Hallo! So, das war etwas verwirrend, oder nicht?? Surünus-Zauber...Mutesolis...die ganze Geschichte von Arabella Figg eben. Mir gefällt der Gedanke, dass Arabella etwas mit Susan Bones zu tun haben könnte...ich wollte die Bones, bzw. Susan, auch etwas in Spiel bringen und da in HP 4 ja erwähnt wurde, dass Arabella eine alte Kämpferin ist...
Ach, ihr werdet noch erfahren, wer denn nun diese 8 Menschen, die jemanden mit dem Surünus-Zauber belegen können, sind, aber erst am Ende...*fg*
Oh, und wundert euch nicht, Sirius ist mein Lieblingscharakter, deshalb werde ich bei Sirius-Stellen immer ziemlich sentimental!!!
Nix gehört mir, außer (jetzt kommt es) Kimi und ihre Eltern! Das sind meine, meine...
So, jetzt mal weiter mit der Story!
Die freudige Botschaft
In Harrys Ohren begann es zu rauschen...Er würde die Sommerferien bei Cho verbringen müssen! Diese Begegnung ,die er so lange hatte herauszögern wollen...Er war an allem Schuld...Der Boden begann zu schwanken und Harry wurde schwarz vor Augen.
Sie muss mich hassen. Das war Harrys erster Gedanke als er wieder zu sich kam. Er wollte die Augen nicht öffnen.
"Das ist alles nur ein Traum," versuchte Harry sich einzureden, doch ihm war sofort klar, dass das nicht so war...er würde in Chos Nähe geistig alles wieder vor sich sehen...das, was er so lange versucht hatte zu vergessen...
"Harry!"
Das war Sirius Stimme. Sie klang zittrig und sehr besorgt
"Harry, wach auf!"
Widerstrebend öffnete Harry die Augen. Er blickte in Sirius´ und Arabellas besorgtes Gesicht. Sie beide sahen aus ,als hätten sie eben dem Grauen persönlich in die Augen geblickt. Sirius war wohl so geistesgegenwärtig gewesen und hatte Harry aufgefangen, bevor er auf den Boden schlug.
"Harry, was ist los? Wieso warst du so entsetzt, als ich dir gesagt habe ,dass die Tochter Cho heißt?" fragte Mrs. Figg stirnrunzelnd.
Bei der Erwähnung von Chos Namen machte Harry schnell wieder die Augen zu.
"Harry, was ist passiert? Bitte sag es mir!" drängte Sirius.
Harry spürte plötzlich, dass ihm Tränen die Wangen hinunterliefen. Er wischte sie rasch weg. Doch Sirius hatte sie gesehen, Harry las die stumme Frage in seinen Augen. Er holte tief Luft.
"ChowardieFreundinvonCedricDiggory." sagte Harry in rasender Geschwindigkeit und es klang wie ein einziges, entsetzliches Wort.
"Wie bitte?" fragten Sirius und Arabella wie aus einem Mund.
Harry seufzte.
"Cho ist...war Cedric Diggorys Freundin," sagte er leise aber deutlich.
Einen Moment herrschte beklemmende Stille. Dann sagte Arabella:
"Oh."
Harry jedoch, sah Sirius an.
"Harry..." sagte der leise.
Harry unterbrach ihn. " Jedenfalls war sie Cedrics Freundin und eigentlich wollte ich versuchen sie erstmal zu meiden. Wegen allem, was geschehen ist. Aber das hätte ja auch nur bis zum nächsten Quiddditch-Spiel geklappt;" fügte er resigniert hinzu.
Sirius und Arabella sahen sich an.Dann sagte Sirius vorsichtig:
"Aber Harry, du kannst nicht vor ihr davonlaufen. Wieso ist es denn so schlimm, dass sie Diggorys Freundin war? Sie hasst dich doch nicht!"
Aber das sollte sie, dachte Harry traurig.
Laut sagte er:
"Seit diesen Artikeln von Rita Kimmkorn halten mich so viele für nicht zurechnungsfähig."
"Was soll das denn heißen?" fragte Sirius empört.
"Naja," sagte Harry leise. "Keiner außer mir, Voldemort und Wurmschwanz war dabei als Cedric starb.Und man kann sich viele Geschichten zusammenbrauen, wie er gestorben ist."
Sirius und Arabella sahen sich erschrocken, sie hatten verstanden, was Harry meinte.
"Du meinst doch nicht etwa," sagte Sirius mit heiserer Stimme, " die glauben, dass du Cedric – "
"Nicht alle," sagte Harry leise. "Aber doch einige. Draco Malfoy – "
"Vergiss doch Malfoy." sagte Sirius. "was der denkt, brauch dir doch keine Sorgen zu machen!"
"Es ist ja nicht nur er," sagte Harry störrisch. "Ernie MacMillan und Justin Finch-Fletchley, die ganzen Cedric - Bewunderer eben..."
"Und – " fragte ihn Arabella.
"Nein," sagte Harry, der in ihrem Gesicht die Frage abgelesen hatte, "nein, Cho wohl nicht."
"Und genau das ist der Punkt," sagte Arabella leise. "Denn wenn irgend jemand, irgendeine Hexe oder Zauberer das Recht hat, dies zu behaupten, dann ist sie es."
"Arabella!" rief Sirius empört. "Arabella, ich – "
"Nein, Sirius," unterbrach ihn Arabella. "Lass mich
bitte zuende sprechen. Nun, Harry, ich sage es dir jetzt einmal und nie wieder. Du mußt , ja du mußt einfach diese Ferien bei Cho Chang verbringen, wenn du diese Anschuldigungen je von dir weisen willst. Wenn die anderen merken, dass sie, als Cedrics Freundin, diese Vermutungen nicht teilt, dann werden auch sie die Wahrheit erkennen."
Harry dachte sehr lange nach. Dann wurde ihm klar, dass Arabella Recht hatte. Wenn er mit Ernie, Justin, Cho und vor allem mit sich selbst wieder ins Reine kommen wollte, dann musste er einfach bei Cho wohnen.
"Ja," sagte er fest, "ja, du hast Recht."
Sirius sah ihn besorgt an und sagte so leise, dass Arabella es nicht hören konnte:
"Harry, du mußt das nicht tun, dass weißt du doch?"
"Doch," sagte Harry genauso leise, "doch, ich muß das tun."
Damit war es beschlossen. Sirius nagte zwar immer noch an seiner Unterlippe und Harry wußte, dass er sich große Sorgen machte, aber er wußte auch, Sirius war klar, dass er ihn nicht zurückhalten durfte.
Harry und Arabella machten ihre Besen bereit und verabschiedeten sich von Sirius.
"Du schreibst mir doch?" fragte Harry Sirius.
"Klar doch," sagte Sirius und lächelte.
Er umarmte Harry sanft und sagte leise:
"Du schaffst das schon."
"Jaaah," sagte Harry und schwang sich auf seinen Feuerblitz.
Dann nickte er Arabella zu und die beiden flogen in die Lüfte. Harry sah noch einmal zurück, doch Sirius war verschwunden. Harry fragte sich, wann er ihn wiedersehen würde. Er vermisste ihn ja jetzt schon...
Harry wußte nicht wie lange sie geflogen waren, ihm kam es wie 1 Minute vor, doch in Wirklichkeit war es wohl 1 Stunde. Bald würde Cho gegenüber stehen...was würde sie sagen? Würde sie Cedric erwähnen?
Ein energisches:
"Harry, wir sind da!" von Arabella riss ihn aus seinen Gedanken.
Erschrocken sah Harry auf. Sie waren vor einem großen Haus gelandet.
Ein großer Garten zum Quidditch trainieren, war Harrys erster Gedanke.
Inzwischen hatte Arabella Harrys Gepäck wieder auf Normalgröße gezaubert. Erst jetzt merkte Harry, wie sehr er zitterte.
Du wirst dich jetzt beruhigen , sagte er sich. Es wird alles gut...bis auf die Tatsache, dass du gleich dem Mädchen gegenüber stehen wirst, dass die Freundin des Jungen war, an dessen Tod du Schuld bist, gibt es nichts, worüber du dir Sorgen machen musst...
"Bereit?" fragte ihn Arabella.
"Ja", sagte Harry fest entschlossen.
"Gut! Dann verabschiede ich mich jetzt. Du siehst ja, wo die Tür ist. Viel Glück!"
"Aber – " rief Harry vollkommen überrumpelt.
Doch Arabella war schon disappariert. Harry starrte auf die Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte. Das konnte sie ihm doch nicht antun!
Doch er hatte keine Wahl...Harry ging auf die Haustür zu und nahm sich fest vor, Arabella bei ihrem nächsten Treffen in einen Flubberwurm zu verwandeln. Er zögerte einen Moment, dann drückte er auf den Klingelknopf.
Im selben Moment flog die Tür auf und gelbliches, pelziges Etwas stürzte sich auf ihn. Harry sah nur noch eine schlabbernde, blaue Zunge.
"Nein Giro, AUS!"
Harry rappelte sich hoch. Nun sah er auch, wer gesprochen hatte. Eine sehr hübsche ,schwarzhaarige Frau hatte sich zu ihm umgedreht und lächelte ihn entschuldigend an.Dann drehte sie sich wieder um und schrie:
"KIM! BRING SOFORT DEINEN FLORANIER HIER WEG!"
Harry war sofort klar, dass diese Frau Chos Mutter sein musste. Inzwischen hatte er Zeit sich diesen Pelzball etwas näher anzugucken. Es hatte inzwischen die Farbe gewechselt und war rot geworden.
Das Tier hatte einerseits große Ähnlichkeit mit einem Bären, andererseits sah er wieder völlig anders aus. Seine Hände waren riesig, im Vergleich zu seinem Kopf, der nur so groß wie eine Melone war, während die Hände, der Größe von einem Benzinball entsprachen. Ein anderes monströses Körperteil war die Zunge. Sie schimmerte in allen Blautönen, die man sich nur vorstellen konnte und war über einen Meter lang. Das Fell des Wesens wiederum glänzte in allen Rottönen, von tomatenrot und samtrot, über rostrot, blutrot und rubinrot, bis karminrot, feuerrot und himbeerrot.
Mrs. Chang hatte wohl Harrys Erstaunen gesehen, denn sie lächelte und erklärte:
"Das ist ein Floranier, Harry. Dieses höchst seltene Tier kommt aus Asien. Mein Mann hat es Kim einmal von einer Reise mitgebracht. Es kann seine Farbe, je seiner Stimmung nach verändern. Nun ist es etwas böse, weil ich Kim so angeschrien habe, deshalb die aggressive Farbe.
"Es kann seine Farbe wechseln?" fragte Harry. "So wie ein Chamäleon?"
"Das ist so ein Reptil der Muggel, nicht?" fragte Mrs. Chang neugierig. "Ja, ich denke so in etwa. Ach, du meine Güte, komm doch ersteinmal hinein! Ich lasse dich einfach vor der Tür stehen und vorgestellt habe ich mich auch noch nicht! Also, ich bin Mrs. Chang und wer du bist, ist mir wohl bekannt!"
In diesem Moment hörten sie laute Schritte auf der Treppe und ein Mädchen, von etwa 10 Jahren erschien.
"Kim! Na endlich!" rief Mrs. Chang. " Ist dir eigentlich klar, dass Giro unseren Gast zu Boden geworfen hat? Pass doch einmal besser auf! Und das dazu bei Harry Potter!"
"Na, soll ich jetzt etwa auf die Knie fallen?" fragte das Mädchen ungerührt. " Hauptsache, er hat Giro nichts getan!"
"Kim!"
"Mum, wenn du mich fragst, er hat gar nichts soo großartiges vollbracht, wie ihr immer behauptet!" rief Kim mit trotziger Stimme. " Ich hätte das auch geschafft!"
"Na ,das möchte ich aber gesehen haben!" ertönte plötzlich eine Stimme von der Treppe aus.
Es war Cho.
Harry war einen Moment lang sprachlos. Gerade so wollte er sein Wiedersehen mit Cho nicht beginnen...nicht so, dass sie gleich daran erinnert wurde, dass er der Junge war, der Voldemort besiegt hatte...
"Kim," sagte Mrs. Chang mit strenger Stimme, " du kennst nicht einmal die Hälfte der Geschichte. Harry, das ist unsere Jüngste, Kim. Und Cho kennst du ja schon."
"Ja", sagte Harry.
Einen seltsamen Moment lang, sahen er und Cho sich in die Augen. Dann sagte Cho:
"Hi."
"Hallo Cho." antwortete Harry.
Alle schwiegen eine Weile, dann durchbrach Mrs. Chang die Stille:
"Harry, du wirst sicherlich müde sein, leg dich doch einfach ein paar Stunden hin, wir wecken dich dann zum Abendessen. Cho, zeigst du ihm bitte, wo das Gästezimmer ist?"
"Klar, Mum."
Harry nahm seinen Koffer und Hedwig in ihrem Käfig.
"Warte, ich helfe dir. Darf ich?" fragte Cho und nahm Hedwigs Käfig.
"Die ist wirklich niedlich", sagte sie, während sie die Treppe emporstiegen. "Hedwig heißt sie, richtig?"
Harry nickte.
"Tut mir leid, das mit Giro meine ich," sagte Cho.
"Ach, das war doch in Ordnung. Dieser Floranier, Giro meine ich, der ist echt ausgefallen."
"Als mein Dad ihn mitgebracht hat, hat Kimi ihn sich gleich gekrallt und wollte ihn nicht mehr loslassen. Dad hatte ihn eigentlich für sich selbst mitgebracht, zum Forschen und ähnlichem aber Kimi hat so gequengelt, da wurde er weich. Bisher wollte sie nämlich nie ein Haustier haben, Eulen und Katzen und alle einheimischen Tiere halt, fand sie langweilig. Und einen Namen hat sie sich auch gleich ausgedacht."
"Wieso hat sie ihn gerade Giro genannt?" fragte Harry.
" Giroflée heißt Goldlack auf Französisch und da hat sie ihn halt Giro genannt. Kimi ist dem Französischem irgendwie verfallen."
"Gold? Wieso Gold?"
"Tja, Kimi hat manchmal einen sehr seltsamen Humor."
"Soll ich sie nun Kim oder Kimi nennen?" fragte Harry verwirrt.
"Nenn sie Kimi ,das tun alle. Kim nennen wir sie nur, wenn wir sauer auf sie sind. Jedenfalls freut sie sich wie irre auf den Austausch mit dieser Beauxbatons-Schule."
Inzwischen waren sie oben angelangt und Cho zeigte Harry ein gemütliches Schlafzimmer.
"Das ist dein Zimmer. Kannst dich ja einfach ein wenig hinlegen, ich sag dir nachher zum Essen Bescheid."
"Sag mal," fragte Harry neugierig, " was denn für ein Austausch?"
"Weißt du das nicht? In diesem Schuljahr kommt so `ne ganze Beauxbatons-Truppe nach Hogwarts. Und im nächsten Schuljahr gehen dann ein paar von uns nach Frankreich. Aber das ist erst ab der 6. Klasse. Die ersten bis vierten wären wohl noch zu jung, um so einen Sprach-Zauber auszuführen. Der Zauber sorgt dafür, dass man die Franzosen versteht und die uns verstehen," fügte mit einem Blick auf Harrys fragendes Gesicht hinzu. "Kimi kann ihn natürlich schon und ist total wütend, dass die Erstklässler noch nicht dürfen. Sie kommt ja dieses Jahr nach Hogwarts. Und die Fünftklässler, also ihr, ihr habt genug mit euren ZAG`s zu tun. Fleur Delacour gehört auch zu den französischen Schülern," sagte sie und verzog leicht das Gesicht.
"Und du?" fragte Harry. "Machst du auch mit?"
"Nein," sagte Cho. "Ich...ich hatte keine Lust."
Harry fragte nicht, warum. Er bat Cho ihn zum Abendbrot zu wecken und legte sich zu Bett. Für außenstehende mußte es wohl den Anschein erwecken, er und Cho waren ganz locker mit einander umgegangen und hätten einfach ganz normal gequatscht. Doch Harry war klar, dass dies nur Fassade war und er ihm war auch klar, dass Cho das auch wußte. Er hatte die Spannung und diese unnatürliche Fröhlichkeit während ihres Gespräches fast in der Luft gespürt. Und er hatte gesehen, wie traurig sie aussah.
Harry lag noch lange wach und machte sich trübe Gedanken. Dann schlief er besorgt ein.
*
Ein Klopfen an der Tür weckte Harry.
"Hey , du! Mum sagt, ich soll dich holen!"
Es war Kimi.
"Wa...ha...ha..." gähnte Harry, "ich komme schon!"
"Das sieht ja nicht nach einem 'schon' aus!" rief Kimi nach einer Minute – Harry konnte es einfach nicht lassen, sich einen frischen Sweater anzuziehen, schließlich wollte er vor Cho ja nicht wie der letzte Penner aussehen...
"Geh doch schon mal vor!" rief Harry, als ihm klar wurde, dass die Farbe seines Sweaters sich ziemlich mit seiner Hose biss.
"Na, wenn du meinst...ich glaube nicht, dass du jemals im Esszimmer ankommst!" rief Kimi gedehnt.
"Wollen wir wetten?"
"Ich wette nicht!" rief sie – und verschwand.
Doch kaum war er aus der Tür getreten, wurde Harry klar, dass die Kleine Recht hatte. Das Haus der Changs war so groß und verwirrend , dass Harry keinen blassen Schimmer hatte, von wo Cho und er gekommen waren. Ratlos sah er sich um. Wie sollte er Mrs. Chang denn mitteilen, dass er hier oben praktisch festsaß?
"Die Wette hättest du aber verloren!" hörte Harry plötzlich eine helle Stimme zu seiner rechten.
"Kimi!" rief Harry erleichtert.
"Ich hab's dir doch gesagt! Aber wenn du mir einen Gefallen tust, dann erzähl ich auch anderen nichts!" rief Kimi, von einem Ohr zum anderen breit grinsend.
"Ob du deiner Familie das nun erzählst oder nicht, das ist doch egal," sagte Harry trocken.
Kimi sah ihn abschätzend an, während sie die Treppe hinuntergingen.
"So? Und was glaubst du, würde Cho denken, wenn sie erfahren würde, dass du während eurem Gespräch soo abgelenkt warst, dass du dir nicht mal den Weg merken konntest?"
Harry erschrak. Wie viel wusste Kimi? Wusste sie etwa, dass er Cho wahnsinnig mochte, ja ,vielleicht sogar liebte, obwohl es noch nicht einmal 3 Monate her war, dass Cedric gestorben war?
"Keine Sorge, ich sage Cho nichts," sagte Kimi und grinste breit.
"Was...wie...ich meine..." stotterte Harry.
Kimi sah ihn an und diesmal sah sie das erste Mal, seit er sie kennengelernt hatte, ernst aus.
"Ich weiß genug," sagte sie leise.
Bevor Harry weiter nachfragen konnte, waren sie im Esszimmer angelangt.
Harry sah Cho am Tisch sitzen, neben einem großen Mann, der Harry strahlend anlächelte.
"Ah, unser Gast! Freut mich, Harry! Ich bin Mr. Chang!"
Er schüttelte Harry die Hand und bedeutete ihm, sich neben Cho zu setzen.
Mrs. Chang kam und tischte ein asiatisches Gericht auf. Harry hatte bisher immer gedacht, Mrs. Weasley wäre die beste Köchin der Welt, doch nun war er der Meinung, dass Mrs. Chang es noch besser konnte.
Während des Essens kam das Gespräch auf Hogwarts.
"Nun, Harry," sagte Mr. Chang, "du bist im Hause Gryffindor, nicht wahr?"
"Ja," sagte Harry, nicht ohne einen gewissen Stolz.
"Großartig! Meine ganze Familie war dort, aber es sieht so aus, als wäre Cho nicht für Gryffindor gemacht," sagte Mr. Chang, stirnrunzelnd.
"Nun, Dad," sagte Cho mit etwas säuerlicher Miene, "jetzt kannst du deine Hoffnungen ja auf Kimi setzen!"
"Oh, Cho, mein Strahlestern!" rief Mr. Chang eilig. "So hab ich das natürlich nicht gemeint! Ich wollte nur..."
"Ich weiß sehr wohl, wie du es gemeint hast, Dad;" unterbrach ihn Cho trocken.
"Außerdem," mischte Kimi sich jetzt ein, "außerdem will ich ja vielleicht gar nicht nach Gryffindor!"
"Ach Kimi, meine Pfirsichblüte!" rief Mr. Chang überschwenglich. "Ich verstehe! Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du zu deiner Schwester willst, ich dachte nur..."
"Ich will aber nicht zu Cho," sagte Kimi energisch. "Stell dir vor Dad, ich bin alt genug, um nicht immer an Chos Hosenbein hängen zu müssen...es geht ums Prinzip! Überleg doch mal...in Hufflepuff sind die Dummen, die nicht mal eins und eins zusammenzählen können...in Ravenclaw sind die Streber...in Gryffindor sind die Angeber! Aber Slytherin...Slytherin ist cool. Nicht so öde wie die anderen..."
"KIM!" rief Mr. Chang außer sich. "Du kannst doch nicht nach Slytherin wollen! Das geht doch nicht!"
Harry warf einen Blick auf Cho, die vor Zorn kochte. Man sah ihr an, dass sie versuchte, sich zu beherrschen. Doch dann explodierte sie.
"KIM ! NUR WEIL DU ZU DER ANSICHT GEKOMMEN BIST; DASS ALLE HUFFLEPUFFS FLASCHEN SIND; MUSS DAS NOCH LANGE NICHT DER WAHRHEIT ENTSPRECHEN! ICH MÖCHTE NICHT WISSEN; WAS DIE HUFFLEPUFFS SPÄTER ÜBER DICH SAGEN! EIN SO GUTES HAUS WIE HUFFLEPUFF HÄTTEST DU NICHT VERDIENT!!!!"
Nach Chos Ausbruch herrschte ersteinmal Stille.
Dann sagte Mr. Chang vorsichtig:
"Cho , meine Mondprinzessin, ich bin sicher Kimi hat das nicht so gemeint, ich – "
"Oh, wunderbar!" rief Cho wütend. "Du schlägst dich natürlich auf die Seite deiner ´Pfirsichblüte`, war ja klar! UND HÖR ENDLICH AUF MIT DIESEN SPITZNAMEN!"
Mit diesen Worten sprang sie auf und lief aus dem Esszimmer.
Mr. Chang warf Harry einen verlegenen Blick zu.
"Cho ist etwas...ähm...impulsiv. Kimis Worte haben sie wohl sehr wütend gemacht..."
"Sie hat doch Recht," sagte Harry, zu seinem Eigenen
Erstaunen.
Alle sahen ihn überrascht an, außer Kimi, die gelangweilt in die Luft starrte.
"Ich meine," sagte Harry rasch, "in Hufflepuff sind keine Flaschen! Und in Ravenclaw keine Streber! Und in Gryffindor...ach, egal...das einzige Haus ,dass wirklich schlecht ist, das ist Slytherin."
"Mmmhhpff", machte Kimi, durch einen Mund voll Reis.
"Sprich nicht mit vollem Mund!" fauchte Mrs. Chang. "Cho und Harry haben vollkommen Recht! Nachher entschuldigst du dich bei deiner Schwester! Aber nein", sie sah auf die Uhr, "am besten gleich. Wir sind sowieso fertig mit Essen. Oder möchtest du noch etwas, Harry?"
Harry schüttelte den Kopf. Er war wahnsinnig müde und machte sich zugleich Sorgen um Cho. Er half beim abräumen und wollte gerade noch oben gehen, als er Kimis Stimme hinter sich hörte.
"Ich denke mal, du willst dich nicht wieder verirren."
"Ich habe mich nicht verirrt," sagte Harry ärgerlich. "Ich hätte den Weg auch alleine gefunden!"
"Aber ja, natürlich", sagte Kimi spöttisch. "Genau deswegen hast du auch geguckt, als wärst du in der Sahara gelandet. Weil du den Weg gaaanz alleine gefunden hättest..."
Harry sagte nichts. Die beiden gingen die Treppe hinauf
und Harry fiel plötzlich auf wie ähnlich Kimi und Cho aussahen. Sie hatten beide sehr dunkle Augen, waren sehr schlank und hatten glänzende, schwarze Haare, die Cho allerdings mittellang und Kimi bis zur Hüfte trug. Harry vermutete, dass allzu langes Haar beim Quidditch sehr unpraktisch für Cho wäre.
Kimi jedoch hatte ein, ihr wohl sehr wichtiges, Markenzeichen, sie trug immer einen olivgrünen Hut , auch wenn sie sich darüber oft dumme Kommentare anhören musste. Cho und Kimi jedoch ,waren beide nicht der Typ, der immer der Menge nachströmte.
"Kimi", fragte Harry vorsichtig, "entschuldigst du dich jetzt bei Cho?"
Kimis Gesicht verdüsterte sich plötzlich und erinnerte Harry plötzlich enorm an Cho.
"Das lass mal meine Sorge sein," sagte sie fest.
Inzwischen waren sie vor Harrys Zimmer angelangt und Harry wollte gerade die Tür hinter sich schließen, da sagte Kimi, schon halb im weggehen, leise: "Du musst Cho nicht beschützen."
Bevor Harry nachfragen konnte, was sie damit meinte, war sie verschwunden.
*
Die Tage im Haus der Changs wurden Harry nie langweilig. Bei den Weasleys waren sie meistens um 8.00 Uhr aufgestanden und hatten den Tag mit Quidditch – spielen und herumalbern verbracht. Bei den Changs jedoch schliefen alle erstmal bis um 11.00 Uhr. Mr. Chang hatte Harry gleich am ersten Abend zugeraunt, alle Frauen in diesem Haus, wären fürchterliche Langschläfer und Harry solle doch, wenn er es morgens nicht mehr aushielt, einfach in sein Labor hinunterkommen, dort hielt Mr. Chang sich auch immer bis zum Frühstück um 11.30 Uhr auf. Doch Harry liebte es, so lange im Bett zu bleiben, wie er mochte. Meistens schlief er bis um 11.00 Uhr und half dann Mrs. Chang das Frühstück vorzubereiten. Cho war immer relativ pünktlich dort, doch bei Kimi konnte es vorkommen, dass sie um 14.00 Uhr noch nicht aus den Federn kam. Gleich am nächsten Tag nach seiner Ankunft hatte Harry Ron, Hermine und Sirius geschrieben. Ron und Hermine hatte er geschrieben , dass er jetzt bei Cho Chang wohne. Sirius hatte er geschrieben, dass es ihm gut ginge und er sich keine Sorgen machen brauche.
Daraufhin hatte Hermine ihm einen Brief geschrieben, der mal wieder ganz typisch für sie war:
Jo, Servus gnäd`ger Harry! Grüß Gott!
Ich bin in Österreich und musste mich doch ein wenig der Sprache anpassen. Nun, Deutsch, oder sollte ich besser "Österreichisch" sagen, ist wirklich eine tolle Sprache! Ich hatte mir vor der Reise das wichtigste deutsche Vokabular angeguckt , also so etwas wie: "Wo finde ich die nächste Bibliothek?" oder "Könnten sie mir etwas von der Hexenvergangenheit Österreichs erzählen?"
Nun, aber in Österreich sprechen die ja nicht einmal Hochdeutsch sondern mit einem Akzent. Und diese seltsamen Punkte, über dem a, dem o und dem u!
Aber nun zu dir: Du bist also bei Cho Chang?
Oh, Harry, ich weiß nicht, was ich sagen soll! Nur eines: Erst denken, dann reden! Wahrscheinlich höre ich mich an wie Mr. Weasley (das soll nicht böse gemeint sein!), aber es ist doch wahr! Aber du weißt schon, was du tust(hoffe ich)!
Aber nun zu einer tollen Neuigkeit: Ich bin Vertrauensschülerin von Gryffindor! Ist das nicht großartig? Ich konnte es kaum fassen, ich habe es erst eben durch einen Brief von Professor McGonagall erfahren. Das ist eine sehr große Verantwortung!
Ich habe meine Schulsachen schon in Österreich besorgt, also werden wir uns nicht mehr in der Winkelgasse sehen.
Bis 1. September, im Hogwarts-Express!
Alles Liebe,
Hermine
Harry freute sich für Hermine, dass sie Vertrauensschülerin war, doch er fragte sich, wie Ron reagieren würde. Ron war immer sehr neidisch, wenn andere etwas hatten, was er nicht hatte.
Eine Woche vor Schulanfang, erhielten Cho, Harry und Kimi Briefe aus Hogwarts.
In Kimis Brief stand, dass sie in Hogwarts aufgenommen war und sich am 1. September um 11.00 Uhr am Bahnsteig neundreiviertel einfinden solle. Kimi tat das mit einem verächtlichem "Püh! Als ob ich das nicht wüßte!" ab.
In Harrys Brief stand das gleiche wie jedes Jahr; er möge sich bitte pünktlich um 11.00 Uhr am Bahnsteig einfinden.
Doch dort war noch ein zweites Blatt.
Sehr geehrter Mr. Potter,
Ich freue mich, ihnen mitteilen zu können, dass sie der neue Quidditch-Kapitän der Gryffindors sind.
Zu ihren Aufgaben und Pflichten gehören unter anderem das harte Trainieren ihrer Mannschaft und, in diesem Jahr, die Einstellung eines neuen Hüters.
Ich bin mir sicher, dass sie diese Aufgabe mit Bravour meistern werden. Sobald sie wieder in der Schule sind, werde ich sie in ihre Aufgabe einweisen.
Mit freundlichen Grüßen,
S. Hooch
Harry starrte auf diese Nachricht, unfähig auch nur ein Wort hervorzubringen.
"Ich würde sagen, dass wir morgen in die Winkelgasse fahren," rief Mrs. Chang fröhlich, " dann können wir alle neuen Sachen für Kimi besorgen und alles was Cho und Harry so brauchen...Harry, geht es dir nicht gut?"
"W...wa...was?" fragte Harry benommen.
"Du guckst, als ob du in `nem Brautkleid Quidditch spielen sollst!" erklärte Kimi ihm offenherzig.
"Mmmh...so ähnlich..." murmelte Harry.
Alle starrten ihn an.
"Hääh?" fragte Kimi verblüfft. "Das muss ich mir ansehen..."
"Ich...ich bin Quidditch-Kapitän von Gryffindor", sagte Harry.
"Wow!" rief Mr. Chang. "Herzlichen Glückwunsch!"
"Das ist ja großartig!" schrie Mrs. Chang enthusiastisch.
"Toll...soll ich ihnen die Füße küssen, Mr. Präsident?" sagte Kimi spöttisch.
"Ich freue mich für dich, Harry!" sagte Cho lächelnd und warf Kimi , die leise "So, dann können Cho und Harry ja mal zusammen trainieren!" flötete, einen sarkastischen Blick zu.
Dann sagte sie: "Ich geh` nach oben, ich bin müde," und verließ den Raum. Harry fiel auf, dass sie ihren Brief aus Hogwarts fest umklammert hielt, als wolle sie ihn vor den anderen verbergen.
"Morgen, um 10.00 Uhr müssen wir losfahren!" rief Mrs. Chang ihr hinterher.
"Was hatte sie denn?" fragte Kimi verblüfft.
"Ich weiß es nicht," sagte Mr. Chang nachdenklich, "Ich weiß es wirklich nicht."
Später, als Harry in seinem Bett lag, dachte er über seinen neuen Job nach. Was würden wohl Draco Malfoy und die ganzen anderen Slytherins sagen? Ob Malfoy ebenfalls Kapitän geworden war? Das würde wieder viel Streit mit ihm geben...
Und wen könnte er als Hüter einstellen? Dean, Seamus – oder Ron? Oder ein Mädchen...vielleicht Lavender? Irgendwann schließlich schlief er ein und träumte von einem aufregenden Quidditch-Match gegen die Slytherins...und Cho saß auf der Tribüne und jubelte ihm zu...
