So, wieder ein Kapitel over...vielleicht benimmt sich Harry etwas liebeskrank, aber, naja...Männer eben...*lol* Ich mag Kimi so auf ihre Art, ich wollte einen Charakter, der Harry nicht so bewundert, wie die anderen, aber eben auch zur guten Seite gehört!

Oh, dass Hermi Vertrauensschülerin und Harry Kapitän wird, das haben wir alle geahnt, nicht???

So, nichts gehört mir, außer Chos Familie und (ja, noch jemand!) Scarlett!! Have fun!

Auf in die Winkelgasse!

Am nächsten Morgen wurde Harry durch einen Schrei geweckt.

Rasch zog er sich an und rannte nach vor die Zimmertür. Es war eindeutig Kimi gewesen, die da geschrien hatte. Jetzt war es einfach zu ihrem Zimmer zu gelangen: Er brauchte einfach nur ihren Schreien zu folgen. Harry war jetzt vor Kimis Zimmertür angelangt, doch er zögerte. Was, wenn Kimi sich gerade umzog oder so? Vielleicht hatte sie ja nur einen Pickel entdeckt?!?

Schließlich kam Harry zu dem Schluss, wer so schrie, dem musste es ziemlich egal sein, ob er nackt gesehen würde. Er trat ein.

Kimi lag im Bett und schrie wie am Spieß.

"Hey Kimi, was ist los?" fragte Harry.

"DA! DAAAA!" kreischte Kimi, als hätte gerade ihr letztes Stündlein geschlagen.

Harry sah sich stirnrunzelnd um. Er konnte den Grund für Kimis plötzliche Panikattacke nirgendwo entdecken.

"DAAAAAA!"

Plötzlich sah Harry, worauf Kimis Finger deutete. An der Wand saß eine kleine Spinne. Harry konnte nicht anders, er fing an zu lachen. Er beugte sich hinunter und nahm die Spinne in die Hand.

"Tu sie weeeeg!" brüllte Kimi schrill.

Kopfschüttelnd öffnete Harry das Fenster und warf die Spinne in den Garten. Harry war an Spinnen gewöhnt, als er bei den Dursleys noch im alten Schrank unter der Treppe geschlafen hatte, waren sie seine einzigen Mitbewohner gewesen. Kimi seufzte erleichtert auf.

"So", sagte Harry, "und nun erklärst du mir mal, warum die wegen einer Spinne das ganze Haus zusammenschreist."

"Das kann ich dir beantworten," hörte er plötzlich Chos Stimme. "Kimi hat totale Angst vor Spinnen. Sie würde lieber einen von Hagrids Knallrümpfigen Krötern küssen, als eine Spinne berühren."

"Du, Kimi?" fragte Harry verblüfft. Er hatte Kimi bis jetzt nur von ihrer trotzig- frechen und von ihrer ernsten Seite kennengelernt ,aber er hätte nie erwartet, dass dieses scheinbar so furchtlose Mädchen Angst vor Spinnen hatte.

Kimi schwieg beharrlich.

"Ja," sagte Cho lächelnd. "Wenn du sie zu irgend etwas zwingen willst, dann halt ihr ´ne Spinne unter die Nase und sie wird tun was du willst. Das wirkt immer."

Interessant, dachte Harry, das muss ich mir merken!

Nachdem Kimi noch eine Weile unter der Bettdecke gezittert hatte, warf sie Harry und Cho , mit der Begründung, sie wolle sich jetzt anziehen und Harry solle ja mal keine Hormonkrise bekommen, hinaus.

Alle frühstückten rasch und packten ihr Geld für die Winkelgasse zusammen.

Während alle Jacken anzogen, fragte Harry Cho leise: "Wie kommen wir denn eigentlich in die Winkelgasse? Ich meine, wo euer Kamin doch kaputt ist?"

Cho grinste.

"Na, rate mal! Mit so einer Untergrundbahn der Muggel fahren wir nicht, Flohpulver nehmen wir auch nicht...Was bleibt dann noch übrig?"

Harry dachte nach. Gab es den so etwas wie eine U – Bahn , nur für Hexen und Zauberer? Plötzlich machte es bei ihm klick.

"Der Fahrende Ritter!" rief Harry. "Klasse! Da bin ich erst einmal mitgefahren."

Cho lächelte und wedelte kurz mit ihrem Zauberstab. Wieder hörte Harry den ohrenbetäubenden Knall des Fahrenden Ritters.

Der riesige purpurne Dreidecker tauchte direkt vor ihnen auf.

Stan Shunpike sprang aus dem Bus. Gerade wollte er zu seiner üblichen Begrüßungsrede ansetzen, als er erkannte, wen er da vor sich hatte.

"Die Familie Chang! Die `s uns ja immer willkommen, nich´ wahr, Ern?"

Ernie Prang , der etwas griesgrämige Fahrer des Busses, nickte langsam.

Doch Stan war noch nicht fertig: "Nein, und wen haben wir denn da ? Harry Potter! Hast du letztes Mal, nicht gesagt, du seis´ Neville Longbottom ? Das hast du dir `nen blöden Scherz erlaubt!"

Stan grinste Harry an und schien Harrys Verlegenheit zu genießen. Cho warf Harry einen amüsierten Blick zu, dessen Gesicht inzwischen die Farbe einer überreifen Tomate angenommen hatte.

Stan reichte Cho galant die Hand und half ihr in den Bus. Harry wurde fast ein wenig eifersüchtig...allerdings war Cho schließlich keine Greisin und sie hätte sehr gut selber einsteigen können... Stan Shunpike war aber auch ein blöder Schleimbeutel...

Auch Kimi schien dieser Ansicht zu sein. Als Stan auch ihr die Hand reichen wollte, fauchte sie verächtlich: "Püh! Nimm du erst mal Clerasil!"

Stan wurde rot und versuchte seine vielen Pickel mit den Händen abzudecken.

Harry grinste und stieg in den Bus. Er sah, wie Cho sich rasch die Hände an ihrem Umhang abwischte. Also war sie doch nicht begeistert von Stans Nummer als Gentleman gewesen...das befriedigte Harry irgendwie.

Er setzte sich auf das Messingbett, dass Stan ihm zuwies. Cho setzte sich auf das Bett neben ihn, was Kimi mit gerunzelter Stirn aufnahm.

Alle wurden flach auf die Betten geworfen als der Bus beschleunigte.

Cho drehte sich zu Harry und fragte grinsend: "Wieso hast du dich denn als Neville Longbottom ausgegeben?"

"Och, das is´ `ne spannende Geschichte, nich` wahr Ern?" gröhlte Stan dazwischen.

Cho bedachte ihn mit einem eiskalten Blick.

"Ich habe Harry gefragt und nicht sie."

Stan wandte sich mit beleidigtem Blick ab.

Harry begann Cho zu erzählen, wie er Tante Magda aufgeblasen hatte, wie er weggelaufen war, wie der Fahrende Ritter ihn aufgelesen hatte , wie er sich als Neville ausgegeben hatte und wie Cornelius Fudge, der Zaubereiminister ihn vor dem tropfenden Kessel erwischt hatte.

"War das nicht in der Zeit, als Sirius Black hinter dir her war und das Ministerium ihn so vergeblich suchte?" fragte Cho nachdenklich.

Harry nickte und mußte plötzlich an Sirius denken. Wo war er wohl jetzt? Immer noch bei Arabella?

"Hey, ist bei euch beiden jemand zu Hause?" unterbrach Kimi forsch. "Wenn ihr einmal aus dem Fenster gucken würdet, statt ´rum zu labern , dann würdet ihr sehen, dass wir da sind!"

Harry und Cho sagten nichts. Schweigend stiegen sie aus dem Bus und reagierten auch nicht auf Stans herausforderndes " Macht euch 'nen schönen Tag, ihr zwei!".

Alle gingen in den Tropfenden Kessel und traten auf den Hinterhof. Mr. Chang tippte auf den dritten Backstein von links über dem Mülleimer und das magische Tor zur Winkelgasse öffnete sich. Alle traten hindurch und sahen sich um. Harry stellte fest, dass die Winkelgasse sich überhaupt nicht verändert hatte. Vor sich sah er Gringotts , die Zaubererbank und dort, ganz in der Nähe war Flourish & Blotts, der Buch – und natürlich Hermines Lieblingsladen, wie könnte es auch anders sein!

"Nun", sagte Mrs. Chang und sah auf die Uhr. "Lasst uns alle zuerst zu Gringotts gehen und dann sehen wir weiter."

So betraten sie Gringotts und ließen sich zu ihren Verließen führen, wobei Kimi beim Anblick von Harrys Verließ ein "Mann, du hast Kohle!" ertönen ließ. Die Changs waren, wie Harry feststellte nicht arm, aber eben auch nicht richtig reich, eben Mittelmaß.

Nachdem alle ihre Taschen aufgefüllt hatten und wieder draußen standen sagte Mrs. Chang: "Nun, ich würde sagen, wir ziehen getrennt los. Ich gehe mit Kimi ihre neuen Schulsachen kaufen und Harry und Cho können ebenfalls ihre Sachen besorgen."

Kimi machte zwar ein beleidigtes Gesicht und Harry sah ihr an, dass sie lieber alleine gegangen wäre, aber er kümmerte sich nicht darum, sondern fragte Cho (mit klopfendem Herzen), ob sie zusammen gehen wollten.

Cho nickte. Dann fragte sie ihren Vater: "Dad, wo gehst du denn hin?"

Mr. Chang trat näher zu Cho und sagte so leise, dass Kimi es nicht hören konnte: "In die Nokturngasse, mein Zuckermäuschen."

Cho und Harry starrten ihn entsetzt an.

"Das ist doch jetzt ein Scherz, oder nicht?" fragte Cho angespannt.

"Nein", sagte Mr. Chang ruhig. "Nein, ganz und gar nicht."

"Aber – " sagte Harry verblüfft.

"Hört zu, ihr beiden. Ich habe in der Nokturngasse etwas zu erledigen und möchte nicht, dass Kim und deine Mutter, Cho, etwas davon erfahren. Okay?"

"Was hast du dort zu erledigen?" fragte Cho ohne Umschweife.

Mr. Chang schwieg.

"Hat es etwas mit Voldemort zu tun?" fragte Harry geradeaus. "Ich meine natürlich Du-weißt-schon-wen," fügte er rasch hinzu.

"Ist schon gut, Harry", sagte Mr. Chang fest. "Nenn ihn ruhig beim Namen, das stört mich nicht. Es ist gut, dass einige von uns den Mut dazu haben. Daran sieht man, wer ein echter Kämpfer ist. Du-weißt-schon-wer sieht es als einen Triumph, dass so viele Angst davor haben, seinen Namen auszusprechen. Auch ich sollte damit anfangen. Voldemort."

Harry lächelte stolz.

"Nun", sagte Mr. Chang leise, "ich will mich ein wenig umhören, ob Voldemort schon jemanden getötet hat. Im Tagespropheten steht ja nichts, da Fudge alles unter der Decke halten will. Und wo könnte man solche Informationen besser erhalten, als in der Nokturngasse?"

Cho seufzte und sagte leise: "Sei vorsichtig, Dad."

Sie zog Harry am Ärmel davon.

"Choooooo!" rief Mrs. Chang ihnen nach. "Wir treffen uns in zwei Stunden vor Florian Fortescues Eissalon! Okay? Seid bitte pünktlich!"

"Ja, Mum!" rief Cho.

"Wo wollen wir denn zuerst hin?" fragte sie Harry, während sie ihrem Vater nachsah, der in Richtung Nokturngasse ging.

"Wie wär's mit Madam Malkins?" meinte Harry.

"Ja, das ist eine gute Idee", sagte Cho, " ich brauche unbedingt einen neuen Quidditchumhang!"

Als sie Madam Malkins betraten kam einen sofort eine ziemlich pummelige Hexe entgegen, die einen grell violetten Umhang trug.

"Aaaah, Miss Chang!" rief sie fröhlich. "Schön sie zu sehen! Und das ist..." sagte sie begeistert und ließ ihre Blicke über Harrys Stirn schweifen.

"Harry Potter", sagte Cho trocken.

In diesem Moment kam Madam Malkin aus dem Hinterzimmer.

"Guten Tag, Miss Chang, guten Tag Mr. Potter! Was wünschen sie bitte?"

"Ich möchte bitte einen dunkelblauen Umhang aus Fallschirmseide zum Quidditch spielen!" sagte Cho.

"Und was wünschen sie Mr. Potter?" fragte die violett bekleidete Hexe atemlos.

"Ich", sagte Harry, während er sich umsah, "ich möchte einen schwarzen Hogwartsumhang für den Alltag, dann auch einen Umhang aus Fallschirmseide, aber in Rot, und einen Festumhang, bitte."

"Hey, du machst ja Großeinkauf", sagte Cho lächelnd.

"Ja", sagte Harry, "mein Quidditch – und Festumhang ist mir zu kurz geworden und der normale, der...ähm...ja...der...auch."

Harry atmete erleichtert auf. Beinahe hätte er gesagt, dass sein Umhang nicht zu kurz, sondern durch einen sehr aggressiven Knallrümpfigen Kröter angekokelt und durch Voldemort zerrissen war, was Cho gegenüber wohl nicht besonders taktvoll gewesen wäre.

Cho lächelte und wurde just in diesem Moment von der Hexe im violetten Umhang aufgefordert sich auf einen Stuhl zu stellen, damit der Umhang mit Nadeln auf die richtige Länge abgesteckt werden konnte.

Auch Harry folgte Madame Malkins Anweisung und stellte sich auf den Stuhl daneben.

"Sag mal", fragte er Cho, während Madame Malkin ihm die Nadeln so fest in den Umhang stach, als wolle sie heute noch einen Mord begehen, "weißt du eigentlich, warum dieses Jahr wieder Festumhänge auf der Liste stehen? Wird dieses Jahr wieder ein Weihnachtsball abgehalten?"

Im nächsten Moment hätte er sich auf die Zunge beißen können. Wie konnte er nur den Ball erwähnen! Cho war mit Cedric hingegangen und...

Cho, die seinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte, unterbrach seine Gedanken.

"Harry, du mußt nicht immer alles was du sagst analysieren! Es ist okay, wirklich! Du musst keine Angst haben, dass ich in Tränen ausbreche, oder so. Ehrlich."

Sie sah ihm fest in die Augen. Harry nickte.

"Ja, entschuldige, Cho."

Sie ging nicht darauf ein sondern sagte: "Ich denke, da der letzte Ball ein ziemlicher Erfolg war, werden sie dieses Jahr wieder einen veranstalten."

"Mmmhh", sagte Harry.

Ihm hatte der Ball letztes Jahr nicht sehr viel Spaß gemacht...nachdem Cho mit Cedric gegangen war, war Harry mit Parvati, aus seiner Klasse, hingegangen. Die hatte sich nach einer Viertelstunde mit ein paar Jungen Beauxbatons abgesetzt ,was allerdings, wie Harry sich eingestand, seine eigene Schuld gewesen war.

Harry hing eine Weile seinen Gedanken nach während Madame Malkins den Umhang fertigstellte. Die Hexe, die Cho bediente, versuchte jetzt sie zu einem violetten statt blauem Umhang zu überreden.

"Dieses leuchtende violett ist die neueste Mode! Die Jungen werden Augen machen, Miss Chang!"

"Ach, nein danke", sagte Cho höflich. "Ehrlich gesagt, ich möchte nicht wissen, wie meine Quidditchmannschaft reagieren würde, wenn ich mal eben die Hausfarben ändern würde."

In diesem Moment überreichte Madame Malkin Harry seine drei fertigen Umhänge , der Festumhang wieder in grün, und auch die violette Hexe überreichte Cho mit einigem Murren den dunkelblauen Umhang.

Cho und Harry verließen den Laden und sie gingen weiter zu Qualität für Quidditch und bestaunten die neuesten Quidditchumhänge.

"Kein Vergleich zu unseren, was?" seufzte Cho, als sie das neueste Model, einen regenabstossenden, thermosensiblen, hauteng geschnittenen Umhang, der noch viele Funktionen mehr hatte, namens Weatherjacket, betrachteten.

Nachdem sie sich von den Quidditchdingen losgeeist hatten, besuchten sie andere Läden, wie z. b. die Apotheke. Die Winkelgasse bot genug Abwechslung, um sich zwei Stunden zu beschäftigen. Öfters trafen sie andere Schüler aus Hogwarts. Dean Thomas und Seamus Finnigan, Harrys Mitschüler aus Gryffindor, fielen fast die Augen raus, als sie Harry mit einem der begehrtesten Mädchen der Schule sahen. Als sie gerade die Magische Menagerie verließen, wurden sie durch ein schrilles Kreischen gestört.

"Cho! Hey, Sweeeeetieeee!"

Harry drehte sich um und sah nur noch einen roten Wirbelwind, der Cho um den Hals fiel.

Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass er ein Mädchen vor sich hatte. Sie hielt Cho so fest umklammert, als wolle sie sie nie wieder loslassen. Doch Cho schien das nichts auszumachen.

Warum, fragte sich Harry, müssen sich Mädchen immer so durchknuddeln?

Das Mädchen löste sich von Cho und musterte ihn eingehend. Harry tat das gleiche. Das Mädchen musste etwa in seinem Alter sein. Es hatte lange, rote Locken, nein, sie hatten irgendwie eine besondere Farbe, so rot, orange und gelb gemischt...wie Feuer, aber wunderschön. Beinahe golden sahen sie aus.

Sie war genauso groß wie er. Dazu hatte sie noch die blauesten Augen, die er je gesehen hatte.

Das Mädchen kreischte inzwischen in einer so hohen Lautstärke, dass die halbe Winkelgasse schon zu ihnen sah, was ihr allerdings egal zu sein schien: " Meeeensch, Süüüüße! Ist ja Waahnsinn! Dass wiiir uns vorher nochmal seeehen!"

Cho lächelte strahlend und versuchte etwas zu sagen, doch das Mädchen schrie schon weiter: "Ooooh, alle Leute gucken ja schon! Ich red ein bisschen leiser, ja?"

Cho mußte lachen und sagte grinsend: "Ja, das wär` nicht schlecht!"

Das Mädchen grinste zurück und senkte Stimme um einige Oktaven.

"Und wer ist dieser junge Mann?" fragte sie breit grinsend. "Ach, ich seh' schon: Harry Potter!"

"Ähm...Hi", sagte Harry vorsichtig.

"Ich heiße Scarlett, Scarlett Thora McXandler", sagte sie fröhlich."Ich komme dieses Jahr nach Hogwarts."

"Tatsächlich?" sagte Harry verblüfft. "Du bist doch keine 11 Jahre!"

Scarlett lachte.

"Nein, bin ich auch nicht. Vorher ging ich auf eine...eine Privatschule."

"Scarlett und ich haben uns bei einer Freizeit des MLJ, dem Magischen Londoner Jugendchores kennengelernt", erklärte Cho.

Das überraschte Harry.

"Du singst im Chor, Cho?" erkundigte er sich verblüfft.

Cho lächelte verlegen. "Ja, schon seit 8 Jahren!"

"Hast du irgend etwas dagegen?" fragte Scarlett mit funkelnden Augen.

"Nein, natürlich nicht! Warum sollte ich auch?" sagte Harry eilig.

"Das möchte ich dir auch geraten haben!" murmelte Scarlett. Plötzlich sah sie erschrocken auf die Uhr.

"Ach, du Scheiße, ich muss los! Wir sehen uns!"

"Du fährst mit dem Hogwarts-Express, oder nicht?" fragte Cho sie.

"Nein, tu ich nicht! Ich bin schon vorher da."

"Warum denn das?" fragte Harry neugierig.

"Ach, lange Geschichte", murmelte Scarlett und wurde, wie es schien, ein wenig rot. "Naja, ich muss gehen! Wir sehen uns in Hogwarts!"

Sie verschwand.

Harry sah ihr verblüfft hinterher. "Ähm...das Thema hatte sie wohl nicht so gerne, was?"

Cho zuckte mit den Schultern. "Sie redet nicht gerne über ihre Familie. Aber wir sollten uns jetzt auch beeilen. Wir müssen noch zu Flourish & Blotts."

Sie betraten den Laden und besorgten ihre Bücher. Gerade als Harry sich ZAG`s – Eine Möglichkeit zur Selbsterkenntnis holte, hörte er hinter sich die Stimme, die ihm im Moment am wenigsten willkommen war.

"Hey, Potter! Ich würde aufpassen – schließlich könnte jeden Moment der dunkle Lord hier auftauchen und das wirre Vogelnest da auf deinem Kopf wegpusten, nicht wahr?"

Es war Draco Malfoy. Zusammen mit seinen Freunden Vincent Crabbe und Gregory Goyle war er hinter Harry getreten.

"Malfoy", sagte Harry kühl. "Solltest du nicht deinem Vater dabei helfen, Voldemort zu dienen?"

"Potter, sprich nicht über Dinge, von denen du keine Ahnung hast!" fauchte Malfoy. "Wir dienen niemandem, wir helfen nur dreckige Schlammblüter, wie deine Granger, zu entsorgen. Und so ein Gesindel wie dich natürlich," fügte er breit grinsend hinzu.

In diesem Moment trat Cho zu ihnen. "Harry, wir müssen los. Kommst du?"

Malfoy wandte sich zu Crabbe und Goyle um. "Hey Freunde, seht mal wen Potter dabei hat! Wenn das nicht du kleine Hure diesem Diggory ist!"

Das saß. Harry wurde leichenblass. Er stürzte mit erhobenem Zauberstab auf Malfoy zu. Doch Cho hielt ihn zurück.

"Nicht", flüsterte sie. "Das will er doch nur."

Laut sagte sie: " Besser seine Hure, als dein Date!"

Malfoy wurde ebenso blass wie Harry. Seine ohnehin schon blasses Gesicht fing an zu flackern.

Beinahe glaubte Harry, Malfoy würde Crabbe und Goyle gleich den Befehl "Ergreift Sie!" geben. Doch Malfoy sah plötzlich aus dem Fenster, zuckte zusammen und nickte Crabbe und Goyle zu. Ohne ein weiteres Wort verließen die drei den Laden.

Harry sah ebenfalls aus dem Fenster. Dort hinten sah er Malfoy, wie er einer blonden Gestalt entgegenlief.

"Wahrscheinlich seine Mutter", dachte Harry.

Er drehte sich zu Cho um, die Malfoy nachstarrte.

"Was meintest du denn mit 'dein Date' ?" fragte Harry neugierig.

"Ach, vorhin, als du deine Bücher für Wahrsagen besorgt hast, da hat er mich gefragt, ob wir nicht mal zusammen ein Butterbier trinken wollen. Naja, ich habe 'Nein' gesagt", erklärte Cho spöttisch.

Harry jubelte innerlich. Tja, zu früh gefreut, Malfoy! dachte er fröhlich. Bei Cho würde Malfoy nicht landen können!

Cho und Harry verließen Flourish & Blotts und gingen zu Florian Fortescues Eissalon. Kimi, Mr. und Mrs. Chang warteten schon.

"Na, alles besorgt?" erkundigte sich Mrs. Chang fröhlich.

"Alles", entgegnete Cho. "Kimi, was ist das denn?"

Mrs. Chang seufzte auf. "Kimi ließ sich nicht davon abbringen eine Eule zu kaufen."

"Aber sie hat doch schon Giro!" rief Cho aufgebracht. "Wozu braucht sie denn zwei Haustiere?"

"Ach, Giro kann ich ja nicht nehmen um Post zu verschicken!" erklärte Kimi treuherzig.

"Kimi, wusstest du, dass es auch Schuleulen in Hogwarts gibt?" mischte Harry sich ein.

"Klar!" fauchte Kimi, "aber es ist einfach ätzend, wenn ich mir jedesmal 'ne Schuleule ausleihen muss."

Cho seufzte, aber sie sagte nichts mehr. Kimi zog inzwischen ihren neuen Zauberstab aus der Tasche.

"Eiche und Drachenherzfasern", sagte sie stolz.

"Was hast du denn für einen?" fragte Harry Cho.

"Aus Elfenbein, mit einem Einhornhaar drin."

"So", mischte sich Mr. Chang ein. "Wir sollten jetzt gehen."

Bei näherem Hinsehen sah Harry, dass Mr. Chang angespannt und besorgt aussah. Was hatte er wohl in der Nokturngasse herausgefunden? Harry sah Cho an. Sie blickte zurück und sah ebenfalls sehr besorgt aus.

"Ich will noch ein Eis", quengelte Kimi.

"Ach, mein Dornröschen, kauf ' dir doch noch eins!" rief Mr. Chang plötzlich. "Liebling", sagte er zu Mrs. Chang, "geh doch mit ihr."

Mrs. Chang sah ihn überrascht an, tat es aber, ohne zu fragen.

Kaum waren die beiden außer Hörweite, fragte Cho: "Dad, was hast du herausgefunden? Was ist mit Du- weißt- schon- wem?"

Mr. Chang seufzte. "Es sieht nicht gut aus. Ich habe gehört, dass er auf dem Weg nach Askaban ist, um die Dementoren freizulassen und auf seine Seite zu holen. Was wiederum bedeutet, dass wahrscheinlich bald alle Gefangenen von Askaban auf freiem Fuß sind."

Harry wurde es ganz kalt. Wenn die Dementoren frei gelassen wurden, dann war niemand mehr vor ihrem grausamen Kuss sicher!

"Aber", sagte er, "Dumbledore muss doch etwas tun können. Irgendwas."

Mr. Chang schwieg eine lange Zeit. Dann sagte er: "Das ist nicht so einfach, wie du denkst, Harry. Fudge wird Dumbledore nicht mehr die Entscheidungsfreiheit geben, die er vor Dum...ich meine vor Voldemorts Wiederentstehung hatte. Er wird Dumbledore scharf im Auge behalten und jeden seiner Schritte scharf überwachen. Natürlich wird er auf keinen Fall zulassen, dass Dumbledore sich gegen die Dementoren stellt. Fudge hält diese Monster für seine Beschützer, ihm ist nicht klar, dass sie Sklaven Voldemorts sind."

Harry biss die Zähne zusammen. Er dachte an Sirius...was wenn Voldemort ihn erledigen wollte? Die Anhänger Voldemorts, die in Askaban gesessen hatten, wussten vielleicht auch, dass Sirius sich in einen Hund verwandeln konnte. Harry musste ihn warnen!

"Im Moment können wir nichts tun, Harry", sagte Mr. Chang, der Harrys Gesichtsausdruck gesehen hatte.

Harry schwieg. Er schwieg die ganze Zeit, als sie wieder in den Tropfenden Kessel gingen, mit dem Fahrenden Ritter nach Hause fuhren und als er, Cho und Kimi dabei halfen, die vielen Einkäufe auszuräumen. Man sah ihm jedoch an, dass er sich im Moment nichts sehnlichster wünschte, als auf seiner Zimmer zu gehen. Cho erlöste ihn schließlich, indem sie erklärte, sie sei sehr müde, und ob Harry nicht auch schon ins Bett wolle, schließlich könne er nachher in Hogwarts auch nicht mehr so lange schlafen. Harry lächelte ihr dankbar zu und begab sich nach oben. Kaum, dass er in seinem Zimmer angekommen war, klopfte es am Fenster. Hedwig hob sich schneeweiß gegen die dunkle Nacht ab. Sie hatte einen Brief dabei. Harry ließ sie ein und öffnete den Brief. Er war von Sirius!

Lieber Harry,

ich hoffe es geht dir gut. Ich bin im Moment bei Remus .

Voldemort wird mächtiger, ich werde aufatmen, wenn du endlich in Hogwarts unter Dumbledores Schutz bist. Mach dir um mich keine Sorgen. Harry, ich werde eine Weile fort müssen. Dumbledore hat einen wichtigen Auftrag für mich. Du hast sicher davon gehört, dass Voldemort auf dem Weg nach Askaban war. Nun, er hat es getan. Er hat alle Dementoren freigelassen, sie kämpfen jetzt an seiner Seite. Auch die Gefangenen sind frei. Ich denke, Dumbledore hat gerade mir den Auftrag erteilt, weil er möchte, dass ich Abstand halte, von den Dementoren und den alten "Kollegen". Abstand vor allem. Aber bitte, mach dir keine Sorgen um mich, achte lieber darauf, dass dir nichts passiert. Von meinem Auftrag kann ich dir nichts erzählen, es ist zu gefährlich, jetzt, in diesem Zeitraum, aber du wirst es eines Tages erfahren.

Grüße an Ron und Hermine.

Schreibe mir, wann immer du willst, du weißt ja, Hedwig wird mich finden.

Sirius

Harry starrte auf den Brief. Ihm schossen Tränen in die Augen. Sirius würde wieder fortgehen...wer weiß wann er ihn wieder sah. Also war Voldemort fast am Ziel! Mit den Dementoren, an seiner Seite...und was war das für ein geheimnisvoller Auftrag, wieso durfte Sirius ihm nichts sagen?

Harry dachte diesen Abend lange nach, über Sirius, über Cho – und über Voldemort.

*

Die Tage von Harrys letzter Ferienwoche vergingen rasch. Harry war in dieser Zeit sehr schweigsam, was besonders Kimi sehr störte. Sie machte ihm das schmeichelhafte Kompliment, er sei stumm wie ein Fisch, der gerade am Angelhaken hänge.

Am Abend vor der Reise, packte Harry all seine Sachen zusammen und setzte Hedwig in ihren Käfig. Morgen würde er endlich Ron und Hermine wiedersehen!

Doch Harry fragte sich auch, wie er sich in Hogwarts Cho gegenüber verhalten sollte. Er hatte ganze 3 Wochen mit ihr in einem Haus gelebt, sie waren richtige Freunde geworden! Obwohl sie für ihn mehr war, als nur eine Freundin...

In Hogwarts jedoch, herrschte eine ganz andere Atmosphäre. Cho und er waren nicht einmal im selben Haus! Wie sollte er ihr bloß begegnen...

Nach 3-stündigen Überlegungen kam Harry zu dem Schluss, dass er alles auf sich zukommen lassen mußte. Er würde sehen, wie Cho sich verhielt und dann würde er weiter sehen...

Harry gähnte und schlief erschöpft ein.