Please don't cry!
Grüße: @ Moku: Danke, dass du dir den Text durch gelesen hast! Die Fehler waren ja so grausam! "Hilfe!" Da hast du mich ja nochmal gerettet! DANKE!
Die Sonne schien Ken ins Gesicht und kitzelte ihn an der Nase. Langsam wurde er wach. Das Erste was er mitbekam, war, dass er in seinem Zimmer lag. In seinem Bett. Müde rieb er sich die Augen und gähnte. Was war eigentlich letzte Nacht los gewesen. Also... Er war mal in irgendeinen Club gegangen, hatte später Yohji gesehen und dann... Ken fiel wieder ein was passiert war und ihm wurde schlecht. Yohji und eine Frau. Und dann war da noch etwas gewesen. Später. Nachdem er das gesehen hatte. Schuldig! Ken traf es wie einen Schlag. Jetzt erinnerte er sich wieder ganz an den Abend und er musste sich eingestehen, dass er schön gewesen war. Schuldig hatte ihn abgelenkt. Ihn vergessen lassen. Er war ganz anders gewesen. Nicht so spöttisch und gefühlskalt. Nicht der Bastard, den er sonst immer verkörperte. Er war eigentlich richtig nett gewesen. "Nicht 'eigentlich'", murmelte Ken leise, " Er war nett! Sehr nett sogar!" Er seufzte und stand auf, dann warf er einen Blick auf seinen Wecker. Kein Wunder, dass er von dem nevenden nervenden Klingeln noch nicht geweckt worden war. Es war ja gerade mal 7 Uhr. Normaler Weise würde er jetzt noch schlafen. Komisch. Erst schlief er im Schoß seines Feindes ein und nun stand er auch noch 1 Stunde früher als sonst auf. Das war irgendwie alles unnormal. Ken überlegte sich, ob er sich nicht nochmal hinlegen sollte, entschied sich aber dann dagegen. Wenn er jetzt schon mal wach war, konnte er auch komplett aufstehen.
Er tapste in sein Badezimmer und sah in den Spiegel. Zwei ziemlich müde Augen sahen ihm entgegen, aber trotzdem fühlte Ken sich nicht mehr wirklich müde, auch wenn seine Augen anderer Meinung waren. Er zog sich aus, stellte sich unter die Dusche und stellte das Wasser auf eiskalt. Nach einer Minute erwachte sein Körper und seine Sinne fanden wieder ins Leben. Und er begann nach zu denken, wie er Yohji gegen über treten sollte. Er wusste es nicht, wenn er ehrlich war. Auf einmal war da wieder diese Traurigkeit und die Leere. Er stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Immer noch oder doch ehr wieder traurig. Er ging zurück in sein Zimmer, zog sich um und öffnete dann das Fenster. Kühle Morgenluft strömte ihm entgegen. Er ließ das Fenster offen und verließ sein Zimmer. Ken ging durch den Flur zur Treppe.
"Guten Morgen, Koi! Schon so früh wach?" Ken blieb stehen. Er drehte sich nicht um. Wusste eh wer hinter ihm stand. Nur, was sollte er jetzt machen? Zwei warme Arme legten sich um seine Hüfte und er wurde gegen den Körper hinter sich gedrückt. Yohjis Atem kitzelte ihn am Ohr. "Hast du gut geschlafen, Schatz?" 'Schatz? - Ich bin doch gar nicht mehr deine Schatz! Nur irgendein dummes Spielzeug.' So sehr Ken sich auch wünschte, sich aus Yohjis Umarmung lösen zu können, ihm die Wahrheit einfach ins Gesicht zu sagen, ihm zu sagen, dass er ihn mit der Frau gesehen hatte, er schaffte es einfach nicht. Tief in ihm war der Wunsch, dass das gestern nur ein böser Traum gewesen war. Doch er wusste, dass es wahr gewesen war. Es war die Realität gewesen. Ken nahm all seinen Willen zusammen und löste sich aus Yohjis Umarmung. Dieser gab ihn widerwillig frei. "Hey, was ist denn heute mit dir los?" Yohji klang nicht unbedingt erbost, aber etwas besorgt. Ken drehte sich zu ihm um und lächelte ihm gezwungen zu. "Nichts! Ich fühle mich heute einfach nicht so gut!" 'Und du bist daran Schuld!' setzte er im Kopf noch dazu. Yohji lächelte ihn aufmunternd an. "Bekomme ich trotzdem einen guten Morgen Kuss?" Sein Lächeln wird zu einem Grinsen, mit dem er Ken früher immer die Röte ins Gesicht getrieben hatte.
Aber heute funktionierte es nicht. Ken schien gar nicht mitbekommen zu haben was Yohji gesagt hatte. Er wirkte nur unheimlich zerstreut, traurig und verletzt. Yohji fragte sich ehrlich was passiert war. Ken drehte sich um und ging die Treppe hinunter. Immer noch total in Gedanken betrat er die Küche, ging an Aya und Omi vorbei, goss sich Kaffee ein. Wie automatisch setzte er sich auf einen Küchenstuhl und starrte dann wieder in den Kaffe. "Hy, Ken? Hast du vorhin überhaupt zugehört?" Omi und Aya beobachteten, wie Yohji sich zu Ken hinunter beugte und versucht ihm ins Gesicht zu sehen. Doch Kens Blick ruhte immer noch auf der Tasse. Er hatte scheinbar noch gar nicht mitbekommen, dass Yohji mit ihm sprach. "Ken?" Er reagierte nicht. Seine Geist war nicht anwesend. In seinem Kopf waren alle möglichen wirren Gedanken. Ken versuchte sie zu ordnen und er versuchte mit aller Gewalt nicht gleich wieder los zu heulen. Alles war grausam. Angefangen bei letzter Nacht bis zu Yohjis Art Ken gegenüber. Dieses ganz normale Verhalten, als wäre nichts geschehen. Wobei, vielleicht war für ihn ja gar nichts passiert. Vielleicht war er es wieder so gewöhnt, weil es so wie früher war. Wie früher, wenn Yohji jeden Abend eine andere Frau abschleppte. Ken wurde schlecht und Tränen stiegen in ihm auf. Er kämpfte dagegen an. Unter keinen Umständen durfte er jetzt los heulen. Er musste tapfer bleiben. So lange, bis er wieder alleine war. Wenigstens so lange. "Ken?" Yohji schüttelte ihn leicht an der Schulter und holte ihn wieder aus seinen Gedanken. "Hm?" Kens Blick war ein wenig durch den Wind. "Dachte mir doch, dass du nicht zu gehört hast!" Yohji grinste ihm ins Gesicht und Ken hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige gegeben. Dieses Grinsen. Er begann es zu Hassen. Es tat so weh. So verdammt weh. "Hey? bist du in Ordnung?" Erst jetzt fiel ihm ein, dass er immer noch nichts gesagt hatte. Wobei, eigentlich war ihm das auch ziemlich egal. Ken war eben nicht nach Small Talk oder etwas anderem. Er wollte nur seine Ruhe haben. "Ken? Hey, was ist los?" Ken sah wieder zu Yohji hoch. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er den Blick gesenkt hatte. "Nichts!" Seine Stimme klang leiser als sonst. Viel leiser und auch nicht so lebhaft und munter. "Du bist sehr blass, Ken-kun! Leg dich besser nochmal hin!" Omi hatte das Wort ergriffen und sah den Älteren lieb an. Dieser lächelte. Omi hatte recht, er sollte sich wirklich nochmal hin legen. Vielleicht würde er sich dann besser fühlen. Allerdings war das sehr unwahrscheinlich. Um nicht zu sagen unmöglich. Er war gestern betrogen worden und er wurde es immer noch. Also standen die Chancen ziemlich schlecht. Sein Herz schrie zwar nach seinem Zimmer und der Einsamkeit, aber er sagte doch etwas anderes. "Schon gut, Omi! Aber es muss im Laden noch einiges gemacht werden, ich kann heute nicht einfach ausfallen!" Omi schüttelte den Kopf. "Den Laden können wir heute alleine erledigen. Leg du dich hin und ruh' dich aus, damit du bald wieder gesund wirst."
Ken gab nach. Er war sehr, sehr froh, dass Omi ihm wiedersprochen hatte und er nun doch wieder in sein Zimmer konnte. Nebenbei hatte er nun auch noch ein Alibi, warum er den ganzen Tag nur in seinem Zimmer sein würde und musste sich nichts ausdenken. Er stand auf. "Danke!" murmelte Ken, dann verließ er die Küche wieder. "Wenn du irgendetwas brauchst, ruf' mich einfach!" rief Omi ihm hinterher. Ken drehte sich nochmal kurz um und nickte mit einem müden Lächeln. "Mache ich!"
Es war schon seltsam. Heute morgen war er noch total wach gewesen und hatte so überhaupt nicht mehr schlafen können und nun, nachdem er Yohji getroffen hatte, fühlte er sich, als käme er gerade von einer Mission und es wäre 4 Uhr nachts. Schon seltsam. Er schleppte sich die Treppe hinauf, wieder in sein Zimmer. Dort schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich an die Wand. Heiße Tränen stiegen in ihm auf und diesmal gab er den Kampf sofort auf. Schluchzend sank er die Wand hinab, auf den Boden. Dort verbarg er sein Gesicht in seinen Armen und weinte. Erst sehr laut, dann immer leiser.
Schuldig konnte es kaum glauben. Crawford hatte ihm tatsächlich Urlaub gegeben. Er hatte sich schon auf einen harten Kampf vorbereitet, denn er vemutlich sogar verloren hätte und dann das!
Schuldig war herein gekommen (ohnen zu klopfen) und Crawford hatte ihn auf seine übliche Art begrüßt, nämlich gar nicht. Er hatte noch nicht einmal den Kopf gehoben, sondern nur weiter Zeitung gelesen, als wäre Schuldig gar nicht da. Schuldig hatte nicht lange herum geredet, sondern war gleich auf den Punkt gekommen. Crawford hatte zugehört und erstmal gar nichts gesagt, sondern einfach weiter gelesen. Als hätte er nichts gehört. Als Schuldig seine Wort wiederholte, sah er endlich mal auf und musterte Schuldig mit einem stechenden Blick. Dann nickte er kurz und schob seine Brille zurecht. Schuldig konnte es kaum glauben. War das eben ein Einverständnis gewesen? Von Crawford? Ohne ein Wort zu sagen? Wow, was war denn mit dem heute los? Entweder er hatte heute extrem gute Laune und die Betonung lag auf 'extrem' oder er wusste etwas, das Schuldig nicht oder noch nicht wusste. Er entschloss sich ausnahmsweise mal nicht weiter zu fragen, auch wenn seine Neugier ihn fast umbrachte. Schuldig hatte das Zimmer verlassen, ohne etwas zu sagen, denn hätte er auch nur ein Wort gesagt, so hätte er mit Sicherheit versucht heraus zu finden, warum Crawford heute so nachgiebig gewesen war und dann wäre sein Urlaub vielleicht doch ins Wasser gefallen.
Urlaub. 3 Wochen Urlaub. 3 Wochen Deutschland. 3 Wochen Heimat. 3 Wochen ohne Crawford, ohne Farfarello, ohne Nagi. Ohne Schwarz. 3 Wochen ohne ... Ken! Auf einmal wusste Schuldig gar nicht mehr, ob die Idee Urlaub zu nehmen so gut gewesen war. Sicher, eigentlich brauchte er Urlaub von all dem. Auch von Ken. Nein, eigentlich brauchte er Urlaub von seiner 'Ken-Sucht'. 'Klingt ehr als müsste ich in eine Entzugsklinik!' ging es Schuldig durch den Kopf und er musste grinsen. Doch das Grinsen verschwand schon bald wieder, als er sich an die Tatsache erinnerte, dass Ken nun vermutlich zu Hause lag. In Yohjis Armen. In den Armen des Mannes, der ihn so verletzt hatte. Der ihn betrogen hatte. Schuldig hasste diese Vorstellung und doch versuchte er damit klar zu kommen. Wegen Ken, weil er ihn nicht unnötig verletzten wollte. Und hätte er Yohji umgebracht, denn das war immer sein Wunsch, so hätte er Ken mit Sicherheit zum Weinen gebracht und das wollte er nicht. Alle anderen konnten Tränen vergiessen, aber Kens Tränen ertrug er nicht. Jede Träne von ihm war wie ein Messerstich direkt in sein Herz. Schuldig stieg in seinen Wagen und fuhr zu seiner zweiten Wohnung um zu packen. Unterwegs unterdrückte Schuldig den Wunsch heraus zu finden, was Ken gerade tat. Er wollte nicht wissen, ob er gerade mit Yohji rumknutschte oder sich um die Blumen in dem kleinen Blumenladen kümmerte, oder mit Omi sprach, oder Fußball spielte oder oder oder. Aber eigentlich wollte er es doch wissen. Er war nun mal ein Telepath und die waren von Natur aus neugieriger als alle anderen Lebewesen. Schuldig stoppte den Wagen vor einem Hochhaus und lehnte sich zurück.
'Was machst du jetzt, Ken?' ging es ihm durch den Kopf, dann begann er nach Kens Gedanken und Gefühlen zu suchen. Er brauchte relativ lange um sie zu finden. Ken träumte. Mit anderen Worten, er war eingeschlafen. Schuldig sah die Erinnerungen an den Morgen und hatte mal wieder akute Hassgefühle auf Yohji. Wieso musste dieser Idiot seinen Ken nur so verletzen? Seinen Ken? Fing das jetzt schon wieder so an? Er war nicht sein Ken! Auch wenn er sich das so sehr wünschte. Er war Yohjis Ken. Leider, war er Yohjis Ken. Aber er musste endlich anfangen sich damit ab zu finden. Er wollte Ken ja schließlich auch nicht mit Gewalt, also musst er es so akzebtieren wie es war. Traurig! Schuldig verließ den Wagen und betrat das Haus. 'Ab durch die Mitte, bevor Brad es sich doch nochmal anders überlegt'
Grüße: @ Moku: Danke, dass du dir den Text durch gelesen hast! Die Fehler waren ja so grausam! "Hilfe!" Da hast du mich ja nochmal gerettet! DANKE!
Die Sonne schien Ken ins Gesicht und kitzelte ihn an der Nase. Langsam wurde er wach. Das Erste was er mitbekam, war, dass er in seinem Zimmer lag. In seinem Bett. Müde rieb er sich die Augen und gähnte. Was war eigentlich letzte Nacht los gewesen. Also... Er war mal in irgendeinen Club gegangen, hatte später Yohji gesehen und dann... Ken fiel wieder ein was passiert war und ihm wurde schlecht. Yohji und eine Frau. Und dann war da noch etwas gewesen. Später. Nachdem er das gesehen hatte. Schuldig! Ken traf es wie einen Schlag. Jetzt erinnerte er sich wieder ganz an den Abend und er musste sich eingestehen, dass er schön gewesen war. Schuldig hatte ihn abgelenkt. Ihn vergessen lassen. Er war ganz anders gewesen. Nicht so spöttisch und gefühlskalt. Nicht der Bastard, den er sonst immer verkörperte. Er war eigentlich richtig nett gewesen. "Nicht 'eigentlich'", murmelte Ken leise, " Er war nett! Sehr nett sogar!" Er seufzte und stand auf, dann warf er einen Blick auf seinen Wecker. Kein Wunder, dass er von dem nevenden nervenden Klingeln noch nicht geweckt worden war. Es war ja gerade mal 7 Uhr. Normaler Weise würde er jetzt noch schlafen. Komisch. Erst schlief er im Schoß seines Feindes ein und nun stand er auch noch 1 Stunde früher als sonst auf. Das war irgendwie alles unnormal. Ken überlegte sich, ob er sich nicht nochmal hinlegen sollte, entschied sich aber dann dagegen. Wenn er jetzt schon mal wach war, konnte er auch komplett aufstehen.
Er tapste in sein Badezimmer und sah in den Spiegel. Zwei ziemlich müde Augen sahen ihm entgegen, aber trotzdem fühlte Ken sich nicht mehr wirklich müde, auch wenn seine Augen anderer Meinung waren. Er zog sich aus, stellte sich unter die Dusche und stellte das Wasser auf eiskalt. Nach einer Minute erwachte sein Körper und seine Sinne fanden wieder ins Leben. Und er begann nach zu denken, wie er Yohji gegen über treten sollte. Er wusste es nicht, wenn er ehrlich war. Auf einmal war da wieder diese Traurigkeit und die Leere. Er stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Immer noch oder doch ehr wieder traurig. Er ging zurück in sein Zimmer, zog sich um und öffnete dann das Fenster. Kühle Morgenluft strömte ihm entgegen. Er ließ das Fenster offen und verließ sein Zimmer. Ken ging durch den Flur zur Treppe.
"Guten Morgen, Koi! Schon so früh wach?" Ken blieb stehen. Er drehte sich nicht um. Wusste eh wer hinter ihm stand. Nur, was sollte er jetzt machen? Zwei warme Arme legten sich um seine Hüfte und er wurde gegen den Körper hinter sich gedrückt. Yohjis Atem kitzelte ihn am Ohr. "Hast du gut geschlafen, Schatz?" 'Schatz? - Ich bin doch gar nicht mehr deine Schatz! Nur irgendein dummes Spielzeug.' So sehr Ken sich auch wünschte, sich aus Yohjis Umarmung lösen zu können, ihm die Wahrheit einfach ins Gesicht zu sagen, ihm zu sagen, dass er ihn mit der Frau gesehen hatte, er schaffte es einfach nicht. Tief in ihm war der Wunsch, dass das gestern nur ein böser Traum gewesen war. Doch er wusste, dass es wahr gewesen war. Es war die Realität gewesen. Ken nahm all seinen Willen zusammen und löste sich aus Yohjis Umarmung. Dieser gab ihn widerwillig frei. "Hey, was ist denn heute mit dir los?" Yohji klang nicht unbedingt erbost, aber etwas besorgt. Ken drehte sich zu ihm um und lächelte ihm gezwungen zu. "Nichts! Ich fühle mich heute einfach nicht so gut!" 'Und du bist daran Schuld!' setzte er im Kopf noch dazu. Yohji lächelte ihn aufmunternd an. "Bekomme ich trotzdem einen guten Morgen Kuss?" Sein Lächeln wird zu einem Grinsen, mit dem er Ken früher immer die Röte ins Gesicht getrieben hatte.
Aber heute funktionierte es nicht. Ken schien gar nicht mitbekommen zu haben was Yohji gesagt hatte. Er wirkte nur unheimlich zerstreut, traurig und verletzt. Yohji fragte sich ehrlich was passiert war. Ken drehte sich um und ging die Treppe hinunter. Immer noch total in Gedanken betrat er die Küche, ging an Aya und Omi vorbei, goss sich Kaffee ein. Wie automatisch setzte er sich auf einen Küchenstuhl und starrte dann wieder in den Kaffe. "Hy, Ken? Hast du vorhin überhaupt zugehört?" Omi und Aya beobachteten, wie Yohji sich zu Ken hinunter beugte und versucht ihm ins Gesicht zu sehen. Doch Kens Blick ruhte immer noch auf der Tasse. Er hatte scheinbar noch gar nicht mitbekommen, dass Yohji mit ihm sprach. "Ken?" Er reagierte nicht. Seine Geist war nicht anwesend. In seinem Kopf waren alle möglichen wirren Gedanken. Ken versuchte sie zu ordnen und er versuchte mit aller Gewalt nicht gleich wieder los zu heulen. Alles war grausam. Angefangen bei letzter Nacht bis zu Yohjis Art Ken gegenüber. Dieses ganz normale Verhalten, als wäre nichts geschehen. Wobei, vielleicht war für ihn ja gar nichts passiert. Vielleicht war er es wieder so gewöhnt, weil es so wie früher war. Wie früher, wenn Yohji jeden Abend eine andere Frau abschleppte. Ken wurde schlecht und Tränen stiegen in ihm auf. Er kämpfte dagegen an. Unter keinen Umständen durfte er jetzt los heulen. Er musste tapfer bleiben. So lange, bis er wieder alleine war. Wenigstens so lange. "Ken?" Yohji schüttelte ihn leicht an der Schulter und holte ihn wieder aus seinen Gedanken. "Hm?" Kens Blick war ein wenig durch den Wind. "Dachte mir doch, dass du nicht zu gehört hast!" Yohji grinste ihm ins Gesicht und Ken hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige gegeben. Dieses Grinsen. Er begann es zu Hassen. Es tat so weh. So verdammt weh. "Hey? bist du in Ordnung?" Erst jetzt fiel ihm ein, dass er immer noch nichts gesagt hatte. Wobei, eigentlich war ihm das auch ziemlich egal. Ken war eben nicht nach Small Talk oder etwas anderem. Er wollte nur seine Ruhe haben. "Ken? Hey, was ist los?" Ken sah wieder zu Yohji hoch. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er den Blick gesenkt hatte. "Nichts!" Seine Stimme klang leiser als sonst. Viel leiser und auch nicht so lebhaft und munter. "Du bist sehr blass, Ken-kun! Leg dich besser nochmal hin!" Omi hatte das Wort ergriffen und sah den Älteren lieb an. Dieser lächelte. Omi hatte recht, er sollte sich wirklich nochmal hin legen. Vielleicht würde er sich dann besser fühlen. Allerdings war das sehr unwahrscheinlich. Um nicht zu sagen unmöglich. Er war gestern betrogen worden und er wurde es immer noch. Also standen die Chancen ziemlich schlecht. Sein Herz schrie zwar nach seinem Zimmer und der Einsamkeit, aber er sagte doch etwas anderes. "Schon gut, Omi! Aber es muss im Laden noch einiges gemacht werden, ich kann heute nicht einfach ausfallen!" Omi schüttelte den Kopf. "Den Laden können wir heute alleine erledigen. Leg du dich hin und ruh' dich aus, damit du bald wieder gesund wirst."
Ken gab nach. Er war sehr, sehr froh, dass Omi ihm wiedersprochen hatte und er nun doch wieder in sein Zimmer konnte. Nebenbei hatte er nun auch noch ein Alibi, warum er den ganzen Tag nur in seinem Zimmer sein würde und musste sich nichts ausdenken. Er stand auf. "Danke!" murmelte Ken, dann verließ er die Küche wieder. "Wenn du irgendetwas brauchst, ruf' mich einfach!" rief Omi ihm hinterher. Ken drehte sich nochmal kurz um und nickte mit einem müden Lächeln. "Mache ich!"
Es war schon seltsam. Heute morgen war er noch total wach gewesen und hatte so überhaupt nicht mehr schlafen können und nun, nachdem er Yohji getroffen hatte, fühlte er sich, als käme er gerade von einer Mission und es wäre 4 Uhr nachts. Schon seltsam. Er schleppte sich die Treppe hinauf, wieder in sein Zimmer. Dort schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich an die Wand. Heiße Tränen stiegen in ihm auf und diesmal gab er den Kampf sofort auf. Schluchzend sank er die Wand hinab, auf den Boden. Dort verbarg er sein Gesicht in seinen Armen und weinte. Erst sehr laut, dann immer leiser.
Schuldig konnte es kaum glauben. Crawford hatte ihm tatsächlich Urlaub gegeben. Er hatte sich schon auf einen harten Kampf vorbereitet, denn er vemutlich sogar verloren hätte und dann das!
Schuldig war herein gekommen (ohnen zu klopfen) und Crawford hatte ihn auf seine übliche Art begrüßt, nämlich gar nicht. Er hatte noch nicht einmal den Kopf gehoben, sondern nur weiter Zeitung gelesen, als wäre Schuldig gar nicht da. Schuldig hatte nicht lange herum geredet, sondern war gleich auf den Punkt gekommen. Crawford hatte zugehört und erstmal gar nichts gesagt, sondern einfach weiter gelesen. Als hätte er nichts gehört. Als Schuldig seine Wort wiederholte, sah er endlich mal auf und musterte Schuldig mit einem stechenden Blick. Dann nickte er kurz und schob seine Brille zurecht. Schuldig konnte es kaum glauben. War das eben ein Einverständnis gewesen? Von Crawford? Ohne ein Wort zu sagen? Wow, was war denn mit dem heute los? Entweder er hatte heute extrem gute Laune und die Betonung lag auf 'extrem' oder er wusste etwas, das Schuldig nicht oder noch nicht wusste. Er entschloss sich ausnahmsweise mal nicht weiter zu fragen, auch wenn seine Neugier ihn fast umbrachte. Schuldig hatte das Zimmer verlassen, ohne etwas zu sagen, denn hätte er auch nur ein Wort gesagt, so hätte er mit Sicherheit versucht heraus zu finden, warum Crawford heute so nachgiebig gewesen war und dann wäre sein Urlaub vielleicht doch ins Wasser gefallen.
Urlaub. 3 Wochen Urlaub. 3 Wochen Deutschland. 3 Wochen Heimat. 3 Wochen ohne Crawford, ohne Farfarello, ohne Nagi. Ohne Schwarz. 3 Wochen ohne ... Ken! Auf einmal wusste Schuldig gar nicht mehr, ob die Idee Urlaub zu nehmen so gut gewesen war. Sicher, eigentlich brauchte er Urlaub von all dem. Auch von Ken. Nein, eigentlich brauchte er Urlaub von seiner 'Ken-Sucht'. 'Klingt ehr als müsste ich in eine Entzugsklinik!' ging es Schuldig durch den Kopf und er musste grinsen. Doch das Grinsen verschwand schon bald wieder, als er sich an die Tatsache erinnerte, dass Ken nun vermutlich zu Hause lag. In Yohjis Armen. In den Armen des Mannes, der ihn so verletzt hatte. Der ihn betrogen hatte. Schuldig hasste diese Vorstellung und doch versuchte er damit klar zu kommen. Wegen Ken, weil er ihn nicht unnötig verletzten wollte. Und hätte er Yohji umgebracht, denn das war immer sein Wunsch, so hätte er Ken mit Sicherheit zum Weinen gebracht und das wollte er nicht. Alle anderen konnten Tränen vergiessen, aber Kens Tränen ertrug er nicht. Jede Träne von ihm war wie ein Messerstich direkt in sein Herz. Schuldig stieg in seinen Wagen und fuhr zu seiner zweiten Wohnung um zu packen. Unterwegs unterdrückte Schuldig den Wunsch heraus zu finden, was Ken gerade tat. Er wollte nicht wissen, ob er gerade mit Yohji rumknutschte oder sich um die Blumen in dem kleinen Blumenladen kümmerte, oder mit Omi sprach, oder Fußball spielte oder oder oder. Aber eigentlich wollte er es doch wissen. Er war nun mal ein Telepath und die waren von Natur aus neugieriger als alle anderen Lebewesen. Schuldig stoppte den Wagen vor einem Hochhaus und lehnte sich zurück.
'Was machst du jetzt, Ken?' ging es ihm durch den Kopf, dann begann er nach Kens Gedanken und Gefühlen zu suchen. Er brauchte relativ lange um sie zu finden. Ken träumte. Mit anderen Worten, er war eingeschlafen. Schuldig sah die Erinnerungen an den Morgen und hatte mal wieder akute Hassgefühle auf Yohji. Wieso musste dieser Idiot seinen Ken nur so verletzen? Seinen Ken? Fing das jetzt schon wieder so an? Er war nicht sein Ken! Auch wenn er sich das so sehr wünschte. Er war Yohjis Ken. Leider, war er Yohjis Ken. Aber er musste endlich anfangen sich damit ab zu finden. Er wollte Ken ja schließlich auch nicht mit Gewalt, also musst er es so akzebtieren wie es war. Traurig! Schuldig verließ den Wagen und betrat das Haus. 'Ab durch die Mitte, bevor Brad es sich doch nochmal anders überlegt'
