Disclaimer:
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Was soll ich sagen - ich bin angenehm überrascht! Gleich 4 Reviews nach nur einem Tag *sitzt-mit-stolz-geschwellter-Brust-am-PC*! Autsch, jetzt werde ich womöglich noch eingebildet *g* - aber wenn, dann ist das ganz allein eure Schuld! ;-)
@ Tasare - Also, das duzen und siezen hat mir auch ein bisschen Kopfzerbrechen gemacht, weshalb ich gestern noch mal in den Büchern geschmökert habe. Okay, also Sirius und Remus nennen sich natürlich beim Vornamen - Remus hat ihn auch nur deshalb "Black" genannt, weil es meiner Ansicht nach besser zu einer genervten Rüge passte...
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Drei Freunde sollt ihr sein
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 2 - Ein neuer Tag bricht an
Am nächsten Morgen erwachte Snape überraschend spät. Er zog sich notdürftig an, da er keine Lust hatte auf dem Gang Lupin oder Black in seinem Morgenmantel in die Arme zu laufen. Er öffnete die Tür des Badezimmers und sah sich misstrauisch um. Er war tatsächlich allein und alles war sehr sauber und ordentlich. Die Badewanne sah zwar verdächtig nach Muggelwanne aus, doch aus den zwei Hähnen sprudelte wie in Hogwarts unterschiedlicher Schaum. Snape schloss sorgfältig die Tür hinter sich ab, versiegelte sie noch mit seinem Zauberstab und zog sich langsam aus, während er die Wanne mit einem zartvioletten Schaumbad füllte. Als das Bad fertig war, stieg er in die Wanne und streckte vorsichtig seine schmerzenden Glieder aus.
+++
Unten in der Küche lauschten Lupin und Black auf das Plätschern des Wassers.
"Wird auch so langsam Zeit", murrte Black.
"Es kann nicht jeder ein Frühaufsteher sein", konterte Lupin gelassen. "Ausserdem würde ich sagen, dass das dein Stichwort war."
"Ja, ich gehe ja schon. Ich merke schon, wenn ich unerwünscht bin." Black spielte den Beleidigten und Lupin musste leider grinsen, woraufhin Black zurückgrinste.
"Du weißt genau, dass ich ihn fragen will, ob er mir den Wolfsbann-Trank braut. Und meinem Gefühl nach lässt er sich leichter breitschlagen, wenn du nicht dabei bist und ihn die ganze Zeit mit deinen Blicken durchbohrst."
"Schaut er mich vielleicht anders an?" begehrte Black auf.
"Ist es denn zuviel verlangt, wenn ich dich bitte, ihm nicht gleich an die Kehle zu fahren?" fragte Lupin mit eindringlicher Stimme.
Black murmelte etwas Unbestimmtes und verwandelte sich dann seufzend in seine Hundegestalt.
Von oben hörte man leises Türenklappern.
"Er kommt gleich runter", sagte Lupin zu dem schwarzen Hund. "Also, Abmarsch."
Der schwarze Hund trollte sich folgsam durch die offene Hintertür. Lupins Blick folgte ihm, bis er in den Wald lief und Lupin ihn nicht mehr sehen konnte.
Dann hörte er Snape die Treppe herunter kommen und drehte sich um.
"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?" begrüsste er seinen Gast.
Doch Snape reagierte nicht und setzte sich wortlos an den Tisch auf dem noch die Überreste eines Frühstücks standen.
"Wir haben schon gefrühstückt, aber ich werde dir bei einer Tasse Tee Gesellschaft leisten", äusserte Lupin gut gelaunt. "Das heisst, falls du nicht lieber Kaffee hättest." Er sah ihn aufmunternd an.
Snape liess seinen Blick über den Raum gleiten. "Kaffee", orderte er knapp. "Wo ist Black?" fragte er dann übergangslos.
Lupin ging an den Herd und zauberte eine Kanne Kaffee herbei. Dann stellte er sie mit zwei Tassen auf den Tisch und nahm Snape gegenüber Platz.
"Ich habe ihn spazieren geschickt", antwortete Lupin und schenkte Snape etwas Kaffee ein. Dann schob er ihm den halbvollen Brötchenkorb hin.
"So?" äusserte Snape gleichgültig.
"Ja, ich wollte in Ruhe mit dir sprechen."
In Snapes Augen glomm ein Funken Interesse auf. "Und worüber?"
Lupin fand es plötzlich schwierig, die richtigen Worte zu finden.
"Ich wollte dich nur daran erinnern, dass heute Nacht Vollmond ist", sagte er schliesslich, doch Snape reagierte in keinster Weise darauf. "Es wäre also besser, wenn du dich heute nacht in deinem Zimmer einschliesst", fuhr Lupin schliesslich enttäuscht fort. "Ich möchte nicht, dass jemand zu Schaden kommt."
"Ich werde mich danach richten", entgegnete Snape gleichmütig. "Apropos Zimmer", fuhr er dann mit einem anderen Klang in seiner Stimme fort und in Lupin keimte die dunkle Vorahnung, dass dieses Gespräch alles andere als angenehm werden würde.
"Mir ist heute morgen aufgefallen, dass oben nur zwei Schlafzimmer sind", äusserte Snape in leichtem Plauderton. "Ich hoffe, dass ich Black nicht aus seinem Zimmer vertrieben habe."
"Nein, das hast du nicht", antwortete Lupin ausweichend.
"Nicht? Nun, dann frage ich mich, wo er wohl die Nacht verbringt?" Ein falsches Lächeln zuckte über Snapes Mundwinkel.
Lupin versuchte, sich ganz normal zu benehmen, doch unter diesem inquisitorischen Blick fiel es ihm ungewöhnlich schwer. "Er schläft bei mir im Zimmer", erwiderte er.
"So?" fragte Snape gedehnt. "Ich hoffe doch, er schläft auf dem Bettvorleger, wie es sich für einen Hund gehört?" fragte er zynisch.
Lupins Wangen röteten sich, doch nicht vor Verlegenheit, sondern vor Zorn.
"Im Prinzip geht es dich gar nichts an", entgegnete er mühsam beherrscht. "Doch da es dich augenscheinlich so brennend interessiert - Sirius schläft mit mir in meinem Bett. Er fickt mich, ich ficke ihn und zwar schon seit unserem letzten Schuljahr. Und er hat dazu noch nie Hundegestalt angenommen. Bist du nun zufrieden?!" fragte er zornbebend.
"Ja", antwortete Snape ungerührt. "Es war allerdings etwas mehr Information als ich eigentlich haben wollte." Lupin war noch nie so nahe daran gewesen, Snape einfach den Hals umzudrehen und dabei predigte er gleichzeitig Black Zurückhaltung.
"Ich werde mich jetzt um den Garten kümmern", sagte er gepresst und stand auf. "Ich nehme an, du kommst hier allein zurecht."
Als Lupin den Raum verlassen hatte, trank Snape einen Schluck von seinem Kaffee. Dieser Zwangsaufenthalt versprach doch noch interessant zu werden.
+++
Einige Zeit später lief ein schwarzer Hund vom Wald in den Garten und verwandelte sich in Black zurück.
"Und?" fragte er Lupin, der in einem der Beete kniete und Unkraut jätete.
"Alles bestens", antwortete Lupin, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
"Ah ja", bemerkte Black gedehnt. "Du jätest freiwillig Unkraut - noch dazu von Hand - und willst mir allen Ernstes weissmachen, es wäre alles bestens? Lass mich raten - ich hätte genauso gut hier bleiben können."
Lupin hockte sich auf seine Fersen und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiss von der Stirn. Er dachte daran was er Snape gegenüber alles gesagt hatte und vor allem ‚wie' er es gesagt hatte.
"Möglicherweise", gab er deshalb halbherzig zu.
Black lehnte sich gegen den Gartenzaun. "Hast du ihn überhaupt gefragt?" fragte er.
"Nicht direkt."
"Aber warum denn nicht?"
"Ich weiss nicht. Ich wollte es ja - aber als es dann soweit war konnte ich es einfach nicht", verteidigte sich Lupin. "Du weißt wie er manchmal sein kann. Ich habe ihm dann einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben und er ist nicht darauf eingegangen. Ende der Geschichte."
Blacks Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. "Dann werde ich ihn eben fragen."
"Oh, nein! Das wirst du nicht!" Lupin war aufgesprungen.
"Und ob ich das werde! Denkst du ich schaue ruhig zu, wie du dich in jeder Vollmondnacht quälst? Ende der Diskussion!"
+++
Black fand Snape auf einer Bank vor dem Haus sitzen. Es war ein sonniger warmer Tag. Snape hatte deshalb auf seine Robe verzichtet und sass mit einem schwarzen Jacket und einer schwarzen Hose im Halbschatten und las in einem Buch.
"Was dagegen, wenn ich mich setze?" fragte Black forsch.
"Da du impertinent genug wärst, dich über eine Ablehnung meinerseits hinwegzusetzen... bitte", antwortete Snape ohne von seinem Buch aufzusehen.
"Wie Remus dir ja schon gesagt hat, ist heute nacht Vollmond. Er schliesst sich zwar jedes Mal in den Schuppen ein, damit er niemand gefährdet, aber es ist sehr quälend für ihn. Er hat zwar schon selbst versucht den Wolfsbann-Trank zu brauen, aber es hat nicht richtig funktioniert - und ich versuche es lieber erst gar nicht", sagte Black mit einem schiefen Lächeln.
Snape schlug mit einer resignierten Geste sein Buch zu und richtete seinen Blick auf Black. "Das ist alles ausserordentlich interessant", äusserte er gelangweilt. "Aber was hat das mit mir zu tun?"
Black wusste, dass Snape ihn nur provozieren wollte und unterdrückte seinen aufkeimenden Zorn. "Remus hat alle Zutaten für den Wolfsbann-Trank im Haus. Nur du kannst diesen Trank für ihn brauen. Er braucht ihn noch heute. Du sollst es ja nicht für mich tun. Tu' es für Remus."
Snape sah Black abwartend an und hob eine Augenbraue.
"Bitte", stiess Black zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Snape lächelte kalt. "Ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte."
Black sprang von der Bank auf, die Zornesröte war ihm ins Gesicht geschossen.
"Du mieser, egozentrischer Bastard!" schrie er hitzig. "Es wäre für dich keine grosse Sache gewesen! Dumbledore hätte sicher gewollt, dass du Remus hilfst! Ich hoffe, du erstickst eines Tages an deinen eigenen Zaubertränken!" Black drehte sich auf dem Absatz um und stapfte wütend zurück zu Lupin. Dort kniete er sich neben ihn in das Beet.
"Rutsch' mal", knurrte er mürrisch. "Ich helfe dir."
+++
Snape schloss seine Augen und lehnte seinen Rücken mit einer schmerzlichen Grimasse gegen die von der Sonne aufgeheizte Hauswand. Die Wärme tat seinem zerschunden Körper wohl.
"Dumbledore", wiederholte er leise. Ja, Dumbledore hätte bestimmt gewollt, dass er dem Werwolf diesen Trank braute. Dumbledore - immer wieder Dumbledore. Er hatte ihn überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht. Er fluchte leise und stand schliesslich auf.
+++
Lupin und Black sahen überrascht auf, als Snape mit einem Becher in der Hand in den Garten kam.
"Sie sollten es gleich trinken. Es ist noch lauwarm." Mit diesen Worten hielt er Lupin den Becher hin. Lupin stand auf und nahm den Becher mit seinen erdverschmutzten Händen entgegen. Er warf Snape einen forschenden Blick zu.
"Nun trinken Sie schon", forderte Snape ihn ungeduldig auf. "Es ist der Wolfsbann-Trank."
Zwei Augenpaare blickten ihn bei diesen Worten überrascht an.
"Danken Sie mir nicht, Lupin", sagte er schroff. "Ich habe es einzig und allein meiner eigenen Sicherheit zuliebe getan. Die Tür dieses Schuppens ist alles andere als Vertrauen erweckend. Ich habe gleich eine grössere Menge gebraut. Der Rest steht in der Küche."
"Danke, Severus", sagte Lupin, obwohl in Snapes Blicke zu erdolchen schienen.
Snape ging wortlos ins Haus zurück und Lupin sah Black fragend an. Dieser zuckte mit den Schultern. Die Tür des Schuppens war aus Metall und äusserst stabil.
+++
In dieser Nacht erwachte Snape nur noch einmal. Er trat an das Fenster und sah hinaus. Der Farbe des Himmels nach zu schliessen war es nicht mehr allzu lange bis Sonnenaufgang. Sein Blick streifte auch den Schuppen vor dem ein schwarzer Hund lag und schlief.
Lupin hatte trotz allem darauf bestanden die Nacht im Schuppen zu verbringen. Und Black hatte genauso dickköpfig darauf bestanden, ihm Gesellschaft zu leisten. Snape hatte von seinem Zimmer aus dem Streit, der lautstark in der Küche geführt wurde, mühelos folgen können. Keiner von beiden hatte nachgegeben und so schlief der Werwolf in dem Schuppen und der Hund davor.
Snape sah lange nachdenklich aus dem Fenster. Erst als sich das Morgengrauen ankündigte, ging er wieder zu Bett.
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Okay, was den Slash angeht... ich habe beschlossen, dass ich mich dieses Mal auf Andeutungen beschränken werde, da der Schwerpunkt der Geschichte ja eigentlich woanders liegt. Das Rating werde ich trotzdem mal so lassen, wie es ist, damit ich auch mal ab und zu ein "Four-letter-Word" einfliessen lassen kann.
Auf die nächste Fortsetzung müsst ihr vielleicht ein bisschen warten, weil ich in nächster Zeit mehr unterwegs als an meinem PC sein werde.
Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.
Was soll ich sagen - ich bin angenehm überrascht! Gleich 4 Reviews nach nur einem Tag *sitzt-mit-stolz-geschwellter-Brust-am-PC*! Autsch, jetzt werde ich womöglich noch eingebildet *g* - aber wenn, dann ist das ganz allein eure Schuld! ;-)
@ Tasare - Also, das duzen und siezen hat mir auch ein bisschen Kopfzerbrechen gemacht, weshalb ich gestern noch mal in den Büchern geschmökert habe. Okay, also Sirius und Remus nennen sich natürlich beim Vornamen - Remus hat ihn auch nur deshalb "Black" genannt, weil es meiner Ansicht nach besser zu einer genervten Rüge passte...
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Drei Freunde sollt ihr sein
Fanfiction von Lorelei Lee
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Kapitel 2 - Ein neuer Tag bricht an
Am nächsten Morgen erwachte Snape überraschend spät. Er zog sich notdürftig an, da er keine Lust hatte auf dem Gang Lupin oder Black in seinem Morgenmantel in die Arme zu laufen. Er öffnete die Tür des Badezimmers und sah sich misstrauisch um. Er war tatsächlich allein und alles war sehr sauber und ordentlich. Die Badewanne sah zwar verdächtig nach Muggelwanne aus, doch aus den zwei Hähnen sprudelte wie in Hogwarts unterschiedlicher Schaum. Snape schloss sorgfältig die Tür hinter sich ab, versiegelte sie noch mit seinem Zauberstab und zog sich langsam aus, während er die Wanne mit einem zartvioletten Schaumbad füllte. Als das Bad fertig war, stieg er in die Wanne und streckte vorsichtig seine schmerzenden Glieder aus.
+++
Unten in der Küche lauschten Lupin und Black auf das Plätschern des Wassers.
"Wird auch so langsam Zeit", murrte Black.
"Es kann nicht jeder ein Frühaufsteher sein", konterte Lupin gelassen. "Ausserdem würde ich sagen, dass das dein Stichwort war."
"Ja, ich gehe ja schon. Ich merke schon, wenn ich unerwünscht bin." Black spielte den Beleidigten und Lupin musste leider grinsen, woraufhin Black zurückgrinste.
"Du weißt genau, dass ich ihn fragen will, ob er mir den Wolfsbann-Trank braut. Und meinem Gefühl nach lässt er sich leichter breitschlagen, wenn du nicht dabei bist und ihn die ganze Zeit mit deinen Blicken durchbohrst."
"Schaut er mich vielleicht anders an?" begehrte Black auf.
"Ist es denn zuviel verlangt, wenn ich dich bitte, ihm nicht gleich an die Kehle zu fahren?" fragte Lupin mit eindringlicher Stimme.
Black murmelte etwas Unbestimmtes und verwandelte sich dann seufzend in seine Hundegestalt.
Von oben hörte man leises Türenklappern.
"Er kommt gleich runter", sagte Lupin zu dem schwarzen Hund. "Also, Abmarsch."
Der schwarze Hund trollte sich folgsam durch die offene Hintertür. Lupins Blick folgte ihm, bis er in den Wald lief und Lupin ihn nicht mehr sehen konnte.
Dann hörte er Snape die Treppe herunter kommen und drehte sich um.
"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?" begrüsste er seinen Gast.
Doch Snape reagierte nicht und setzte sich wortlos an den Tisch auf dem noch die Überreste eines Frühstücks standen.
"Wir haben schon gefrühstückt, aber ich werde dir bei einer Tasse Tee Gesellschaft leisten", äusserte Lupin gut gelaunt. "Das heisst, falls du nicht lieber Kaffee hättest." Er sah ihn aufmunternd an.
Snape liess seinen Blick über den Raum gleiten. "Kaffee", orderte er knapp. "Wo ist Black?" fragte er dann übergangslos.
Lupin ging an den Herd und zauberte eine Kanne Kaffee herbei. Dann stellte er sie mit zwei Tassen auf den Tisch und nahm Snape gegenüber Platz.
"Ich habe ihn spazieren geschickt", antwortete Lupin und schenkte Snape etwas Kaffee ein. Dann schob er ihm den halbvollen Brötchenkorb hin.
"So?" äusserte Snape gleichgültig.
"Ja, ich wollte in Ruhe mit dir sprechen."
In Snapes Augen glomm ein Funken Interesse auf. "Und worüber?"
Lupin fand es plötzlich schwierig, die richtigen Worte zu finden.
"Ich wollte dich nur daran erinnern, dass heute Nacht Vollmond ist", sagte er schliesslich, doch Snape reagierte in keinster Weise darauf. "Es wäre also besser, wenn du dich heute nacht in deinem Zimmer einschliesst", fuhr Lupin schliesslich enttäuscht fort. "Ich möchte nicht, dass jemand zu Schaden kommt."
"Ich werde mich danach richten", entgegnete Snape gleichmütig. "Apropos Zimmer", fuhr er dann mit einem anderen Klang in seiner Stimme fort und in Lupin keimte die dunkle Vorahnung, dass dieses Gespräch alles andere als angenehm werden würde.
"Mir ist heute morgen aufgefallen, dass oben nur zwei Schlafzimmer sind", äusserte Snape in leichtem Plauderton. "Ich hoffe, dass ich Black nicht aus seinem Zimmer vertrieben habe."
"Nein, das hast du nicht", antwortete Lupin ausweichend.
"Nicht? Nun, dann frage ich mich, wo er wohl die Nacht verbringt?" Ein falsches Lächeln zuckte über Snapes Mundwinkel.
Lupin versuchte, sich ganz normal zu benehmen, doch unter diesem inquisitorischen Blick fiel es ihm ungewöhnlich schwer. "Er schläft bei mir im Zimmer", erwiderte er.
"So?" fragte Snape gedehnt. "Ich hoffe doch, er schläft auf dem Bettvorleger, wie es sich für einen Hund gehört?" fragte er zynisch.
Lupins Wangen röteten sich, doch nicht vor Verlegenheit, sondern vor Zorn.
"Im Prinzip geht es dich gar nichts an", entgegnete er mühsam beherrscht. "Doch da es dich augenscheinlich so brennend interessiert - Sirius schläft mit mir in meinem Bett. Er fickt mich, ich ficke ihn und zwar schon seit unserem letzten Schuljahr. Und er hat dazu noch nie Hundegestalt angenommen. Bist du nun zufrieden?!" fragte er zornbebend.
"Ja", antwortete Snape ungerührt. "Es war allerdings etwas mehr Information als ich eigentlich haben wollte." Lupin war noch nie so nahe daran gewesen, Snape einfach den Hals umzudrehen und dabei predigte er gleichzeitig Black Zurückhaltung.
"Ich werde mich jetzt um den Garten kümmern", sagte er gepresst und stand auf. "Ich nehme an, du kommst hier allein zurecht."
Als Lupin den Raum verlassen hatte, trank Snape einen Schluck von seinem Kaffee. Dieser Zwangsaufenthalt versprach doch noch interessant zu werden.
+++
Einige Zeit später lief ein schwarzer Hund vom Wald in den Garten und verwandelte sich in Black zurück.
"Und?" fragte er Lupin, der in einem der Beete kniete und Unkraut jätete.
"Alles bestens", antwortete Lupin, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
"Ah ja", bemerkte Black gedehnt. "Du jätest freiwillig Unkraut - noch dazu von Hand - und willst mir allen Ernstes weissmachen, es wäre alles bestens? Lass mich raten - ich hätte genauso gut hier bleiben können."
Lupin hockte sich auf seine Fersen und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiss von der Stirn. Er dachte daran was er Snape gegenüber alles gesagt hatte und vor allem ‚wie' er es gesagt hatte.
"Möglicherweise", gab er deshalb halbherzig zu.
Black lehnte sich gegen den Gartenzaun. "Hast du ihn überhaupt gefragt?" fragte er.
"Nicht direkt."
"Aber warum denn nicht?"
"Ich weiss nicht. Ich wollte es ja - aber als es dann soweit war konnte ich es einfach nicht", verteidigte sich Lupin. "Du weißt wie er manchmal sein kann. Ich habe ihm dann einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben und er ist nicht darauf eingegangen. Ende der Geschichte."
Blacks Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. "Dann werde ich ihn eben fragen."
"Oh, nein! Das wirst du nicht!" Lupin war aufgesprungen.
"Und ob ich das werde! Denkst du ich schaue ruhig zu, wie du dich in jeder Vollmondnacht quälst? Ende der Diskussion!"
+++
Black fand Snape auf einer Bank vor dem Haus sitzen. Es war ein sonniger warmer Tag. Snape hatte deshalb auf seine Robe verzichtet und sass mit einem schwarzen Jacket und einer schwarzen Hose im Halbschatten und las in einem Buch.
"Was dagegen, wenn ich mich setze?" fragte Black forsch.
"Da du impertinent genug wärst, dich über eine Ablehnung meinerseits hinwegzusetzen... bitte", antwortete Snape ohne von seinem Buch aufzusehen.
"Wie Remus dir ja schon gesagt hat, ist heute nacht Vollmond. Er schliesst sich zwar jedes Mal in den Schuppen ein, damit er niemand gefährdet, aber es ist sehr quälend für ihn. Er hat zwar schon selbst versucht den Wolfsbann-Trank zu brauen, aber es hat nicht richtig funktioniert - und ich versuche es lieber erst gar nicht", sagte Black mit einem schiefen Lächeln.
Snape schlug mit einer resignierten Geste sein Buch zu und richtete seinen Blick auf Black. "Das ist alles ausserordentlich interessant", äusserte er gelangweilt. "Aber was hat das mit mir zu tun?"
Black wusste, dass Snape ihn nur provozieren wollte und unterdrückte seinen aufkeimenden Zorn. "Remus hat alle Zutaten für den Wolfsbann-Trank im Haus. Nur du kannst diesen Trank für ihn brauen. Er braucht ihn noch heute. Du sollst es ja nicht für mich tun. Tu' es für Remus."
Snape sah Black abwartend an und hob eine Augenbraue.
"Bitte", stiess Black zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Snape lächelte kalt. "Ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte."
Black sprang von der Bank auf, die Zornesröte war ihm ins Gesicht geschossen.
"Du mieser, egozentrischer Bastard!" schrie er hitzig. "Es wäre für dich keine grosse Sache gewesen! Dumbledore hätte sicher gewollt, dass du Remus hilfst! Ich hoffe, du erstickst eines Tages an deinen eigenen Zaubertränken!" Black drehte sich auf dem Absatz um und stapfte wütend zurück zu Lupin. Dort kniete er sich neben ihn in das Beet.
"Rutsch' mal", knurrte er mürrisch. "Ich helfe dir."
+++
Snape schloss seine Augen und lehnte seinen Rücken mit einer schmerzlichen Grimasse gegen die von der Sonne aufgeheizte Hauswand. Die Wärme tat seinem zerschunden Körper wohl.
"Dumbledore", wiederholte er leise. Ja, Dumbledore hätte bestimmt gewollt, dass er dem Werwolf diesen Trank braute. Dumbledore - immer wieder Dumbledore. Er hatte ihn überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht. Er fluchte leise und stand schliesslich auf.
+++
Lupin und Black sahen überrascht auf, als Snape mit einem Becher in der Hand in den Garten kam.
"Sie sollten es gleich trinken. Es ist noch lauwarm." Mit diesen Worten hielt er Lupin den Becher hin. Lupin stand auf und nahm den Becher mit seinen erdverschmutzten Händen entgegen. Er warf Snape einen forschenden Blick zu.
"Nun trinken Sie schon", forderte Snape ihn ungeduldig auf. "Es ist der Wolfsbann-Trank."
Zwei Augenpaare blickten ihn bei diesen Worten überrascht an.
"Danken Sie mir nicht, Lupin", sagte er schroff. "Ich habe es einzig und allein meiner eigenen Sicherheit zuliebe getan. Die Tür dieses Schuppens ist alles andere als Vertrauen erweckend. Ich habe gleich eine grössere Menge gebraut. Der Rest steht in der Küche."
"Danke, Severus", sagte Lupin, obwohl in Snapes Blicke zu erdolchen schienen.
Snape ging wortlos ins Haus zurück und Lupin sah Black fragend an. Dieser zuckte mit den Schultern. Die Tür des Schuppens war aus Metall und äusserst stabil.
+++
In dieser Nacht erwachte Snape nur noch einmal. Er trat an das Fenster und sah hinaus. Der Farbe des Himmels nach zu schliessen war es nicht mehr allzu lange bis Sonnenaufgang. Sein Blick streifte auch den Schuppen vor dem ein schwarzer Hund lag und schlief.
Lupin hatte trotz allem darauf bestanden die Nacht im Schuppen zu verbringen. Und Black hatte genauso dickköpfig darauf bestanden, ihm Gesellschaft zu leisten. Snape hatte von seinem Zimmer aus dem Streit, der lautstark in der Küche geführt wurde, mühelos folgen können. Keiner von beiden hatte nachgegeben und so schlief der Werwolf in dem Schuppen und der Hund davor.
Snape sah lange nachdenklich aus dem Fenster. Erst als sich das Morgengrauen ankündigte, ging er wieder zu Bett.
********************************************
Okay, was den Slash angeht... ich habe beschlossen, dass ich mich dieses Mal auf Andeutungen beschränken werde, da der Schwerpunkt der Geschichte ja eigentlich woanders liegt. Das Rating werde ich trotzdem mal so lassen, wie es ist, damit ich auch mal ab und zu ein "Four-letter-Word" einfliessen lassen kann.
Auf die nächste Fortsetzung müsst ihr vielleicht ein bisschen warten, weil ich in nächster Zeit mehr unterwegs als an meinem PC sein werde.
