1. Kapitel
Zuerst einmal, ich bin ein Muggel. Das ich nicht zaubern konnte, fiel mir schon sehr früh in meinem jungen Leben auf, das dieser Umstand mir allerdings, den wenig klangvollen Namen "Muggel" einbrachte, wurde mir erst später klar. Viel später...
Es war ein Montag morgen, Montag der 21.02. um genau zu sein. Ich weiß das deshalb so genau weil es der Geburtstag meiner besten Freundin war. Christina und ich kannten uns schon seit einer kleinen Ewigkeit, wir hatten soviel miteinander erlebt und für mich war klar, das wir einander besser kannten als sonst irgendeine Person auf diese Erde. Nun ja, das dachte ich zumindest. Bis zu jenem Montag morgen.
Christina hatte mich zu sich zum frühstücken eingeladen. Bei Sekt, frisch gepreßtem Orangensaft, und so ziemlich jeder Kaloriensünde die es auf dieser Welt gab, zelebrierten wir ihren Geburtstag.
De facto sah das folgendermaßen aus. Vor uns ausgebreitet waren Rühreier, gebratener Speck, kleine Hackfleischbällchen, Körbe mit Brötchen, Nutella, Käse und Wurstplatten, hunderte Sorten Marmelade und für den Nachtisch, Schokoladenpudding und Fruchtsalat.
Wir hörten José Carreras, langten kräftig zu und versuchten, soweit des zwischen kauen und schlucken möglich war, ein Gespräch zu führen.
Und während ich mir eine Brötchenhälfte dick mit Frühlingsquark bestrich, wanderte mein Blick aus dem Fenster. Kein besonderer Anblick, wäre da nicht ein Detail das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine Eule, saß auf Christinas Gartenzaun und putze sich ausführlich.
'Eine Eule, um diese Tageszeit, in dieser Gegend?' dachte ich und kaute versonnen an meiner Brötchenhälfte. 'Das ist ja seltsam.'
"Hallo..." schnipste Christina mit ihren Fingern plötzlich vor meiner Nase, "Sag mal bist du wach?"
Ich fuhr aus meinen Gedanken, und starrte meine Freundin an die mich mit ungeduldiger Miene musterte.
"Du könntest zumindest so tun als würdest du mir zuhören, hey ich habe heute Geburtstag",
"Ehm.. klar," stammelte ich und warf noch einen letzten Blick auf die Eule, die sich auch durch ein vorbeifahrendes Auto nicht der Ruhe bringen ließ.
Christina folgte meinem Blick, "Schön, das dich das Treiben in meinem Vorgarten mehr fasziniert als mein Streit mit Stefan", sagte sie ironisch und stand auf um noch eine Kanne Tee zu holen.
"Unsinn," sagte ich entschuldigend, "ich war nur..", ich folgte ihr in die Küche, "da sitzt eine Eule auf deinem Zaun".
Sie drehte sich langsam zu mir um "Eine Eule?" fragte sie und kniff die Augen zusammen "Wo?"
Ich winkte ab, "ach, vorhin neben dem Briefkasten, aber sie ist bestimmt schon weg, also was war wieder mit Stefan, hat er..."
weiter kam ich nicht, Christina drängte sich an mir vorbei aus der Küche. 'Na gut dann eben nicht', dachte ich und folgte ihr.
Sie lief aus dem Haus und auf ihren Briefkasten zu, die Eule rührte sich nicht von der Stelle, neugierig beobachtete ich wie Christina vor ihr stehen blieb, doch die Eule flog nicht etwa davon, nein sie blieb reglos sitzen, und dann... , ich traute meinen Augen kaum, hob sie eine Kralle, schwankte ein bißchen hin und her um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und streckte Christina einen Zettel entgegen! Diese nahm ihn, kraulte die Eule ein wenig am Kopf, drehte sich dann um und ging unbehelligt an mir vor bei zurück ins Haus.
Ich stand da wie versteinert.
Mein Blick unverwandt auf die Eule gerichtet, die jetzt elegant ihre Flügel ausbreitete und sich in die Lüfte erhob. Ungläubig starrte ich auf die Stelle wo sie gerade noch gesessen hatte, ich meine ich hatte mir das doch nicht eingebildet, da hatte doch wirklich eine Eule gesessen, ich Träumte doch nicht oder so, unwillkürlich fragte ich mich was das für Tee war den Stina mir verabreicht hatte. Nein, ich schüttelte den Kopf, drehte mich langsam um und ging zurück ins Haus.
Stina saß in aller Ruhe da, als sei nichts gewesen, sie löffelte in ihrem Schokoladenpudding und warf mir ein Lächeln zu als ich, total verwirrt, das Eßzimmer betrat.
"Na endlich, dein Tee wird kalt" sagte sie im Plauderton, als ich mich, noch immer vor mich hinstarrend, langsam setzte. Ich sah sie an.
"Hmm der Pudding ist köstlich", sagte sie und zog die Augenbrauen nach oben.
"Der Pudding" wiederholte ich ungläubig.
"Probier mal", sie hielt mir einen Löffel vor die Nase.
Ich starrte sie weiterhin unverwandt an. "Was.." begann ich und machte eine wage Geste in Richtung Tür.
"Ach das", antwortete Christina ungerührt, "na irgendwann mußte so was ja passieren, ich bin eine Hexe."
Zuerst einmal, ich bin ein Muggel. Das ich nicht zaubern konnte, fiel mir schon sehr früh in meinem jungen Leben auf, das dieser Umstand mir allerdings, den wenig klangvollen Namen "Muggel" einbrachte, wurde mir erst später klar. Viel später...
Es war ein Montag morgen, Montag der 21.02. um genau zu sein. Ich weiß das deshalb so genau weil es der Geburtstag meiner besten Freundin war. Christina und ich kannten uns schon seit einer kleinen Ewigkeit, wir hatten soviel miteinander erlebt und für mich war klar, das wir einander besser kannten als sonst irgendeine Person auf diese Erde. Nun ja, das dachte ich zumindest. Bis zu jenem Montag morgen.
Christina hatte mich zu sich zum frühstücken eingeladen. Bei Sekt, frisch gepreßtem Orangensaft, und so ziemlich jeder Kaloriensünde die es auf dieser Welt gab, zelebrierten wir ihren Geburtstag.
De facto sah das folgendermaßen aus. Vor uns ausgebreitet waren Rühreier, gebratener Speck, kleine Hackfleischbällchen, Körbe mit Brötchen, Nutella, Käse und Wurstplatten, hunderte Sorten Marmelade und für den Nachtisch, Schokoladenpudding und Fruchtsalat.
Wir hörten José Carreras, langten kräftig zu und versuchten, soweit des zwischen kauen und schlucken möglich war, ein Gespräch zu führen.
Und während ich mir eine Brötchenhälfte dick mit Frühlingsquark bestrich, wanderte mein Blick aus dem Fenster. Kein besonderer Anblick, wäre da nicht ein Detail das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine Eule, saß auf Christinas Gartenzaun und putze sich ausführlich.
'Eine Eule, um diese Tageszeit, in dieser Gegend?' dachte ich und kaute versonnen an meiner Brötchenhälfte. 'Das ist ja seltsam.'
"Hallo..." schnipste Christina mit ihren Fingern plötzlich vor meiner Nase, "Sag mal bist du wach?"
Ich fuhr aus meinen Gedanken, und starrte meine Freundin an die mich mit ungeduldiger Miene musterte.
"Du könntest zumindest so tun als würdest du mir zuhören, hey ich habe heute Geburtstag",
"Ehm.. klar," stammelte ich und warf noch einen letzten Blick auf die Eule, die sich auch durch ein vorbeifahrendes Auto nicht der Ruhe bringen ließ.
Christina folgte meinem Blick, "Schön, das dich das Treiben in meinem Vorgarten mehr fasziniert als mein Streit mit Stefan", sagte sie ironisch und stand auf um noch eine Kanne Tee zu holen.
"Unsinn," sagte ich entschuldigend, "ich war nur..", ich folgte ihr in die Küche, "da sitzt eine Eule auf deinem Zaun".
Sie drehte sich langsam zu mir um "Eine Eule?" fragte sie und kniff die Augen zusammen "Wo?"
Ich winkte ab, "ach, vorhin neben dem Briefkasten, aber sie ist bestimmt schon weg, also was war wieder mit Stefan, hat er..."
weiter kam ich nicht, Christina drängte sich an mir vorbei aus der Küche. 'Na gut dann eben nicht', dachte ich und folgte ihr.
Sie lief aus dem Haus und auf ihren Briefkasten zu, die Eule rührte sich nicht von der Stelle, neugierig beobachtete ich wie Christina vor ihr stehen blieb, doch die Eule flog nicht etwa davon, nein sie blieb reglos sitzen, und dann... , ich traute meinen Augen kaum, hob sie eine Kralle, schwankte ein bißchen hin und her um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und streckte Christina einen Zettel entgegen! Diese nahm ihn, kraulte die Eule ein wenig am Kopf, drehte sich dann um und ging unbehelligt an mir vor bei zurück ins Haus.
Ich stand da wie versteinert.
Mein Blick unverwandt auf die Eule gerichtet, die jetzt elegant ihre Flügel ausbreitete und sich in die Lüfte erhob. Ungläubig starrte ich auf die Stelle wo sie gerade noch gesessen hatte, ich meine ich hatte mir das doch nicht eingebildet, da hatte doch wirklich eine Eule gesessen, ich Träumte doch nicht oder so, unwillkürlich fragte ich mich was das für Tee war den Stina mir verabreicht hatte. Nein, ich schüttelte den Kopf, drehte mich langsam um und ging zurück ins Haus.
Stina saß in aller Ruhe da, als sei nichts gewesen, sie löffelte in ihrem Schokoladenpudding und warf mir ein Lächeln zu als ich, total verwirrt, das Eßzimmer betrat.
"Na endlich, dein Tee wird kalt" sagte sie im Plauderton, als ich mich, noch immer vor mich hinstarrend, langsam setzte. Ich sah sie an.
"Hmm der Pudding ist köstlich", sagte sie und zog die Augenbrauen nach oben.
"Der Pudding" wiederholte ich ungläubig.
"Probier mal", sie hielt mir einen Löffel vor die Nase.
Ich starrte sie weiterhin unverwandt an. "Was.." begann ich und machte eine wage Geste in Richtung Tür.
"Ach das", antwortete Christina ungerührt, "na irgendwann mußte so was ja passieren, ich bin eine Hexe."
