Disc.: Diese Charaktere gehören mir nicht, auch nicht die Geschichte. Dies ist die Übersetzung von Metrovampires Story "Round Midnight".
ÜN.: Hier ist also der neuste Teil von Rund um Mitternacht. Und weil mir bei der Rating-Änderung alle Reviews verloren gegangen sind, bettele ich um neue. Biiiitte!
Danke an alle, die bis jetzt reviewt haben!
Kapitel 4. -Silber- 3.Teil
Hermione setzte sich an einen der freien Schreibplätze und beobachtete verstohlen Snape wie er leise an den Regalen entlang wanderte und nach etwas zu Lesen suchte. Sie seufzte und breitete ihre Notizen vor sich aus, bevor sie zum Schreibtisch des Bibliothekars ging um die schon in Hogwarts vorbestellten Bücher abzuholen- das Schulinformationssystem hatte eine Querverbindung zum Muggelinternet, wo sie die Anfrage an die Bibliothekswebseite geschickt hatte. Effizienter als Eulen, die Bücher warteten jetzt auf sie. Sie sammelte sie ein und ging zurück zu ihrem Tisch, immer noch über Snapes Eröffnung nachdenkend, dass er in Oxford gewesen war.
Sie hatte keine Ahnung warum sie so überrascht war- vielleicht weil sie ihr Leben so streng eingeteilt hatte, er hatte immer zu dem Teil gehört, der die Aufschrift 'Hogwarts' trug. Das er so plötzlich zu Oxford gehören sollte, bedeutete eine Umstellung, ein Bewusstmachung von ihm als etwas anderes als ihrem ehemaligen Lehrer und momentanen Laborpartner, und interessantem Gesprächspartner. Diese Verrenkung warf ihn nicht nur aus ihrer Gedankeneinteilung, sondern rückte ihn auch in ein seltsames, neues Licht als Individuum. Als Mann mit einer Geschichte und einer Kindheit. Von seiner Geschichte als Todesser hatte sie schon lange gewusst und verstanden; dies jedoch war profaner und aufregender- er war hier Student gewesen, fuhr Fahrrad von den Instituten zu den Seminaren, hatte in dunklen Stunden an gearbeitet, lange bevor eine Zusammenfassung fällig war, um soziale Kontakte zu vermeiden. Er war durch die Korridore gerannt und hatte sich in den Innenhöfen ausgeruht, hatte im Hochsommer ein Krokkettspiel beobachtet.
Hermione lachte leise in sich hinein, immer noch laut genug um sich einen bösen Blick von dem älteren Herrn neben ihr einzufangen. Sie hatte ihre eigenen Erfahrungen auf Snape übertragen, wahrscheinlich waren seine völlig anders gewesen; alles das selbe, das Prinzip, das Gleiche. Sie stand abrupt wieder von ihrem Tisch auf und ging zur gegenüberliegenden Seite des Langen Raums. Ihre Schritte hallten in den Dachsparren, die die hohe Decke formten, bis sie ihr Ziel erreicht hatte- eine Reihe Bücherregale, die nach einem gemurmelten Passwort zur Seite glitten und sie in die verbotene Abteilung der Bodleian brachten, eine Sammlung von Büchern, die jeden Muggel erschrecken würden, wenn es ihnen erlaubt wäre einzutreten. Hermione fand die Amergin Jahrbücher ohne Schwierigkeiten und liess ihren Finger an den etwas staubigen Büchern entlangfahren, bis sie das Jahr 1981 erreicht hatte; das musste sein letztes Jahr als Student gewesen sein, dachte sie.
Es war tatsächlich sein letztes Jahr gewesen; eine kleine Schwarzwissfotographie grummelte sie an, mit seinem Motto darunter. "Die Vergangenheit ist eine anderes Land; sie machen dort die Dinge anders." Hermione erinnerte sich an ihre Gedanken die sie vor Monaten hatte, als sie hinauf nach Hogwarts ging. Es fühlte sich seltsam an den selben Satz hier geschrieben zu sehen. Sie betrachtete das Foto; er war vielleicht voller geworden, aber sonst schien sich nichts verändert zu haben. Die Jugendliche auf dem Bild war eher dürr als schlank, aber vielleicht hat er die gleichen Probleme wie sie gehabt, sich daran zu erinnern etwas zu essen. Es gab so viel zu tun... Hermione wandte sich wieder dem Text zu und las weiter.
"Severus Snape (Hogwarts). Gemeinschaftsehrengrad Erster Klasse (Alchimie und Chemie, Christchurch). Beisitzer Paracelsus Institut. Hat das deWitt Stipendium für Entwicklungen in alchimistischen Voruntersuchungen erhalten."
Sie schloss das Buch langsam, stellte es zurück auf sein Bord und lehnte sich gegen das Regal. Wie... seltsam. Er hatte auch zwei Fächer studiert- nur das er Alchimie und Chemie studiert hatte. Ausgerechnet in Christchurch. Immerhin machte es Sinn- die Fakultät hatte den Ruf besonders Leute aus alten Familien aufzunehmen, und das war Snape sicher. Sie konnte sich nicht an die Einzelheiten erinnern, aber sie hatte die vage Vorstellung während der Schulzeit von Malfoy als minderwertig bezeichnet worden zu sein- und darauf hingewiesen hatte das nur wenige in der Schule waren, die seiner Familie nicht untergeordnet waren. Snape glaubte sie, gehörte zu diesen wenigen.
Ihr geistiges Bild von Snape enthielt nun das Bild eines blassen Jungen der über den Platz vor Old Tom, dem Christchurch-Turm rannte, Mercury, die Brücke in der Mitte des Campus vermeidend. Kurse belegend bei dem Klang der Glocken der nahen Kathedrale.
Sie lachte plötzlich und schüttelte die Gedanken ab. Sie hatte zu lernen und eine Prüfung zu bestehen. Nebenbei, Snape hatte Chemie in Christchurch gehört, es bestand die Möglichkeit, das er nur hin und wieder in der Fakultät gewesen war um in Erscheinung zu treten, so wie sie es in Oriel getan hatte und die meiste Zeit in den wissenschaftlichen Einrichtungen bei den Parks verbracht hatte.
Da war wenig Raum ein verklärtes Bild von Snapes Studienzeit zu malen- sie musste sich jetzt auf andere Dinge konzentrieren und die Integration ihres neuen Wissens in ihr ausuferndes Bewusstsein und Wissen über Snape musste warten bis die Prüfung vorüber war.
Mit diesem Gedanken im Kopf kehrte Hermione zum Schreibtisch zurück und begann zu arbeiten. Sie bemerkte kaum die gelegentlichen Blicke von Snape der ihren Fortschritt von den Regalen aus beobachtete.
Die Tischlampen der Bibliothek boten einen Lichtfleck an ihrem Arbeitsplatz, der Rest der welt war ausgeschlossen während sie das las was sie erarbeitet hatte um die Prüfer zu beeindrucken- und zu versuchen das Wissen auszuschließen, das sie Morgen Dumbledore gegenübertreten würde. Ein kurzer Gedanke schoss ihr durch den Kopf als sie sich fragte wer in der Abwesenheit von Dumbledore und Snape wohl Zaubertränke unterrichten würde- obwohl es nicht jenseits der Vorstellungskraft war, dass Dumbledore einen Time-Turner benutzen würde um an beiden Orten zugleich zu sein. Hermione fing sich wieder und zwang sich zurück zu ihren Theorien, die Fakten anhand der Bücher vor ihr zu überprüfen.
Am ende war es die Bibliothek die schloss und sie zwang ihre Arbeit für den Abend abzubrechen, erschreckt von Snape sanfter Berührung ihrer Schulter um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, während die Bibliothekare die anderen Leser verwiesen. Hermione folgte Snape in die Dunkelheit der Oxforder Nacht, ihre Notizen und Bücher sorgfältig markiert in der Bibliothek zurücklassend.
"Abendessen?" fragte er. Hermione versuchte sich zu entscheiden ob sie hungrig war und schüttelte schließlich den Kopf.
"Nicht sofort- Ich würde gern den Stein zuerst prüfen. Wir könnten später etwas suchen," fügte sie hinzu.
"Solange es kein Döner ist," murmelte Snape dunkel, "Ich bin zu als um eine Kotzeritis aus einem Lastwagen um Mitternacht zu riskieren." Hermione platzte fast vor lachen, so unerwartet war sie von dem plötzlich offensichtlichen Humor in dem was er gesagt hatte erwischt worden. Irgendwann am Nachmittag, umgeben vom Wissen der vergangenen vierhundert Jahre, hatte sie sich mit ihrem neuen- und neu verstandenen Wissen über diesen Mann abgefunden. Sie war sich seiner nun völlig bewusst, ohne ihn ansehen zu müssen; sie konnte seine Anwesenheit neben ihr fühlen und kannte die Schichten seiner Persönlichkeit. Er war aus der Kiste ausgebrochen in welche sie ihn gesteckt hatte- hatte aber nie wirklich hineingepasst, seit er ende Dezember vor ihrer Tür gestanden hatte- und sie würde ihn nie wieder so betrachten können.
Sie zitterte plötzlich; er hatte es bemerkt, natürlich. Einen Moment später lag sein Umhang auf ihren Schultern. Er hielt noch seine Wärme, beruhigte sie und trug seinen einzigartigen Geruch- herb, mit einem Anflog eines Gewürzes- und Hermione musste der Versuchung widerstehen sich komplett in die dicke Wärme einzuwickeln.
Im Labor erwartete sie eine Überraschung als sie eintraten. Das Glasgefäß war klar; an Stelle der schwarzen und blauen Wolken und dem orange-weißen Puder war dort ein kleines Häufchen schimmernden silbrig weißen Puders am Boden des Glases. Es sah aus wie die reinsten Schneekristalle, geerntet von einer Bergspitze und von der Menschheit unberührt. Als sie das Glas öffneten war der Raum gefüllt mit diesem Duft; ein süßes Parfum , ein krasser Kontrast zu dem Gift, dass sie bis jetzt produziert hatten und nichts ähnelnd was Hermione bis dahin gerochen hatte- sogar Snape schien davon so beeindruckt wie sie selbst.
Die niedrigere Arbeit war vollendet; sie hatten nun die Möglichkeit Silber zu machen wenn sie es wollten- und Snape entschied es auszuprobieren. Er nahm einen Zugring von einer Dose Cola light, sah ihn sonderbar an und tauchte ihn in den Puder; sie warteten eine volle Minute, dann hob er ihn vorsichtig mit einem Glasstäbchen heraus. Er war silbern; eine glänzendere Verfeinerung des einfachen Aluminiums der er einen Moment vorher gewesen war.
"Was ist das" fragte Snape schließlich. Hermione lachte.
"Das ist ein Zugring, Severus. Von einer Getränkedose- Zauberer scheinen so etwas nicht zu haben, aber ich bin nie über diese Sucht aus meiner Kindheit hinweggekommen. Es hilft mir wach zu bleiben und ist etwas praktischer als Kaffee." Sie war sich nicht sicher, ob sie es besonders gut erklärt hatte, aber Snape schien es zu akzeptieren- er runzelte die Stirn über den Ring und reichte ihn ihr. Hermione steckte ihn in eine Tasche; vielleicht hatte er damit gemeint sie sollte ihn wegwerfen, aber sie hatte andere Absichten.
Sie war sich sehr wohl bewusst, dass sie Snape nichts über ihre veränderte Wahrnehmung und ihr steigendes Bewusstsein seiner Person sagen konnte. So etwas zu tun würde wie Mitleid aussehen, bestenfalls, und im schlimmsten Fall Meidung hervorrufen. Sie war seine Schülerin gewesen und zweifellos betrachtete er sie noch als solche, auch wenn er sie als Gleiche anerkannte. Sie könnte es nicht ertragen seine Freundschaft zu verlieren- und das war es sicher, trotz der Differenzen zwischen ihnen- und versuchte stark darüber nachzudenken, was passieren würde wenn sie die Arbeit erstmal beendet hatten, ohne Entschuldigungen für ihre Freitagabend Gespräche.
Hermione legte ihre Finger um den Ring; er würde sie erinnern, an beide, Snape und diesen Moment.
Während sie noch tief in ihre Gedanken versunken war, hatte Snape einen Brief in der Nähre der Feuerstelle gefunden und ihn aufgehoben. Sie war überrascht, als es ihn öffnete, aber als er ihn las, verstand sie.
"Liebe Hermione und Severus," las er, "Ich dachte es würde euch so schnell wie möglich interessieren, dass die niedrigere Arbeit hier in Hogwarts beendet ist. Ich denke das ihr in Oxford den gleichen Erfolg habt. Die besten Wünsche, Albus Dumbledore."
Hermione lächelte- es war nicht unerwartet, aber es war doch eine Erleichterung, dass die beiden Prozesse gleichmäßig fortschritten. Sie hatten den Schulleiter mit der Bitte verlassen, er möge den Prozess an diesem Abend und dem folgenden Morgen überprüfen, in Vertretung für Snapes eigene Inspektionen.
Das Abendessen verging in einem Bündel von Unterhaltungen die von einer Debatte über die respektiven Vorteile von Muggel und Zaubererfotos über einen Monolog Snapes über die Kunst der Zaubertränke bis zu einer Diskussion über Hermiones Lieblingszeilen aus dem Film 'High Season' den sie ansonsten für reine Zeitverschwendung hielt. " Alle Künstler sind Exhibitionisten, nur die Fotographen sind Voyeure." Das Essen war vergessen, aufgegessen ohne es zu bemerken, in der Mitte der entlassenen Ideen und entwickelt in der Mitte ihrer Worte.
Immer noch in ihre Unterhaltung verwickelt gingen sie zurück nach Amergin, durch die niemals stillen Straßen, abwechselnd erleuchtet und im Schatten der Laternen, die hoch über ihnen strahlten. Hermione wünschte sie hätte einen guten Grund gehabt wieder ihren Umhang zu vergessen, aber strich diesen Gedanken schnell wieder, sie musste ihre Gedanken in Ordnung halten; sie konnte weder riskieren, dass er es bemerkte noch das sie Morgen abgelenkt war. Sie versprach sich,das sobald das alles vorbei war, sie irgendwo hin fahren würde- Urlaub nehmen würde- und sich selbst in Tagträumen von unmöglichen was-wäre-wenns verlieren würde. Bis dahin musste sie alles hervorkramen, was sie über Selbstdisziplin wusste und aufbringen konnte.
Zu ihrer Überraschung schlief sie gut; unterbrochene Nächte, fast verlorene durch Flüche, aufkommende Panik über eine Abschlussprüfung und unerwiderte Liebe machten ein gutes Rezept für Erschöpfung. An Frühstück war nicht zu denken und sie kehrte sobald sie konnte zurück in die Bibliothek, einmal mehr von Snape begleitet.
Der Morgen verging mit Lernen, bis kurz vor dem Mittagessen, Hermione schloss ihre Bücher ohne Vorwarnung. Sie drehte sich nach Snape um und fand ihn hinter sich stehend, darauf wartend von ihr bemerkt zu werden.
"Mittagessen?"
Sie nickte und sammelte ihre Notizen zusammen. "Wenn ich es bis jetzt nicht weiß..." sagte sie und schüttelte die nervöse Anspannung ab die sie durchflutete.
Sie aßen im Covered Marked, der Markthalle, in einer der unzähligen Sandwichbars- Snapes Appetit hatte ihn nicht verlassen, aber Hermione konnte nicht mehr als an einer Cola Light nippen und ihn dabei beobachten wie er eine Schinken-Avocado Sandwich aß. Seinen Mund zu beobachten war ein wirksamer Ablenkungsgedanke und sie merkte, wie die Panik über die nahende Doktorprüfung einer interessanteren Spannung wich.
Zurück im Institut, zog sich Hermione um. Amergin folgte den Oxford Traditionen, und bei allen Prüfungen wurde Uniform getragen- in Hermiones Fall einen kurzen schwarzen Rock, weiße Bluse, schmale, schwarze Krawatte, schwarze Kniestrümpfe und Schuhe, und ihre Akademikerroben, Hut mit weißem Pelzrand und Klembrett. In einer Tasche ihres Rockes lag ihr Schlüsselring mit dem silbernen Ring, den Snape ihr gegeben hatte. Snape klopfte kurz an die Tür nachdem sie fertig war; er hatte sie gefragt, ob es ihr etwas ausmachen würde wenn er der Prüfung beiwohnte. Hermione hatte zugestimmt, obwohl sie sich jetzt fragte, ob diese Entscheidung weise war.
Sie öffnete die Tür und dachte dass ein merkwürdiger Blick über Snapes Gesicht huschte- er war zu schnell verschwunden um sicher zu sein. Er bot ihr seinen Arm, eine altmodische Geste, die sie bezaubernd fand. Er hatte Akademikergewänder gefunden- oder wahrscheinlicher seine per Floh aus Hogwarts bestellt. Sie passten zu gut um geliehen zu sein. Die scharlachroten Doktorroben waren so unterschiedlich zu dem ewigen schwarz was er sonst trug, dass sie einen Moment zurückschreckte, als sie ihn so angezogen sah, bevor sie zustimmend nickte. Sie hatte das Gefühl, das sich seine Lippen bei ihrer Taxierung zu einen schnellen Lächeln verzogen, als sie sich zu dem offizellen Raum aufmachten, in dem das Kolloquium stattfinden würde.
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