Teil 5 : Avoid the attention of others!

Man kann es sehen wie man will… man kann es aber auch nicht sehen und sich ganz davor verschließen. Alles in allem kommt  man trotzdem wieder auf eine Sache zurück. Die Tatsache, dass man verliebt ist. Man kann sich ja nicht aussuchen wann und vor allem in wen man sich verliebt. Man kann es so sehen...

Verlieben kann gut oder böse enden.

Vielleicht sollte man es deswegen doch nicht sehen. Wie gesagt, man kann es sehen wie man will oder gar nicht. Gar nicht ist dabei immer besser.

***

Goten wandte den Blick von dem Schaufenster ab, welches er so eben längere Zeit betrachtet hatte. Was tun, wenn man eine Aufgabe hatte und sich nicht darauf konzentrieren konnte, weil das eigene Denken von anderen Dingen fast komplett eingenommen wurde?

Der junge  Saiyajin seufzte und ging geistesabwesend seiner Wege. Trunks hat gut Reden, was soll ich denn hier finden? Ist ja nicht normal, dass auf einmal wer aus der 100.000 Jahre zurückliegenden Vergangenheit hier auftaucht, also werden sie hier auch kein FAQ für uns erstellt haben.

Goten schlenderte noch einige Minuten schweigend durch die Einkaufsstraßen, bis er schließlich, ohne genau darauf zu achten, abbog und somit den rege besuchten Bereich der Stadt hinter sich zurück ließ. Die Gegend die er nun betrat, war vergleichbar mit den alten Gassen und Vierteln, hinter den Großstädten, die er so kannte. Bevölkert von Gangs und Drogendealern und sonstigen Verrückten. Im Unterbewusstsein registrierte Goten zwar, dass es so etwas unter Saiyajins auch gab und dass er das nicht gedacht hätte, aber er ging gedanklich nicht näher darauf ein.

Alles was ihn interessierte war diese Saiyajin.

Durch einen plötzlichen Schmerz und einen grausamen Druck in seiner Magengegend wurde er jedoch auf einmal brutal zurück in die Realität gerissen. Gerade noch bemerkend, dass ihm jemand eine reingehauen hatte, taumelte der junge Saiyajin auch schon zurück und hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu behalten.

Nach zwei Ausfallschritten fing er sich wieder und sah zu den Übeltätern. Es handelte sich um ein paar jugendliche Saiyajin, Goten schätzte sie ungefähr auf sein Alter. Sie trugen punkartige Haarschnitte und arg ausgefallene Lederkleidung. Mit einem amüsierten Blick beobachteten sie ihn und einige lachten sogar.

Auch das noch... murmelte Goten genervt.

„Was wollt ihr?!" fuhr er sie wütend an und brachte sich in Abwehrposition, damit rechnend, dass diese Verrückten ihn sicher nicht so schnell in Ruhe ließen. Hätte er doch bloß mehr auf den Weg geachtet, auf Konfrontationen dieser Art war er nicht wirklich aus gewesen.

Einer der Saiyajin trat vor. Er war kräftig gebaut, groß und schien eine Art Obermotz zu markieren.

„Uns gefällt deine Visage nicht."

„Tja Pech für euch." Entgegnete Goten gereizt. „Mir gefällt eure auch nicht und wisst ihr was, deswegen ziehe ich es auch vor euch Typen nicht länger an sehen zu müssen."

„Du bist aber ganz schön frech..." erwiderte der Saiyajin gespielt erwachsen. „Wie wär's wenn wir dem Kleinen mal Manieren beibringen?!" wandte er sich an den Rest der Truppe. Diese begannen schadenfroh zu grinsen.

Goten sah sich um. Es waren keine Zivilisten in der Nähe... Logisch, ich bin ja auch in einem gottverlassenem Viertel gelandet...Oh mann warum muss sowas immer nur mir passieren..

Der junge Saiyajin seufzte und versucht mit langsamen Rückwärtsschritten, gekonnt sein Unbehagen verbergend, aus der Gasse raus zu kommen, in der Hoffnung, vor anderen Leuten, würden sie ihn in Ruhe lassen. Dann wurde ihm schlagartig wieder bewusst, wo er sich befand. Hier gab es ja keine Menschen. Nur Saiyajins. Und nach allem, was er über Saiyajin wusste, konnte er sich sicher sein, dass sie sich nicht daran störten, gäbe es mal die ein oder andere Schlägerei mitten auf der Straße.

Zwei der insgesamt fünf Punks stießen sich vom Boden ab und versperrten Goten den Ausgang der Gasse. Nun würde er wohl Kämpfen müssen. Auch wenn er nicht die geringste Lust dazu verspürte. Nicht ohne dabei gedanklich die Augen zu verdrehen versuchte er die ungefähre Kampfkraft seiner Gegner zu schätzen. Und erschrak. Er hätte beinahe vergessen, dass es Saiyajin waren und somit um einiges stärker, als normale Kerle. Wenn er Pech hatte würden die ihn fertig machen... sie waren schliesslich zu fünft...

***

Trunks ging schnellen Schrittes zielstrebig durch die belebten Straßen. Er wusste was er suchte.. er wusste nur nicht wo er es finden sollte.

Eine Bibliothek.. wo finde ich eine verdammte Bibliothek...

Suchend sah der junge Halbsaiyajin sich um und versuchte irgendwo einen allgemeinen Stadtplan oder ähnliches aus zu machen. Doch vergeblich. Entweder gab es in der Stadt keine Bibliothek.. und kein Museum... oder sie war einfach zu groß, um einen vernünftigen Überblick zu gewinnen.

Trunks seufzte und blieb an einer Ecke stehen. Er hätte natürlich einfach jemanden fragen können.. aber er war sich noch immer nicht sicher genug, inwieweit, die Saiyajin hier Herkunft, Kampfkraft und sonstiges schätzen konnten. Viel zu gefährlich das Ganze, stellte Trunks gedanklich fest. Doch auf einmal hielt er inne.

Er spürte eine ziemlich auffällige Energieerhöhung in der Stadt. Kämpft da wer?

Umso beunruhigter war er, als er feststellen musste, dass, was auch immer für ein Kampf dort stattfand, Goten darin verwickelt sein musste. Oh nein, auch das noch, was treibt der eigentlich!?

Der violetthaarige Saiyajin stiess sich vom Boden ab und schlug die Richtung ein, in welcher er die Energien spürte.

***

Gotens halblanger Wuschelkopf färbte sich golden und er begab sich in Angriffsposition. Nein, leicht machen würde er es diesen Pennern nicht! Die anderen fünf lächelten und verwandelten sich dann ebenfalls zu Supersaiyajins.

„Hätte ich mir ja gleich denken können..." murmelte Goten enttäuscht. Wie komm ich denn bloß gegen fünf auf einmal an?!!? Super Son Goten... das hast du klasse hinbekommen....

Der Halbsaiyajin erhöhte mit eine, Schlag seinen Energielevel und stieß sich vom Boden ab. Er durfte seinen Feinden nicht die Zeit lassen einen gezielten Angriff vor zu bereiten, denn dann hätte er kaum eine Kontermöglichkeit. Goten nahm einen von den überrascht sich neu koordinierenden Saiyajin ins Visier und preschte innerhalb von Nanosekunden auf ihn zu, fast im selben Moment seine Faust in dessen Magen versenkend. Der Angegriffene taumelte mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck zurück und presste sich die Hände vor den Bauch.

Doch Goten durfte sich nicht die Zeit nehmen, die Auswirkungen seiner Angriffe zu begutachten, er konnte nur hoffen, dass sie reichen. Schon ging er zum Nächsten über, erschien hinter ihm und beförderte ihn mit einem gezielten Tritt vor die Mauer. Das war Nummer zwei...

Blitzschnell handelte der junge Krieger und schüttelte einen der jetzt doch Angreifenden ab, in dem er ihm eine Energiekugel in die Seite stiess. Den vierten beförderte er ebenfalls mit einem Tritt in den Magen, bevor diese es registrieren konnte, in die Wand.

Dann hielt er inne und blieb stehen. Er musste erst einmal Luft holen, er war er eigentlich nicht gewohnt zu kämpfen. Und wenn... dann nur ein paar Sparrings mit Trunks, doch das war weitaus einfacher.. da konnte er sich wenigsten auf einen einzelnen Gegner konzentrieren.

Er wurde jäh aus seiner Verschnaufpause gerissen, als bei ihm die inneren Warninstinkte Alarm schlugen. Doch es war zu spät, mit einem harten Tritt ins Kreuz wurde Goten schmerzvoll zu Boden gestoßen. Leicht benommen stemmte er sich hoch... erst in jenem Moment wurde ihm klar, dass er ihren „Anführer" vergessen hatte. Verfluchte Kacke... schimpfte er in Gedanken, als er sich aufrappelte und gleichzeitig feststellen musste, dass die Gang sich wieder um ihn versammelt hatte. Sie wirkten weder erschöpft noch in irgendeiner Weise angekratzt...

„Na das war ja keine mal so schlechte Vorstellung, Kleiner..." grinste ihr Boss. Dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst. „Jetzt zeigen wir dir mal, wie das richtig geht..." Der Rest der Truppe lächelte verschwörerisch. Goten schluckte unfreiwillig. Als plötzlich etwas Anderes seine Aufmerksamkeit erregte.

Jemand war hinzu gekommen. Jemand mit einer sehr kraftvollen Aura, die er nicht zu zu ordnen vermochte, erschien in der Gasse. Kurz darauf schienen es auch die Anderen zu merken und ließen von ihm ab um sich der unbekannten Gestalt zu zu wenden.

Es handelte sich um eine große, dunkelhaarige Gestalt. Sie trug eine für Saiyajin typische Rüstung, Goten kannte sie aus den Erzählungen Bulmas, einen tiefbraunen Saiyajinschwanz um die Hüfte geschlungen und schien etwa mittleren Alters zu sein. Diese Gestalt trat einen Schritt näher zu ihnen und verschränkte die Arme, während man auf seinem Gesicht einen eher missbilligenden Blick ausmachen konnte.

„Bone und seine Bande..."

Die Stimme klang kalt, nahezu absolut emotionslos. Aber er schien diese Rockergang zu kennen. Bone, der Anführer, trat einen Schritt auf den Saiyajin zu und verneigte sich schnell. „Stets zu Diensten..... Ryo..."

Goten konnte die Ironie in seiner Stimme nahezu spüren. Auch die anderen Mitglieder der Gang reagierten, wichen rückwärts und fielen vom Supersaiyajin in den Normalzustand zurück.

Goten tat es ihnen gleich und regulierte seinen Level wieder, während er interessiert verfolgte, was sich zwischen Bone und diesem Saiyajin dort abspielte.

„Hab ich dich nicht schon ein paar mal ermahnt."

Bone schluckte hörbar, so ruhig war es mittlerweile geworden. „Ja... ich weiss... nein.. entschuldigt bitte... ich habe nicht daran gedacht."

Ist das sowas wie ne saiyanische Zivilpolizei...?

Goten wusste nicht sorecht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Aber eines war ihm klar... dieser seltsame Saiyajin hatte ihn davor bewahrt von diesen Arschlöchern in die Mangel genommen zu werden. Warum auch immer er aufgetaucht war....

„Ich erwische dich nie, nie wieder dabei Zivilisten zu belästigen, hast du verstanden?"

Er schrie nicht. Er flüsterte nur drohend und das trotzdem so laut, dass Alle es hören konnten. Seine harte Stimme durchschnitt förmlich die Luft und Goten spürte wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Was war das bloß für ein ungewöhnlicher Mann? Und nicht nur das, seine Stärke beunruhigte Goten zunehmend. Er war nicht einmal auf dem Supersaiyajin Level.

Bone nickte schnell und wandt sich dann leicht nervös ab und trat auf die Anderen zu. „Wir haun ab." Und wie auf Kommando stießen sich die Saiyajin vom Boden ab und waren auch schon am Horizont verschwunden. Goten sah ihnen nur kurz nach und wollte sich dannerleichtert zum Gehen wenden, als ihm auffiel, dass dieser Saiyajin, Ryo hatte Bone ihn genannt, noch immer unbewegt dort am Eingang der Gasse stand.

Er sah ihn an. Sein Blick war kalt und fern jeder Emotion. Goten schluckte bei dem Anblick. Und er wurde noch nervöser als dieser Ryo langsam auf ihn zutrat.

Einerseits war er erleichtert dieser Gang entkommen zu sein, andererseits... dieser ominöse Saiyajin war irgendwie unheimlich. Der Jugendliche bekam nahezu eine Gänsehaut, als der große Krieger direkt vor ihm stoppte und ihn von oben herab ansah. Goten war viel zu überwältigt und sogar etwas starr vor Unruhe, in der Angst, sein Gegenüber könnte ahnen, dass er kein Bewohner dieser Stadt war. Wer weiss welche Gesetze hier galten...

„Bist du verletzt?"

Damit hatte Goten nicht gerechnet. Jetzt klang die Stimme des Soldaten normal. Zwar  nicht freundlich aber... immerhin. Der Halbsaiyajin schüttelte den Kopf, unfähig und zu überrascht ein vernünftiges Wort zu sprechen. Er war immer noch etwas geschockt, was wäre passiert wenn Ryo nicht aufgetaucht wäre? Diese Rocker hätten ihm den Gar ausgemacht. Er wollte gar nicht daran denken, was Alles hätte passieren können.

„Mhm.. ich hab dich hier noch nie gesehen, zeig mir doch mal deinen ID Code. Nur zur Kontrolle."

Auf einen Schlag fand Goten seine Sprache wieder.

„Meinen ... was?"

„Deinen Identifikationscode." Der Saiyajin klang etwas verwundert. „Jeder hat einen, weißt du etwa nicht was das ist?"

Goten schüttelte den Kopf.

„Zeig mir mal deine beiden Handgelenke." Entgegnete Ryo kühl.

Goten hob die Arme und Ryo sah sie sich kopfschüttelnd an. Sein Blick wurde ernst. Das gibt es doch gar nicht.. wer ist das...

„Ich muss dich leider bitten mit mir mit zu kommen."

„Aber..." Oh mann... was ich hab ich nun wieder verbockt...

„Keine Wiederrede, es besteht der Verdacht, dass du ein Rebell bist."

„Ein... Rebell? Das versteh ich nicht ganz... wieso Rebell?" Was geht hier eigentllich ab..?!?

„Ruhe... folge mir. Und ich würde dir raten, keinen Mist zu machen."

Damit stieg der Soldat in die Luft und sah Goten auffordernd und kalt an. Dieser hatte keine andere Wahl, er musste ihm folgen. Vielleicht würde sich das Alles ja klären... aber sein Gefühl verriet ihm, dass dies nicht die einzige böse Überraschung bleiben sollte.....