So. Hier ist es nun: Amor vincit omnia !
Hat schon jemand ne Ahnung was das heißt? Nein? Oder vielleicht doch? Naja, wäre doch ganz lustig, wenn jeder der Lust hat schreibt was es heißen könnt! Ich freu mich schon!
Naja, ein besonderer Dank an Phoenix (nennst du dich hier so??), meine Betaleserin. Ist doch schön, dass wir nach Monaten des fast Betalesens endlich mal was auf die Reihe gebracht habe! Und ja, er hat sich gebessert. Meinst du etwa, ich würde meine arme kleine Luna mit so nem Suffkopf herum hängen lassen? Das heb ich mir für Snape und Lupin auf!
Viel spaß mit Kapitel 2:
crapula
Seufzend lehnte Viktor sich an die Badezimmertür und sah betrübt auf einen Stapel Handtücher, der ordentlich zusammengelegt vor einem Regal stand, scheinbar vergessen. Seine Flucht aus ihrem Schlafzimmer war so unkontolliert und reflexartig gewesen, dass er ihn an den Fluchtinstinkt eines Hasens erinnert. 'Nein. Ratte. Ich bin eher mit einer Ratte zu vergleichen! Was habe ich mir nur gedacht? Erst der ganze Alkohol, dann nach der ganze Sache diese abweisende Art! Ich bin ein echter Trottel! Versager. Hermine! Toll, mit ihr bin ich nicht mal über einen längeren Kuss gekommen -genau das gefällt mir - und dann steig ich im Alkoholrausch mit der nächst Besten ins Bett! Eigentlich wäre es ja egal - bei jeder anderen. Aber bei Luna? Ich habe es noch nie geschafft, mit jemandem befreundet zu bleiben, nachdem wir im Bett waren. Luna kenne ich schon seit - seit ich denken kann! Ich will sie doch nicht verlieren! Als Freundin, Kumpel, naja - Seelenverwandte! Hermine. Ach, was soll ich nur tun? Ihr kann man nichts vorhalten. Sie kriegt es raus. Und dann? Ich kann ihr nicht unter die Augen treten! Nicht so. Niemals? Vielleicht. Oh, sie soll mit einem glücklich werden, der auch treu bleiben kann! Vielleicht dieser Ron, oder Harry. Einer von ihnen oder ihrer Schule wäre besser als ich. Oh Hermine. Wäre nur alles anders gekommen! '
'Was mach ich denn? Mein Leben lang bin ich mit Viktor befreundet - unsere Eltern kennen sich schon so lange. Wie konnte ich nur? Dabei habe ich immer versucht, nicht zu einem Flittchen zu werden! Wofür den Abschluss? Wozu die Beste? Das hätte ich mir schenken können, wenn ich doch eh mit jedem ins Bett steige!' Wütend sah Luna in einen Spiegel. "So. So sieht jemand aus, der keiner fleischgewordenen Lust widerstehen kann!", flüsterte sie betrübt und wandte sich ab. So konnte sie sich nicht mehr in die Augen sehen, nicht wenn sie nicht mit Viktor gesprochen hatte. Doch der hatte sich im Badezimmer verschanzt, Luna selbst in der Küche. Ihr Kopf tat vom Denken weh, jeder Schritt wurde zur Qual. Anfangs war der Kater noch nicht so schlimm gewesen, mittlerweile pochte jede Vene, jeder Ader im gleichen Takt. Mit zittriger Hand sucht sie ein kleines Gefäß heraus. Es war Grün, hatte einen langen Hals, einen dicken Bauch und war mit einem Korken verschlossen. Die Flüssigkeit darin war, trotz Raumtemperatur, nur knapp über dem Gefrierpunkt - dank eines Kühlzaubers. Als sie den Korken mit einem leisen plopp entfernt hatte, drang der Duft von Pfefferminz nach außen. Der schwarze Trank war dickflüssig und schwer in einen Becher zu schütten, und so musste Luna ihre ganze restliche Konzentration auf einen Zauber lenken, der ihr zur Hand gehen sollte. "Na gut. Jetzt nur noch etwas Wasser, dann hat sich die Angelegenheit!", flüsterte sie zufrieden und nahm ein Glas aus einem Seitenschrank. Das Leitungswasser war kalt und schwappte beim Einfüllen kurz über ihre Hand. Langsam und behutsam ließ Luna das Mittel hineinfließen und rührte es dann mit einem Glasstab um. Das Wasser wurde erst schwarz, dann blau, schließlich fast durchsichtig. "Auf ex", murmelte sie und versuchte sich einzureden, das Mittel würde angenehm schmecken. 'Wenigstens hilft es!', fasste sie nach einer Minute den ersten klaren und zuversichtlichen Gedanken des Morgens. Der erste Blick auf ihre Küchenuhr verriet, dass es erst 8:40 Uhr war, an einem Samstag. "Gut. Dann mach ich halt was zu essen", beschloss sie.
"Na gut. Jetzt bin ich schon fast 10 Minuten hier oben. Langsam muss ich wieder runter. Egal was sie sagt oder tut, die Situation kann nicht so bleiben!" Viktor fasste neuen Mut, obwohl sein Kopfzu zerbrechen drohte. "Nun gut. Falls ich es bis in die Küche schaffe, werde ich mit ihr reden!", beschloss er und stieß sich wenig elegant von der Tür ab und tapste die Treppe hinab, allerdings musste er nach der Hälfte wieder stehenbleiben. 'Mein Gott! Was um alles in der Welt war in dem Alk drin?' "Vik? Bist du das?" Luna trat an die unterste Treppenstufe und sah fragend nach oben. "Mehr oder weniger", brummte er zurück. "Was soll das heißen?" Luna schien verwirrt. "Körperlich, ja. Geistig trifte ich momentan dauernt ab. Ich-", er brach ab und schloss kurz die Augen. "Ja?" Luna war die Treppe hinauf gestiegen und hatte ihre kühle Hand an seine Wange gelegt. Ihr geistiges Chaos hatte sich beruhigt, langsam schaffte sie wieder zwischen dem betrunkenen Viktor und ihrem besten Freund Viktor zu unterscheiden. Und momentan sah sie nur ihren besten Freund, der müde, verkatert und nervlich völlig am Ende mitten auf ihrer Treppe saß und seine Augen fast krampfhaft geschlossen hielt.
Luna sah verwirrt auf ihren Freund hinab. Er hielt noch immer die Augen geschlossen und saß regungslos auf der kalten Treppe. "Du frierst dir noch deinen Hintern ab! Komm in die Küche, ich mach Frühstück", schlug sie vor. Beruhigt stellte sie fest, dass er vorsichtig nickte und sich dann von ihr auf die Beine ziehen ließ. "Hast du auch so Kopfschmerzen? Ich musste erst einen ganzen Wochenvorrat von dem selbstgebrauten Schmerzmittel nehmen, bis es wieder ging. Dabei hab ich nur sehr wenig getrunken!" 'Nicht einmal halb soviel wie du', vollendete sie in Gedanken.
Stolpernd und schaukelnd kamen sie einige Minuten später in der Küche an. Dort ließ sich Viktor auf einen Stuhl nieder, während Luna nach einem Rest Kaffeepulver forschte. "Ich weiß genau, dass hier noch ein bisschen löslicher Kaffee sein muss. Ich hab erst letzte Woche drei Packungen gekauft. So süchtig bin ich dann doch nicht nach dem faden Zeug!" "Ist doch nicht so schlimm", murmelte Viktor gedämpft, er hatte seinen Kopf auf seine Arme gelegt, die wiederum auf dem Tisch lagen, und döste vor sich hin. "Hauptsache ich überleb diesen Tag irgendwie", fügte er für sich hinzu. "Keine Sorge. Warte kurz, ich geb dir was von dem Mittel!", Luna griff in ihren Giftschrank und holte eine weitere Flasche des Schmerzmittels heraus, die die gleiche Form und Farbe wie die erste hatte. Schnell füllte sie den Trank in ein Glas und schüttete das ganze mit Wasser auf. 'Ich komm mir wie ne Krankenschwester vor!' "Hier." Sie hielt ihm das Glas hin, doch Viktor reagierte nicht. "Ähm? Bist'e eingeschlafen?", fragte sie vorsichtig und befürchtete schon, ihn bis auf die Couch tragen zu müssen. "Wie war das eben? Achja - keine Sorge!", murmelte er zurück. "Na dann, ich hab schon gedacht-" Sie hielt an. "Ja?" "Ach nichts!" "Trink das, dann geht's dir besser!" Er sah müde und leicht hilflos auf das Glas. "Was?" "Hä?" "Warte, ich helf dir!", sie nahm das Glas und half Viktor hoch. Dann half sie ihm den Inhalt auszutrinken, auch wenn er sichtlich mit seiner Selbstbeherrschung kämpfte. "Ich weiß, dass Rezept müsste mal überarbeitet werden. Aber allein ist das etwas schwierig. Man ist immer schon nach ein paar Minuten total zu!", sie lächelte leicht. Er schmunzelte. "Ich merks. Ist ja echt berauschend!" "Hauptsache du fängst nicht an zu lallen! Was meinst du, warum ich momentan so offenherzig bin?!" Berauscht drückte sich Luna an Viktor und stupste ihn leicht mit ihrer Nase an. Er ließ es sich gefallen. "Mein Gott. Erst betrunken, dann auf Drogen. Ist das Zeug überhaupt legal?" "Klar. Hab ich mit unserer Professorin gemacht! Die hat davon ne Massenproduktion gestartet - natürlich nur für Abschlussfeier. Hat gesagt, sie wolle keine Schnapsleichen wegräumen!" Kichernd versuchte Luna wieder klar zu denken. Sollte der Trank nicht für klareres Denken sorgen? Verdammt. Was war noch mal mit dem Alkohol gestern passiert? Wenn doch nicht alles so verschwommen wäre!
"Kannst du dich an was von gestern erinnern?" "Wer ich?" Luna kicherte, während Viktor nur grinste. "Klar. Hhmm...was war in dem Trank?" 'Himmel, ich bin auf Drogen!', fluchte er innerlich, doch auf eine verquere Weise fand er es lustig. "Wir sollten im Haus bleiben, so kann doch keiner auf die Straße!", flüsterte Luna zwischen zwei Lachern. Sie war seltsamerweise gleichzeitig klar und doch benommen, die Welt schien unwirklich und leicht verdreht, wie durch eine Scheibe hindurch die leicht milchig war.
20 Minuten später hatten die Lachkrämpfe aufgehört. "Na toll. Jetzt bekomm ich bestimmt von dem Zeug noch nen Kater!", brummte Viktor und rieb sich die Schläfe. "Nein, dass ist gleich wieder rum - hoffe ich." Gähnend sah Luna der Uhr zu, wie sie ohne Erbahmen weiter tickte - tickte und tickte... 'Gleich macht mich das Geräusch wahnsinnig!' Wütend sah sie auf den Boden. Wie jeden Morgen lagen dort verschiedene Gummispielzeuge und Quietschspielsachen ihres Hundes, doch der kleine Mischling selbst schien noch immer friedlich zu schlafen. 'Kein Wunder. Ist ja auch noch nicht Zeit zum Aufstehen. Und außerdem hab ich ihn ja auch ins Wohnzimmer vertrieben!' Ein Krächzen ließ sie herumwirbeln. Auf ihrer Stuhllehne saß ihr zahmer Rabe Abrax, der die ganze Situation scheinbar sehr lustig fand. "Was gibt's denn da zu lachen?", knurrte sie ihn an, doch davon ließ sich Abrax nicht im Geringsten stören. "Essen!", krächzte der Rabe, der wie die meisten magischen Tiere reden konnte - wenn auch nur sehr bruchstückhaft. "Mach dir doch selber was, ich hab keine Lust!", murmelete Luna und deutete auf ein Brötchen, was am vorigen Abend eigentlich fürs Abendessen vorgesehen gewesen war. Abrax war mit einigen Flügelschlägen auf der Küchentheke gelandet und untersuchte das Brötchen eingehend. "Alt", stellte er kurze Zeit später fest. "Stell das Vieh ab, oder ich tus!", knurrte Viktor, der anscheinend noch mit seinen Kopfschmerzen kämpfte. "Abrax, flieg raus und besuch Sabrina, die hat bestimmt was zu Essen für dich!" Gesagt, getan. Elegant erhob sich der Rabe und flog durch das extra für ihn eingebaute kleiner Fenster, das magisch versteckt knapp unter der Küchendecke angebracht war und ständig offen stand.
Vorsichtig blinzelte Viktor eine halbe Stunde später. Seine Kopfschmerzen waren ziemlich abgeklungen, nur ein leichtes Drücken hinter seinen Augen war noch zu spüren. Luna schien nicht mehr in der Küche zu sein, jedenfalls sah er sie nicht.
Hat schon jemand ne Ahnung was das heißt? Nein? Oder vielleicht doch? Naja, wäre doch ganz lustig, wenn jeder der Lust hat schreibt was es heißen könnt! Ich freu mich schon!
Naja, ein besonderer Dank an Phoenix (nennst du dich hier so??), meine Betaleserin. Ist doch schön, dass wir nach Monaten des fast Betalesens endlich mal was auf die Reihe gebracht habe! Und ja, er hat sich gebessert. Meinst du etwa, ich würde meine arme kleine Luna mit so nem Suffkopf herum hängen lassen? Das heb ich mir für Snape und Lupin auf!
Viel spaß mit Kapitel 2:
crapula
Seufzend lehnte Viktor sich an die Badezimmertür und sah betrübt auf einen Stapel Handtücher, der ordentlich zusammengelegt vor einem Regal stand, scheinbar vergessen. Seine Flucht aus ihrem Schlafzimmer war so unkontolliert und reflexartig gewesen, dass er ihn an den Fluchtinstinkt eines Hasens erinnert. 'Nein. Ratte. Ich bin eher mit einer Ratte zu vergleichen! Was habe ich mir nur gedacht? Erst der ganze Alkohol, dann nach der ganze Sache diese abweisende Art! Ich bin ein echter Trottel! Versager. Hermine! Toll, mit ihr bin ich nicht mal über einen längeren Kuss gekommen -genau das gefällt mir - und dann steig ich im Alkoholrausch mit der nächst Besten ins Bett! Eigentlich wäre es ja egal - bei jeder anderen. Aber bei Luna? Ich habe es noch nie geschafft, mit jemandem befreundet zu bleiben, nachdem wir im Bett waren. Luna kenne ich schon seit - seit ich denken kann! Ich will sie doch nicht verlieren! Als Freundin, Kumpel, naja - Seelenverwandte! Hermine. Ach, was soll ich nur tun? Ihr kann man nichts vorhalten. Sie kriegt es raus. Und dann? Ich kann ihr nicht unter die Augen treten! Nicht so. Niemals? Vielleicht. Oh, sie soll mit einem glücklich werden, der auch treu bleiben kann! Vielleicht dieser Ron, oder Harry. Einer von ihnen oder ihrer Schule wäre besser als ich. Oh Hermine. Wäre nur alles anders gekommen! '
'Was mach ich denn? Mein Leben lang bin ich mit Viktor befreundet - unsere Eltern kennen sich schon so lange. Wie konnte ich nur? Dabei habe ich immer versucht, nicht zu einem Flittchen zu werden! Wofür den Abschluss? Wozu die Beste? Das hätte ich mir schenken können, wenn ich doch eh mit jedem ins Bett steige!' Wütend sah Luna in einen Spiegel. "So. So sieht jemand aus, der keiner fleischgewordenen Lust widerstehen kann!", flüsterte sie betrübt und wandte sich ab. So konnte sie sich nicht mehr in die Augen sehen, nicht wenn sie nicht mit Viktor gesprochen hatte. Doch der hatte sich im Badezimmer verschanzt, Luna selbst in der Küche. Ihr Kopf tat vom Denken weh, jeder Schritt wurde zur Qual. Anfangs war der Kater noch nicht so schlimm gewesen, mittlerweile pochte jede Vene, jeder Ader im gleichen Takt. Mit zittriger Hand sucht sie ein kleines Gefäß heraus. Es war Grün, hatte einen langen Hals, einen dicken Bauch und war mit einem Korken verschlossen. Die Flüssigkeit darin war, trotz Raumtemperatur, nur knapp über dem Gefrierpunkt - dank eines Kühlzaubers. Als sie den Korken mit einem leisen plopp entfernt hatte, drang der Duft von Pfefferminz nach außen. Der schwarze Trank war dickflüssig und schwer in einen Becher zu schütten, und so musste Luna ihre ganze restliche Konzentration auf einen Zauber lenken, der ihr zur Hand gehen sollte. "Na gut. Jetzt nur noch etwas Wasser, dann hat sich die Angelegenheit!", flüsterte sie zufrieden und nahm ein Glas aus einem Seitenschrank. Das Leitungswasser war kalt und schwappte beim Einfüllen kurz über ihre Hand. Langsam und behutsam ließ Luna das Mittel hineinfließen und rührte es dann mit einem Glasstab um. Das Wasser wurde erst schwarz, dann blau, schließlich fast durchsichtig. "Auf ex", murmelte sie und versuchte sich einzureden, das Mittel würde angenehm schmecken. 'Wenigstens hilft es!', fasste sie nach einer Minute den ersten klaren und zuversichtlichen Gedanken des Morgens. Der erste Blick auf ihre Küchenuhr verriet, dass es erst 8:40 Uhr war, an einem Samstag. "Gut. Dann mach ich halt was zu essen", beschloss sie.
"Na gut. Jetzt bin ich schon fast 10 Minuten hier oben. Langsam muss ich wieder runter. Egal was sie sagt oder tut, die Situation kann nicht so bleiben!" Viktor fasste neuen Mut, obwohl sein Kopfzu zerbrechen drohte. "Nun gut. Falls ich es bis in die Küche schaffe, werde ich mit ihr reden!", beschloss er und stieß sich wenig elegant von der Tür ab und tapste die Treppe hinab, allerdings musste er nach der Hälfte wieder stehenbleiben. 'Mein Gott! Was um alles in der Welt war in dem Alk drin?' "Vik? Bist du das?" Luna trat an die unterste Treppenstufe und sah fragend nach oben. "Mehr oder weniger", brummte er zurück. "Was soll das heißen?" Luna schien verwirrt. "Körperlich, ja. Geistig trifte ich momentan dauernt ab. Ich-", er brach ab und schloss kurz die Augen. "Ja?" Luna war die Treppe hinauf gestiegen und hatte ihre kühle Hand an seine Wange gelegt. Ihr geistiges Chaos hatte sich beruhigt, langsam schaffte sie wieder zwischen dem betrunkenen Viktor und ihrem besten Freund Viktor zu unterscheiden. Und momentan sah sie nur ihren besten Freund, der müde, verkatert und nervlich völlig am Ende mitten auf ihrer Treppe saß und seine Augen fast krampfhaft geschlossen hielt.
Luna sah verwirrt auf ihren Freund hinab. Er hielt noch immer die Augen geschlossen und saß regungslos auf der kalten Treppe. "Du frierst dir noch deinen Hintern ab! Komm in die Küche, ich mach Frühstück", schlug sie vor. Beruhigt stellte sie fest, dass er vorsichtig nickte und sich dann von ihr auf die Beine ziehen ließ. "Hast du auch so Kopfschmerzen? Ich musste erst einen ganzen Wochenvorrat von dem selbstgebrauten Schmerzmittel nehmen, bis es wieder ging. Dabei hab ich nur sehr wenig getrunken!" 'Nicht einmal halb soviel wie du', vollendete sie in Gedanken.
Stolpernd und schaukelnd kamen sie einige Minuten später in der Küche an. Dort ließ sich Viktor auf einen Stuhl nieder, während Luna nach einem Rest Kaffeepulver forschte. "Ich weiß genau, dass hier noch ein bisschen löslicher Kaffee sein muss. Ich hab erst letzte Woche drei Packungen gekauft. So süchtig bin ich dann doch nicht nach dem faden Zeug!" "Ist doch nicht so schlimm", murmelte Viktor gedämpft, er hatte seinen Kopf auf seine Arme gelegt, die wiederum auf dem Tisch lagen, und döste vor sich hin. "Hauptsache ich überleb diesen Tag irgendwie", fügte er für sich hinzu. "Keine Sorge. Warte kurz, ich geb dir was von dem Mittel!", Luna griff in ihren Giftschrank und holte eine weitere Flasche des Schmerzmittels heraus, die die gleiche Form und Farbe wie die erste hatte. Schnell füllte sie den Trank in ein Glas und schüttete das ganze mit Wasser auf. 'Ich komm mir wie ne Krankenschwester vor!' "Hier." Sie hielt ihm das Glas hin, doch Viktor reagierte nicht. "Ähm? Bist'e eingeschlafen?", fragte sie vorsichtig und befürchtete schon, ihn bis auf die Couch tragen zu müssen. "Wie war das eben? Achja - keine Sorge!", murmelte er zurück. "Na dann, ich hab schon gedacht-" Sie hielt an. "Ja?" "Ach nichts!" "Trink das, dann geht's dir besser!" Er sah müde und leicht hilflos auf das Glas. "Was?" "Hä?" "Warte, ich helf dir!", sie nahm das Glas und half Viktor hoch. Dann half sie ihm den Inhalt auszutrinken, auch wenn er sichtlich mit seiner Selbstbeherrschung kämpfte. "Ich weiß, dass Rezept müsste mal überarbeitet werden. Aber allein ist das etwas schwierig. Man ist immer schon nach ein paar Minuten total zu!", sie lächelte leicht. Er schmunzelte. "Ich merks. Ist ja echt berauschend!" "Hauptsache du fängst nicht an zu lallen! Was meinst du, warum ich momentan so offenherzig bin?!" Berauscht drückte sich Luna an Viktor und stupste ihn leicht mit ihrer Nase an. Er ließ es sich gefallen. "Mein Gott. Erst betrunken, dann auf Drogen. Ist das Zeug überhaupt legal?" "Klar. Hab ich mit unserer Professorin gemacht! Die hat davon ne Massenproduktion gestartet - natürlich nur für Abschlussfeier. Hat gesagt, sie wolle keine Schnapsleichen wegräumen!" Kichernd versuchte Luna wieder klar zu denken. Sollte der Trank nicht für klareres Denken sorgen? Verdammt. Was war noch mal mit dem Alkohol gestern passiert? Wenn doch nicht alles so verschwommen wäre!
"Kannst du dich an was von gestern erinnern?" "Wer ich?" Luna kicherte, während Viktor nur grinste. "Klar. Hhmm...was war in dem Trank?" 'Himmel, ich bin auf Drogen!', fluchte er innerlich, doch auf eine verquere Weise fand er es lustig. "Wir sollten im Haus bleiben, so kann doch keiner auf die Straße!", flüsterte Luna zwischen zwei Lachern. Sie war seltsamerweise gleichzeitig klar und doch benommen, die Welt schien unwirklich und leicht verdreht, wie durch eine Scheibe hindurch die leicht milchig war.
20 Minuten später hatten die Lachkrämpfe aufgehört. "Na toll. Jetzt bekomm ich bestimmt von dem Zeug noch nen Kater!", brummte Viktor und rieb sich die Schläfe. "Nein, dass ist gleich wieder rum - hoffe ich." Gähnend sah Luna der Uhr zu, wie sie ohne Erbahmen weiter tickte - tickte und tickte... 'Gleich macht mich das Geräusch wahnsinnig!' Wütend sah sie auf den Boden. Wie jeden Morgen lagen dort verschiedene Gummispielzeuge und Quietschspielsachen ihres Hundes, doch der kleine Mischling selbst schien noch immer friedlich zu schlafen. 'Kein Wunder. Ist ja auch noch nicht Zeit zum Aufstehen. Und außerdem hab ich ihn ja auch ins Wohnzimmer vertrieben!' Ein Krächzen ließ sie herumwirbeln. Auf ihrer Stuhllehne saß ihr zahmer Rabe Abrax, der die ganze Situation scheinbar sehr lustig fand. "Was gibt's denn da zu lachen?", knurrte sie ihn an, doch davon ließ sich Abrax nicht im Geringsten stören. "Essen!", krächzte der Rabe, der wie die meisten magischen Tiere reden konnte - wenn auch nur sehr bruchstückhaft. "Mach dir doch selber was, ich hab keine Lust!", murmelete Luna und deutete auf ein Brötchen, was am vorigen Abend eigentlich fürs Abendessen vorgesehen gewesen war. Abrax war mit einigen Flügelschlägen auf der Küchentheke gelandet und untersuchte das Brötchen eingehend. "Alt", stellte er kurze Zeit später fest. "Stell das Vieh ab, oder ich tus!", knurrte Viktor, der anscheinend noch mit seinen Kopfschmerzen kämpfte. "Abrax, flieg raus und besuch Sabrina, die hat bestimmt was zu Essen für dich!" Gesagt, getan. Elegant erhob sich der Rabe und flog durch das extra für ihn eingebaute kleiner Fenster, das magisch versteckt knapp unter der Küchendecke angebracht war und ständig offen stand.
Vorsichtig blinzelte Viktor eine halbe Stunde später. Seine Kopfschmerzen waren ziemlich abgeklungen, nur ein leichtes Drücken hinter seinen Augen war noch zu spüren. Luna schien nicht mehr in der Küche zu sein, jedenfalls sah er sie nicht.
