Disclaimer: This is a non commercial Fan-fic. The characters do
not belong to me and I do NOT wish to claim them. Digimon and its characters
belong to their respected owners and copyrightholders.
Keine Panik! Das hier ist ne absolute Daiken, Yamachi,
auch wenn das zu Anfang nicht so aussieht – muss aber sein^^
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~ ~About Destiny Part 1~ ~ *Home Again – Back Again*
(Kens Sicht)
»Da bist du ja, Ken! Wir hatten uns Sorgen gemacht!«,
rief seine Mutter, als er durch die Tür trat.
Sie hatte nur die Haustür ins Schloss fallen hören und kam ihm nun entgegen.
»Natürlich haben wir deine Nachricht auf dem Tisch gesehen, aber ... «
Sie kam nie dazu ihren Satz zu beenden, und er spürte quasi ihre besorgten
Blicke auf seiner Haut.
Vorsichtig blickte er auf, als sein Vater um die Ecke trat: »Was ist Schatz,
wieso bleibst du ...«
Sichtlich stieg in seinem Vater das Entsetzen auf, als er seinen Sohn vor sich
sah.
»Ken! Ken, was ist geschehen! Sag schon, was ist passiert?«
Sie hatten die Tränen in seinen Augen gesehen, natürlich, wie hätten sie sie
nicht sehen sollen. Zu
einer Antwort war er nicht fähig. Zu schwer fiel ich noch das Sprechen. Zu
schwer fiel ihm noch
alles. Daisuke hatte ihn bis zu seinem Haus begleitet. Er hatte abgelehnt, doch
der rothaarige
Junge hatte sich nicht davon abbringen lassen. Obwohl er in der völlig anderen
Richtung wohnte.
Nicht ein Wort hatte er den ganzen Weg über gesprochen, und Ken war ihm dankbar
dafür, denn
er wusste wie schwer ihm das gefallen
sein musste. Doch nun stand er hier vor seinen Eltern und
wusste nicht auszusprechen, was sie
wissen sollten, selbst wenn niemand sonst die Wahrheit je
erfahren würde.
Ein Klingeln an der Tür unterbrach seinen Versuch zu Reden und er schwieg.
Schweigen war
alles was das Haus erfüllte, selbst als
seine Mutter erwartungsvoll die Tür öffnete. Überrascht
wandte er sich um und sah der bekannten
Stimme an der Tür ins Gesicht.
»Hallo Mrs. Ichijouji. Ich konnte nicht einfach so nach Hause gehen,
entschuldigen sie bitte, aber
ich muss wissen wie es Ken geht«, schon trafen Daisukes Augen die seinen und er
wollte erst mit
„es geht schon" antworten, doch ...
»KEN!!!«, hörte Ken Daisukes Stimme rufen, gerade als um ihn alles Dunkel wurde
und er zu
Boden fiel.
--*--
(Takerus Sicht)
Langsam und gesenkten Kopfes betraten sie die
Wohnung der Yagamis.
Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, kamen ihnen auch schon zwei
aufgeschreckte
Gestalten entgegen gerannt.
Es waren ihr und sein Onii-chan. Sie hatten es auch nicht anders erwartet
nachdem was sie ihnen
so kurz angebunden am Telefon erzählt hatten. Sie hatten einfach nicht mehr
herausgebracht.
»Kari!!« »T.K.!!«, riefen ihre Brüder wie im Chor, »Was ist denn
passiert??«
Beide sahen zu ihren Brüdern auf und er wusste, dass Hikari mindestens so stark
mit den Tränen
zu kämpfen hatte wie er, wenn nicht sogar mehr.
»Nun redet schon, ist euch etwas
passiert?!«, rief Taichi
Seine Augen trafen die seines Onii-chan und mehr war nicht nötig.
»Beruhige dich Tai«, sagte Matt so ruhig wie möglich und hielt Tai am
Arm, »Kommt erst einmal
herein, wir haben die anderen hergeholt, dass wolltet ihr doch?«
Mehr als ein leichtes Nicken war ihm im Moment nicht möglich.
In Tais und Karis Zimmer erwarteten sie gespannte und fragende Augen wo sie
auch hinsahen.
Joe bot ihnen einen Platz auf dem Bett an und sie beide setzten sich erschöpft
und unsicher auf die
angenehm weichen Kissen.
»Was war denn nun eigentlich los? Wir haben ja eure Mail bekommen, dass ihr
nicht aus der
Digiwelt konntet, und haben uns auch eiligst etwas einfallen lassen, aber was
ist denn nun
wirklich passiert? Deshalb seit ihr doch sicherlich nicht so bedrückt, und aus
dem Grund habt ihr
uns auch sicher nicht alle hierher gerufen!«
Izzy hatte wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen, doch trotz all
seiner Überlegungen
auf dem Weg hierher wusste Takeru nun wirklich nicht wo er anfangen sollte.
»Richtig ... «, begann er stotternd, und mit zittrigen Händen saß er nun dort
und wagte es nicht die
Anderen anzusehen. Doch eine warme Hand auf seiner Schulter erregte seine
Aufmerksamkeit.
Sein Bruder!
»Ganz ruhig Takeru! Wir sind alle hier, weil wir die Wahrheit wissen wollen,
aber du musst dich
nicht dazu zwingen. Vor allem aber, erwarten wir keinen reibungslosen Bericht
von euch. Fang ...
einfach mit dem an, was dir am wichtigsten erscheint.«
Mit glitzernden Augen sah er zu seinem Bruder auf. In dem Moment fiel Kari weinend auf seine
Schulter.
»Hikari!??«, und mit den erschrockenen Reaktionen der Anderen begann er zu
erzählen. ‚Das
wichtigste zu erst', ging es ihm noch einmal durch den Kopf.
»Es ... «, begann er unter seinen eigenen aufkommenden Tränen, »Es war ein
Mädchen ... eine ...
eine ... alte Freundin von Ken ...«
»Ja....?«, fragten die Anderen erwartungsvoll, als er pausierte.
***Flashback*** ((~ ~ Prolog
~ ~*Cry for you*))
Ein plötzliches SOS veranlasste die jungen Digiritter jeden mit ihrem eigenen
PC in die
Digiwelt zu reisen, aufgrund eines simplen Mangels an Zeit. Aber als die
neuen Digiritter in der Digiwelt ankamen, stellten sie überrascht fest, dass
sie plötzlich zu siebt waren. Ein Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren lag
bewusstlos auf dem Boden neben ihnen, und ohne zu zögern rannte Ken zu
ihrem regungslosen Körper und legte sie auf seinen Schoß. Er schien sie zu
kennen! Die anderen fünf sahen sich an und folgten ihm verdutzt.
»Kim! Hey, Kim, wach auf! Komm schon, wach auf!«, rief Ken ihr zu.
Langsam öffnete sie die Augen und erschrak sichtlich.
»Ken?«, vorsichtig setzte sie sich auf und sah sich um, »Wo sind wir?...
Und... wer sind diese Fünf?«
»Hehem«, räusperte sich Davis leicht gereizt, als das Mädchen sie ungläubig
ansah, »Könntest du uns das vielleicht erklären, Ken?!«
Ken half ihr auf und seufzte einmal tief: »Darf ich vorstellen, das ist
Kim,
eine Freundin von mir!
Und Kim, das sind Davis, Cody, Yolei, Kari und T.K.!«
Ein Grinsen breitete sich auf den fünf Gesichtern aus, und schon trat Kari
vor, reichte Kim ihre Hand und fragte sie nach ihrem ganzen Namen.
Freundlich. So freundlich fragte sie dieses Mädchen, obwohl sie sie doch gar
nicht kannte. Zwar noch immer verwirrt, aber von Karis freundlicher Art
sofort eingenommen, antwortete sie ebenso freundlich:
»Kimi...
Kimi Wagakokoro!«
»Wo.. Wo ist der Fernseher?«, unterbrach Cody eher unabsichtlich prüde die
Kennenslern-Gesellschaft, »Wir kommen hier nicht mehr weg ohne ihn!«
Doch hatte er Recht. Der Fernseher war verschwunden, und ohne ihn würden
sie so schnell nicht zurück kommen können.
Also machten sich die Digiritter gezwungenermaßen auf den Weg und versuchten
unterdessen Kim so gut es möglich war
zu erklären wo sie waren, und wer diese
„seltsamen kleinen Wesen" waren, die sie Anfangs für eine Einbildung gehalten
hatte.
Das erwies sich als überraschend einfach, den Kim verstand recht schnell
worum es ging. Währenddessen plagten Yolei ganz andere Gedanken. Sie
fragte sich viel mehr, wie es Kim überhaupt möglich gewesen war, in die
Digiwelt zu kommen.
»Das weiß ich auch nicht so genau!«, setzte sie an, »Na ja, da war
plötzlich
dieses helle Licht und irgendeine Stimme sagte mir, ich müsste meinen
„größten Schatz" retten, und dann noch so was wie „bekehre den deinen".
Aber was soll das bedeuten? ... Danach
bin ich dann hier aufgewacht, aber
diese Worte sagen mir nichts.«
»Es könnte doch sein, dass sie auch ein Digiritter ist, und dass der Notruf
von ihrem Digipartner kam! Das würde doch den „größten Schatz" erklären,
oder?«, warf Davis ein.
»Hast du denn ein Digivice, Kim?«, fragte Ken einfühlsam.
»Was soll das sein?«
Ken hielt ihr seines als Beispiel hin: »Nein, so etwas habe ich noch nie
gesehen. Tut mir Leid.«
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Es vergingen drei Tage, ohne dass die Kinder den Sender des Hilferufes
fanden. Und ebenso wenig fanden sie eine Möglichkeit zur Heimkehr.
Die Digimon interessierten sich mindestens genauso viel für Kim, wie die
Kinder, die schon bald sicher waren, dass es sich bei dem Notruf um eine
Falle gehandelt hatte. Einen Beweis für diese Theorie hatten sie in der Nacht
nach ihrer Ankunft bekommen, als sie von einer halben Armee Snimon
angegriffen worden waren.
Nun lagen sie völlig erschöpft in einer kleinen Höhle.
Die Nacht war schon lange angebrochen, doch jemand konnte vor lauter
Gedanken nicht schlafen. Lange schon starrte er die Decke an, als wäre sie
das interessanteste der Welt, als könnte sie ihm Antworten geben, versunken
in Überlegungen und rätselhafte Gedanken. Langsam drehte sich Ken auf
die Seite und sah in jenes friedliche, schöne Gesicht neben sich.
Kim war viel mehr, als einfach nur eine Freundin. Und nun war sie hier, mit
ihm in dieser gefährlichen Digiwelt, die sie nicht wieder gehen lassen würde
und mit Sicherheit direkt in die Arme des Feindes trieb. Seit ihrer frühen
Kindheit kannten sie sich, seit einer Ewigkeit schon war sie das kleine
Mädchen, auf das er immer hatte acht geben müssen.
Sie war Krank gewesen, war es wohl auch jetzt noch, wenn auch bei weitem
nicht mehr so schlimm. Seit einer
gewissen Zeit hatten ihre ständigen
Schwächeanfälle nachgelassen - scheinbar - er konnte sich nicht einmal
erinnern wann es gewesen war. Er glaubte nicht daran, hatte es damals
nicht – nicht als sie ihn eines Morgens, als er verdutzt in ihrer Tür gestanden
hatte, breit angelächelt hatte. Und tat
es auch heute noch nicht, selbst wenn sie so
friedlich aussah, konnte er nicht vergessen was ihnen damals geschehen war.
Es war ein regnerischer Tag gewesen, das wusste er noch heute - seltsam,
gerade das - sie waren noch jung gewesen, so jung – zu jung um es wirklich
zu verstehen. Gespielt hatten sie; in dem Garten von Kims Eltern, auf der
angrenzenden Straße, unter den warmen Regentropfen. Sommer war es
gewesen - oder Frühling? - nein, Sommer.
Sie hatte so niedlich ausgesehen: das hellblaue Kleid, die weißen Schuhe, die
hochgesteckten Haare – das alles konnte er förmlich vor sich sehen als sei es
Gestern gewesen, dieses kleine verspielte Mädchen, dass er heute nicht mehr
kannte.
Verspielt waren sie auf der Straße auf und ab gelaufen, wie Affen auf Mauern
und Bäume geklettert und gelacht bei dem Anblick des Anderen – völlig
durchnässt. Sie hatten Fangen gespielt. Er hatte ihr Lachen hinter sich gehört,
ihre schnellen Schritte auf dem nassen Asphalt. Doch mit einem Mal war nicht
mehr als ein dumpfer Ton zu hören gewesen. Lachend hatte er sich umgedreht,
sie ausgelacht, weil sie gefallen war. Niemals war eine Antwort gekommen,
kein Stück hatte sie sich bewegt, nicht einmal geweint oder genörgelt. Was
wäre er später glücklich gewesen hätte sie genörgelt, solange sie nur
irgendetwas getan hätte.
Als er schließlich voller Angst zu ihr gerannt war, ihren leblosen Körper in
den Arm genommen hatte, aus tiefster Seele nach Hilfe geschrieen hatte, da
erst hatte er bemerkt wie kalt der Regen doch in Wirklichkeit gewesen war.
Monate hatte er sie im Krankenhaus besucht –
ihr Herz, hatte man herausgefunden, und nichts hatte man für sie tun
können. Er Herz müsste geschont werden, hatte man ihnen gesagt. Oh wie
sehr hatte er sich eingesetzt. Immer hatte er versucht sie zu beschützen wo
es nur ging, die ganzen Jahre hindurch.
Nun hatte dieses wunderschöne Gesicht, ein besondere Anziehung auf ihn.
»Ich muss dich beschützen!«, sagte er ganz leise, so, dass es wirklich
niemand hatte hören können, »Ich muss dich einfach schützen.«
Seine Gefühle für Kim konnte er nicht beschreiben, aber sie waren wohl
kaum freundschaftlichen Ursprungs. Vielleicht eher geschwisterlich? Kaum!
Er wusste es nicht. Nein, er wollte es sich einfach nicht eingestehen, nicht
glauben, dass es war, wie es war.
Zärtlich schob er eine Strähne ihrer weichen schwarzen Haare aus ihrem
schlafenden Gesicht und legte sich dann selbst endlich schlafen. Es dauerte
nicht lange, bis er eindöste.
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Weitere Tage vergingen. Jedoch nicht, ohne dass die Gruppe ein mal pro
Tag angegriffen wurde. Während die Digimon zunehmend unter Müdigkeit
und Kraftlosigkeit zu leiden hatten, schienen die Angreifer nur immer
stärker zu werden. Gestern hatten sie viel Glück gehabt überhaupt noch am
Leben zu sein. Besonders Ken. Und das war auch das erste Mal gewesen,
dass den Anderen die Beziehung zwischen Ken und Kim etwas klarer
geworden war.
Nun hatten sie sich alle in einer engen Spalte zwischen zwei Felswänden ein
wenig zur Ruhe gelegt. Erschöpft von der langen Wanderung. Ausgelaugt
durch den Mangel an Nahrungsmitteln.
Sie hatten soeben ihre letzten Nahrungsreserven aufgebraucht. Denn
langsam waren sie in eine Gegend gekommen, in der sie kaum essbares
finden konnten.
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Mit dem siebten Tag brach das Gefühl eines kommenden Unglücks heran.
Und der erste Schock kam bereits beim Aufwachen. Davis war der Erste, der
wach wurde und öffnete langsam und verschlafen seine Augen.
»Hey, was ist das!«,schrie er sofort,
als er bemerkte, dass er einige Meter
über dem Erdboden an der Wand der Spalte hing. Natürlich wachten
daraufhin die Anderen auf und reagierten ähnlich.
Wo waren bloß die Digimon, fragte sich Ken und blickte an sich herab.
Da bemerkte er erst womit er und die
Anderen an der Wand gehalten
wurden: Spinnweben! Und unten auf dem Fußboden, keine drei Meter unter
ihm, lagen sechs kleine weiße Bälle, die sich bei genauem Hinsehen
bewegten. Das mussten die Digimon sein, und zu seinem großen Erstaunen
stellte er fest, dass, wer auch immer sich dies hatte einfallen lassen, nicht
genau überlegt hatte, da er oder sie einen gewaltigen Fehler gemacht hatte:
Er hatte sein Digivice noch!
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Im Schatten eines Baumes stand Jemand oder „Etwas" versteckt und
beobachtete das Szenario, zu dem es eben dazu gestoßen war. Ein Grinsen
breitete sich auf seinem Gesicht aus, als die Digimon unter ihm digitierten.
»Ganz nach Plan...«, murmelte es, als es sich abwendet und plötzlich
verschwand.
»Gewiss! Ganz nach Plan«, sagte eine andere Stimme, einer vermummten
anderen versteckten Gestalt, »Aber wessen Plan? Wessen...?«
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Ungeduldig hielten die Kinder und ihre Digimon nach ihrem Gegner
Ausschau, und je länger sich niemand blicken ließ, umso nervöser wurden
sie. Es war immer noch besser, seinen Gegner vor sich zu haben, als nicht zu
wissen ob und wo er um einen herum ist.
»Geh' etwas zurück, Kim!«, flüsterte Ken ihr zu, »Ich passe auf dich auf.
Das muss ich«.
Oh ja, das würde er. Das hatte er schon seit der ganzen letzten Woche immer
getan, und ohne es zu merken, verletzte er sie damit tief. Nicht das sie nicht
auf sich selbst aufpassen konnte, das war es nicht, was sie traf. Sie wusste,
dass er nicht daran zweifelte. Es lag mehr daran, dass es sie schmerzte ihn
kämpfen zu sehen. Er hatte schon einmal während dieser wenigen Tage sein
Leben für sie riskiert. Natürlich rührte es sie, dass er sie beschützen wollte,
sehr sogar. Aber nicht so! Nein, so durfte das nicht sein. Er sollte sie nicht
schützen indem er sein Leben riskierte.
Ob er das weiß? Nein! Sollte er es denn wissen? Sollte sie ihre Freundschaft
riskieren? Nein, das würde sie niemals wagen. Dafür war es ihr zu wertvoll
so einfach nur bei ihm zu sein.
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»Davis, sieh mal!«, rief Cody lauthals.
Direkt vor ihnen tauchte aus dem Nichts schemenhaft eine Gestalt auf.
Was war das? War die einzige Frage die Ken sich stellte, als die Gestalt sich
näherte. Er sollte sich wünschen diese Frage niemals gestellt zu haben.
Was dort langsam auf sie zu kam, hatte Ähnlichkeit mit einem Geist, nur
eine andere Form. Ein roter Drache mit Dämonenflügeln. Doch, halt! Was
war das gewesen? Eben hätte er schwören wollen, die Silhouette eines
blauen Drachen mit Engelsflügeln dahinter gesehen zu haben. Hatte er denn
eine dermaßen starke Phantasie? Denn nichts,
es war nichts zu sehen.
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»Ich wünsche euch alles Glück der Welt!«, sagte die vermummte, versteckte
Gestalt, noch immer oberhalb der Spalte. Traurig senkte sie den Blick und
wendet sich dann ab.
»Besonders Dir!«
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Sämtliche Digimon waren in einen Kampf verwickelt und dennoch schien
keines Erfolg zu haben. Jede noch so starke Attacke scheiterte.
»Mega...«, sagte Kim abwesend.
»Was!?«, fragten die Anderen überrascht.
»Mega!«, wiederholte sie.
»Woher weißt du das?«, fragte T.K. völlig ernst.
Woher wusste sie das? Woher wusste sie was? Das war doch nur ein Wort
gewesen, oder? Nun gut, für einen klitzekleinen Moment hatte ihr dieses
Wort vielleicht etwas gesagt, aber nun wusste sie nichts damit anzufangen.
Das hatte nicht sie gesagt.
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‚Sehr schön! Es passt gerade keiner von ihnen auf', dachte es bei sich und
legte beide Hände wie in einer betenden Position zusammen.
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»Vorsicht!«, schrieen alle Digimon im
Chor.
Sofort wandten sich alle zu ihnen um und weiteten die Augen vor Schreck.
Ken kamen die Sekunden wie eine Ewigkeit vor.
Er sah die Angst in den Augen der Digimon, starr vor Schreck, unfähig sich
zu bewegen.
Er sah das Grinsen im Gesicht dieses Drachen. Und er sah diese
tiefschwarze Welle direkt auf ihn zukommen. Er fühlte sein Herz rasen und
seine Augen noch einmal weiten bis sie sich fest schlossen. ‚Vorbei, alles
vorbei'. Das Nächste, was er wusste, ist dass er etwas warmes auf seiner
Brust spürte und eine Druckwelle, die ihn auf den Boden warf. Doch er
spürte auch, dass er noch fühlte, ja mehr noch ...
Er öffnete die Augen und sah das Schrecklichste seines Lebens. Noch immer
Entsetzten. In den Augen der Digimon. In den Augen der Anderen. Und nun
auch in denen dieses Drachen. Ein Glitzern.Sah er da etwa Tränen? Tränen in
den Augen dieses Digimons, das nun ohne Vorwarnung ins Nichts verschwand.
Und er saß dort. Hielt eine Gestalt im Arm, die er hätte sein sollen.
Stattdessen lag dort nun jene Person, die er hatte beschützen wollen. Statt
seiner, lag nun Kim hier in seinen Armen.
Endlich fand er Worte:
»K...Kim! Sag doch was...bitte!«
»Ken!«, kam eine leise Antwort, in einer gebrochenen Stimme.
Warum? Warum nur hatte sie sich dazwischen geworfen?
Langsam griff sie nach seiner Hand und legte die ihre hinein.
»Nimm das für mich!«, sagte sie leise, seinen Arm haltend.
»Aber da...«, setzte er an, bis ihr Finger auf seinen Lippen ihm das Wort
abschnitt. In seiner Hand hielt er ein weißes D3 Digivice.
»Ich... ich habe es ... am ersten Abend ... in meiner Tasche gefunden.«
Warum hatte sie ihm das nicht gesagt?
Tapp, tapp, tapp. Hörte er schnelle weiche Schritte.
»Ich ... ich liebe dich, Ken!«, brachte Kim heraus.
Hatte er richtig gehört? Was..was sollte er sagen? Fühlte er das gleiche?...
Er wusste es nicht. Er konnte nicht
sicher sein, und dennoch...
»Ich... liebe dich auch!«
Eine kleine Träne rann ihr über das Gesicht, als sie zurücklächelte.
Als er das nächste Mal hinsah, waren ihre Augen geschlossen und ihr Kopf
lehnte gegen seine Brust.
»Nein!«, hauchte er, »Kim! Wach auf!«
Tapp, tapp, tapp. Erneut diese Schritte. Und neben ihm stand auf einmal ein
kleines Digimon, wie kleiner Schutzengel aussehend. Plötzlich leuchtete
über Kim ein Punkt auf gefolgt von einem kristallklaren Wappen: Zwei wie
Flügel geknickte Striche mit einem Kreis unter ihrer Mitte.
Das Digimon ließ den Kopf hängen und verschwand trauernd und langsam
wie ein Geist, das Wappen mit ihm.
Was sollte das alles? Fragen über Fragen während seine Sicht immer mehr
durch die Tränen verschwamm, die seit geraumer Zeit zu unzähligen über
sein Gesicht gerannt waren. E blickte in dieses „schlafende" Gesicht.
Dies war das Gesicht, was er Nacht für Nacht bewundert hatte, doch hatte er
nicht gewollt es für immer zu sehen. Ihr Lachen, ihre Augen, ... ihr Lächeln.
Sollte er das alles denn niemals mehr sehen? Konnte das sein? Konnte das
Leben denn so grausam sein?
Oh ja, es konnte! Denn plötzlich löste sich auch Kim glitzernd in Nichts auf
und
auch seine Versuche sie zu halten waren zwecklos. So saß er nun da und
blickte ins Nichts.
Der Schmerz sammelte sich, bündelte sich, wurde unerträglich. Tränen
flogen wie glitzernde Sterne in die Luft.
»Neeeiiin!!«
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»Das Wappen der Aufopferung und das weiße Digivice. Der Schatten war
dort gewesen, Ken. Du hast dich nicht geirrt. Es war ihr Digimon. Oder
zumindest war es ihr Digimon, wie es ohne die Kraft der Aufopferung war,
doch das ist bei weitem komplexer. Der Schatten war seine wahre Gestalt
gewesen. Dranamon, ein Megalevel- Digimon. Als Sarimon ist es letztlich
zu ihr gekommen. Ich habe sie deshalb hergeholt.
Vergib mir, Ken. Aber vergiss was war, denn sonst wird ohne euch Digiritter
schon bald alles zuende sein. Es war
Schicksal.... Trauere nicht zu lange,
vergiss die Trauer, denn ich schwöre dir, bei meiner Seele, dass dieses Ende
nicht endgültig ist!«
So verschwand die vermummte Gestalt auf der Felswand inmitten eines
Nebels. Zurück blieb ein kleiner Fernseher. Und zurück blieb ein geknickter
Ken und eine fassungslose Menge von fünf Kindern und ihren
Digimon.
***End Of Flashback***
»Sie ... sie war mit uns ... in der Digi ... in der Digiwelt. Dann war da ...
dieses Digimon ... das ...
das uns angriff, und ... Ken.«
Ein tiefes Luftholen von den Anderen veranlasste ihn schneller zu reden, und
auch seine Tränen
zwangen ihn, denn lange würde er nicht mehr reden können.
»Es griff ihn an .. aber ... sie ... sie ... es hat ihn nicht getroffen, aber
... sie ... sie hat sich
dazwischen geworfen, um ihn zu retten, ..versteht ihr, dieses Digimon hat sie
getroffen! Sie ist
gestorben, ...verdammt, dieses Mädchen ist vor unseren Augen gestorben, ohne
das wir
irgendetwas tun konnten ... «, der Rest seines Satzes war schon kaum mehr als
ein Flüstern, als
seine Tränen ihn letztlich übermannten.
»WAS??«
--*--
(Kens Sicht)
Weiß. Ein blendendes weiß umschloss ihn, dessen
Ursprung er nicht kannte! Was war das?
Wo
war er? Schattenhaft und verschwommen wie ein Bild in der Wüste tauchte eine
Szene vor ihm
auf.
Ein bekanntes Bild. Woher nur? Seltsam, er konnte sich noch nicht einmal
erinnern, was eben
noch passiert war; wieso er hier war. Langsam nahm das Bild vor ihm festere
Konturen an und er
erkannte unter Schock was es war. Hunderte, kleine, große, bunte, blasse ...
verschiedene
Seifenblasen schwebten vor ihm. Aber, nein, nicht einfach vor ihm – um ihn
herum. In weiten
Bahnen umkreisten sie ihn wie die Planeten die Sonne das ihm schwindelig wurde,
wenn er sie
beobachtete.
Sein Traum, von damals, daher kannte er diese Seifenblasen, aber weshalb
ängstigten sie ihn?
Taten sie das eigentlich? War das Angst?
Eine große Seifenblase kreuzte seine Sicht und er blickte neugierig hinein nur,
um dann
erschrocken zurückzuweichen.
»Sa ... Sammy!?«, stammelte er, als das Gesicht seines Bruders ihn anlächelte;
ihm zuzwinkerte.
Sie beide auf dem Balkon, der Unfall, die Beerdigung – das alles lief wie im
Schnelldurchlauf an
ihm vorbei. Fest verschloss er die Augen vor der Erinnerung und stieß einen
stummen Schrei aus
– es sollte aufhören, das sollte endlich ein Ende haben. Und es nahm ein Ende,
doch nur um sofort
an anderer Stelle wieder zu beginnen.
Das ... Das war er! Nein, das war nicht er! Das dort war der Digimonkaiser, der
ihn durch diese
schimmernde Kugel anstarrte. Wieder kam dieser Schnelldurchlauf der
verschiedensten Situation.
Doch länger dieses Mal, und er fühlte, wie sein Kopf bei jedem weiteren Bild zu
explodieren
scheinen wollten.
»Neeeiiin! ... Das bin nicht mehr ich!«, schrie er dem Nichts um sich entgegen.
»Bist du?«, fragte ihn eine Stimme.
»Was? Wer ist da?«
»Bist du?«, hallte es erneut, »Aber das warst du!«
Ein Bild von Daisuke tauche vor ihm auf – er selbst war auch da. Und noch
etwas: Deltamon? Der
Deltamon Zwischenfall !?
Nein, das war nicht er. War er?
»Du hättest es getan, nicht wahr?«
Nein! Um Gottes willen, nein! Er könnte Daisuke niemals töten!
»Damals?«
Wie? Hätte er, als Digimonkaiser, es denn etwa getan?
»Ja, hättest du, gesteh' es!«, die letzten Worte schallten immer wieder zu ihm.
»Nein, das hätte ich nicht! Niemals!«, schrie er der Decke entgegen.
»Doch ... doch, doch«, echote es ihm in einer Windböe entgegen.
»Du warst damals nicht anders als du es heute bist! ... Er hat dir im Weg
gestanden, dich
gekränkt und ist auch jetzt nichts anderes!«
Stimmte das? War das die Wahrheit?
»Er war doch immer nur eine Nervensäge, - stand dir im Wege – wollte das du
bleibst, als du
Ruhe brauchtest.
Du – bist – Du!«, flaute die Stimme ab.
War das so?
»Ist das sooo??!!«, fragte er die Leere um sich, keine Antwort erwartend.
»Ken ...«, kam eine leise Stimme, eine bekannte, behutsame. Starr wie eine
Statue blieb er stehen
und starrte auf das Bild in der Seifenblase vor sich. Kims lebloses Gesicht
starrte ihn mit toten
Augen an.
»DAS ... ist dein Werk, Ken Ichijouji!«, klagte ihn diese erste, fremde Stimme
ein letztes Mal an,
bevor sie für immer verschwand.
Doch diese Worte hallten in seinem Kopf wieder und wieder.
Er brach auf die Knie zusammen und blickte den Boden unter sich an – ein
tiefes, endloses
Schwarz.
»Hilfe ... Hilfe ...«, murmelte er leise unter den aufstrebenden Tränen, die in
seine Augen
drängten.
»Nein ...«, sprach diese fürsorgliche Stimme in wieder an, »Nichts von alle dem
ist deine Schuld,
Ken. ... Nichts! Und ich ... habe dir längst verziehen!«
Vorsichtig blickte er auf zu den nun
wild funkelnden Seifenblasen, die Eine nach der Anderen
langsam zerplatzten, als erneut eine dritte Stimme zu ihm sprach.
»Ken, ... vergib dir ...Denn ich habe Vergangenes dir schon längst verziehen.
So wie Gegenwart
und Zukunft. Vergiss endlich, was einmal war!«
Noch immer auf dem Boden kniend senkte er erneut den Kopf: »Es ... es ... es
war doch aber alles
mein Fehler – meinetwegen ...«
»Nein, vergiss es! Und ... vergib dir selbst, was du nicht mehr ändern kannst,
denn sonst wird dir
unsere Vergebung gar nichts bringen.«
»Wer ...«, setzte er an, als gleißend blaues Licht ihn einhüllte – er fühlte
etwas kaltes auf seiner
Stirn und noch einmal hörte er diese dritte, vertraute Stimme: »Geh zurück,
Ken. ... es wartet
jemand auf dich.
Bis bald. Leb wohl, Ken-chan!«
--*--
(Daisukes Sicht)
Seltsam! Das Herz schmerzte ihm, als er völlig
hilflos zusehen musste, wie sein Freund vor ihm
von einem Schweißausbruch in den nächsten überging. Er wusste, dass er einen
Alptraum haben
musste, und nur zu gerne hätte er helfen wollen, doch alles was er tun konnte,
war hier an seiner
Seite zu sitzen.
Mehrmals hatte er ihn bereits daran hindern müssen vom Sofa zu fallen, als er
sich wieder einmal
im Traum drehte.
Einmal hatte Ken sogar ihm Traum gesprochen, sehr leise. Aber das laute
„Niemals!" hatte
Daisuke Angst bereitet.
Nun hatte Mrs. Ichijouji ihm eine Schüssel mit Wasser gebracht, aber er war
sich nicht ganz
sicher, ob ein kalter Lappen genügen würde um Ken wieder dazu zu bewegen
aufzuwachen. Das
würde er selbst entscheiden müssen.
Ein tiefes Seufzen entfloh seinem Mund, als er seinen Kopf verzweifelt in
seinen Händen vergrub
und begann sich selbst Vorwürfe zu machen.
Doch eine leichte Bewegung vom Sofa zog seine Aufmerksamkeit auf sich.
Er wachte auf!
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(Kens Sicht)
Als er die Augen öffnete blickten ihm Daisukes
rotbraune Augen von der Seite her, überrascht
entgegen.Ach ja, er war ja zurückgekommen kurz bevor er ohnmächtig geworden war.
Hatte er
denn etwa die ganze Zeit hier gesessen.
Vorsichtig wollte er sich aufsetzten.
»Halt! Du bleibst noch liegen!«, sprang Daisuke auf und drückte ihn mit seinen
Händen auf Kens
Schulter behutsam wieder zurück.
»Lass das, Daisuke!«, sagte Ken fast verletzend, doch als er zu Davis aufsah
erkannt er etwas in
seinen Augen. Er machte sich Sorgen! Daisuke machte sich ernsthaft Sorgen - und
so gab er klein
bei.
»Ken, du bist wieder wach! Welch ein Glück. Dein Vater und ich haben uns
riesige Sorgen
gemacht. Geht es dir auch gut?«, unverwechselbar, das war seine Mutter die dort
soeben in die
Stube gestürmt kam. Ein etwas seltsamer Anblick allerdings.
Sie hielt ein riesiges Tablett mit Suppentellern und Teetassen, von dem er sich
fragte, wie sie es
mit einer Hand halten konnte. Denn in der anderen hielt sie eine große Schüssel
mit Wasser wie es
schien, sowie ein Handtuch über jedem Arm und eines um den Hals. Auch sie hatte
sich Sorgen
gemacht, wie immer. Es tat ihm wirklich jedes mal wieder leid, ihr so viel
Kummer zu bereiten.
Gerade als er antworten wollte klingelte das Telefon. Seine Mutter wandte sich
rasch um, und
wandte sich dann wieder zu ihnen. Fragend blickte er sie an, als er dann
schließlich bemerkte,
dass sie ja noch immer das Tablett und die Schüssel hielt.
Ein fragender Blick von ihr wanderte schnell zum Stubentisch, der aber bereits
vollgepackt war.
Blitzschnell wandte sie sich Davis zu.
»Halt das doch mal bitte, ja?«, und sie drückte dem völlig verdutzten Daisuke
eines nach dem
anderen in die Hände und rannte dann, nur noch mit dem Handtuch um den Hals,
zum Telefon,
während sich Daisuke damit abmühte, ja nichts von dem fallen zu lassen, was nun
in seinen
Armen hin und her schwankte. Hilfesuchend wandte er sich zu Ken um. Nun konnte
er wirklich
nicht mehr anders als zu lachen, denn dieser Gesichtsausdruck war wirklich
einfach nur zu
komisch.
»Daisuke?«, kam seine Mutter mit dem Telefon wieder ins Zimmer, »Es ist für
dich! Eine gewisse
Kari.«
Starr blickten sich Ken und Daisuke an. Was konnte das zu bedeuten haben.
Flehend sah Davis
dann erst auf seine voll gepackten Arme und dann zu seiner Mutter. Sofort nahm
sie ihm alles ab
und reichte ihm das Telefon.
»Ja?«, fragte er nach.
»Daisuke? Das hat ja ewig gedauert, verdammt noch mal was macht ihr denn?«,
fragte Kari
außergewöhnlich hektisch.
»Hey, hey! Immer mit der Ruhe. Ich hatte die Arme voll!«
»Was?«
»Ach, nicht so wichtig! Jetzt sag schon Kari, was ist los?«
»Ihr müsst sofort kommen, ... ich meine ... du UND Ken, wenn er das denn kann.«
»Was ist passiert? Wohin?«, fragte Daisuke entsetzt nach.
»Das erklären wir euch gleich! Ihr müsst uns unbedingt in der Digiwelt
treffen!«
»In der Digiwelt!!??«, rief Daisuke
entgeistert, »Ich weiß nicht, also...«
»Es ist wirklich wich...«
peep...peep...peep
»Kari? Hikari?
… Mist!«, fluchte er ins Telefon.
»Daisuke, was ist passiert?«, fragte Ken vorsichtig nach.
Er wollte nicht in die Digiwelt zurück - nicht jetzt gleich. Aber noch hatten
sie für lange Zeit
Ferien und was auch immer los war, es wäre wahrscheinlich besser es jetzt zu
kontrollieren. Er
würde sich zusammenreißen müssen. Er konnte seine Freunde doch nicht im Stich
lassen.
»Ich ... weiß es auch nicht, wir sollen in die Digiwelt kommen, sagte sie!«, er
senkte den Kopf,
»Aber ich finde du solltest hier bleiben.«
»Kommt gar nicht in Frage, wenn, dann gehe ich mit!«
Daisuke viel sein entschlossener Gesichtsausdruck scheinbar auf, denn es kamen
keine
Wiederworte, stattdessen: »Du, ... warum ... warum ist wohl die Verbindung
gekappt worden?«
»Och, nein«, kam Kens Mutter ins Zimmer getürmt, »Nicht schon wieder. Das
passiert seit
Wochen ständig! Im ganzen Viertel spinnt das Telefonnetz, und keiner weiß
warum.«
Verdutz sahen sich die beiden Jungen an und nickten sich zu.
»Mutter! Es tut mir wirklich Leid, aber wir müssen wieder los. Mach dir bitte
keine Sorgen, ja?
Ich bin so schnell es geht zurück!«
Und noch bevor Seine Mutter etwas einwenden konnte, verschwand er mit Daisuke
im Schlepptau
in seinem Zimmer. Nur um nach einem dumpfen »Öffne dich Tor zur Digiwelt« in
seinem PC zu
verschwinden.
--*--
(Takerus Sicht)
»Glaubst du das Ken mitkommt, Takeru?«, fragte Kari,
die neben ihm stand, mit besorgtem Blick
über die Digiwelt.
»Ich weiß es nicht, Hikari. Das ist seine Entscheidung.
Wir alle haben schon vieles durchgemacht, und schlimmes erlebt. Aber ich
glaube, was Ken
gerade durchgemacht hat, kann keiner von uns nachvollziehen.«
Er tat ihm leid. Man konnte es einfach nicht anders sagen, als dass Ken ihm
wirklich leid tat.
Ken hatte seinen Bruder verloren, so wie er selbst damals, nur hatte er selbst
noch das Glück, dass
sein Bruder noch am leben war –halt nur nicht mehr direkt bei ihm. Ken hatte
seinen
Digimonpartner verloren, so wie er Angemon damals verloren hatte. Sie beide
waren sich ähnlich.
Sie beide fürchteten und verachteten die Macht der Dunkelheit, und sie beide
hatten ähnliches
durchgemacht. Aber nun, nun gab es etwas, das sie eindeutig unterschied. Und er
wusste ganz
genau, dass der Ken, den sie in Zukunft sehen würden, nicht mehr der gleiche
wie zuvor sein
würde. Niemals mehr.
In dem Moment holte ihn Miyakos Rufen aus seinen Gedanken und er blickte auf.
Die kleine Gruppe die auf sie zu kam waren Daisuke und Ken! Er war mitgekommen!
»Hallooo! Und was war nun so wichtig?«, rief Daisuke ihnen zu.
»Wir sollten uns mit Genai treffen! Er sagte, es sei wichtig.«, antwortete er.
Nun ja, Genai ließ wirklich mächtig auf sich warten. Sie standen nun mindestens
schon seit einer
halben Stunde hier herum!
Soviel dann also zu dieser ‚wichtigen' Sache! Er war kurz davor die Geduld zu
verlieren, was für
ihn nun wirklich untypisch war, als eine regenbogenfarbene Lichtsäule Genais
Ankunft
ankündigte.
»Da seit ihr ja, Digiritter! Entschuldigt die Verspätung«
»Genai, was ist los? Was ist so unglaublich wichtig?«, fragte er neugierig
nach.
»Es ist eine neue Bedrohung!«
»WAS!?«, kam es im Chor.
»Irgendetwas stimmt nicht mit der Digiwelt. Etwas breitet sich unter der Erde
aus, und ich
brauche euch um es wieder zu richten.«
»Zu richten? Was soll das heißen?«, fragte Hikari nach.
»Wir haben ein Ungleichgewicht, das gerichtet werden muss. Ihr wisst ja wie
leicht die Digiwelt,
und damit dann unweigerlich alle anderen Welten aus dem Gleichgewicht geraten.«
»Genai, sagen sie! ... Sagen sie uns was wir tun müssen!«, ging Daisuke, wie
immer, sofort an die
Front.
»Es ist eigentlich ganz simple, und trotzdem eine schwere Aufgabe, die nur ihr
erfüllen könnt.
Ihr müsst die vier Wächter der Digiwelt aufsuchen, sie werden euch etwas
geben.«
»Und das können nur wir?«, fragte Davis überrascht.
»Erinnert euch! Wie habt ihr es damals geschafft zu AzuLongmon zu gelangen?«
»Mit ... mit unseren D3-Digivices«, rief Ken aus dem Abseits.
»Ganz genau! Nur eure Digivices sind in der Lage die Wächter jetzt noch zu
erreichen. Ich habe
damals von AzuLongmon eines seiner Lichter erhalten um euch zu helfen, aber das
war etwas
anderes. Damals waren die Wächter nicht in ihren Tempeln – sie konnten sich
dort ja auch nicht
aufhalten, denn die Dunkelheit hatte sie von dort vertrieben. Nun sind die
Wächter aber in ihren
Tempeln, deren Tore sich nur einem Digiritter öffnen.«
»Eine Frage, Genai«, unterbrach Iori kurz, »Wie kommt es, das die Tempel nicht
wieder von der
Dunkelheit besetzt sind, wo doch so ein Ungleichgewicht herrscht.«
Eine gute Frage, auf die hin sie alle fragend zu Genai blickten. Warum?
»Cody, das ... habt ihr eurem Freund Oikawa zu verdanken. Er schwor die
Digiwelt so gut er
konnte wiederherzustellen, und als er erkannte, das die vier Tempel, die
empfindlichsten Punkte
waren, konzentrierte er seine Kräfte auf ihren Schutz. Das Eindringen der
Dunkelheit konnte er
nicht verhindern, sie war viel zu stark, aber die Tempel sind dank seiner
gesichert. Sonst würde
die Digiwelt bereits jetzt vor dem Untergang stehen.«
Entsetzt blickten sie sich an, und er spürte wie in ihm die Wut und die Angst
hochkochten.
»Und wie finden wir die Wächter?«, fragte Iori kleinlaut.
»Ha! Das weiß ich!«, schrie Miyako voller stolz, »Das waren die Schildkröte,
der Drache, der
Phoenix und der Tiger. Im Norden, Osten, Süden und Westen. In genau der
Reihenfolge.«
»Toll Yolei! Weißt du was, der Norden ist ja nicht soooo viel!«, rief Daisuke
ihr zu.
»Das Gebirge im Norden, der Fluss im Osten, der See im Süden und die Straße im
Westen ... «,
murmelte Ken.
Sofort blieben alle stehen und blickten ihn entgeistert an.
»Whao! Was du alles weißt, Ken!«, rief Miyako total begeistert.
»Das ... Das habe ich mal in der Schule gelernt, das ist alles«, antwortete er
verlegen.
Vorsichtig trat Takeru einige Schritte an ihn heran und legte seine Hand auf
seine Schulter.
»Nun mal nicht so bescheiden! Was glaubst du wie viele Leute sich so etwas hätten merken
können?! ... Ich möchte schwören, das wäre bei mir hier rein...«, er zeigte auf
sein Ohr, »...und
dort wieder hinaus gegangen« Zeigte er auf sein anderes Ohr und grinste
verlegen.
»Ich schicke euch eine Karte!«, unterbrach Genai sie, »Nehmt euch in acht! Ich
wünsche euch
viel Glück Digiritter!«
Und mit diesen Worten verschwand er mit samt der bunten Lichtsäule im Nichts.
--*--
(Ioris Sicht)
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als
Genai den Namen ansprach. Es kam ihm noch
immer wie Gestern vor, als der alte beste Freund seines Vater sein Leben ließ
und versprach der
Digiwelt zu helfen wo er nur konnte.
Er hatte sein Versprechen gehalten, er hatte getan was er konnte und nun war es
wieder an ihnen.
Doch bei dem Gedanken an Oikawa warf er einen flüchtigen blick zu Ken. Dieser
stand noch
immer etwas im Abseits, mit gesenktem Kopf hinter Daisuke.
Erst jetzt bemerkte Iori wie ähnlich Ken und er sich eigentlich waren.
Vielleicht war er im
Moment der Einzige der annäherungsweise nachvollziehen konnte was er
durchstand. Und doch
war ihm klar, dass nichts mit dem zu vergleichen war, was sie letzt hatten mit
ansehen müssen.
Gesenkten Kopfes lauschte er den weiteren Gesprächen der Anderen mit halbem
Ohr. Dieses
Mädchen hatte mit all diesem nichts zu tun gehabt. Warum traf so etwas nur
immer die Falschen?
--*--
(Daisukes Sicht)
Seit einer Ewigkeit, so erschien es
ihm, liefen sie nun schon durch die völlig leer erscheinende
Digiwelt. Die Wüste vor ihnen nahm einfach kein Ende, und er würde schwören,
dass er
schon bald jedes Sandkorn dieser Wüste auswendig kennen würde. Schon vor langer
Zeit
hatte er es aufgegeben den Versuch zu starten mit den anderen zu reden. Na
klar, jeder hatte
seine eigenen Probleme und Gedanken, aber mussten sie sich deshalb gegenseitig
zu Tode
schweigen?
Ein tiefes Seufzen
entkroch den tiefen seiner Lunge. Wäre doch wenigstens Veemon da um mit
ihm zu reden, aber Kari hatte ihnen gesagt, das ihre Digipartner im Zentrum der
Digiwelt auf sie
warten würden. Und mittlerweile fragte er sich schon zum hundertsten Mal, wann sie da denn nun
endlich ankommen würden.
Das nachdenkliche Gesicht neben ihm erweckte Daisukes Aufmerksamkeit, und
sogleich wich die
Langeweile aus seinem Gesicht – ersetzt durch pure Sorge. Er kannte es ja
eigentlich nicht anders
von Ken, er war schon immer etwas ruhiger gewesen, aber dieses absolute
Schweigen, war
einfach nicht seine Art. Und er hatte ja auch Grund genug sich nicht ‚normal'
zu verhalten. Aber
Daisuke hatte ebenso einen Grund sich verflucht noch mal Sorgen um ihn zu
machen, nachdem
was ihm gestern Abend passiert ist. Er wollte es auf jeden Fall verhindern,
dass Ken ihm hier
noch einmal zusammenbrach, auch wenn er wusste, dass Ken sich in Gegenwart der
Anderen
immer etwas mehr beherrschte, als er es sonst tat. Wenn der Körper nicht mehr
wollte, dann
könnte er noch soviel Selbstbeherrschung haben, das würde dann auch nicht mehr
viel helfen.
Er staunte fast über seine eigenen Worte. Irgendwie hatten die Anderen recht
damit gehabt, dass
er sich verändert hatte, auch wenn er selbst das gar nicht mitbekam - ein wenig
fiel ihm dennoch
auf. Und wenn das auch zumeist der Seltenheitsfall war!
Ein seltsames Blitzen über ihnen zog seinen Blick magisch an, doch als er zum
Himmel aufsah
viel ihm nichts weiter als die ungewöhnlich dichte Wolkendecke am Himmel auf.
Das kurze Aufblinken eines schattenhaften Pentagramms bemerkte er schon nicht
mehr.
--*--
(Yamatos Sicht)
Seit dem Geständnis und dem plötzlichen Aufbrechen
von Hikari und Takeru auf Genais
Nachricht hin, saßen sie hier herum und warteten auf E-Mails ihrer Geschwister.
Das Szenario würde ihm lange ihn Erinnerung bleiben, denn nie, wirklich nie,
hatte er seinen
Bruder dermaßen aufgelöst gesehen, seit er vor so langer Zeit Angemon verloren
hatte. Die
Anderen waren bereits vor Stunden nach Hause zurückgekehrt, und er fragte sich,
warum er als
einziger noch bei Taichi in der Wohnung war, wo er doch ebenso gut zu Hause auf
eine E-Mail
warten könnte. Er beruhigte seine Gedanken damit, dass eine so nur eine
Nachricht von Nöten
wäre. Aber er wusste selbst nur all zu gut, dass dies auf keinen Fall der wahre
Grund war.
Taichi kam soeben mit zwei Tassen Tee zurück. Schon seltsam – Tee im Sommer!
Aber es war
außergewöhnlich kalt draußen.
»Hier Yamato!«, holte ihn Taichis Stimme in die Realität zurück und er blickte
auf die Rote Tasse
vor seiner Nase. Es roch angenehm und strahlte wunderbare Wärme aus.
»Danke Taichi!«, nahm er ihm die heiße Tasse ab, »Wo sind eigentlich deine
Eltern?«
»Die sind letzte Woche in den Urlaub gefahren. Sie meinten wir seien jetzt
langsam alt genug,
und sie wollten ... einmal Zeit nur für sich haben.«
Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht, doch Yamato wurde das Gefühl nicht
los, dass Taichis
Lächeln nichts als gespielt war, denn irgendetwas bedrückte ihn, so schien es,
und er selbst fühlte
sich aus irgendeinem Grund ebenfalls nicht wohl.
Vorsichtig nippte Yamato an dem heißen Getränk.
»Du, Yama? ... «, kam Taichis Stimme an sein Ohr.
»Hm?«, fragte er, als er zu Taichis, über seiner Tasse hängenden Gestalt
blickte.
»Hast du, ... ich weiß das hört sich wahrscheinlich dämlich an, ... aber, hast
du auch dieses
Gefühl, das hier etwas mächtig faul ist?«
Seine Augen weiteten sich und trafen Taichis auf halbem Wege, dass er bei
Taichis Sorge
tragenden braunen Augen auf den Boden starrte.
»Ich weiß was du meinst!«, antwortete er einfach. Noch immer mit verengten
Augen auf den
Boden blickend, doch eigentlich war er ganz wo anders. Wieso hatte er nur das
Gefühl, das sein
Bruder ihn Gefahr war? Nun hatte er noch mehr Angst die junge Generation
alleine in der
Digiwelt zu lassen, nachdem was geschehen war!
»Hey, Erde an Yama, noch da?«, fragte ihn Taichi mit seiner üblichen Art.
»Was?«, fragte er gespielt Ahnungslos – nur um ihn zu provozieren.
»Hey, Freundchen! Auf so was fall ich nicht mehr rein! Dafür sind wir schon
zuuu lange
befreundet! Hah!«, sagte Taichi
während er sich vorlehnte und ihn plötzlich aus heiterem Himmel
ansprang.
Damit hatte er ihn nun völlig überrascht, so dass sie beide vom Bett kippten
und über den Teppich
rollten. Seine linke Schulter tat weh von dem Aufprall, aber er beschwerte sich
nicht. Er war es ja
gewöhnt in einem kämpfenden Knäuel mit Taichi auf dem Boden zu landen. Das
hatten sie bei
ihrer ersten Reise durch die Digiwelt schon so häufig getan. Noch heute konnte
er immer wieder
lachen, wenn er sich daran erinnerte. Ihre Freundschaft war schon etwas ganz
besonderes, denn
wer hätte damals von diesen beiden Streithähnen erwartet, zu den dicken und
unzertrennlichen
Herzen zusammenzuwachsen, die sie Heute waren.
Nach einigem Hin und Her hatte er Taichi schließlich unter sich am Boden
festgepinnt, der sein
triumphales Grinsen mit einem, wenig ernst zunehmenden, scharfen Blick
erwiderte. Doch
plötzlich weiteten sich seine Augen und er sah unmittelbar an Yamato vorbei.
Das Entsetzen in
seinem Blick sah keinesfalls gespielt aus. Vorsichtig folgte Yamato Taichis
Blick, und als er aus
dem Fenster sah, weiteten sich seine Augen in Schock und seine Kinnlade fiel
eine Etage tiefer.
Sofort warfen sich die Beiden einen ernsten Blick zu und mit einem gemeinsamen
Nicken, war
das ungesprochene Einverständnis eingeholt. Innerhalb von Sekunden sprangen sie
beide auf und
rannten aus Tais Zimmer und in den Flur.
--*--
(Takerus Sicht)
Ein seltsames Gefühl überkam ihn. Und als er aufsah
bemerkte er den Grund für sein Gefühl.
»Lauft! Lauft!«, rief er den anderen
zu und packte Hikari am Arm und riss sie ohne zu zögern mit
sich als er loslief.
Die Anderen blickten kurz total verdutz um sich und die plötzlichen, wilden
Schreie sagten ihm,
dass sie bemerkt hatten, was er gemeint hatte.
Schnell blickte er um sich und suchte etwas, irgendetwas, das ihnen Schutz
gewähren würde, nur
für eine gewisse Zeit. Und sein Blick traf eine kleine Lücke unter einem Haufen
riesiger Steine.
Das war es! Das war das Einzige was hier zu finden war und viel Zeit hatten sie
nicht mehr.
--*--
(Mimis Sicht)
»W...was ist das?«, fragte sie sich. Und sie war
nicht die Einzige, der die seltsame, stock finstere
Dunkelheit vor ihrem Fenster zu schaffen machte. Gerade hatte sie noch den
hellen Mond und die
vielen hellen Sterne am Himmel bewundert, als plötzlich nichts als tiefschwarze
undurchdringliche Dunkelheit übrig blieb. Vorsichtig tastete sie sich den Weg
zum Lichtschalter,
den sie eben noch nicht gebraucht hatte. Das plötzliche grelle Licht blendete
ihre gerade an die
Dunkelheit gewöhnten Augen und sie suchte nach ihrem Digivice. Sie musste es
jetzt einfach
wissen, sie musste unbedingt wissen, was bei den Anderen vorging, wenn es bei
ihnen in Japan
jetzt genau so Dunkel war, dann würde sie einen Grund haben sich wirklich
Sorgen zu machen –
und das nicht zu knapp.
--*--
(Daisukes Sicht)
Er sah zu wie die Anderen in der kleinen Spalte, die
Takeru gefunden hatte verschwanden. Er
warf einen Blick nach hinten um sicher zu sein, dass Ken noch immer hinter ihm
rannte. Soviel
dann zu dem Tipp, sich gemütlich nach hinten zurückfallen lassen – von wegen.
Sein Blick traf
Kens violette Augen auf seinem Weg und er erkannte die Ausdrücke darin noch
bevor er sich
wieder nach vorne wandte. Sie zeigten einerseits die gleiche Angst, die auch
er, das musste er
zugeben, wohl ins Gesicht geschrieben hatte, und andererseits lag eine Spur von
Unsicherheit
darin.
Instinktiv umschloss er Kens Handgelenk, das er aus purem Reflex heraus ergriffen
hatte, noch
fester und rannte weiter.
Sie waren nun als einzige noch draußen, und dazu auch noch ein gutes Stück
entfernt – keine
Entfernung eigentlich, aber bei diesen Umständen, war es weit genug.
Mit einem Sandsturm sollte man nicht spaßen, und bei dem, was er da eben noch
hinter ihnen
gesehen hatte, schon gar nicht! Der Gedanke daran beschleunigte seinen Schritt
nur noch mehr,
während Ken sich, der typische Fußballer, anpasste und kaum eine Schrittlänge
hinter ihm lief.
Jetzt waren sie fast bei der Höhle angekommen – er konnte schon fast
hineinblicken, und er hörte
Hikaris lautes Rufen, sie sollten sich doch beeilen. Die haben gut reden! Wer
rennt denn hier
schon wie ein Weltmeister, he?
Das Einzige was ihm wirklich zu schaffen machte, war, dass das Rummeln hinter
ihnen, ihm
langsam einfach schon zuuu laut
wurde.
--*--
(Hikaris Sicht)
Mit weit geöffneten Augen starrte Hikari aus der
Öffnung der Höhle, wie die anderen Drei auch
und ihr stockte der Atem mehr und mehr je weiter sich diese riesige Welle
fliegenden Sandes den
Beiden näherte.
Und als die Beiden schon fast an der Höhle angekommen waren, zog Takeru sie
plötzlich am Arm
zu sich heran und alles, was sie noch hörte, war das laute Rauschen, als der
Sandsturm an ihnen
vorbeizog. Mit einer Geschwindigkeit die man nicht für Möglich halten sollte,
denn die auf die
Felsen knallenden Sandkörner waren in der Lautstärke mit einem Gewehrschuss zu
vergleichen.
Und bei dem Gedanken schien ihr Herz kurz still zu stehen: ‚Sag mir sie haben es
geschafft! Oh
Gott, sag mir nur sie sind hier mit uns in Sicherheit!'
--*--
(Kens Sicht)
Das bedrohliche Geräusch hinter ihm wollte ihn immer
wieder dazu verleiten zurückzuschauen,
aber er konzentrierte sich nach vorne und rannte Blind weiter.
Leicht vor ihm lief Daisuke und plötzlich sah er wie er sich umwandte.
Seine Augen weiteten sich und einen kleinen Augenblick später spürte er wie ihn
etwas von den
Füßen riss und er hart auf den Boden prallte.
--*--
(Takerus Sicht)
Vorsichtig öffnete Takeru die Augen und blickte an
sich hinab. In seinen Armen lag eine
zusammengekauerte Hikari und neben ihnen auf dem Boden lagen Iori und Miyako.
Sofort ließ er
Hikari los und krabbelte zur Öffnung der Höhle, nur um mit offnem Mund und
weiten Augen
hinauszustarren.
Hikari streckte neben ihm ihren Kopf hinaus und er sah ihren Schock aufs
Gesicht geschrieben.
Sofort packte er sie wieder und riss sie an seinen Körper nur um sie von der
Öffnung weg zu
bekommen.
»N... nein!«, hauchte sie in seinen Arm.
»DAISUKE! KEN!«, schrie sie über die
vollkommen sandbedeckte und leere Fläche außerhalb
dieser riesigen Steinfestung.
»NEIN!!!!!!«
~~~~~~~~~~~~~ to be continued ~~~~~~~~~~~~~
Teil 1 meiner Story! Taraahhh. Allerdings gibt es erst mehr wenn ich ein
paar
reviews habe ^_^, denn ich möchte wissen was ihr denkt! Seit doch so nett...
Also R&R - - eure Kikkyó
