Kapitel 12 – Flammen der Hoffnung

Tyr erwachte durch Bekas Berührungen. Er öffnete die Augen und könnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Beka strich weiterhin vorsichtig Heilsalbe auf die wunden Stellen die das Seil zwischen Tyrs Knochenklingen hinterlassen hatte. Beka blickte ihn etwas verwirrt an. Was gab es da bitte zu grinsen? Aber sie würde wohl nie hinter die Gedanken des Nietzscheaners steigen.

Tyr gab ein leises Stöhnen von sich. Sofort hielt Beka in ihrer Arbeit inne.

„Ich wollte Dir nicht weh tun."

Ein Lächeln stahl sich auf Tyrs Gesicht. „Das hat nicht wehgetan....eher das Gegenteil"

„Na wenn das so ist."

Sie hatte einen Arm fertig und wickelte einen weichen Verband darum, ein armseliger Ersatz für die Manschetten aber sie hatte nichts anderes.

Als sie fertig war hielt ihr Tyr den anderen Arm hin und spreizte die Knochenklingen ab, das erleichterte Bekas Arbeit ein wenig und immer noch hatte er dieses grinsen im Gesicht...

Ein paar Tage später....

Blake hatte den verbliebenen Rest seiner Leute zum Feldberg geschickt, irgendetwas, irgendwer hatte die Hauptfunkstation seines Kommandos dort angegriffen und zerstört. Er glaubte alle Menschen in dieser Region unter Kontrolle zu haben. Frankfurt war mittlerweile wieder ruhig, auch wenn er hohe Verluste hatte hinnehmen müssen. Auch auf dem restlichen Planten waren die letzten Aufstände brutal niedergeschlagen worden und die Vorherrschaft der Kazov war wieder gesichert, denn gab nicht mehr genug Menschen die Widerstand leisten konnten.

Aber etwas seltsames ging seit ein paar Tagen rund um Frankfurt vor sich...

Immer wieder erfolgten Angriffe, scheinbar aus dem Nichts, auf Lagerhallen, Depots und freistehende Privathäuser runde um Frankfurt. Blake fragte sich woher die Menschen so plötzlich kamen die diese Angriffe durchführten. So viele Menschen konnten Frankfurt, ohne das es Blakes Truppen aufgefallen wäre, nicht verlassen haben, um sich so schnell neu zu organisieren.

Die paar Lagerhallen und Munitionsdepots hätte Blake ja noch verschmerzt und dem Oberkommandiereden der Kazov Streitkräfte auf  der Erde erklären können, aber  jetzt hatte eine Horde Menschen, die direkt aus dem Wald auftauchten die Funkstation auf dem Feldberg überrannt, Blakes einzige Verbindung zu seinen Schiffen im Orbit war vernichtet.

„Sir!" einer seiner Untergeben stürmte sein Büro und reichte ihm ein Flexi. Blake spürte kalte Wut in sich aufsteigen, überall rund um Frankfurt waren zeitgleich erneut, weitere Einrichtungen der Kazov zerstört worden. Wie Geister erschienen und verschwanden die Menschen. Diese Angriffe zwangen Blake seine Leute zu verteilen aus Frankfurt abzuziehen um die bislang unbehelligt gebliebenen Gebäude außerhalb der Stadt zu schützen.

„Wer führt diese Leute? Wer bringt diesem Pack solch eine Taktik bei?

Blake erwartete keine Antwort von seinem Untergebenen und bekam auch keine. Mit einem Wink scheuchte er den Mann weg.

Derweil draußen vor den Toren der Stadt

Tyr betrachtete die kleine Truppe die unter seinem Befehl stand.

Seine Taktik ging auf, die Kazov begannen ihre Truppen aufzuteilen und in den Wald vorzudringen um dortige Lager und andere Einrichtungen zu schützen. Er hatte sie dort wo er sie wollte, im Territorium der Waldleute, dort wo diese Menschen jeden Winkel kannten.

Der erste zeitgleiche Angriff des Tages hatte vor drei Stunden stattgefunden, nun waren sie auf dem Weg zu einem unterirdischen Bunker in dem Fahrzeuge und Muntion eingelagert war.

Die ersten Angriffe vor zwei Tagen waren einfach gewesen. Die Kazov die die Gebäude außerhalb Frankfurts bewachten waren lethagisch da sie keinen Angriff fürchteten. Es gelang den Waldleuten sie zu überrennen und die unvorbereiteten Wachen waren einfachen Waffen zum Opfer gefallen, dahingerafft von Pfeilen und Speeren...

Tyr grinste bei der Erinnerung daran, es war Bekas Plan gewesen die Waldleute gegen die Kazov zu mobilisieren aber er koordinierte die Angriffe und stieg mit jedem erfolgten Schlag gegen die Kazov im Ansehen der Waldleute.

Nun verfügten diese über Gewehre und Munition aus den überfallenen Lagern und sie lernten verdammt schnell damit umzugehen.

Marc der neben Tyr auf dem Waldboden lag und mit ihm den Bunker beobachtete gab ihm das Zeichen das es 3 Uhr war, Zeit für den nächsten Angriff.

Die Wachen hier waren über die Angriffe informiert aber sie hatten nicht damit gerechnet das die Waldleute einen Nietzscheaner als Anführer hatten und sahen Tyr entspannt an als er aus dem Wald trat. Tyr trug die Uniform eines Kazov Offziers und sah die beiden Wachen am Eingang des Bunkes arrogant an.

„Irgendwelche Vorkommnisse?"

„Sir! Nein Sir." Der jüngere der beiden nahm schnell Haltung an.

„Gut! Öffne den Bunker!"

Keiner der beiden wagte Tyrs Befehl zu hinterfragen, oder eine ID Karte zu verlangen und ihm wurde bereitwillig der Bunker geöffnet und die Sicherheitssysteme im Inneren deaktiviert.

„Amateure," murmelte Tyr so leise und verächtlich das die Soldaten es nicht hören konnten.

Als die Beiden Kazov ihm den Rücken zuwandten um ihn in den Bunker zu führen, trafen sie zwei wohlgezielte Kugeln aus Marcs und Ralfs Waffen. Lautlos brachen die Nietzscheaner zusammen.

Mit Wohlwollen betrachtete Tyr ihre Beute. Dreißig Hoovers und bis an die Decke gestapelte Kisten voller Munition und Waffen.

Zeitgleich ein paar Kilometer weiter.

Beka warf einen Stahlhaken über die Mauer die die Villa eines hohen Kazov umgab und hangelte sich dann hoch und blieb auf der Mauer stehen, mitten im Blickfeld einer Überwachungskamera.

Wie erwartet stürmten keine Minute später vier Sicherheitsleute aus der Villa.

„Hey Kludge!"

Beka warf dem Anführer ein aufreizendes Lächeln zu.

„Jaaa?"

Ihre Stimme unschuldig und nett als würde sie jeden Tag auf Mauern herumspazieren....

Einer der Wachmänner richtete seine Waffe auf sie.

„Runter da!!"

Beka sprang katzengleich hinunter auf den gepflegten Rasen des Anwesens und lächelte den Anführer erneut an.

„Wärt ihr jetzt so nett mich zu eurem Herrn zu bringen?"

„Warum sollten wir das?"  Die Augen des Mannes klebten an ihr, sie trug nur ihre enge Lederhose und ein schwarzes Tank Top, er trat dicht an sie heran. Noch immer lächelte sie aber jetzt mehr da sie sich an Tyrs Gesichtsausdruck erinnerte als sie ihm erklärte das sie in dieser Aufmachung einem hohen Kazov einen Besuch abstatten wollte, dann konzentrierte sie sich wieder auf den Wachmann der sie noch immer anglotzte.

Beka legte einen Finger unter das Kinn des Mannes und hob seinen Kopf das seine Augen wieder die Ihren trafen und nicht mehr an ihren weiblichen Formen hingen.

„Ich würde gerne das was Du eben angestarrt hast gegen ein wenig Essen und Wasser tauschen...."

Widerstrebend geleitete der Sicherheitstrupp Beka ins Innere der Villa. Jeder der Männer hätte sich lieber selbst mit ihr vergnügt  aber zuerst hatte ihr Arbeitgeber und Herr das Recht mit diesem Kludge zu tun was er wollte.

Beka war nun bereit für Teil zwei des Plans, einen Schwächeanfall vortäuschend suchte sie Halt an einer Wand direkt neben einem Computerterminal. Zum Glück war sie nicht durchsucht worden, aber Männer waren auch so einfach abzuleneken.

„Was ist los?"

Der Chef der Sicherheitsmannschaft war stehengeblieben.

„Nichts...nur etwas Schwach habe seit Tagen nichts mehr gegessen.." murmelte Beka und gratulierte sich innerlich zu ihrem Schauspieltalent, ließ dann langsam die Wand wieder los. Das Winzige PDA das sie an die Wand neben dem Terminal gepresst hatte verschwand wieder in ihrer Hosentasche, ohne das es einer der Männer mitbekommen hätte.

Die kurze Zeit hatte dem Gerät gereicht Verbindung mit dem Hauptcomputer des Hauses herzustellen und die Sicherheitsanlagen außer Kraft zu setzen.

Vor dem Haus:

Die Sieben Waldleute hatten gut versteckt auf den Ausfall des Sicherheitssystem gewartet.

Frank nickte den anderen zu als sein PDA meldete das der Weg frei war.

Wie Schatten glitten die Menschen durch das nun ungesicherte Tor und ins Haus.

Das Gesicht der Sicherheitsleute drückte Verblüffung aus und noch bevor sie dazu kamen nach ihren Waffen zu greifen wurden sie lautlos von Pfeilen durchbohrt.

Die Bogen die die Waldleute noch immer mit sich herumtrugen hatten einen großen Vorteil, sie waren lautlos.

Frank nahm die Bombe aus seinem Rucksack, positionierte sie am Boden und dann rannten sie, gefolgt von Beka,  aus dem Haus das sich hinter ihnen in einen Feuerball verwandelte.

Als sie wieder in der Sicherheit des Waldes waren etablierte Beka eine geschützt Kom Verbindung zu den anderen Teams.

Alle waren erfolgreich gewesen und die Kazov liefen herum wie kopflose Hühner....

„Genug Verwirrung..." murmelte Beka ....

Am Abend sammelten sich die Waldleute am Dorf das Ben führte.

Versteckt und gut getarnt zwischen den Bäumen standen nun über hundert Hoovers und Kistenweise Munition und Waffen.

Nun hatten sie genug Ausrüstung um den Hauptangriff auf Frankfurt zu führen.

Tief unter Frankfurt.

Harper atmete die abgestandene Luft, es war schwer aus ihr noch Sauerstoff zu bekommen. Aber ihn störte der Gedanke nicht mehr hier unten zu sterben. Die ganze Zeit hatte er geglaubt sie würden alle verhungern oder verdursten aber seit die Generatoren nicht mehr liefen wurde auch die Luft nicht mehr aufbereitet und wurde nun immer schlechter schleichend machte sich der hohe Kohlendioxidgehalt der Luft bemerkbar, sie würden einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen...

Mira hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und schlief in der Sicherheit seiner Umarmung.

Harper lächelte bitter in der Dunkelheit, endlich hatte er eine Frau gefunden die ihn liebte und schon würde er sie wieder verlieren.

Vibrationen rissen ihn aus seinen Gedanken, es waren nur leichte Vibrationen also keine Vibrationsbomben der Kazov. Flackernd und scheinbar unentschlossen flammte das Licht wieder auf und die Klimaanlage begann zu arbeiten. Anscheinend hatten die Unteren eingesehen das auch sie ersticken würden, wenn die Generatoren aus blieben. Mira regte sich in seiner Umarmung und öffnete die Augen.

Sie nuschelte ein verschlafenes „Was?" und blickte Harper an.

„Die Generatoren laufen wieder ich denke das die....." bevor er weiterreden konnte stoppte sie seinen beginnenden Redeschwall mit einem Kuss.

Tief im Wald....

Draußen wurde der Lärm der Siegesfeier langsam leiser. Tyr saß in dem kleinen Raum im Haus der Heilerin,  den er sich mit Beka teilte. Er war nicht in der Stimmung zu feiern, es war besser sich auszuruhen um für den nächsten Tag fit zu sein, aber nun saß er wach da und starrte vor sich hin. Dann schob jemand die Tür auf und Beka taumelte herein. Sie roch nach Met und grinste über beide Ohren. „Oh hey Tyr du verpasst echt die Party......" sie reichte ihm ein Trinkhorn mit Met.

Der Nietzscheaner griff nach dem Met aber trank ihn nicht.

Beka ließ sich neben ihn auf die raue Decke fallen die den Boden bedeckte. „Hey trink das besser, ich muss noch Deine Verbände wechseln..."

Ihre Zunge war schwer und sie hatte ein seltsames grinsen im Gesicht...

„Ich brauche keinen Alkohol um Schmerzen zu betäuben." grummelte Tyr.

„Oh da isser wieder der große tapfere Nietzscheaner..." sagte sie immer noch grinsend und nahm ihm das Trinkhorn aus den Händen, trank einen Schluck Met und presste dann ihre Lippen auf die seinen.

Überrascht öffnete Tyr seinen Mund und hatte Sekunden später den süßen Geschmack des Mets darin. Notgedrungen schluckte er die Flüssigkeit hinunter. Beka löste sich von ihm.

„Muss ich so weitermachen oder kannst Du alleine Trinken?"

Tyr grinste und lehnte sich zurück an die Wand.

„Ich sagte doch schon das ich das Zeug nicht freiwillig trinken wer...." wieder war Beka über ihm und er schmeckte erneut den süßen Wein.

Er erwachte am nächsten Morgen als Beka die Verbände von seinen Unterarmen wickelte und die immer noch wunde Haut zwischen den Knochenklingen eincremte. Sie war am Abend vorher nicht mehr dazu gekommen die Verbände zu wechseln....

Ron kauerte in seinem Versteck als eine Gruppe Waldleute an ihm vorbeilief. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet. Der Halbnietzscheaner drückte sich noch tiefer ins Gebüsch und beobachtete wie ein Hoover die Leute einsammelte.

Unsicher drehte er ein Kom Modul in den Händen, sollte er seinen Bruder kontaktieren und ihm von dem Aufmarsch im Wald berichten?

Würde ihm das endlich einen Platz im Clan sichern? Vielleicht sogar eine Frau?

Er kam zu einer Entscheidung und drückte den Aktivierungsknopf des Kom Moduls.

Sie kamen wie die Heuschrecken über Frankfurt und die Kazov. Von allen Seiten strömten gleichzeitig Waldleute die sich mit den spärlichen Resten des Frankfurter Wiederstandes zusammentaten in die Stadt. Überrannten die wenigen verbliebenen Kazov, die meisten Leute von Blakes Truppen warn außerhalb der Stadt damit beschäftigt vermeintliche Angreifer aufzuspüren. Kurz bevor der Angriff auf Frankfurt begann hatte Beka ein Funksignal abgesetzt das die versteckten Bomben zündete die die Waldleute unbemerkt an den  Gebäuden und Fahrzeugen in den Dörfern rund um die Stadt angebracht hatten.

Der Kommandant der Kazov Streitkräfte ging wütend in seinem Büro auf und ab. „Sofort alle Truppen zurück nach Frankfurt!" brüllte er in sein Kom Modul. Aber irgendetwas störte die Verbindung. Dann knisterte sein Funkgerät. „Hallo Bruder, Deine Leute werden Dich nicht hören ich habe die Frequenzen gestört...."

„Ron!" wütend brüllte Blake den Namen in das kleine Gerät.

„Ja das ist richtig" die typische nietzscheanische Arroganz klang aus Rons Stimme, vollkommen unpassend für den kleinen Kriecher.

„Wie gut das Du niemandem gesagt hast, das ich ein Halbblut bin, nach Deinem Versagen in dieser Schlacht wird man mich als Deinen ältesten Bruder zum Oberhaupt der Familie machen, wie klingt das?"

Blake spürte etwas in sich aufsteigen das er nie zuvor gefühlt hatte, den Schmerz verloren zu haben...selbst wenn die Kazov irgendwie die Oberhand behielten wenn weitere Truppen eintrafen würde man doch ihn für die Entscheidung seine Leute aus Frankfurt abzuziehen verantwortlich machen...und töten...und dieser Bastard von seinem Bruder würde seinen Clan bekommen, seine Frauen...und seine Kinder hinrichten lassen...Blake spürte wie sich eisige Kälte in ihm ausbreitete. Er hatte zum ersten Mal in seinem Leben Angst.

Sie nahmen die Stadt schnell ein, Tyr genoss das Gefühl die Kazov rennen zu sehen. Genoss es sie zu töten, wenn möglich ihnen persönlich das Genick zu brechen.

Als sich seine und Bekas Leute am Vorplatz des Hauptbahnhofes sammelten sah er tiefe Sorge in ihrem Gesicht. Ein paar der Städter markierten die Stelle unter der die Bunker waren und wenige Minuten später begann man mit schwerem, Gerät einen Schacht zu graben.

„Was ist wenn Harper nicht da unten ist?" Keiner der städtischen Widerstandskämpfer hatte ihn in den letzten Wochen gesehen und es hieß die Tunnel unter der Stadt wären eingestürzt...als letzte Hoffnung blieben die Bunker...

„Er ist da unten." In Tyrs Stimme lag eine Sicherheit die ihn selbst verwunderte, aber er wusste das Harper irgendwie überlebt hatte. „Er kennt das Leben, das Überleben auf diesem Planeten besser als sonst jemand..."

Beka war nicht wirklich beruhig. Meter um Meter gruben sich die Maschinen in die Tiefe und mit jedem Meter wuchs die Anspannung in der Pilotin.

Erneute Vibrationen, dann rieselte Staub von der Decke.

Es dauerte etwas bis die Leute in den Bunkern begriffen was geschah.

„Die verdammten Ubers graben sich zu uns durch!"

Einer der lethagischen Leute im Bunker sprang auf und rannte kopflos und ihn Panik in die Gänge des Bunkersystems mitten hinein in das Feuer eines automatischen Gewehrs das die Leute der Südseite aufgestellt hatten.

Unruhe machte sich breit, nun sah man sich plötzlich wieder dem Hauptfeind gegenüber und die kleinen Kämpfe im Bunker waren vergessen.

Es war Nacht als die erste Maschine die Decke des Bunkersystems durchbrach. Doch statt freudig empfangen zu werden wurden die Retter beschossen.

Marc der eine der Maschinen führte wurde am Bein getroffen und fiel in die Grube, hinein in die Bunkeralnlage.

„Maaarc!" Ben war drauf und dran ihm hinterher zu springen aber Tyr packte ihn am Oberarm und riss ihn zurück.

„Du kannst ihm nicht helfen..."

Marc fiel mitten in die wütende Menschenmasse. Wurde durch sie aufgefangen und dann zu Boden geworfen. Er schloss die Augen als die Leute um ihn herum ihre Waffen auf ihn richteten...aber nichts geschah. „Hey das ist einer von uns!" Marc öffnete die Augen und sah in freudige Gesichter.

„Ja was glaubt ihr denn?" seine Stimme kleng schmerzverzerrt.

„Na ja wir dachten die Kazov.."

„Die Ubers? Die haben wir vertrieben..."

Jubel brach aus...hallte durch die Gänge des Bunkers.

Frankfurt brannte. Eine helle Fackel die die Nacht erleuchtete.

Beka ließ die Maru tief über die brennende Stadt gleiten, dann beschleunigte sie das Schiff, sie wollte endlich weg, zurück auf die Andromeda. Tyr stand hinter ihr und sah ihr beim fliegen zu, nachdenklich warf er einen letzten Blick hinaus in die Dunkelheit, hinaus auf die brennende Stadt die immer kleiner unter ihnen wurde.

Über Frankfurt:

Mira stand auf den Ruinen der Funkstation auf dem Feldberg und sah dem Schiff nach. Harper hatte sie fast angefleht mitzukommen, aber ihr Platz war hier. So wie seiner bei den Sternen war. Sie drehte sich um als ein leises Geräusch erklang.

„Ron." Ihre Stimme leise, sie wusste was und wer er war, der neue Kommandant der Kazov Streitkräfte Mitteleuropas, ein Verbündeter, so hoffte sie.

Der Halbnietzscheaner betrachtete die brennende Stadt.

„Warum hilfst Du uns Ron?"

Er war sich selbst nicht sicher...

„Ich weis es nicht, es fühlt sich richtig an, dieser Planet ist der Ursprung der Menschheit und damit auch der Ursprung der Nietzscheaner, hier Krieg zu führen fühlt sich falsch an..."

Wieder konzentrierte er sich auf die brennende Stadt, wenn sie weg war gab es auch für seine Leute keinen Grund mehr hier länger zu bleiben. Wenn er den Menschen half die anderen Städte auf der Erde zu vernichten würde es auch für die restlichen Kazov keinen Grund mehr geben zu bleiben...und die Menschen könnten sich an einen Neuaufbau machen.

Dennoch war er traurig das Frankfurt zerstört werden musste damit es neue Hoffnung gab.

Frankfurt, der Ort von dem seine Mutter kam, sein Vater hatte so viel mehr in ihr gesehen als eine menschliche Ratte, und beide waren sie durch die Hand seines Bruders gestorben.

Die Jahre die er als Maulwurf für seinen Bruder in der Gegenwart der Menschen verbracht hatte hatten ihn gelehrt das Intelligenz und die Fähigkeit zu Überleben nicht von den Genen bestimmt wurde.......

„Wir werden das wieder gemeinsam aufbauen." Mira blickte ihn bei den Worten leicht verwundert an, dann drehte sich Ron um und ging zu seinem Hoover auf dem blutrot das Kazov Wappen prangte.