', sondern
einen
'Freund'. Das du als Jessica
einen Freund hast."
Jeremy wäre wieder fast vom Zaun gefallen und drehte sich geschockt
zu Ranma
um. "Wer erzählt denn so´n Scheiß?"
Ranma: (schulterzucken)"Die ganze Schule. Ist es denn wahr?"
Jeremy: (laut)"Natürlich NICHT! (leiser) Was erzählen sie denn?"
Ranma: "Naja, das Übliche eben. Das du einen Freund hast, wer ist
nicht
bekannt. Das ihr euch beide
unglaublich liebt und bald heiraten
wollt. Und das du mit ihm
jede Nacht hemmungslosen Sex hast und ein
Kind erwartest."
Diesmal fiel Jeremy wirklich. Sein rechter Fuß rutschte ab, der
andere nahm
die andere Seite des Zaunes. Jeremy landete 'sehr' unglücklich
auf
empfindlichen Körperteilen, quietschte zwei Oktaven höher
als normal und
kippte seitlich weg in den Kanal.
~Platsch~
Ranma: (beugt sich vor)"Jeremy? Hast du dir was getan?"
Ein blondhaariges Mädchen tauchte aus den Fluten auf. "Nein. Aber
zum ersten
Mal bin ich richtig froh das ich diesen Fluch habe. Sonst würde
es mir
ziemlich dreckig gehen."
Sie sprang, griff nach der Uferkante, und hangelte sich dann den Zaun
hoch.
Auf der anderen Seite angekommen hüpfte sie runter und schüttelte
sich.
"Komm, ich muß mal mit Nabiki sprechen. Zehn zu Eins das das
Gerücht von ihr
kommt."
Nabiki saß ahnungslos an ihrem Schreibtisch als es an ihrer Tür
klopfte.
Bevor sie antworten konnte kam Jeremy-chan herein.
Nabiki: (stirnrunzelnd)"Habe ich dir erlaubt reinzukommen?"
Jeremy-chan setzte sich ungerührt auf einen freien Stuhl. "Habe
ich dir
erlaubt Lügen über mich zu verbreiten?"
Nabiki drehte sich mit ihrem Schreibtischstuhl um und schlug die Beine
übereinander. "Ich lüge nie. Aber wenn du meinst was ich
denke das du
meinst, eine nette Geschichte, nicht wahr?"
Jeremy-chan: "Das kommt auf den Standpunkt an. Ich finde die Tatsache,
das
ich schwanger sein soll
überhaupt nicht komisch. Dafür aber ganz
eindeutig gelogen."
Nabiki: "Wie gesagt, ich lüge nie. Das, was momentan kursiert,
ist eine
Fehlinterpretation von der
Klatsch und Tratsch Gesellschaft in
Furinkan. Ich habe Sato
etwas völlig anderes erzählt."
Jeremy-chan: (regt sich auf)"Was zum Teufel hat Sato damit zu tun?"
Nabiki: "Nun, ich habe festgestellt das er eine, sagen wir mal, Zuneigung
für dich entwickelt
hat. Und als er mich fragte warum du so abweisend
seiest habe ich gedacht,
ich tue dir einen Gefallen und schaffe
ihn dir von Hals."
Jeremy-chan wurde mißtrauisch. Nabiki und Gefallen, das paßte
nicht zusammen.
"Die Mutter-Theresa-Nummer nehme ich dir nicht ab. 'Was' genau hast
du ihm
erzählt, und wieviel ist dabei für dich herausgesprungen?"
Nabiki: "Du traust mir nicht? Ich bin gekränkt. Ich habe Sato lediglich
gesagt das du bereits einen
festen Freund hättest, und deswegen
nichts von ihm wissen willst.
Alles andere kommt nicht von mir."
Jeremy-chan: "Das ist trotzdem eine Lüge."
Nabiki: "Nein, nur ein Irrtum."
Jeremy-chan: "Hör mit deiner Wortklauberei auf. Es ist ganz eindeutig
eine
Lüge. Ich habe keinen
Freund, ich bin doch nicht schwul."
Nabiki: "Ich habe nie erwähnt in welcher Beziehung das Wort 'Freund'
steht.
Ranma ist ebenfalls dein
Freund, wie einige deiner Klassenkameraden
auch. In dieser Beziehung
habe ich nicht gelogen. Und das du nichts
von Sato wissen willst ist
auch klar. Wenn die anderen das falsch
auffassen ist es nicht meine
Schuld."
Jeremy-chan: "Du verstehst es immer wieder die Sachen zu deinen Gunsten
hinzudrehen, was?"
Nabiki: "Das ist mein Job. Aber wenn es dich beruhigt kann ich die Gerüchte
aufklären. Du mußt
mir nur sagen gegen was ich sie austauschen soll."
Jeremy-chan: "Und wieviel kostet mich das?"
Nabiki: "Das geht aufs Haus. Ausnahmsweise. Also, was soll ich den Anderen
erzählen."
Jeremy-chan: "Sag´ einfach nur das Jessica vergeben ist. Kein
Sex, nicht
schwanger, einfach nur vergeben.
Nicht mehr und nicht weniger."
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Furinkan Highschool, Unterrichtsende.
Als die Klingel ertönte packten die Schüler hastig ihre Sachen
zusammen um
möglichst schnell davon zu kommen. Lehrer Umetsu setzte sich seufzend
auf
seinen Stuhl und notierte den Inhalt der Stunde in das Klassenbuch.
Als Jeremy an seinem Pult vorbei und zur Tür ging hielt er ihn
zurück.
"Saotome-kun? Würden Sie noch einen Augenblick warten?"
Jeremy nickte und blieb stehen. Umetsu schloß seinen Bericht ab,
packte seine
Bücher zusammen und winkte Jeremy mitzukommen. Beide verließen
den Raum
und gingen die Treppe herab.
Jeremy: "Ist was passiert? Hab´ ich was falsch gemacht?"
Umetsu: "Nein nein. Aber der stellvertretende Direktor möchte mit
ihnen
sprechen."
Jeremy wunderte sich was der von ihm wollte, und folgte dem Lehrer ins
Vorzimmer des Direktors. Die Sekretärin sah auf. Im Zimmer saß
schon eine
Klassenkameradin von Jeremy, Mia.
Umetsu: (zur Sekretärin)"Dies ist Jeremy Saotome. Der Direktor
hat gesagt
ich solle ihn heute vorbeibringen."
Sekretärin: "Ja, ich weiß schon. Saotome-kun, würden
Sie noch einen
Augenblick warten? Es dauert
noch etwas."
Jeremy nickte. Umetsu verließ den Raum, und Jeremy setzte sich
neben Mia
auf einen Stuhl.
Jeremy: "Hi. Ich hab´ gehört du hast Sato endlich sitzen
lassen? Scheint
dir richtig gut zu tun das
du von dem Kerl los bist, du siehst nicht
mehr so blaß aus wie
sonst. Oder ist das Schminke?
Mia: (nickt)"Ja. Es war nicht leicht, aber ich habe ihn einfach nicht
mehr
ausgehalten. Und du hast
recht, es ist tatsächlich Make-Up. Meine
Freundinnen meinten, jetzt
wo ich solo bin sollte ich mich ein wenig
schick machen, damit ich
es nicht lange bleibe." Sie errötete ein
wenig.
Jeremy: "Recht haben sie. Steht dir gut, so hast sicher keine Probleme
einen
neuen Freund zu finden.
Hoffentlich hast du mehr Glück als beim
letzten Mal."
Mia errötete noch ein wenig mehr und schwieg verlegen. Das einzige
Geräusch
war das Klappern der Schreibmaschine der Sekretärin. Schließlich
holte Mia
tief Luft und sprach wieder.
Mia: "Uhm, warum bist du denn hier beim Rektor?"
Jeremy: "Keine Ahnung. Hoffentlich hab´ ich nichts angestellt. Und selbst?"
Mia: "Wegen dem Nachhilfeunterricht den ich gebe. So wie es aussieht
bekomme
ich eine neue Gruppe dazu."
Die Tür zum Direktorzimmer öffnete sich und dieser streckte
den Kopf raus.
Er sah die zwei Schüler im Warteraum sitzen.
Direktor: "Entschuldigung das es etwas gedauert hat. Saotome-kun, Sie
können
als erster reinkommen."
Jeremy nickte Mia noch mal zu, dann folgte er dem Schulleiter. Er schloß
die
Tür hinter sich, dann setzte er sich dem Schreibtisch gegenüber.
Jeremy: (vorsichtig)"Ich hoffe ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen?"
Direktor: "Keine Angst, darum geht es nicht. Ich wollte nur mit Ihnen
Ihre
schulischen Leistungen besprechen.
Wie es scheint haben Sie keine
Probleme mit dem Schulstoff?"
Jeremy schüttelte den Kopf. Der Unterricht war gradezu lächerlich.
Er wußte
nicht warum, aber der Stoff war höchstens Unterstufen-Niveau.
"Nein, bis
jetzt komme ich gut mit."
Direktor: "Ja, dachte ich mir. (blättert in ein paar Unterlagen)
Ihr Klassen-
Lehrer ist sehr zufrieden
mit Ihnen, Ihre Leistungen sind
ausgezeichnet. Umetsu-san
hat eher den Eindruck als würden Sie bei
uns unterfordert sein, und
was ich aus Ihren bisherigen Noten
schließen kann hat
er recht. Haben Sie schonmal überlegt eine
Privatschule zu besuchen?"
Jeremy: "Uhm, nein?"
Direktor: "Nun, wir sind dazu bestrebt unserem Nachwuchs einen bestmöglichen
Start ins Berufsleben zu
ermöglichen. Und mit einem Abschluß auf
einer Privatschule würden
Ihre Chancen erheblich steigen. Aber es
ist nur ein Vorschlag, ich
zwinge Sie zu nichts."
Jeremy: "Uhm, danke, aber ich fühle mich hier sehr wohl. Keineswegs
unterfordert. Ich würde
gerne hierbleiben."
Direktor: "Es ist Ihre Entscheidung. (steht auf) So, mehr wollte ich
auch
gar nicht. Wären Sie
so freundlich und würden Ihre Mitschülerin
reinschicken wenn Sie rausgehen?"
Zum gleichen Zeitpunkt, in einem Klassenzimmer. Zwei Mädchen waren
dort und
machten Strafarbeiten. Die eine wischte den Boden, die andere reinigte
die Tafel. Nachdem sie fertig waren und alle Stühle hochgestellt
hatten,
wrangen sie Schwamm und Lappen aus, und eine von ihnen wollte den Eimer
mit
dem Schmutzwasser ins Waschbecken kippen.
Ihre Kollegin hielt sie zurück. "Halt, hast du vergessen das das
verstopft
ist?"
Mädchen1: "Uh, du hast recht, da hätte ich beinahe eine schöne
Sauerei
gemacht. ~seufz~ Dann muß
ich es wohl eben runtertragen."
Mädchen2: "Ach was, gib her. Wir kippen es einfach aus dem Fenster."
Mädchen1: "Spinnst du? Hast du vergessen was das letzte Mal passiert
ist?
Du hast jemanden genau auf
dem Kopf getroffen. Diese Rothaarige, wie
hieß sie noch gleich?"
Mädchen2: "Ach was. Wen soll ich denn jetzt noch treffen, die Schule
ist
längst aus."
Sie schnappte sich den Eimer und kippte den Inhalt mit Schwung aus dem
Fenster. Sie wollte grade das Fenster zumachen, als sie wütendes
Fluchen
von draußen hörte.
Beide Mädchen steckten ihre Köpfe raus und sahen jemanden
mit triefend nasser
Kleidung dort stehen. Das Mädchen unten sah zu ihnen rauf und
begann zu
schimpfen. Die zwei Nachsitzerinnen schlossen hastig das Fenster.
Mädchen1: "Hab´ ich´s dir nicht gesagt?"
Mädchen2: "Woher soll ich denn wissen das da noch eine rumläuft?"
Jeremy-chan schüttelte genervt den Kopf. Wasser war schon schlimm
genug, aber
mußte es jetzt auch noch Schmutzwasser sein? Ihr T-shirt hatte
eine Wäsche
bitter nötig, und auch die Jeans würde nicht umzu kommen.
Sie hatte sich noch
nicht ganz wieder abgeregt, als zu allem Überfluß auch noch
Mia aus dem
Schulgebäude kam und direkt auf sie zusteuerte.
Mia: "Gute Güte, wie siehst du denn aus? Was ist passiert?"
Jeremy-chan: (säuerlich)"Da hat jemand Abwasser entsorgt. (deutet
nach oben)
Genau auf mich drauf. Hoffentlich
gehen die Flecken aus dem Shirt
wieder raus."
Sie drehte sich um und wollte gehen, aber Mia hielt sie zurück.
"Willst du
etwa in dem Zustand nach Hause? Unmöglich, wenn dich jemand sieht.
Komm mit,
ich habe eine Reserve-Uniform im Spind."
Jeremy-chan protestierte mit Händen und Füßen, aber
es half nichts. Mia
mochte ein schüchternes Mädchen sein, aber hier erwies sie
sich als
unnachgiebig. Kurze Zeit später fand sie Jeremy-chan in der Frauenumkleide
wieder.
Mia öffnete ihr Fach und begann darin herumzusuchen. "Zieh´
dich schonmal
aus, ich muß die Uniform erst ausgraben. Ich hab´s nicht
so mit der Ordnung."
Jeremy-chan rührte sich nicht.
Mia: (noch am suchen)"Sag mal, ist das Gerücht eigentlich wahr
das du bald
heiraten willst?"
Jeremy-chan: "Nein. Und der Rest auch nicht. Ich bin noch immer Jungfrau."
Mia holte eine Tüte hervor und zog eine etwas zerknitterte Uniform
heraus.
"Aber das du einen Freund hast stimmt doch, oder?" Mißbilligend
sah sie auf
das Kleidungsstück, dann überrascht zu Jeremy-chan. "Hey,
du bist ja noch
immer angezogen?"
Jeremy-chan: "Sagen wir es so: Ich lebe in einer stabilen Beziehung.
Und du
mußt das wirklich
nicht für mich tun."
Mia hielt ihr mit einer entschlossenen Bewegung die Uniform hin. "Ach
was,
das ist doch selbstverständlich. Tut mir nur leid das das Kleid
so voller
Falten ist, aber ich hab´ es hier schon etwas länger rumliegen.
Was ist nun,
willst du dich jetzt umziehen, oder dir eine Erkältung holen?"
Jeremy-chan seufzte und ergab sich ihrem Schicksal. Das T-Shirt landete
mit
einem feuchten Klatschen auf dem Boden, gefolgt von der Jeans. Sie
wollte
grade ihr Unterhemd ausziehen als Mia zu kichern begann.
Jeremy-chan: "Ist was?"
Mia: "Hihihi, tut mir leid, hihi, aber das sieht zu komisch aus. Hihihihi,
warum um alles in der Welt
trägst du Jungenunterhosen?"
Jeremy-chan: "Oh, äh, weiß nicht. Bis ich so gewohnt, gefällt
mir einfach
besser. (zieht Unterhemd
aus) Ich finde sie bequemer als die Slips."
Mia deutete auf Jeremy-chan´s mittlerweile nackte Brust. "Das
du keinen B.H.
trägst fand ich schon seltsam, aber ein Mädchen in Boxer
gibt es sicherlich
nicht oft. Und ich habe dich auch noch nie mit einem Kleid gesehen,
man
könnte meinen du hast nur Jungenwäsche im Schrank."
Jeremy-chan schmunzelte. Wenn Mia nur wüßte wie nah´
sie der Wahrheit damit
kam. Sie griff nach der ihr angebotenen Bluse, seufzte noch einmal
innerlich,
dann zog sie sie über.
Mia inzwischen war wieder in ihrem Spind am Suchen und redete immer
noch
über Unterwäsche. "Ich finde, jede Frau sollte einen B.H.
tragen. Meine
Mutter hat gesagt, wenn man jung ist fällt es nicht so sehr auf
weil der
Busen noch straff ist, aber wenn man älter wird fängt er
fürchterlich an zu
hängen wenn man als Mädchen nie einen B.H. getragen hat."
Sie wühlte weiter
im Spind. "Wo bin ich nur damit geblieben ...? Ah, hier."
Mia wandte sich wieder um und hielt ein Paar Unterwäsche in der
Hand. "Ich
wußte doch das ich irgendwo noch was hatte. Hier, zieh´
das mal an, von der
Größe her müßte es passen."
Jeremy-chan: (kopfschütteln)"Uh-uh-uh-uh-uh! Kommt nicht in die Tüte!"
Mia: "Rede nicht, mach es einfach. Es ist zwar nicht frisch gewaschen,
aber
getragen habe ich es noch
nicht." Sie zog Jeremy-chan die Bluse
wieder aus und hielt ihr
auffordernd den B.H. hin. "Na?"
Jeremy-chan drehte das Kleidungsstück unschlüssig in den Händen.
Sie wußte
wohl wie man es anderen Frauen 'auszog', aber nicht wie man es selber
'anzog'. Sie steckte die Arme hindurch, legte ihn an, und versuchte
ungeschickt die Klammer hinten am Rücken zuzukriegen.
Mia: "Also ehrlich. Du siehst fast so aus als hättest du noch nie
einen
getragen."
Jeremy-chan: (leicht gereizt)"Hab ich auch nicht. Bis vor zwei Monaten
hatte
ich nicht mal einen Busen.
... Ups."
Hastig schloß sie den Mund als sie merkte das sie sich verplappert
hatte. Mia
aber schien den Kommentar ganz anders aufzufassen. "Oh, das kenne ich.
Eine
Freundin von mir hat sich auch erst spät entwickelt. Allerdings
wird sie wohl
nicht ganz unsere Größe erreichen."
Jeremy-chan hatte inzwischen den B.H. angelegt und zupfte nun daran
herum.
"Muß das sein? Der kneift."
Mia: "Meinst du? Eigentlich müßten wir ungefähr die
gleiche Größe haben.
(zieht den B.H. grade) Es
wird daran liegen das du sowas nicht
gewohnt bist."
Jeremy-chan nahm nun den Slip und zog ihn an. Ein etwas merkwürdiges
Gefühl,
aber nicht unbedingt unangenehm. Dann folgte die Bluse, das Kleid hatte
sie
auch schnell übergezogen. "Etwas kalt an den Beinen..."
Mia zupfte noch ein wenig an ihr herum und legte den Kopf schief. "Jetzt
siehst du endlich aus wie es sich gehört. Aber etwas fehlt noch."
Sie holte
etwas aus ihrer Schultasche. Jeremy-chan stellten sich die Haare zu
Berge. Es
war Schminke.
Jeremy-chan: "Das macht jetzt aber wirklich keinen Sinn. Wozu soll das
gut
sein?"
Mia: "Das wirst du sehen wenn es fertig ist. Schließ die Augen,
ich mach´
das für dich."
Jeremy-chan seufzte und fragte sich zu wiederholten Male, warum sie
sich nur
darauf eingelassen hatte. Mia unterdessen malte ihr im Gesicht herum,
und
sie bekam sogar Lippenstift verpaßt. Nach einer Weile war sie
fertig.
Mia: "So, du kannst die Augen wieder aufmachen. Dreh´ dich mal
um, hinter
dir ist ein Spiegel."
Irgend jemand hatte mal gesagt: Kleider machen Leute. Als Jeremy-chan
ihr
Abbild sah, konnte sie da nur zustimmen. In dem Spiegel war nicht sie
zu
sehen, sondern eine Schülerin von Furinkan Highschool.
Ein hübsches Mädchen mit kurzen blonden Haaren, rot gefärbten
Lippen und
Wimpernrouge. Das himmelblaue Trägerkleid der Schule harmonierte
hervorragend
mit der weißen Bluse. Nur ihre Turnschuhe störten den Eindruck
etwas.
Jeremy-chan lächelte, und das Mädchen im Spiegel lächelte
zurück. Fast kann
ich Sato verstehen, auch wenn es ätzend ist. Aber wenn ich mir
auf der Straße
begegnen würde, ich würde mich auch fragen ob ich heute abend
Zeit hätte.>
Mia: "Und? Was siehst du?"
Jeremy-chan verscheuchte ihre Gedanken und drehte sich wieder um. "Mich
natürlich. Wen soll ich sonst sehen, den Weihnachtsmann?"
Mia mußte grinsen, dann packte sie die nassen Sachen in eine Tüte
und gab
sie Jeremy-chan. "Uhm, sag mal, eins wollte ich dich noch fragen?"
Die zwei
verließen die Mädchenumkleide und gingen den Flur entlang.
"Ich meine, nur
wenn es nicht zu persönlich ist."
Jeremy-chan: "Um was geht´s denn?"
Mia: "Um deinen Bruder. Ich wollte frage ob ... (bleibt stehen und holt
tief
Luft) Hat Jeremy eine Freundin?"
Jeremy-chan blieb ruckartig stehen. "Was??"
Mia: "Du hast recht, ich sollte dich das nicht fragen." (geht weiter)
Jeremy-chan: "Das ist es nicht. (folgt Mia) Aber wie kommst du ausgerechnet
auf mi... Jeremy?"
Mia: "Naja, er ist freundlich, hilfsbereit, nett ... Er sieht gut aus,
und
als ich ihn vorhin im Vorzimmer
des Rektors getroffen habe hat er mir
sogar ein Kompliment gemacht.
Aber ist ja egal."
Sie seufzte. Jeremy-chan dachte schweigend nach. Die zwei Mädchen
hatten das
Gebäude verlassen als sie das Thema wieder aufgriff.
Jeremy-chan: "Kann sein das Jeremy ganz nett ist wenn er will, aber
ich
glaube nicht das er was
für dich ist."
Mia sah sie aus den Augenwinkeln an. "Du hörst dich nicht so an,
als ob du
eine hohe Meinung von ihm hättest."
Jeremy-chan: "Nein, im Moment halte ich ihn für einen ziemlichen
Lügner, der
andere Leute hinters Licht
führt. Er tut es zwar nicht absichtlich,
aber deswegen wird es nicht
besser. Und momentan ist er am überlegen,
ob er eine Situation nicht
zu seinem Vorteil ausnutzen könnte, und
sich das Vertrauen von jemanden
durch eine Lüge erschleichen könnte."
Mia: "Ich verstehe zwar nicht ganz, aber ... hat er die Situation denn
ausgenutzt?"
Jeremy-chan: "Es sieht so aus als ob er sich noch mal beherrschen konnte.
Um
auf deine Frage zurückzukommen,
Jeremy ist solo. Aber bis vor kurzem
hatte er noch eine Freundin,
und hätte sie sicher immer noch wenn sie
noch erreichbar wäre."
Sie blieb stehen, nahm Mia bei der Hand und
sah ihr in die Augen. "Jeremy
würde nicht zu dir passen. Aber ich bin
mir sicher das du jemanden
finden wirst. Mit deinem Charme und
Aussehen ist das sicher
kein Problem."
Mia: "Mei .. Meinst du das ehrlich?"
Jeremy-chan: "Ganz ehrlich. Wenn ich ein Junge wäre würde
ich dich jetzt auf
ein Date fragen."
Mia wurde rot im Gesicht. Jeremy-chan klopfte ihr auf die Schulter,
und die
zwei Mädchen verließen das Schulgelände. Ein paar Straßen
weiter setzte Mia
das Gespräch fort.
Mia: "Die Freundin von deinem Bruder, vermißt er sie wohl?"
Jeremy-chan: (nachdenklich)"Ja. Ja, das kann man so sagen. Er redet
zwar
nicht darüber, aber
er würde gerne wieder bei ihr sein."
Vor dem Grundstück des Tendo-Dojos.
Jeremy-chan verabschiedete sich von Mia, bedankte sich noch einmal
für
die Kleidung und versprach ihr, das sie ihre Sachen morgen gewaschen
und
gebügelt ihrem Bruder mitgeben würde. Die beiden winkten
sich zum Abschied
zu, dann trat Jeremy-chan durch das Tor.
Nabiki derweil daß in ihrem Zimmer und schaute zufällig aus
dem Fenster. Sie
sah zwei Mädchen sich draußen vor ihrem Grundstück
unterhalten. Die zwei
winkten einander zu, dann betrat eine von ihnen den Garten.
Das weggehende Mädchen erkannte Nabiki als Mia, eine Mitschülerin
von ihr.
Das andere Mädchen kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie trug auch
die Furinkan
Schuluniform. Dann sah Nabiki genauer. Das kann nicht sein, ist
das etwa?>
Sie rieb sich die Augen. Ich faß´ es nicht. Er ist
beinahe nicht
wiederzuerkennen.> Sie stand auf und griff nach ihrem Fotoapparat als
sie das
Zimmer verließ. Das 'muß' ich einfach als Bild festhalten.>
Jeremy-chan stand vor der Haustür, atmete zweimal tief durch, dann
trat sie
ein. "Tadaima."
Kasumi war grade im Flur am Staubsaugen. Sie wandte sich um. "Hallo
Jeremy-kun. Gut siehst du aus, das Kleid steht dir." Dann setzte sie
ihre
Arbeit fort als ob nichts gewesen wäre.
Jeremy-chan nickte ihr zu. Sie fürchtete, das die anderen ihr Auftreten
nicht
so gut aufnehmen würden. Sie ging den Flur entlang, stellte ihre
Schultasche
ab und betrat das Wohnzimmer.
Ranma und Akane saßen mit dem Rücken zu ihr und waren am
Fernsehgucken. Soun
und Genma-Panda am Shogi-Board, wie üblich. Niemand achtete auf
sie.
~Klick-Blitz~
Bis Nabiki die Treppe runter kam und ein Foto schoß. Sie nahm
das Bild aus
der Polaroid und betrachtete es. "Das bekommt einen Ehrenplatz in meiner
Sammlung." Bevor Jeremy-chan was sagen konnte war sie wieder verschwunden.
Dann entdeckte Ranma sie. "Hi Jer ... remy? Bist du das? Du siehst so
...
weiblich aus."
Jeremy-chan: (warnt)"Wehe du lachst."
Ranma lachte nicht. Er kugelte sich auf dem Boden und grölte. "Buahahaharr!"
Jeremy-chan: (drohend)"Ranma!"
Ranma: "Du siehst richtig süß aus wenn du wütend bist. Har har har."
Jeremy-chan holte tief Luft für eine Antwort, schluckte dann aber
und
sah Akane fragend an. "Akane? Darf ich?"
Akane schaute verwirrt, machte dann aber eine zuvorkommende Geste. "Aber
sicher doch."
Jeremy-chan zog Akane´s Hammer aus ihrem Sub-space und plättete
einen
lachenden Martial Artist. Ranma´s Antwort kam reflexmäßig.
"Omae ... kawaikune ... otemba! ~stöhn~"
Jeremy-chan: "'Das' nehme ich als Kompliment."
Sie gab Akane ihren Hammer wieder. Diese verstaute ihn, und sah dann
Jeremy-chan fragend an. Soun kam und fühlte ihre Stirn.
Genma-Panda: {Hat er Fieber?}
Soun: "Nein, er ist ganz kühl. (zu Jeremy-chan) Warum läufst
wie ein Mädchen
herum?"
Jeremy-chan: (trocken)"Oh, ich 'bin' ein Mädchen. Ich habe es geschafft
mich
aufzuspalten, Jeremy ist
noch unterwegs."
Kollektives Blinzeln.
Akane: "Ist das wahr?"
Jeremy-chan: "Natürlich nicht. Warum ich so rumlaufe ist eine längere
Geschichte, ich will sie
euch wohl erzählen, aber erst will ich mir
was vernünftiges Anziehen.
(kratzt sich am Busen) Der B.H. kneift
nämlich immer noch."
Alle: "Du trägst einen WAS?"
#############################################################################
Ein paar Tage später, irgendwo in Nerima.
Eine einsame Gestalt wanderte die Straße entlang. Abgetragene
Kleidung und
ein schmutziges Gesicht konnten aber nicht den zähen Willen und
die Kraft
verbergen, die diese Figur ausstrahlte.
Sein Haar war kraus und wirr, und wurde von einem Stirnband zusammengehalten.
Sein Pullover war beigefarben, obwohl er einmal gelb gewesen sein mochte.
Er trug eine schwarze Hose, die an den Unterschenkeln mit Striemen
zusammengebunden war, und einen schwer aussehenden Wanderrucksack.
Ryoga Hibiki hatte keine Ahnung wo er war. Er vermutete, das er zurück
in
Japan war, doch er war sich nicht sicher. Ziellos überquerte er
die Kreuzung
und bog dann in die nächste Straße links ein.
???: "Jean-Paul, Jean-Paul!"
Ryoga spürte, wie ihn jemand von hinten anrempelte. Er drehte sich
um, sah
aber niemanden.
???: "Komm´ zu Mama, mein kleiner Jean-Paul."
Da war wieder dieses komische Zerren an seinem Rucksack. Ryoga drehte
sich
abermals herum, fand aber nichts. Nur diese quitschiege Mädchenstimme
war
noch da.
???: "Laß sofort meinen Jean-Paul los, du Grobian!"
Ryoga drehte sich einmal im Kreis, aber er war alleine auf der Straße.
Erst
als etwas anfing ihn immer wieder auf den Kopf zu schlagen kam er auf
die
Idee, nur den Hals zu wenden und auf seinen Rücken zu schauen.
Überrascht riß
er die Augen auf.
An seinem Rucksack klammerte ein Mädchen, zerrte mit einer Hand
an seinem
Regenschirm, mit der anderen schlug sie ihm auf den Kopf. Ryoga setzte
sein
Gepäck mitsamt Passagier auf den Boden. Die Unbekannte knuddelte
seinen
Schirm wie ein Kuscheltier.
Ryoga: "Entschuldigung? Was tust du da?"
Keine Antwort.
Ryoga: "Wenn dir der Schirm gefällt kannst du ihn gerne behalten,
auch wenn
ich glaube das er etwas
zu schwer für dich ist. Aber meinen Rucksack
will ich wiederhaben."
Das Mädchen hob den Kopf und sah ihn an, als ob sie ihn grade jetzt
erst
bemerkt hätte. Dann trat ein gefährliches Glitzern in ihre
Augen, und sie
warf sich Ryoga ans Bein und umklammerte es.
???: "Pierre, da bist du ja endlich wieder."
Ryoga hatte grade den Mund zu einer Frage geöffnet, als ihm die
Füße unter
dem Leib weggezogen wurden. Unsanft landete er auf seinem Hinterteil.
Perplex sah er zu, wie das fremde Mädchen an seiner Hose zerrte.
"Keine Angst
Pierre, Mama macht dich wieder los." Dann krabbelte sie zu ihm herauf
und
begann seinen Gürtel zu öffnen.
Das war zuviel. Ryoga warf den ungebetenen Gast ab, sprang auf und rannte
schreiend davon.
Azusa sah ihm hinterher. "Aber ... Wo willst du denn mit meinem Pierre
hin?"
Dann ging sie zum Rucksack. "Naja, wenigstens habe ich Jean-Paul. Komm
mit,
wir gehen nach Hause." Vergeblich versuchte sie den Schirm zu lösen.
"Nun
Sträub´ dich nicht so, komm´ schon."
Woanders in Nerima, ganz in der Nähe.
Ranma, Akane und Jeremy gingen auf dem Gehweg. Ja, ihr habt richtig
gelesen,
Ranma befand sich auf der Erde und nicht auf dem Zaun, ganz einfach
deshalb
weil grade kein Zaun in der Nähe war.
Ich weiß nicht wohin sie unterwegs waren, oder was sie vorhatten,
aber egal
was es war, es wurde nichts draus. Die Drei wollten grade um eine Hausecke
biegen als Ranma´s Gefahrensinn sich meldete. Er sprang einen
Schritt zurück
und zog Akane mit sich, als ein schreiender Schemen vorbeihuschte.
Jeremy
reagierte nicht so schnell und wurde von Ryoga einfach mitgenommen.
Der verlorene Junge merkte erst zwanzig Meter später das er einen
Passagier
hatte. Er stoppte und setzte Jeremy auf den Boden.
Ryoga: "Uh, ´Tschuldigung, ich hab´ dich gar nicht gesehen."
Jeremy: "Bei deinem Tempo kein Wunder. Bist du auf der Flucht oder was?"
Ryoga: "Ich, äh, nicht ganz, ich-"
Ranma kam dazu und unterbrach ihn. "Heda, Schweinebacke. Lange nicht
gesehen,
wie geht´s dem Rest der Welt?"
Akane: (knufft ihn in die Rippen)"Sei nicht so unfreundlich. (verbeugt
sich
zu Ryoga) Schön dich
wiederzusehen. Wie ist es dir ergangen?"
Ryoga sah wie Akane ihn anlächelte. Sie ist so ... so nett.>
"D-danke, gut.
U-und selbst? Du hast dir die Haare geschnitten?"
Akane: (streicht sich durch die Haare)" Ja. Wie findest du es?"
Ryoga: "W-wunderschön." (stammel, träum)
Ranma zog die Augenbrauen zusammen. Dann setzte er eine leicht übertrieben
freundliche Miene auf und schlug Ryoga auf den Rücken. "Hätte
nicht gedacht
das du dich so schnell wieder blicken läßt, Kumpel. Sag
mal, campierst du
hier in der Nähe oder hast du deinen Rucksack verloren?"
Ryoga: (kratzt sich am Hinterkopf)"Ah, so ähnlich. Sehr, uhm, dringende
Umstände sind eingetreten,
und in der Eile hab´ ich meine Ausrüstung
stehen gelassen. (lacht
verlegen) Könnt ihr mir wohl helfen sie
wiederzufinden?"
Ranma: "Mensch, Schweineba ... Ryoga, du würdest deinen Kopf verlieren
wenn
er nicht angewachsen wäre."
Akane: " ... " (gibt Ranma den 'Blick')
Ranma: "Uh, ich meine, sicher helfen wir dir. (überlegt) Mal sehen,
du kamst
aus dieser Richtung (zeigt
nach links) warst auf dem Weg in die
Richtung (zeigt nach rechts).
Das heißt, wir suchen da lang." (zeigt
schräg geradeaus)
Ryoga: "He, was soll das heißen?"
Aber Ranma war schon losgegangen. Die Anderen folgten. Und tatsächlich,
nach
kurzer Zeit fanden sie den Rucksack. Minus Schirm.
Ryoga störte sich nicht daran und setzte ihn auf, als ein knurren
zu hören
war.
Akane: "Huh? Was war das?"
Ryoga: "Ehehehe ... (wird rot) Mein Magen."
Akane: "Du bist gerne bei uns eingeladen. nur, bis zu Abendessen dauert
es
noch eine Weile."
Ranma: "Und wenn wir einen Snack zwischendurch nehmen? Ich könnte
auch was
vertragen."
Jeremy: "Wir sind eben an einem FastFood-Imbiss vorbeigekommen, da könnten
wir
hin. Ich lad´ euch
auch ein."
Ranma und Ryoga stimmten hastig zu. Kurze Zeit später standen sie
dann in
einem dieser Lokale mit dem großen gelben 'M'.
Jeremy: "Und was wollt ihr haben?"
Akane: (studiert das Angebot)"Ich weiß nicht, es ist das erste
Mal das ich
hier bin. Kasumi kocht so
gut, da war es bis jetzt noch nicht nötig.
Entscheide du."
Ranma: "Ist mir egal, solange es nicht zurückbeißt wenn ich reinbeiße."
Ryoga: "Mir auch. Schmeckt alles gleich nach Zement mit Pappe."
Jeremy grinste, was Ryoga schon alles gegessen hatte. Dann ging er an
die
Theke. "Ich hätte gerne viermal Sparmenu 3 mit mittlerer Coke."
Ranma: (tritt neben Jeremy)"Für mich dann auch viermal Nummer 3-
Aua. (dreht
sich zu Akane) Warum trittst
du mir auf die Füße?"
Akane: "Baka. Er hat für 'jeden' von uns 'eins' bestellt."
Ranma: "Hey, ich bin im Wachstum. Dann eß´ ich eben fünf
Portionen anstatt
nur die 4 die ich bestellt
habe."
Akane: "Vielfraß."
Jeremy kam mit vier Tabletts anbalanciert. "Ranma? Deine Sachen sind
auch
fertig, bezahlt ist schon, aber holen mußt du sie dir selber."
Während Ranma
losging verteilte Jeremy seine Last an die Anwesenden.
Ryoga: (sieht sich um)"Ziemlich voll hier. Wo setzten wir uns hin?"
Akane: "Da hinten ist noch Platz."
Sie ging los, zwischen den eng stehenden Tischen hindurch, als jemand
ihren
Namen rief. Akane drehte sich um. Von einem der Plätze winkte
ihr Sayuri
entgegen. Akane steuerte darauf zu; Yuka, Hiroshi und Daisuke waren
ebenfalls
da.
Sayuri: "Hi Akane, setzt dich doch zu uns."
Akane: "Gerne, aber (deutet hinter sich) ich bin nicht alleine hier."
Yuka: "Ach was, wenn wir etwas zusammenrutschen paßt das schon."
Akane nahm dankbar an. Sie rückten die Stühle zusammen und
Ranma, Ryoga und
Jeremy fanden auch noch Platz.
Daisuke: (zu Ryoga)"Dich kenn´ ich doch. Gehst du nicht auch in
unsere
Klasse? Wo warst du denn
die letzten Wochen?"
Ryoga: "Um, ich war ... unterwegs."
Die Teenager packten ihre Burger aus und langten zu, Ranma mit seiner
fünffachen Portion auf seine unnachahmliche Art. Jeremy und Ryoga
beachteten
es nicht weiter, Akane schaute etwas mißbilligend, aber die anderen
vier
rissen die Augen auf.
Sayuri: (zu Akane)"Tischmanieren negativ?"
Akane: "Allgemein schlechtes Benehmen. Du solltest mal seinen Vater sehen."
Sayuri: "Ja, ~seufz~ typisch männlich. Er zum Beispiel (deutet
auf Hiroshi)
hat mich heute gefragt ob
ich mit ihm was essen möchte, und wo bin
ich jetzt? Im FastFood-Lokal.
Wie unromantisch.>
Daisuke: (flüstert zu Hiroshi)"Siehst du, ich habe dir gesagt das
es eine
Scheiß-Idee ist."
Yuka: "Sag, Akane, bist du mit deinem Verlobten auch auf ein Date hier?"
Spontaner Hustenanfall von Ranma und Akane.
Ranma/Akane: "Warum sollte ich mit ihr/ihm verlobt sein? (starren sich
an)
Hör auf mich nachzuäffen."
Yuka: "Nun, ~kicher~ das Gleichzeitig-sprechen habt ihr jedenfalls schon
gut
drauf."
Akane: "Ich habe es euch schonmal erklärt, die Sache heben sich
unsere Väter
ausgedacht. Hier ist niemand
verlobt."
Yuka: "Ich dachte ja nur. Man sieht dich ständig mit ihm zusammen,
und er ist
der erste Junge den du nicht
gleich plattgemacht hast."
Akane: "Wenn du mit jemanden im gleichen Haus lebst und mit ihm in eine
Klasse gehst, natürlich
verbringst du dann viel Zeit mit ihm. Und was
das plattmachen angeht,
Ranma hilft mir dabei eine bessere Kämpferin
zu werden."
Damit war das Thema für Akane beendet und sie widmete sich dem Essen.
Hiroshi: (beugt sich zu Ranma)"Stimmt das? Ihr Zwei habt nichts miteinander?"
Ranma: " ~mampf, mampf~ Natürlich nicht ~schmatz~ Schau sie doch
an ~schluck~
viel zu unhübsch."
Hiroshi: "Äh, wenn du das sagst ... Was ich dich noch fragen wollte,
deine
Schwestern. Also Ranko und
Jessica. Stimmt es, das sie beide schon
vergeben sind? Zumindest
von Jessica hört man das, und ich-"
Sayuri: ~RÄUSPER!~
Hiroshi: "Äh, uhm, ähm, nicht das es mich interessiert, aber
ein Kumpel von
mir will das wissen." (grinst
verlegen nach Sayuri)
Ranma stoppte das essen. Was sollte er ihm erzählen? Sollte er
sagen das
Ranko einen Freund hatte, und sich damit weiter in Lügen verstricken?
Oder
sollte er verneinen, und damit riskieren in weiblicher Form von Jungs
ausgefragt zu werden? Nachdenklich kaute er zuende.
Ranma: "Ranko, hmm? Das ist nicht einfach. Wie soll ich es sagen, es
ist ...
nun, nicht direkt. Es ist
eher so das ... Jeremy, sag doch auch mal
was."
Jeremy: "Wer, ich? Also, uhm ... (zu Hiroshi) Am Besten du fragst sie
selber." Er überlegte
ein wenig, wie könnte man das regeln? Dann kam
ihm eine Idee. "Ja, frag´
Jessica selber, sie wollte gleich auch
hierher kommen." Er schaute
auf die Uhr. "Oh, schon so spät. Ich habe
ganz vergessen das ich noch
was vorhabe."
Er verabschiedete sich von den Anderen und stand auf. Als er das Geschäft
verließ kam ihm jemand entgegen. Jeremy erkannte Mikado Sanzenin,
den
Eiskunstläufer. Er dachte sich nichts dabei und ging weiter.
Ranma erkannte Sanzenin ebenfalls. Er verdrehte die Augen, schwieg aber.
Yuka: "Ryoga? Warst du die letzten Wochen krank? Man hat dich gar nicht
in
der Schule gesehen."
Ryoga: "Nein, ich hab´ nur einen kleinen Ausflug gemacht."
Hiroshi: "Einen Ausflug? So lange? Wo warst du denn?"
Ryoga: "Och, so hier und da. Hab´ auch einen kleinen Abstecher
nach Amerika
gemacht."
Alle: (reißen die Augen auf)"Kleiner Abstecher?"
Ryoga lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Hehe, es war
ein sehr
ausgedehnter kleiner Abstecher... " Er stoppte, schloß den Mund,
und
schrumpfte fast ängstlich in sich zusammen. Die Anderen, über
diesen
plötzlichen Stimmungswechsel überrascht, folgten seinem Blick.
Ein Mädchen mit Schleifchen im Haar und einem rosa Kleid der Marke
'Insulinschock' kam durch die Tür. Sie mühte sich mit einem
Bambusregenschirm
ab, welcher sehr schwer zu sein schien, hielt den Griff mit beiden
Händen
umklammert und schlürte ihn hinter sich her.
Als sie Mikado an einem der Tische sitzen sah wollte sie ihm zuwinken.
Aber
kaum hatte sie mit einer Hand losgelassen wurde das Gewicht zu viel,
und er
fiel zu Boden. Azusa, zu dumm um loszulassen, wurde mitgezogen. Allgemeines
Gekicher erfüllte den Raum.
Azusa rappelte sich wieder auf. "Ju-hu, Mikado, ju-hu." Sie winkte ihm
zu,
griff den Schirm und schleppte sich auf ihn zu. "Schau mal, ich habe
Jean-Paul wiedergefunden."
Mikado tat so als würde er sie nicht kennen. Azusa setzte sich
zu ihm und
fing an zu quatschen, und nach kurzer Zeit verließen die beiden
Mädchen, mit
denen Sanzenin geflirtet hatte, das Lokal.
Akane: (zu Ryoga)"Kennst du die? Man könnte fast meinen du hast
Angst vor
ihr."
Ryoga saß immer noch zusammengekauert am Tisch.
Ranma: "Das sieht aus wie dein Schirm, den sie da hat."
Ryoga: (hält den Finger vor den Mund)"Schhhht. Sonst sieht sie mich."
Die Aufmerksamkeit der Teenager wurde vom Eislaufpaar abgelenkt als
sich
jemand zu ihnen an den Tisch setzte.
Jeremy-chan: "Hi Leute. Wie geht´s, wie steht´s?"
Überhaupt nicht auffällig das sie die gleiche Kleidung trug
wie vorher als
Junge. Sie zwinkerte Ranma zu und wandte sich dann zu Hiroshi. "Jeremy
hat
gesagt du wolltest mich was fragen. Was willst du denn wissen?"
Hiroshi sah von Jeremy-chan zu Sayuri, welche Messer in seine Richtung
starrte. Daisuke sprang für ihn ein. "Er wollte einfach nur wissen
ob es
stimmt das du einen Freund hast. Und wer er ist."
Jeremy-chan schmunzelte das Xellos grün vor Neid werden würde.
Akane fühlte
sich unwillkürlich an Nabiki erinnert.
Jeremy-chan: "Nein, ich habe keinen Freund. Aber das ich schon in festen
Händen bin, das stimmt.
(Blick zu Sayuri) Obwohl, sieht so aus als
wäre Hiroshi das auch."
Daisuke: "Ich versteh´ nicht ganz. Du hast keinen Freund, aber
bist schon in
festen Händen? Heißt
das, du bist ... verheiratet?"
Jeremy-chan: (lacht)"Nein, keineswegs. Ich lebe in einer ziemlich zwanglosen
Beziehung, nur eben nicht
mit einem Jungen."
Verständnislose Blicke von allen Anwesenden. Jeremy-chan lehnte
sich zurück
und schlug die Beine übereinander. "Ich bin lesbisch. Ich lebe
mit einem
anderen 'Mädchen' zusammen."
Kollektives Blinzeln. Yuka und Sayuri rutschten ein Stück von ihr weg.
Daisuke: "Aber, aber ... heißt das du ... interessierst dich nicht
für
Jungs?"
Jeremy-chan: "Kein Stück. Ich kann nackte Männer nicht ausstehen."
Daisuke: "Aber-"
Jeremy-chan: "Nichts aber. Du wirst mir doch wohl zustimmen das Frauen
wesentlich erotischer sind
als Männer?"
Daisuke: "Nein! Ich meine ja! Für mich. Aber du ... ich meine ..."
Er brach ab und gab auf.
Sayuri warf einen Blick auf Akane, über die vor Kurzem ein ganz
ähnliches
Gerücht umgegangen war. Und war es nicht so das Beide im gleichen
Haus
wohnten?
Sayuri: (zu Jeremy-chan)"Darf man fragen mit, äh, mit wem du ...
zusammen
lebst?"
Jeremy-chan war Sayuri´s Blick zu Akane nicht entgangen. "Ich
kann dich
beruhigen, die betreffende Person ist momentan nicht anwesend."
Sayuri und Yuka atmeten erleichtert aus.
Yuka: "Aber wer ist es dann?"
Jeremy-chan: "Meine Adoptivschwester. Ranko."
Ranma verschluckte sich an seiner Cola und fing heftig an zu husten.
Akane
klopfte ihm auf den Rücken. Hiroshi und Daisuke machten enttäuschte
Gesichter.
Yuka starrte Jeremy-chan entgeistert an. Jeremy-chan lächelte
und zwinkerte
ihr zu. Yuka erbleichte, dann stieß sie Sayuri an. "He, wollten
du und
Hiroshi nicht noch wo hin?"
Sayuri: "Wir? Nein, wir hatten nichts (bemerkt Yuka´s Blick) Stimmt
ja, wir
hatten noch was vor. (steht
auf und zieht auch Hiroshi mit hoch)
Haben wir jetzt völlig
die Zeit vergessen. Tut und leid das wir so
plötzlich weg müssen.
BaiBai."
Hiroshi wollte noch was sagen, aber Sayuri zog ihn am Arm davon, dicht
gefolgt von Yuka. Daisuke blinzelte, zuckte die Schultern und verabschiedete
sich dann auch.
Sayuri hatte ihren Freund inzwischen wieder losgelassen, und sie bahnten
sich
ihren Weg zwischen den Tischen hindurch.
Hiroshi: "Was hast du es denn plötzlich so eilig?"
Sayuri: "Bist du taub oder was? Hast du nicht gehört was Jessica
gesagt hat?
Sie ist lesbisch, und sie
gibt es auch noch öffentlich zu."
Yuka: "Und wie sie mich angeguckt hat. Brrrr, unheimlich."
Daisuke: "Also, ich finde es unfair. Zwei der heißesten Mädels
im Ort für
die Männerwelt verloren."
Hiroshi: "Ja, was für eine Verschwendung."
Sayuri: ~ÄHEM!~
Hiroshi: "Uh, äh, du bist natürlich mindestens genauso hübsch."
Immer noch das Thema diskutierend verließen sie das Lokal. Keiner
von ihnen
merkte das ihr Gespräch belauscht wurde.
Mikado Sanzenin wandte den Kopf und sah zu Jeremy-chan. Das Mädchen
kenne
ich doch. Kann es sein, das sie tatsächlich dem anderen Geschlecht
entsagt
hat?> Er sah zu wie das Teilzeitmädchen am anderen Tisch in Gelächter
ausbrach. Nein, das darf ich nicht zulassen. Ein solcher Verlust
wäre für
uns Jungs eine schwere Niederlage.>
Mikado: (zu Azusa)"Warte hier auf mich, ich muß ein schweres Unglück
wieder
rückgängig machen."
Gleichzeitig bei unseren Freunden.
Jeremy-chan beobachtete wie Hiroshi von seiner Freundin weggezerrt
wurde.
Sie versuchte das Kichern zu unterdrücken, versagte und prustete
dann heraus.
Jeremy-chan: "Mpf-f-f-f-f-Wahahahaha! Habt ihr die Gesichter gesehen?
Zum
schießen. Vor allem
Yuka als ich ihr zugeblinzelt habe."
Akane war nicht begeistert. Sie zog die Augenbrauen zusammen und sah
sie
streng an. "Ich finde das nicht sonderlich komisch, wie du meine Freundinnen
verarscht hast."
Jeremy-chan: "Hab´ ich doch gar nicht. Als Mädchen bin ich
wirklich lesbisch,
sonst wäre ich ja als
Junge schwul."
Akane: "Und was du da mit Yuka gemacht hast, was sollte das?"
Jeremy-chan: "Wieso? Sie sieht doch gut aus, darf ich da nicht flirten?"
Akane: "Nicht wenn du so aussiehst."
Jeremy-chan: "Okay, ich geb´ zu, das war nicht fair von mir. Kommt
nicht
wieder vor."
Ryoga: "Sag mal, diese Ranko, irgendwoher kenne ich den Namen. Wer ist das?"
Akane: "Ranma´s Jusenkyo-Form."
Ryoga sah von Jeremy-chan zu Ranma und wieder zurück. "Ihr seid ein Paar?"
Jeremy-chan/Ranma: "NEIN! Seh´ ich so aus als wär ich schwul?"
Ranma: (zu Jeremy-chan)"Den Witz fand´ ich übrigens auch
nicht komisch.
Hättest du nicht ein
anderes Mädchen nehmen können?"
Jeremy-chan: "Klar könnte ich. Mach mal Vorschläge."
Ranma: "Öööh... "
Jeremy-chan: "Siehst du. Wir sind die einzigen heterosexuellen Lesben
hier,
wir müssen das alleine
durchstehen. Außerdem schlafen wir schließlich
im gleichen Zimmer, und
das unser Verhältnis über normale
Freundschaft hinausgeht,
oder was anderes als platonisch ist, habe
ich nie behauptet.
Und zudem dürfte uns
das unliebsame Verehrer vom Hals halten."
Ranma wollte grade sagen, das ihn das an Nabiki´s Wortverdreherei
erinnerte,
als sich jemand mit an den Tisch setzte.
Sanzenin nahm Jeremy-chan gegenüber Platz und beugte sich vor.
"Entschuldige
wenn ich störe. Ich wollte nicht lauschen, aber stimmt es das
du kein
Interesse am starken Geschlecht hast?"
Jeremy-chan: "Es stimmt, ja. Was geht dich das an?"
Mikado: "Eine solche Tragödie sollte niemanden unberührt lassen.
Ich kann es
mit meinem Gewissen nicht
vereinbaren, das ein so hübsches Mädchen
wie du nie in den Genuß
von wahrer männlicher Gesellschaft kommen
wird. Das du nie das beschützende
Gefühl in der liebevollen Umarmung
eines Jungen erfahren wirst.
Das du nie die wahren Freuden kennen
lernen wirst, die dir ein
Männerkörper bieten kann."
Während seiner Rede hatte sich Mikado immer näher zu Jeremy-chan
hinübergebeugt. Nun fühlte sie ihren persönlichen Sicherheitsabstand
unterschritten. Sie packte ihn am Kragen, zog ihn über den Tisch
zu sich
heran und starrte ihm kalt in die Augen.
Jeremy-chan: "Hör mal zu, Kumpel. Du wirst es nicht glauben, aber
ich weiß
besser über Jungs Bescheid
als du denkst. Und ich kann dir mit
100%iger Sicherheit sagen,
ich habe kein! Interesse!"
Angewidert schubste sie Mikado von sich. Er fiel zurück in den
Stuhl wo er
einen Augenblick sitzen blieb, unsicher wie er sich verhalten sollte.
Dann
war er wieder hoch und neben Jeremy-chan, und ergriff ihre Hand.
Mikado: "Welch ungeheuerliche Travestie. Es bricht mir das Herz zu sehen,
wie weit du vom rechten
Weg abgekommen bist. (nimmt sie in den Arm)
Ich sehe nur noch eine Möglichkeit
dich wieder zu Verstand zu
bringen: Ich selbst muß
dir beweisen das du wirkliche Erfüllung nur
bei einem Mann finden kannst."
Er spitzte die Lippen und näherte sich Jeremy-chan´s Gesicht.
Diese hatte
bereits die Faust zurückgezogen, bereit zuzuschlagen. Doch bevor
sie handeln
konnte wurde Mikado auf wirkungsvolle Weise unterbrochen: Durch den
Einschlag
eines Stuhles auf seinem Kopf.
Ranma senkte die Hand mit der er das Möbelstück geworfen hatte.
"Küß meine
Schwester und ich mach´ Dosenfutter aus dir ... Nein, ich werde
dich einfach
nur festhalten, und Jessica darf selbst entscheiden was sie mit dir
macht."
Zu Jeremy-chan gewand meinte er trocken "Unliebsame Verehrer vom Hals
halten,
was?"
Mikado befühlte seine Beule, dann stellte er sich herausfordernd
vor Ranma.
"Das ist nun schon das zweite Mal das du misch schlägst. Ich werde
diese
Schmach nicht auf mir sitzen lassen. Ich fordere dich zum Kampf im
Eis-Paarlauf."
Ranma: (läßt die Knöchel knacken)"Na bitte, besser kann
es ja gar nicht
kommen. Genau das wollte
ich auch grade vorschlagen."
Mikado: (dreht sich um)"Azusa, kannst du mal hierher kommen? Wir haben
einen
Herausforderer."
Azusa stand von ihrem Platz auf und kam näher. Mikado deutete auf
sie und
sagte zu Ranma "Das ist meine Partnerin im Paarlauf, Azusa Shiratori.
Wo ist
die deine?"
Wortlos deutete Ranma auf Akane. Akane stutzte, schaute links, dann
rechts.
Ranma zeigte tatsächlich auf sie. "Hey, wer hat gesagt das ich
bei eurer
Spinnerei mitmache?" Aber ihr Protest blieb ungehört.
Azusa war inzwischen bei Mikado angekommen, beide gingen in eine TeamRocket
ähnliche Pose. Der Eisläufer sah hochnäsig auf Ranma.
"Noch hast du
Gelegenheit aufzugeben. Denn wisse, das du es mit dem ungeschlagenen
'Goldenen Paar' von Kolkhoz Highschool zu tun hast." Er stutzte, Azusa
war
nicht mehr bei ihm.
Azusa: "Pierre, Pierre."
Ryoga: "Waahhh! Geh weg." (versucht Azusa von seinem Bein loszureißen)
Mikado: (reißt Azusa von Ryogas Hose weg)"Du hast die ganze Stimmung
ruiniert, du dumme Ziege.
(wendet sich wieder Ranma zu) Also, nimmst
du an?"
Ranma: "Sag Ort und Zeit, und wir werden da sein."
Akane: "Wer hat dir erlaubt über mich zu entscheiden?"
Mikado ignorierte Akane und machte Azusa wieder von Ryoga los. "Die
Eishalle
wo wir uns das erste Mal begegneten. In zwei Wochen. (grinst hämisch)
Du
wirst es bereuen. (zu Azusa) Und du hör´ endlich mit diesem
Unfug auf!"
Azusa: (weinerlich)"Aber dieser Grobian hat Pierre."
Ranma: (zu Mikado)"Ha! Ich kann es kaum noch erwarten. Ich werde dir
so fest
in den Hintern treten das
du den Mond küßt."
(Anm.d.Autors: Ihr meint das Ranma zu übertrieben reagiert? Erinnert
euch
an seine Worte im Manga. Zitat: "Zum ersten Mal in meinem Leben bin
ich
richtig wütend". Nach all der Zeit hat er Mikado nicht vergeben.)
Mikado: "Wir werden sehen."
Azusa: "Wenn wir gewinnen, dann bekomme ich Pierre."
Ryoga: "Kommt überhaupt nicht in Frage."
Azusa: "Ich will aber Pierre haben. ich will! Ich will! Ich wi- mbrlf!"
Mikado hielt seiner Partnerin den Mund zu. "Gut. In zwei Wochen werdet
ihr
eine schreckliche Niederlage erleiden. Hahahaha." Lachend verließ
er, einer
strampelnden Azusa immer noch den Mund zuhaltend, das Lokal.
Ryoga: "Puh! Endlich ist dieses verrückte Weib weg."
Jeremy-chan: (zu Ranma)"War das nicht übertrieben? Er hat dir doch
nichts
getan, und um mir brauchst
du dir keine Sorgen machen."
Ranma: "Das ist eine persönliche Sache. Jedesmal wenn ich sein
Gesicht sehe
kommt mir das Essen hoch.
Es wird Zeit das ich daran Änderungen
vornehme, ohne plastische
Chirurgie. (zu Akane) Ich hoffe du kannst
Schlittschuhlaufen, der
Kampf wird nicht einfach. Wir sollten bald
anfangen zu üben."
Akane: (ganz ruhig)"Oh, ich bin recht gut darin. Aber das ist eigentlich
egal, weil (explodiert)
Ich ganz sicher nicht mit dir daran
teilnehmen werde. Ich lasse
mich doch nicht herumkommandieren. Mach´
was du willst, aber ohne
mich."
Ranma: "Aber ... am Paarlauf kann man nur als Paar mitmachen."
Akane: "Das hättest du dir 'vorher' überlegen sollen. Such´
dir eine andere
Dumme."
Ranma: "Wen soll ich denn nehmen? Wer außer dir kann kämpfen
und ist gut
genug für so einen
Wettstreit?"
Ryoga: "Und ist dazu noch ein Mädchen?"
#############################################################################
Tendo Wohnzimmer.
Kasumi hatte sich mal wieder selbst übertroffen und ein exquisites
Mahl auf
den Tisch gezaubert. Alle Anwesenden langten kräftig zu. Ryoga
war auch mit
da, Ranma hatte keine Lust gehabt ihn nach Hause zu bringen, und Akane
hatte
nichts dagegen gehabt das er bei ihnen mit übernachten könnte.
Bald war der letzte Krümel vom Tisch verschwunden, und Kasumi war
am
abdecken.
Genma: "Nun, Sohn, gibt es was Neues zu berichten? (flüstert) Hast
du den
Nachmittag mit Akane effektiv
nutzen können?"
~Bonk~
Akane: "Ich hab´ das gehört. Wir sind nur etwas in der Stadt
herumgeschlendert, mehr
nicht. Oh, doch, etwas war da noch. Ranma
hat es nicht sein lassen
können und sich in Schwierigkeiten
gebracht."
Ryoga: "Ja, er hat sich mit einem Eisläufer, der übrigens
eine sehr
aufdringliche Freundin hatte,
gestritten. Nun duellieren sie sich in
zwei Wochen."
Kasumi: "Oh, wie nett von ihm."
Genma: "Bravo mein Junge. Eine Herausforderung. Du hast dein Training
in letzter Zeit sowieso
viel zu sehr vernachlässigt. Ein Duell ist
genau das richtige. Ich
hoffe, dein Gegner lohnt sich?"
Ranma: "Pah, ein Weichei ist er. Ein Angeber von Kolkhoz Highschool,
hat mich
zu einem Match im Eis-Paarlaufen
herausgefordert."
Nabiki: "Sagtest du Kolkhoz? Heißt er zufällig Sanzenin?"
Ranma: "Ja, warum fragst du?"
Nabiki: "Mikado Sanzenin und seine Partnerin Azusa Shiratori. Das Goldene
Paar gilt als unschlagbar.
(Yen-Zeichen in den Augen) Was man mit
so einem Turnier verdienen
könnte..."
Ranma: "Setzte auf mich. Ich gewinne nämlich."
Nabiki: "Bescheiden wie eh und je, was Saotome? Sei dir nicht zu sicher,
unschlagbar bedeutet im
Normalfall, das noch niemand gegen sie
gewonnen hat. Außerdem
bezweifle ich das Imutochan´s Eislaufen gut
genug dafür ist."
Akane: (sauer)"Abgesehen davon das ich sehr wohl 'gut genug' dafür
bin, wieso
nehmen immer alle an das
'ich' das machen soll?"
Nabiki: "Dann hat Ranma ein Problem, im Paarlauf nimmt man normalerweise
zu
zweit teil."
Jeremy: "Äh, den zweiten Teil übernehme ich."
Soun: "Aber besteht ein Paar nicht aus einem Jungen und einem Mädchen?"
Jeremy: "Und, wo ist das Problem?"
Soun: "Du und Ranma seid beide Ju- ... oh, verstehe."
Nabiki: "Darf man lachen?"
Jeremy: "Nein."
#############################################################################
In der Eishalle.
Angesichts der unbeabsichtigten Entwicklung der Ereignisse war Training
angesagt. Jeremy hatte in seine Jusenkyo-Form gewechselt, sich einen
dicken
Pulli übergezogen und saß nun auf der Bank und schnürte
sich die
Schlittschuhe zu.
Ranma, in seinem klassischen Outfit, und Akane, in dicke Kleidung gegen
die
Kälte eingepackt, warteten schon an der Tür zur Eisfläche.
Jeremy-chan
stakste unbeholfen auf den Schlittschuhen näher.
Ranma: "Sag mal, bist du eigentlich schonmal auf Eis gelaufen?"
Jeremy-chan: "Nö, das nicht. Aber ich bin ein recht guter Rollerblader,
das
hier sollte nicht viel anders
sein."
Sie setzte einen Fuß aufs Eis, rutschte aus, und legte sich der
Länge nach
hin.
Jeremy-chan: (Gesicht im Eis)"Das tat ... fast nicht weh. ~stöhn~ "
Ranma wandte sich fast verzweifelt an Akane. "Bist du sicher das du
es nicht
machen willst?"
Akane: (kopfschütteln)"Du hast dir die Suppe eingebrockt, du löffelst
sie
auch wieder aus."
Man konnte nicht sagen ob es an dem Unterschied zwischen Straße
und Eis lag,
oder daran das Jeremy-chan in ihrem alternativen Körper darin
keine Übung
hatte, aber nach ein paar weiteren 'Ausrutschern' hatte sie den Bogen
raus.
Nun konnte sie sich mit relativer Sicherheit auf dem Eis bewegen, und
Ranma
ging mit ihr zu etwas waghalsigeren Brems- und Wendemanövern über.
Es wäre wahrscheinlich weiterhin nichts passiert, wenn nicht das
Goldene
Paar in der gleichen Halle trainiert hätte.
Als eine große Menge Leute in Eishockeymontur die Fläche
betraten, machten
die meisten Besucher um Mikado und Azusa Platz. Auch Ranma zog Jeremy-chan
zur Seite.
Ranma: "Gleich machen sie wieder den 'Angriff der Hundert'. Schau hin
und
beobachte, und lerne den
Gegner kennen."
Wie auf ein geheimes Zeichen griffen die Eishockeyspieler an. Mikado
und
Azusa warteten bis zum letzten Augenblick, dann schlugen sie zu. Jeremy-chan
staunte mit welcher Leichtigkeit sich die zwei auf dem Eis bewegten,
den
Attacken auswichen und einen Gegner nach dem anderen ausschalteten.
Helme,
Schuhe, Arm- und Beinschützer flogen durch die ganze Halle.
Dann, als nur noch wenige Gegner standen, flog ein scheinbar verirrter
Hockeyschläger auf Mikado zu und traf ihn zielsicher am Kopf.
Der Eisläufer
kam aus dem Takt und kassierte ein paar Treffer, bevor alle hundert
Kontrahenten am Boden lagen.
Mikado hob den Hockeyschläger auf und sah mißtrauisch in
die Runde. Ranma
schaute unschuldig in eine andere Richtung und pfiff vor sich hin.
Sanzenin
glitt zu ihm hinüber und drohte ihm mit dem Holzprügel.
Mikado: "Wirklich sehr komisch. Wenn ich nicht zufällig heute gute
Laune
hätte, dann würde
ich die Sache hier und jetzt klären."
Ranma reckte Kampflustig das Kinn vor. "Tu dir keinen Zwang an."
Für einen Augenblick sah es fast so aus als wolle Mikado seine
Drohung wahr
machen, dann entspannte er sich aber wieder. "Nein, der Kampf ist in
zwei
Wochen, und bis dahin werde ich mich gedulden." Er grinste, obwohl
es mehr
nach einem Zähnefletschen aussah.
Ranma: "Pah! Feigling."
Das Grinsen verschwand. "Wie bitte?"
Ranma: "Du hast mich schon verstanden."
Kurz bevor sich die zwei gegenseitig an die Gurgel gehen konnten, stellte
sich Jeremy-chan dazwischen. "Sofort aufhören! Umbringen könnt
ihr euch in
zwei Wochen immer noch." Ärgerlich sah sie von einem zum anderen,
und blieb
schließlich bei Ranma. "Und du, hör endlich auf Mikado zu
provozieren. Du
kannst ihn nicht zusammenschlagen nur weil dir sein Gesicht nicht paßt."
Mikado: "Was nehmen meine Ohren war? Höre ich da etwa Sorge um
mich in deiner
Stimme?"
Jeremy-chan: "Nein. Aber Ranma übertreibt wegen einer Sache die
gar nicht
passiert ist."
Mikado: "Du bist tatsächlich um mein Wohl besorgt. Es besteht also
noch
Hoffnung für dich.
Laß mich dir mit einem Kuß danken."
Wißt ihr wie weh eine Schlittschuhkufe im Gesicht tun kann? Mikado
weiß es
jetzt.
Ranma: (zu Jeremy-chan)"Hmm, ich verstehe nicht ganz was an deinem
Zusammenschlagen so anders
sein soll als an meinem?"
#############################################################################
Jeremy lag auf dem Rücken im Dojo. Er hatte die Arme hinter dem
Kopf
verschränkt und den Oberkörper einige Zentimeter vom Boden
angehoben. Das
Gleiche tat der mit seinen ausgestreckten Beinen, so das er zwar fast
flach
dalag, effektiv aber nur mit dem Hintern die Erde berührte.
Er verharrte eine ganze Zeitlang in dieser Position, bis seine Bauchmuskeln
anfingen zu schmerzen. Jeremy entspannte sich und ließ seine
Glieder auf den
Boden fallen. Nach einer Verschnaufpause drehte er sich auf den Bauch
und
begann Liegestütze, wobei er bei jeder Aufwärtsbewegung zusätzlich
in die
Hände klatschte.
Genma betrat das Dojo, blieb am Eingang stehen und sah Jeremy zu. Dieser
störte sich nicht daran. Nachdem er genug Liegestütze gemacht
hatte, begann
er eine einfache Kata. Genma beobachtete ihn weiter.
Als Jeremy den Schattenkampf zuende geführt hatte trat Genma auf
ihn zu.
"Ranma unterrichtet dich also in Musabetsu Kakuto, hm?"
Jeremy. "Ja, was dagegen?"
Genma überging die Frage. "Und du wirst Ranma bald in einem Wettkampf
als..."
Er verzog verächtlich das Gesicht. "...Partnerin unterstützen?"
Jeremy: "Beim Eiskampflaufen. Worauf willst du hinaus?"
Genma: "Du bist kein Saotome. Aber du trägst meinen Namen, auch
wenn es mir
nicht paßt. Und dadurch
trägst du eine gewisse Verantwortung."
Er machte eine dramatische Pause. Jeremy bekam ein ungutes Gefühl.
"Und
weiter?"
Genma: "Kein Saotome hat jemals einen Kampf verloren. Auch wenn ich
dich
nicht als solchen akzeptiere,
so ist Ranmas Erfolg in dem Kampf auch
von deinem Können abhängig.
Um einen Sieg zu garantieren habe ich
beschlossen dich zu unterrichten."
Jeremy: "Danke, aber ich verzichte."
Genma: (verwirrt)"Was?"
Jeremy: "Ich will nicht. Ich kenne deine, gelinde gesagt, seltsamen
Trainingsmetoden. Und außerdem
schlafe ich morgens gerne aus."
Genma: "Was du willst oder nicht steht hier nicht zur Debatte."
Jeremy: "Und was willst du dagegen machen? Mich zwingen?"
Genma: "Wenn es sein muß, ja."
Jeremy: "Und wie?"
Genma griff an.
Kasumi summte fröhlich vor sich hin, während sie am fensterputzen
war.
Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatte kippte sie das dreckige Wasser
weg und
packte die Utensilien zusammen in den Eimer. Sie nahm den Behälter
und wollte
ihn wieder zurück in die Besenkammer stellen. Als sie jedoch die
Tür öffnete
kam ihr Ryoga entgegen.
Kasumi: "Ryoga-kun? Was tust du im Abstellraum?"
Ryoga: "Ich, äh, hehe ... Ich suche den Ausgang. Ich habe ja gesagt
das ich
wieder nach Hause will."
Kasumi: (verwundert)"Ja, aber das war doch gestern Abend."
Ryoga lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.
Kasumi: "Und ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ich hatte nämlich
gestern
noch bei dir Zuhause angerufen
um zu sehen ob du heile angekommen
bist, aber niemand hat abgenommen."
Ryoga: "Wahrscheinlich sind meine Eltern auch grade unterwegs."
Kasumi: "Das kann natürlich sein. (legte einen Finger ans Kinn
und überlegt)
Wenn du willst kann ich
dich zu dir nach Hause bringen. Ich wollte
sowieso noch in die Stadt."
Ryoga: "Das ist aber wirklich nicht nötig."
Kasumi: "Ach was. Geh´ schonmal zur Tür, ich muß mich
nur noch schnell
umziehen."
Kasumi verschwand und ließ Ryoga zurück. Dieser drehte sich
einmal im Kreis.
In welcher Richtung lag denn die Tür?> Er ging los und landete
im
Wohnzimmer, wo Ranma und Akane saßen und Fernseh guckten.
Ranma: (staunt)"Huh, Ryoga? Ich dachte du wärst schon weg."
Ryoga: "Uhm, mir ist was dazwischengekommen."
Kasumi kam herein. "Oh, hier bist du Ryoga-kun. Können wir los?"
Ryoga: "Aber ich möchte wirklich keine Umstände bereiten."
Kasumi: "Tust du auch nicht. Tofu-chan, ich meine Doktor Ono, hat mich
ins
Kino eingeladen. Es macht
ihm sicher nichts aus einen Umweg zu fahren
und dich bei dir abzusetzen."
Ryoga: "Wenn du meinst."
Er folgte Kasumi zur Tür, blieb aber stehen als ihre Worte einsanken.
"Uhh,
Kasumi? Du gehst mit Doktor Tofu aus? Aber ich dachte das Akane in
ihn ...
ich meine, das sie ihn auch mag?"
Kasumi: (verwirrt)"Akane? (Gesicht hellt sich auf) Oh, das meinst du.
Imutochan hat Tofu bis vor
kurzem als eine Art großen Bruder
betrachtet, aber aus irgend
einem Grund hat das nachgelassen."
Kasumi ging weiter. Ryoga nickte und folgte ihr aus dem Haus. Seine
Gedanken
waren aber in Aufruhr. Kasumi und Tofu sind ein Paar. Das heißt,
Akane ist
frei. Und sie ist immer so nett zu mir. Vielleicht könnte ich
sie auch mal
ins Kino einladen.>
Mit diesem Gedanken versank er in Tagträumereien.
(Anm.d.Autors: Wenn Akane nicht grade eine brutale Verrückte ist,
ist sie ein
nettes Mädchen (Zitat Kasumi). Sie verhält sich Jungs gegenüber,
die nicht
mit ihr ausgehen wollen und auch sonst keine romantische Bedrohung
darstellen, eigentlich ganz normal. Deswegen kommt sie diesmal auch
besser
mit Ranma klar. Deswegen empfindet Ryoga auch diesmal wieder so stark
für
sie. Er hatte sich letztes Mal in Akane verliebt, und nichts spricht
dagegen
das jetzt das Gleiche passiert. Auf lange Sicht könnte das Ärger
bedeuten.)
Akane nieste. Gleichzeitig lief es Ranma kalt den Rücken runter.
Irgend etwas
war passiert, etwas schlechtes. Er konnte es spüren. Ärger
ist im Verzug.
Aber was könnte das sein?>
Ranma: "Spürst du das auch?"
Akane: "Huh? Was denn?"
Ranma: "Ich weiß nicht. Als ob etwas in der Luft liegt."
Akane konzentrierte sich und lauschte in sich hinein. "Ja ... irgend
etwas ist
da. Es fühlt sich an als ob sich die Nackenhaare aufstellen."
Ranma: "Das ist Jeremy, den meine ich nicht. Ich meine mehr so eine
Art
Vorahnung."
Akane: "Nein, ich spür´ nichts. Aber was meinst du mit 'Das
ist Jeremy'?
Wieso soll ich ihn spüren
können?"
Ranma: "Seine Aura. Das ist schon eine ganze Weile so, er scheint wieder
mal
mit seinem Ki rumzuspielen.
Wenn er versucht ernsthaft mit mir zu
sparren holt er immer seine
Kampfaura raus."
Akane nickte verständnislos und wandte sich wieder dem TV zu. Nach
einem
Augenblick griff sie das Thema wieder auf. "Aber mit wem könnte
Jeremy denn
kämpfen? Wir sind hier, und Ryoga ist grade weg."
Ranma sah auf. Akane hatte recht. Er lauschte einen Moment, und tatsächlich,
da war noch jemand anderes. Jeremys Gegner benutzte offensichtlich
kein Ki
um seine Techniken zu verbessern, aber Ranma kannte diese Schwingung
sehr gut
und würde sie überall erkennen, solange sie nicht absichtlich
getarnt war.
Er zog die Augenbrauen zusammen. "Pop." Ranma stand auf und lief in
den
Garten, zum Dojo. Als er die Tür aufzog duckte er sich hastig,
und der Majin
Ken zischte knapp über ihn hinweg.
Im Dojo waren Genma und Jeremy in eine wüste Prügelei verwickelt.
Jeremy
schlug und trat nach dem älteren Saotome. Genma schien sich nicht
sonderlich
daran zu stöhren, er wich den Attacken aus und plazierte selber
gut gezielte
Treffer.
Akane stellte sich neben Ranma und blickte überrascht auf das Geschehen,
dann
auf Ranma.
Ranma: "Ich frage mich was Baka Oyaji jetzt schon wieder angestellt
hat? So
ausgeflippt habe ich Jeremy
noch nie gesehen."
Akane sah den beiden Kämpfenden zu, Jeremy versuchte mit verbissenem
Gesichtsausdruck Genma in den Boden zu stampfen, leider vergeblich.
Akane: "Er scheint zwar nicht sonderlich gute Laune zu haben, aber als
Nabiki
versucht hat ihn bloßzustellen
war er sehr viel ärgerlicher, finde
ich."
Ranma schüttelte den Kopf. "Das täuscht." Er deutete auf die
Ki-Blasts, die
Jeremy fliegen ließ wenn Genma außer Reichweite war. Die
Blasts trafen nicht,
sondern zerplatzten wie Seifenblasen an den Wänden. "Sein Majin
Ken basiert
auf Ruhe. Und momentan ist er alles andere als ruhig, sie richten keinen
Schaden an."
Jeremy hatte inzwischen die Nase voll, das Genma ihn systematisch fertig
machte. Der Kampf bekam eine ernste Note als er sein Naginata aus Sub-space
holte und auf Genma einhieb.
Genma runzelte die Stirn, und paßte seinen Stil entsprechend an.
Sein Blick
war verächtlich. "Waffen sind eine Schwäche. Nimmt man sie
weg hat man den
Kampf schon gewonnen."
Jeremy sparte sich die Antwort und stieß von. Er schlitzte Genma´s
Gi am
Ärmel auf, und ein dünner roter Strich erschien auf dessen
Haut. Genma sah
auf seinen Arm, dann auf Jeremy welcher das Naginata links und rechts
neben
seinen Körper kreisen ließ.
Der alte Martial Artist beschloß den Kampf doch etwas mehr Beachtung
zu
schenken. Mit einer schnellen Bewegung hatte er Jeremy den Stab entrissen,
dann packte er ihn am Arm und warf ihn aus dem Dojo.
Ranma und Akane sprangen zur Seite als Jeremy durch die Tür flog.
Genma zog
seinen Gürtel fester und folgte ihm nach draußen.
Akane: "Willst du ihm nicht helfen?"
Ranma: "Wenn ich mich einmische ist er hinterher nur beleidigt. (zu
Genma)
He, Pop!"
Genma drehte sich zu seinem Sohn um. Dann meldete sich sein Gefahrensinn,
aus
den Augenwinkeln sah er wie Jeremy ihm mit einem Halbkreistritt an
den Kopf
zu treten versuchte. Er kickte nach hinten und der Junge flog und landete
zielsicher im Teich. Genma wandte sich erneut an Ranma. "Halte dich
da raus,
Sohn. Was ich mache ist nur zu deinem Besten."
Ranma: (sarkastisch)"Zu 'meinem' Besten'? (knackt mit den Knöcheln)
Du weißt
das du hiernach dran bist?"
Genma schnaubte nur als Antwort und wandte sich wieder um. Jeremy-chan
war
inzwischen aus dem Wasser gestiegen. Sie zog einen Fisch aus dem Ärmel,
sah
das zappelnde Wesen komisch an, und warf ihn dann über die Schulter
zurück in
den Teich. Dann stürzte sie sich auf Genma.
Genma wich zurück und blockte, als Jeremy-chan wie eine Furie auf
ihn
losging. Punch um Punch ließ sie fliegen und hämmerte auf
ihn ein. Als sie
das Tempo noch steigerte wurde Genma tatsächlich etwas hektisch,
hielt aber
trotzdem locker mit. Es gehörte mehr dazu, um einen Kämpfer
seiner Klasse ins
Schwitzen zu bringen. Die Tatsache, das sie noch immer noch an Genma
rankam,
machte Jeremy-chan aber nur noch wütender.
Jeremy-chan: "Raaaahh!"
Sie schlug und schlug und schlug, aber Genma grinste nur spöttisch.
"Du
hättest nicht ins Wasser fallen sollen, als Mädchen hast
du keine Chance."
Jeremy-chan: "AAAAHHH!!"
Voller Zorn versuchte sie noch schneller zu werden, schaffte es aber
nicht.
Genma lachte sie nur aus. Ranma dagegen wußte sehr wohl, was
seine
Schwester-sonst-Bruder da vorhatte.
Ranma: "Sag es einfach."
Jeremy-chan fletschte die Zähne und bedrängte Genma weiter.
Ranma: "Sprich es aus. Glaub mir, es hilft."
Jeremy-chan: "KACHUU TENSHIN AMAGURIKEN!"
~Bratatatatata~
Der Name setzte die Attacke frei, und in Genma´s Gesicht landeten
ziemlich
viele Treffer. Benommen stolperte er zurück und kippte hinten
über.
Jeremy-chan keuchte erschöpft und stützte sich auf ihren
Knien ab.
Genma setzte sich auf und schüttelte den Kopf, um wieder klar denken
zu
können (Als ob das möglich wäre). Er hatte nicht damit
gerechnet das Jeremy
ihn derart hätte treffen können, noch dazu als Mädchen.
Er wischte sich das
Blut vom Kinn und stand auf. Dann griff er an, diesmal ernsthaft.
Jeremy-chan hatte keine Chance. Genma´s Knie traf sie hart im
Magen, und sie
hörte ihre Zähne knirschen als er ihr die Faust unters Kinn
hämmerte. Sie
brach bewußtlos zusammen als er ihr die zusammengefalteten Hände
in den
Nacken schlug.
Genma sah auf das regungslose Mädchen und rieb sich sein schmerzendes
Gesicht. Er war sich nicht sicher wie der Kampf ausgegangen wäre,
hätte ihn
Jeremy-chan als Junge mit der Attacke getroffen. Vielleicht steckte
doch
etwas Potential in dem Jungen.
Seine Gedanken wurden unterbrochen als ihn jemand auf die Schulter tippte.
Er
sah sich um und in das Gesicht seines Sohnes. Ranma grinste und schlug
mit
seiner Faust und die offene andere Hand.
~Kapowie~
Kurze, sehr kurze Zeit später war ein ohnmächtiger Genma auf
den Weg in
L.E.O. (Low Earth Orbit = Niedrige Erdumlaufbahn)
#############################################################################
Einige Tage und auch mehrere Übungsstunden später, wieder
in der Eishalle.
Diesmal zum Glück ohne Sanzenin und Shiratori. Das war auch gut
so, denn so
konnten Ranma und Jeremy-chan ungestört üben.
Die beiden hatten sich inzwischen gut aufeinander eingespielt, und konnten
einige waghalsige Manöver im Martial Arts Ice Skating vollführen.
Ranma raste mit Jeremy-chan als Partnerin übers Eis. Sie trennten
sich und
zogen eine scharfe Linkskurve, das die Eissplitter nur so aufstoben.
In der
Bewegung ergriff Ranma das Teilzeitmädchen an den Händen
und zog sie eng in
die Kurve hinein. Jeremy-chan klammerte sich fest, durch die Drehbewegung
hoben ihre Beine vom Boden ab, und ihre Kufen zischten in einer 360Grad
Bewegung um Ranma herum. Er zog sie wieder an sich, setzte sie auf
dem Boden
ab, und Beide glitten weiter übers Eis.
Ranma: "Jetzt!"
Er fuhr hinter Jeremy-chan, packte sie an der Hüfte und warf sie
in die Luft.
Während sie dort einige Pirouetten drehte schlug Ranma gegen einen
imaginären
Gegner. Als er den Schattenkampf beendet hatte fing er seine Partnerin
elegant wieder auf.
Sie trennten sich, glitten auseinander, zogen einen Bogen und trafen
wieder
zusammen. Jeremy-chan nahm Ranma´s Hand und zog ihn hoch und
über ihren
Kopf. Ohne loszulassen verwandelte Ranma die Bewegung in einen Vorwärtsflip,
schwang sich mit einem Flashkick-ähnlichen Manöver über
sie hinweg und
landete hinter ihr. Den Schwung ausnutzend wirbelte er Jeremy-chan
herum
und in die Höhe. Sie trat mit beiden Beinen zu und ließ
sich dann wieder
auffangen. Ranma zog sie dicht an sich, und Beide nutzten das Vorwärtsmoment
um sich regelrecht nach Vorne zu katapultieren.
Mit einer scharfen Bewegung kamen sie zum Stehen. Jeremy-chan atmete
schwer
und stützte sich mit den Händen auf ihre Knie. Ranma wischte
sich mit dem
Daumen den Schweiß von den Augenbrauen und schnippte seinen Zopf
wieder auf
den Rücken.
Ranma: "Das war doch gar nicht mal so schlecht. Wenn wir so weitermachen
schlagen wir diese Angeber
locker, oder was meinst du?"
Jeremy-chan: "Ich denke ~keuch~ das es ganz gut ist das du ~schnauf~
das
nicht mit Akane machen mußt."
Ranma: "Wie meinst du das?"
Jeremy-chan: (kommt wieder zu Atem)"Als du mich eben aufgefangen hast,
da
hast du mir schon zum vierten
Mal heute an den Busen gegrabscht."
Ranma hätte sich fast aufs Eis gelegt als er das hörte. Abwehrend
fuchtelte
er mit den Händen. "Das ist keine Absicht. Ehrlich. Das mußt
du mir glauben.
Ich meine das nicht so. Ich-"
Jeremy-chan unterbrach ihn lachend. "Ich weiß. Du würdest
wahrscheinlich eher
in eine Grube voller Katzen springen, als einem Mädchen an die
Wäsche zu
gehen von dem du weißt das sie ein Junge ist." Sie wurde wieder
ernst. "Paß
in Zukunft trotzdem besser auf, okay? Die sind verdammt empfindlich,
die
Dinger."
Ranma: "Das weiß ich leider nur zu gut ~seufz~. ... Hmm, ich bin
echt froh
das du nicht Akane bist,
sonst wäre ich jetzt schon wieder per
Luftpost unterwegs."
Akane: "Hatschie!"
Sie schniefte und sah wieder auf die Eisbahn. Ranma schaute zu ihr hinüber
und sagte etwas, worauf Jeremy-chan lachen mußte.
Akane hatte sich von Sayuri und Yuka dazu überreden lassen dem
Training der
Saotomes zuzuschauen. Nachdem ihre Schwester die Werbetrommel gerührt
und
fleißig Kohle kassiert hatte, war der bevorstehende Kampf in
aller Munde.
Mittlerweile hieß es schon Furinkan vs. Kolkhoz.
Und nun saß sie hier mit ihren Freundinnen auf der Zuschauerbank
und sah zu
wie die zwei Jusenkyo-Opfer halsbrecherische Kunststücke machten.
Sayuri: "Weißt du, Akane, die Zwei geben zusammen ein hübsches Paar ab."
Akane sah ihre Freundin nur ungläubig an. Wenn du nur wüßtest.>
"Ich glaube
eher nicht."
Sayuri: "Doch wirklich, schau sie dir doch an. Ranma und Jessica arbeiten
perfekt zusammen, jeder
vertraut dem anderen."
Yuka: "Und Ranma scheint zu ihr richtig offen zu sein. (macht ein
enttäuschtes Gesicht)
Jedesmal wenn ich versucht habe mit ihm zu
flirten fing er an zu stottern
und wurde ganz nervös. Bei seiner
Adoptivschwester ist das
ganz anders."
Akane: "Du hast was? Mit ihm geflirtet?"
Yuka: "Keine Angst, ich spanne dir deinen Freund schon nicht aus. (blickt
verträumt auf die Eisfläche)
Aber was würde ich dafür geben jetzt
an Jessica´s Stelle
zu sein ..."
Akane: (wirft dazwischen)"Ranma ist nicht mein Freund."
Sayuri: "... Und von ihm im Arm gehalten zu werden. ~schmacht~ "
Akane sah demonstrativ weg und verschränkte die Arme. "Pah!"
Yuka: "Oho, höre ich da etwa eine Spur von Eifersucht?"
Akane: "ICH BIN NICHT EIFERSÜCHTIG! ... Von mir aus können
Ranma und
'Jessica' bleiben wo der
Pfeffer wächst."
Sayuri: (grinst zu Yuka)"Akane ist überhaupt nicht eifersüchtig, nicht wahr?"
Yuka: (sarkastisch)"Nein, überhaupt nicht."
Akane: " ~knurr~ "
Yuka: "Beruhige dich wieder, wir machen doch nur Spaß. Außerdem
besteht doch
überhaupt keine Gefahr
das Jessica dir Ranma wegnimmt. Sie ist
lesbisch, schon vergessen?"
Akane sagte nichts, sondern starrte nur auf die Eisfläche. Sie
wußte das
Jeremy und Ranma nur Freunde waren. Eher würde Nabiki Geld verschenken
als
das sich die zwei auf eine derartige Beziehung miteinander einließen.
Also warum machte sie der Anblick dann so wütend?
Ein kleines Stimmchen piepste in ihre Gedanken. "Weil du weißt
das 'du' jetzt
dort auf dem Eis sein könntest. Das Ranma 'dich' in den Armen
halten könnte."
Akane schlug die innere Stimme nieder, drehte sich um und stapfte davon.
Ihre Freundinnen blickten ihr hinterher, sahen sich verwirrt an, und
zuckten
dann mit den Schultern.
Sayuri: "Denkst du was ich denke?"
Yuka: (nickt)"Definitiv eifersüchtig."
#############################################################################
Nabiki´s Zimmer, früh morgens.
Seitdem Genma beschlossen hatte nun auch Jeremy zu trainieren hatte
der
tägliche Radau erheblich zugenommen. Im Gegenzug war dafür
das Frühstück
sehr viel ruhiger geworden, dank der Abwesenheit eines bis zu dem Zeitpunktes
sehr bewußtlosen Pandas.
Nabiki konnte der Tatsache im Moment aber nichts positives abgewinnen,
sie
wollte schlafen. Sie zog ihr Kopfkissen über denselben und drehte
sich um.
Es half nicht.
Nach einer Weile gab sie auf. Mit hängendem Kopf und geschlossenen
Augen
verließ sie ihr Zimmer, ging die Treppe hinunter und in die Küche,
wo Kasumi
schon das Frühstück vorbereitete.
Kasumi: "Ohayo Imutochan, gut geschlafen?"
Nabiki: " ~grummelmurmel~ "
Kasumi: "Ja, der Kaffee ist schon fertig."
Nabiki: " ~murmelgrummel~ "
Sie nahm die Tasse an, die Kasumi ihr reicht, und leerte sie mit einem
Zug.
Dann erst öffnete sie ihre Augen einen Spaltbreit, murmelte etwas
das sich
nach "Ich nehme mal ein Bad." anhörte und schlurfte wieder aus
der Küche.
Das Frühstück verlief ereignislos (wie gesagt, Genma-Panda
lag noch
ohnmächtig im Blumenbeet) und vier Teenager machten sich auf den
Weg zur
Schule.
Als sie das Haus verließen, sahen sie ein kleines Zelt im Vorgarten
stehen.
Alle schauten verwundert.
Jeremy: "Das sieht aus wie das von Ryoga."
Ranma grinste, stellte sich neben das Zelt und holte tief Luft. "Hier
spricht
die Polizei. Sie sind umstellt. Herr Ryoga Hibiki, kommen Sie mit erhobenen
Händen heraus!"
Man hörte etwas im Zelt rumoren, dann steckte ein unausgeschlafener
Ryoga
seinen Kopf heraus. "Was zum ...?"
Ranma sprang vor und kniff ihn in die Nase. "Reingefallen, Schweinebacke."
Ryoga schlug die Hand zur Seite und sah die Anderen erstaunt an. "Huh?
Was
macht ihr denn hier mitten in der Wildnis?"
Akane: "Die 'Wildnis' ist unser Vorgarten."
Ryoga: (stammelt)"Oh ... Akane ... hallo. Hehe."
Ranma gefiel Ryoga´s Blick überhaupt nicht. Er kannte diesen
Ausdruck. Wie
zufällig stellte er sich zwischen die Beiden. "Hör mal, Schweinebacke,
wenn
du deine Sachen zügig zusammenpackst, dann nehmen wir dich mit
zur Schule."
Akane knuffte ihm in die Rippen. "Hör auf Ryoga so zu nennen, das
ist nicht
nett."
Ranma´s Gesicht versteinerte sich und er schwieg. Wenn man ganz
genau hinsah
konnte man aber erkennen das sein rechtes Auge ganz leicht zuckte.
Weder
Jeremy noch Nabiki entging diese Tatsache.
Die Schulzeit flog nur so dahin. Akane fragte sich was heute mit Ranma
los war. Jedesmal, wenn er glaubte das sie nicht hinsah, warf er Ryoga
giftige Blicke zu.
Über Ryoga wunderte sie sich auch. Es schien, als ob er manchmal
träumend
in der Gegend herumstarrte. Und in den Pausen, wenn sie versuchte ein
Gespräch mit ihm anzufangen, stammelte und stotterte er wie Doktor
Tofu es
früher in Kasumi´s Nähe getan hatte. Was das wohl zu
bedeuten hatte?
Auf dem Rückweg gab es einen kleinen Zwischenfall mit Frau Watanabe.
Ranma
wandelte sich wieder zurück, Jeremy-chan ließ es bleiben.
Beim Eistraining
würde sie sowieso wieder ein Mädchen sein müssen.
Wieder in der Eishalle.
Ryoga hatte Akane gefragt ob sie vielleicht Lust hätte, mit ihm
ein wenig
Schlittschuh zu laufen, wo Jeremy-chan und Ranma keine Zeit hatten.
Akane
hatte angenommen. Ranma hatte auf dem Weg zur Halle zweimal versucht
Ryoga
loszuwerden, aber der verlorene Junge schien ausnahmsweise mal den
richtigen
Weg zu finden. Später hatte sich herausgestellt das Ryoga überhaupt
nicht
Schlittschuhlaufen konnte, was ihm einen komischen Blick von Akane
und lautes
Lachen von Ranma eingebracht hatte. Dieses wiederum hatte fast zu einem
Streit zwischen den Jungs geführt, bis Akane dazwischen gegangen
war und
Ryoga vorgeschlagen hatte das sie auch einfach nur zuschauen konnten.
Und
dabei blieb es auch.
Nabiki betrat den Eingang der Eishalle. Sie winkte dem Mann an der Kasse
einmal zu und wurde dann eingelassen ohne zu zahlen. In der Halle selbst
sah
sich kurz um, und ging dann zielstrebig auf Akane und Ryoga zu.
Ryoga unterdessen hatte den wohl schwersten Kampf seines Lebens. Er
saß
neben Akane und versuchte verzweifelt genug Mut aufzubringen um sie
anzusprechen. Schließlich gab er sich einen Ruck.
Ryoga: "Ich-"
Nabiki: (taucht hinter den Beiden auf)"Hi Imutochan. Gar nicht auf dem Eis?"
Ryoga sackte in sich zusammen. Akane drehte sich zu ihrer Schwester
um.
"Nein, keine Lust heute. Was machst du hier?"
Nabiki: "Geschäfte, Schwesterherz, Geschäfte. (deutet aufs
Eis) Ich muß doch
sehen wie sich meine Investition
entwickelt."
Akane rümpfte die Nase.
Nabiki: "Wenn du ohnehin nicht aufs Eis gehst, leihst du mir deine
Schlittschuhe?"
Akane gab sie ihr. "Was hast du denn vor?"
Nabiki setzte sich und zog ihre Schuhe aus. "Ein paar Promotion-Fotos
von
unseren Favoriten und den Kontrahenten." Sie zeigte zum gegenüberliegenden
Ende der Halle, wo Mikado und Azusa das Eis betraten. "Ich habe dafür
gesorgt
das die Zwei auch hier sind. Sowas erhöht die Spannung beim eigentlichen
Kampf."
Akane schüttelte nur den Kopf. Nabiki schmunzelte, und ging zur
Eisfläche.
Auf besagter Eisfläche waren Ranma und Jeremy-chan noch völlig
ahnungslos,
das ihre Gegner ebenfalls anwesend waren. Sie merkten es erst als Jeremy-chan
von jemand anderem als Ranma aufgefangen wurde.
Mikado: "Sei mir gegrüßt, holde Schönheit. Welch glückliche
Fügung des
Schicksals, dich in meinen
Armen zu finden."
Jeremy-chan: (versucht wegzukommen)"Laß mich los!"
Mikado: "Aber warum? Laß mich die Wärme meines Herzens mit
dir teilen. Laß
mich den Fluch brechen,
der auf dir lastet."
Jeremy-chan drückte Mikado´s Gesicht, welches sich ihr schon
wieder näherte,
von sich weg. "Das ist kein Fluch, das ist meine Einstellung. Ich steh´
nunmal auf Frauen, finde dich damit ab."
Mikado ließ sie los. Nicht ganz freiwillig, angesichts der Tatsache
das
Ranma ihm am Ohr davonzog. "Du kannst es echt nicht lassen jedes Mädchen
abzuküssen, was?"
Mikado befreite sich aus Ranma´s Griff und sah ihn ärgerlich
an. "Ich tue nur
das, was mir vorherbestimmt wurde." Er deutete anklagend auf Ranma.
"Laß
dir gesagt sein: Im Verlauf unseres Kampfes werde ich deiner Schwester
einen
Kuß rauben, und sie auf den richtigen Weg zurückführen."
Jeremy-chan: "Wenn du das machst, dann hast du mein Knie in der Familien-
planung sitzen, klar? (spuckt
aus) Wo doch alle sagen das du ein
miserabler Küsser bist."
Mikado sah sie entsetzt an. "Was?"
Ranma: "Kann ich nur bestätigen."
Der Eiskunstläufer ballte die Fäuste. "Niemand, NIEMAND hat
so etwas je zu
mir gesagt. Frauen aus aller Welt stehen Schlange vor meiner Tür."
Mikado
war ernsthaft gekränkt. Er drehte sich um, packte das nächstbeste
Mädchen
und preßte seine Lippen auf die ihren.
Es dauerte einen guten Moment als er wieder von ihr ließ. "Nun
sag mir, bin
ich ein akzeptabler Küsser?"
Ranma´s und Jeremy-chan´s Augen weiteten sich, als sie sahen
WEN Mikado da
erwischt hatte.
Nabiki blinzelte, preßte die Lippen zusammen, schmatzte einmal
und wischte
sich dann den Mund ab. "Zu stürmisch, zu fest, und beim ersten
Mal küßt man
noch nicht mit der Zunge. Ich gebe dir eine vier minus."
Mikado starrte sie mit offenem Mund an. Zum zweiten Mal heute wurde
seine
Fähigkeit angezweifelt. Er wollte grade eine wütende Erwiderung
geben, als
ihn ein Wutschrei vom Rande der Eisbahn unterbrach.
Akane: "WIE KANNST DU ES WAGEN?"
Sie kochte vor Wut, und ihre Aura begann rot um sie herum zu flackern.
Akane
schnappte sich den ersten passenden Gegenstand in Reichweite, was zufällig
Ryoga´s Regenschirm war. Problemlos hob sie ihn hoch und stürmte
aufs Eis.
Akane: "WIE KANNST DU ES WAGEN MEINE SCHWESTER ZU KÜSSEN? HENTAI!"
Ranma und Jeremy-chan griffen das tobende Mädchen an den Armen,
aber selbst
zu zweit hatten sie Mühe sie zurückzuhalten. Akane wand sich
in der
Umklammerung und versuchte freizukommen. "Laßt mich LOS! Ich
werde diesen
Perversen umbringen." Wütend starrte sie Sanzenin an. "Ich werde
dir diesen
Schirm in deinen Arsch schieben und aufspannen!"
Mikado wurde blaß um die Nase. Nabiki beugte sich zu ihm rüber.
"Ich an
deiner Stelle würde machen das ich hier wegkomme. Bis jetzt hat
sie ihre
Versprechen immer wahr gemacht."
Mikado schluckte hörbar. Er sah auf Akane, und die Wut in ihren
Augen. Ranma
und Jeremy-chan hatten immer mehr Probleme sie festzuhalten. Mikado
war
kein Feigling, aber in gewissen Situationen war ein strategischer Rückzug
die bessere Lösung.
Erst als der Eiskunstläufer verschwunden und Akane sich wieder
einigermaßen
beruhigt hatte, wagten es die zwei Saotomes sie loszulassen. Akane
knirschte
mit den Zähnen, dann packte sie Ranma am Kragen. "Los! Bring mir
bei was
ich wissen muß. Ab sofort bin ich deine Partnerin."
Ranma sah sie komisch an. "Huh? Aber ... wieso?"
Akane ließ ihn los und verschränkte trotzig die Arme von
der Brust. "Der
Kerl hat Oneechan geküßt. Das nehme ich persönlich.
Ich will ihn mit eigenen
Händen kaltmachen."
Ein dünnes Stimmchen meldete sich. "Und außerdem bist du
gerne mit Ranma
zusammen."
Akane fuhr herum und schlug protestierend mit ihren Armen nach unten.
"DAS
MEINE ICH NICHT!" Dann blinzelte sie, hinter ihr war niemand.
Ranma, Jeremy-chan, und Nabiki wunderten sich über diesen erneuten Ausbruch.
Ranma: "Um, wenn du willst. ... Gerne."
Jeremy-chan: "Ist mir eh´ lieber. (schaut sich um) Wo bist du
eigentlich mit
Ryoga geblieben?"
Ja, wo war Ryoga wieder? Er wußte es selbst nicht. Er wußte
nur das er auf
der Flucht war.
Auf der Flucht vor diesem gräßlichen Mädchen das seine
Hose Pierre getauft
hatte und sie ihm ausziehen wollte.
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Am gleichen Abend.
Akane: "... und deswegen werde 'ich' jetzt Ranma´s Partnerin sein."
Während Akane die Geschichte erzählte schwieg die gesamte
Familie.
Allerdings gab es deutliche, recht unterschiedliche Reaktionen.
Kasumi wurde ein wenig blaß und bedeckte ihren Mund mit den Fingern.
Tofu,
welcher auch anwesend war, legte seinen Arm um sie und schaute etwas
besorgt
drein.
Soun bekam feuchte Augen als Akane erzählt hatte wie Nabiki geküßt
wurde.
Jetzt sah er so aus als wollte er jeden Moment losheulen.
Genma hatte sich nur gelangweilt, bis zu dem Punkt wo sich Akane als
Ranma´s
Partnerin deklariert hatte. Als sie nun fertig war ergriff er sogleich
das
Wort.
Genma: "Aber das ist doch wunderbar. (zu Soun) Tendo, hast du gehört
was
deine Tochter gesagt hat?"
Soun starrte nur mit wäßrigen Augen ins Leere.
Genma: "Sie hat eine eindeutige Aussage gemacht. Sie und mein Sohn werden
heiraten."
Ranma/Akane/Jeremy/Nabiki/Kasumi/Tofu: "WAS?"
Genma: "Wir müssen sofort einen Priester holen! Bevor sie es sich
anders
überlegen."
Soun erhob sich langsam und schüttelte den Kopf. "Nicht jetzt.
Im Augenblick
gibt es Wichtigeres."
Genma sah ihn völlig verdattert an. "Was könnte wichtiger sein?"
Soun ging zum Schrank, öffnete ihn und begann darin herumzusuchen.
"Zuerst
muß ich mich um diesen Kerl kümmern der mein kleines Baby
gegen ihren Willen
geküßt hat."
Nabiki schüttelte fassungslos den Kopf. "Daddy, bitte. Du machst
dich
lächerlich."
Soun drehte sich entschlossen zu seiner Tochter um. "Tut mir leid, aber
das
ist eine Sache der Familienehre." Er wandte sich wieder dem Schrank
zu .
"Wo habe ich nur mein Katana hingetan?"
Genma sah völlig perplex aus. "Aber ... die Vereinigung der Schulen!"
Als er
keine Antwort bekam packte er Ranma an den Schultern und schüttelte
ihn.
"Sag du doch auch was! Du weißt doch um was es hier geht."
Ranma befreite sich aus dem Griff seines Vaters. "Natürlich weiß
ich worum
es hier geht." Gelassen zog er seine Kleidung wieder zurecht. "Und
was ich
dazu sage ist ... MOKO TAKABISHA!"
Genma wurde durchs Fenster in den Garten geblastet.
Soun hatte inzwischen sein Katana wiedergefunden. Er zog es aus der
Scheide
und wollte zur Tür gehen, als Nabiki ihn am Arm zurückhielt.
"Daddy, tu´s
nicht. Du wirst uns alle blamieren."
Soun lächelte seine Tochter an und streifte ihre Hände ab.
"Tut mir leid
Nabiki, aber manchmal muß ein Vater eben gewisse Dinge tun."
Mit
entschlossenem Gesicht ging er auf die Tür zu.
Nabiki wandte sich an ihre Schwester. "Akane?"
Akane zog ihren Hammer hervor und warf ihn ihr zu. Nabiki fing ihn auf
und
schlug ihren Vater nieder. Dann gab sie Akane den Hammer wieder. "Danke."
Akane ließ ihren Mallett wieder verschwinden. "Dafür nicht."
Kasumi eilte besorgt auf Soun zu und kniete neben ihm nieder. Fragend
sah
sie dann zu ihrem Freund. "Tofu-chan?"
Tofu: (steht auf)"Sicher, ´Sumi-chan. (untersucht ihn kurz) Nichts
passiert.
Er ist nur ohnmächtig,
keine bleibenden Schäden."
Die Terrassentür öffnete sich, und ein ziemlich nasser Panda
kam herein und
funkelte Ranma an.
Genma-Panda: {Wie kannst du es wagen mich so zu behandeln?} ~flip~ {Ich
erwarte etwas mehr Respekt.}
~flip~ {Und jetzt heirate Akane!}
Ranma: "Ich behandle dich so wie ich es für richtig halte. Moko Takabisha!"
Ein zweites Mal verließ Genma auf unfreiwillige Weise das Haus.
Akane sah stirnrunzelnd zu Ranma. "Du scheinst von der Idee mich heiraten
zu
müssen nicht sonderlich begeistert. Bin ich dir etwa nicht gut
genug?"
Ranma hob beruhigend die Hand. "Das hat nichts mit dir zu tun. Bei Nabiki
würde ich mich genauso verhalten." Er setzte sich wieder an den
Tisch und
sah die Tendo-Schwestern an. "Als Pop und ich hier angekommen sind
habe ich
gesagt das ich bereit bin die Sache durchzuziehen, wenn es sein muß.
Aber
ich habe auch gesagt das ich 'euch' die Entscheidung überlasse.
Wenn du mich
heiraten willst, okay. Wenn nicht, ihr habt noch ein ganzes Jahr Zeit
euch
zu entscheiden." Er warf einen Blick auf Kasumi und Tofu. "Aber so
wie es
aussieht muß die Entscheidung nur noch von zwei gefällt
werden ... Huh?"
Er stoppte und sah Jeremy erstaunt an. Dieser hatte einen Ki-Ball erzeugt
und
sah zur Terrassentür. Ranma folgte seinem Blick und sah seinen
Vater/Panda
wieder im Türrahmen stehen.
Genma sah von seinem Sohn zu der leuchtendgelben Kugel in Jeremy´s
Händen,
dann wieder zu Ranma. Er schluckte, trat einen Schritt zurück
und zog die
Tür wieder zu.
Akane: (staunt)"Wie kriegt ihr zwei das nur immer hin? (zeigt auf Jeremy´s
Ki-Blast) Darf ich?"
Jeremy nickte. Akane legte vorsichtig ihre Hand darauf. "Fühlt
sich ganz
anders an wie die von Ranma. Irgendwie ruhig." Sie zog die Hand wieder
zurück. "Ob ich das wohl auch könnte?"
Jeremy löste sein Ki wieder auf. "Mußt du Ranma fragen. Er ist der Experte."
Ranma wiegte unsicher mit dem Kopf. "Naja, ich weiß nicht..."
Tofu: (zu Akane)"Wenn du eine passende Emotion gefunden hast, dann bin
ich
da ziemlich positiv."
Ranma und Jeremy sahen ihn mit großen Augen an.
Tofu: "Was denn? Nur weil ich mir nie die Mühe gemacht habe sowas
zu lernen,
heißt nicht das ich
nicht das theoretische Wissen dafür besitze."
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Und so hatte sich die Situation entwickelt, mit deren Ergebnis alle
Beteiligten zufrieden waren.
Genma sah endlich wieder Hoffnung für die Vereinigung der Schulen.
Bald schon
würde Ranma heiraten, und dann würde er sich zur Ruhe setzen
und vom
Einkommen seines Sohnes leben können. (Genma ist ein trauriges
Beispiel für
einen Vater, nicht wahr?)
Jeremy war froh, das er nun nicht mehr jemand spielen mußte der
er gar nicht
war, namentlich seine nichtexistente Schwester. Auch wenn er sich nicht
sonderlich an seinem Fluch störte, so versuchte er doch so wenig
Mädchen zu
sein wie möglich.
Ranma war glücklich. Er war zufrieden damit, mit Akane zusammen
zu sein. Sie
an sich zu halten, sie zu berühren, ihren Duft einzuatmen. Für
Akane galt
das Gleiche, auch wenn sie es sich selbst gegenüber immer noch
abstritt.
Es war wieder einige Tage später. Akane hatte sich von Tofu die
Grundregeln
des Ki, den damit zusammenhängenden Attacken sowie ihrer Aura
erklären
lassen. Da dem Doktor allerdings die praktische Erfahrung darin fehlte,
war
es wieder an Ranma ihr das Nötige beizubringen.
Ranma mochte als Sensai in diesen Dingen unschlagbar sein, leider tendierte
er immer noch dazu in den unpassendsten Momenten das Falsche zu sagen.
Jeremy war nicht im Geringsten überrascht, als Ranma mit mißmutigem
Gesicht
und einem roten Handabdruck auf seiner Wange ins Wohnzimmer kam.
Ranma: (murmelt)"Machoweib. Unhübscher Klotz. So was von unfeminin."
Nabiki sah auf und zog eine Augenbraue nach oben. "Wieder Ärger
mit meiner
kleinen Schwester, Saotome?"
Ranma: "Pah! Da versucht man ihr zu helfen, und wie dankt sie es mir?"
Beleidigt setzte er sich an den Tisch. Kasumi kam und reichte ihm einen
Eisbeutel. Ranma nahm ihn, kühlte seine Wange und erzählte
weiter. "Nach
einer Emotion fragt sie mich. Und ich sag ihr, soll sie es doch mit
Ärger
versuchen. Hat nicht geklappt. Oder Glück. Auch nichts. Dann haben
wir Stolz,
Depression, Ruhe probiert, aber sie ist einfach zu blöd dazu.
Und ich sag
zu ihr, soll sie doch mal 'unhübsch sein' nehmen, da hat sie ja
genug davon."
Er nahm den Eisbeutel weg und befühlte seine Backe. "In dem Moment
hatte ich
das Gefühl, das wir mit Ärger doch nicht so falsch lagen."
Schmerzhaft
zuckte er zusammen. "Aua, tut das weh!"
Im Dojo.
Akane war damit beschäftigt einen Sandsack weichzuprügeln
als Jeremy
hereinkam. Er beobachtete sie eine Weile, wie sie mit verkniffenem
Gesicht
immer wieder zuschlug, dann machte er sich bemerkbar.
Jeremy: "Wie geht´s deiner Hand?"
Akane stoppte mitten im Schlag und wandte sich um. "Gut. Auf jeden Fall
besser als Ranma´s Backe."
Jeremy lachte und ging zu ihr rüber. "Gar nicht mehr am Ki trainieren?"
Akane: "Nein. Doktor Tofu sagt das ich mich dazu auf ein ganz bestimmtes
Gefühl konzentrieren
muß, aber das will nicht funktionieren. Und
Ranma, dieser Mistkerl,
macht sich auch noch über mich lustig."
Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse und trat so fest gegen den
Sandsack, das die Verankerung aus der Decke riß und das ganze
Teil davonflog.
Jeremy: "Ich denke er hat nur versucht dir zu helfen. Wut ist auch ein
Gefühl, und du bist
'ziemlich' wütend im Moment."
Akane sah ihn verwundert an. "Hmm, du hast recht..."
Jeremy: "Und jetzt nimm diese Wut und versuche sie zwischen deinen Händen
zu
sammeln."
Akane nickte, stellte ihre Füße hüftbreit auseinander
und hob die Hände vor
dem Bauch. Sie schimmerte ein wenig rötlich, aber sonst passierte
nichts.
Jeremy: "Versuch an Tatewaki zu denken. Wie er der Schule gesagt hat
das
die Jungs dich besiegen
müssen um mit dir auszugehen. Und den ganzen
morgendlichen Ärger
den das mit sich gebracht hat.
Oder stell dir vor wie Mikado
Nabiki geküßt hat. Sammel den ganzen
Zorn in deinem Bauch, und
dann preß ihn heraus."
Die rote Aura flackerte nun deutlich um sie herum, und Akane verzog
zornig
das Gesicht. Ihre Hände zitterten ganz leicht, aber von Ki war
noch immer
nichts zu sehen.
Enttäuscht atmete sie aus und ließ die Arme sinken. "Es
bringt einfach
nichts."
Jeremy: "Das erste Mal ist das Schwerste. Danach wird es immer leichter."
Akane: "Ich kann nicht. Wut ist nicht das Richtige."
Jeremy kratzte sich nachdenklich am Kopf. Dann zuckte er mit den Schultern.
"Vielleicht hat Ranma doch recht. Du bist einfach nicht geeignet dafür."
Er
materialisierte eine Ki-Kugel. "Mach dir nichts draus. Es gibt immer
Gewinner
und Verlierer."
Akane stutzte, und stemmte dann ärgerlich ihre Hände in die
Hüfte. "Paß auf
was du sagst. Ich kann dich immer noch fertig machen wenn ich will,
Ki hin
oder her." Ihre Aura flammte heftiger um sie herum.
Jeremy lachte und warf spaßeshalber den Ki-Ball nach Akane. "So?
Versuch es
doch mal. Ich werde sicher was zu lachen haben." Er grinste sie an
und
ging in Kampfstellung.
Akane tat das Gleiche. Mit einer schnellen Kombination griff sie an.
Jeremy
wich zurück, während er sie weiter neckte. "Ich schulde dir
sowieso noch
eine Tracht Prügel. Aber paß auf, im Gegensatz zu Ranma
habe ich keine
Hemmungen Frauen zu schlagen."
Akane deutete eine Finte an, dann stieß sie ihr Knie in Jeremy´s
Magen. Mit
einem Schritt war sie neben ihm, beschrieb mit ihrem Fuß einen
Halbkreis und
ließ ihn in seinen Nacken krachen. Jeremy flog ein gutes Stück
durch die
Luft.
Benommen richtete er sich wieder auf, schüttelte den Kopf und fixierte
Akane.
"War das alles? Das kitzelt ja nicht mal. Es wird Zeit das dir mal
jemand
zeigt wo der Hammer hängt und deine Arroganz ein wenig zurechtstutzt."
Er
brachte seine eigene Aura zum Vorschein und winkte Akane näher
zu kommen.
Das kurzhaarige Mädchen kochte vor Wut. Mit einem Schrei sprang
sie vor und
hieb auf Jeremy ein. Dieser war klug genug sich auf keinen richtigen
Kampf
einzulassen. Er beschränkte sich aufs Blocken und Ausweichen und
spottete
weiter.
Jeremy: "Mann, Akane, das ist grottenschlecht. Ich frage mich wie du
die
Horde o´Hentai jeden
Morgen besiegen konntest. ... Ich frage mich
warum sie dich überhaupt
'angegriffen' haben? Du befindest dich doch
auf der Furinkan-Schönheitsskala
auf den untersten Plätzen."
Akane sah rot. Sie wollte Jeremy nicht wirklich verletzen, sie wußte
das sie
besser war als er. Aber nachdem er das gesagt hatte ließ sie
alle Hemmungen
fallen und ging auf ihn los.
Jeremy war besorgt. Er bewegte sich schon auf voller Geschwindigkeit,
aber
Akane durchbrach trotzdem immer öfter seine Deckung und verpaßte
ihm
äußerst schmerzhafte Treffer. Ich muß mich beeilen.
Wenn ich sie nicht
bald wütend genug habe, dann kriegt sie mich. Und ich halte das
nicht mehr
lange aus.> "Hey, Akane. Bist du dir sicher das du früher nicht
mal ein
Junge warst? So wie du dich verhältst könnte man das fast
meinen."
Akane stoppte mitten in der Bewegung. Dann stieß sie ein tiefes
Knurren aus.
Mit einem Schrei sprang sie auf ihn zu. "STIRB!" Wie wild hieb sie
auf
Jeremy ein.
Es dauerte eine ganze Weile bis sie von ihm abließ. Akane sah
keuchend zu ihm
herab. "Wer ist jetzt besser? Nimmst du zurück was du gesagt hast?"
Jeremy war in keinem guten Zustand. Er fühlte sich elend, und sein
rechts
Auge begann schon zuzuschwellen. Trotzdem setzte er sich hin, sah Akane
an
und schaffte es sogar noch spöttisch zu lachen. "Schläger.
So was wie dich
findet man als Türsteher in Discotheken, aber nicht im Dojo."
Akane trat zu. Ihr Fuß traf Jeremy´s Kopf, und er rutschte
ein Stück über den
Boden und regte sich nicht mehr. Akane sah ihn noch mal verachtend
an, dann
drehte sich um und wollte gehen.
Jeremy: (schwache Stimme)"Otemba..."
Sie blieb stehen. Hinter ihr hörte sie Jeremy sich bewegen.
Jeremy: (schwache Stimme)"Kawaiikune .... Otemba. Ich bemitleide ...
Ranma,
wenn er später ...
ausgerechnet dich ... heiraten muß."
Das reichte. Akane fuhr herum und starrte mit fast glühenden Augen
auf
Jeremy. Ihr Gesicht war wutverzerrt. Ihre geballten Fäuste zitterten
heftig.
Langsam hob sie die Arme. Sie würde es diesem 'Jungen' zeigen.
Jeremy würde
den Tag noch verfluchen an dem er sie getroffen hatte. Sie spürte
einen
unglaublichen Zorn in ihrem Magen, eine Kraft die darauf brannte
herausgelassen zu werden. Wie einem inneren Instinkt folgend streckte
sie
ihre Hände aus und spreizte die Finger.
Genma, Soun und Ranma ruckten gleichzeitig mit den Köpfen hoch.
Soun: "Habt ihr das auch gespürt? Diese Energie?"
Genma: (uninteressiert)"Sicher nur wieder Jeremy. Wer weiß was
der Bengel
jetzt schon wieder angestellt
hat."
Soun: "Komisch, hat sich irgendwie nicht nach ihm angefühlt."
Genma: "Und wer soll es sonst gewesen sein?"
Ranma unterdessen war aufgesprungen und schon an der Terrassentür.
"Das war
Akane." Und mit diesen Worten war er draußen.
Genma und Soun sahen sich an. Dann waren sie beide auf den Beinen und
hetzten
nach draußen. Was ihnen als erstes ins Auge fiel war das Loch
im Dojo. Dann
die grade Linie umgemähter Blumen, die sich von diesem Loch durch
den Garten
zog. Am Ende dieser Linie war ein Jeremy-förmiger Abdruck in der
Gartenmauer.
Ranma kniete neben dem Erzeuger dieses Abdruckes, der am Boden lag.
Jeremy
lächelte schwach. "Sie ... hat es geschafft. ... Auch wenn es
knapp war ...
für mich." Dann verlor er das Bewußtsein.
Soun: "Was ist hier passiert?"
Ranma stand auf und lief zum Dojo. "Akane hat ihre erste Ki-Attacke
geschafft.
Und Jeremy hat eine Riesendummheit begangen, fürchte ich."
Gemeinsam stiegen die drei Martial Artists durch den neuen Eingang im
Dojo.
Drinnen sahen sie Akane, die fassungslos auf ihre noch immer qualmenden
Hände starrte.
Akane schaute auf und Ranma an. Dann fiel sie in Ohnmacht. Ranma sprang
herbei und fing sie auf bevor sie auf den Boden schlug.
Soun kam besorgt näher. "Wie geht es ihr? Was hat sie? Wird sie
es überleben?
So sag doch was."
Ranma hob Akane vorsichtig auf. "Es ist nichts. Sie ist nur erschöpft,
sie
hat ziemlich viel Energie verbraucht, und wenn man das nicht gewohnt
ist
dann kann sowas schonmal passieren." Er rückte Akane in seinen
Armen
zurecht und ging dann zum Haus.
Es war spät in der Nacht. Akane lag in ihrem Bett und schlief tief
und fest.
Tofu hatte sie untersucht und nichts feststellen können, außer
das sie
erschöpft war. Ein paar Stunden Ruhe sollten das aber beheben.
Eine kurze Wellenbewegung ging durch die Realität, fast so als
würde ein Bild
verschwimmen. Dann stand eine schwarzgekleidete Frau mittleren Alters
bei
Akane im Zimmer.
Die mysteriöse Frau(TM) beugte sich über die schlafende Akane
und strich
ihr zärtlich durch das Haar. Ich bin stolz auf dich, meine
Kleine.> Sie
richtete sich wieder auf und lächelte. Dieses Mal entwickeln
sich die Dinge
besser als letztes Mal.>
Sie warf Akane noch einen letzten Blick zu, dann ging sie auf die wand
zu
und durch sie hindurch. Sie durchquerte Souns Zimmer und betrat dann
den
Gästeraum.
Ein Panda schnarchte laut vor sich hin. Ranma hatte seine Bettdecke
weggekickt und schlief mit offenem Mund. Jeremy einen Verband um den
Kopf,
er lag auf der Seite und rührte sich nicht.
Als die mysteriöse Frau(TM) Ranma wieder zudeckte grunzte dieser
kurz und
drehte sich um, schlief aber weiter. Dann kniete sie neben Jeremy und
legte
ihre Hand auf seine Stirn. Ein gelbes Leuchten durchlief seinen Körper,
wie
es schon vor so vielen Tagen passiert war, als er das erste mal auf
dieser
Welt aufgetaucht war.
Jeremy´s Atem beruhigte sich merklich. Die Frau stand wieder auf
und sah ihn
an. Ich habe die richtige Wahl getroffen, als ich dich hierher
geschickt
habe. Du bist der passende Gegenpol zum Chaos in Ranma´s Leben.
Ich hoffe
das du mehr Erfolg haben wirst als ich. Viel Glück.>
Dann verschwand sie. Sie löste sich nicht etwa in Rauch auf, oder
verblaßte
langsam. Sie war einfach von einem Augenblick zum nächsten nicht
mehr da.
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Am nächsten Morgen erwachte Genma-Panda. Er gähnte herzhaft
und streckte
seine Tatzen. Leise vor sich hinschmatzend sah er auf Ranma, dann auf
Jeremy.
Einen kurzen Augenblick klaren Denkens fragte er sich, ob er das tatsächlich
auch mit Jeremy machen sollte, wo dieser seit gestern nicht unbedingt
in
guter Verfassung war.
Dann kam seine Idiotie wieder durch. Genma-Panda packte Ranma und warf
aus
dem Fenster.
Ranma erwachte mitten in der Luft und sah sich auf den Teich zufliegen.
Er
bremste seinen Sturz ab, so das er kurz davor auf dem Boden landen
würde.
Dann jedoch kam Jeremy angeflogen und rammte ihn im Landeanflug. In
einem
Knäuel aus Armen und Beinen landeten beide Jungs nun doch im Wasser.
Zwei Mädchen, nur mit Boxershorts bekleidet, tauchten auf. Ranma-chan
war mit
einem Satz wieder heraus, mit dem festen Vorhaben ihren Vater von seiner
Blödheit zu heilen. (Viel Glück, Ranma.)
Jeremy-chan verzog schmerzhaft das Gesicht. Der Verband, welcher über
ihre
Brust gewickelt war, hätte in normaler Gestalt wohl gut gepaßt,
aber so
drückte er auf empfindliche Körperteile. Sie zögerte
nicht lange und nahm
ihn ab. Zu ihrem Erstaunen waren weder Schürfwunden, noch blaue
Flecken, noch
irgend etwas zu sehen.
Ranma-chan hatte inzwischen ihren Vater 'überzeugt' noch ein Nickerchen
zu
machen, und kam näher. Jeremy-chan entfernte grade ihren Kopfverband.
Über
sich selber erstaunt sah sie Ranma-chan an.
Jeremy-chan: "Schau dir das an. Die ganzen Verletzungen, einfach weg.
Wie
ist das möglich?"
Ranma-chan: (schulterzucken)"Weiß nicht. Ist aber nichts Besonderes,
ich
heile auch so schnell. Vielleicht
liegt´s am Training? Komm, holen
wir uns heißes Wasser."
Auf dem Weg in die Küche begegneten sie Soun, der zähneputzend
seine Zeitung
aus dem Briefkasten holen wollte. Beim Anblick der barbusigen Mädchen
verschluckte er fast seine Bürste.
In der Küche angekommen begrüßte sie Kasumi. "Ohayo,
Ranma, Jeremy. Gute
Güte, du siehst schon viel besser aus als Gestern."
Jeremy-chan: "Sieht so aus. Weiß ich auch nicht. Spontane Selbstheilung
vielleicht? Kannst du und
etwas Wasser aufheizen?"
Kasumi: (lächelt)"Aber natürlich."
Während die zwei Mädchen-sonst-Jungs warteten kam Nabiki mit
müdem Gesicht
herein, kippte ihren Kaffee herunter und schlurfte ohne zu grüßen
wieder
raus.
Jeremy-chan: "Die ist wirklich kein Frühaufsteher."
Ranma-chan schüttelte zustimmend den Kopf.
Als nächstes kam Akane mit mindestens eben so kleinen Augen wie
ihre
Schwester in die Küche. "Kann mir irgend jemand sagen was gestern
passiert
ist, ich fühl´ mich total zerschlagen..." Sie stoppte. Ihre
Augen weiteten
sich als sie Jeremy-chan sah, und verengten sich dann zu schmalen Schlitzen.
"Du!"
Jeremy-chan spürte plötzlich zwei Hände am Hals, die
sie mit aller Gewallt
würgten.
Akane: "Wir waren noch nicht fertig, wir zwei."
Jeremy-chan: " ~röchel, röchel~ "
Ranma-chan umklammerte Akane von hinten und drückte ihre Arme herunter.
"Hey,
laß ihn doch erstmal erklären."
Akane strampelte und versuchte um sich zu schlagen. Dann bekam sie einen
Arm
frei, und rammte Ranma-chan den Ellenbogen in den Magen.
Jeremy-chan hielt eilige Flucht für die bessere Lösung. Sie
stürzte aus dem
Haus zurück in den Garten und war mit einem Satz über der
Mauer, Akane ihr
heiß auf den Fersen.
Hätte vor vier Monaten, als er noch in seiner Welt war, jemand
zu Jeremy
gesagt das er einmal als Mädchen problemlos über eine mehr
als zwei Meter
hohe Mauer springen würde, weil Akane Tendo ihn umbringen wollte,
er
hätte diese Person für verrückt erklärt.
Es war für die Bewohner von Nerima ein etwas ungewöhnlicher
Anblick. Ein
halbnacktes Mädchen rannte panisch durch die Straßen, gefolgt
von einem
Mädchen im Nachthemd, das einen gigantischen Holzhammer über
dem Kopf
schwang.
Die wilde Jagt fand ein überraschendes Ende in einer Sackgasse.
Jeremy-chan
preßte ihren Rücken gegen die Wand. "Warte ... Ich kann
das erklären ..."
Akane kam langsam näher und hob drohend ihren Hammer. "Du hast 60 Sekunden."
53 Sekunden später....
Jeremy-chan: "... unbedingt nötig gewesen - Stopp - Ki-Blast auf
Wutbasis - Stopp - Erfolg
wie erwartet eingetreten - Stopp - Ende der
Mitteilung - Stopp."
Akane sah das schwitzende Mädchen vor ihr erstaunt an. Sie konnte
sich
tatsächlich erinnern eine derartige Technik geschafft zu haben.
Langsam
senkte sie den Mallett wieder. "Soll das heißen, du hast mich
absichtlich auf
die Palme gebracht? Damit ich wütend genug werde?"
Jeremy-chan: (nickt hastig)"Ja, genau das hatte ich vor. Bitte schlag
mich
nicht."
Akane überlegte. Dann ließ sie ihren Hammer verschwinden,
streckte ihre Hände
aus und konzentrierte sich. Nach einem Moment spürte sie ein warmes
Gefühl
in ihren Fingerspitzen, und dann entstand eine Tischtennisball-große
Kugel aus
rotem Ki.
Als Akane grinste verschwand der Ball wieder. Sie sah Jeremy-chan an
und
setzte ein ernstes Gesicht auf. "Na gut, aber das nächste Mal
warnst du mich
vorher."
Jeremy-chan: "Dann bringt es doch nichts."
Akane sah sie streng an.
Jeremy-chan: "Na gut, das nächste Mal überlege ich mir was
anderes. ... Um,
ein ganz anderes Problem:
Wie kommen wir unbemerkt wieder nach
Hause?"
Sie deutete auf sich und Akane. Diese folgte ihrer Geste und bemerkte
das sie
immer noch im Schlafzeug herumlief. Akane 'Iiiek'te und wurde puterrot
im
Gesicht.
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Der Tag des großen Kampfes rückte immer näher. Ranma
und Akane machten große
Fortschritte. Nabiki erwies sich wieder einmal als Finanzgenie und
nahm
Unmengen von Yen ein.
Sehr zum Leidwesen unseres Martial Artist Pärchens, das während
der Pausen
in Furinkan ständig von aufdringliches Fans belagert wurde.
Grade jetzt konnte man die Beiden wieder durch die Gänge laufen
sehen. Die
vergeblichen Ausrufe der Lehrer, das das Rennen auf dem Schulflur verboten
ist, verhallten ungehört.
Schließlich fanden sich Ranma und Akane auf dem Dach wieder.
Akane: "Mann, das ist ja schlimmer als die morgendlichen Kämpfe.
Da konnte
ich wenigstens etwas gegen
tun. Was ist denn so Besonderes daran
wenn wir gegen die ungeschlagenen
Meister des Eispaarlaufens
antreten?"
Ranma: "Keine Ahnung. Das letzte Mal haben die nicht so einen Aufstand
darum
gemacht, aber da hatte deine
Schwester auch kein Medienspektakel
daraus gemacht."
Akane: "Was für ein letztes Mal? Wovon redest du?"
Ranma: "Öh, äh, ach nichts. ... Mist, sie haben uns gefunden."
Akane drehte sich in Richtung Dachtür, und sah eine Gruppe von
Schüler auf
sie zukommen. Sie zögerte nicht lange und sprang. Ranma folgte
ihr die fünf
Stockwerke nach unten.
Nabiki war in ihrer Klasse und schaute aus dem Fenster. Imutochan
hat sich
wirklich verbessert. Früher war sie dazu nie in der Lage.> Sie
beobachtete
Akane, wie ihre Schwester schon wieder umlagert wurde. Schließlich
schien es
Ranma zu viel zu werden, er hob Akane auf und war mit wenigen langen
Sätzen
verschwunden.
Jeremy: "Findest du es nicht peinlich, deine eigene Schwester so zu
vermarkten wie ein Stück
Ware?"
Nabiki erschrak und drehte sich um. Sie hatte ihn nicht kommen hören.
Ihr
Blick blieb aber ausdruckslos. "Laß das mal meine Sorge sein,
ich weiß schon
wieviel ich ihr zumuten kann. Außerdem muß man die Gelegenheit
beim Schopf
packen, wer weiß wann das nächste Mal ein solches Spektakel
stattfindet."
Sie sah Jeremy gelassen an und schaute wieder aus dem Fenster. "Und
du bist
der Letzte der sich beschweren sollte, wo es doch deine Schuld ist
das Akane
unser Dojo demoliert hat. Was glaubst du was die Reparatur gekostet
hat?"
Jeremy: "Das du ständig nur an das Eine denken kannst. Geld alleine
macht
nicht glücklich."
Nabiki: "Und glücklich sein macht nicht reich."
Es sah so aus als wollte sie noch mehr sagen, dann schwieg sie aber.
Jeremy
schaute sie noch eine Weile an, dann läutete die Schulglocke und
beendete
jede weitere Diskussion.
#############################################################################
Es war der Abend vor dem Kampf.
Ranma ging vorsichtig die Treppe rauf, sah sich auf dem Flur noch mal
um und
schlich dann in sein Zimmer. Drinnen wartete bereits Jeremy auf ihn.
Ranma schloß die Tür und drehte sich zu seinem Bruder um.
"Und, was gibt´s
so Wichtiges?"
Jeremy ging zur Tür und vergewisserte sich das niemand auf dem
Flur lauschte.
"Hat jemand was gemerkt? Vor allem Genma oder Nabiki?"
Ranma: "Pop sitzt wieder an seinem blöden Spiel, und Nabiki ist
außer Haus.
Und was soll diese ganze
Geheimniskrämerei?"
Jeremy machte die Tür wieder zu. "Ich will nicht das jemand was
mitbekommt."
Er ging zum Schrank, holte aus der hinteren Ecke eine Schachtel heraus
und
gab sie Ranma. "Hier. Es wird Zeit das du und Akane euch etwas näher
kommen.
Morgen nach eurem Kampf wäre ein guter Zeitpunkt für ein
kleines Geschenk."
Ranma sah Jeremy erstaunt an, dann schaute er in die Schachtel. Er blinzelte.
"Ich soll ihr DAS schenken? Wie kommst du denn darauf?"
Jeremy: "Sie hatte anscheinend eine Schwäche dafür. Und da
du es mit Romantik
nicht so hast muß
ich dir eben etwas auf die Sprünge helfen."
Ranma: (überlegt)"Naja, das letzte Mal hat sie es auch gemocht.
Okay, ich
versuche es. Danke."
Er schloß die Schachtel, packte sie zurück in den Schrank
und legte ein paar
seiner Hemden darüber.
Jeremy: "Ach ja, was ich noch fragen wollte ...?"
Ranma: (dreht sich um)"Ja?"
Jeremy: "Der Amaguriken ist doch ein Geschwindigkeitstraining für
den ganzen
Körper, oder? Warum
macht man ihn dann nur mit den Armen?"
Ranma schloß die Schranktür und überlegte kurz. "Weiß
nicht. Hab´ nie drüber
nachgedacht. Warum?"
Jeremy: "Och, nur so ein Gedanke..."
#############################################################################
Er hatte mit vielen Zuschauern gerechnet, aber nicht mit 'so' vielen.
Die
Eishalle war brechend voll, die Menschen standen schon in der Zone
zwischen
den Bänken und der Begrenzung zur Eisfläche, die eigentlich
frei bleiben
sollte.
Ranma begann sich unwohl zu fühlen. Er mochte keine Massenauftritte.
Er
hatte nichts gegen ein gutes Duell, aber nicht so. Friedlich, fair,
in
irgendeinem stillen Hinterhof, das war sein Ding. Solche Medienspektakel
waren etwas für Kung-Fu Filmstars, die es nicht richtig konnten,
aber nicht
für echte Schüler der Kunst.
Er wurde aus seinen Gedanken herausgerissen als ihn Akane sanft an der
Schulter berührte. "Ranma? Was ist los? Du wirkst irgendwie abwesend."
Ranma: (schüttelt den Kopf)"Ich hab´ nur nachgedacht."
Ein plötzliches Rumoren im Publikum verriet ihm das seine Gegner
ebenfalls
die Eisfläche betreten hatten. Er schaute hinüber und sah
Mikado und Azusa
auf dem anderen Ende der Bahn auftauchen.
Ranma ballte die Fäuste. Er kannte die Spezialität des Goldenen
Paares: Das
auseinanderbringen ihrer Gegner. Wir werden sehen wer heute den
Kürzeren
zieht, Sanzenin. Und wehe du wagst es dich an Akane zu vergreifen.>
Er sah
seine Partnerin an. "Es ist besser wenn wir jeder für sich agieren.
Du
übernimmt die Shiratori, und ich knöpfe mir den Arsch vor."
Akane: "Ranma. Man erwartet von uns das wir 'zusammenarbeiten'. Es heißt
nicht umsonst 'Paarlauf'."
Ranma: "Aber-"
Akane: "Kein aber. Jetzt komm, sonst fangen die noch ohne uns an."
Sie griff seine Hand, und gemeinsam fuhren sie zur Mitte der Eisfläche.
Als
Ranma Mikado gegenüberstand wallte seine alte Wut hoch. Wie in
einem
Flashback sah er noch einmal die Szene, wo er hilflos auf dem Eis
herumschlitterte, in weiblicher Form. Wie ihn Mikado aufgefangen hatte.
Wie
Mikado ihn, ohne das er etwas dagegen tun konnte, in seinen Armen
hinabgebeugt hatte. Wie sich sein Gesicht genähert hatte.
Wie er ihn geküßt hatte.
Wie er ihn geküßt hatte.
Ihn geküßt hatte.
Akane: "He, Ranma?"
Geküßt hatte.
Akane: "RANMA!"
Ranma schnappte aus seinen Gedanken auf. Akane und seine zwei Kontrahenten
sahen ihn erwartungsvoll an.
Mikado: "Die Nacht nicht genug Schlaf bekommen, was? Sei froh das ich
ein
Gentleman bin und deine
Träumerei nicht für einem Angriff ausgenutzt
habe."
Ranma spuckte aus, griff Akane´s Hand und ging in die klassische
Martial
Arts Ice Skating Kampfposition. Mikado und Azusa glitten etwas zurück
und
taten es ihm gleich.
Beide Paare musterten sich ein letztes mal. Dann, wie auf eine
unausgesprochene Verständigung, war der Kampf eröffnet.
Mikado griff als erster an. Er sprang mit dem Knie voran auf Ranma zu.
Der
Eiskunstläufer grinste schon siegessicher als er auf Ranma´s
Gesicht traf...
und hindurchglitt. Dann spürte er einen heftigen Schlag in seinem
Rücken und
stürzte zu Boden.
Breitbeinig stand Ranma über ihm, die Hände in die Hüfte
gestemmt. "Was denn,
schon müde? Nicht in Form heute, was?" Anstelle einer Antwort
fegte Mikado
ihn von den Füßen.
Akane beobachtete kopfschüttelnd wie die zwei Jungs anfingen sich
zu prügeln
wie bei einer Schulhofschlägerei.
Azusa: "Typisch Männer, nicht wahr? Immer mit dem Kopf durch die Wand."
Akane wandte sich Mikado´s Partnerin zu. "Ja, als wenn sie sich
was beweisen
müssen. Anstatt mal miteinander zu reden, nein, das muß
ja mit Gewallt
geregelt werden." Sie schnaubte verächtlich.
Azusa lachte kurz, dann hielt sie Akane die Hand hin. "Endlich mal jemand
der
mich versteht. Ich bin Azusa."
Akane: "Freut mich, ich bin AkaAIEIEIEIH!"
Kaum hatte sie Azusa die Hand gereicht fing Akane reichlich komisch
an auf
der Stelle zu tanzen. Als die Eisläuferin sie losließ stand
sie noch einen
Augenblick mit zu Berge stehenden, leicht rauchenden Haaren da, dann
gaben
ihre Beine nach.
Azusa streckte die Zunge raus, zog ihr Augenlied herunter und zeigte
den
Buzzer in ihrer Handfläche. "Bääääh, wie kann
man nur so blöd sein? Der Trick
ist doch uralt."
Keuchend stand Akane auf, stampfte mit ihren Füßen aufs Eis
und ging in
klassische Karatestellung. "Na gut, wenn du Krieg willst, kannst du
haben."
Azusa schüttelte den Kopf und glitt neben Akane. "Du hast nicht
viel Ahnung
von Martial Arts Ice Skating, was? Wenn du so stehst..." Sie stieß
mit ihrem
Schlittschuh gegen Akane´s. Sofort legte sich Akane auf die Nase.
"...dann
kannst du leicht ausrutschen. Siehst du?"
Akane: (knirscht)"Das reicht. (steht auf) Jetzt kannst du was erleben."
Sie nahm Anlauf, rammte Azusa, packte sie an der Kleidung und warf sie
dorthin, wo Ranma und Mikado noch immer auf sich einschlugen.
Mikado hatte es inzwischen geschafft Ranma im 'Tanz des Todes' einzufangen,
und wirbelte nun mit ihm über die Eisfläche. Aber Ranma kannte
diese Attacke
bereits. Er dachte gar nicht daran sich schwindelig tanzen zu lassen,
sondern
machte einfach mit und teilte erheblich mehr aus als er einsteckte.
Das Azusa in den Tanz hineinkrachte und alle drei in ein Knäuel
aus Armen
und Beinen verwandelte kam daher etwas überraschend.
Akane lief zu Ranma hinüber und half ihm auf die Beine. "Hast du
ihn etwa
immer noch nicht besiegt? Worauf wartest du?"
Ranma: "Ich hätte ihn gehabt, wenn du nicht gestört hättest.
Und überhaupt,
warum fragst du mich weshalb
ich Mikado noch nicht besiegt habe wenn
du mit Azusa kein Stück
weiter bist?"
Akane: (entrüstet)"Was hat das mit mir zu tun? Ist das hier mein
Kampf oder
deiner? "
Ranma: "Wenn du sowieso nicht wolltest, warum hast du dich dann als
meine
Partnerin gemeldet?"
Akane: "Und wenn du mich nicht haben willst, warum bist du dann nicht
bei
Jeremy geblieben?"
Ranma: "Pah!"
Akane: "Selber Pah!"
Während sich das eine Paar stritt, kam das andere Paar wieder auf
die Beine.
Mikado sah den beiden Zankenden mit nachdenklichem Gesichtsausdruck
zu.
Azusa: "Was überlegst du?"
Mikado: "Die zwei sind gut. Ich möchte fast unseren Todeswirbel
einsetzen,
aber so wie die sich verhalten
würden die sich freiwillig loslassen."
Azusa: "Na und? Machen wir es trotzdem, der Einfachheit halber."
Es traf Ranma etwas unvorbereitet, das eine schimpfende Akane vor seinen
Augen plötzlich in die Höhe gehoben wurde. Akane selber war
nicht minder
überrascht. Nach Hilfe greifend packte sie Ranma´s Hände,
und erreicht damit
nur das dieser jetzt auch hochgehoben wurde.
(Anm.d.Autors: Für genauere Informationen über den 'Todeswirbel'
bitte Manga
einsehen.)
Mikado stand unten und begann sich langsam, dann immer schneller im
Kreis
zu drehen. Azusa stand auf seinen Schultern und hielt Akanes Füße
fest
umklammert. Akane wurde herumgewirbelt und nahm durch die Zentrifugalkraft
bald eine waagerechte Haltung ein. Ranma, dessen Hände sie immer
noch
festhielt, ebenfalls.
Ranma lachte still in sich hinein. Hätte Azusa ihn zuerst gepackt
würde er
sich vielleicht Sorgen machen. Wäre Akane an seiner Stelle hätte
er sie
sicher nicht losgelassen, aber so? Auf sich selber konnte er aufpassen.
Ranma ließ los.
Akane nicht.
Ranma: "Was tust du? Laß mich los."
Akane: "Bist du blöd? Das ist doch genau das was die wollen."
Mikado unterdessen drehte sich unten immer schneller. "Haha, genauso
ist es.
Der Todeswirbel hat bis jetzt noch jedes Paar getrennt. Verabschiedet
euch
schon mal voneinander."
Akane: (zu Mikado)"Verrecke! (zu Ranma) Keine Angst, das stehen wir durch."
Ranma: "Das ist nicht der richtige Augenblick um die Heldin zu spielen.
Laß
mich los!"
Akane: "Kommt nicht in Frage!"
Inzwischen war Azusa vom vielen drehen schlecht geworden. "Klein-Azusa
ist
gar nicht gut. Klein-Azusa braucht mal eine Pause." So gesprochen ließ
sie
Akanes Füße los.
Ranma bereitete sich innerlich wieder darauf vor die Wucht des Aufschlags
mit
seinem Körper abzufangen. Aber Akane hatte andere Pläne.
Im gleichen Moment
in dem Azusa sie losließ, machte sie eine schnelle Beinschere
und klemmte
Azusa´s Kopf zwischen ihre Füße. Statt zu zweit flogen
sie nun zu dritt
davon.
Ranma begriff was Akane vorhatte. In der Luft zog er Akane an sich und
nach
vorne. Akane zerrte Azusa mit, und ließ sie dann fliegen. Wuchtig
schlug das
Mädchen auf dem Eis ein.
Durch die Gegenbewegung hatte das Furinkaner Paar genug Schwung verloren
und
landete fast unbeschadet wieder auf dem Boden.
Mikado sah mit Entsetzen was passiert war. Nie zuvor hatte jemand den
Todeswirbel überstanden, geschweige denn gekontert. Zornig gab
er Gas und
flitzte auf seine Gegner zu. Im letzten Moment zog er eine Kurve, und
löste
dadurch scharfe Eiskristalle aus der Oberfläche. Ranma und Akane
bedeckten
hastig ihre Gesichter.
Mikado raste heran und schlug mit dem Handrücken Akane nieder.
Dann wandte er
sich dem immer noch blinden Ranma zu und hieb ihm kräftig in den
Magen,
seinen Schwung ausnutzend.
Ranma keuchte und schlug einen unfreiwilligen Salto. Noch im Flug fing
er
Sanzenins nächsten Schlag auf und verdrehte ihm den Arm. Mikado
trat mit
dem Schlittschuh zu, dann trennten sich beide wieder.
Akane kam heran. "Alles klar? Das sah schmerzhaft aus."
Ranma: "Ach was, hab´s kaum gespürt." Scheiße tut
das weh.> "Bereit für
den nächsten Angriff?"
Ranma griff seine Partnerin an den Händen und wirbelte sie herum.
Akane ließ
sich locker, und Ranma schwang sie wie eine Sense auf Mikado zu. Ihre
Kufen
zischten gefährlich durch die Luft.
Doch irgendwie schien der Eisläufer mit dem Angriff gerechnet zu
haben.
Anstatt getroffen zu werden oder auszuweichen blieb er wo er war, packte
Akane´s Fußgelenke, und zog. Überrascht durch den
Ruck ließ Ranma los, und
Mikado wirbelte das dunkelhaarige Mädchen herum und ließ
sie fliegen.
Mit Grausen sahen die Zuschauer wie sie gegen die Bande prallte und
regungslos liegen blieb.
Mikado wandte sich Ranma zu. "So, jetzt sind nur noch wir zwei-" Weiter
kam
er nicht, eine Faust in seinem Gesicht schnitt ihm das Wort ab.
Bruchteile von Sekunden später flog ein nicht aerodynamisch geformtes
Objekt
dicht über dem Eis entlang und implantierte sich neben Akane in
die Bande,
Kopf unten Füße oben.
Mikado stöhnte leise, dann fiel der Schwerkraft ein das sie noch
einen Job
zu erledigen hatte. Langsam, fast widerwillig kippte er erst nach vorne
und
dann zu Boden.
Ranma war inzwischen an Akane´s Seite und stützte sie auf.
"Akane? He, alles
klar? Wie geht es dir? Sag doch was."
Akane kniff die Augen zusammen und hielt sich den Kopf. "Vorher ging´s
mir
besser." Dann schüttelte sie sich und blickte in Ranma´s
sorgenvolles
Gesicht. "Alles klar, mir ist nichts passiert."
Azusa hatte es auch wieder geschafft auf die Beine zu kommen, nun war
sie bei
Mikado und zog ihn hoch. "Hey, alles okay?"
Mikado schwankte und stöhnte. "Mir ... ist nicht so gut. Alles ... tut weh."
Azusa stach ihm mit dem Finger in die Niere. "Hier? Tut das hier weh?"
Mikado: "Ja, genau da."
Azusa pikte ihn weiter, jetzt kraftvoller. "Tut das auch weh, ja, tut es?"
Mikado stand nun wieder einigermaßen sicher auf seinen Beinen
und blickte
nach Ranma, welcher sich um Akane kümmerte.
Azusa: (schlägt ihm mit der Faust in die Niere)"Tut das weh? Tut das weh?"
Mikado: (brüllt Azusa an)"Ja, das tut weh, du dumme Schnepfe. Warum
schlägst
du mich?"
Azusa: (Hundeblick)"Aber Klein-Azusa macht sich doch nur Sorgen."
Beide unterbrachen ihren Streit als sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln
wahrnahmen. Akane stand ihnen herausfordernd gegenüber, eine Faust
drohend
ihn ihre Richtung erhoben.
Akane: "Genug gequatscht. Beenden wir diesen Kampf." Sie deutete mit
ihrem
Finger auf Mikado. "Vor
allem du wirst es bereuen mich einfach so
durch die Gegend zu werfen."
Mikado trat einen Schritt auf sie zu. "Für die Herausforderung
einer hübschen
jungen Dame stehe ich immer zur Verfügung. Allerdings trage ich
die meisten
Kämpfe dieser Art nicht auf dem Eis aus."
Akane: (stinksauer)"Du hast mich wohl falsch verstanden? Ich werde dir
deinen
Kopf abreißen. Und
damit meine ich nicht den Schädel."
Mikado erbleichte, und seine Hand wanderte instinktiv abwärts,
wie um die
bedrohten Körperteile zu schützen.
Ranma berührte seine Partnerin vorsichtig am Arm. "Uhm, Akane?
Meinst du
wirklich das 'das' nötig ist?"
Akane schüttelte den Kopf und hob ihre Hände vor ihren Bauch.
"Nein, aber ich
werde etwas anderes tun." Die rote Aura sprang hervor und flackerte
um ihre
Konturen.
Als Mikado sah, das sich zwischen den Händen seiner Gegnerin etwas
zu
materialisieren schien, trat er unauffällig einen Schritt hinter
Azusa.
Dieser gefiel es gar nicht in der Gefahrenlinie zu stehen.
Der Ki-Ball zwischen Akane´s Händen hatte inzwischen Fußballgröße
erreicht.
Sie brachte die Energiekugel zur Hüfte und spannte sich. "He,
Shiratori.
Die letzte Chance für dich hier wegzukommen."
Azusa schluckte hörbar. Dann zog sie den Kopf ein und flüchtete.
Akane: "Rekka Hokan!"
Mikado hätte es seiner Partnerin gleichgetan, doch im Moment fühlte
er sich
wie das Kaninchen im Scheinwerferlicht. Der Ki-Blast flog auf ihn zu
und
pustete ihn bis ins Publikum.
Azusa nahm gleich die Verfolgung auf und sprang ihm hinterher. Bei Mikado
angekommen schlug sie ihm auf die Nase. "Hey, Sanzenin, sag was." Sie
schlug
weiter auf ihn ein, jetzt mit der Faust. "Sanzenin, Sanzenin, aufwachen.
Wir
sind noch nicht fertig mit dem Kampf."
Mikado rührte sich nicht. Womöglich hätte ihn Azusa totgeschlagen,
hätte
nicht jemand ihre Faust aufgefangen. Verblüfft sah sie auf und
den Jungen an.
Azusa: "Was willst du? Siehst du nicht das ich beschäftigt bin?"
Ihr Gegenüber schmunzelte und machte eine beruhigende Geste. "Nur
die Ruhe.
Ich wollte nur ausrichten das draußen vor der Halle Charlotte
auf dich
wartet."
Azusa: "Charlotte? Welche Charlotte?"
Als Antwort kam nur ein Lächeln. "Du weißt schon. 'Die' Charlotte."
Azusa runzelte die Stirn. Dann hellte sich ihr Gesicht plötzlich
auf. "Aber
natürlich. Charlotte, wie konnte ich das nur vergessen?" Mikado
war sofort
vergessen, und sie stürzte davon.
Jeremy sah ihr kopfschüttelnd hinterher, und fragte sich wie man
nur so
einfältig sein konnte.
Nachdem einer der Gegner ausgeschaltet und der andere spurlos verschwunden
war, wurde Furinkan kurzerhand zum Sieger des Matchs erklärt.
Unter großem
Hurra stürmte die Hälfte der Zuschauer auf die Eisfläche
um Ranma und Akane
zu gratulieren.
Etwas später in der Damenumkleide. Es klopfte an der Tür.
Akane: "Moment."
Sie knöpfte sich noch schnell die Bluse zu, dann setzte sie sich
auf die
Bank und griff nach ihren Schuhen. "Herein."
Die Tür öffnete sich und Ranma betrat das Zimmer. Akane band
sich die Schuhe
zu und stand auf. "Wie geht´s? Warten die anderen schon?"
Ranma hatte die Hände hinter dem Rücken und scharrte mit den
Füßen. Man
konnte deutlich sehen wie er nach den passenden Worten suchte.
Ranma: "Ich, uhm, ich ... wollte dir sagen das ... ich meine ... (holt
tief
Luft) Ich wollte mich bedanken
das du die Sache mit mir durchgezogen
hast. Du hast das wirklich
gut gemacht und ich bin froh das du
meine Partnerin warst."
Puh, endlich ist es raus.>
Akane lächelte über das Kompliment. "Vielen Dank Ranma. Ich
habe auch gerne
mit dir zusammengearbeitet." Er kann wirklich nett sein wenn er
will.>
Die zwei sahen sich an und Ranma waren schon wieder die Worte ausgegangen.
Kurz bevor das Schweigen unangenehm wurde zog er ein Päckchen
hinter seinem
Rücken hervor und hielt es Akane hin. "HabEinKleinesGeschenkFürDich.MußtEs
NichtNehmenWennDuNichtWillst.HoffendlichGefälltEsDir.HierBitte."
Akane blickte auf das Präsent vor ihrer Nase. Erstaunt nahm sie
es. Ranma
sah mit hochrotem Kopf zu wie sie es öffnete.
Akane öffnete die Schachtel und holte ein Stofftier heraus. Es
war ein
kleines schwarzes Schwein aus Plüsch, und es sah der sonstigen
Jusenkyo-Form
eines gewissen verlorenen Jungen verblüffend ähnlich.
Irgendwo hatte Ranma sogar ein gelbes Tuch mit schwarzen Punkten
herorganisiert und dem Stofftier umgebunden.
Akane: "Kawaii. Wie niedlich. Danke Ranma."
Sie umarmte den Jungen, dann knuddelte sie das Plüschschwein an
sich. "Genau
mein Geschmack. Wie bist du darauf gekommen?"
Ranma kratzte sich verlegen am Hinterkopf und versuchte seine Gesichtsfarbe
wieder zu normalisieren. "Oh, hehe, ich habe einfach geraten."
Akane: (gibt dem Schwein einen Kuß)"Wirklich, ganz sugoi. (schaut
Ranma an)
Was hältst du davon
wenn ich es P-chan nenne?"
Ranma: (überlegt)"Hmm, (nickt) Ja, der Name paßt irgendwie."
#############################################################################
Es war der Abend nach dem Kampf. Nabiki saß mit Kasumi zusammen
in Kasumi´s
Zimmer am Tisch und zählte ihre heutigen Einnahmen.
Nabiki: "43´500 Yen, 44´000 Yen, 44´500 Yen, 45´000 Yen, 45´500 Yen..."
Schein um Schein legte sie auf den Tisch, Stapel neben Stapel entstand.
Nach
einiger Zeit war sie fertig und grinste zufrieden. "Das hat sich gelohnt.
Insgesamt 64´746 Yen haben wir heute eingenommen." Sie teilte
das Geldbündel
in zwei Teile und gab einen davon Kasumi. "Hier Oneechan."
Kasumi nahm das Geld und sah Nabiki erstaunt an. "Das ist viel mehr
als
üblich. Das würde als Haushaltsgeld für zwei Monate
reichen. Du hast doch
gesagt du willst das monatlich einteilen, wegen der Abrechnung?"
Nabiki: (winkt ab)"Ich mache eine Ausnahme. Gönn´ dir mal
wieder was Neues
zum anziehen, oder geh´
mit deinem Doktor groß essen. Du hast es dir
verdient."
Kasumi lächelte dankbar. Nabiki nickte ihr zu und verließ
dann das Zimmer.
Auf dem Flur stieß sie fast mit Jeremy zusammen. Mißtrauisch
beäugte sie
ihn. "Hast du etwa gelauscht?"
Jeremy: "Ich? Würde ich nie tun. Die Wände sind hier nur so
dünn. (lächelt)
Wer hätte gedacht das
du so großzügig sein kannst?"
Nabiki schenkte ihm keine weitere Beachtung und ging in ihr Zimmer.
"Kasumi
hatte es verdient. Nicht nur das sie drei Mäuler mehr stopfen
muß, sie hat
neben dem Haus jetzt auch noch Tofu. Es wurde aber auch höchste
Zeit das sie
mal ein Privatleben entwickelt."
Jeremy zog schmunzelnd die Augenbrauen hoch. Ab und zu schienen selbst
bei
Nabiki Gefühle nach Außen zu dringen. Er folgte ihr in ihr
Zimmer. "Da ist
sie nicht die einzige. Sag mal, verrätst du wieviel du den anderen
abgeknöpft hast?"
Nabiki setzte sich auf ihr Bett, lehnte sich gegen die Wand und verschränkte
die Arme hinter dem Kopf. "Ich wüßte zwar nicht was es dich
angeht, aber es
waren über vierundsechzigtausend Yen."
Jeremy stieß einen erstaunten Pfiff aus. "Boah, das ist ganz schön
was. Wie
machst du das nur immer?"
Nabiki: "Willst du das wirklich wissen?"
Jeremy: "Nein, so viel Geld hab´ ich nicht bei mir."
Nabiki schaute auf ihre Armbanduhr. "Keine Bange, kostet dich nichts.
Es ist
kein wirkliches Geheimnis, der ganze Trick von Soll und Haben ist,
das man
mehr Haben als Soll haben sollte. Es geht um exportieren, importieren,
transportieren, konstruieren, abservieren und einkassieren. Man muß
es
zuerst genauestens registrieren, anschließend sorgfältig
separieren und zu
guterletzt annektieren. So einfach ist das."
Jeremy´s Gesicht war ein einziges Fragezeichen. "Ähm, ja.
Schon klar. Alles
verstanden." Nachdenklich kratzte er sich mit dem Finger am Kinn. Dann
stoppte er und sah Nabiki stirnrunzelnd an. "He, moment Mal. Das macht
doch
überhaupt keinen Sinn was du da quatschst."
Nabiki schaute abermals auf ihre Uhr. "Hmm, 1 Minute 20 Sekunden. Gar
nicht
mal so schlecht, die meisten merken es nicht einmal."
Jeremy schnaubte, drehte sich um und griff nach der Türklinke.
Bevor er ging
drehte er sich aber noch mal um. "Was ich noch fragen wollte ... Würde
es
dich stöhren wenn ich die Tage mal deinen Computer benutze?"
Nabiki: "Solange du zahlst ist mir das schnuppe. Worum geht es denn?"
Jeremy machte ein geheimnisvolles Gesicht. "Ich suche jemanden. Und
nein, ich
verrate nicht wer es ist."
Fortsetzung folgt...
#############################################################################
Anmerkungen des Autors:
Puh, endlich habe ich das Kapitel draußen. Hat ziemlich lange
gedauert, aber
Real Life hat mal wieder dazwischengefunkt.
Für alle, die in diesem Kapitel mit den Amazonen gerechnet haben,
tut mir
leid, aber die sind erst nächstes Mal dran. Ich wollte sie wirklich
nicht
mehr mir hier rein quetschen, Kapitel 9 ist schon lang genug, und außerdem
bin ich im Verzug mit dem raufladen. Aber sie werden kommen, und Jeremy´s
Plan mit Nodoka wird dadurch etwas verzögert werden.
Eine Anmerkung zu dem Amaguriken: Ich hatte gesagt das ich das Mangacontinuum
in dieser Geschichte benutzen werde. Aber nur im Anime wird diese Attacke
mit dem Namen ausgesprochen. Ich habe dazu folgende Theorie: Die Amazonen
haben bei ihren Spezialangriffen immer eine besondere Trainingsmethode.
Beim
Amaguriken ist dies Geschwindigkeit. Durchläuft der Schüler
das Training wird
er nicht nur schneller, sondern erlernt auch den 'Schlag der tausend
Hände'.
Beim Bakusai Tenketsu ist es ähnlich. Die Widerstandskraft wird
gesteigert,
außerdem gibt es die Bruchstellenattacke als Bonus. Natürlich
kann man die
Angriffe auch einzeln lernen. Da Ryoga nun seinen 'explosiven Finger'
jedesmal ausgesprochen hatte, wird Ranma das beim Amaguriken auch tun.
Abgesehen davon ist es natürlich Quatsch den Namen des Angriffs
zu sagen.
Aber im japanischen Manga gibt es hunderte(!) von verschiedenen Attacken,
und
jede wird ausgesprochen. Auch wenn die meisten danach nie wieder auftauchen.
Aber die Tatsache des Aussprechens erleichtert mir das Schreiben. Wenn
Ranma
"Moko Takabisha" sagt weiß der Leser was er macht. Ansonsten
müßte ich den
Ki-Blast umschreiben.
Falls ihr auf Unklarheiten in der Story gestoßen seid, oder bestimmte
Stellen nicht verstanden habt, fragt mich ruhig. Für mich ist
alles klar was
ich schreibe, aber ihr kennt natürlich nicht die ganzen Hintergrund-
gedanken die mir im Kopf rumschwirren, und ab und zu vergesse ich sie
mit
aufzuschreiben.
Mein besonderer Dank geht an meine Pre-reader. Zum einen Ölk-chan,
der schon
von Anfang an mit dabei ist, zum anderen die gesamte Fanfic Kritik
Aktion,
als da wären HnguyenTranLoc, Fireflower, Maron, Caroob, Shanae,
SailorMoonStar, Gitanja und andere.
Danken möchte ich auch Booker, Lone Wolf, Sarima und Tachyoon,
die
anscheinend die Einzigen sind die diese Geschichte wirklich lesen.
Und
Christian "Inuyasha der Irre" Linke, mit dem ich einige SEHR interessante
Diskussionen über Ranma AU und Divergences hatte.
Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story?
Haßt ihr mich?
Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise
werden dankend
angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede
wird
ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden
für
langweilige Momente aufgehoben.
Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box.
Bis dann.
Diese und meine anderen Geschichten können gefunden werden unter:
Der internationalen Vereinigung deutschlinguistischer Ranmafic Autoren:
http://fanfic.oelk.org
Dem größten deutschen Anime-Onlineclub AnimeXX:
http://www.animexx.de/fanfic/datenbank-fanfic.phtml?doc_modus=sort_autor&a_id=6713
Im gigantischen FanFiction.net Version 3.0:
http://www.fanfiction.net/profile.php?userid=110722
Im deutschen FanFiction Archiv:
http://www.dffa.de/ranma.html
