`lo! So, das war die Winkelgasse...

Übrigens, nur mal so als Anmerkung, mir sind Spinnen auch nicht sehr sympathisch, aber meine größte Angst ist es nicht...

Oh, und ich fand Quidditchumhänge aus Fallschirmseide ganz nett.

Wegen Scarlett, denkt bitte nicht, dass hier ein Girl mit goldenen Haaren rumläuft!!! Damit wollte ich nur ausdrücken, dass sie ne ganz besondere Haarfarbe hat...

Ich weiß, die Auswahl zieht sich etwas hin, aber ihr lernt noch neue Leute kennen und so...das Lied vom Hut hab ich übrigens selbst gedichtet, wollte keins aus den Büchern nehmen, das wär ja doof. Nix gehört mir, außer Kim und Family, Cho natürlich nicht, Scarlett und noch ein paar Erstkläßler.

. Überraschungen bei der Auswahl

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich wie gerädert. Er hatte wohl gestern Abend zu lange nachgedacht...

Alles in Allem herrschte an diesem Morgen eine ziemliche Hetze. Kimi versperrte ungefähr zwei Stunden das Bad, bis sie sich dazu herabließ Cho und Harry einzulassen. Harry überließ wiederum Cho den Vortritt, frühstückte in der Zwischenzeit und hatte im Endeffekt noch genau 5 Minuten, bis sie losfahren wollten.

Vermutlich, dachte er, während er sich die Zähne putzte, wollte Kimi nun doch einen einigermaßen guten Eindruck hinterlassen.

Wieder fuhren sie mit dem Fahrenden Ritter. Stan Shunpike ließ zwar wieder ein paar spitze Bemerkungen gegen Harry, Cho und Kimi ab, doch sie ließen sich ihre gute Laune nicht vermiesen.

Harry freute sich einerseits Hogwarts, Ron und Hermine wiederzusehen, doch andererseits hatte er die Zeit bei den Changs sehr genossen. Wer wußte denn schon, ob er das jemals wiedererleben würde...

"Hey, Harry, aufwachen!" riß ihn Chos Stimme aus seinen Gedanken.

Sie waren am Bahnhof King´s Cross angelangt. Harry, Cho und Kimi stiegen aus und wandten sich dem Eingang zu.

"Ihr braucht nicht mitkommen!" sagte Kimi zu ihren Eltern.

"Aber Kimi, mein Engelchen, natürlich kommen wir mit! Es wäre doch gelacht, wenn..."

"Nein", unterbrach Kimi ihren Vater. "Ich schaff ' das schon alleine."

Mr. Chang wollte widersprechen, doch Kimi ließ sich auf keine Diskussion ein. So verabschiedeten Mr. und Mrs. Chang sich von ihren Töchtern, Mrs. Chang umarmte Harry, Mr. Chang nannte Cho noch einmal "Schätzelchen" und schließlich ließen sie die drei alleine und gingen davon.

Harry sah Kimi an und merkte, dass sie nun wohl doch etwas ängstlich war.

Am Tor zwischen den Bahnsteigen neun und zehn blieben sie stehen.

"Na, wer will zuerst?" fragte Cho grinsend.

Ein Blick auf Kimis blasses Gesicht genügte und man merkte, dass sie nicht als erstes durch das Tor gehen wollte. Schließlich erbarmte sich Cho und sagte: "Dann gehen wir eben alle zusammen."

Sie nahm Kimis rechte, Harry Kimis linke Hand (obwohl er lieber mit jemand anders Händchen gehalten hätte) und liefen los. Harry spürte den kalten Windzug des frühen Septembermorgens und schon hatten sie es geschafft. Der Hogwarts-Express stand ihn seiner ganzen Breite da. Sofort ließ Kimi Harrys und Chos Hände los.

Ein Blick genügte und Harry sah Ron und Hermine. Sie standen mit Mr. und Mrs. Weasley, Ginny, Fred und George auf dem Bahnsteig und versuchten gerade ihre Koffer in den Zug zu wuchten.

"Harry, Harry, da bist du ja!" kreischte Hermine aufgeregt und rannte auf Harry zu, mit Ron im Schlepptau.

"Ich geh` schon mal in den Zug", sagte Cho fröhlich.

"Was ist denn mit Kimi?" fragte Harry stirnrunzelnd.

"Dreh dich mal um!"

Harry sah sich um und ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Kimi stand inmitten einer Horde von Jungen, die ihr alle anboten ihren Koffer tragen zu dürfen. Schließlich trug sie diese Aufgabe einem Jungen mit blonden Strubelhaaren auf, wobei sie ihn noch mit einem gütigen "Such mir gefälligst ein großes Abteil aus!" bedachte.

"Siehst du, sie hat ihren Fanclub schon gefunden, jetzt braucht sie uns nicht mehr!" sagte Cho lachend und mit diesen Worten verschwand sie im Zug.

In diesem Moment hatten Ron und Hermine Harry erreicht.

"Mensch Alter, da bist du ja!" rief Ron in voller Lautstärke und schlug Harry auf die Schulter.

"Oooh, Harry, wie schön dich wieder zu sehen!" rief Hermine nicht minder begeistert und fiel ihm um den Hals. Harry sah das Abzeichen des Vertrauensschülers auf Hermines Brust schimmern. Ron sah etwas säuerlich aus und wandte sich ab. Doch Harry strahlte und sagte nur: "Endlich."

"Komm, Mum und Dad wollen dich noch begrüßen!" rief Ron.

Die drei traten hinüber zu Mr. und Mrs. Weasley. Dort gab es ein großes Hallo. Mrs. Weasley konnte sich gar nicht wieder einkriegen und Harry war sofort klar, dass sie den Brief gelesen, wo Harry Ron und Hermine von dem eingebrannten Dunklen Mal im Rasen der Dursleys berichtet hatte. Sie schluchzte, drückte Harry an sich und murmelte unter ihren Schluchzern etwas von "was hätte ihm doch alles passieren können!".

Ginny wurde, wie immer, knallrot und sagte so leise "Hallo", dass man wohl ein Hörgerät gebraucht hätte, um sie zu verstehen.

Harry verbrachte also die letzten Minuten vor der Abfahrt des Zuges damit, mit den Weasleys zu reden und ihnen zu versichern, dass es ihm gut ginge. Wie immer sprangen Harry, Ron und Hermine in letzter Sekunde in den Zug und hätten beinah Pigwidgeons Käfig vergessen, wenn Hermine ihn nicht schnell mit dem Aufrufe-Zauber geholt hätte. Sie suchten sich ein leeres Abteil und ließen sich in die Sitze fallen.

"Also", sagte Ron ungeduldig, "nun erzähl mal genauer, Harry! Wie war das mit dem Dunklen Mal?"

Harry begann zu erzählen, wie er das Mal entdeckt hatte, wie Sirius ihn zu Mrs. Figg gebracht hatte, wie er bei Cho gelandet war und was Sirius ihm in seinem Brief geschrieben hatte. Dass er in Ohnmacht gefallen

war, als er erfahren hatte, bei wem er würde wohnen müssen, das verschwieg er allerdings.

Als er geendet hatte, sahen Hermine und Ron ihn wie vom Donner gerührt an.

"Susan Bones lebt in einem Waisenhaus?" fragte Hermine. "Das habe ich nicht gewußt."

"Die alte Oma hat einen Feuerblitz?" fragte Ron ungläubig, den diese Tatsache viel mehr zu bestürzen schien, als alles andere.

"Und was ist das bloß für ein merkwürdiger Auftrag für Sir..." fing Hermine an.

Doch in diesem Moment klopfte es an der Tür. Hermine brach ab.

"Jaah?" fragte Harry erschrocken.

Cho steckte den Kopf herein. "`tschuldige, ich wollte nicht stören, alle anderen Abteile im Zug sind voll und da dachte ich..."

"Setz dich!" unterbrach Harry sie.

Cho lächelte. "Danke."

Es wurde eine recht vergnügliche Fahrt. Hermine fragte Cho über die ZAG`s aus, Ron spielte mit sich selbst Zauberschach, bis Seamus Finnigan ihn zu einer Partie herausforderte. Das hätte er lieber bleiben lassen sollen, denn Ron gewann haushoch. Harry sah aus dem Fenster und dachte nach. Er fragte sich, warum Cho kein Abteil mehr abgekriegt hatte, obwohl sie doch vor Harry, Ron und Hermine in den Zug gestiegen war! Da konnte doch etwas nicht stimmen...

Später spielte er noch mit Ginny, Fred und George "Snape explodiert".

Schließlich ging Seamus mit einem sauren Gesicht davon und auch Fred, George und Ginny verzogen sich. Plötzlich fiel Harry ein, dass er Ron und Hermine ja noch gar nicht von seinem neuen Posten als Quidditch-Kapitän erzählt hatte!

Hermine erzählte Cho gerade von ihrem Posten als Vertrauensschüler und Ron starrte aus dem Fenster und murmelte etwas von "Springer nach links, ja, gleich bist du schachmatt..."

"Ähm", sagte Harry vorsichtig. "Ich...ich muss euch noch was ...erzählen."

"Ja?" fragte Ron, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden. "Schieß los!"

"Ich", begann Harry, "ich bin der neue Quidditch-Kapitän."

Rons Kopf flog herum, Hermine riss die Augen auf, nur Cho blieb gelassen, was ja durchaus verständlich war.

"Oh Harry!" rief Hermine. "Herzlichen Glückwunsch, das ist großartig!"

"Danke", murmelte Harry, sah jedoch Ron an.

"Klasse!" fauchte dieser. "Hermine ist Vertrauensschülerin, du Quidditch-Kapitän und wo bleib' ich?"

"Ach Ron", seufzte Hermine, "das können wir doch auch nicht ändern! Es gibt eben nur einen Vertrauensschüler pro Haus! Ja, und Professor McGonagall hielt mich wohl für...ähm...geeignet. Und Harry ist nun mal schon seit Ewigkeiten beim Quidditchteam dabei, also liegt es doch auf der Hand, dass..."

"Mmmhhpff", unterbrach Ron sie und starrte aus dem Fenster.

Während der restlichen Zugfahrt sprach er kein Wort mehr. Als sie alle ausstiegen tat er schließlich so, als wäre nichts gewesen.

"Haaallooo Hagrid!" kreischte Hermine plötzlich.

Die riesige Silhouette Hagrids erhob sich gegen den dunklen Himmel.

"'lo ihr drei...nein ihr vier! Hallo Cho, wie geht es deinem Dad?" rief Hagrid laut.

"Gut!" rief Cho zurück. Sie alle kletterten schnell in eine der pferdelosen Kutschen, die darauf warteten, sie zur Schule zu bringen.

"Woher kennt Hagrid denn deinen Vater, Cho?" fragte Hermine neugierig.

"Oooch, mein Vater forscht oft über Hagrids Magische Geschöpfe. Und uns fragt er dann immer sowas wie 'Wußtet ihr, dass Hippogreife den Menschen, bei dem sie leben, für ihre Mutter halten?'"

Harry, Ron und Hermine mußten lachen und Harry wußte, dass sie dasselbe dachten wie er: Seidenschnabel hielt also Sirius für seine Mama? Bei dem Gedanken an seinen Paten wurde Harry traurig. Wo mochte er jetzt wohl sein?

"Oooh", seufzte Hermine glücklich und sah aus dem Fenster, "bei diesem Wetter hätte ich auch Lust über den See zu fahren! Noch nicht einmal die Sonne ist untergegangen!"

Harry lehnte sich in die Kissen zurück und war einfach nur glücklich; er war in Hogwarts, er war wieder mit Ron und Hermine zusammen und er verstand sich mit Cho genauso gut wie in den Ferien!

Schließlich waren sie angekommen. Die Kutsche stoppte und Harry, Ron, Hermine und Cho stiegen aus und gingen die Treppe zum Schlossportal hoch.

"Endlich wieder Hogwarts!" sagte Cho strahlend. Gerade als sie die große Halle betreten wollten, hörten sie schnelle Schritte hinter sich. Es war Madame Hooch, die ganz außer Atem war. "Miss Chang! Gut, dass ich sie noch erwische! Professor Dumbledore wird gleich die neuen Kapitäne der Quidditch-Mannschaften bekanntgeben und ich wollte sie fragen, ob sie sich immer noch sicher sind, dass sie nicht der Kapitän für Ravenclaw werden wollen?"

Harry starrte Cho an, die inzwischen mit leicht zitternder Stimme sagte: "Nein, ich will nicht und ich bin mir absolut sicher, also hören sie bitte auf, mich ständig mit ein und derselben Frage zu löchern!"

Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging auf die große Halle zu.

"Cho!" rief Harry erschrocken und rannte ihr nach.

"Was?"

"Ich..." Er blieb stehen und schaute sie unverwandt an. "Ich verstehe dich nicht, Cho! Wieso hast du denn nicht erzählt, dass du Kapitän bist? Du musst die Nachricht doch am selben Tag wie ich bekommen haben! Und, warum, um Himmels Willen, willst du nicht?!?"

"Herrgott nochmal, Harry! Ich wollte einfach nicht, okay?!? Und ich hab's nicht erzählt, weil ich nicht wollte, dass mein Vater mir erzählt, wie wunderbar er das denn fände, wo er doch schließlich auch mal Kapitän war, von wegen Familientradition und so weiter, und so weiter und das Ganze ohne mich zu fragen, ob ich denn überhaupt will! Und jetzt hör bitte auf an meinem Ärmel ´rumzuzerren!"

Nach diesem Ausbrauch schwieg Harry erstmal. Dann sagte er leise: "Entschuldige, ich hätte nicht..."

Doch Cho schien sich wieder beruhigt zu haben und unterbrach ihn. "Nein, es ist gut, ich hätte nicht..."

"Nein, ich habe..."

"Aber..."

So ging das noch eine ganze Weile, bis die beiden einfach loslachten. Ron und Hermine waren inzwischen wieder zu ihnen getreten, vorher auf peinlichen Abstand bedacht, und zogen sie in die große Halle. Heute abend war die magische Decke himmelblau und Dutzende von Kerzen glühten.

"Aaah, gut, die Auswahl hat noch nicht angefangen!" sagte Cho erleichtert. Im gleichen Moment rammte sie Harry den Ellbogen in die Seite. "Sieh mal, da ist Scarlett!"

"Wer ist denn Scarlett?" fragte Ron neugierig.

"Erkläre ich dir gleich!" raunte Harry ihm zu. So unauffällig wie möglich verabschiedeten sie sich von Cho und gingen zum Tisch der Gryffindors – alle anderen saßen schon. Die lange Reihe der neuen Schüler bewegte sich in die Mitte der Halle. Scarlett ging etwas abseits hinterher. Im Flüsterton erzählte Harry Ron und Hermine von der Begegnung mit Scarlett Thora McXandler.

"Scarlett ist wirklich ein schöner Name!" sagte Ron verträumt.

Harry warf Ron einen überraschten Blick zu – seit wann kümmerten ihn Mädchenamen?!? – doch Hermine sagte trocken: "Naja... Ich fände es ätzend, ständig mit Scarlett O`Hara verglichen zu werden! Und Thora... ", überlegte sie laut, "mmhh...war da nicht was..."

Sie sprach nicht zuende, sah jedoch sehr nachdenklich aus.

"Wer ist Scarlett Hara?" fragte Ron neugierig.

"Scarlett O´Hara, Ron! O´! Das ist die Hauptfigur aus dem Roman `Vom Winde verweht` von Margaret Mitchel. Der wurde ungefähr tausendmal verfilmt, das ist Geschichte, Ron!"

"Ja, Muggelgeschichte."

"Wo sind eigentlich Professor Dumbledore und McGonagall?" versuchte Harry das Thema zu wechseln. "Bisher haben sie doch fast noch nie die Auswahl versäumt!"

"Keine Ahnung!" sagte Hermine und warf Ron einen wütenden Blick zu.

"Vielleicht sind sie auch `Vom Hurrikan weggepustet`, wie diese Hara, Hermine!" sagte Ron streitsüchtig.

Hermine warf ihm wieder einen zornigen Blick zu und Ron wollte gerade etwas sagen, als sein Blick plötzlich abschweifte. "Wow, wow, WOW!!!! Harry, schau dir die an!"

Er nickte mit dem Kopf in die Richtung einer neuen Schülerin. Das Mädchen hatte lange, blonde Haare, die sich leicht lockten.

"Hast du denn nichts anderes im Kopf als Mädchen?" fauchte Hermine zornig. "Allein schon, wie die `rumläuft!"

Damit hatte sie recht. Das Mädchen stach wegen ihrer Kleidung aus allen anderen Erstkläßlern heraus. Obwohl es für den September schon recht kalt war, war sie angezogen wie im Hochsommer. Sie hatte ein bauchfreies, enganliegendes Top an, dazu eine schwarze Hüfthose aus Leder. Den üblichen schwarzen Hogwartsumhang trug sie überhaupt nicht.

"Sie erinnert mich an irgendwen!" überlegte Hermine laut.

In diesem Moment trat der kleine Professor Flitwick mit dem Sprechenden Hut herbei. Er legte ihn auf den Stuhl, während Ron immer noch das blonde Mädchen anstarrte. In diesem Moment fing der Hut an zu singen:

Ich bin zwar staubig und zerrissen,

doch hier, in Hogwarts, jeder würd' mich missen,

wenn ich nicht wär',

alle geräten in Bedrängnis, sehr.

Ich bin der, der die Wahrheit verkündet,

ich werd' euch sagen, in welchem Haus ihr mündet!

Da hätten wir Gryffindor,

sein Gründer niemals den Mut verlor,

deshalb stellt seine Schar

nur die Mutigsten dar.

Nach Hufflepuff ziehen die Gerechten ein,

die Treuen, die zur Arbeit niemals sagen nein.

Nach Ravenclaw die Klügsten nur,

ihre Gründerin war auch von dieser Natur.

In Slytherin ist man tückisch und gerissen,

man lässt seine Gegner nichts Nützliches wissen.

So, nun lasst mich für euch wählen,

ich liege immer richtig, denn ich schau in eure Seelen.

Alle begannen zu klatschen und Professor Flitwick rief mit seiner piepsigen Stimme:

"Admir, Sean!"

Harry erkannte den Jungen, der jetzt nach vorne stolperte, als diesen wieder, der Kimis Koffer hatte tragen dürfen.

Er setzte den Hut auf.

"Hufflepuff!"

Sean ging strahlend zu den Hufflepuffs hinüber.

"Chang, Kim Josephine!"

Kimi zog eine Grimasse, ging mit schnellen Schritten nach vorne und packte sich den Hut rasch auf den Kopf.

"Das erinnert mich an irgendwen!" sagte Rons Bruder Fred breit grinsend. "Genauso bist du auch nach vorne gegangen, Hermine!"

Er hatte Recht, stellte Harry für sich fest. Währenddessen schien Kimi eine lebhafte Diskussion mit dem Hut zu führen. Des öfteren stampfte sie mit dem Fuß auf. Schließlich schien der Hut genug zu haben, sehr ärgerlich rief er:

"Gryffindor!"

Kimi kochte vor Zorn. Wütend ließ sie sich auf den Stuhl neben Harry fallen. "Das musste ja kommen!"

"Hey, was hast du gegen Gryffindor?!" erkundigte sich George verblüfft.

"Ach, halt den Rand, du blöde Sommersprosse!" fauchte Kimi. Dann wandte sie sich wieder Harry zu. "Und diese blöde Anastacia!" Unverhohlen deutete sie mit dem Finger auf das Mädchen mit den blonden Locken.

"Ach, Anastacia heißt sie?" fragte Ron interessiert.

Kimi und Hermine warfen ihm gleichzeitig einen vernichtenden Blick zu.

"Sie erinnert mich an jemanden!" murmelte Hermine vor sich hin.

"Ich wußte gar nicht, dass du auch noch 'Josephine' heißt!" versuchte Harry das Thema zu wechseln.

"Bedank' dich bei meinem Vater!" fauchte Kimi wütend.

Währenddessen hatte der Hut "Doften, Melissa-Eileen!" und "Fingon, David!" nach Ravenclaw geschickt. Kimi starrte zornig auf den Boden, während Harrys Mitschüler, Seamus Finnigan, plötzlich rief: "Gleich kommt Debbie dran!"

"Wer ist Debbie?" fragte Hermine, doch Professor Flitwick beantwortete ihre Frage: "Finnigan, Deborah-Grace!"

"Ich wußte gar nicht, dass du eine Schwester hast!" sagte Hermine.

Seamus antwortete nicht sondern sah zum Hut hinüber, wo ihn ein rotblondes Mädchen gerade aufsetzte. In selben Moment rief der Hut: "Slytherin!"

Seamus wurde blaß.

"War doch zu erwarten!" meinte Kimi trocken.

Wenn Dean ihn nicht festgehalten hätte, hätte sich Seamus geradewegs auf Kimi gestürzt. Harry hatte ihn noch nie so wütend gesehen. "Ich mein' ja nur!" sagte Kimi rasch. "Wo sie vorhin schon dieser Schlampe", sie deutete wieder auf Anastacia, "so hinterher gehechelt ist!"

Seamus stutzte und beachtete Kimi nicht mehr. Er

klatschte einmal kurz, als "Lindley, April!" zum Gryffindor Tisch kam, und begann dann zu erklären:

"Wißt ihr, ich fände es ja gar nicht so schlimm, wenn nur meine Mum nicht wär'! Sie wird furchtbar wütend sein, alle unsere Familienmitglieder waren in Gryffindor! Debbie wird es ganz schön schwer haben."

Inzwischen hatte der Hut "Lusk, Brian!" nach Hufflepuff geschickt. Plötzlich schlug sich Hermine gegen die Stirn. "Aber natürlich!"

Alle starrten an.

"Jetzt weiß ich, an wen mich diese blonde Porzelanpuppe erinnert!" erklärte sie. "An – "

In diesem Moment wurde sie durch Professor Flitwick unterbrochen: "Malfoy, Anastacia Selena!"

" – Narcissa Malfoy!" beendete Hermine den Satz.

"Sie ist eine Malfoy?" fragte Ron mit angeekelter Miene.

Es sah so aus, als hätte Ron hiermit sein Interesse an ihr verloren, dachte Harry grinsend.

Anastacia Malfoy hatte inzwischen den Sprechenden Hut erreicht. Doch als sie ihn auf den Kopf setzten wollte, rief der Hut: "Slytherin!"

"Hey, sie hatte den Hut ja noch gar nicht berührt!" wunderte sich Hermine.

"Er schien ja regelrecht vor ihr zurückzuzucken!" murmelte Harry verblüfft.

Keiner klatschte, als Anastacia Malfoy auf den Tisch der Slytherins zuging. Dann, langsam, sehr, sehr langsam, begannen die Slytherins zu jubeln, lauter wie nie zuvor. Das Mädchen setze sich, zufrieden lächelnd. Es war ein Lächeln, das Harry Angst machte, ihn spüren ließ, dass dieses Mädchen anders war, dass es Macht hatte.

"Also", sagte Ron ebenso verwirrt wie alle anderen, "bei Malfoy, ich meine den Jungen, da ist der Hut jedenfalls nicht zurückgezuckt! Aber er hat damals sofort `Slytherin!´ gerufen."

"Sie hat so kalte Augen!" sagte Ginny plötzlich leise. "So grausam und...mächtig."

"Keine Angst, Gin!" sagte Harry und legte ihr kurz den Arm um die Schultern. "Sie wird dir nichts tun."

Ginny wurde rot.

Währenddessen wurden "McKinnon, Aaron!" zu einem Gryffindor und "Nesien, Robert!" zu einem Slytherin gemacht.

"McKinnon..." murmelte Hermine nachdenklich. "War das nicht eine wahnsinnig mächtige Zauberfamilie, die von Voldemort getötet wurde?"

Harry nickte. Plötzlich erhaschte er einen Blick auf Susan Bones, am Tisch der Hufflepuffs. Er dachte daran, was Arabella Figg erzählt hatte...Susans Mutter war tot und ihr Vater verleugnete sie...seit 4 Jahren kannte er Susan schon und er hatte das nie gewußt...er hatte sie immer nur für eine dumme Hufflepuff gehalten und nie gewußt, wie stark sie sein mußte.

Professor Flitwick unterbrach seine Gedanken: "Patil, Chuck!"

"Hey", sagte Ron überrascht, "in diesem Jahr haben wir ja ganz schön viele Geschwister! Seamus, Malfoy, Parvati und Padma..."

"Ich wette Chuck kommt nach Gryffindor!" rief Parvati mit schriller Stimme.

"Gryffindor!" rief der Hut.

"Ha Chucki, ich wußte doch, dass du nach mir schlägst!" rief Parvati und kniff ihrem Bruder in die Wange. Der gab ihr eine schallende Ohrfeige und sagte süffisant: "Aber ja, Sweetie, wie könnte es auch anders sein!"

Seine Stimme triefte vor Sarkasmus und Harry stellte sofort fest, dass ihm dieser Junge sympathisch war. Parvati kochte vor Zorn. Kimi grinste während sie "Pandler, Chelsea!" zu sich holte und kurz darauf auch "Rosen, Sarah!" und "Rufes, Hillary!". Mit April Lindley hatte sich Kimi schon vorher angefreundet.

Na, es sieht so aus, als hätte Kimi ihre Truppe gefunden, dachte Harry amüsiert.

Inzwischen hatte der Hut "Rush, Andy!" und "Selton, Leon!" nach Ravenclaw geschickt.

Harry sah, wie Andy Rush Sarah zuwinkte und diese sofort tomatenrot anlief.

"Tobac, Britney!" rief Professor Flitwick und Kimi fing wieder an mit dem Finger auf das Mädchen zu deuten und zu zischen: "Na, die kommt nach Slytherin!"

"Hey!" rief Viertklässler aus Gryffindor empört. "Das ist meine Schwester!"

"Na, und?" sagte Kimi ungerührt und ließ eine große Kaugummiblase direkt vor dem Viertklässler platzen. "Ist ja nicht meine Schuld!"

Der Junge kochte, doch es stellte sich heraus, dass Kimi Recht hatte, Britney Tobac kam nach Slytherin.

"Woher wusstest du das?!?" fragte der Junge Kimi bestürzt.

"Ich hab' sie zusammen mit dieser Madonna gesehen", lautete Kimis Erklärung. Ohne es zu wissen, hatte sie gerade etwas entscheidendes gesagt. Noch Jahre später wurde Anastacia Malfoy von allen Gryffindors, Ravenclaws und Hufflepuffs nur die "Madonna" genannt.

Der Sprechende Hut hatte inzwischen "Trasen, Jason!" ebenfalls nach Slytherin geschickt. Nach "Yson, Amy!", die in Hufflepuff landete , war Scarlett dran.

"So", sagte Professor Flitwick beflissen, "nun sind alle Erstkläßler einem Haus zugeteilt worden, doch wir haben noch eine neue Schülerin. Darf ich vorstellen: Dies ist Scarlett Thora McXandler. Sie wird die 5 Klasse besuchen."

Scarlett trat auf Hut zu und setzte ihn auf den Kopf.

"Hoffentlich kommt sie nach Gryffindor!" sagte Ron mit leuchtenden Augen.

"Schon wieder jemand neues gefunden, Ron?" fragte Hermine schnippisch. "Hoffentlich hält es etwas länger, als bei dieser Madonna!"

Ron beachtete sie nicht. "Schau sie dir an!" sagte er zu Harry. "Diese Haare! Scarlett sieht aus wie...wie...eine goldene Phoenixfeder! Ja, genau das ist es!"

Harry lachte. "Mensch Ron, in so einer Stimmung kennt man dich ja gar nicht!"

Ron wurde rot, sagte jedoch nichts.

"Wenn ich das ganze Geschwärme hier mal stören darf," sagte Hermine eisig, "ich habe das Gefühl, dass es gut wäre, wenn Scarlett in Ravenclaw landet!"

"Warum?" fragten Harry und Ron wie aus einem Mund.

"Schaut euch mal Cho an! Sie könnte gut ein freundliches Lächeln vertragen! Die anderen Ravenclaws schauen sie nicht an, sie reden nicht mit ihr...sie behandeln sie, als ob sie etwas verbrochen habe!"

"Vielleicht sind sie sauer, weil Cho das Angebot Quidditch-Kapitän zu werden, ausgeschlagen hat!" überlegte Harry laut.

Hermines Augen verengten sich bedrohlich. "Denkst du eigentlich an nichts anderes, außer an Quidditch?!? Nein, da steckt mehr dahinter!"

Durch das viele Reden hatten sie gar nicht bemerkt, wie viel Zeit vergangen war.

"Mensch, es sind 2 Minuten vergangen und Scarlett hockt immer noch auf dem Stuhl!" sagte Ron erschrocken, den Blick zur Uhr.

Wie auf sein Stichwort rief der Hut: "Slytherin!"

Harry, Ron, Hermine und Cho saßen da wie erstarrt.

"Slytherin?" hauchte Ron erschrocken. "Das kann doch nicht sein!"

"Anscheinend doch", sagte Hermine nachdenklich.

"Ich hab gedacht, sie wäre in Ordnung!" sagte Harry wütend, ohne zu bedenken, dass auch er beinahe in Slytherin gelandet wäre.

Gerade, als Professor Flitwick den dreibeinigen Stuhl und den Sprechenden Hut aus der Halle räumte, öffneten sich die Türen und Professor Dumbledore, gefolgt von Professor McGonagall und zwei unbekannten Personen kam herein.

"Das müssen neue Lehrer...oh, ich meine Lehrerinnen sein!" flüsterte Hermine.

Die beiden Personen waren ins Licht getreten und sie sahen, dass es sich um Frauen handelte. Die eine war groß, sah beinahe männlich aus und hatte kurzes braunes Haar, die andere war klein, dick und hatte lange dunkelblonde Haare.

"Oh, wie schade, wir haben die Auswahl verpasst!" rief Professor Dumbledore enttäuscht.

Er bot beiden unbekannten Frauen seinen Arm an und führte sie zum Lehrertisch. Dann wandte er sich den Schülern zu: "Willkommen! Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts!"

Alle begannen zu klatschen und Dumbledore hielt inne, wartete bis der Applaus sich gelegt hatte. "Nun, lasst uns mit dem Essen beginnen und danach werde ich euch einige Bekanntmachungen und Informationen geben."

Kaum hatte er geendet, füllten sich die goldenen die goldenen Teller und Platten mit Speisen.

"Mpffieso wei meue Mepherer", mampfte Harry durch einen Mund voll Erbsen.

"Was?"

Harry leerte seinen Mund und sagte stirnrunzelnd: "Habt ihr mich nicht verstanden?"

"Wir haben dich sehr deutlich verstanden, Harry, deshalb fragen wir ja auch."

"Also, warum zwei neue Lehrer?" fragte Harry stur. "Es ist doch nur eine Stelle frei!"

"Tja, vielleicht hat Professor Trelawney ja vorausgesehen, dass Dir nichts Böses passieren wird und nach diesem Schock hat sie gleich gekündigt. Aber sei's drum, keine von den sieht wie `ne olle Wahrsagerin aus!" murmelte Ron grinsend.

"So?" mischte Kimi sich plötzlich ein. "Und wie müssen sie denn, deiner Meinung nach, aussehen?"

"Naja, so", er deutete auf die neuen Lehrerinnen, "jedenfalls nicht."

"Pöööh!" machte Kimi verächtlich.

"Was soll das denn heißen?!?"

Kimi und Ron stritten während dem ganzen Nachtisch über das Aussehen von echten Wahrsagern.

Nachdem alle aufgegessen hatten, erhob Dumbledore sich wieder.

"So. Ich habe sehr viele Ankündigen zu machen und fange gleich mit der wichtigsten an.

Dies", er deutete auf die Frau mit den kurzen Haaren, " ist Professor Avorda. Sie wird das Fach `Verteidigung gegen die Dunklen Künste' unterrichten."

Es gab vereinzelten Beifall, niemand schien sicher zu sein, was er von Professor Avorda halten sollte. Ihre Antwort war ein kurzes Nicken.

"Und dies", fuhr Dumbledore fort und deutete auf die Lehrerin mit den langen Haaren, "dies ist Professor Sundore. Sie wird das Fach `Zaubertränke' unterrichten, da Professor Snape diese Stelle in diesem Jahr nicht antreten wird."

Diesmal gab es mehr Beifall – besonders von den Jungen. Professor Sundore war wirklich sehr hübsch und das obwohl sie so dick war. Sie lächelte strahlend.

"Wo, zum Teufel, ist Snape?" fragte Harry stirnrunzelnd.

"Was kümmert dich das?" fragte Ron ungläubig.

"Snape", Harry senkte die Stimme, "war früher einmal Spion in Voldemorts Reihen. Was, wenn er diesen Job wieder aufgenommen hat?"

"Würde mich nicht kümmern!" sagte Ron verbissen.

Harry wollte etwas erwidern, wurde jedoch von Dumbledore unterbrochen.

"So, dann möchte ich ankündigen, dass die Ausflüge nach Hogsmeade bis auf weiteres gestrichen sind."

"Was?" rief Ron entsetzt. "Wo sollen wir denn unsere Weihnachtsgeschenke kaufen?"

Die anderen Schüler reagierten genauso entsetzt wie er. Harry dachte daran, dass es Schwierigkeiten geben würde, Sirius zu sehen – bis ihm einfiel, dass Sirius ja gar nicht hier war. Selbst wenn, er würde immer eine Möglichkeit finden, zu Sirius zu gelangen.

"Statt dessen", fuhr Dumbledore fort, während die Schüler fast alle in Verzweiflungsschreie ausgebrochen waren, "wird alle zwei Monate ein Verkäufer mit Waren aus Hogsmeade und der Winkelgasse kommen. So werdet ihr auch eure Weihnachtsgeschenke besorgen können...und natürlich den ein oder anderen Scherzartikel", sagte er augenzwinkernd.

"Na, das geht ja noch", murmelte Seamus zweifelnd.

"Des weiteren", sagte Dumbledore lächelnd, "haben die meisten von euch sicherlich schon von dem Austausch mit Beauxbatons für die Schüler ab der sechsten Klasse gehört."

"Mmmhhpff!" machte Kimi.

"Nun, unsere französischen Gäste werden an Halloween eintreffen und ich hoffe, sie werden mit Respekt und Freundlichkeit behandelt, schließlich erwarten unsere Schüler, die dann am Ende des Jahres nach Frankreich gehen werden, das auch von den Schülern von Beauxbatons."

Alle klatschten, doch Harry konnte in manchen Gesichtern sehen, dass sie sich jetzt schon darauf freuten, die französischen Schüler zu triezen.

"So", rief Dumbledore, "und dann möchte ich euch die neuen Schulsprecher, Vertrauensschüler und Quidditch-Kapitäne bekanntgeben."

Hermine knetete nervös ihre Hände.

"Das neue Schulsprecher-Paar ist Jack Squaw und Angelina Johnson!"

"Wow, herzlichen Glückwunsch, Angelina!" riefen Harry, Ron und Hermine wie aus einem Mund.

"Squaw und du – das ist wirklich eine nette Konstellation, Angel!" rief Fred breit grinsend.

Angelina verdrehte die Augen. "Ich hab mir diesen Slytherin nicht ausgesucht, weißt du!"

Fred grinste nur.

"Vetrauensschülerin von Gryffindor", sagte Dumbledore, "ist Hermine Granger!"

Alle, bis auf die Slytherins, klatschten, Hermine jedoch wurde knallrot und tauchte unter den Tisch um eine nicht vorhandene Serviette aufzuheben.

"Vertrauensschüler für Ravenclaw ist Terry Boot!"

Wieder klatschte alles.

"Vertrauensschüler für Hufflepuff ist Susan Bones!"

Der Tisch der Hufflepuffs jubelte lauter als zuvor und auch Harry klatschte wild in die Hände.

"Da wird sich Mrs. Figg aber freuen!" sagte er zu Ron und Hermine.

"Vertrauensschüler für Slytherin ist Morag McDougal!"

Harry klatschte ein wenig, ließ es dann aber bleiben. Er sah, dass Anastacia Malfoy ihren Bruder wütend ansah und ihm irgendwas zuraunte. Malfoy sah geknickt aus und nickte ergeben.

Dieses Mädchen hat Malfoy ja total im Griff, dachte sich Harry.

"Der Quidditch-Kapitän für Gryffindor ist Harry Potter!"

Jubelschreie ertönten und Angelina, Alicia und Katie, die Jägerinnen der Gryffindors, fielen Harry um den Hals. Harry sah Draco Malfoy, der ihn ansah, wie einen von Hagrids Knallrümpfigen Krötern. Doch seine Schwester stieß ihm in die Rippen und lächelte Harry strahlend an. Harry fragte sich, was sie damit bezwecken wollte.

"Der Kapitän für Ravenclaw ist Chris Donavan!"

Wieder begann alles zu klatschen, doch Harry war der festen Überzeugung, dass Cho dieser Platz gebührte.

"Kapitän für Hufflepuff ist Justin Finch-Fletchley!"

Die Hufflepuffs jubelten nur mäßig und Harry war klar, dass sie an ihren früheren Kapitän, Cedric, zurückdachten.

"Ha, ausgerechnet diese Flasche!" rief Ron schadenfroh. Harry sagte nichts.

"Kapitän für Slytherin ist Daniel Nott!"

Die Slytherins jubelten.

"Schaut euch Malfoy an!" rief Hermine lachend.

Malfoy sah so wütend aus, als wolle er sich jeden Moment auf Dumbledore stürzen. Auch seine Schwester kochte und zeigte Nott deutlich ihren Mittelfinger, doch wie bei etwas verbotenem ertappt lächelte sie schnell unschuldig. Harry sah rasch woanders hin.

"Nun", fuhr Dumbledore fort, "und dann wäre da noch etwas anderes. Es geht um die ZAG`s. Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich, was es denn da noch zu besprechen gibt, jedenfalls die Älteren von euch. Nun, dieses Jahr gibt es für unseren fünften Jahrgang etwas besonderes. Derjenige, der die höchste Anzahl an ZAG`s erwirbt", bei diesen Worten sahen alle umstehenden, Harry und Ron eingeschlossen, auf Hermine, "wird etwas erhalten. Und zwar einen kraftvollen, magischen Gegenstand, der ihm oder ihr helfen wird zu kämpfen, je nach dem, gegen welche Seite derjenige es einsetzt – Voldemorts Seite oder die meine. Der Gegenstand, von dem ich spreche ist die goldene Phoenixfeder!"

"Wow!" sagte Ron, schon zum zweiten Mal an diesem Tag.

Harry wollte ihn gerade fragen, was denn das für eine Feder sei, doch Dumbledore fing wieder an zu sprechen: "Die meisten von euch werden schon mal davon gehört haben, doch ich werde es trotzdem nochmal erläutern.

Die goldene Phoenixfeder", begann er und mit einem Schlenker seines Zauberstabes erloschen alle Lichter, so dass es unmöglich war, sich auf etwas anderes als Dumbledores Stimme zu konzentrieren, "war lange Zeit nur eine alte Legende. Vor langer, langer Zeit, hieß es, gab es einen wunderschönen und mächtigen Akiren. Akiren waren so etwas ähnliches wie Elfen, nur noch schöner und mächtiger. Er war die einzige seiner Art, die Menschen hatten alle anderen Akiren getötet. Aus Gier und Neid. Er wusste natürlich, dass auch er irgendwann sterben musste, denn Akiren sind sterblich. Ihm war auch klar, dass er das Schicksal seines Volkes in der Hand hielt, sollte er sterben, würde es nie, nie wieder etwas geben, dass auch nur im Entferntesten so schön und mächtig war. Der Akire, der übrigens Xelion hieß, war zutiefst betrübt. So saß er nun an seinem kleinen See und weinte so bitterlich. Doch zur selben Zeit kam ein Albatros, ein Weibchen mit dem Namen Phyllis , dahergeflogen, diese sah Xelion am See sitzen und war sofort verzaubert von ihm. Sie sprach ihn an und Xelion erzählte ihr sein Unglück. Der Albatros hätte alles getan, damit sie ihm nur helfen konnte! Sie fragte Xelion, ob er denn alles zu tun bereit wäre. Xelion sagte ja, für sein Volk wäre ihm kein Hindernis zu hoch. In diesem Moment jedoch kam ein Pfeil der bösartigen Menschen auf den Akiren zugeschossen und traf ihn tödlich. Xelion lag im Gras und wußte, dass er jeden Moment sterben würde. Das Albatros-Weibchen weinte sehr und plötzlich richtete sich Xelion mit letzter Anstrengung auf und küsste Phyllis. Danach starb er sofort. Phyllis war wie verzaubert und doch hatte sie keine Ahnung, was für Folgen dieser Kuss haben würde. Denn der Kuss eines Akiren ist heilig. Die Natur verbietet es ihnen ein anderes Wesen, dass nicht von ihrer Art ist, zu küssen. Xelion brach diesen Schwur – und rettete somit das Erbe seines Volkes. Denn sollte ein anderes Wesen den Kuss eines Akiren spüren, so wird es etwas noch schöner und mächtigeres gebären. Und so war es. Phyllis legte schon wenige Wochen später drei Eier – von denen eines golden war. Nach wenigen Wochen schlüpften aus zwei Eiern gesunde Albatrosse...doch aus dem dritten schlüpfte nichts. Phyllis mußte noch sieben Wochen warten, bis sich in dem goldenen Ei etwas regte. Als es ausschlüpfte war Phyllis geblendet von seiner Schönheit. Es wies alle Rot- , Gelb- und Orangetöne auf, die man sich nur vorstellen kann. Und die Schwanzfeder war golden. Phyllis beschloß dieses neuartige Wesen `Phoenix` zu nennen, sie formte diesen Namen aus Xelion und nahm die ersten beiden Buchstaben des ihren zu Hilfe. Sie wollte für dieses Wesen sorgen, bis sie starb. Doch sie starb nicht! Der Kuss des Akiren vermag nämlich auch Unsterblichkeit zu vergeben, auch wenn die Akiren sterblich sind. So konnte Phyllis für ihren Phoenix sorgen.

Doch eines Tages wurde der Phoenix immer schwächer, alle Federn fielen ihm aus – ja, alle bis auf die goldene. Und schließlich ging er in Flammen auf. Phyllis erkannte, als er aus der Asche neu entstieg, dass dies das mächtigste Wesen der Welt war. Doch der Phoenix, der neu aus der Asche entstieg hatte keine goldene Schwanzfeder mehr. Er hatte zwar hier und da ein paar goldene Tupfer, doch die goldene Schwanzfeder war weg. Schließlich sah Phyllis sie auf dem Boden liegen, sie musste dem Phoenix, während der Zeit, als er gebrannt hatte, noch ausgefallen sein. Phyllis hob sie auf und erkannte plötzlich sehr feine Zeichen auf der Feder. Das muß eine fremde Sprache sein, dachte sie sich. Sie wollte unbedingt herausfinden, was Xelion ihr sagen wollte, denn, dass diese Nachricht von ihm war, da war sie sich sicher. Phyllis reiste durch das ganze Land, um jemanden zu finden, der diese Sprache kannte. Doch niemand konnte ihr helfen. Als sie schon aufgeben wollte hatte sie nachts einen Traum. Ihr Phoenix erschien ihr, wie er ihr die Feder aus der Hand nahm und geheimnisvoll sang:

Diese Feder, so golden und rein,

wird deines Feindes Verderben sein,

nicht dein Hass wird ihn vernichten,

nein, es ist die Feder, sie wird deine Sorgen lichten,

und solltest du dich befinden in Gefahr,

so bist du gerettet, dein Feind ist nicht mehr nah.

Los, wag' es, lass deine Feinde deine Rache spüren,

die Feder wird es tun, aber dich wird man dafür küren!

Phyllis dachte lange über die Bedeutung dieser Worte nach. Dann begriff sie: Ihre größten Feinde waren die Menschen, sie hatten das Volk der Akiren und somit auch Xelion vernichtet. Mit dieser goldenen Feder konnte Phyllis Xelions Tod rächen. So flog sie mit der Feder zu den Dörfern der Menschen. An diesem Tag herrschte ein schreckliches Gewitter, es blitzte und donnerte stundenlang. Die Menschen sahen den Albatros und wollten ihn erschießen. Doch Phyllis holte die Feder hervor und plötzlich wurde der Donner lauter als zuvor und die Feder begann zu wirken. Alle Menschen wurden zu Bäumen, ganz so, wie Phyllis sich das immer vorgestellt hatte. Nur die kleinen Kinder, die noch nichts wußten von dieser Welt und von der Grausamkeit ihrer Väter und Mütter, diese ließ Phyllis verschont, damit das Volk der Menschen nicht ausstarb. So hatte Phyllis Rache an den Menschen genommen, mit Hilfe der goldenen Phoenixfeder."

Dumbledore hielt kurz inne, dann fuhr er fort: "Lange Zeit wurde diese Geschichte, wie schon gesagt, nur für eine alte Mythe gehalten, vor allem weil die Feder nie wieder aufgetaucht war. Man glaubte, dass sie für ewig verschollen sei. Doch vor wenigen Monaten nur, ist Fawkes, mein Phoenix, aus seiner Asche neu entstiegen und seine Schwanzfeder war golden. Ich habe mich mit vielen Gelehrten und Philosophen beratschlagt und wir waren uns einig, dass es die goldene Feder ist. Nun, vor ein paar Wochen ist Fawkes wieder neu entstiegen und die goldene Feder ist ausgefallen. Wieder waren diese seltsamen Zeichen auf der Feder. Auch mir träumte schließlich, dass Fawkes mir diese geheimnisvollen Worte sagte, doch diesmal noch mit einem Zusatz. Die hinzugefügten Zeilen lauteten:

Die Feder spürt, wenn sie wird gebraucht,

und ja, so ist es leider auch!

Eines Schülers Hass wird stärker, so stark war er nie,

jedoch ist's nur ein Fünftklässler und nicht aber sie!

Nun, meine Berater und ich waren uns einig, die Feder ist also zurückgekehrt, weil irgendwo ein Schüler aus dem fünften Jahrgang ist, der einen so starken Hass auf jemanden hat, dass die Feder sich gezwungen sah, einzugreifen. Ein Schüler und nicht ich, wie Fawkes es ausdrückte."

Dumbledore schwang wieder seinen Zauberstab und die Lichter in der Halle gingen wieder an. Harry sah sich um, er war noch wie erschlagen vom eben gehörtem. Ron saß da und starrte Dumbledore an. Hermine sah sehr nachdenklich aus und murmelte vor sich hin: "Davon hab ich ja noch nie was gehört...nein, wirklich nicht..."

Ginny liefen die Tränen über die Wangen. Ihre Freundin Brenda Salton, die, wie Ginny, in die vierte Klasse ging, legte ihr den Arm um die Schultern. Harry lächelte Ginny zu und sie wurde mal wieder rot.

"Das war so schön!" sagte sie leise.

Harry gab ihr im Stillen Recht und als er genauer hinsah, erkannte er, dass fast allen Schülern die Tränen in den Augen standen.

Wieder hob Dumbledore die Stimme: "Nun, da dachten wir uns, wir werden dem Schüler oder der Schülerin, für den oder für die die Feder bestimmt ist, eine Aufgabe stellen, so dass diese Person auch ein wenig kämpfen muss, um die Feder zu bekommen. Denn wenn diese Person die Feder wirklich braucht, dann wird sie es auch schaffen, die höchste Anzahl an ZAG's zu erreichen!"

Nach dieser enthusiastischen Rede schwieg ein jeder in der Großen Halle ehrfürchtig. Doch Dumbledore war noch nicht fertig: "Sollte nun diese Person die Feder erhalten, wird sie ihr nicht nur bei einer schrecklichen Rache, gegen die Feinde dieser Person, helfen, nein, sollte diese Person in irgendeiner Weise in Gefahr sein, wird sie die Person da rausholen. Und ich versichere euch, sie wird sie retten, denn diese Feder hat eine Macht von der unsereins nicht einmal zu träumen wagt! Aber die Macht der Feder tritt für diesen Schüler nur ein einziges Mal in Kraft. Für jeden nur einmal, genauso wie bei Phyllis. Nun, damit die Feder noch in diesem Schuljahr vergeben werden kann, werden die Schüler der fünften Klassen ihre Anzahl der ZAG's, die sie erreicht haben, nicht, wie üblich, durch einen Brief erfahren, sondern sie werden sie bei einem Fest, dass noch vor unserem Fest am Ende des Schuljahres stattfinden wird, erfahren. Dort wird dann auch die goldene Phoenixfeder überreicht werden."

Wieder wurde eifrig geklatscht und Harry konnte an vielen Mienen verschiedener Fünftklässler sehen, dass sie dachten, sie müssten diese Person sein, wegen der die goldene Phoenixfeder wieder erschienen war. Doch, dachte sich Harry, in meinem Gesicht kann man wahrscheinlich das selbe ablesen.

"Nun!" rief Dumbledore fröhlich. "Es war ein langes Fest, nun sollten alle Schüler in ihren Turm gehen. Die Vertrauensschüler gehen bitte jetzt zu ihren Hauslehrern, um das Passwort zu erfahren."

Hermine erhob sich und ging zu Professor McGonagall hinüber, während Susan, Terry und Morag jeweils zu Professor Sprout, Flitwick und...ja, wohin sollte der Vertrauensschüler der Slytherins denn nun gehen? McDougal blieb etwas ratlos mitten in der Halle stehen.

"Ach, ich vergass es zu sagen!" rief Professor Dumbledore plötzlich. "Solange Professor Snape abwesend ist, wird Professor Avorda Hauslehrerin für Slytherin sein!"

"Na, die passt zu den Slytherins!" zischte Ron verächtlich.

Hermine war inzwischen zurückgekehrt und winkte die neuen Erstklässler zu sich. Zusammen stiegen alle Gryffindors die Treppen zu ihrem Turm hoch. Harry war einfach glücklich wieder die bekannten Treppen hochgehen zu dürfen ( und dabei beinah in der Trickstufe stecken zu bleiben).

"Passwort?" fragte die dicke Dame im rosa Seidenkleid, das Gemälde, hinter dem sich der Eingang zum Gryffindorturm versteckte.

"Vielsafttrank", sagte Hermine stolz. "Habt ihr das alle gehört?" rief sie laut.

Ihr tönte ein einstimmiges "Jaaa!" entgegen.

Alle traten ein und Harry und Ron wünschten Hermine Gute Nacht, die noch die neuen Erstklässler-Mädchen in ihren Schlafsaal bringen musste.

Harry, Ron, Seamus, Dean und Neville kletterten die Treppe zu ihrem Turmschlafsaal hoch.

"Was meinst du, es wäre doch klasse, wenn diese Phoenixfeder wegen dir gekommen wär? Oder wegen mir?" sagte Ron verträumt, während sie sich auszogen und in die roten Himmelbetten krochen. "Jaaa, wir könnten die Feder einsetzen, um Malfoy eins auf die Fresse zu geben...und seiner Schwester gleich dazu...was meinst du, Harry?"

"Mmmhh", sagte Harry nur. "Gute Nacht, Ron."

"Nacht."

Ron hatte keine Ahnung, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte...die ganze Zeit schon, hatte Harry sich gefragt, ob die Feder wegen ihm gekommen war. Harry hasste Voldemort sehr...konnte das sein? War die Feder deswegen zurückgekehrt?

Oder vielleicht war sie für Neville zurückgekehrt...auch er musste Voldemort hassen, schließlich hatte der Nevilles Eltern unter den Cruciatus-Fluch gesetzt und nun erkannten sie Neville nicht mehr...

Oder vielleicht wegen Susan...ihre Mutter war tot...oder...

Irgendwann schließlich versank Harry in einen unruhigen Schlaf.