Teil 8 - Unter der Erde
Mit einer Axt im Nacken fiel es nicht leicht zu denken. Aragorn ließ den Blick zum hundertsten Mal durch die Halle schweifen, in der er und seine Begleiter seit mehreren Stunden saßen. Inzwischen musste es nach Mitternacht sein. Zumindest konnten sie noch denken, denn entgegen aller Erwartungen waren die Zwerge seltsam gesprächsbereit gewesen. Bis auf ein paar blaue Flecken waren sie alle wohlbehalten. Der Gedanken, dass ich das schnell ändern konnte, verursachte ihm mehr als leichtes Unbehagen.
Der Anführer des kleinen, gut bewaffneten Grüppchens von Zwergen, Rego, saß auf einem hohen Steinsessel an der Stirnseite der länglichen unterirdischen Grotte. Seine Berater standen mit unbewegten Gesichtern an seiner Seite und blickten grimmig auf die Gruppe von Menschen, die so vermessen gewesen waren, in ihr Reich vorzudringen. Die zwei Eingänge waren gut bewacht und es gab nicht einen Zwerg, der nicht bereit schien, seine Axt zu schwingen. Einer von ihnen stand direkt hinter Aragorn, der auf einer schmalen Steinbank seitlich Regos Platz genommen. Die anderen Krieger aus Bergstadt saßen im hinteren Teil der Halle, die als Versammlungs- und Essenssaal diente und sie schienen froh darüber zu sein, dass sie nicht reden mussten.
Das Gespräch drehte sich im Kreis und da Aragorn stolz auf seine Fähigkeit zur Verhandlung war, ärgerte er sich doppelt, dass er nichts in der Hand hatte, um die endgültige Wendung zu erzielen. Dennoch versuchte er es ein weiteres Mal.
"Ihr müsst einsehen, dass die Menschen keinen Vorteil daraus ziehen würden, Eure Bergleute zu entführen", argumentierte er und erntete nur ein schwaches Stirnrunzeln unter der Masse von Haar, das Regos Gesicht verdeckte. Der Zwerg tätschelte beiläufig den Stiel seiner Waffe, die neben ihm in Griffweite stand.
"Sie brauchten bisher niemals einen Grund, um uns anzugreifen", verkündete der Anführer und die anderen Zwerge brummten zustimmend. "Seit sich unsere zwei Völker dieses Tal teilen, stört es die Menschen, dass wir hier sind. Sie können nicht verstehen, dass wir nicht die Früchte ihrer Äcker begehren, sondern das, was unter dem Boden liegt. Aber Menschen sind ja bekanntlicherweise engstirnig."
Aragorn erinnerte sich, dies Eigenschaft bisher immer den Zwergen zugeordnet zu haben, enthielt sich jedoch eines beißenden Kommentars, der ihm bereits auf der Zunge lag. Stattdessen rief er sich zur Ordnung und ließ die Fakten vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen. Fest stand, dass es auch auf den Seiten der Zwerge Verluste gegeben hatte und dass menschliche Waffen und sogar eine Leiche an den Schauplätzen der Entführungen gefunden worden war. Doch er hatte keine Beweise dafür, dass es einen dritten Aggressor gab und selbst die Geschichte über den Angriff der Dunkelelfen hatte die Zwerge nicht überzeugen können.
"Warum habt Ihr uns nicht gleich getötet?", erkundigte sich Aragorn und verfolgte einen neuen Gedanken, der ihm gekommen war. "Wenn Ihr überzeugt seid, dass wir Menschen schuldig an Eurem Unglück sind, warum sitzen wir dann hier?"
Rego stutzte für einen kaum wahrnehmbaren Moment und legte den Kopf zur Seite. Dann lachte er dröhnend, so dass seine Stimme von den glattbehauenen Wänden zurückhallte.
"Ihr seid flink mit der Zunge, Mensch. Ich kann mir denken, warum man Euch zu mir geschickt hat." Er schlug amüsiert mit der Faust auf die Lehne seines Sitzes. "Nun, ich habe auch auf diese Eurer Fragen eine Antwort. Mir kam zu Ohren, dass Ihr und einige Begleiter von weit her kamt, um Euch auf die Seite der Menschen zu stellen. Anstatt Euch zu töten hielt ich es für besser, Euch von Eurem Irrglauben zu befreien, dass wir die Schuldigen sind. Ich rate Euch, nehmt Eure Männer und zieht davon. Verlasst dieses Tal und mischt Euch nicht in Dinge ein, die Ihr nicht verstehen könnt und die Euch auch nichts angehen. Dann kommt Ihr vielleicht mit dem Leben davon."
"Ich gehe nicht eher, bis ich mir sicher sein kann, dass niemand in diesem Tal mehr sein Leben verlieren wird", beharrte Aragorn. "Ich stelle mich auf niemandes Seite, denn sonst wäre ich mit einem Trupp von Bewaffneten erschienen, um Euch auszuräuchern."
Regos Gesicht veränderte sich bedrohlich und fast wäre er aufgesprungen, wenn nicht in diesem Moment ein Ruf aus einem der Gänge ertönt wäre. Einige Momente später kamen einige Personen durch den Eingang in die Halle. Vor den scharfen Klingen der Zwerge gingen zwei Männer, deren Anwesenheit Aragorns Pulsschlag hochtrieb. Roviel trug an sich die Spuren eines schweren Kampfes. Unter dem Verband an seinem Schwertarm zeigten sich Spuren von Blut und sein scharfes Gesicht war von Müdigkeit gezeichnet. Legolas ging hoch aufgerichtet, obwohl er eine schwere, in eine Decke gehüllte Last trug.
"Sie drangen in den Osttunnel ein, streckten aber die Waffen vor uns", meldete einer der Bewacher und starrte abfällig auf den Elben. "Spitzohriges Pack, verdammtes. Von ihnen geht nur Unheil aus."
"Mäßige Dich!", wies Regos ihn zu aller Überraschung zurecht, doch die Abscheu in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Ich denke, er bringt uns Neuigkeiten. Also, sprich, Elb."
Legolas trat ungeachtet der bedrohlichen Feindseligkeit bis vor Regos Sitz. Aragorn beobachtete den Freund, dessen hohe Gestalt, geschwärzt von Schlamm und völlig durchnässt, ihre Haltung nicht verlor. Dennoch erkannte er, dass Legolas in den letzten Stunden furchtbare Dinge geschehen sein mussten. Der Elb warf das Bündel, das er über der Schulter trug, von seiner Schulter und es fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden. Der Geruch des Todes, der davon ausging, war überwältigend und füllte mit einem Mal die ganze Halle. Ohne ein Wort schnürte Legolas den Stoff auf und enthüllte eine schwarz gekleidete Leiche, deren dunkle Züge und spitze Ohren unverkennbar waren. Dann erhob er sich wieder und erklärte kühl:
"Ihr habt Recht, es sind Elben, die das Unglück bringen. In den Abendstunden wurde Bergstadt von mehreren Hundert von ihnen angegriffen. Es gab zahlreiche Tote und allein die Tatsache, dass die Bewohner vorbereitet waren, verdanken sie es, dass die meisten von ihnen noch am Leben sind."
Rego erhob sich endgültig und trat, sichtbar nachdenklich, vor die Leiche. Er besah sich das Gesicht des Dunkelelben und schüttelte ungläubig den Kopf.
"Von solchen Geschöpfe hört man in dieser Gegend der Welt nur Legenden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal einen sehe würde. Sie sind Elben und doch den Zwergen ähnlich, weil sie das Licht meiden und sich Stollen bauen." Er blickte auf und zu Aragorn. "In diesem Punkt habt Ihr nicht gelogen, Mensch."
"Auch nicht gelogen ist die brennende Stadt in der Bergen", warf Legolas angriffslustig ein. "Es ist eine Tatsache, die Ihr nicht ignorieren könnt!"
Ein paar Zwerge rückten ob dieser freien Rede ein wenig näher, weshalb sich Aragorn bemühte, den scharfen Ton seines Freundes zu lindern.
"Ich denke, wir haben einen Fortschritt gemacht", sagte er und blickte Rego bezwingend in die Augen. "Meine Begleiter waren zum Zeitpunkt des Angriffes hier bei Euch und wissen nun, dass Ihr nicht die Schuldigen an dem Überfall seid. Diese Kunde wird sich unter den Menschen verbreiten und ich denke nicht, dass Ihr von ihnen noch etwas zu erwarten hat. Das verspreche ich Euch. Ich bitte Euch, wir bringen Euch einen Beweis, den Ihr nicht ignorieren könnt. Überwindet Euer Misstrauen und erkennt, wer Eure wahren Feinde sind."
Eine lange Stille trat ein, die schließlich von einem Räuspern unterbrochen wurde. Ein sehr junger Zwerg trat vor, die Schultern hochgezogen, so dass jedermann ahnen konnte, dass er eine für ihn unangenehme Eröffnung zu machen hatte.
"Ich glaube dem Menschen", sagte er. "In den letzten Wochen habe ich bei den Patrouillen in den Querstollen Geräusche aus den verschütteten Gängen vernommen. Zunächst dachte ich, es wären vielleicht Tiere, die sich für den Winter eingenistet haben, denn es klang so, als würde gegraben."
Gedanken in die Richtung, dass man eine Lösung schon viel eher hätte finden können, drängten sich Aragorn auf, doch er war zumindest erleichtert darüber, dass sich das Blatt langsam wendete.
"Was sind das für Tunnel?", erkundigte er sich bei Rego.
"Sie durchqueren die Gegend um den Eisfelsen. Doch die Macht des Zauberers, der dort einst wohnte, schreckte uns und deshalb schlossen wir die Tunnel, da wir nicht wussten, was uns erwarten würde." Der Anführer der Zwerge wirkte nun sehr grüblerisch und begann, laut zu denken. "Wenn jemand dort unten graben wollte, bräuchte er gute Bergarbeiter, starke Männer und vielleicht auch Kinder, die aufgrund ihrer Größe gut bis in die Ecken der niedrigsten Tunnel vordringen könnten. Das würde erklären, warum gerade diese bei den Überfällen auf die Menschen entführt wurden."
"Ihr glaubt uns?", entfuhr es Roviel, der bisher geschwiegen hatte. "Dann helft uns! Geht mit uns in den Berg hinein. Lasst uns unsere Kräfte vereinigen und die Entführten befreien!"
Statt eine Antwort zu geben, ging Rego zu seinem Sitz zurück und hob seine kostbar verzierte Axt auf.
"Lasst uns gehen", sagte er grimmig.
***
"Was immer die Dunkelelben in diesem Schloss suchen, muss es wert sei, dass Menschen dafür sterben." Aragorn ging mit Legolas an der Spitze der Gruppe, die sich durch die engen Korridore des Zwergenreiches schob, hinab in das Herz der Erde. Die Zwerge hatten ihre Panzer abgelegt, weil diese zu laut sein würden. Die Menschen hatten ihre Waffen alle zurückerhalten und nun gingen sie als Verbündeten, schweigend, stets auf der Hut, den feinen Ohren ihrer Gegner zu entgehen. Der Gang war schlecht ausgebaut, manchmal so niedrig, dass sich alle bücken mussten, um ihn zu passieren. Aragorn wählte absichtlich die elbische Sprache, um sich mit seinem Freund ungestört unterhalten zu können. Seine geflüsterten Worte kamen ihm viel zu laut vor, aber es war nötig, sie auszusprechen. Legolas nickte stumm und starrte mit seinen jede Dunkelheit durchdringenden Augen nach vorn. Sie trugen insgesamt nur zwei Fackeln bei sich, deren Rauch in der Enge beißend war. "Was bedrückt Dich?", flüsterte Aragorn. Ein winziges Stocken in Legolas Schritt verriet ihm, dass er in seiner Vermutung richtig lag.
"Alann ist fort", antwortete der Elb nach einer kleinen Weile unbewegt. Aragorn war froh, seine Stimme unter Kontrolle zu habe, als er sich ungläubig erkundigte:
"Fort? Ich hatte Dich doch gebeten, ein Auge auf sie zu haben. Wo ist sie? Entführt?"
"Ich weiß es nicht. Alann ist kein Kind und wusste sehr wohl, welches Risiko sie einging, als sie herkam", gab Legolas zurück und verfiel mit diesen Sätzen zurück in die Gemeinsame Sprache, als Zeichen, dass er das Gespräch als beendet ansah. Aragorn hätte ihm am liebsten einen Schlag auf den elbischen Dickschädel versetzt. Stattdessen wandte er sich an Rego, der direkt hinter ihnen ging.
"Wie lange dauert es, bis wir die verschütteten Gänge erreichen?"
Der Zwerg sann eine Weile nach.
"Wir nehmen einen Gang, der so weit wie möglich in den Eisfelsen führt. Dann steht uns ein Stück Arbeit bevor, um das Geröll wegzuräumen." In seiner Stimme klang Besorgnis mit. "Wie gut hören diese Dunkelelben eigentlich? Wir sind es nicht gewöhnt, leise wie die Wühlmäuse zu graben."
"Ich hoffe, dass unser Lärm von den Grabungen in den Stollen übertönt wird." Aragorn legte seine Hand auf seinen Schwertgriff. "Aber wir müssen auf alles vorbereitet sein. Wie sich das auf das Wohl der Geiseln auswirkt, darüber möchte ich gar nicht nachdenken."
Sie verfielen wieder in Schweigen. Aragorn machte sich seine Gedanken, wie sie vorgehen würden, wenn sie die Stollen der Elben erreichten. Es war aus Legolas Berichten von der Schlacht nicht einzuschätzen, wie viele Gegner auf sie warteten. Mit den Zwergen bildeten sie eine relativ kleine Gruppe von zwanzig Mann, Roviel war verletzt und Legolas wirkte auch nicht so, als sei er in Höchstform. Aus seinem Gedächtnis rekapitulierte der Waldläufer, was er über Dunkelelben wusste. Sie bildeten eine Kultur, die von den Frauen geprägt war und die sich nicht davor scheute, andere Lebewesen ihren eigenen Bedürfnissen unterzuordnen. Aragorn dachte an Alann und warum die Elben einen Grund gehabt haben könnten, sie mitzunehmen. Kräftig genug für die Arbeit in den Stollen war sie nur bedingt und auch nicht so klein wie ein Kind. Den anderen Grund, für den Elben eine Elbin gebrauchen konnten, wollte er sich lieber gar nicht vorstellen. Ein begründeter Zorn auf Legolas hatte sich in seiner Brust entzündet. Zusammen mit Alann hatten sie eine Anzahl Abenteuer bestanden und es war nicht zu fassen, dass es dem Elben nicht dieses eine Mal möglich gewesen war, sie zu beschützen. Aber das hätte wohl vorausgesetzt, dass Legolas um sie besorgt war, und dieses wiederum, dass sie ihm etwas bedeutete.
Der Stollen neigte sich in steilem Winkel nach unten und verengte sich so sehr, dass man nur noch hintereinander gehen konnte. Einer der Männer aus Aragorns Gefolge stieß mit dem Kopf an eine überstehenden Felsen und fluchte laut. Sofort blieben die Zwerge wie angewurzelt stehen und griffen zu ihren Waffen. Einen sprachlosen Moment, in dem Aragorn seinen Puls an seinem Hals schlagen spürten, geschah gar nichts, dann brummte Rego und stampfte wieder vorwärts.
"Narren", zischte er. "Ihr wollt uns wohl alle umbringen."
Der Schuldige murmelte eine Entschuldigung und duckte sich bei jedem neuen Engpass extra tief. Eine schier unendliche Weile drangen sie in die Dunkelheit vor, nur begleitet von den Echos ihrer Schritte und dem Geräusch ihres keuchenden Atems. Die Temperatur sank immer mehr, wurde feucht und schwer in den Lungen. Aragorn versuchte, sein Zeitgefühl zu bewahren, doch es fiel ihm schwer. Das Gefühl, unter Tonnen von Felsen begraben zu sein, machte sie in ihm breit und drückte ihn nieder. Legolas schien es ähnlich zu gehen, denn sein Kopf und seine Schultern hingen ungewohnt schlaff nach unten. Als Geschöpf der Natur und des Lebens unter dem Himmel musste er sich vollkommen eingesperrt fühlen.
Irgendwann bogen sie um eine Ecke und fanden sich Auge in Auge mit einem Haufen Schutt, der ein Weiterkommen verhinderte. Ohne viele Worte zu machen, wies Rego den Fackelträgern an, zurückzubleiben und begann, die ersten Gesteinsbrocken abzutragen. Aragorn legte sein Schwert und seinen Mantel ab und half ihm, ebenso wie ein weiterer Mann. Seine Muskeln beschwerten sich bereits nach ein paar Minuten, ein Warnsignal, das ihm verriet, wie sehr ihm die Strapazen der letzten Tage zugesetzt hatten. Doch daran war im Moment nicht zu denken.
Stein um Stein wurde hochgehoben und an den Seiten des Ganges möglichst leise abgelegt. Nach einiger Zeit gab es einen Wechsel. Aragorn und seine Helfer zogen sich zurück und ließen andere arbeiten. Zu seiner Überraschung ließ sich selbst Legolas dazu herab, mitzuhelfen. Mit konzentriertem Blick arbeitete der Elb, während Aragorn einen Schluck aus einer ihm gereichten Wasserflasche nahm und seine Waffe wieder umgürtete. Die Eiseskälte traf auf seine schweißnasse Haut und ließ ihn erschaudern. Für kurze Zeit setzte er sich auf einen besonders großen Stein und stützte den Kopf in die Hände. Ihr Fortkommen ging ihm zu langsam. Den Vermissten konnten in der Zeit, die sie für das Hindernis aufwandten, furchtbare Dinge geschehen. Er dachte an Kinder, die in ungesicherten Schächten arbeiteten und an die Massen von Fels, die sie jederzeit zermalmen konnten.
Roviel trat zu ihm.
"Ist alles in Ordnung mit Euch, Herr?", erkundigte er sich. Aragorn blickte auf und sah dieselben Sorgen, die ihn quälten, in den Augen des anderen. Der Krieger schien zu verstehen, was er dachte, denn er setzte seiner Frage hinzu: "Macht Euch keine Sorgen. Wir tun das, was möglich ist. Mehr Männer konnten Legolas und ich nicht aus Bergstadt mitnehmen, da wir die Verteidigung sichern mussten."
Aragorn winkte ab, seltsam beruhigt.
"Viele Krieger bedeuten mehr Lärm. Dies wird, wenn wir großes Glück haben, so, wie es ist, schnell von sich gehen." Seine Zweifel behielt er für sich.
Ein leiser Ruf von Legolas riss die beiden Männer aus den geteilten Gedanken. Durch das Loch, das die helfenden Hände geschaffen hatten und das inzwischen groß genug war, um hindurchzusteigen, schimmerte Licht. Rego wies seinen Männern an, die Fackeln zu löschen, damit der Lichtschein sie nicht verriet, dann rückte der Trupp näher an die Öffnung. Aragorn trat wieder zu Legolas an die Spitze und blickte hindurch.
Sie befanden sich am obersten Ende eines riesigen, kreisförmigen Schachtes, der senkrecht in den Felsen getrieben worden war. Zahlreiche kleiner Tunnel zweigten horizontal davon ab, alle in unterschiedlicher Höhe, verbunden mit hölzernen Brücken, die über dem schwindelerregenden Abgrund hingen, dessen Grund man nicht erkennen konnte Zahlreiche Fackeln an den Tunneln schenkten dem Bau das Aussehen eines gewaltigen Bienenkorbes, der in goldenes Licht getaucht war. Rundgänge verbanden die Tunnel auf jeweils einer Ebene, schmale, in den Fels gehauene Pfade, über die dunkel gekleidete Gestalten patrouillierten. Sie hatten den Unterschlupf der Dunkelelben gefunden.
"Dass ich das nicht bemerkt habe, in meinen eigenen Bergen", flüsterte Rego erschüttert. "Dieses Heim könnte tausend und mehr Zwerge aufnehmen, wenn nicht mehr." Aragorn wünschte sich, dass diese Schätzung nicht die genaue Zahl ihrer Gegner beschrieb, aber sein Optimismus verließ ihn etwas, als er das Gewirr an Gängen musterte. Er hatte keine Idee, in welcher sich Verliese oder die Bergarbeiten zu finden waren, geschweige denn, wo sich die Wohnquartiere der Elben befanden. Er wies seinen Begleitern absolute Ruhe an und besah sich den Pfad, den sie nehmen mussten, um auf den obersten Rundgang zu gelangen. Dafür war es nötig, einen schmalen Felsgrat herabzuklettern, der nur außerordentlich geschickten Füßen Halt geben würde. Zweifelnd blickte Aragorn zu den beleibten Zwergen, die nicht zu den größten Kletterkünstlern zählten. Doch diese hatten die Situation bereits überblickt. Rego bedeutete ihm in Zeichensprache, dass sie sich nicht von der Stelle rühren, doch dass sie, wenn es nötig wurde, zur Unterstützung kommen würden. Aragorn überlegte nicht lange. Wenn man sie entdeckte, machten ein paar springende Zwerge keinen großen Unterschied mehr.
Er nickte und winkte dann den anderen Menschen. Sie gingen an Legolas vorbei, der mit inzwischen gespanntem Bogen im Eingang stand und ihren kurzen Abstieg sichern wollte und betraten den Felsgrat. Vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend, mit dem Rücken an die Wand gepresst, stiegen sie abwärts, suchten Halt an Vorsprüngen im Felsen. Es dauerte einige Momente, bis der erste von ihnen seinen Fuß auf den ersten Rundgang setzte und seine Waffe zog. Die anderen folgten, dann trat Aragorn auf den Fels und als letzter Legolas, der wachsam in die Tiefe spähte und dem Waldläufer leichtfüßig folgte, so als ginge er über eine Wiese anstatt über einen schartigen Tritt.
Es war auch Legolas, der auf eine Höhle drei Ebenen unter ihnen wies und ihnen bedeutete, dass er von dort menschliche Stimmen erklingen hörte. Aragorn warf einen Blick zu den Zwergen, dann auf die Brücken, die sie passieren mussten. Es würde nicht leicht werden, diesen Weg zu nehmen, ohne entdeckt zu werden, doch er sah in Moment keine Wache. Sie würden es wagen.
***
Das Holz unter ihren Füßen knirschte leise, als sie geduckt über die Brücken schlichen, weiter hinunter in die Höhle der Elben. Legolas hatte die Führung übernommen, da seine Instinkte die Gruppe am besten leiten würden. Konzentriert eilte er voran, seinen Bogen fest umklammert, der einzige Fingerzeig dafür, dass er innerlich angespannt war. Aragorn bemerkte das Zeichen, doch er konnte es nicht recht deuten. Er kannte den Elben als kaltblütigen Taktiker, der sich von keiner noch so großen Gefahr berühren ließ.
Sie hatten die letzte Brücke erfolgreich überquerte, ohne einen Alarm ausgelöst zu haben, als Legolas auf einmal stehenblieb und die Gruppe eilig hinter einen Felsvorsprung auf dem Rundgang lotste. Was er gehört hatte, nahm Aragorn erst einige Sekunden später wahr, doch es lockte ein Lächeln auf sie Gesicht. Wüstes Geschimpfe hallte durch das Rund des Schachtes, Worte, die jedem sittsamen Menschen - oder Elben - das Blut ins Gesicht treiben würden. Doch für ihn klangen sie äußerst tröstlich. Das überaus unflätige Mundwerk kannte er nur zu gut.
Von ihrem Versteck aus beobachtete Aragorn, wie zwei Dunkelelben eine kleine, zappelnde Gestalt über eine Brücke in ihre Richtung zerrten. Das Klatschen einer harten Ohrfeige ertönte, doch es hielt Alann - denn um niemand anderen handelte es sich - nicht davon ab, einem ihrer Bewacher einen Tritt vor das Schienbein zu versetzten. Die Elben brachten sie in den Gang, auf den Legolas schon hingewiesen hatten. Aragorn erhaschte einen Blick auf Alanns Gesicht, während sie in der Öffnung verschwand und erschrak über den stumpfen Blick ihrer Augen, die über ihn hinwegglitten. Er meinte, den Funken des Entdeckens darin wahrnehmen zu können, dich es war wahrscheinlicher, dass ihm das gedämpfte Licht einen Streich spielte.
Sein Instinkt riet ihm, trotz seiner Besorgnis nichts zu überstürzen, denn sie wussten nicht, wie viele Gegner in dem Tunnel warteten. Er ließ einige Zeit verstreichen und hoffte, dass Alanns Gezeter nur deshalb verklang, weil zuviel Stein zwischen ihnen lang. Legolas und zwei Bogenschützen gingen voran, geführt von den Nahkämpfern. Aragorn zog sein Schwert und überprüfte dessen Schärfe mit dem Daumen. Der Gang, den sie durchquerten, war hoch und weit, was darauf hindeutete, dass er oft genutzt wurde. Fackeln hingen alle hundert Schritte in Haltern an den Wänden und hatten die Decke mit einer dünnen Schicht Ruß überzogen. Das Licht war gedämpft, aber ausreichend.
"Die Stimmen kommen näher", flüsterte Legolas. "Ich vermute, dass wir uns auf einen Kerker zubewegen. Insgesamt höre ich aber nur vereinzelte elbische Laute. Wenn wir die Überraschung auf unserer Seite haben, kommen wir ohne großen Kampf davon."
Der Gang vor ihnen verbreiterte sich und machte an seinem Ende eine kleine Biegung nach rechts. Aragorn vernahm die Stimmen, bevor sie die Ecke erreichten. Es waren zweifellos Menschen, eine große Zahl von ihnen. Ein Kind weinte, eine beruhigende Stimme murmelte tröstende Worte. Andere fluchten. Aragorn schlich sich vorsichtig an die Ecke heran und spähte in Richtung der Geräuschquelle. Was er sah, hob seine Stimmung nicht gerade. An beiden Seiten des Ganges waren hohe Gitter in den Felsen gelassen und in diesen Käfigen saßen oder standen die Entführten. Einige hatte ihre Hände um die Gitterstäbe gekrallt, so als seien sie gewillt, diese aus dem Boden zu reißen. Doch mit Muskelkraft war gegen das Eisen nichts auszurichten. Am Ende des Ganges befand sich eine angelehnte Tür, hinter der gerade eine lebhafte Diskussion in der Sprache der Dunkelelben stattfand. Sie waren also abgelenkt.
Der Waldläufer überlegte nicht lange, er winkte Legolas und drei Männer zu sich. Dann schlichen sie in das Gefängnis hinein, den Rest der Gruppe als Wache und Deckung zurücklassend. Ein kleiner Junge, der ganz vorn an dem Gitter stand, entdeckte sie zuerst und wollte etwas rufen, doch ein kräftiger Mann hielt ihm den Mund zu, damit das Kind sich nicht verriet. Der Mann nickte Aragorn zu und wies mit dem Kopf auf die Tür. Mit seiner freien Hand signalisierte er, dass sich sechs Gegner in dem Raum befanden, in dem in diesem Moment ein heftiges Wortgefecht ausbrach. Aragorn konnte die wage vertrauten elbischen Wort nicht verstehen, doch Legolas Gesicht wurde auf einmal finster, so als habe sich eine Wolke darüber gelegt.
Der Elb war auch der erste, der die Tür erreichte und einen Blick hinein riskierte. Plötzlich erklang von drinnen ein klagender Schrei, der Aragorns Nackenhaare dazu brachte, sich aufzustellen. In derselben Sekunde riss Legolas die Tür auf, von einem Impuls und offensichtlicher Wut auf das, was er sah, getrieben. Aragorn war sprachlos über das Verhalten des Elben, aber er nahm sich keine Zeit nachzudenken. Er riss sein Schwert hoch, wappnete sich für das, was ihn erwarten würde und sprang dem Freund hinterher.
Fertig! Haha, zumindest dieser Teil! Spannend, nicht? (*selberaufschulterklopf*) Dass noch mehr kommt, ist versprochen! Bis dahin!
Eure Demetra
Mit einer Axt im Nacken fiel es nicht leicht zu denken. Aragorn ließ den Blick zum hundertsten Mal durch die Halle schweifen, in der er und seine Begleiter seit mehreren Stunden saßen. Inzwischen musste es nach Mitternacht sein. Zumindest konnten sie noch denken, denn entgegen aller Erwartungen waren die Zwerge seltsam gesprächsbereit gewesen. Bis auf ein paar blaue Flecken waren sie alle wohlbehalten. Der Gedanken, dass ich das schnell ändern konnte, verursachte ihm mehr als leichtes Unbehagen.
Der Anführer des kleinen, gut bewaffneten Grüppchens von Zwergen, Rego, saß auf einem hohen Steinsessel an der Stirnseite der länglichen unterirdischen Grotte. Seine Berater standen mit unbewegten Gesichtern an seiner Seite und blickten grimmig auf die Gruppe von Menschen, die so vermessen gewesen waren, in ihr Reich vorzudringen. Die zwei Eingänge waren gut bewacht und es gab nicht einen Zwerg, der nicht bereit schien, seine Axt zu schwingen. Einer von ihnen stand direkt hinter Aragorn, der auf einer schmalen Steinbank seitlich Regos Platz genommen. Die anderen Krieger aus Bergstadt saßen im hinteren Teil der Halle, die als Versammlungs- und Essenssaal diente und sie schienen froh darüber zu sein, dass sie nicht reden mussten.
Das Gespräch drehte sich im Kreis und da Aragorn stolz auf seine Fähigkeit zur Verhandlung war, ärgerte er sich doppelt, dass er nichts in der Hand hatte, um die endgültige Wendung zu erzielen. Dennoch versuchte er es ein weiteres Mal.
"Ihr müsst einsehen, dass die Menschen keinen Vorteil daraus ziehen würden, Eure Bergleute zu entführen", argumentierte er und erntete nur ein schwaches Stirnrunzeln unter der Masse von Haar, das Regos Gesicht verdeckte. Der Zwerg tätschelte beiläufig den Stiel seiner Waffe, die neben ihm in Griffweite stand.
"Sie brauchten bisher niemals einen Grund, um uns anzugreifen", verkündete der Anführer und die anderen Zwerge brummten zustimmend. "Seit sich unsere zwei Völker dieses Tal teilen, stört es die Menschen, dass wir hier sind. Sie können nicht verstehen, dass wir nicht die Früchte ihrer Äcker begehren, sondern das, was unter dem Boden liegt. Aber Menschen sind ja bekanntlicherweise engstirnig."
Aragorn erinnerte sich, dies Eigenschaft bisher immer den Zwergen zugeordnet zu haben, enthielt sich jedoch eines beißenden Kommentars, der ihm bereits auf der Zunge lag. Stattdessen rief er sich zur Ordnung und ließ die Fakten vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen. Fest stand, dass es auch auf den Seiten der Zwerge Verluste gegeben hatte und dass menschliche Waffen und sogar eine Leiche an den Schauplätzen der Entführungen gefunden worden war. Doch er hatte keine Beweise dafür, dass es einen dritten Aggressor gab und selbst die Geschichte über den Angriff der Dunkelelfen hatte die Zwerge nicht überzeugen können.
"Warum habt Ihr uns nicht gleich getötet?", erkundigte sich Aragorn und verfolgte einen neuen Gedanken, der ihm gekommen war. "Wenn Ihr überzeugt seid, dass wir Menschen schuldig an Eurem Unglück sind, warum sitzen wir dann hier?"
Rego stutzte für einen kaum wahrnehmbaren Moment und legte den Kopf zur Seite. Dann lachte er dröhnend, so dass seine Stimme von den glattbehauenen Wänden zurückhallte.
"Ihr seid flink mit der Zunge, Mensch. Ich kann mir denken, warum man Euch zu mir geschickt hat." Er schlug amüsiert mit der Faust auf die Lehne seines Sitzes. "Nun, ich habe auch auf diese Eurer Fragen eine Antwort. Mir kam zu Ohren, dass Ihr und einige Begleiter von weit her kamt, um Euch auf die Seite der Menschen zu stellen. Anstatt Euch zu töten hielt ich es für besser, Euch von Eurem Irrglauben zu befreien, dass wir die Schuldigen sind. Ich rate Euch, nehmt Eure Männer und zieht davon. Verlasst dieses Tal und mischt Euch nicht in Dinge ein, die Ihr nicht verstehen könnt und die Euch auch nichts angehen. Dann kommt Ihr vielleicht mit dem Leben davon."
"Ich gehe nicht eher, bis ich mir sicher sein kann, dass niemand in diesem Tal mehr sein Leben verlieren wird", beharrte Aragorn. "Ich stelle mich auf niemandes Seite, denn sonst wäre ich mit einem Trupp von Bewaffneten erschienen, um Euch auszuräuchern."
Regos Gesicht veränderte sich bedrohlich und fast wäre er aufgesprungen, wenn nicht in diesem Moment ein Ruf aus einem der Gänge ertönt wäre. Einige Momente später kamen einige Personen durch den Eingang in die Halle. Vor den scharfen Klingen der Zwerge gingen zwei Männer, deren Anwesenheit Aragorns Pulsschlag hochtrieb. Roviel trug an sich die Spuren eines schweren Kampfes. Unter dem Verband an seinem Schwertarm zeigten sich Spuren von Blut und sein scharfes Gesicht war von Müdigkeit gezeichnet. Legolas ging hoch aufgerichtet, obwohl er eine schwere, in eine Decke gehüllte Last trug.
"Sie drangen in den Osttunnel ein, streckten aber die Waffen vor uns", meldete einer der Bewacher und starrte abfällig auf den Elben. "Spitzohriges Pack, verdammtes. Von ihnen geht nur Unheil aus."
"Mäßige Dich!", wies Regos ihn zu aller Überraschung zurecht, doch die Abscheu in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Ich denke, er bringt uns Neuigkeiten. Also, sprich, Elb."
Legolas trat ungeachtet der bedrohlichen Feindseligkeit bis vor Regos Sitz. Aragorn beobachtete den Freund, dessen hohe Gestalt, geschwärzt von Schlamm und völlig durchnässt, ihre Haltung nicht verlor. Dennoch erkannte er, dass Legolas in den letzten Stunden furchtbare Dinge geschehen sein mussten. Der Elb warf das Bündel, das er über der Schulter trug, von seiner Schulter und es fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden. Der Geruch des Todes, der davon ausging, war überwältigend und füllte mit einem Mal die ganze Halle. Ohne ein Wort schnürte Legolas den Stoff auf und enthüllte eine schwarz gekleidete Leiche, deren dunkle Züge und spitze Ohren unverkennbar waren. Dann erhob er sich wieder und erklärte kühl:
"Ihr habt Recht, es sind Elben, die das Unglück bringen. In den Abendstunden wurde Bergstadt von mehreren Hundert von ihnen angegriffen. Es gab zahlreiche Tote und allein die Tatsache, dass die Bewohner vorbereitet waren, verdanken sie es, dass die meisten von ihnen noch am Leben sind."
Rego erhob sich endgültig und trat, sichtbar nachdenklich, vor die Leiche. Er besah sich das Gesicht des Dunkelelben und schüttelte ungläubig den Kopf.
"Von solchen Geschöpfe hört man in dieser Gegend der Welt nur Legenden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal einen sehe würde. Sie sind Elben und doch den Zwergen ähnlich, weil sie das Licht meiden und sich Stollen bauen." Er blickte auf und zu Aragorn. "In diesem Punkt habt Ihr nicht gelogen, Mensch."
"Auch nicht gelogen ist die brennende Stadt in der Bergen", warf Legolas angriffslustig ein. "Es ist eine Tatsache, die Ihr nicht ignorieren könnt!"
Ein paar Zwerge rückten ob dieser freien Rede ein wenig näher, weshalb sich Aragorn bemühte, den scharfen Ton seines Freundes zu lindern.
"Ich denke, wir haben einen Fortschritt gemacht", sagte er und blickte Rego bezwingend in die Augen. "Meine Begleiter waren zum Zeitpunkt des Angriffes hier bei Euch und wissen nun, dass Ihr nicht die Schuldigen an dem Überfall seid. Diese Kunde wird sich unter den Menschen verbreiten und ich denke nicht, dass Ihr von ihnen noch etwas zu erwarten hat. Das verspreche ich Euch. Ich bitte Euch, wir bringen Euch einen Beweis, den Ihr nicht ignorieren könnt. Überwindet Euer Misstrauen und erkennt, wer Eure wahren Feinde sind."
Eine lange Stille trat ein, die schließlich von einem Räuspern unterbrochen wurde. Ein sehr junger Zwerg trat vor, die Schultern hochgezogen, so dass jedermann ahnen konnte, dass er eine für ihn unangenehme Eröffnung zu machen hatte.
"Ich glaube dem Menschen", sagte er. "In den letzten Wochen habe ich bei den Patrouillen in den Querstollen Geräusche aus den verschütteten Gängen vernommen. Zunächst dachte ich, es wären vielleicht Tiere, die sich für den Winter eingenistet haben, denn es klang so, als würde gegraben."
Gedanken in die Richtung, dass man eine Lösung schon viel eher hätte finden können, drängten sich Aragorn auf, doch er war zumindest erleichtert darüber, dass sich das Blatt langsam wendete.
"Was sind das für Tunnel?", erkundigte er sich bei Rego.
"Sie durchqueren die Gegend um den Eisfelsen. Doch die Macht des Zauberers, der dort einst wohnte, schreckte uns und deshalb schlossen wir die Tunnel, da wir nicht wussten, was uns erwarten würde." Der Anführer der Zwerge wirkte nun sehr grüblerisch und begann, laut zu denken. "Wenn jemand dort unten graben wollte, bräuchte er gute Bergarbeiter, starke Männer und vielleicht auch Kinder, die aufgrund ihrer Größe gut bis in die Ecken der niedrigsten Tunnel vordringen könnten. Das würde erklären, warum gerade diese bei den Überfällen auf die Menschen entführt wurden."
"Ihr glaubt uns?", entfuhr es Roviel, der bisher geschwiegen hatte. "Dann helft uns! Geht mit uns in den Berg hinein. Lasst uns unsere Kräfte vereinigen und die Entführten befreien!"
Statt eine Antwort zu geben, ging Rego zu seinem Sitz zurück und hob seine kostbar verzierte Axt auf.
"Lasst uns gehen", sagte er grimmig.
***
"Was immer die Dunkelelben in diesem Schloss suchen, muss es wert sei, dass Menschen dafür sterben." Aragorn ging mit Legolas an der Spitze der Gruppe, die sich durch die engen Korridore des Zwergenreiches schob, hinab in das Herz der Erde. Die Zwerge hatten ihre Panzer abgelegt, weil diese zu laut sein würden. Die Menschen hatten ihre Waffen alle zurückerhalten und nun gingen sie als Verbündeten, schweigend, stets auf der Hut, den feinen Ohren ihrer Gegner zu entgehen. Der Gang war schlecht ausgebaut, manchmal so niedrig, dass sich alle bücken mussten, um ihn zu passieren. Aragorn wählte absichtlich die elbische Sprache, um sich mit seinem Freund ungestört unterhalten zu können. Seine geflüsterten Worte kamen ihm viel zu laut vor, aber es war nötig, sie auszusprechen. Legolas nickte stumm und starrte mit seinen jede Dunkelheit durchdringenden Augen nach vorn. Sie trugen insgesamt nur zwei Fackeln bei sich, deren Rauch in der Enge beißend war. "Was bedrückt Dich?", flüsterte Aragorn. Ein winziges Stocken in Legolas Schritt verriet ihm, dass er in seiner Vermutung richtig lag.
"Alann ist fort", antwortete der Elb nach einer kleinen Weile unbewegt. Aragorn war froh, seine Stimme unter Kontrolle zu habe, als er sich ungläubig erkundigte:
"Fort? Ich hatte Dich doch gebeten, ein Auge auf sie zu haben. Wo ist sie? Entführt?"
"Ich weiß es nicht. Alann ist kein Kind und wusste sehr wohl, welches Risiko sie einging, als sie herkam", gab Legolas zurück und verfiel mit diesen Sätzen zurück in die Gemeinsame Sprache, als Zeichen, dass er das Gespräch als beendet ansah. Aragorn hätte ihm am liebsten einen Schlag auf den elbischen Dickschädel versetzt. Stattdessen wandte er sich an Rego, der direkt hinter ihnen ging.
"Wie lange dauert es, bis wir die verschütteten Gänge erreichen?"
Der Zwerg sann eine Weile nach.
"Wir nehmen einen Gang, der so weit wie möglich in den Eisfelsen führt. Dann steht uns ein Stück Arbeit bevor, um das Geröll wegzuräumen." In seiner Stimme klang Besorgnis mit. "Wie gut hören diese Dunkelelben eigentlich? Wir sind es nicht gewöhnt, leise wie die Wühlmäuse zu graben."
"Ich hoffe, dass unser Lärm von den Grabungen in den Stollen übertönt wird." Aragorn legte seine Hand auf seinen Schwertgriff. "Aber wir müssen auf alles vorbereitet sein. Wie sich das auf das Wohl der Geiseln auswirkt, darüber möchte ich gar nicht nachdenken."
Sie verfielen wieder in Schweigen. Aragorn machte sich seine Gedanken, wie sie vorgehen würden, wenn sie die Stollen der Elben erreichten. Es war aus Legolas Berichten von der Schlacht nicht einzuschätzen, wie viele Gegner auf sie warteten. Mit den Zwergen bildeten sie eine relativ kleine Gruppe von zwanzig Mann, Roviel war verletzt und Legolas wirkte auch nicht so, als sei er in Höchstform. Aus seinem Gedächtnis rekapitulierte der Waldläufer, was er über Dunkelelben wusste. Sie bildeten eine Kultur, die von den Frauen geprägt war und die sich nicht davor scheute, andere Lebewesen ihren eigenen Bedürfnissen unterzuordnen. Aragorn dachte an Alann und warum die Elben einen Grund gehabt haben könnten, sie mitzunehmen. Kräftig genug für die Arbeit in den Stollen war sie nur bedingt und auch nicht so klein wie ein Kind. Den anderen Grund, für den Elben eine Elbin gebrauchen konnten, wollte er sich lieber gar nicht vorstellen. Ein begründeter Zorn auf Legolas hatte sich in seiner Brust entzündet. Zusammen mit Alann hatten sie eine Anzahl Abenteuer bestanden und es war nicht zu fassen, dass es dem Elben nicht dieses eine Mal möglich gewesen war, sie zu beschützen. Aber das hätte wohl vorausgesetzt, dass Legolas um sie besorgt war, und dieses wiederum, dass sie ihm etwas bedeutete.
Der Stollen neigte sich in steilem Winkel nach unten und verengte sich so sehr, dass man nur noch hintereinander gehen konnte. Einer der Männer aus Aragorns Gefolge stieß mit dem Kopf an eine überstehenden Felsen und fluchte laut. Sofort blieben die Zwerge wie angewurzelt stehen und griffen zu ihren Waffen. Einen sprachlosen Moment, in dem Aragorn seinen Puls an seinem Hals schlagen spürten, geschah gar nichts, dann brummte Rego und stampfte wieder vorwärts.
"Narren", zischte er. "Ihr wollt uns wohl alle umbringen."
Der Schuldige murmelte eine Entschuldigung und duckte sich bei jedem neuen Engpass extra tief. Eine schier unendliche Weile drangen sie in die Dunkelheit vor, nur begleitet von den Echos ihrer Schritte und dem Geräusch ihres keuchenden Atems. Die Temperatur sank immer mehr, wurde feucht und schwer in den Lungen. Aragorn versuchte, sein Zeitgefühl zu bewahren, doch es fiel ihm schwer. Das Gefühl, unter Tonnen von Felsen begraben zu sein, machte sie in ihm breit und drückte ihn nieder. Legolas schien es ähnlich zu gehen, denn sein Kopf und seine Schultern hingen ungewohnt schlaff nach unten. Als Geschöpf der Natur und des Lebens unter dem Himmel musste er sich vollkommen eingesperrt fühlen.
Irgendwann bogen sie um eine Ecke und fanden sich Auge in Auge mit einem Haufen Schutt, der ein Weiterkommen verhinderte. Ohne viele Worte zu machen, wies Rego den Fackelträgern an, zurückzubleiben und begann, die ersten Gesteinsbrocken abzutragen. Aragorn legte sein Schwert und seinen Mantel ab und half ihm, ebenso wie ein weiterer Mann. Seine Muskeln beschwerten sich bereits nach ein paar Minuten, ein Warnsignal, das ihm verriet, wie sehr ihm die Strapazen der letzten Tage zugesetzt hatten. Doch daran war im Moment nicht zu denken.
Stein um Stein wurde hochgehoben und an den Seiten des Ganges möglichst leise abgelegt. Nach einiger Zeit gab es einen Wechsel. Aragorn und seine Helfer zogen sich zurück und ließen andere arbeiten. Zu seiner Überraschung ließ sich selbst Legolas dazu herab, mitzuhelfen. Mit konzentriertem Blick arbeitete der Elb, während Aragorn einen Schluck aus einer ihm gereichten Wasserflasche nahm und seine Waffe wieder umgürtete. Die Eiseskälte traf auf seine schweißnasse Haut und ließ ihn erschaudern. Für kurze Zeit setzte er sich auf einen besonders großen Stein und stützte den Kopf in die Hände. Ihr Fortkommen ging ihm zu langsam. Den Vermissten konnten in der Zeit, die sie für das Hindernis aufwandten, furchtbare Dinge geschehen. Er dachte an Kinder, die in ungesicherten Schächten arbeiteten und an die Massen von Fels, die sie jederzeit zermalmen konnten.
Roviel trat zu ihm.
"Ist alles in Ordnung mit Euch, Herr?", erkundigte er sich. Aragorn blickte auf und sah dieselben Sorgen, die ihn quälten, in den Augen des anderen. Der Krieger schien zu verstehen, was er dachte, denn er setzte seiner Frage hinzu: "Macht Euch keine Sorgen. Wir tun das, was möglich ist. Mehr Männer konnten Legolas und ich nicht aus Bergstadt mitnehmen, da wir die Verteidigung sichern mussten."
Aragorn winkte ab, seltsam beruhigt.
"Viele Krieger bedeuten mehr Lärm. Dies wird, wenn wir großes Glück haben, so, wie es ist, schnell von sich gehen." Seine Zweifel behielt er für sich.
Ein leiser Ruf von Legolas riss die beiden Männer aus den geteilten Gedanken. Durch das Loch, das die helfenden Hände geschaffen hatten und das inzwischen groß genug war, um hindurchzusteigen, schimmerte Licht. Rego wies seinen Männern an, die Fackeln zu löschen, damit der Lichtschein sie nicht verriet, dann rückte der Trupp näher an die Öffnung. Aragorn trat wieder zu Legolas an die Spitze und blickte hindurch.
Sie befanden sich am obersten Ende eines riesigen, kreisförmigen Schachtes, der senkrecht in den Felsen getrieben worden war. Zahlreiche kleiner Tunnel zweigten horizontal davon ab, alle in unterschiedlicher Höhe, verbunden mit hölzernen Brücken, die über dem schwindelerregenden Abgrund hingen, dessen Grund man nicht erkennen konnte Zahlreiche Fackeln an den Tunneln schenkten dem Bau das Aussehen eines gewaltigen Bienenkorbes, der in goldenes Licht getaucht war. Rundgänge verbanden die Tunnel auf jeweils einer Ebene, schmale, in den Fels gehauene Pfade, über die dunkel gekleidete Gestalten patrouillierten. Sie hatten den Unterschlupf der Dunkelelben gefunden.
"Dass ich das nicht bemerkt habe, in meinen eigenen Bergen", flüsterte Rego erschüttert. "Dieses Heim könnte tausend und mehr Zwerge aufnehmen, wenn nicht mehr." Aragorn wünschte sich, dass diese Schätzung nicht die genaue Zahl ihrer Gegner beschrieb, aber sein Optimismus verließ ihn etwas, als er das Gewirr an Gängen musterte. Er hatte keine Idee, in welcher sich Verliese oder die Bergarbeiten zu finden waren, geschweige denn, wo sich die Wohnquartiere der Elben befanden. Er wies seinen Begleitern absolute Ruhe an und besah sich den Pfad, den sie nehmen mussten, um auf den obersten Rundgang zu gelangen. Dafür war es nötig, einen schmalen Felsgrat herabzuklettern, der nur außerordentlich geschickten Füßen Halt geben würde. Zweifelnd blickte Aragorn zu den beleibten Zwergen, die nicht zu den größten Kletterkünstlern zählten. Doch diese hatten die Situation bereits überblickt. Rego bedeutete ihm in Zeichensprache, dass sie sich nicht von der Stelle rühren, doch dass sie, wenn es nötig wurde, zur Unterstützung kommen würden. Aragorn überlegte nicht lange. Wenn man sie entdeckte, machten ein paar springende Zwerge keinen großen Unterschied mehr.
Er nickte und winkte dann den anderen Menschen. Sie gingen an Legolas vorbei, der mit inzwischen gespanntem Bogen im Eingang stand und ihren kurzen Abstieg sichern wollte und betraten den Felsgrat. Vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend, mit dem Rücken an die Wand gepresst, stiegen sie abwärts, suchten Halt an Vorsprüngen im Felsen. Es dauerte einige Momente, bis der erste von ihnen seinen Fuß auf den ersten Rundgang setzte und seine Waffe zog. Die anderen folgten, dann trat Aragorn auf den Fels und als letzter Legolas, der wachsam in die Tiefe spähte und dem Waldläufer leichtfüßig folgte, so als ginge er über eine Wiese anstatt über einen schartigen Tritt.
Es war auch Legolas, der auf eine Höhle drei Ebenen unter ihnen wies und ihnen bedeutete, dass er von dort menschliche Stimmen erklingen hörte. Aragorn warf einen Blick zu den Zwergen, dann auf die Brücken, die sie passieren mussten. Es würde nicht leicht werden, diesen Weg zu nehmen, ohne entdeckt zu werden, doch er sah in Moment keine Wache. Sie würden es wagen.
***
Das Holz unter ihren Füßen knirschte leise, als sie geduckt über die Brücken schlichen, weiter hinunter in die Höhle der Elben. Legolas hatte die Führung übernommen, da seine Instinkte die Gruppe am besten leiten würden. Konzentriert eilte er voran, seinen Bogen fest umklammert, der einzige Fingerzeig dafür, dass er innerlich angespannt war. Aragorn bemerkte das Zeichen, doch er konnte es nicht recht deuten. Er kannte den Elben als kaltblütigen Taktiker, der sich von keiner noch so großen Gefahr berühren ließ.
Sie hatten die letzte Brücke erfolgreich überquerte, ohne einen Alarm ausgelöst zu haben, als Legolas auf einmal stehenblieb und die Gruppe eilig hinter einen Felsvorsprung auf dem Rundgang lotste. Was er gehört hatte, nahm Aragorn erst einige Sekunden später wahr, doch es lockte ein Lächeln auf sie Gesicht. Wüstes Geschimpfe hallte durch das Rund des Schachtes, Worte, die jedem sittsamen Menschen - oder Elben - das Blut ins Gesicht treiben würden. Doch für ihn klangen sie äußerst tröstlich. Das überaus unflätige Mundwerk kannte er nur zu gut.
Von ihrem Versteck aus beobachtete Aragorn, wie zwei Dunkelelben eine kleine, zappelnde Gestalt über eine Brücke in ihre Richtung zerrten. Das Klatschen einer harten Ohrfeige ertönte, doch es hielt Alann - denn um niemand anderen handelte es sich - nicht davon ab, einem ihrer Bewacher einen Tritt vor das Schienbein zu versetzten. Die Elben brachten sie in den Gang, auf den Legolas schon hingewiesen hatten. Aragorn erhaschte einen Blick auf Alanns Gesicht, während sie in der Öffnung verschwand und erschrak über den stumpfen Blick ihrer Augen, die über ihn hinwegglitten. Er meinte, den Funken des Entdeckens darin wahrnehmen zu können, dich es war wahrscheinlicher, dass ihm das gedämpfte Licht einen Streich spielte.
Sein Instinkt riet ihm, trotz seiner Besorgnis nichts zu überstürzen, denn sie wussten nicht, wie viele Gegner in dem Tunnel warteten. Er ließ einige Zeit verstreichen und hoffte, dass Alanns Gezeter nur deshalb verklang, weil zuviel Stein zwischen ihnen lang. Legolas und zwei Bogenschützen gingen voran, geführt von den Nahkämpfern. Aragorn zog sein Schwert und überprüfte dessen Schärfe mit dem Daumen. Der Gang, den sie durchquerten, war hoch und weit, was darauf hindeutete, dass er oft genutzt wurde. Fackeln hingen alle hundert Schritte in Haltern an den Wänden und hatten die Decke mit einer dünnen Schicht Ruß überzogen. Das Licht war gedämpft, aber ausreichend.
"Die Stimmen kommen näher", flüsterte Legolas. "Ich vermute, dass wir uns auf einen Kerker zubewegen. Insgesamt höre ich aber nur vereinzelte elbische Laute. Wenn wir die Überraschung auf unserer Seite haben, kommen wir ohne großen Kampf davon."
Der Gang vor ihnen verbreiterte sich und machte an seinem Ende eine kleine Biegung nach rechts. Aragorn vernahm die Stimmen, bevor sie die Ecke erreichten. Es waren zweifellos Menschen, eine große Zahl von ihnen. Ein Kind weinte, eine beruhigende Stimme murmelte tröstende Worte. Andere fluchten. Aragorn schlich sich vorsichtig an die Ecke heran und spähte in Richtung der Geräuschquelle. Was er sah, hob seine Stimmung nicht gerade. An beiden Seiten des Ganges waren hohe Gitter in den Felsen gelassen und in diesen Käfigen saßen oder standen die Entführten. Einige hatte ihre Hände um die Gitterstäbe gekrallt, so als seien sie gewillt, diese aus dem Boden zu reißen. Doch mit Muskelkraft war gegen das Eisen nichts auszurichten. Am Ende des Ganges befand sich eine angelehnte Tür, hinter der gerade eine lebhafte Diskussion in der Sprache der Dunkelelben stattfand. Sie waren also abgelenkt.
Der Waldläufer überlegte nicht lange, er winkte Legolas und drei Männer zu sich. Dann schlichen sie in das Gefängnis hinein, den Rest der Gruppe als Wache und Deckung zurücklassend. Ein kleiner Junge, der ganz vorn an dem Gitter stand, entdeckte sie zuerst und wollte etwas rufen, doch ein kräftiger Mann hielt ihm den Mund zu, damit das Kind sich nicht verriet. Der Mann nickte Aragorn zu und wies mit dem Kopf auf die Tür. Mit seiner freien Hand signalisierte er, dass sich sechs Gegner in dem Raum befanden, in dem in diesem Moment ein heftiges Wortgefecht ausbrach. Aragorn konnte die wage vertrauten elbischen Wort nicht verstehen, doch Legolas Gesicht wurde auf einmal finster, so als habe sich eine Wolke darüber gelegt.
Der Elb war auch der erste, der die Tür erreichte und einen Blick hinein riskierte. Plötzlich erklang von drinnen ein klagender Schrei, der Aragorns Nackenhaare dazu brachte, sich aufzustellen. In derselben Sekunde riss Legolas die Tür auf, von einem Impuls und offensichtlicher Wut auf das, was er sah, getrieben. Aragorn war sprachlos über das Verhalten des Elben, aber er nahm sich keine Zeit nachzudenken. Er riss sein Schwert hoch, wappnete sich für das, was ihn erwarten würde und sprang dem Freund hinterher.
Fertig! Haha, zumindest dieser Teil! Spannend, nicht? (*selberaufschulterklopf*) Dass noch mehr kommt, ist versprochen! Bis dahin!
Eure Demetra
