Teil 4 - "Luna"
Trunks und sein Freund schlenderten durch die Straßen. Große Firmengebäude türmten sich wie Wolkenkratzer an den Straßenrändern auf und ein reges Treiben herrschte überall.
Goten verschränkte die Arme hinter dem Kopf und versuchte möglichst locker zu wirken. Das war nur eine äußere Fassade, innerlich arbeitete sein Gehirn auf Hochtouren. Er registrierte jede einzelne kleine Bewegung der Saiya- jin, die ihm entgegen kamen und prüfte jede einzelne Aura auf ihre Stärke. Trunks tat es ihm gleich. Er war allerdings ein wenig nervöser nach außen hin, er konnte sich einfach nicht konzentrieren, denn das Alles... war einfach nur absurd. Unfassbar, unglaublich und doch schmerzende Wirklichkeit.
Etwa eine halbe Stunde später, verließen die beiden Halb-Saiya-jin die Haupteinkaufsstraße und verschwanden in einer dämmrigen, aber verlassenen Gasse.
"Ich fass es nicht..." gab Trunks von sich, während er sich an eine der alten Mauern lehnte.
"Ich habe noch nie so viele Saiya-jin gesehen... aber..." Trunks hob den Kopf und blickte Goten an, der die ganze Zeit nachdenklich zu Boden gesehen hatte.
".... Wir sind definitiv auf der Erde...und.." Goten hob den Kopf und unterbrach sein Gegenüber.
"Ich weiss, was du sagen willst... Ich habe mir die Frage auch gestellt. Wo sind die Menschen..." Oder eher gesagt.. gibt es überhaupt noch welche....
Ruckartig und einer plötzlichen Neugierde folgend trat Goten wortlos auf die Hauptstraße hinaus und sprach eine ältere, dunkelhaarige Frau an, die ihm entgegen kam.
"Entschuldigen sie bitte... Könnten sie mir sagen, was heute für ein Tag ist, ich bin etwas verwirrt" Goten setzte sein überzeugendes Son-Grinsen auf und hoffte, dass sie ihn nicht näher nach dem Grund der Verwirrtheit fragen würde.
Sein Gegenüber sah ihn erst fragend an und antwortete dann mit etwas verwunderter Stimme "Wie kann man denn nur den heutigen Tag nicht kennen, es ist der 50. Jahrestag unseres Präsidenten, der 07.07." - "Und ähm.. welches .. Jahr??" fügte Goten zögerlich hinzu.
Die Frau sah ihn noch verdutzter an. "100.770.. aber..." Bevor sie ihre Frage zuende stellen konnte, schüttelte Goten ihr flüchtig die Hand und verschwand blitzschnell wieder in der Gasse.
Einige verdutzte Blicke folgten ihm, es ging jedoch niemand näher darauf ein.
Trunks sah seinen Freund wütend an. "Sag mal, spinnst du, wie kannst du nur soviel Aufmerksamkeit auf dich ziehen?!? Bist du verrückt..." doch Trunks konnte seinen Satz nicht beenden, da Goten ihn mit einem von Panik erfüllten Blick unterbrach und ihn an die Schultern fasste.
"Trunks!!! 100.000 !! Verstehst du nicht?!!? Wir sind 100.000 Jahre in der Zukunft gelandet!!!"
Der violetthaarige Saiya-jin schluckte und hielt inne. Er versuchte sich zu fangen, doch konnte er nicht verhindern, das ein entsetzter Ausdruck sich in sein Gesicht stahl.
"100.000 ...." wiederholte er nur.. wie in Trance die unglaubliche Zahl, die ihm Goten an den Kopf geworfen hatte....
***
Sie rannte. Sie musste sich beeilen. Sie durfte nicht zu spät kommen. Verdammt, ich habe schon wieder die Zeit vergessen!!
Luna sah auf ihre Uhr und legte noch einmal einen Zahn zu. Verdammt, warum laufe ich eigentlich?? Ich kann doch... Bevor sie den Gedanken an ihr Vorhaben beenden konnte, fühlte sie einen weichen Widerstand vor ihr. Bevor ihre Sinne ihr jedoch mitteilen konnten, dass sie mit Jemandem zusammen gestoßen war, fand sie sich auch schon auf dem Boden wieder.
"Verdammt nochmal, ich hab's eilig!!! Hast du keine Augen im Kopf!!!" Fluchend und sich den Staub von der Kleidung wischend, erhob Luna sich und blickte den Übeltäter wütend an um noch eins drauf zu setzen.
Doch dazu kam es nicht. Sie blickte in zwei dunkle, verwirrte Augen, für den Bruchteil einer Sekunde unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Diese Augen.. sie kamen ihr so bekannt vor...
"Ist Alles in Ordnung?" Die Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Luna schüttelte den Kopf, als könnte sie damit ihre Verwirrung von sich werfen, was natürlich nicht der Fall war. Sie musterte ihr Gegenüber noch einmal flüchtig und schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie es eilig hatte.
"Wah! Ja.. Alles klar, ich muss weg!!" Kaum ausgesprochen, hatte die junge Saiya-jin sich in die Lüfte erhoben und sauste blitzschnell davon.
"Wow." War das Einzige, was Goten herausbrachte, immer noch auf den Fleck starrend, an dem das Mädchen ihn noch vor einigen Sekunden an gefahren hatte.
Trunks fuchtelte mit seiner Hand vor dem Gesicht seiner Freundes herum. "Hallo?!? Erde an Goten!!" - "Äh.. was?? Trunks??"
Trunks seufzte. Für so etwas war nun überhaupt keine Zeit vorhanden, sie mussten schließlich herausfinden, wie sie wieder nach Hause kommen sollten, doch sein Freund schien vollkommen von der Rolle zu sein.
"Wahnsinn... so etwas.. habe ich .. noch nie gesehen....Trunks..." Goten drehte sich zu seinem Freund um. - "Wach ich oder träum ich?!!?"
Trunks schlug sich die Hand vor den Kopf. "Goten, beherrsch dich. Wir müssen weiter."
Der schwarzhaarige Halb-Saiya-jin kratzte sich verlegen am Hinterkopf und nickte dann. "Ich weiss, ich weiss... ich komme ja schon."
Ich muss sie vergessen. Ich kenne sie nicht einmal.... Wir haben eine Menge Arbeit vor uns... und keine Zeit für sowas. Ich werde sie wahrscheinlich nicht einmal wieder sehen.... Goten... halt dich endlich zurück...
Verdammt... das nenn ich Liebe auf den ersten Blick....
Trunks packte Goten am Arm und zerrte ihn weiter durch die Straße. Und langsam... vergass auch sein Freund die kurze Begegnung mit dem Saiya-jin- Mädchen, dass Goten ausversehen angerempelt hatte.
***
"Du bist zu spät."
Es war kein Vorwurf, es gleich eher mehr einer Feststellung. Luna seufzte.
"Ja ich weiss." Es schwang keinerlei Gefühl in der Stimme Lunas mit. Kein Bedauern, keine Wut. Es war ebenso eine einfache Feststellung, eine Tatsache, mehr nicht.
Lunas Vater wandte sich von seiner Tochter ab und trat zu seinem Schreibtisch. Luna sah ihn erwartungsvoll und gleichzeitig kühl und ausdruckslos an.
"Du kannst gehen." Erklang die kalte Stimme in dem kahlen, geräumigen Büro. Wieder keine Gefühlsregung. Luna seufzte innerlich erneut. Es war immer wieder dasselbe.
Sie wusste, dass es nicht daran lag, dass ihr Vater sie nicht liebte... oder nicht als Tochter akzeptierte. Im Gegenteil. Aber er hatte einen wichtigen Standpunkt zu vertreten und gleichzeitig auch ein Image, dass ihm überhaupt erst Respekt verlieh. Doch dieses war für ihn keine schwere Aufgabe, Lunas Mutter erzählte ihr oft genug, wie kalt und abweisend er schon zu dem Zeitpunkt war, als sie sich vor Jahren kennen lernten. Doch wie schon in vielen Saiya-jin Beziehungen war es das gewisse Etwas in der Kälte des anderen gewesen, dass dazu führte, dass man zu einem Paar wurde und den saiyanischen Bund für´s Leben einging.
Saiya-jins betrügen einander nicht. Sie sind nicht eifersüchtig und in einer Beziehung geht die absolute Toleranz vor. Deswegen trennen sich Saiyanische Bindungen selten, fast nie.
Luna war froh darüber. Obwohl sich ihre Eltern oft stritten, in Staatangelegenheiten, in Liebesangelegenheiten oder einfach nur über den Dreck in ihrem Haus, sie wusste, dass es nie zu einer Scheidung kommen konnte.
Und irgendwie war sie ja auch froh.. dass sie ihren Vater hatte. Und stolz darauf. Er hatte Ansehen. Er hatte Macht. Er war der Präsident und somit Vorherrscher des ganzen Planeten. Jeder Saiya-jin respektierte ihn. Er war der Stärkste. Hatte zahlreiche Kämpfe gewonnen. Und doch... Manchen war er ein Dorn im Auge. Das wurde ihr schlagartig bewusst, als ihr Onkel plötzlich vor ihr stand.
Der muskulös gebaute Saiya-jin mit den aufrecht stehenden schwarzen Haaren, die typisch waren für die meisten seiner Vorfahren, war der ältere Bruder ihrer Mutter. Und... er hasste ihren Vater. Jeder wusste das, doch da er ein sehr fähiger und stolz Saiya-jin war, beinahe genauso stark wie Lunas Vater selbst, nahm es ihm niemand übel.
Niemand sprach darüber.
Jeder gab vor es nicht zu wissen.
Wie eine tickende Zeitbombe lebte er unter ihnen. Denn jeder wusste genauso gut, dass er sich eines Tages gegen den Mann seiner kleinen Schwester wenden würde. Nur wann, das wusste keiner.
Und alle verdrängten es.
Denn Viele hatten Angst vor der Stärke dieser beiden mächtigsten Saiya-jin des Planeten.
Luna sah zu ihrem Onkel hoch. Dieser würdigte ihr nur einen kalten Blick und schritt dann an ihr vorbei ins Büro ihres Vaters.
Was will Vegeta hier... war das Einzige, was sie sich fragte, als ihr Onkel die Tür hinter sich schloss. Dann hörte sie die Stimme ihres Vaters.
"Ah Vegeta! Wie schön dass du vor dem Fest noch hier aufkreuzt. Ich hoffe du weißt was du zu tun hast?"
Luna konnte leicht heraus hören, wie sehr sich ihr Vater verstellte, um freundlich zu klingen. Das tat er nur Vegeta gegenüber. Er wollte jeglichen Streit mit ihm vermeiden. Auch wenn er ihn nicht minder hasste wie er ihn. Aber ein Streit zwischen ihm und Vegeta wäre in der momentanen Staatslage sehr unangebracht gewesen. Sogar Luna wusste das.
Es gab Rebellionen unter den Menschen in den anderen Städten. Und es gab tatsächlich viele Halb Saiya-jin die sich ihnen anschlossen und... sogar einige Saiya-jin. Niemand verstand das. Und es wurde stets mit Missfallen gewürdigt.
Luna hörte wie Vegeta auf den Schreibtisch schlug und begann lauter zu sprechen, als es zuvor ihr Vater tat.
"Ich warne dich, Blank. Verarsch mich nicht. Dein beschissener Staat ist mir sowas von egal, das glaubst du gar nicht. Meinetwegen kann alles den Bach runter gehen! Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht willig bin deinen hirnverbrannten Auftrag auszuführen. Sehe ich aus wie dein billiger Bodyguard? Kümmer dich doch selbst um deine beschissenen Menschenrebellionen. Ich kann sowieso nicht nachvollziehen, was dir der schwache Haufen überhaupt Angst einjagt!"
Luna konnte deutlich die sich aufbauende Spannung spüren, als Vegeta hörbar nach Luft schnappte, nachdem er ihren Vater zusammengestaucht hatte. Ohne es zu wollen zuckte sie zusammen. Es würde nicht mehr lange dauern, die politische Lage, ließ es zwar absolut nicht zu, aber.. vielleicht war ja gerade das die Zeit... in der Vegeta das tun würde, was schon viele seit Jahren fürchteten.
Luna schüttelte den wirren Gedanken ab. Nicht mal Vegeta wäre so dumm, den ganzen Planeten in den Ruin zu stürzen. Das redete sie sich jedenfalls ein. Dann entschloss sie sich endlich den Flur zu verlassen und nicht mehr weiter zu lauschen. Es könnte noch Stunden dauern, bis die Beiden sich einig werden würden.
***
"Wir sollten uns trennen." Schlug Trunks vor. "Wir sollten herausfinden, wie die Lage hier ist. Wer die Kontrolle hat... und an wen wir uns dann im Endeffekt wenden könnten."
Goten nickte geistesabwesend. Er dachte zwar immer noch an das Mädchen. Doch das war nicht das, was ihn so bedrückte. Da war etwas, das ihm nicht mehr aus dem Kopf ging, es war die ganze Atmosphäre und Alles um sie herum. Ja, wenn er ehrlich war, hatte er sogar Angst.
Eine Angst, die er nicht kannte, nicht wirklich definieren konnte.
Trunks sah ihn fragend an. "Goten?"
Schlagartig wurde Goten wieder aus seinen düsteren Gedanken gerissen. Er erinnerte sich daran, was Trunks ihm gerade vorgeschlagen hatte. Und völlig gegen seinen eigenen Willen nickte er. Er wusste selbst nicht warum. Allein in einer Stadt unterwegs sein, in der es nur Saiya-jin gab. Er kannte dieses Volk nicht gut genug um sich sicher zu fühlen. Um auf Alles vorbereitet zu sein.
Und genau deswegen, wollte er wohl schnellstmöglich heraus finden, was wirklich auf der Erde los war. Und am Ende auch... wie sie wieder zurück in ihre finden würden...
"Goten hörst du mir überhaupt zu?" - "Ja doch. Wir trennen uns, um schneller heraus zu finden, wo wir hier gelandet sind." Was für eine halsbrecherische Idee...man merkt wessen Sohn er ist.
"Gut." Trunks blieb stehen und sah sich auf der bevölkerten Straße um. "Das hier müsste die westliche Hauptstadt sein."
Wieder nickte Goten nur und sah sich ebenfalls um. "Ja.. manche Gebäude kommen mir entfernt bekannt vor. Aber die Stadt ist um einiges größer geworden." Stellte er dann fest.
"Ja.. hör zu, Goten. Verhalte dich nicht auffällig. Verdeck deine Aura und ... pass auf dich auf."
Goten sah wieder zu Trunks. "Schon klar, ich bin ja nicht bescheuert, Trunks."
"Ja, weiss ich doch. Aber wir befinden uns hier auf fremden Grund und jeder um uns herum, könnte stärker sein, als wir. Das beunruhigt mich halt sehr..."
Goten nickte und wandte sich dann von Trunks ab. "Wir treffen uns in zwei Stunden wieder hier in der Nähe."
Dann stiess er sich vom Boden ab und flog ein Stück weiter. Er hatte längst gemerkt, dass das Fliegen hier zum Alltag gehörte und beinahe jeder zwischendurch mal eine kleine Strecke in der Luft anstatt zu Fuß zurück legte.
Trunks sah ihm noch einige Sekunden nach und mischte sich dann wieder unter die Menge.
Irgendwo müssten sie doch eine Antwort auf ihre Fragen finden.
Trunks und sein Freund schlenderten durch die Straßen. Große Firmengebäude türmten sich wie Wolkenkratzer an den Straßenrändern auf und ein reges Treiben herrschte überall.
Goten verschränkte die Arme hinter dem Kopf und versuchte möglichst locker zu wirken. Das war nur eine äußere Fassade, innerlich arbeitete sein Gehirn auf Hochtouren. Er registrierte jede einzelne kleine Bewegung der Saiya- jin, die ihm entgegen kamen und prüfte jede einzelne Aura auf ihre Stärke. Trunks tat es ihm gleich. Er war allerdings ein wenig nervöser nach außen hin, er konnte sich einfach nicht konzentrieren, denn das Alles... war einfach nur absurd. Unfassbar, unglaublich und doch schmerzende Wirklichkeit.
Etwa eine halbe Stunde später, verließen die beiden Halb-Saiya-jin die Haupteinkaufsstraße und verschwanden in einer dämmrigen, aber verlassenen Gasse.
"Ich fass es nicht..." gab Trunks von sich, während er sich an eine der alten Mauern lehnte.
"Ich habe noch nie so viele Saiya-jin gesehen... aber..." Trunks hob den Kopf und blickte Goten an, der die ganze Zeit nachdenklich zu Boden gesehen hatte.
".... Wir sind definitiv auf der Erde...und.." Goten hob den Kopf und unterbrach sein Gegenüber.
"Ich weiss, was du sagen willst... Ich habe mir die Frage auch gestellt. Wo sind die Menschen..." Oder eher gesagt.. gibt es überhaupt noch welche....
Ruckartig und einer plötzlichen Neugierde folgend trat Goten wortlos auf die Hauptstraße hinaus und sprach eine ältere, dunkelhaarige Frau an, die ihm entgegen kam.
"Entschuldigen sie bitte... Könnten sie mir sagen, was heute für ein Tag ist, ich bin etwas verwirrt" Goten setzte sein überzeugendes Son-Grinsen auf und hoffte, dass sie ihn nicht näher nach dem Grund der Verwirrtheit fragen würde.
Sein Gegenüber sah ihn erst fragend an und antwortete dann mit etwas verwunderter Stimme "Wie kann man denn nur den heutigen Tag nicht kennen, es ist der 50. Jahrestag unseres Präsidenten, der 07.07." - "Und ähm.. welches .. Jahr??" fügte Goten zögerlich hinzu.
Die Frau sah ihn noch verdutzter an. "100.770.. aber..." Bevor sie ihre Frage zuende stellen konnte, schüttelte Goten ihr flüchtig die Hand und verschwand blitzschnell wieder in der Gasse.
Einige verdutzte Blicke folgten ihm, es ging jedoch niemand näher darauf ein.
Trunks sah seinen Freund wütend an. "Sag mal, spinnst du, wie kannst du nur soviel Aufmerksamkeit auf dich ziehen?!? Bist du verrückt..." doch Trunks konnte seinen Satz nicht beenden, da Goten ihn mit einem von Panik erfüllten Blick unterbrach und ihn an die Schultern fasste.
"Trunks!!! 100.000 !! Verstehst du nicht?!!? Wir sind 100.000 Jahre in der Zukunft gelandet!!!"
Der violetthaarige Saiya-jin schluckte und hielt inne. Er versuchte sich zu fangen, doch konnte er nicht verhindern, das ein entsetzter Ausdruck sich in sein Gesicht stahl.
"100.000 ...." wiederholte er nur.. wie in Trance die unglaubliche Zahl, die ihm Goten an den Kopf geworfen hatte....
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Sie rannte. Sie musste sich beeilen. Sie durfte nicht zu spät kommen. Verdammt, ich habe schon wieder die Zeit vergessen!!
Luna sah auf ihre Uhr und legte noch einmal einen Zahn zu. Verdammt, warum laufe ich eigentlich?? Ich kann doch... Bevor sie den Gedanken an ihr Vorhaben beenden konnte, fühlte sie einen weichen Widerstand vor ihr. Bevor ihre Sinne ihr jedoch mitteilen konnten, dass sie mit Jemandem zusammen gestoßen war, fand sie sich auch schon auf dem Boden wieder.
"Verdammt nochmal, ich hab's eilig!!! Hast du keine Augen im Kopf!!!" Fluchend und sich den Staub von der Kleidung wischend, erhob Luna sich und blickte den Übeltäter wütend an um noch eins drauf zu setzen.
Doch dazu kam es nicht. Sie blickte in zwei dunkle, verwirrte Augen, für den Bruchteil einer Sekunde unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Diese Augen.. sie kamen ihr so bekannt vor...
"Ist Alles in Ordnung?" Die Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Luna schüttelte den Kopf, als könnte sie damit ihre Verwirrung von sich werfen, was natürlich nicht der Fall war. Sie musterte ihr Gegenüber noch einmal flüchtig und schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie es eilig hatte.
"Wah! Ja.. Alles klar, ich muss weg!!" Kaum ausgesprochen, hatte die junge Saiya-jin sich in die Lüfte erhoben und sauste blitzschnell davon.
"Wow." War das Einzige, was Goten herausbrachte, immer noch auf den Fleck starrend, an dem das Mädchen ihn noch vor einigen Sekunden an gefahren hatte.
Trunks fuchtelte mit seiner Hand vor dem Gesicht seiner Freundes herum. "Hallo?!? Erde an Goten!!" - "Äh.. was?? Trunks??"
Trunks seufzte. Für so etwas war nun überhaupt keine Zeit vorhanden, sie mussten schließlich herausfinden, wie sie wieder nach Hause kommen sollten, doch sein Freund schien vollkommen von der Rolle zu sein.
"Wahnsinn... so etwas.. habe ich .. noch nie gesehen....Trunks..." Goten drehte sich zu seinem Freund um. - "Wach ich oder träum ich?!!?"
Trunks schlug sich die Hand vor den Kopf. "Goten, beherrsch dich. Wir müssen weiter."
Der schwarzhaarige Halb-Saiya-jin kratzte sich verlegen am Hinterkopf und nickte dann. "Ich weiss, ich weiss... ich komme ja schon."
Ich muss sie vergessen. Ich kenne sie nicht einmal.... Wir haben eine Menge Arbeit vor uns... und keine Zeit für sowas. Ich werde sie wahrscheinlich nicht einmal wieder sehen.... Goten... halt dich endlich zurück...
Verdammt... das nenn ich Liebe auf den ersten Blick....
Trunks packte Goten am Arm und zerrte ihn weiter durch die Straße. Und langsam... vergass auch sein Freund die kurze Begegnung mit dem Saiya-jin- Mädchen, dass Goten ausversehen angerempelt hatte.
***
"Du bist zu spät."
Es war kein Vorwurf, es gleich eher mehr einer Feststellung. Luna seufzte.
"Ja ich weiss." Es schwang keinerlei Gefühl in der Stimme Lunas mit. Kein Bedauern, keine Wut. Es war ebenso eine einfache Feststellung, eine Tatsache, mehr nicht.
Lunas Vater wandte sich von seiner Tochter ab und trat zu seinem Schreibtisch. Luna sah ihn erwartungsvoll und gleichzeitig kühl und ausdruckslos an.
"Du kannst gehen." Erklang die kalte Stimme in dem kahlen, geräumigen Büro. Wieder keine Gefühlsregung. Luna seufzte innerlich erneut. Es war immer wieder dasselbe.
Sie wusste, dass es nicht daran lag, dass ihr Vater sie nicht liebte... oder nicht als Tochter akzeptierte. Im Gegenteil. Aber er hatte einen wichtigen Standpunkt zu vertreten und gleichzeitig auch ein Image, dass ihm überhaupt erst Respekt verlieh. Doch dieses war für ihn keine schwere Aufgabe, Lunas Mutter erzählte ihr oft genug, wie kalt und abweisend er schon zu dem Zeitpunkt war, als sie sich vor Jahren kennen lernten. Doch wie schon in vielen Saiya-jin Beziehungen war es das gewisse Etwas in der Kälte des anderen gewesen, dass dazu führte, dass man zu einem Paar wurde und den saiyanischen Bund für´s Leben einging.
Saiya-jins betrügen einander nicht. Sie sind nicht eifersüchtig und in einer Beziehung geht die absolute Toleranz vor. Deswegen trennen sich Saiyanische Bindungen selten, fast nie.
Luna war froh darüber. Obwohl sich ihre Eltern oft stritten, in Staatangelegenheiten, in Liebesangelegenheiten oder einfach nur über den Dreck in ihrem Haus, sie wusste, dass es nie zu einer Scheidung kommen konnte.
Und irgendwie war sie ja auch froh.. dass sie ihren Vater hatte. Und stolz darauf. Er hatte Ansehen. Er hatte Macht. Er war der Präsident und somit Vorherrscher des ganzen Planeten. Jeder Saiya-jin respektierte ihn. Er war der Stärkste. Hatte zahlreiche Kämpfe gewonnen. Und doch... Manchen war er ein Dorn im Auge. Das wurde ihr schlagartig bewusst, als ihr Onkel plötzlich vor ihr stand.
Der muskulös gebaute Saiya-jin mit den aufrecht stehenden schwarzen Haaren, die typisch waren für die meisten seiner Vorfahren, war der ältere Bruder ihrer Mutter. Und... er hasste ihren Vater. Jeder wusste das, doch da er ein sehr fähiger und stolz Saiya-jin war, beinahe genauso stark wie Lunas Vater selbst, nahm es ihm niemand übel.
Niemand sprach darüber.
Jeder gab vor es nicht zu wissen.
Wie eine tickende Zeitbombe lebte er unter ihnen. Denn jeder wusste genauso gut, dass er sich eines Tages gegen den Mann seiner kleinen Schwester wenden würde. Nur wann, das wusste keiner.
Und alle verdrängten es.
Denn Viele hatten Angst vor der Stärke dieser beiden mächtigsten Saiya-jin des Planeten.
Luna sah zu ihrem Onkel hoch. Dieser würdigte ihr nur einen kalten Blick und schritt dann an ihr vorbei ins Büro ihres Vaters.
Was will Vegeta hier... war das Einzige, was sie sich fragte, als ihr Onkel die Tür hinter sich schloss. Dann hörte sie die Stimme ihres Vaters.
"Ah Vegeta! Wie schön dass du vor dem Fest noch hier aufkreuzt. Ich hoffe du weißt was du zu tun hast?"
Luna konnte leicht heraus hören, wie sehr sich ihr Vater verstellte, um freundlich zu klingen. Das tat er nur Vegeta gegenüber. Er wollte jeglichen Streit mit ihm vermeiden. Auch wenn er ihn nicht minder hasste wie er ihn. Aber ein Streit zwischen ihm und Vegeta wäre in der momentanen Staatslage sehr unangebracht gewesen. Sogar Luna wusste das.
Es gab Rebellionen unter den Menschen in den anderen Städten. Und es gab tatsächlich viele Halb Saiya-jin die sich ihnen anschlossen und... sogar einige Saiya-jin. Niemand verstand das. Und es wurde stets mit Missfallen gewürdigt.
Luna hörte wie Vegeta auf den Schreibtisch schlug und begann lauter zu sprechen, als es zuvor ihr Vater tat.
"Ich warne dich, Blank. Verarsch mich nicht. Dein beschissener Staat ist mir sowas von egal, das glaubst du gar nicht. Meinetwegen kann alles den Bach runter gehen! Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht willig bin deinen hirnverbrannten Auftrag auszuführen. Sehe ich aus wie dein billiger Bodyguard? Kümmer dich doch selbst um deine beschissenen Menschenrebellionen. Ich kann sowieso nicht nachvollziehen, was dir der schwache Haufen überhaupt Angst einjagt!"
Luna konnte deutlich die sich aufbauende Spannung spüren, als Vegeta hörbar nach Luft schnappte, nachdem er ihren Vater zusammengestaucht hatte. Ohne es zu wollen zuckte sie zusammen. Es würde nicht mehr lange dauern, die politische Lage, ließ es zwar absolut nicht zu, aber.. vielleicht war ja gerade das die Zeit... in der Vegeta das tun würde, was schon viele seit Jahren fürchteten.
Luna schüttelte den wirren Gedanken ab. Nicht mal Vegeta wäre so dumm, den ganzen Planeten in den Ruin zu stürzen. Das redete sie sich jedenfalls ein. Dann entschloss sie sich endlich den Flur zu verlassen und nicht mehr weiter zu lauschen. Es könnte noch Stunden dauern, bis die Beiden sich einig werden würden.
***
"Wir sollten uns trennen." Schlug Trunks vor. "Wir sollten herausfinden, wie die Lage hier ist. Wer die Kontrolle hat... und an wen wir uns dann im Endeffekt wenden könnten."
Goten nickte geistesabwesend. Er dachte zwar immer noch an das Mädchen. Doch das war nicht das, was ihn so bedrückte. Da war etwas, das ihm nicht mehr aus dem Kopf ging, es war die ganze Atmosphäre und Alles um sie herum. Ja, wenn er ehrlich war, hatte er sogar Angst.
Eine Angst, die er nicht kannte, nicht wirklich definieren konnte.
Trunks sah ihn fragend an. "Goten?"
Schlagartig wurde Goten wieder aus seinen düsteren Gedanken gerissen. Er erinnerte sich daran, was Trunks ihm gerade vorgeschlagen hatte. Und völlig gegen seinen eigenen Willen nickte er. Er wusste selbst nicht warum. Allein in einer Stadt unterwegs sein, in der es nur Saiya-jin gab. Er kannte dieses Volk nicht gut genug um sich sicher zu fühlen. Um auf Alles vorbereitet zu sein.
Und genau deswegen, wollte er wohl schnellstmöglich heraus finden, was wirklich auf der Erde los war. Und am Ende auch... wie sie wieder zurück in ihre finden würden...
"Goten hörst du mir überhaupt zu?" - "Ja doch. Wir trennen uns, um schneller heraus zu finden, wo wir hier gelandet sind." Was für eine halsbrecherische Idee...man merkt wessen Sohn er ist.
"Gut." Trunks blieb stehen und sah sich auf der bevölkerten Straße um. "Das hier müsste die westliche Hauptstadt sein."
Wieder nickte Goten nur und sah sich ebenfalls um. "Ja.. manche Gebäude kommen mir entfernt bekannt vor. Aber die Stadt ist um einiges größer geworden." Stellte er dann fest.
"Ja.. hör zu, Goten. Verhalte dich nicht auffällig. Verdeck deine Aura und ... pass auf dich auf."
Goten sah wieder zu Trunks. "Schon klar, ich bin ja nicht bescheuert, Trunks."
"Ja, weiss ich doch. Aber wir befinden uns hier auf fremden Grund und jeder um uns herum, könnte stärker sein, als wir. Das beunruhigt mich halt sehr..."
Goten nickte und wandte sich dann von Trunks ab. "Wir treffen uns in zwei Stunden wieder hier in der Nähe."
Dann stiess er sich vom Boden ab und flog ein Stück weiter. Er hatte längst gemerkt, dass das Fliegen hier zum Alltag gehörte und beinahe jeder zwischendurch mal eine kleine Strecke in der Luft anstatt zu Fuß zurück legte.
Trunks sah ihm noch einige Sekunden nach und mischte sich dann wieder unter die Menge.
Irgendwo müssten sie doch eine Antwort auf ihre Fragen finden.
