Disc.: Diese Charaktere gehören mir nicht, auch nicht die Geschichte. Dies ist die Übersetzung von Metrovampires Story "Round Midnight".
ÜN.: Letzter Teil von Kapitel Fünf. Wir nähern uns mit langen Schritten dem Finale. Wollt ihr das siebte Kapitel in Einzelteilen oder lieber komplett? Ihr habt die Wahl...
Ich finde es sehr traurig, dass ich keine Reviews mehr bekomme:-(((
Danke ans Eulchen, dessen Adleraugen (fast) kein Fehler entgeht und dem immer bessere Formulierungen einfallen als mir.:-)))
Kapitel 5 -Kupfer- 3. Teil
Eine angenehme Stille fiel zwischen sie und Snape bewegte sich etwas; legte sich tiefer in den Caféstuhl. Er hatte fast die Freude vergessen, die er bei der Berührung durch die Sonne empfand. Jeder, der ihn kannte, hielt ihn für asketisch, Komfort verachtend und sie sahen niemals - nicht das er es ihnen erlauben würde - den Hedonismus, der in ihm lag. Sei's drum. Einem selten nachgegebenem Hedonismus, der sich im Wohlgefallen an der Wärme der Sonne und des Feuers ebenso, wie an einigen außergewöhnlichen Geschmäckern und Empfindungen ausdrückte. Das letzte Mal als er einfach so dagesessen und den Tag genossen hatte, war ... wahrscheinlich dreißig oder mehr Jahre her, als er noch ein Teenager gewesen war, wie er sich erinnerte.
Dieser Gedanke erinnerte ihn an die Jungs auf dem Steg - er wäre in ihrem Alter gewesen. Er sah die Jungs die Stufen des Stegs hinuntersteigen; ihr durchnässt sein schien nicht vergebens zu sein, da zwei der Mädchen ihren Tisch verlassen hatten und über den Sand zu ihnen schlenderten.
Er beobachtete ihren Fortschritt, eine Hand über seinen Augen, um die Sonne abzuhalten und fragte sich, ob Hermione beeindruckt wäre, wenn er gehen und sich auf den Steg stellen würde. Er schnaubte vor Belustigung bei dem Gedanken; wahrscheinlich würde sie denken, er habe den Verstand verloren. Er brauchte eine Ablenkung - und ihre Sprüche über Vermeidung von Sonnenbrand halfen nicht. Tatsächlich hatte er nicht viele Tränke mitgebracht; irgendwo in seinen Vorräten war einer, der einen Sonnenbrand verhinderte. Im Gegensatz zu den meisten Zaubertränken wurde er aufgetragen, nicht geschluckt. Der Gedanke daran... Hermione beim Auftragen behilflich zu sein... Snape stoppte den Gedankengang. Er würde zweifelsfrei in seinen Träumen wieder an die Oberfläche kommen, aber besser dann , als ihn jetzt in eine peinliche Lage zu bringen. Er musste an etwas anderes denken. Schnellstens.
Er begann zu sprechen um sich abzulenken und überraschte sich - und Hermione, die nach seinem Heiterkeitsausbruch sichtbar neugierig war - mit seinem folgenden Kommentar über die Familie seiner Mutter, mit einer Beschreibung der Farm, wo er die Sommer seiner Kindheit verbracht hatte. Seine Großmutter war die Dorfhexe gewesen; das Hinterland, weit weg von den Städten folgte noch den alten Wegen und hielt sie in einem strengen Katholizismus, der sich in diesen Dingen als sehr flexibel bewies.
Er sprach von endlosen Sommern unter einem tiefblauen Himmel; vom Schatten unter Weinblättern und vom sonnengewärmten Wasser in einem Steinbecken - jede Nacht auf neue gefüllt mit dem eiskalten Wasser aus den Bergen über ihnen und über den Tag erwärmt, bevor es in der Abenddämmerung auf die Felder geleitet wurde, wenn die Sonne es nicht mehr verdunsten lassen konnte, bevor es aufgenommen war.
Er sprach von Abenden, die er damit verbrachte, unreife Trauben zu pflücken und sie auf die Blätter zu werfen, die in dem Becken trieben; von Tagen, an denen er die Pinien- und Eukalyptuswälder durchstreifte. Der Duft einer Hand voll Eukalyptusblätter im Feuer entspannte ihn immer noch schneller als sonst (irgend)etwas, dass er kannte. Die fleckenlosen Erinnerungen seiner Kindheit schossen hervor, befreit durch die Wärme der Sonne und Hermiones Gesellschaft. Er fand sich selbst frei, über das Kind, das er gewesen war, zu sprechen, ohne den Mann zu bereuen, der er geworden war.
Hermione hörte seinen Erinnerungen in freundschaftlicher Stille zu, ihr Kinn auf eine Hand gestützt, während sie ihm beim Sprechen zusah; Snape verlor sich in einem Nebel von Erinnerungen und dem Wohlgefallen an ihrer Aufmerksamkeit. Schließlich gingen ihm die Worte aus und sie sahen sich einfach für lange Momente an.
Snape lehnte sich langsam vor, sich nicht sicher, was er bezwecken wollte, aber beruhigt, als Hermione seinen Blick hielt; sie biss kurz auf ihre Unterlippe und Snape atmete scharf ein, als sie aus den Zähnen rutschte und feucht in der Sonne glänzte.
Der endlose Moment wurde von den Geräuschen eines Kellners hinter ihnen unterbrochen, der einen Tisch abräumte. Snape entließ den Atem, den er angehalten hatte; Hermione lächelte sanft, ein wenig reuevoll. Für einen Moment erlaubte sich Snape den Gedanken zu genießen, dass sie ihn vielleicht hatte küssen wollen; das war wie auch immer seine zweifellos unangebrachte Vorstellungskraft bei der Arbeit. Snape drehte sich mit einem finsteren Gesicht zum Kellner um, fing sich im letzten Moment und fragte nach einem weiteren Kaffee. Er sah zu Hermione.
"Nur Wasser, danke," sagte sie. Er bestellte es ebenso und sie verfielen wieder in Stille, beobachteten wie die Flut kam und über die Felsen am Wasserrand glitt. Die Stille schien Snape aufgeladener als zuvor, als ob sie beide darauf warteten, das etwas passierte. Er setzte sich etwas gerader in den Stuhl und Hermione sah sich zu ihm um. Sie begann etwas zu sagen, aber bevor sie die erste Silbe gesprochen hatte, schien sie es sich anders zu überlegen.
"Di- schau der Drache dort drüben; es ist wirklich der richtige Tag für so etwas."
Snape nahm das Ablenkungsmanöver höflich zur Kenntnis und schaute nach rechts; in einiger Entfernung über dem Strand kreiste und stach ein leuchtend roter Drache in den Himmel. Jetzt fiel er Richtung Sand; Hermione japste, als er aus dem Sturzflug herausgezogen und sauber über den Strand flog.
"Glück gehabt," bemerkte Snape trocken, obwohl er eher an Erfahrung glaubte, die Kunststücke gegeben, die der Drache jetzt vollführte. Hermione sah ihn von der Seite an und lächelte kokett, bevor sie die Herausforderung annahm.
"Wohl kaum, Severus," gab sie zurück. "Er scheint ihn gut unter Kontrolle zu haben," fügte sie hinzu, offensichtlich leugnete sie, das ihr Japsen anderes vermuten ließ.
Wie er beabsichtigt hatte, folgte eine freundliche, hitzige Diskussion aus diesem anfänglichen Thema und sie waren bald vertieft in einen Vergleich der besten Glasarten für Destillierkolben.
Hermione hatte ihren Stuhl näher zu Snapes geschoben, so dass sie aus den sich nähernden Schatten kam und einige Zeichnungen in ihr Notizbuch machen konnte, dass zwischen ihnen lag, um zu erläutern, was sie zu erklären versuchte. Snape gab innerlich nach und blieb wo er war, genoss ihre Nähe und den weichen Duft ihrer sonnengewärmten Haut.
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Die Sonne war sichtbar gesunken, als Hermione sich gelassen in ihrem Stuhl räkelte, ihren Rücken streckte, als sie sich aufsetzte. Ihr Arm berührte Snapes, ein elektrischer Schlag auf ihrer Haut. Sie dachte er zittere, aber lehnte das als Vorstellung ab, genauso wie sie die Idee, dass er sie zuvor hatte küssen wollen, verworfen hatte. Wuschdenken, oder vielleicht ein wenig zu viel Sonne. Hermione schloss die Augen, seufzte leise bei ihren Gedanken und genoss die Wärme der Abendsonne auf ihrer Haut.
Als sie einen Moment später ihre Augen wieder öffnete, einige Male gegen die Sonne blinzelte, sah sie wie Snape sie anstarrte. Sie bemerkte, ohne direkt darüber nachzudenken, dass er tatsächlich braun wurde; sein Gesicht leicht golden, nicht nur von der Sonne, die in dem Moment vor ihnen unterging und das Meer in einen Feuersturm erleuchtete.
Snape sah sie immer noch an, als ob er sich nicht davon abhalten konnte; Hermione wollte nicht atmen, sie wollte das Gefühl nicht zerstören, das durch sie flutete... Wenn sie sich bewegte, wenn sie sprach, würde er wegschauen - und das hätte sie niemals gewollt. Hier und jetzt konnte sie in der Illusion versinken, dass er sie genauso liebte wie sie ihn.
Die Sonne berührte den Ozean, alles um sie herum war in ein brillantes Rot getaucht; Snapes Haut wurde noch goldener, seine Augen glänzten so schwarz, dass Hermione in ihnen versank. Erregung und Bewusstsein engten sie ein, bis es ihr kaum mehr möglich war zu atmen. Immer noch weigerte sie sich, sich zu bewegen.
Die Zeit jagte, dann verlangsamte sie sich, und schließlich entspannte Hermione sich; Snape schien sich ebenfalls zu entspannen, seufzend und auf das Meer blickend, während Hermione fühlte, wie sich das beklemmende Bewusstsein in etwas Bekanntes und Beruhigendes wandelte. Die Nervosität blieb, ein feiner Zug, der jedoch nicht länger ihre Gedanken beherrschte. Sie fragte sich wieder, ob sie die einzige war, die es fühlte. Manchmal schien Snape den Moment zu teilen, aber sie schätzte seine Freundschaft zu sehr, um sie für so etwas zu riskieren, am Ende würde sie lernen, ohne es zu leben.
Die Sonne war nun nicht mehr als ein Schimmer von Gold an der Kante der Welt, in wenigen Sekunden würde auch der vergangen sein und die Dunkelheit, die im Westen aufkam, würde die Nacht bringen.
Snape setzte sich wieder auf, streckte sich leicht, nicht gewöhnt Nichts zu tun. "Abendessen?" fragte er und drehte sich mit der Frage zu ihr um. Plötzlich bemerkte sie, dass es halb neun war und sie einen unbändigen Hunger verspürte - dieses Mal auf Essen. Sie nickte und sie erhoben sich gleichzeitig, um zurück zu der Nische zu schlendern, in die sie appariert waren.
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Stunden später lag Snape wach, versuchte über die Untersuchungen vom Morgen nachzudenken, aber war nur in der Lage an den Nachmittag am Strand zu denken. Er war gefesselt von der Idee, dass Hermione sich seiner genauso bewusst war, wie er ihrer; die Vernunft riet ihm, den Gedanken aufzugeben. Er war zwanzig Jahre älter als sie und war ihr Lehrer gewesen. Keines dieser Dinge störten ihn; Hermione war in einigen Dingen erwachsener als Frauen, die viermal so alt waren wie sie und er hielt sie nicht mehr für seine Schülerin - selbst in ihrem letzten Jahr in Hogwarts war sie nicht mehr als eine weitere plagende Anwesende im Klassenraum gewesen, vergessen, wenn sie durch die Tür war. Anders als die Mitglieder seines Hauses - die er natürlich kennen musste - fand Snape es leicht, Individuen in der Masse der Schüler, die in seinem Klassenraum kamen und gingen zu ignorieren. Die Frau, die er kannte, teilte also nur wenig mehr als den Namen mit der Schülerin, bei seinem Wissen und Verständnis von ihr, egal wie schwach das Verständnis manchmal sein mochte.
Beim Einschlafen versuchte er dieses Wunschdenken noch zu unterdrücken, aber seine Träume waren frei von diesem Versuch.
Am nächsten Morgen war er der erste beim Frühstück; Hermione folgte einige Minuten später - von dem Ausdruck auf ihrem Gesicht zu schließen, waren ihre Träume produktiver gewesen als seine.
"Ich hatte eine Idee," deutete sie an. "Santiago war ein Alchimist, oder? Und seine Akolythen waren ebenso Alchimisten?"
Snape nickte und fragte sich, worauf Hermione hinaus wollte
"Ich konnte letzte Nacht nicht gut schlafen," sagte sie, "da habe ich in den Touristenbroschüren gelesen, die im Zimmer lagen."
"Du musst vor Überspanntheit nicht geschlafen haben," sagte Snape trocken. Die Broschüren wurden für die Hotelgäste in den anderen Zimmern angeboten und waren geschwollen und uninspiriert.
Hermione lachte. "Irgendwie schon - egal, ich habe ein Bild gesehen, von etwas, das nützlich aussah." Snape nickte und bedeutete ihr fortzufahren. "Santiagos sterbliche Überreste sind in der Kathedrale, in einem silbernen Sarkophag - da war ein Bild davon. Ich bin fast sicher, dass die Zeichen in dem Silber alchimistische Symbole sind," sagte sie in einem schnellen Flüstern. "Ich will heute hingehen und mir das ansehen."
Die letzte Forderung - oder Bitte, abhängig von wessen Standpunkt man es betrachtete, bedeutete, dass Snape sich später am Tag kniend in scheinbarem Gebet in der Krypta der Kathedrale von Santiago fand, Hermione neben ihm. Sie hatten einen Vergrößerungsglaszauber auf ihren Vorschlag hin angewendet, um die Symbole auf dem Sarg zu lesen - sie waren in der Tat alchimistisch und nicht so abstrakt, wie sie aus der Entfernung schienen. Hermione murmelte verhalten und versuchte, sich die Bilder zu merken. Snape dagegen arbeitete daran, das Muster zu identifizieren statt der einzelnen Zeichen.
Seine Knie schmerzten nach einer Weile und er machte es sich etwas bequemer. Da bemerkte er den Priester, der sie von der Tür der Krypta anstarrte. Snape stieß Hermione heimlich an und nickte kaum merklich in die Richtung des Priesters. Sie sah erschreckt aus, vermutlich in ihren Gedankengängen gestört.
Sie sahen sich einen Moment an und entschieden, dass Diskretion in diesem Fall angebracht war, sie erhoben sich um zu gehen. Als sie sich umdrehten, sprach der Geistliche zu ihnen.
"Senor, Senora. Danke schön," sagte er. Sie sahen ihn überrascht an. "Es ist selten ein junges Paar mit soviel Respekt und Geist vor Santiago zu sehen. Soll ihre Ehe lang, glücklich und fruchtbar sein." Snape sah wie Hermiones Augen groß wurde und sie etwas sagen wollte. Er beeilte sich sie abzuschneiden.
"Danke, Vater." Er drehte sich um und ging; er zerrte Hermione fast mit sich, bevor sie irgendetwas anderes sagen konnte.
Sie wurden langsamer als sie Richtung Ausgang und Bibliothek gingen. Snape stählte sich für eine Walze von Fragen, die niemals kam. Stattdessen lachte Hermione.
"Danke schön," sagte sie. "Ich hätte mich komplett zum Narren gemacht."
"Daran zweifele ich," war seine einzige Antwort.
Der Sarg hatte ihnen die Antworten gegeben, die sie brauchten - Hermione tanzte fast vor Freude, als sie bemerkte, dass ihre eigenen Gedanken und Interpretationen in Bezug auf die Entstehung des Steins bestätigt wurden. Sie wollte eilig zurück nach Oxford, um mit der höheren Arbeit zu beginnen, ungeduldig damit fortzufahren.
Snape war weniger geneigt so schnell zurück zu gehen; er genoss Hermiones Gesellschaft und war selbstsüchtig genug, sie nicht mit dem Rest der Lehrerschaft in Hogwarts teilen zu wollen - wenigstens hatte sie zugestimmt erstmal in Hogwarts zu wohnen. Wie auch immer, seinen Wünschen war noch nie nachgegeben worden und so kehrten sie bald zur Schule zurück.
Hermione war unerbittlich beide Prozesse, in Hogwarts und Oxford, fortzusetzen. Sie wollte die Reaktionen beider Arbeiten bestätigen. Snape konnte keinen Grund finden seine Zustimmung zu verweigern - es waren immer noch Sommerferien und er hatte kaum etwas anderes zu tun, als seine eigenen Projekte; die waren zur Seite geschoben worden, um es ihm zu erlauben einen Weg zu finden, das zu bekämpfen was er glaubte, das Voldemorts Pläne waren; und gerade jetzt hatte er keinen Grund, sie wieder aufleben zu lassen.
Die höhere Arbeit begann an einem klaren, heißen Augusttag mit dem Zusetzen von Quecksilber zu dem weißen Puder; der wurde sofort hellviolett und änderte sich dann zu einem Blau, das den Himmel draußen spiegelte.
ÜN.: Akolythen - griech. "Begleiter"
